[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Leuchtmittelüberwachung von Lichtrufsystemen
für den Pflegebereich. Die Erfindung betrifft auch ein Lichtrufsystem für den Pflegebereich
mit wenigstens einem Leuchtmitteltreiber und wenigstens einem Leuchtmittel.
[0002] Lichtrufsysteme für den Pflegebereich dienen dazu, Patientenrufe optisch darstellen
zu können, beispielsweise mittels sogenannter Zimmersignalleuchten, die einen Ruf
eines Patienten im Gebäudegang anzeigen.
[0003] Für die elektrische Ausrüstung von Kraftfahrzeugen sind Leuchtmitteltreiber bekannt,
die eine integrierte Überwachungsschaltung aufweisen, mittels der ein logisches Signal
entsprechend dem Zustand (ok/defekt) der zugehörigen Lampe erzeugt werden kann. Die
Überwachungsschaltung ist für eine Lampe vorbestimmten Typs an einem vorbestimmten
Einbauort des Kraftfahrzeugs, beispielsweise eine Lampe des Bremslichts, ausgelegt.
[0004] Bekannte Lichtrufsysteme für den Pflegebereich bestehen aus flexibel einsetzbaren
Elementen, und je nach Gegebenheit werden an einzelne Treiberbausteine unterschiedliche
Lampen oder Leuchtmittelkombinationen angeschaltet. Beispielsweise werden zum Signalisieren
von Patientenrufen Glühlampen in sogenannten Zimmersignalleuchten eingesetzt. Für
weitere Anzeigefunktionen können auch LED's (Light Emitting Diode) eingesetzt werden.
Glühlampen weisen nur eine begrenzte Lebensdauer in Bezug auf die erreichbare Betriebsstundenzahl
auf. Im Pflegebereich kann ein Ausfall einer Zimmersignalleuchte, der unerkannt bleibt,
für den Patienten schwerwiegende Folgen haben, wenn er zum Übersehen eines Patientenrufes
führt.
[0005] Mit der Erfindung soll ein Verfahren zur Leuchtmittelüberwachung bei einem Lichtrufsystem
sowie ein flexibel einsetzbares Lichtrufsystem mit Leuchtmittelüberwachung geschaffen
werden.
[0006] Erfindungsgemäß ist hierzu ein Verfahren zur Leuchtmittelüberwachung von Lichtrufsystemen
für den Pflegebereich mit folgenden Schritten vorgesehen:
[0007] In einer Initialisierungsphase, Erfassen eines durch wenigstens ein Leuchtmittel
fließenden Stroms oder einer hierzu korrelierten Größe, Bestimmen und Abspeichern
eines Referenzwerts anhand des erfassten Werts, in einer Betriebsphase, Erfassen des
durch das Leuchtmittel fließenden Stroms oder einer hierzu korrelierten Größe und
Bestimmen eines Vergleichswerts, Vergleichen des in der Initialisierungsphase bestimmten
Referenzwerts mit dem in der Betriebsphase bestimmten Vergleichswert und Auswerten
des Vergleichsergebnisses.
[0008] Durch diese Verfahrensschritte wird eine adaptive Leuchtmittelüberwachung erreicht,
die unabhängig von der Anzahl oder dem Typ der an den Treiber angeschalteten Lampen
ist. Der Referenzwert wird erst nach Installation des Lichtrufsystems bestimmt und
abgespeichert, so dass stets ein für die spezielle Einbausituation und den speziellen
Lampentyp aussagekräftiger Referenzwert vorliegt. In der Initialisierungsphase wird
der Referenzwert automatisch erfasst. Sind mehrere Leuchtmittel an einen Treiber angeschaltet,
so wird für jede Kombination der eingeschalteten Leuchtmittel ein Referenzwert automatisch
bestimmt und abgespeichert, bis alle vorgesehenen Speicherstellen mit Referenzwerten
gefüllt sind. Ein durch das oder die Leuchtmittel fließender Strom kann unmittelbar
bestimmt werden, möglich ist auch die Bestimmung einer hierzu korrelierten Größe,
beispielsweise ein Summenstrom in einer gemeinsamen Masseleitung.
[0009] In Weiterbildung der Erfindung wird bei Abweichung des Vergleichswerts von dem Referenzwert
um mehr als einen vorbestimmen Betrag eine Warnmeldung ausgegeben.
[0010] Auf diese Weise kann eine Warnmeldung beispielsweise auf ein Netzwerk ausgegeben
und an einer Überwachungsstation angezeigt werden.
[0011] In Weiterbildung der Erfindung werden bei unterschiedlichen Abweichungen des Vergleichwerts
vom Referenzwert unterschiedliche Warnmeldungen ausgegeben.
[0012] Auf diese Weise können beispielsweise Alterungsvorgänge in einer Lampe erfasst werden,
soweit sie eine Veränderung des Lampenstroms verursachen. Beispielsweise kann auch
zwischen einem Kurzschluss, einem Defekt lediglich einer von zwei Lampen einer Leuchte
und einem vollständigen Defekt der Lampe unterschieden werden.
[0013] In Weiterbildung der Erfindung wird der durch das Leuchtmittel fließende Strom oder
die hierzu korrelierte Größe in der Initialisierungsphase im eingeschalteten Zustand
und in der Betriebsphase nach jedem Einschaltvorgang des Leuchtmittels erfasst.
[0014] Auf diese Weise wird eine regelmäßige Überprüfung der Funktionsfähigkeit der Leuchtmittel
durchgeführt, wobei häufiger genutzte Leuchtmittel häufiger überprüft werden. Ebenfalls
denkbar ist eine zyklische Abprüfung aller Leuchtmittel oder priorisierter Leuchtmittel
eines Lichtrufsystems, beispielsweise auch im ausgeschalteten Zustand mittels eines
Prüfstroms, der eine Aussage über die Funktionsfähigkeit des Leuchtmittels zulässt,
dieses aber nicht zum sichtbaren Aufleuchten bringt.
[0015] In Weiterbildung der Erfindung wird ein Spannungspotential vor und hinter dem Leuchtmittel
erfasst und das erfasste Spannungspotential wird beim Auswerten des Vergleichsergebnisses
berücksichtigt.
[0016] Auf diese Weise kann ein Glühfadenbruch einer Glühlampe, der vor und hinter dem Leuchtmittel
zu einem anderen Potential führt, von einem Defekt in einer Zuleitung unterschieden
werden. Allgemein ist durch das Erfassen und Berücksichtigen eines Spannungspotentials
vor und hinter dem Leuchtmittel die Möglichkeit gegeben, zwischen verschiedenen Defekten
zu unterscheiden.
[0017] In Weiterbildung der Erfindung wird eine Versorgungsspannung erfasst und die erfasste
Versorgungsspannung wird beim Bestimmen des Referenzwerts und des Vergleichswerts
berücksichtigt.
[0018] Auf diese Weise kann der Einfluss einer schwankenden Versorgungsspannung ausgeglichen
werden. Beispielsweise werden der abgespeicherte Referenzwert und der Vergleichswert
auf eine Normspannung normiert.
[0019] Das der Erfindung zugrundeliegende Problem wird auch durch ein Lichtrufsystem für
den Pflegebereich mit wenigstens einem Leuchtmitteltreiber und wenigstens einem Leuchtmittel
gelöst, bei dem Mittel zum Erfassen eines durch das Leuchtmittel fließenden Stromes
oder einer hierzu korrelierten Größe, Speichermittel für einen während einer Initialisierungsphase
erfassten Referenzwert und Mittel zum Vergleichen des während der Initialisierungsphase
erfassten Referenzwerts mit einem während einer Betriebsphase erfassten Vergleichswert
des durch das Leuchtmittel fließenden Stromes oder der hierzu korrelierten Größe vorgesehen
sind.
[0020] Mittels eines solchen Lichtrufsystems kann eine adaptive Leuchtmittelüberwachung
durch Strommessung verwirklicht werden. Indem ein Referenzwert erst nach Installation
des Lichtrufsystems in einer Initialisierungsphase abgespeichert wird, können baugleiche
Elemente des Lichtrufsystems, nämlich Leuchtmitteltreiber und Überwachungsschaltungen,
für unterschiedliche Einbausituationen verwendet werden.
[0021] In Weiterbildung der Erfindung sind Mittel zum Auswerten des Vergleichsergebnisses
und zum Ausgeben eines Zustandssignals des Leuchtmittels vorgesehen.
[0022] In Weiterbildung der Erfindung sind ein Netzwerk und wenigstens eine an das Netzwerk
angeschlossene Überwachungsstation vorgesehen, wobei das Zustandssignal auf das Netzwerk
gesendet wird.
[0023] Durch Vorsehen eines Netzwerks ist das Lichtrufsystem flexibel aufbaubar und ein
Zustandssignal kann wahlweise von verschiedenen Überwachungsstationen empfangen werden.
Das Zustandssignal kann beispielsweise von mehreren Überwachungsstationen oder Anzeigevorrichtungen
empfangen werden. Über das Netzwerk können auch Schaltsignale für die Leuchtmitteltreiber
übertragen werden.
[0024] In Weiterbildung der Erfindung weisen die Mittel zum Erfassen des durch das Leuchtmittel
fließenden Stromes oder der hierzu korrelierten Größe einen in einer Masseleitung
des Leuchtmitteltreibers vorgesehenen Strommesswiderstand sowie ein Spannungsmessgerät
auf.
[0025] Durch diese Maßnahmen ist bei einfachem Aufbau eine zuverlässige und aussagekräftige
Strommessung möglich. Indem ein Strom in einer Masseleitung des Leuchtmitteltreibers
gemessen wird, müssen im Leuchtmitteltreiber selbst keine Messwiderstände vorgesehen
werden. Dadurch können handelsübliche Leuchtmitteltreiber, beispielsweise in Form
integrierter Schaltungen, verwendet werden. Der Strom in der Masseleitung des Leuchtmitteltreibers
ist ein Summenstrom, der je nach Anzahl der eingeschalteten Lampen unterschiedliche
Werte annimmt. Diese unterschiedlichen Werte werden als Referenzwerte den einzelnen
Einschaltzuständen bzw. Kombinationen zugeordnet und abgespeichert.
[0026] In Weiterbildung der Erfindung weist das Spannungsmessgerät einen Analog-Digital-Konverter
zum Umsetzen des erfassten Spannungsmesswerts auf. Vorteilhafterweise ist das Spannungsmessgerät
mit einem Mikroprozessor zum Umrechnen des Spannungswerts in einen Stromwert und zum
Abspeichern des Stromwerts versehen. Darüber hinaus ist es vorteilhaft, dass das Spannungsmessgerät
einen Differenzverstärker mit Tiefpass aufweist.
[0027] Dadurch sind die Voraussetzungen geschaffen, während der Initialisierungsphase den
Referenzwert bestimmen und abspeichern und später mit dem während der Betriebsphase
erfassten Vergleichswert vergleichen zu können. Bei mehreren Leuchtmitteln wird für
jede Kombination des Einschalt- bzw. Ausschaltzustandes der einzelnen Leuchtmittel
eine Referenzwert aufgenommen und abgespeichert. Bei Berücksichtigung einer Versorgungsspannung
kann der Einfluss einer schwankenden Versorgungsspannung auf das Vergleichsergebnis
ausgeschlossen werden. Mittels des Differenzverstärkers kann die gemessene Spannung
verstärkt und geglättet werden.
[0028] In Weiterbildung der Erfindung ist eine parallel zum Strommesswiderstand geschaltete
Unterdrückungsschaltung vorgesehen.
[0029] Eine solche Unterdrückungsschaltung dient dazu, ein Anheben des Low-Pegels des Treibers
während jeder Einschaltphase der Leuchtmittel zu vermeiden. Dies ist insbesondere
bei Glühlampen von Bedeutung, die einen hohen Einschaltstrom oder Kaltstromimpuls
aufweisen. Die Unterdrückungsschaltung sorgt dafür, dass der Low-Pegel des Treiberbausteins
im Einschaltaugenblick durch den in der Masseleitung angeordneten Strommesswiderstand
nicht unzulässig angehoben wird und die logische Funktion des Treibers nicht gestört
wird. Die Unterdrückungsschaltung kann in der Einschaltphase beispielsweise den Strommesswiderstand
überbrücken oder spannungsbegrenzende Wirkung haben.
[0030] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und der
folgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung im Zusammenhang
mit der Zeichnung. In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1.
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Lichtrufsystems, und
- Fig. 2
- eine detailliertere Darstellung des Differenzverstärkers der Fig. 1.
[0031] In Fig. 1 ist schematisch ein Abschnitt eines Lichtrufsystems mit einem Leuchtmitteltreiber
10 und einer Lampe 12a dargestellt. Die Lampe 12a ist beispielsweise in einer Zimmersignalleuchte
angeordnet und wird von dem Treiber 10 dann eingeschaltet, wenn dieser über eine Datenleitung
14 einen Befehl zum Einschalten der Lampe 12 erhält. Ein solcher Befehl kann beispielsweise
von einem am Patientenbett angeordneten Taster ausgehen, der in der Figur nicht dargestellt
ist. Gleichzeitig mit der Lampe 12a werden Lampen 12b, 12c eingeschaltet.
[0032] Der Leuchtmitteltreiber 10 wird mittels einer Versorgungsspannung V
cc gespeist und ist mittels einer Versorgungsleitung 16 mit den Lampen 12a, 12b und
12c elektrisch verbunden. Die Lampen 12a, 12b und 12c werden dadurch eingeschaltet,
dass die Versorgungsleitung 16 mittels des Leuchtmitteltreibers 10 mit Masse Gnd verbunden
wird. Der Leuchtmitteltreiber 10 ist als elektronischer Treiberbaustein ausgeführt
und weist einen Leistungstransistor mit vorgeschalteter Logik sowie Schutzschaltungen
gegen Kurzschluss, Überspannung, Übertemperatur usw. auf. Die Lampen 12a, 12b sind
als Glühlampen, die Lampe 12c als LED ausgebildet. In der Kombination der Lampen 12a,
12b, 12c aus Glühlampen und LED kann der Ausfall jedes einzelnen Leuchtmittels erkannt
werden. Neben den Lampen 12a, 12b, 12c werden wird mittels des Leuchtmitteltreibers
10 noch weitere Lampen 20a, 20b, 20c angesteuert, die mit dem Leuchtmitteltreiber
10 über eine Versorgungsleitung 22 verbunden sind. In gleicher Weise wie die Lampe
12 werden die Lampen 20a, 20b, 20c vom Leuchtmitteltreiber 10 dann eingeschaltet,
wenn er ein entsprechendes Signal über die Datenleitung 14 erhält. Die Datenleitung
14 ist Bestandteil eines Netzwerks.
[0033] In eine Masseleitung 18 des Leuchtmitteltreibers 10 ist ein Strommesswiderstand 24
eingeschaltet. Der Spannungsabfall über diesen Strommesswiderstand 24 wird mittels
eines Spannungsmessgeräts erfasst, das aus einem Differenzverstärker 25, einem Analog-Digital-Umsetzer
26 und einem Mikroprozessor 27 besteht. In dem Mikroprozessor 27 wird der erfasste
Spannungswert, der durch den Differenzverstärker 25 verstärkt und geglättet und durch
den Analog-Digital-Umsetzer 26 digitalisiert wurde, in einen Stromwert umgerechnet.
Zweckmäßigerweise wird bei der Berechnung des Stromwerts die Versorgungsspannung V
cc berücksichtigt, so dass der berechnete Stromwert unabhängig von Schwankungen der
Versorgungsspannung V
cc ist.
[0034] Nach Installation des Lichtrufsystems werden in einer Initialisierungsphase Referenzwerte
für einen durch den Strommesswiderstand 24 fließenden Strom, der mit durch die Lampen
12a, 12b, 12c und 20a, 20b, 20c fließenden Strömen korreliert ist, ermittelt. Im vorliegenden
Fall unterscheidet sich der durch den Strommesswiderstand 24 fließende Strom von der
Summe der durch die Lampen 12a, 12b, 12c, 20a, 20b, 20c fließenden Ströme durch den
von den Schaltkreisen im Leuchtmitteltreiber selbst aufgenommenen Strom, der wenigstens
näherungsweise konstant ist. In der Initialisierungsphase werden automatisch unter
Steuerung des Leuchtmitteltreibers 10 Referenzwerte für alle möglichen Kombinationen
des Schaltzustands der Lampen 12 und 20 bestimmt und abgespeichert. Bei zwei Lampen
12 und 20 sind dies vier Referenzwerte, entsprechend beide Lampen 12, 20 ein, beide
Lampen 12, 20 aus, Lampe 12 ein, Lampe 20 aus, sowie Lampe 12 aus, Lampe 20 ein. In
dem Leuchtmitteltreiber 10 und/oder dem Mikroprozessor 27 sind für diese vier möglichen
Kombinationen vier Speicherstellen für Referenzwerte vorgesehen. Die Initialisierungsphase
ist dann abgeschlossen, wenn alle vier Speicherstellen mit einem entsprechenden Referenzwert
gefüllt sind.
[0035] Im Betrieb des Lichtrufsystems wird bei jedem Einschalten einer der Lampen 12, 20
ein durch den Strommesswiderstand 24 fließender Strom als Vergleichswert bestimmt.
Dieser ermittelte Vergleichswert wird, entsprechend dem Einschaltzustand der beiden
Lampen 12, 20, mit einem zugeordneten abgespeicherten Referenzwert verglichen. Liegt
eine Abweichung zwischen Referenzwert und Vergleichswert innerhalb vorbestimmter Grenzen,
stellt der Leuchtmitteltreiber 10 und/oder der Mikroprozessor 27 fest, dass die entsprechenden,
gerade eingeschalteten Lampen 12, 20 in Ordnung sind. Liegt eine Abweichung des Vergleichswerts
vom Referenzwert außerhalb bestimmter Grenzen, gibt der Leuchtmitteltreiber 10 auf
eine Datenleitung 30 oder der Mikroprozessor 27 auf eine Datenleitung 31 eine Fehlermeldung
"Lampe defekt" aus. Die Datenleitungen 30, 31 sind Bestandteil eines Netzwerks, über
das die Fehlermeldung an geeignete Displays und/oder Überwachungsarbeitsplätze gesandt
wird. Neben einer defekten Lampe wird auch ein Kurzschluss in der Verdrahtung einer
Lampe erkannt. Dies ist insbesondere bei optionalen Zusatzleuchten von Bedeutung,
die über längere Verdrahtungen angeschlossen werden.
[0036] Neben der Fehlermeldung "Lampe defekt" gibt der Leuchtmitteltreiber 10 dann, wenn
der Vergleichwert vom Referenzwert abweicht, aber die Abweichung innerhalb zweiter
vorbestimmter Grenzen liegt, eine Warnmeldung aus, die eine Veränderung des durch
die Lampen 12a, 12b, 12c bzw. 20a, 20b, 20c fließenden Stroms anzeigt. Eine solche
Änderung kann beispielsweise durch Alterung der Lampen 12a, 12b, 12c bzw. 20a, 20b,
20c verursacht sein und kündigt unter Umständen einen baldigen Ausfall an. Mittels
der vom Leuchtmitteltreiber 10 in einem solchen Fall ausgegebenen Warnmeldung kann
ein Leuchtmittel bereits vor einem Ausfall vorsorglich ausgetauscht werden.
[0037] Bei Lichtrufsystemen für den Pflegebereich werden im allgemeinen Glühlampen verwendet,
die beim Einschalten einen hohen Einschaltstrom oder Kaltstromimpuls aufweisen. Fließt
beispielsweise beim Einschalten der Glühlampen 20a, 20b ein hoher Kaltstromimpuls
durch die Versorgungsleitung 22 und die Masseleitung 18, kann der durch den Kaltstromimpuls
am Strommesswiderstand 24 verursachte Spannungsabfall dazu führen, dass der Low-Pegel
des Leuchtmitteltreibers 10 in der Einschaltphase so weit angehoben wird, dass die
logische Funktion des Leuchtmitteltreibers 10, bzw. dessen Logikschaltung, gestört
wird.
[0038] Um dies zu vermeiden, ist eine Unterdrückungsschaltung 32 parallel zum Strommesswiderstand
24 geschaltet. Mittels der Unterdrückungsschaltung 32 wird ein Anheben des Low-Pegels
des Leuchtmitteltreibers 10 in der Einschaltphase begrenzt, beispielsweise mittels
Zenerdioden in der Unterdrückungsschaltung 32. Alternativ wird die Unterdrückungsschaltung
32 über eine Datenleitung von dem Leuchtmitteltreiber 10 angesteuert und überbrückt
in der Einschaltphase den Strommesswiderstand 24.
[0039] In der Darstellung der Fig. 2 ist der Differenzverstärker 25 detaillierter dargestellt.
Die äußere Beschaltung des Operationsverstärkers wirkt als Tiefpass und führt zu einer
Glättung des vom Strommesswiderstand 24 abgegriffenen Spannungssignals. Das geglättete
und verstärkte Spannungssignal wird dann dem Analog-Digital-Umsetzer 26 übergeben.
1. Verfahren zur Leuchtmittelüberwachung von Lichtrufsystemen für den Pflegebereich,
mit den Schritten:
- in einer Initialisierungsphase, Erfassen eines durch wenigstens ein Leuchtmittel
(12, 20) fließenden Stroms oder einer hierzu korrelierten Größe,
- Bestimmen und Abspeichern eines Referenzwerts anhand des erfassten Werts,
- In einer Betriebsphase, Erfassen des durch das Leuchtmittel (12, 20) fließenden
Stroms oder der hierzu korrelierten Größe und Bestimmen eines Vergleichswerts,
- Vergleichen des in der Initialisierungsphase bestimmten Referenzwerts mit dem in
der Betriebsphase bestimmten Vergleichswert und
- Auswerten des Vergleichsergebnisses.
2. Verfahren zur Leuchtmittelüberwachung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Ausgeben einer Warnmeldung bei Abweichung des Vergleichswerts von dem Referenzwert
um mehr als einen vorbestimmten Betrag.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass bei unterschiedlichen Abweichungen des Vergleichswerts vom Referenzwert unterschiedliche
Warnmeldungen ausgegeben werden.
4. Verfahren zur Leuchtmittelüberwachung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der durch das Leuchtmittel (12, 20) fließende Strom oder die hierzu korrelierte Größe
in der Initialisierungsphase im eingeschalteten Zustand und in der Betriebsphase nach
jedem Einschaltvorgang des Leuchtmittels erfasst wird.
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch Erfassen eines Spannungspotentials vor und hinter dem Leuchtmittel (12, 20) und Berücksichtigen
der erfassten Spannungspotentiale beim Auswerten des Vergleichsergebnisses.
6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch Erfassen einer Versorgungsspannung und Berücksichtigen der erfassten Versorgungsspannung
beim Bestimmen des Referenzwerts und des Vergleichswerts.
7. Lichtrufsystem für den Pflegebereich, mit wenigstens einem Leuchtmitteltreiber (10)
und wenigstens einem Leuchtmittel (12, 20), gekennzeichnet durch Mittel (24, 25, 26, 27) zum Erfassen eines durch das Leuchtmittel (12, 20) fließenden Stroms oder einer hierzu korrelierten Größe,
Speichermittel (27) für einen während einer Initialisierungsphase erfassten Referenzwert
und Mittel (27) zum Vergleichen des während der Initialisierungsphase erfassten Referenzwerts
mit einem während einer Betriebsphase erfassten Vergleichswert des durch das Leuchtmittel (12, 20) fließenden Stromes oder der hierzu korrelierten Größe.
8. Lichtrufsystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel (27) zum Auswerten des Vergleichsergebnisses und zum Ausgeben eines Zustandssignals
des Leuchtmittels (12, 20) vorgesehen sind.
9. Lichtrufsystem nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein Netzwerk (14, 30, 31) und wenigstens eine an das Netzwerk (14, 30, 31) angeschlossene
Überwachungsstation vorgesehen sind, wobei das Zustandssignal auf das Netzwerk (14,
30, 31) gesendet wird.
10. Lichtrufsystem nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zum Erfassen des durch das Leuchtmittel fließenden Stromes oder der hierzu
korrelierten Größe einen in einer Masseleitung des Leuchtmitteltreibers (10) vorgesehenen
Strommesswiderstand (24) sowie ein Spannungsmessgerät (25, 26, 27) aufweisen.
11. Lichtrufsystem nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Spannungsmessgerät einen Analog-Digital-Konverter (26) zum Umsetzen des erfassten
Spannungsmesswerts aufweist.
12. Lichtrufsystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Spannungsmessgerät einen Mikroprozessor (27) zum Umrechnen eines Spannungswerts
in einen Stromwert und zum Abspeichern des Stromwerts aufweist.
13. Lichtrufsystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Spannungsmessgerät einen Differenzverstärker (25) mit Tiefpass aufweist.
14. Lichtrufsystem nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass eine parallel zum Strommesswiderstand (24) geschaltete Unterdrückungsschaltung (32)
vorgesehen ist.