[0001] Die Erfindung betrifft eine Trommel für einen Wäschetrockner mit einem gelochten
Trommelboden sowie einer Beschickungsöffnung und einem mit dem Trommelboden verbundenen
Trommelmantel, dessen Trommelmantelfläche zumindestens teilweise mit Prägungen ausgebildet
ist.
[0002] Ein derartiger Wäschetrockner ist aus der DE 197 31 666 A1 bekannt. Der Trommelmantel
weist bei diesem Wäschetrockner Prägungen von geringer Tiefe auf, die in Form von
in Umfangsrichtung verlaufenden Rillen ausgebildet ist. Derartige Rillen bzw. Prägungen
sollen die Stabilität der Trommel erhöhen und dabei eine wesentliche Materialeinsparung
und Gewichtsreduzierung ermöglichen. An der Innenseite des Trommelmantels sind Wäschemitnehmer
angeordnet.
[0003] In der DE 41 31 005 A1 ist außerdem ein Wäschetrockner beschrieben, bei dem mehrere
sanft gerundete Mitnehmer als aus dem Trommelmantel heraus geformte Prägungen ausgebildet
sind. In Umfangsrichtung ist außerdem eine Prägung als Lauffläche für den Antriebsriemen
ausgebildet, die die Mitnehmer in zwei Abschnitte teilt, so dass eine durchgehende
Lauffläche für den Antriebsriemen entsteht. Mit dieser Ausbildung der Trommel und
Anordnung der Mitnehmer soll ein möglichst großes Trommelvolumen erzielt werden.
[0004] Aus der DE 196 03 710 A1 ist ein Laugenbehälter für ein wasserführendes Haushaltgerät
bekannt, bei dem der Mantel zur Geräuschminimierung mit Prägungen versehen ist.
[0005] Trommeln von Waschautomaten oder Waschtrocknern bestehen in der Regel aus Blechkonstruktionen.
Wegen der hohen Schleuderdrehzahlen bis zu 1600 Upm werden an die Trommelkonstruktion
große Anforderungen bezüglich Festigkeit, Formhaltigkeit und Steifigkeit gestellt.
Aus der DE 44 37 986 A1 ist es bekannt, das Blech, aus dem solche Trommeln gefertigt
werden, zur Erhöhung seiner Festigkeit mit Wölbstrukturen zu versehen.
[0006] Aus der WO 97/39846 A1 ist ein Verfahren zur oberflächenschonenden, versteifenden
Strukturierung dünner Materialbahnen bekannt. Dabei werden die Materialbahnen durch
Stützelemente auf einer Walze abgestützt und durch eine elastische, bspw. gummierte
Andruckrolle mit einem Überdruck beaufschlagt, so dass sich Beulfalten frei einstellen
und die Bahnen mit einer Beulstruktur versehen. Das in der WO 97/39846 beschriebene
Verfahren ist eine Weiterentwicklung von Verfahren zur Beulstrukturierung, wie sie
in der DE 25 57 215 A1 und der DE 43 11 978 C1 beschrieben sind.
[0007] Aus der WO 98/20195 A1 ist eine Waschmaschine oder ein Waschtrockner mit einer in
einem Laugenbehälter horizontal drehbar gelagerten Trommel mit einem Mantel und zwei
Deckflächen bekannt, bei der der Mantel aus einem Blech gefertigt ist, welches mindestens
teilweise mit einer zum Trommelinneren gerichteten Wölbstruktur versehenen ist, und
bei der im Mantel Löcher auf den zum Trommeläußeren gerichteten Randkonturen der Wölbung
angeordnet sind.
[0008] Haushaltwäschetrockner weisen heute üblicherweise eine sogenannte Glattwandtrommel
mit eingeprägten und/oder eingesetzten Wäschemitnehmern auf. Die für den Trockenprozess
erforderliche Verdunstungswärme für die Wasserbeladung der Wäsche wird konvektiv über
die Trocknerprozessluft übertragen. Von der Wäscheoberfläche diffundiert das verdampfte
Wasser in den Prozessluftstrom und wird abtransportiert. Damit alle Oberflächen der
Wäsche in der Trommel mit der Prozessluft Kontakt bekommen, wird die Trommel so schnell
gedreht, das durch die Fliehkraft die Wäschestücke ungefähr bis kurz vor dem höchsten
Punkt der Trommel mitgenommen wird. Dabei werden die Wäschestücke mit der vektoriellen
Kraft aus Flieh- und Schwerkraft an den Trommelmantel gedrückt. Die Temperatur am
Trommelmantel ist bedingt durch den äußeren konvektiven Wärmeverlust niedriger als
die Verdunstungstemperatur. Da die Wäsche großflächig am Trommelmantel anliegt, kommt
es während der Kontaktzeit der Wäsche mit dem Trommelmantel zu lokalen Abkühlungseffekten
und damit zur einseitigen Unterbrechung der Verdunstung. Die Folge ist eine Verlängerung
der Trocknungszeit mit der damit verbundenen erhöhten elektrischen Energieaufnahme.
Weiterhin wird die Wäsche ungleichmäßig getrocknet. Um eine hohe Stabilität der Trommel
zu erreichen, müssen derartige Trommeln außerdem aus Blechmaterial mit entsprechend
höher ausgelegter Wandstärke gefertigt werden.
[0009] Zwar ist eine verbesserte Stabilität der Trommel bei vergleichsweise geringeren Wandstärken
mit einem wölbstrukturiertem Trommelmantel, wie z.B. aus der WO 98/20195 A1 bekannt,
erreichbar. Eine weitere Verbesserung des Trockenergebnisses gegenüber der oben beschriebenen
Trommelanordnung ist mit einem derartig strukturierten Trommelmantel jedoch noch nicht
möglich, da bei dieser Ausführung die Wabenflächen der Wölbstruktur nach innen in
die Trommel gerichtet sind und damit auch eine vergleichsweise große Kontaktfläche
für die Wäschestücke bilden. Außerdem ist die Mitnahme der Wäschestücke über die Wabenfläche
bei drehender Trommel nicht optimal.
[0010] Der Erfindung stellt sich somit das Problem, eine Trommel mit erhöhter Stabilität
derart auszubilden, dass die Trommelmantelfläche eine geringstmögliche Kontaktfläche
für die Wäsche bildet und gleichzeitig eine gute Wäschemitnahme bei der Drehung der
Trommel ohne Bildung von Wäscheaufrollern erreicht wird.
[0011] Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch eine Trommel für einen Wäschetrockner mit
den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
[0012] Die mit der Erfindung erreichbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass der
Trommelmantel ganz oder zumindestens teilweise mit einer wabenförmig ausgebildeten
Wölbstruktur ausgebildet ist, deren Wabenflächen zum Trommeläußeren gerichtet geprägt
sind. Dadurch reduzieren sich die Kontaktstellen der Wäsche auf die kleinen Flächen
bzw. Punkte oder Kanten der sich aneinanderreihenden Ränder der nach außen geprägten
Wabenflächen. Zwischen Wabenflächen und Wabenrändern bilden sich über den Trommelmantel
Luftpolster, auf denen die Wäsche hohl liegt. Die Luftpolster dienen zur Wärmeisolierung.
Außerdem kann ein Teil der Wäschefeuchte in das Luftpolster hineindiffundieren. Beim
Lösen der Wäsche von der Wand wird die Feuchtigkeit von der Prozessluft abgeführt.
Dadurch werden die Trockenzeiten verkürzt und damit auch die elektrische Energie reduziert.
Durch die erfindungsgemäße Ausbildung des Trommelmantels mit nach außen geprägten
Wabenflächen und die Bildung von Luftpolstern wird der zweiseitige Stoffaustausch
der Wäschestücke mit der Prozessluft möglich, wodurch die Gleichmäßigkeit des Trockenergebnisses
weiter verbessert wird.
[0013] Ein weiterer Vorteil liegt in der verbesserten Mitnahme der Wäschestücke über die
Punkte oder Kanten der zum Trommelinneren gerichteten Ränder der sich aneinanderreihenden,
nach außen geprägten Wabenflächen. Die erhöhte Flächenpressung an den Wölbungsrändern
bewirkt eine Art Formschluss, durch den die Wäsche besser mitgenommen wird, so dass
dadurch sogar auf den Einsatz von Mitnehmerrippen verzichtet werden kann. Alternativ
ist die Zahl und/oder die Größe der Mitnehmer reduziert.
[0014] In einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, den Trommelmantel mit nicht
geprägten Bereichen auszubilden (Anspruch 2), so dass z. B. eine Lauffläche für den
Trommelantriebsriemen und/oder die Restfeuchtabtastung gebildet wird. Außerdem kann
mindestens ein nichtgeprägter Bereich für die Anordnung von Mitnehmerrippen vorgesehen
sein.
[0015] In einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, im Bereich des Riemens den Trommelmantel
mit einem geräuschdämpfenden Band auszubilden (Anspruch 3). In dieser Maßnahme liegt
der Vorteil, dass der Trommelantriebsriemen auch auf den gewölbten Wabenflächen geräuschärmer
abläuft.
[0016] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt
und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt:
- Figur 1
- Die Frontansicht eines Wäschetrockners mit geöffneter Tür und Blick in die Trommel,
- Figur 2
- einen Ausschnitt mit Blick auf die Außenseite des Trommelmantels als Einzelheit in
perspektivischer Darstellung,
- Figur 3
- einen Ausschnitt des Trommelmantels mit Blick in das Trommelinnere als Einzelheit
in perspektivischer Darstellung,
- Figur 4
- den Trommelmantel im Teilschnitt mit Darstellung des Antriebsriemens,
- Figur 5
- die Wabenstruktur des Trommelmantels gemäß Einzelheit X.
[0017] Figur 1 zeigt einen Wäschetrockner in der Frontansicht mit geöffneter Tür und Blick
in die Trommel. Der Trommelmantel (1) weist eine Wabenstruktur (2) auf. Die Wabenstruktur
(2) ist hier wesentlich vergrößert und nur teilweise dargestellt. In diesem Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist die Trommel mit mindestens einer Mitnehmerrippe (3) ausgebildet.
Aufgrund der am Trommelmantel (1) ausgebildeten Prägungen oder Formung der Wabenstruktur
(2) kann gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung aber auch auf Mitnehmerrippen
(3) für die Wäsche verzichtet werden.
[0018] Figur 2 zeigt einen Ausschnitt mit Blick auf die Außenseite des Trommelmantels (1)
als Einzelheit in perspektivischer Darstellung mit der Wabenstruktur (2) am Trommelmantel
(1). Der Trommelmantel (1) ist mit einer Wabenstruktur (2) ausgebildet, deren Wabenflächen
(4) nach außen gerichtet geprägt bzw. geformt sind. Der Trommelmantel (1) kann nicht
strukturierte Bereiche (5) aufweisen, die als glatte Lauffläche für den in Figur 4
dargestellten Antriebsriemen (6) oder als Befestigungsbereich für Mitnehmerrippen
(3) dienen.
[0019] Figur 3 zeigt einen Ausschnitt des Trommelmantels (1) mit Blick in das Trommelinnere.
Die Wölbungsränder (7) der sich aneinanderreihenden Wabenflächen (4) wirken als Mitnehmerelemente
und Mitnahmepunkte für die in Figur 5 dargestellten Wäschestücke (8) in der drehenden
Trommel.
[0020] Figur 4 zeigt den Trommelmantel (1) im Teilschnitt mit Darstellung des Antriebsriemens
(6), der auf den nach außen gerichteten Wabenflächen (4) abläuft. In einem nicht dargestellten
Ausführungsbeispiel ist ein geräuschdämmendes Band auf dem Trommelmantel als Unterlage
für den Trommelantriebsriemen vorgesehen.
[0021] Figur 5 zeigt einen Schnitt durch die Wabenstruktur (2) ausschnittsweise gemäß Einzelheit
X. In dieser Figur ist ein am Trommelmantel (1) anliegendes Wäschestück (8) dargestellt.
Die auf den gedachten Massenschwerpunkt (9) einwirkende vektorielle Kraft resultierend
aus Fliehund Schwerkraft ist bei dargestellter Trommeldrehrichtung eingezeichnet.
Die Kontaktstellen der Wäschestücke (8) mit dem Trommelmantel (1) sind auf die kleinen
Flächen bzw. Punkte oder Kanten der sich aneinanderreihenden Wölbungsränder (7) der
nach außen geprägten Wabenflächen (4) reduziert. Zwischen Wabenflächen (4) und Wölbungsrändern
(7) bilden sich über den Trommelmantel (1) Luftpolster (11), auf denen die Wäschestücke
(8) hohl liegen.
1. Trommel für einen Wäschetrockner mit einem gelochten Trommelboden sowie einer Beschickungsöffnung
und einem mit dem Trommelboden verbundenen Trommelmantel, dessen Trommelmantelfläche
zumindestens teilweise mit Prägungen ausgebildet ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Prägungen die Form einer wabenförmig ausgebildeten Wölbstruktur (2) aufweisen,
deren Wabenflächen (4) zum Trommeläußeren gerichtet geformt sind.
2. Trommel für einen Wäschetrockner nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Trommelmantel (1) in Umfangsrichtung mit mindestens einem nicht strukturierten
Bereich (5) ausgebildet ist.
3. Trommel für einen Wäschetrockner nach mindestens einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Trommelmantel (1) auf seiner Außenseite in Umfangsrichtung mit mindestens einem
geräuschdämmenden Band ausgebildet ist.
4. Trommel für einen Wäschetrockner nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Trommelmantel (1) in axialer Richtung und/oder annähernd axialer Richtung mit
mindestens einem nicht strukturierten Bereich (5) ausgebildet ist.