[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Naßzelle der im Oberbegriff von Anspruch 1 genannten
Art. Derartige Naßzellen sind zum Beispiel als Duschkabinen allgemein bekannt. Sie
weisen in der Regel mindestens eine dauerhaft festgelegte, horizontale Begrenzungsfläche,
nämlich die Bodenfläche, auf. Außerdem werden derartige Naßzellen meist nicht frei
im Raum stehend montiert, sondern es wird wenigstens eine, meistens zwei, oder auch
drei Gebäudewände als dauerhaft festgelegte, senkrechte Begrenzungsflächen genutzt.
Insbesondere in niedrigen Räumen ist auch die Nutzung einer Gebäudedecke als weitere,
dauerhaft festgelegte, horizontale Begrenzungsfläche möglich. Außer derartigen, dauerhaft
festgelegten Begrenzungsflächen weisen die Naßzellen der vorgenannten Art wenigstens
eine dem Raum zugewandte, blattartige Seitenwand auf. Insbesondere bei älteren Modellen
sind diese Seitenwände von Kunststoffoder Metallprofilen rahmenartig eingefaßt, wobei
die Profile an den angrenzenden Begrenzungsflächen festgelegt sind. Eine Abdichtung
gegen Spritzwasser kann auf unterschiedliche Weise, zum Beispiel durch Dichtlippen,
erfolgen. Modernere Designs möchten auf die schwerfällig wirkenden Rahmenprofile verzichten.
Hier ergibt sich die Schwierigkeit, die in der Regel aus Kunststoff oder Glas gefertigten,
meist wenigstens teiltransparenten Seitenwände stabil und spritzwasserdicht an den
Begrenzungsflächen zu befestigen. Üblicherweise wird dieses Problem durch Verklebung
der blattartigen Seitenwände mit Silikon an den dauerhaft feststehenden Begrenzungsflächen
gelöst.
[0002] Diese Lösung bringt jedoch Nachteile mit sich. Zum einen ist das Silikon einem natürlichen
Alterungsprozeß unterworfen, der zu Schrumpfungen führt. Hierdurch wird einerseits
die stabile Halterung der Seitenwände gefährdet. Andererseits ist auch eine ausreichende
Spritzwasserdichtung nicht mehr gewährleistet. Als Konsequenz ist eine vollständige
Entfernung des alten Silikons und eine neue Verklebung der Seitenwände erforderlich,
was mit erheblichem Arbeits- und damit Kostenaufwand verbunden ist.
[0003] Ein weiterer Nachteil dieses Standes der Technik besteht darin, daß die Silikonverklebung
aufgrund ihrer dauerelastischen Eigenschaft eine relativ weiche und damit leicht verletzbare
Oberfläche besitzt, die darüber hinaus im Vergleich zu polierten oder glasierten Oberflächen
relativ rauh ist. Die natürlich Oberflächenrauheit sowie kleine Verletzungen wie Risse
oder Löcher führen zur Anlagerung von Kalk und, hierdurch begünstigt, zur Anlagerung
von Bakterien, Algen oder Schimmel. Dies stellt ein erhebliches hygienisches Problem
dar, dem auch mit hohem Putzaufwand auf Dauer nur schwer erfolgreich begegnet werden
kann.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Naßzelle der vorgenannten Art dergestalt
weiterzubilden, daß eine stabile und spritzwasserdichte Halterung der Seitenwände
unter Verzicht auf eine Silikonverklebung möglich ist.
[0005] Diese Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils von Anspruch
1. Diesen kommt im einzelnen folgende Bedeutung zu.
[0006] Im Grenzbereich mit einer blattartigen Seitenwand weist die dauerhaft festgelegte
Begrenzungsfläche eine gestreckte Randerhöhung auf, die den Rand der Seitenwand außen
überlappt. Außerdem sind Befestigungssockel vorgesehen, die an der Begrenzungsfläche
festgelegt sind und innerhalb der Randerhöhung eine Nut aufweisen, in welche die Seitenwand
einsetzbar ist. Die Nut hat daher parallel zum Seitenwandrand zu verlaufen. Sie sollte
in der Regel auch parallel zur Randerhöhung der Begrenzungsfläche verlaufen. Dies
ist jedoch nicht zwingend erforderlich. Durch das Einsetzen der Seitenwand in die
Nuten, die vorzugsweise in etwa der Wandstärke der Seitenwand entsprechen, wird die
Seitenwand stabil in aufrechter Stellung gehalten. Eine spezielle Abdichtung, etwa
durch Silikon, ist nicht erforderlich, da zwischen dem Seitenwandrand und der angrenzenden
Begrenzungsfläche austretendes Spritzwasser nur bis zu der überlappenden Randerhöhung
der Begrenzungsfläche gelangt und dort abläuft.
[0007] Eine im wesentlichen horizontale Begrenzungsfläche im Sinne der hier verwendeten
Terminologie kann auch ein wannenartig ausgeformter Boden sein. In diesem Fall kann
der Wannenrand selbst als Randerhöhung dienen oder aber als Träger von Sockel und
einer zusätzlichen Randerhöhung.
[0008] Die Befestigungssockel sind vorzugsweise so gestaltet, daß die Nuten von der Randerhöhung
beabstandet angeordnet sind. Vorteilhafterweise durchschneiden die Nuten die Befestigungssockel
auch nicht vollständig, so daß auch der Rand der Seitenwand in Montageendstellung
von der angrenzenden Begrenzungsfläche beabstandet angeordnet ist. Hierdurch tritt
zwar deutlich mehr Spritzwasser zwischen Seitenwand und Begrenzungsfläche hindurch,
als dies bei anliegender Seitenwand der Fall wäre. Andererseits gelangt das Spritzwasser
bei geeignet dimensioniertem Überlapp nur bis zur Randerhöhung und durch den Abstand
zwischen Seitenwandrand und Begrenzungsfläche ist jederzeit ein Spritzwasserrückfluß
in die Naßzelle hinein möglich, so daß ein Rückstau zwischen Randerhöhung und Seitenwand
zuverlässig vermieden werden kann.
[0009] Vorteilhafterweise sind die Nuten in die Sockel eingeschnitten. Dies ist technisch
besonders einfach realisierbar. Es ist jedoch erfindungsgemäß auch möglich, die Sockel
mehrteilig auszubilden. Beispielsweise kann der Sockel aus einem Grundkörper und einem
daran befestigten z. B. geklebten Verbindungsstück bestehen, wobei die Nut zumindest
auch durch das Verbindungsstück geformt wird. Auch ist es möglich, den Sockel aus
mehreren Teilen unterschiedlicher Höhe aufzubauen.
[0010] Hinsichtlich der Materialwahl von Sockel und/oder Randerhöhung besteht weitgehende
Freiheit. Insbesondere bieten sich Naturstein, Metall, Keramik oder Kunststoff an,
wobei auch Kombinationen verschiedener Materialien möglich sind.
[0011] Ein weiterer Vorteil der genannten Beabstandungen ist die hieraus resultierende Möglichkeit
des leichten Putzens. Bei geeignet dimensioniertem Abstand kann nämlich die Randerhöhung
sowie der Seitenwandrand leicht mit der Hand oder Putzwerkzeugen erreicht werden,
so daß Verschmutzungen oder Kalkablagerungen zuverlässig vermieden werden können.
[0012] Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den übrigen Unteransprüchen, der
speziellen Beschreibung sowie der Zeichnung.
[0013] Es zeigen:
- Figur 1:
- Die Seitenansicht eines Verbindungssockels in Montagelage,
- Figur 2:
- die Draufsicht auf einen Verbindungssockel in Montagelage,
- Figur 3:
- die Seitenansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels eines Verbindungssokkels in
Montagelage.
[0014] Die Figuren 1 und 2 zeigen den Grenzbereich zwischen einer dauerhaft festgelegten
Begrenzungsfläche 10 einer erfindungsgemäßen Naßzelle mit einer blattartigen Seitenwand
11. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Begrenzungsfläche 11 der Boden einer
erfindungsgemäßen Naßzelle. Die Erfindung läßt sich jedoch selbstverständlich auch
auf senkrechte Begrenzungsflächen der Naßzelle, wie zum Beispiel die in die Zelle
integrierten Seitenwände eines Gebäudes, anwenden.
[0015] Aus Figur 1, die eine Schnittzeichnung im Bereich eines Verbindungssockels 12 darstellt,
ist ersichtlich, daß die Begrenzungsfläche 10 eine Randerhöhung 13 aufweist, die die
Naßzelle nach außen hin abschließt. Die Randerhöhung 13 und die Begrenzungsfläche
10 können aus unterschiedlichen Materialien bestehen. Aus optischen Gründen ist es
jedoch vorteilhaft, sie aus demselben Material zu gestalten. Es ist sogar möglich,
Begrenzungsfläche 10 und Randerhöhung 13 einstückig auszubilden. Nach innen schließt
sich an die Randerhöhung 13 der Verbindungssockel 12 an. In der Regel wird der Verbindungssockel
12 mit der Begrenzungsfläche 10 verklebt oder auf andere Weise mit ihr verbunden sein.
Auch hier ist jedoch eine einstückige Ausbildung grundsätzlich möglich.
[0016] In dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 ist die Randerhöhung 13 im wesentlichen senkrecht
ausgestaltet. Es kann jedoch vorteilhaft sein, die Randerhöhung 13 gemäß der Figur
3 mit einem im wesentlichen horizontalen Überhang 131 zu versehen. Insbesondere ein
nach innen weisender Überhang 131 erhöht die Spritzwasserdichtigkeit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung. Selbstverständlich kann der Überhang 131, z. B. aus designerischen Gründen,
auch beidseitig oder nur nach außen weisend vorgesehen sein.
[0017] In dem gewählten Ausführungsbeispiel ragt, wie aus Figur 2 ersichtlich, der Verbindungssockel
12 fingerartig in das Innere der erfindungsgemäßen Naßzelle hinein. Dies stellt eine
besonders vorteilhafte Ausbildung dar, da insbesondere die abgerundeten Kanten für
eine Reduzierung der Verletzungsgefahr sorgen. Andere Gestaltungsformen sind jedoch
denkbar. Gemeinsam ist diesen Gestaltungsformen die in oder an den Verbindungssockel
12 ausgeformte Nut 14. Die Nut 14 verläuft vorzugsweise parallel zur Randerhöhung
13, in jedem Fall aber parallel zur blattartigen Seitenwand 11. Die Seitenwand 11,
die vorzugsweise aus wenigstens teiltransparentem Glas oder Kunststoff besteht, läßt
sich, bei geeigneter Ausführung der Nut 14, problemlos in diese einsetzen. Es ist
offensichtlich, daß die jeweiligen Dimensionen aufeinander abzustimmen sind. Im gezeigten
Ausführungsbeispiel wird als Seitenwand 11 eine rahmenlose Scheibe verwendet. Dies
ist die bevorzugte Ausführungsform. Es steht dem Wesen der Erfindung jedoch nicht
entgegen, Scheiben mit Rahmen zu verwenden. Auch die in Figur 2 dargestellte gerade,
plattenartige Ausführung der Seitenwand 11 ist zwar die bevorzugte und technisch am
einfachsten realisierbare Ausführungsform. Es ist jedoch auch möglich, geschwungene
Seitenwände 11 zu verwenden. Die Nuten 14 müßten in diesem Fall ebenfalls entsprechend
ausgeformt sein. Es ist von besonderem Vorteil, wenn die Nut 14 so in den Sockel 12
eingeschnitten ist, daß die Seitenwand 11 sowohl von der Randerhöhung 13 als auch
von der Begrenzungsfläche 10 um einige Zentimeter beabstandet ist. Dies ermöglicht
einerseits ein besonders leichtes Reinigen der Naßzelle. Andererseits kann durch diese
Maßnahme ein Rückstau von Spritzwasser zwischen der Seitenwand 11 und der Randerhöhung
12 zuverlässig vermieden werden. Spritzwasser nämlich, das an der nicht durch Dichtmasse
gegen die Begrenzungsfläche 10 abgedichteten Seitenwand 11 vorbei auf deren Außenseite
dringt, wird spätestens von der Randerhöhung 13 aufgehalten, an der es abläuft. Der
relativ groß gestaltete Zwischenraum zwischen Seitenwand 11 und Randerhöhung 13 einerseits
und zwischen Seitenwand 11 und Begrenzungsfläche 12 andererseits ermöglicht einen
leichten Rückfluß dieses ablaufenden Wassers ins Innere der erfindungsgemäßen Naßzelle.
[0018] Vorzugsweise ist eine Seitenwand 11 an wenigstens zwei zueinander beabstandeten Stellen
ihres Randes auf die erfindungsgemäße Weise mit angrenzenden Begrenzungsflächen 10
verbunden. Die Halterung an wenigstens zwei Begrenzungsflächen verbessert die Standsicherheit
zusätzlich. Dies garantiert einen stabilen Halt in der aufrechten Position. Es ist
selbstverständlich auch möglich, weitere Elemente, wie zum Beispiel mit Scharnieren
an einer Seitenwand 11 befestigten Türen zu integrieren. Diese müßten in ihrer Höhe
so gestaltet sein, daß sie entweder über die Randerhöhung 13 hinwegschwingen können
oder die Randerhöhung 13 muß im Bereich der Tür entsprechend niedriger gestaltet oder
ganz weggelassen werden.
[0019] Natürlich stellen die in der Zeichnung wiedergegebenen Ausführungsbeispiele lediglich
vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung dar, die nicht als abschließende Darstellung
zu betrachten sind.
1. Naßzelle mit wenigstens einer im wesentlichen senkrechten und/oder einer im wesentlichen
horizontalen, dauerhaft festgelegten Begrenzungsfläche (10) und wenigstens einer blattartigen,
im wesentlichen senkrecht anbringbaren Seitenwand (11), die an wenigstens einem ihrer
Ränder an eine der Begrenzungsflächen (10) grenzt und im Grenzbereich durch randständige
Befestigungsmittel (12) in aufrechter Position halterbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
wenigstens eine der Begrenzungsflächen (10) im Grenzbereich mit der wenigstens einen
blattartigen Seitenwand (11) eine Randerhöhung (13) aufweist, die deren Rand außen
überlappt,
wobei die Befestigungsmittel als an der Begrenzungsfläche (10) festgelegte Sockel
(12) ausgeführt sind, die eine parallel zum Seitenwandrand verlaufende Nut (14) aufweisen,
in welche die Seitenwand (11) einsetzbar ist.
2. Naßzelle gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Nuten (14) von der Randerhöhung (13) beabstandet verlaufen.
3. Naßzelle nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Nuten (14) dergestalt ausgeformt sind, daß der der Begrenzungsfläche (13), auf
welcher die Sockel festgelegt sind, zugewandte Rand der Seitenwand (11) von der Begrenzungsfläche
(13) beabstandet ist.
4. Naßzelle nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine im wesentlichen horizontale Begrenzungsfläche (10) insgesamt wannenförmig ausgestaltet
ist.
5. Naßzelle nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Nuten (14) einen rechteckigen Querschnitt aufweisen.
6. Naßzelle nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungssockel (12) mit der jeweiligen Begrenzungsfläche (10) und/oder deren
Randerhöhung (13) verklebt sind.
7. Naßzelle nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Begrenzungsflächen (10), deren Randerhöhungen (13) und/oder die Befestigungssockel
(12) aus Naturstein, Keramik, Metall oder Kunststoff gefertigt sind.
8. Naßzelle nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die blattartigen Seitenwände im wesentlichen aus transparentem oder teiltransparentem
Material wie Glas oder Kunststoff gefertigt sind.
9. Naßzelle nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Randerhöhungen (13) im wesentlichen senkrecht ausgeführt sind.
10. Naßzelle nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Randerhöhungen (13) einen horizontalen, nach innen und/oder außen ragenden Überhang
aufweisen.