[0001] Die Erfindung betrifft eine Falzkehle mit bogenförmigem Liegefalz, beispielsweise
an Dachgaupen oder bogenförmigen Dachanschlüssen und ein Verfahren zu ihrer Herstellung.
[0002] Kehlauskleidungen für bogenförmige Kehlen an Dachgaupen oder Dachanschlüssen sind
bekannt. Sie sind immer dann erforderlich, wenn eine bogenförmige Gaupe das Hauptdach
durchdringt. Dabei sind unterschiedliche Formen solcher Kehlen bekannt. Neben einer
bogenförmigen Ausbildung hinsichtlich der Gaupe kann es sich um konkave oder konvexe
Formen des Daches und/oder der Gaupe handeln. Dies ist insbesondere bei der Sanierung
von Altbauten oder historischen Gebäuden anzutreffen.
[0003] Die Kehlauskleidung erfolgt üblicherweise mit Blech. Dies sind Kupfer-, Aluminium-
oder verzinktes Stahlblech. In der Praxis erfordert die Auskleidung der bogenförmigen
Falzkehlen mit Blech teilweise sehr komplizierte Abwicklungen. Je mehr die Gaupenform
vom Kreisbogen abweicht, desto aufwendiger wird die Vorbereitungsarbeit für Zuschnitte.
Dabei ist es bisher üblich gewesen, diese Kehlen mittels vor Ort angepasster Blechteile
anzufertigen. Dazu wird in der Regel eine Schablone angefertigt und das Blech dann
in verschiedenen Teilen zugeschnitten. Diese so meist in sehr kurzen Abschnitten angefertigten
Teile müssen dann miteinander verbunden werden. Dazu sind die unterschiedlichsten
Verbindungstechniken, wie Schweißen. Löten, Falzen unter Verwendung von Dichtband
bekannt. Der Verschnitt von Blech ist bei dieser Art der Ausbildung von Kehlen sehr
hoch der manuelle Aufwand zu Herstellung ebenfalls, wobei insbesondere die Arbeiten
vor Ort sehr zeitaufwendig und damit kostenintensiv sind.
[0004] Es ist auch ein Verfahren zur Herstellung derartiger Kehlauskleidung bekannt, bei
dem die Auskleidung aus einem einzigen zusammenhängenden Blechstreifen hergestellt
wird. Dabei werden zur Anpassung an die Form der Kehle in gewählten Abständen Falten
angeordnet. Dazu wird zunächst vor Ort eine Schablone beispielsweise als Papierstreifen
angefertigt. Anschließend erfolgt ein Kanten der Falten des Blechstreifens entsprechend
der Schablone in vorgewählten Abständen, wobei die Falten eine unterschiedliche Breite
besitzen, um der Form der Kehle folgen zu können. Der so entstandene gefaltete Blechstreifen
erfordert noch folgende Arbeitschritte, bevor er am Dach in die Kehle eingesetzt werden
kann. Dies sind Vorstauchen der Falten des Blechstreifens mit der Finne eines Falz-Hammers
und Vorkanten der Kehllinie mittels einer Falzzange.
Dann erfolgt das Einlegen des Kehlbleches und Anpassen des Kehlverlaufes, das Ausformen
der Falten, Aufkanten des Wasserfalzes, Entfernen eventuell vorhandener Schutzfolie
und setzen der Hafte (Befestigungspunkte). Wie die Beschreibung des so durchzuführenden
Verfahrens zeigt, ist der Aufwand für diese Art der Ausführung einer solchen Faltenkehle
sehr hoch. Hoher Zeitaufwand bedingt durch das Anfertigen einer Schablone sowie der
Vorbereitungsarbeiten zur Anfertigung des Blechstreifens, zusätzlich weiterer hoher
Zeitaufwand bei der Anpassung des Streifens in der Kehle. Diese Art der Ausführung
erfordert insbesondere Geduld und handwerkliches Geschick, um auch eine ästhetischen
Anforderungen genügende Bogenkehle zu erhalten.
[0005] Ausgehend von diesem bekannten Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung, eine
Falzkehle für bogenförmig ausgebildete Kehlen zur Verfügung zu stellen, die mit geringem
Zeitaufwand, einfach und mit geringem Kostenaufwand herzustellen ist, und die auch
ästhetischen Anforderungen genügt.
[0006] Diese Aufgabe der Erfindung wird mit den in den unabhängigen Patentansprüchen 1,
19 und 20 angegebenen technischen Mitteln gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind
Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0007] Erfindungsgemäß wird eine Falzkehle für bogenförmige Kehlen, insbesondere an Dachgaupen
bzw. Dachanschlüssen, zur Verfügung gestellt, die sich durch ein System montagefähiger
Kehlelemente auszeichnet. Das System ermöglicht einen hohen Vorfertigungsaufwand in
der Werkstatt eines Dachklempners, auf der Baustelle, jedoch nicht auf dem Dach, wobei
auch individuelle Anpassungen möglich sind. Das System ist insbesondere auch geeignet
für eine industrielle Vorfertigung in modernen Vorfertigungsstätten. Es besteht aus
verschiedenen Einzelteilen, die an der Kehle durch wenige Handgriffe montierbar und
dicht schließend befestigbar sind. Das System ist dabei derart universell einsetzbar,
dass die unterschiedlichsten Kehlformen damit realisierbar sind.
[0008] Entsprechend einer Weiterbildung der Erfindung besteht das System der montagefähigen
Kehlelemente einer Kehle aus Anfangskehlelement, Mittelkehlelementen, Endkehlelement
und Befestigungsmitteln. Das Anfangskehlelement wird beispielsweise beginnend an der
Traufe angeordnet, dann folgt eine Anzahl beliebig vieler Mittelkehlelemente und dann
das Endkehlelement, welches den Übergang zur Dachfläche firstseitig herstellt. Die
Kehlelemente sind dabei so ausgebildet, dass sie ineinanderfügbar, jedoch in einem
bestimmten Radius zueinander drehbar ausgeführt, so dass das System jeder Richtungsänderung
der Kehle folgen kann.
[0009] Ein Aspekt der Erfindung ist dadurch angegeben, dass die Kehlelemente aus für den
Einsatz auf Dächern geeignetem Material, insbesondere verzinktem Stahlblech, Aluminiumblech,
eloxiertem Aluminiumblech, farbbehandelten metallischen Blechen, Kupferblech, aus
mineralischen Baustoffen, wie Mineralfaserplatten, z.B. Eternit®, und/oder aus Kunststoffmaterialien
gebildet sind.
[0010] Eine Weiterbildung der erfindungsgemäßen Falzkehle ist dadurch angegeben, dass die
Kehlelemente Falze zur Verbindung untereinander aufweisen, mittels derer sie lösbar
fest ineinander einsteckbar sind.
[0011] Es wurde auch gefunden, dass es von Vorteil ist, wenn die Falze derart ausgeführt
sind, dass sie auch die Dichtungsmittel, wie Dichtungsstreifen aufnehmen können.
[0012] Von besonderem Vorteil ist dabei eine Falzkehle, die Kehlelemente aufweist, an denen
bogenförmige Falze mit zueinander korrespondierenden Radien ausgebildet sind.
[0013] Es ist weiterhin von Vorteil, wenn am Anfangskehlelement ein oberer Falz, an den
Mittelkehlelementen ein oberer Falz und unterer Falz und am Endkehlelement ein unterer
Falz ausgebildet ist.
[0014] Eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lösung ist dadurch gekennzeichnet, dass
die Kehlelemente eine den Kehlbereich überdeckende Breite, vorzugsweise 500 mm, und
eine Höhe, vorzugsweise 450 mm, besitzen.
[0015] Es ist bei der Ausführung einer Falzkehle von Vorteil, wenn die Falze an den Verbindungsstellen
der Kehlelemente derart ausgebildet sind, dass der jeweils obere, zum First weisende,
Falz in Einbaurichtung nach oben und der jeweils untere, zur Traufe weisende, Falz
nach unten gefalzt ist. Dadurch wird erreicht, das eine Eintreten von Regenwasser
bereits durch diese Art der Ausführung wirksam verhindert wird.
[0016] Bei einer Weiterbildung der Erfindung sind Falze auch in den Randbereichen der Kehlelemente
ausgebildet.
[0017] Erfindungsgemäß wurde auch gefunden, das es von Vorteil ist, wenn die Falze der Kehlelemente
eine Breite von 10 bis 40 mm, vorzugsweise 20 bis 30 mm, besitzen, jedoch zumindest
derart ausgeführt sind, dass zum einen eine ausreichend sichere Verbindung entsteht
und zum anderen das Eindringen von Feuchtigkeit verhindert wird.
[0018] Die Falze der Kehlelemente sollten entsprechend einer Weiterbildung der Erfindung
eine Höhe aufweisen, die der Dicke des Materials zuzüglich einer Toleranz für das
Ineinanderfügen der Falze sowie einer eventuell einzubringenden Dichtung entspricht.
[0019] Es wurde auch gefunden, dass es von Vorteil ist, wenn der obere Falz der Kehlelemente
eingeschnitten und der untere Falz (6) ausgeschnitten bzw. ausgeklinkt ist.
[0020] Entsprechend einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist es vorgesehen, dass
ein Ein- bzw. Ausschneiden vermieden wird, indem der obere Falz durch Strecken und
der untere Falz durch Stauchen erhalten wird. Dies kann sowohl manuell als auch mittels
dafür geeigneter Vorrichtungen bzw. Maschinen erfolgen.
[0021] Ein Aspekt der Erfindung ist dadurch angegeben, dass das Anfangskehlelement und das
Mittelkehlelement einen oberen Radius (R1) für den Falz am oberen Radius, das Mittelkehlelement
und das Endkehlelement einen unteren Radius (R2) für den Falz des unteren Radius besitzen,
wobei die Zentren der Radien (R1, R2) auf der Mittelachse (x) voneinander beabstandet
angeordnet sind. Dadurch ist gewährleistet, dass der Formgebung der Kehle beliebig
gefolgt werden kann. So ist es beispielweise möglich mit nur fünf Mittelkehlelementen,
verbunden mit einem Anfangskehlelement und einem Endkehlelement einer Kehle zu folgen,
die einen rechten Winkel in einem Radius von 35 cm bildet.
[0022] Eine Weiterbildung der erfindungsgemäßen Falzkehle ist dadurch gekennzeichnet, dass
an den Mittelkehlelementen und dem Endkehlelement etwa im rechten Winkel von der Mittelachse
(x) in einer gedachten Linie, die das Zentrum des Radius (R2) schneidet, beidseitig
der untere Falz endet, wobei die genannten Kehlelement an dieser Stelle eine Breite
(B1) aufweisen, von dort in etwa rechtwinklig nach außen bis zur Breite (B) auslaufen,
um dann parallel zur Mittelachse bis zu den Punkten (b1, b4) zu verlaufen, wobei an
diesen Kehlelementen der obere Falz beidseitig an einem Punkt endet, der sich in etwa
rechtwinklig zur Mittelachse (x) befindet und von einer gedachten, das Zentrum des
Radius (R1) schneidenden Linie gebildet ist, um dann parallel zur Mittelachse bis
zu den Punkten (b2, b3) zu verlaufen.
[0023] Eine Weiterbildung der erfindungsgemäßen ist dadurch gekennzeichnet, dass die Anfangs-,
Mittel- und Kehlelemente derart ausgeführt sind, das Reihen von vertikal und horizontal
versetzten Elementen beim Zusammenfügen der Elemente entstehen. Auch diese Ausführungsform
basiert auf der Grundidee der Erfindung. Die erste Reihe wird mit dem Anfangskehlelement
ausgeführt. Dieses Element bildet die erste Reihe zum Beispiel traufseitig. Es wird
mittels eines Vorstoßbleches an der Traufe befestigt. Damit ist auch klar, dass die
Anfertigung der Falzkehle wie in der bereits beschriebenen Weise der vorstehenden
Ausführungsbeispiele erfolgt, indem die Mittelkehlelemente mit ihrem unteren Falz
in den jeweils korrespondierenden oberen Falz des Anfangskehlelementes eingehängt
werden. Die Mittelfalzelemente sind zusätzlich zum unteren Falz mit zwei seitlich
angeordneten bogenförmigen Falzen versehen, die in dieser Ausführungsform den oberen
Falz des Mittelkehlelementes bilden, und in die die jeweils nächste Reihe von Mittelkehlelementen
der gleichen Ausführungsform eingesetzt wird. Dies setzt voraus, dass diese seitlichen
bogenförmigen Falze den gleichen Radius besitzen, wie der untere Falz des Mittelkehlelementes.
Mit dieser Art der Ausführung lässt sich eine Falzkehle mit jeweils horizontal und
vertikal um 50 Prozent versetzten, um besonders ästethische Falzkehlen zu erzeugen.
In der Mitte des Bogenfalzes am unteren Teil werden ca. 6 cm Falz etwas stärker ausgearbeitet,
um die Materialstärken und die Biegeradien des Metalls zu überbrücken und den Luftspalt
zwischen den Blechen zu verjüngen. Am oberen Teil des Mittel kehlelementes kann ein
Wasserfalz gekantet werden, um auflaufendem Wasser den Weg hinter das Blech zu versperren.
[0024] Die Aufgabe der Erfindung wird auch gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung von
Falzkehlen, insbesondere bogenförmiger Falzkehlen, dass sich durch die Verwendung
eines montagefähigen, insbesondere vorgefertigten Systems von Kehlelementen und Befestigungsmitteln
nach einer oder mehreren der vorstehenden Ausführungen der erfindungsgemäßen Falzkehle
auszeichnet.
[0025] Ein weiteres Verfahren zur Herstellung von Falzkehlen ist durch die Abfolge folgende
Verfahrensschritte gekennzeichnet,
- Anfertigen der Anfangskehlelemente (1), Mittelkehlelemente (2), und Endkehlelemente
(3) in einer Vorfertigungsstätte,
- Montieren der Kehlelemente (1, 2, 3) beginnend mit dem Anfangskehlelement (1) an der
Traufe, indem dieses Element am traufseitigen Beginn der Kehle mittels bekannter Befestigungsmittel,
insbesondere verdeckt befestigt wird,
- Ineinanderfügen des ersten Mittelkehlelements (2) durch Verbinden bzw. Ineinanderstecken
des Falzes (6) des Anfangskehlelementes (1) und des Falzes (5) des Mittelkehlelementes
(6), wobei durch Verschieben bzw. Verdrehen der Mittelachsen der Kehlelemente der
Kontur der Kehle gefolgt wird, und anschließendes Befestigen des Mittelkehlelements
(2) mittels der bekannten Befestigungsmittel,
- Anfügen so vieler Mittelelemente (2), wie entsprechend der Länge der Kehle erforderlich,
wobei jeweils der Falz (6) des oberen Elements in den Falz (5) des unteren, bereits
montierten Elements geschoben und gleichzeitig der Kontur der Kehle folgend ausgerichtet
wird,
- Anfügen des Endkehlelementes (3) durch Ineinanderstecken der Falze 5 und 6 und anschließendes
Befestigen,
- Überdecken der Randbereiche der so ausgebildeten Kehle mittels der vorgesehenen Dacheindeckung.
[0026] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen und Zeichnungen beschrieben.
[0027] Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Anfangskehlelement
- Fig. 2
- ein Endkehlelement
- Fig. 3
- ein Mittelkehlelement
- Fig. 4
- ein Mittelkehlelement mit ein- bzw. ausgeschnittenen Falzen
- Fig. 5
- Ausführungsform von Anfangs- und Mittelelement zur Herstellung versetzter Reihen von
Mittelkehlelementen
[0028] Figur 1 zeigt ein Anfangskehlelement 1 als Draufsicht. B bezeichnet die Breite des
Elements und H die Höhe. Mit dem Bezugszeichen x ist die Achse bezeichnet. Auf der
Achse x ist der Schnittpunkt für den Radius R1 angegeben. Mit dem Bezugszeichen 5
ist der Falz angegeben. Die Figur 1 ist als Schablone des Anfangselementes 1 zu verstehen.
Der Falz wird an der mit 6 bezeichneten Linie in üblicher Weise durch Falzen erhalten.
An der bezeichneten Stelle wird der Falz in Einbaurichtung nach oben gefalzt. Mit
dem Anfangskehlelement 1 wird bei der Montage der Falzkehle traufseitig begonnen.
Die Bezugszeichen b1 bis b4 bezeichnen die Eckpunkte der Breite des Anfangselementes
an der in Einbaurichtung nach oben, zum First weisenden und ausgeschnittenen Seite.
Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsvariante der Erfindung ist die Höhe H der Elemente
450 mm und die Breite B 500 mm. Der Radius R1 ist in dieser Ausführungsvariante 150
mm.
[0029] In der Figur 2 ist das Endkehlelement 3 dargestellt. Gleiche Bezugszeichen bezeichnen
die gleichen Merkmale, die in der Figur 1 bereits vorgestellt wurden. Auf eine erneute
Vorstellung wird dabei verzichtet. Mit dem Bezugszeichen H1 ist die Höhe 1 bezeichnet
die durch eine gedachte, hier gestrichelt gezeichnete Achse angegeben ist, die die
Achse x im Zentrum des Radius R2 im rechten Winkel schneidet. Der Radius R2 ist in
einer Ausführungsvariante 230 mm. Die Darstellung gemäß der Figur 2 ist dabei ebenfalls
als Schablone bzw. Abwicklung zu verstehen. Mit dem Endkehlelement 3 wird der Übergang
der Kehle an der Verbindungsstelle zum Dach firstseitig hergestellt. Mit dem Bezugszeichen
6 ist der untere Falz angegeben, der in Einrichtung gesehen nach unten gefalzt wird.
[0030] Die Figuren 3 und 4 zeigen das Mittelkehlelement 2. Gleiche Bezugszeichen bezeichnen
die gleichen Merkmale wie in den zuvor vorgestellten Figuren. Sie werden daher ebenfalls
nicht noch einmal besonders vorgestellt. In Figur 3 ist die Draufsicht eines Mittelkehlelements
2 dargestellt, während in Figur 4 eine Abwicklung zu sehen ist. Der obere Falz 5 wird
dabei durch Einschneiden und falzen nach oben und der unter Falz 6 durch Ausschneiden
von dreieckförmigen Teilen und falzen nach unten erstellt. Die Falze lassen sich wie
bereits erwähnt auch durch Stauchen bzw. Strecken anfertigen.
[0031] Die Figur 5 zeigt eine Ausführungsform von Anfangs- und Mittelkehlelementen, die
zur Ausführung einer bogenförmigen Falzkehle mit versetzten Reihen geeignet sind.
Auch diese Ausführungsform basiert auf der Grundidee der Erfindung. Die erste Reihe
wird mit dem Anfangskehlelement ausgeführt. Dieses Element ist in der Figur 5 mit
dem Bezugszeichen 1 bezeichnet. Dieses Element bildet die erste Reihe zum Beispiel
traufseitig. Es wird mittels eines Vorstoßbleches an der Traufe befestigt. Das Mittelkehlelement
ist in der Figur 5 ebenfalls mit dem Bezugszeichen 2 bezeichnet. Damit ist auch klar,
dass die Anfertigung der Falzkehle wie in der bereits beschriebenen Weise der vorstehenden
Ausführungsbeispiele erfolgt, indem die Mittelkehlelemente 2 mit ihrem unteren Falz
in den jeweils korrespondierenden oberen Falz des Anfangskehlelementes 1 eingehängt
werden. Die Mittelkehlelemente 2 sind zusätzlich zum unteren Falz mit zwei seitlich
angeordneten bogenförmigen Falzen versehen, die in dieser Ausführungsform den oberen
Falz des Mittelkehlelementes 2 bilden, und in die die jeweils nächste Reihe von Mittelkehlelementen
2 der gleichen Ausführungsform eingesetzt wird. Dies setzt voraus, dass diese seitlichen
bogenförmigen Falze den gleichen Radius besitzen, wie der untere Falz des Mittelkehlelementes.
Mit dieser Art der Ausführung lässt sich eine Falzkehle mit jeweils horizontal und
vertikal um 50 Prozent versetzten, um besonders ästethische Falzkehlen zu erzeugen.
Dies ist im unteren Teil der Figur 5 dargestellt. In der Mitte des Bogenfalzes am
unteren Teil werden ca. 6 cm Falz etwas stärker ausgearbeitet, um die Materialstärken
werden ca. 6 cm Falz etwas stärker ausgearbeitet, um die Materialstärken und die Biegeradien
des Metalls zu überbrücken und den Luftspalt zwischen den Blechen zu verjüngen. Am
oberen Teil des Mittelkehlelementes 2 kann ein Wasserfalz gekantet werden, um auflaufendem
Wasser den Weg hinter das Blech zu versperren.
[0032] Die Erfindung wurde zuvor anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben. Die jetzt
und mit der Anmeldung später eingereichten Ansprüche sind Versuche zur Formulierung
ohne Präjudiz für die Erzielung eines weitergehenden Schutzes.
[0033] Die in den abhängigen Ansprüchen angeführten Rückbeziehungen weisen auf die weitere
Ausbildung des Gegenstandes des Hauptanspruches durch die Merkmale des jeweiligen
Unteranspruches hin. Jedoch sind diese nicht als ein Verzicht auf die Erzielung eines
selbständigen, gegenständlichen Schutzes für die Merkmale der rückbezogenen Unteransprüche
zu verstehen.
[0034] Merkmale, die bislang nur in der Beschreibung offenbart wurden, können im Laufe des
Verfahrens als von erfindungswesentlicher Bedeutung, zum Beispiel zur Abgrenzung vom
Stand der Technik beansprucht werden.
1. Falzkehle für bogenförmige Kehlen, insbesondere an Dachgaupen bzw. Dachanschlüssen,
gekennzeichnet durch ein System montagefähiger Kehlelemente (1, 2, 3).
2. Falzkehle nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass das System der Kehlelemente einer Kehle aus Anfangskehlelement (1), Mittelkehlelementen
(2), Endkehlelement (3) und Befestigungsmitteln (4) gebildet ist.
3. Falzkehle nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Kehlelemente (1, 2, 3) aus für den Einsatz auf Dächern geeignetem Material, insbesondere
verzinktem Stahlblech, Aluminiumblech, eloxiertem Aluminiumblech, farbbehandelten
metallischen Blechen, Kupferblech, aus mineralischen Baustoffen, wie Mineralfaserplatten,
z.B. Eternit®, und/oder aus Kunststoffmaterialien gebildet sind.
4. Falzkehle nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Kehlelemente (1, 2, 3) derart ausgebildet sind, dass sie Falze (5, 6) zur Verbindung
untereinander aufweisen, mittels derer sie lösbar fest ineinander einsteckbar sind.
5. Falzkehle nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass an den Kehlelementen (1, 2, 3) bogenförmige Falze (5, 6) mit zueinander korrespondierenden
Radien (R1, R2) ausgebildet sind.
6. Falzkehle nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass am Anfangskehlelement (1) ein oberer Falz (5), an den Mittelkehlelementen (2) ein
oberer Falz (5) und unterer Falz (6) und am Endkehlelement (3) ein unterer Falz (6)
ausgebildet ist.
7. Falzkehle nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Kehlelemente (1, 2, 3) eine den Kehlbereich überdeckende Breite (B), vorzugsweise
500 mm, und eine Höhe (H), vorzugsweise 450 mm, besitzen.
8. Falzkehle nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass Falze (5, 6) an den Verbindungsstellen der Kehlelemente (1, 2, 3) derart ausgebildet
sind, dass der jeweils obere, zum First weisende Falz (5) in Einbaurichtung nach oben
und der jeweils untere zur Traufe weisende Falz (6) nach unten gefalzt ist.
9. Falzkehle nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass Falze (7, 8) in den Randbereichen der Kehlelemente (1, 2, 3) ausgebildet sind.
10. Falzkehle nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Falze (5, 6) der Kehlelemente (1, 2, 3) eine Breite von 10 bis 40 mm, vorzugsweise
20 bis 30 mm, besitzen, jedoch zumindest derart ausgeführt sind, dass zum einen eine
ausreichend sichere Verbindung entsteht und zum anderen das Eindringen von Feuchtigkeit
verhindert wird.
11. Falzkehle nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Falze (5, 6) der Kehlelemente (1, 2, 3) eine Höhe aufweisen, die der Dicke des
Materials zuzüglich einer Toleranz für das Ineinanderfügen der Falze entspricht.
12. Falzkehle nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der obere Falz (5) der Kehlelemente (1, 2, 3) eingeschnitten und der untere Falz
(6) ausgeschnitten bzw. ausgeklinkt ist.
13. Falzkehle nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der obere Falz der Kehlelemente (1, 2, 3) durch Strecken und der untere Falz durch
Stauchen mittels dafür geeigneter Vorrichtungen bzw. Maschinen erhalten wird.
14. Falzkehle nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Anfangskehlelement (1) und das Mittelkehlelement (2) einen oberen Radius (R1)
für den Falz (5), das Mittelkehlelement (2) und das Endkehlelement (3) einen unteren
Radius (R2) für den Falz (6) besitzen, wobei die Zentren der Radien (R1, R2) auf der
Mittelachse (x) voneinander beabstandet angeordnet sind.
15. Falzkehle nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass an den Kehlelementen (2,3) etwa im rechten Winkel von der Mittelachse (x) in einer
gedachten Linie, die das Zentrum des Radius (R2) schneidet, beidseitig der untere
Falz (6) endet, wobei die Kehlelement (2, 3) an dieser Stelle eine Breite (B1) aufweisen,
von dort in etwa rechtwinklig nach außen bis zur Breite (B) auslaufen, um dann parallel
zur Mittelachse bis zu den Punkten (b1, b4) zu verlaufen,
und an den Kehlelementen (1, 2) der obere Falz (5) beidseitig an einem Punkt endet,
der sich in etwa rechtwinklig zur Mittelachse (x) befindet und von einer gedachten,
das Zentrum des Radius (R1) schneidenden Linie gebildet ist, um dann parallel zur
Mittelachse bis zu den Punkten (b2, b3) zu verlaufen.
16. Falzkehle nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Anfangs-, Mittel- und Kehlelemente (1,2,3) derart ausgeführt sind, das Reihen
von vertikal und horizontal versetzten Elementen beim Zusammenfügen der Elemente entstehen.
17. Falzkehle nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Mittelkehlelemente (2) zusätzlich zum unteren Falz mit zwei seitlich angeordneten
bogenförmigen Falzen versehen sind.
18. Falzkehle nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die seitlichen angeordneten bogenförmigen Falze den gleichen Radius besitzen, wie
der untere Falz des Mittelkehlelementes (2).
19. Verfahren zur Herstellung von Falzkehlen, insbesondere bogenförmiger Falzkehlen,
gekennzeichnet durch die Verwendung eines montagefähigen, insbesondere vorgefertigten Systems von Kehlelementen
(1, 2, 3) und Befestigungsmitteln nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 14.
20. Verfahren zur Herstellung von Falzkehlen,
gekennzeichnet durch die Abfolge folgende Verfahrensschritte,
• Anfertigen der Anfangskehlelemente (1), Mittelkehlelemente (2), und Endkehlelemente
(3) in einer Vorfertigungsstätte,
• Montieren der Kehlelemente (1, 2, 3) beginnend mit dem Anfangskehlelement (1) an
der Traufe, indem dieses Element am traufseitigen Beginn der Kehle mittels bekannter
Befestigungsmittel, insbesondere verdeckt befestigt wird,
• Ineinanderfügen des ersten Mittelkehlelements (2) durch Verbinden bzw. Ineinanderstecken des Falzes (6) des Anfangskehlelementes (1) und
des Falzes (5) des Mittelkehlelementes (6), wobei durch Verschieben bzw. Verdrehen der Mittelachsen der Kehlelemente der Kontur der Kehle
gefolgt wird, und anschließendes Befestigen des Mittelkehlelements (2) mittels der
bekannten Befestigungsmittel,
• Anfügen so vieler Mittelelemente (2), wie entsprechend der Länge der Kehle erforderlich,
wobei jeweils der Falz (6) des oberen Elements in den Falz (5) des unteren, bereits
montierten Elements geschoben und gleichzeitig der Kontur der Kehle folgend ausgerichtet
wird,
• Anfügen des Endkehlelementes (3) durch Ineinanderstecken der Falze 5 und 6 und anschließendes Befestigen,
• Überdecken der Randbereiche der so ausgebildeten Kehle mittels der vorgesehenen
Dacheindeckung.