[0001] Die Erfindung richtet sich auf ein Etikett, insbesondere für den Hals von Flaschen,
wie Bierflaschen oder dergleichen, bestehend aus einer Aluminiumfolie von 6 bis 20
µ Dicke, die an der außenliegenden Sichtseite mit einem Aufdruck versehen ist.
[0002] Bekannte derartige Etiketten bestehen herkömmlicherweise aus einer weichgeglühten
Aluminiumfolie mit einer Dicke von beispielsweise 11 µ. Üblicherweise ist die Vorderseite
dieser Etiketten mit einer Lackierung, z.B. zur Erzeugung eines goldfarbenen Grundtones,
und mit einem Aufdruck, der z.B. die jeweilige Biermarke wiedergibt, versehen.
[0003] Um solche dünne Folien handhaben zu können, müssen sie geprägt sein, d.h. eine Oberfläche
aufweisen, die strukturiert und dementsprechend nicht glatt ist. Durch die Prägung
wird allerdings die Lesbarkeit kleinerer Schriften erschwert oder graphische Details
der Bedruckung werden negativ beeinflußt.
[0004] Zur Handhabung gehört zum einen das formgebende Stanzen oder Formatschneiden, wobei
etwa Stapel umfassend 2.500 Schichten gleichzeitig gestanzt oder geschnitten werden.
Bei diesem Vorgang muß erreicht werden, daß die einzelnen Folienzuschnitte sich nicht
miteinander verbinden und sich beim Anbringen an der Flasche problemlos vereinzeln
lassen, wobei zu berücksichtigen ist, daß mit sehr hohen Taktgeschwindigkeiten von
beispielsweise 60.000 Flaschen pro Stunde gearbeitet wird.
[0005] In neuerer Zeit werden für Biere zunehmend sogenannte Langhalsflaschen eingesetzt,
welche einen vergleichsweisen langen, schlanken Flaschenhals aufweisen. Zur Etikettierung
insbesondere solcher Flaschen hat sich metallisiertes Papier durchgesetzt, welches
sich im Gegensatz zu herkömmlichen Aluminiumfolien-Etiketten, welche mit einer Prägung
versehen werden müssen, mit einer durchgehend glatten äußeren Oberfläche realisieren
lassen.
[0006] Solche Etiketten auf Papierbasis lassen sich zwar relativ problemlos stanzen und
vereinzeln, sind aber feuchtigkeitsempfindlich, weil die Papiereigenschaften sich
unter dem Einfluß von Feuchtigkeit bzw. bei einer nachfolgenden Trocknung verändern.
[0007] Zur Verpackung von Milchprodukten, wie Joghurt oder dergleichen, ist es bekannt,
die Innenseite des Behälter-Deckels mit einem geometrischen Muster, bestehend beispielsweise
aus einer Mehrzahl voneinander beabstandeter Punkte, aus Heißsiegellack zu bedrucken,
um den Behälter mittels des Deckels durch Heißsiegeln verschließen zu können, wobei
aufgrund der geometrischen Anordnung des Heißsiegellackes und der Einhaltung einer
bestimmten Mindestdicke auch das Vereinzeln der Deckel erleichtert wird. Derartige
Deckel von Milchprodukt-Verpackungen weisen jedoch eine erhebliche größere Dicke auf
und werden gemäß den derzeitigen Produktionstechniken üblicherweise auch nicht im
Stapel gestanzt, sondern im Bogen. Dementsprechend stellt sich bei solchen Verpackungs-Deckeln
das Problem des Verschweißens bzw. des Verklebens beim Stanzen nicht.
[0008] Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Etikett der eingangs
genannten Art so auszugestalten, daß es einerseits feuchtigkeitsunempfindlich ist
und ohne Berücksichtigung feuchtigkeitsbedingter Eigenschaftsänderungen verarbeitet
werden kann, andererseits aber trotzdem mit einer weitestgehend glatt erscheinenden
Oberfläche ausgestattet werden kann.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Innenseite der Aluminiumfolie
mit einem strukturierten Aufdruck in einer Dicke von 4 bis 20 g/m
2 versehen ist.
[0010] Überraschenderweise hat sich gezeigt, daß durch einen solchen Aufdruck einerseits
eine problemlose Vereinzelung der einzelnen Etiketten vom Stapel beim Aufbringen auf
die Flasche erzielbar ist, vor allem aber wird andererseits ein Verschweißen der Ränder,
ein Verkleben oder Haften der einzelnen Etiketten beim Stanzen vermieden, was herkömmlicherweise
ohne Prägung bei Folien dieser Dicke, also von rd. 11 µ, ohne Prägung nicht erreicht
werden konnte.
[0011] Erfindungsgemäß gelingt es also, ein insbesondere als Flaschenhals-Etikett einzusetzendes
Etikett auf Aluminiumfolien-Basis so auszugestalten, daß es entsprechend den derzeitigen
Designanforderungen eine glatte Sichtoberfläche aufweist, die ein modernes, hochwertiges
Erscheinungsbild gewährleistet, und es sich andererseits trotzdem mit herkömmlichen
Taktgeschwindigkeiten verarbeiten läßt, ohne die Nachteile von Etiketten auf Papierbasis
aufzuweisen.
[0012] Ein erfindungsgemäßes Etikett kann sowohl so eingesetzt werden, daß es nur den Hals
als solchen bis unterhalb des Verschlußbereiches umgibt, oder auch so, daß es bis
über einen Verschluß reicht und über diesen gefaltet wird, um auf diese Weise eine
Originalitätssicherung zu erreichen, was insbesondere bei aufdrehbaren Verschlüssen
von Bedeutung ist.
[0013] Eine weitere mögliche Anwendung besteht in der Verwendung bei Getränkedosen, wo Aluminiumfolien
als Hygieneschutz quer verlaufend als eine Art Deckel an der Oberseite der Dose befestigt
werden. Schließlich ist auch an die Verwendung als Originalitätssicherung bei Glasbehältern
zu denken.
[0014] Vorzugsweise ist vorgesehen, daß der auf der Innenseite aufgetragene Aufdruck eine
Dicke von 2 bis 8 g/m
2 aufweist. Versuche haben gezeigt, daß bei einer derartigen Dicke ein Verkleben und
Zusammenschweißen beim Stanzen zuverlässig verhindert wird, andererseits der glatte
Oberflächeneindruck der Sichtseite nicht behindert wird.
[0015] Mit Vorteil wird der Aufdruck an die Innenseite mittels eines Rasterzylinders mit
einer Rasterung 10 bis 40, insbesondere 20 bis 30, aufgetragen.
[0016] Die vorstehend angegebenen Raster-Werte beziehen sich auf die Diagonale eines Quadrats
von 1 cm Kantenlänge, und zwar auf die Anzahl der Gravurpunkte auf dieser Diagonalen.
Eine Rasterung von 10 bedeutet dementsprechend, daß auf der Diagonalen eines Quadrats
mit 1 cm Kantenlänge zehn Vertiefungen bzw. Gravuren angebracht sind.
[0017] Der auf die Innenseite aufgebrachte strukturierte Aufdruck kann aus chemisch ganz
unterschiedlichen Stoffen bestehen, vorzugsweise aus einem Lack auf Acrylat-Copolymerbasis.
Solche Lacke sind heißsiegelfähig und diese Eigenschaft kann, soweit dies im Einzelfall
wünschenswert erscheint, auch ausgenutzt werden. Alternativ sind z.B. Lacke auf Cellulose-Basis,
auf Polyester-Copolymerbasis, Hotmelt-Beschichtungen auf Basis Polyamid-Copolymer
oder Polyurethan, Kohlenwasserstoffharze, wasseraktivierbare bzw. -lösliche Kleber
auf Basis von Polyvinylalkohol, Polyvinylacetat, Polyvinylchlorid, Celluloseacetobutyrate
oder Celluloseacetopropionate ebenso wie Dispersionen auf Polyurethan- und Acrylat-
und Ethylenacrylatcopolymerbasis, sowie Polyvinylacetat oder Mischungen hiervon möglich.
[0018] Der strukturierte Aufdruck wird in seiner Chemie auch in Abhängigkeit davon ausgewählt,
ob er beispielsweise für den Einsatz an Einweg- oder Mehrwegflaschen bestimmt ist,
so daß er in Abhängigkeit hiervon laugenlöslich oder laugenbeständig sein muß.
[0019] Insbesondere kann auch ein eingangs genannter Heißsiegellack verwendet werden, dessen
Siegeleigenschaften für die primäre erfindungsgemäße Anwendung nicht erforderlich
sind, gegebenenfalls aber durchaus auch ausgenutzt werden können.
[0020] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher
erläutert:
[0021] Ein Flaschenhalsetikett für eine Langhals-Bierflasche besteht aus einer weichgeglühten
Aluminiumfolie mit einer Dicke von 11 µ.
[0022] Auf die Innenseite, d.h. auf die nach dem Anbringen des Etiketts an der Flasche der
Flasche anliegenden, inneren Seite, ist mittels eines Rasterzylinders mit der Rasterung
28 ein strukturierter Lack mit einer Dicke von 7 g/m
2 aufgebracht, dessen Struktur nach dem Aufbringen mittels des Rasterzyinders erhalten
bleibt.
[0023] Es wird ein Lack auf Acrylat-Copolymerbasis verwendet. Die Außenseite der Aluminiumfolie
ist glatt und in bekannter Weise lackiert und bedruckt.
1. Etikett, insbesondere für den Hals von Flachen, wie Bierflaschen, bestehend aus einer
Aluminiumfolie von 6 bis 20 µ Dicke, die an der außenliegenden Sichtseite lackiert
und/oder mit einem Lack versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenseite mit einem strukturierten Aufdruck, gegebenenfalls mit Füllstoffen,
mit einer Dicke von 2 bis 20 g/m2 versehen ist.
2. Etikett nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der auf der Innenseite aufgetragene Aufdruck eine Dicke von 5 bis 8 g/m2 aufweist.
3. Etikett nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufdruck an der Innenseite mittels eines Rasterzylinders mit einer Rasterung
10 bis 40 aufgetragen ist.
4. Etikett nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rasterung des Rasterzylinders 20 bis 30 beträgt.
5. Etikett nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der auf die Innenseite aufgebrachte strukturierte Aufdruck auf Acrylat-Copolymerbasis
ausgebildet ist.