[0001] Die Erfindung betrifft ein Bodenbelagelement zur Bildung einer Bodenrinne, mit einer
Oberseite, auf der ein Rinnenabschnitt ausgebildet ist, einer Unterseite, zwei auf
entgegengesetzten Seiten angeordneten, in Längsrichtung des Rinnenabschnitts verlaufenden
Längsseiten, einer ersten Stirnseite, auf der ein erster Mündungsquerschnitt des Rinnenabschnitts
liegt, und einer der ersten Stirnseite entgegengesetzten zweiten Stirnseite, auf der
ein zweiter Mündungsquerschnitt des Rinnenabschnitts liegt, wobei auf den Stirnseiten
jeweils zumindest ein in Längsrichtung des Rinnenabschnitts hervorstehender Eingriffsabschnitt
und zumindest ein in Längsrichtung des Rinnenabschnitts ausgenommener Aufnahmeabschnitt
ausgebildet ist, wobei jeder Eingriffsabschnitt mit einem Aufnahmeabschnitt und jeder
Aufnahmeabschnitt mit einem Eingriffsabschnitt eines benachbarten Bodenbelagelementes
in Eingriff bringbar ist, wobei eine zwischen der Unterseite und der.ersten Stirnseite
gebildete Kante einen Verlauf aufweist, der im wesentlichen deckungsgleich mit einem
Verlauf einer zwischen der Unterseite und der zweiten Stirnseite gebildeten Kante
ist und wobei die Kanten nicht parallel zueinander verlaufen.
[0002] Für die Ausbildung einer Abfluß- oder Bodenrinne, beispielsweise an Straßenrändern
oder gepflasterten Wegen oder Plätzen, werden üblicherweise vorgefertigte Rinnensteine
verwendet, die jeweils einen Rinnenabschnitt bilden und in einer Reihe aneinandergelegt
werden, wodurch die Rinne gebildet ist. Um eine gegenseitige Lagesicherung benachbarter
Rinnensteine zu erreichen, ist es beispielsweise aus der DE 85 09 982 U1 und der DE
295 14 127 U1 bekannt, auf den einen jeweiligen Mündungsquerschnitt des Rinnenabschnittes
aufweisenden Stirnseiten jeweils zumindest einen in Längsrichtung des Rinnenabschnittes
hervorstehenden Eingriffsabschnitt anzuformen sowie Ausnehmungen vorzusehen, in die
ein Eingriffsabschnitt eines benachbarten Rinnensteins eingreifen kann. Auf diese
Weise wird zwischen benachbarten Rinnensteinen ein gegenseitiger Eingriff in Form
einer Verzahnung erreicht, der eine relative Verschiebung der Rinnensteine quer zur
Längsrichtung der Rinne verhindert.
[0003] Bei dem Rinnenstein sowohl gemäß der DE 85 09 982 U1 als auch gemäß der DE 295 14
127 U1 besitzen die Stirnseiten des Rinnensteins eine komplementäre Form und somit
deckungsgleiche Verläufe ihrer zwischen der Unterseite und der jeweiligen Stirnseite
gebildeten Kante. Auf diese Weise läßt sich die erste Stirnseite eines ersten Rinnensteins
unter enger Passung an die zweite Stirnseite eines identisch geformten benachbarten
zweiten Rinnensteins anlegen . und mit dieser in Eingriff bringen. Die Form der Stirnseiten
ist dabei jeweils symmetrisch zu einer Mittellängsachse des Rinnensteins ausgebildet
und die Stirnseiten verlaufen bei einer Basisausführung des Rinnensteins im wesentlichen
parallel zueinander und senkrecht zur Längsrichtung des Rinnenabschnittes. Auf diese
Weise lassen sich mit dem Rinnenstein gemäß der Basisausführung jedoch nur geradlinige
Rinnenverläufe erreichen. In vielen Fällen ist neben einem geradlinigen Verlauf einer
Bodenrinne auch die Ausbildung einer Kurve erwünscht. Zu diesem Zweck sind gemäß der
DE 85 09 982 U1 sowie der DE 295 14 127 U1 spezielle Kurvensteine vorgesehen, die
sich von der Basisausführung des Rinnensteins dadurch unterscheiden, daß die Stirnseiten
nicht parallel zueinander verlaufen, sondern zwischen sich einen spitzen Winkel einschließen.
Auf diese Weise ist der Mündungsquerschnitt des Rinnenabschnittes auf der ersten Stirnseite
relativ zu dem Mündungsquerschnitt des Rinnenabschnittes auf der entgegengesetzten
zweiten Stirnseite winkelversetzt bzw. verdreht, wodurch der Verlauf der Rinne eine
Umlenkung erfährt.
[0004] Nachteilig bei den aus der DE 85 09 982 U1 bzw. der DE 295 14 127 U1 bekannten Bodenbelagelemente
ist jedoch, daß für die Ausbildung eines geraden Rinnenabschnittes und für die Ausbildung
eines gekrümmten Rinnenabschnittes unterschiedliche Rinnensteine verwendet werden
müssen, was nicht nur bezüglich der Herstellung.und Lagerhaltung, sondern auch beim
Aufbau der Bodenrinne ungünstig ist.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde; ein Bodenbelagelement der genannten Art
zu schaffen, mit dem sowohl ein geradliniger als auch ein gekrümmter Rinnenverlauf
ausbildbar ist.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Bodenbelagelement der eingangs genannten
Art dadurch gelöst, daß die zwischen der Unterseite und der ersten Stirnseite gebildete
Kante K
1.1 und die zwischen der Unterseite und der zweiten Stirnseite gebildete Kante K
2.1 jeweils einen zu ihrem Mittelpunkt P
1 bzw. P
2 punktsymmetrischen Verlauf aufweisen. Der punksymmetrische Verlauf der Kanten K
1.1 und K
2.1 des erfindungsgemäßen Bodenbelagelementes ermöglicht ist, ein Bodenbelagelement in
einer von zwei möglichen Ausrichtungen an ein bereits verlegtes Bodenbelagelement
anzulegen. Bei dem erfindungsgemäßen Bodenbelagelement besitzen die Kanten K
1.1 und K
2.1 einen im wesentlichen deckungsgleichen Verlauf, sind jedoch nicht parallel zueinander
angeordnet und schließen einen vorzugsweise spitzen Winkel α zwischen sich ein. Dies
entspricht dem Aufbau der aus dem Stand der Technik bekannten Kurvensteine. Wenn die
erfindungsgemäßen Bodenbelagelemente in gleicher Ausrichtung aneinander gelegt werden,
wobei die erste Stirnseite des einen Bodenbelagelementes mit der zweiten Stirnseite
des benachbarten Bodenbelagelementes in Eingriff tritt, erfährt der Verlauf der Bodenrinne
bei jedem Bodenbelagelement eine Umlenkung um den Winkel α.
[0007] Alternativ ist es jedoch auch möglich, ein Bodenbelagelement in einer um eine vertikale
Mittelachse um 180° gedrehten Ausrichtung anzulegen, so daß dann die zweite Stirnseite
des einen Rinnensteins mit der zweiten Stirnseite des benachbarten Rinnensteins in
Eingriff tritt. Bei dieser Ausrichtung heben sich die Umlenkungen um den Winkel α
bei den beiden Rinnensteinen auf, so daß ein im wesentlichen geradliniger Verlauf
der Rinne erreicht ist. Auf diese Weise kann der Benutzer mit einem einzigen Bodenbelagelementtyp
wahlweise geradlinige oder gekrümmte Abschnitte der Bodenrinne ausbilden. Dieser Vorteil
wird erfindungsgemäß dadurch erzielt, daß jede Stirnseite des erfindungsgemäßen Rinnensteins
wahlweise mit der ersten oder der zweiten Stirnseite eines benachbarten Rinnensteins
in Eingriff gebracht werden kann, was durch den punktsymmetrischen Verlauf der Kanten
K
1.1 und K
2.1 gewährleistet ist.
[0008] In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Kanten K
1.1 und K
2.1 jeweils einen polygonförmigen Verlauf aufweisen, bei dem es sich vorzugsweise um
einen zick-zack-förmigen Verlauf und insbesondere um einen S-oder Z-förmigen Verlauf
handeln kann. Durch den zick-zack-förmigen Verlauf der Kanten K
1.1 und K
2.1 ist ein guter gegenseitiger Eingriff benachbarter Bodenbelagelemente und insbesondere
eine großflächige gegenseitige Anlage bei einer quer zur Längsrichtung wirkenden seitlichen
Belastung gegeben, so daß hohe punktuelle Spannungen vermieden sind und eine hohe
Bruchfertigkeit gewährleistet ist.
[0009] Vorzugsweise umfassen sowohl die Stirnseiten als auch die Längsseiten des Bodenbelagelementes
vertikale Wandabschnitte, die im wesentlichen senkrecht zur Unterseite ausgerichtet
sind. Auf diese Weise besitzt das Bodenbelagelement über seine gesamte Höhe eine gleichbleibende
Grundrißkontur und eine zwischen der Oberseite und der ersten Stirnseite gebildete
Kante K
1.2 liegt in der vertikalen Projektion der zwischen der Unterseite und der ersten Stirnseite
gebildeten Kante K
1.1. Entsprechend liegt eine zwischen der Oberseite und der zweiten Stirnseite gebildete
Kante K
2.2 in der vertikalen Projektion der zwischen der Unterseite und der zweiten Stirnseite
gebildeten Kante K
2.1.
[0010] In einer möglichen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß auf jeder Stirnseite
ein einzelner, sich über die gesamte Höhe erstreckender Eingriffsabschnitt und eine
entsprechende, einen Aufnahmeabschnitt bildende Ausnehmung ausgebildet ist. Um einen
sicheren Eingriff benachbarter Bodenbelagelemente sicherzustellen, sollte der Eingriffsabschnitt
um ein ausreichendes Maß in Längsrichtung des Rinnenabschnittes von der Stirnseite
hervorstehen. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn das Maß, um das der Eingriffsabschnitt
von der jeweiligen Stirnseite hervorsteht, etwa das 0,1- bis 0,4-Fache und insbesondere
das 0,2-Fache der quer zur Längsrichtung des Rinnenabschnittes gemessenen Breite des
Bodenbelagelementes beträgt.
[0011] Der gegenseitige Winkelversatz zwischen der Kante K
1.1 und K
2.1 erfolgt um einen außerhalb des Bodenbelagelementes liegenden Punkt D. Die beiden
Kanten schließen einen Winkel α zwischen sich ein, der im Bereich von 2° bis 10° und
insbesondere im Bereich von 5° bis 7° liegt. Der Punkt D sollte eine Entfernung von
etwa dem 5- bis 25-Fachen und insbesondere von dem 8- bis 12-Fachen der quer zur Längsrichtung
des Rinnenabschnittes gemessenen Breite des Bodenbelagelementes von dessen Mitte aufweisen.
[0012] In der Praxis tritt häufig das Problem auf, mit der Bodenrinne eine Kurve über einen
Winkelbereich von 90° auszubilden. Aus diesem Grunde sollte der Versatzwinkel α zwischen
den beiden Stirnseiten des Bodenbelagelementes so gewählt sein, das gilt: n x α =
90°, wobei n eine natürliche ganze Zahl ist.
[0013] Wenn die Bodenbelagelemente zur Bildung einer im wesentlichen geradlinigen Rinne
in alternierender Anordnung angeordnet werden, sollten die Außenflächen der Rinne
geradlinig und in einer Ebene verlaufen. Dies wird in Weiterbildung der Erfindung
dadurch erreicht, daß die Längsseiten geradlinig und parallel zueinander verlaufen.
[0014] Der Verlauf des Rinnenabschnitts innerhalb des Bodenbelagelementes kann entweder
geradlinig oder auch leicht gekrümmt sein. Um insbesondere bei der Ausbildung eines
gekrümmten Rinnenverlaufes eine übermäßige Umlenkung der Strömung zu verhindern, ist
in Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, daß eine Längs-Mittellinie des Rinnenabschnittes
gekrümmt verläuft und insbesondere auf einem Kreisbogen um einen außerhalb des Bodenbelagelementes
liegenden Mittelpunkt liegt, um den die Stirnseiten relativ zueinander winkelversetzt
sind. Dabei kann vorgesehen sein, daß die
[0015] Entfernung des Mittelpunktes von der Längs-Mittellinie größer oder gleich der Entfernung
des Punktes D von der Längs-Mittellinie ist. Die Entfernung des Mittelpunktes von
der Längsmittellinie sollte dabei um einen Faktor f größer als die Entfernung des
Punktes D von der Längs-Mittellinie sein, wobei der Faktor f im Bereich von 1,0 bis
5,0 und insbesondere im Bereich von 2,0 bis 3,0 liegt. Der Punkt D und der Mittelpunkt
sind dabei so angeordnet, daß der Punkt D zwischen dem Mittelpunkt und dem Bodenbelagelement
liegt.
[0016] In bevorzugter Ausgestaltung besitzt der Rinnenabschnitt des Bodenbelagelementes
einen relativ zu seiner Längs-Mittellinie symmetrischen Querschnitt, der entweder
stetig gekrümmt konkav oder auch polygonförmig ausgestaltet sein kann. Der tiefste
Punkt des Strömungsquerschnitts des Rinnenabschnittes wird als Sohlpunkt bezeichnet.
Die Sohlpunkte aller hintereinanderliegenden Querschnitte des Rinnenabschnittes ergeben
somit eine Sohllinie, die vorzugsweise der Längs-Mittellinie des Rinnenabschnittes
entspricht.
[0017] Um der Rinne ein Aussehen zu verleihen, als ob sie aus einer Vielzahl von einzelnen
quader- oder polygonförmigen oder in sonstiger Weise geformten Bausteinen zusammengesetzt
sei, ist vorzugsweise vorgesehen, daß die Oberfläche des Rinnenabschnittes mit einer
Scheinfugenstruktur ausgebildet ist. Die Scheinfugen, die von oberseitigen nutartigen
Vertiefungen gebildet sind, behindern darüber hinaus die Wasserströmung und verringern
die Strömungsgeschwindigkeit.
[0018] Das Bodenbelagelement wird vorzugsweise aus Beton hergestellt, jedoch lassen sich
entsprechende Bodenbelagelemente auch aus Naturstein oder Kunststein fertigen.
[0019] Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung sind aus der folgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung ersichtlich. Es zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Bodenbelagelementes,
- Figur 2
- eine Aufsicht auf das Bodenbelagelement gemäß Fig. 1,
- Figur 3
- die Seitenansicht III in Fig. 2,
- Figur 4
- eine schematische Darstellung des Winkelversatzes der Stirnseiten,
- Figur 5
- eine ausschnittsweise Aufsicht auf eine Stirnseite,
- Figur 6
- die Anordnung mehrerer Bodenbelagelemente zur Bildung einer gekrümmten Rinne,
- Figur 7
- die Anordnung mehrerer Bodenbelagelemente zur Bildung einer geradlinigen Rinne,
- Figur 8
- eine Aufsicht auf ein Bodenbelagelement mit Scheinfugenstruktur,
- Figur 9
- eine Abwandlung des Bodenbelagelementes gemäß Fig. 8 und
- Figur 10
- ein aus zwei Steinteilen zusammengesetztes Bodenbelagelement.
[0020] Ein in den Fig. 1 bis 3 dargestelltes Bodenbelagelement 10 in Form eines monolithischen
Betonteils besitzt eine ebene, im wesentlichen horizontale Unterseite 16 und eine
Oberseite 11, auf der ein Rinnenabschnitt 20 ausgebildet ist, der in Längsrichtung
L verläuft und auf einer ersten Stirnseite 12 einen ersten Mündungsquerschnitt sowie
auf einer der ersten Stirnseite 12 entgegengesetzten zweiten Stirnseite 13 einen zweiten
Mündungsquerschnitt besitzt. Der Rinnenabschnitt 20 wird von zwei auf entgegengesetzten
Seiten angeordneten, in Längsrichtung L des Rinnenabschnitts 20 verlaufenden Längsseiten
14, 15 begrenzt. Die erste Stirnseite 12, die zweite Stirnseite 13 und die Längsseiten
14 und 15 besitzen jeweils vertikale Wandabschnitte, die im wesentlichen senkrecht
zur Unterseite 16 verlaufen.
[0021] Wie Fig. 3 zeigt, besitzt der Rinnenabschnitt 20 einen symmetrischen, polygonförmig
konkaven Querschnitt mit einer in Längsrichtung L verlaufenden Längs-Mittellinie S,
die der Sohllinie des Rinnenabschnitts 20, d.h. der die Tiefpunkte aller hintereinanderliegenden
Rinnenquerschnitte umfassenden Linie entspricht.
[0022] Die Längsseiten 14 und 15 verlaufen parallel zueinander und umfassen jeweils eine
vertikale Wandfläche. Die erste Stirnseite 12 und die zweite Stirnseite 13 besitzen
eine aus mehreren Wandabschnitten polygonartig zusammengesetzten Verlauf. Wie aus
Fig. 2 ersichtlich ist, besitzt eine zwisehen der Unterseite 16 und der ersten Stirnseite
13 gebildete Kante K
1.1 einen Verlauf, der im wesentlichen deckungsgleich mit dem Verlauf einer zwischen
der Unterseite 16 und der zweiten Stirnseite 13 gebildeten Kante K
2.1 ist, wobei die Kanten K
1.1 und K
2.1 jedoch nicht parallel zueinander verlaufen, sondern um einen Winkel α um einen außerhalb
des Bodenbelagelementes 10 liegenden Punkt D (siehe Fig. 4) winkelversetzt sind. Der
Punkt D weist von der Mitte des. Bodenbelagelementes eine Entfernung von etwa dem
8- bis 12-Fachen der quer zur Längsrichtung L des Rinnenabschnittes gemessenen Breite
des Bodenbelagelementes auf und der Winkel α liegt vorzugsweise im Bereich von 3°
bis 7° und insbesondere im Bereich von 5° bis 7°, wobei darauf hingewiesen sei, daß
die in den Figuren dargestellten Abmessungen und Winkel zum Zwecke der Verdeutlichung
vergrößert dargestellt sind.
[0023] Sowohl die Kante K
1.1 als auch die Kante K
2.1 besitzt einen S-förmigen Verlauf, der darüber hinaus zu ihrem Mittelpunkt P
1 bzw. P
2 ist. Der Mittelpunkt P
1 liegt unterhalb der Längs-Mittellinie S des Rinnenabschnitts 20. Gleiches gilt für
den Mittelpunkt P
2 der Kante K
2.1 auf der zweiten Stirnseite 13.
[0024] Wie sich aus Fig. 5 ergibt, besitzt die erste Stirnseite 12 somit bezogen auf eine
imaginäre Verbindungslinie T zwischen den stirnseitigen Enden der Längsseiten 14 und
15 einen in Längsrichtung L des Rinnenabschnittes hervorstehenden, in Aufsicht dreieckförmigen
Eingriffsabschnitt 12a auf der einen Seite der Längs-Mittellinie S des Rinnenabschriittes
und einen komplementär ausgebildeten Aufnahmeabschnitt 12b auf der anderen Seite der
Längs-Mittellinie S. Die in Längsrichtung L des Rinnenabschnittes gemessene maximale
Streckung h des Eingriffsabschnittes 12a sollte zumindest das 0,1-Fache der Breite
des Bodenbelagelementes besitzen und weist in dem in Fig. 5 dargestellten Ausführungsbeispiel
etwa das 0,2-Fache der Breite des Bodenbelagelementes auf.
[0025] Auf der der ersten Stirnseite 12 entgegengesetzten zweiten .Stirnseite 13 ist ein
entsprechender Eingriffsabschnitt 13a sowie ein entsprechender Aufnahmeabschnitt 13b
ausgebildet, wobei diese Abschnitte jedoch bedingt durch den deckungsgleichen Verlauf
der Kanten K
1.1 und K
2.1 verglichen mit der Anordnung auf der ersten Stirnseite 12 in ausgetauschter Weise
angeordnet sind, d.h. auf.der Seite der Längs-Mittellinie S des Rinnenabschnittes
15, auf der die erste Stirnseite 12 den Eingriffsabschnitt 12a besitzt, ist auf der
zweiten Stirnseite 13 ein komplementärer Aufnahmeabschnitt 13b gebildet, und auf derjenigen
Seite der Längs-Mittellinie S des Rinnenabschnittes 20, auf der die erste Stirnseite
12 den Aufnahmeabschnitt 12b aufweist, ist auf der zweiten Stirnseite 13 der komplementäre
Eingriffsabschnitt 13a ausgebildet.
[0026] Wie die Fig. 2 und 4 zeigen, verläuft die Längs-Mittellinie S des Rinnenabschnitts
20 gekrümmt auf einem Kreisbogen um einen nicht dargestellten Mittelpunkt, der von
dem Bodenbelagelement 10 weiter entfernt ist als der Punkt D, wobei der Punkt D zwischen
dem Mittelpunkt und dem Bodenbelagelement liegt. Die in Längsrichtung L des Rinnenabschnittes
verlaufenden Längsseiten 14 und 15 verlaufen jedoch geradlinig und parallel zueinander.
[0027] Wie Fig. 2 zu entnehmen ist, ist der außenliegende obere Spitzenpunkt P
E1 des Eingriffsabschnitts 12a der ersten Stirnseite 12 relativ zu dem oberen, am weitesten
eingezogenen Punkt P
A2 des Aufnahmeabschnitts 13b der zweiten Stirnseite 13 zur Längsrichtung L des Rinnenabschnittes
20 um ein geringes Maß seitlich versetzt. Ein entsprechender seitlicher Versatz besteht
auch zwischen dem oberen, am weitesten eingezogenen Punkt P
A1 des Aufnahmeabschnitts 12b der ersten Stirnseite 12 relativ zu dem oberen außenliegenden
Spitzenpunkt P
E2 des Eingriffsabschnitts 13a der zweiten Stirnseite 13. Dieser Versatz ist durch den
Winkelversatz zwischen den Kanten K
1.1 und K
2.1 um den Winkel α bedingt. Wie darüber hinaus Fig. 3'zu entnehmen ist, besteht zwischen
den genannten Punkten auch jeweils ein geringfügiger Höhenversatz, um bei dem Aufbau
einer Rinne übermäßige Sprünge in der Oberfläche der Rinne zu vermeiden.
[0028] Fig. 6 zeigt den Aufbau einer Rinne aus mehreren Bodenbelagelementen 10, die in gleicher
Ausrichtung aneinandergelegt sind, d.h. ein erstes Bodenbelagelement 10* liegt an
seiner zweiten Stirnseite mit der ersten Stirnseite eines benachbarten Bodenbelagelementes
10** in Anlage, wobei der Eingriffsabschnitt 12a** der ersten Stirnseite des angelegten
Bodenbelagelementes 10** unter enger Passung in den Aufnahmeabschnitt 13b* der zweiten
Stirnseite des ersten Bodenbelagelementes 10* eingreift. Entsprechend greift der Eingriffsabschnitt
13a* der zweiten Stirnseite des ersten Bodenbelagelementes 10* unter enger Passung
in den Aufnahmeabschnitt 12b** der ersten Stirnseite des angelegten Bodenbelagelementes
10** ein. Es ergibt sich somit eine gekrümmte Rinne, da jedes angelegte Bodenbelagelement
um den Winkel α gegenüber dem vorhergehenden Bodenbelagelement verdreht ist.
[0029] Alternativ ist jedoch auch möglich, eine im wesentlichen geradlinige Rinne zu bilden,
wie es in Fig. 7 dargestellt ist. Zu diesem Zweck werden die Bodenbelagelemente in
alternierender Ausrichtung aneinandergelegt. An ein erstes Bodenbelagelement 10* wird
ein zweites Bodenbelagelement 10** so angelegt, daß die zweite Stirnseite 13* des
ersten Bodenbelagelementes 10* mit der zweiten Stirnseite 13** des angelegten Bodenbelagelementes
10** in Eingriff tritt. Aufgrund dieser Anordnung wird der Winkelversatz um den Winkel
α, der zwischen der ersten Stirnseite und der zweiten Stirnseite des ersten Bodenbelagelementes
10* auftritt, durch den entsprechenden Winkelversatz α zwischen der zweiten Stirnseite
und der ersten Stirnseite des angelegten Bodenbelagelementes 10** wieder aufgehoben,
so daß eine im wesentlichen gerade Rinne gebaut werden kann, wobei die einzelnen Rinnenabschnitte
20 aufgrund der geringfügigen Krümmung ihrer Längs-Mittellinie S eine leichte Schlangenlinienform
bilden, wie sich aus Fig. 7 ergibt. Da die Längsseiten 14,15 des Bodenbelagelementes
jedoch geradlinig und parallel zueinander verlaufen, besitzt die Rinne 15 an ihren
Außenseiten eine ebene Abschlußfläche.
[0030] Das in Fig. 8 in Aufsicht dargestellte Bodenbelagelement unterscheidet sich von dem
vorgenannten Bodenbelagelement im wesentlichen dadurch, daß auf der Oberseite vollflächig
eine Scheinfugenstruktur 17 ausgebildet ist, die sich kreuzende Nuten umfaßt, wodurch
der optische Eindruck entsteht, als ob das Bodenbelagelement aus einer Vielzahl von
Einzelsteinen zusammengesetzt sei. Alle wesentlichen weiteren Merkmale des Bodenbelagelementes
gemäß Fig. 8 entsprechen dem Bodenbelagelement der Fig. 1 bis 5.
[0031] Das Bodenbelagelement gemäß Fig. 9 unterscheidet sich von dem Bodenbelagelement gemäß
Fig. 8 einerseits dadurch, daß die Scheinfugenstruktur nicht in einem im wesentlichen
quadratischen oder rautenförmigen Raster, sondern in einem großflächigen Rechteckraster
mit dazwischenliegende quadratischen Abschnitten aufgebracht ist. Darüber hinaus.besitzen
hierbei die Stirnseite jeweils zwei in Längsrichtung des Rinnenabschnittes hervorstehende
Eingriffsabschnitte 12a sowie zwei dazu komplementäre Aufnahmeabschnitte 12b bzw.
13b. Die Kanten K
1.1 und K
2.2 besitzen somit einen Verlauf in Form eines Doppel-Z bzw. eines Doppel-S.
[0032] Fig. 10 zeigt eine Abwandlung des Bodenbelagelementes gemäß Fig. 1, die sich von
diesem lediglich dadurch unterscheidet, daß das Bodenbelagelement 10 aus zwei einzelnen
Steinteilen 10' und 10'' besteht. Zu diesem Zweck ist das Bodenbelagelement 10 in
Längsrichtung in die beiden Steinteile 10' und 10'' gespalten, die somit zur Bildung
des Bodenbelagelementes 10 seitlich zusammengesetzt werden. Wie Fig. 10 zeigt, verläuft
die Trennfläche zwischen den beiden Steinteilen 10' und 10'' in Längsrichtung L des
Bodenbelagelementes und besitzt einen zick-zack-förmigen bzw. S- oder Z-förmigen Verlauf,
so daß ein guter gegenseitiger Eingriff der beiden Steinteile erreicht ist. Die Trennfläche
verläuft im Bereich der Längs-Mittellinie S des Rinnenabschnittes schlangenlinienartig
um diese herum, so daß ein Teil der Längs-Mittellinie S auf dem einen Steinteil 10'
und der verbleibende Teil der Längs-Mittellinie S auf dem anderen Steinteil 10'' liegt.
Nachdem die beiden Steinteile 10' und 10'' seitlich zu dem Bodenbelagelement 10 zusammengesetzt
sind, besitzt dieses die im Zusammenhang mit den Fig. 1 bis 5 erläuterten Merkmale
und Vorteile, auf die an dieser Stelle nicht nochmals eingegangen werden soll.
1. Bodenbelagelement (10) zur Bildung einer Bodenrinne, mit einer Oberseite (11), auf
der ein Rinnenabschnitt (20) ausgebildet ist, einer Unterseite (16), zwei auf entgegengesetzten
Seiten angeordneten, in Längsrichtung (L) des Rinnenabschnitts (20) verlaufenden Längsseiten
(14,15), einer ersten Stirnseite (12), auf der ein erster Mündungsquerschnitt des
Rinnenabschnittes (20) liegt, und einer der ersten Stirnseite (12) entgegengesetzten
zweiten Stirnseite (13), auf der ein zweiter Mündungsquerschnitt des Rinnenabschnitts
(20) liegt,
wobei auf den Stirnseiten (12,13) jeweils zumindest ein in Längsrichtung (L) des Rinnenabschnitts
(20) hervorstehender Eingriffsabschnitt (12a,13a) und zumindest ein in Längsrichtung
(L) des Rinnenabschnitts (20) ausgenommener Aufnahmeabschnitt (12b,13b) ausgebildet
ist,
wobei jeder Eingriffsabschnitt (12a,13a) mit.einem Aufnahmeabschnitt und jeder Aufnahmeabschnitt
(12b,13b) mit. einem Eingriffsabschnitt eines benachbarten Bodenbelagelementes in
Eingriff bringbar ist,
wobei eine zwischen der Unterseite (16) und der ersten Stirnseite (12) gebildete Kante
(K1.1) einen Verlauf aufweist, der im wesentlichen deckungsgleich mit einem Verlauf einer
zwischen der Unterseite (16) und der zweiten Stirnseite (13) gebildeten Kante (K2.1) ist und
wobei die Kanten (K1.1) und (K2.1) nicht parallel zueinander verlaufen, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanten (K1.1) und (K2.1) jeweils einen zu ihrem Mittelpunkt (P1 bzw. P2) punktsymmetrischen Verlauf aufweisen.
2. Bodenbelagelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanten (K1.1) und (K2.1) jeweils einen polygonförmigen Verlauf aufweisen.
3. Bodenbelagelement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanten (K1.1) und (K2.1) jeweils einen zick-zack-förmigen Verlauf, insbesondere einen S- oder Z-förmigen
Verlauf aufweisen.
4. Bodenbelagelement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kante (K1.1) relativ zu der Kante (K2.1) um einen Winkel α um einen außerhalb des Bodenbelagelementes (10) liegenden Punkt
D schräg angeordnet bzw. winkelversetzt ist.
5. Bodenbelagelement nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Punkt D eine Entfernung von etwa dem 5- bis 25-Fachen der quer zur Längsrichtung
(L) des Rinnenabschnittes gemessenen Breite des Bodenbelagelementes (10) aufweist.
6. Bodenbelagelement nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Punkt D eine Entfernung von etwa dem 8- bis 12-Fachen der quer zur Längsrichtung
(L) des Rinnenabschnittes gemessenen Breite des Bodenbelagelementes (10) aufweist.
7. Bodenbelagelement nach einem der Ansprüche 4 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel α im Bereich von 2° bis 10° und insbesondere im Bereich von 5° bis 7°
liegt.
8. Bodenbelagelement nach einem der Ansprüche 4 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß gilt:

wobei n eine natürliche, ganze Zahl ist.
9. Bodenbelagelement nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß eine zwischen der Oberseite (11) und der ersten Stirnseite (12) gebildete Kante (K1.2) in der vertikalen Projektion der zwischen der Unterseite (16) und der ersten Stirnseite
(12) gebildeten Kante (K1.1) liegt.
10. Bodenbelagelement nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß eine zwischen der Oberseite (11) und der zweiten Stirnseite (13) gebildete Kante
(K2.2) in der vertikalen Projektion der zwischen der Unterseite (16) und der zweiten Stirnseite
(13) gebildeten Kante (K2.1) liegt.
11. Bodenbelagelement nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsseiten (14,15) geradlinig und parallel zueinander verlaufen.
12. Bodenbelagelement nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß eine Längs-Mittellinie (S) des Rinnenabschnittes (20) gekrümmt verläuft..
13. Bodenbelagelement nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Längs-Mittellinie (S) auf einem Kreisbogen um einen außerhalb des Bodenbelagelementes
(10) liegenden Mittelpunkt liegt.
14. Bodenbelagelement nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Entfernung des Mittelpunktes von der Längs-Mittellinie (S) größer oder gleich
der Entfernung des Punktes D von der Längs-Mittellinie (S) ist.
15. Bodenbelagelement nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Entfernung des Mittelpunktes von der Längsmittellinie S um einen Faktor f größer
als die Entfernung des Punktes D von der Längs-Mittellinie (S) ist, wobei der Faktor
f im Bereich von 1,0 bis 5,0 und insbesondere im Bereich von 2,0 bis 3,0 liegt.
16. Bodenbelagelement nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Punkt D zwischen dem Mittelpunkt und dem Bodenbelagelement (10) liegt.
17. Bodenbelagelement nach einem der Ansprüche 12 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Längs-Mittellinie.(S) der Sohllinie des Rinnenabschnittes (20) entspricht.
18. Bodenbelagelement nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche des Rinnenabschnittes (20) mit einer Scheinfugenstruktur (17) versehen
ist.
19. Bodenbelagelement nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß es aus Beton besteht.