[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Verschlußdeckel zum Einsetzen in und Verschließen
von Bohrungen, insbesondere von Montagebohrungen in Getriebe- oder Motorgehäusen,
mit einem gewölbten Deckelboden und einer quer zu diesem, längs dessen Umfang verlaufenden
Seitenwand, wobei die einander zugewandten Seiten von Deckelboden und Seitenwand einen
Innenraum begrenzen und im in eine Bohrung eingesetzten Zustand der Deckelboden die
Öffnung der Bohrung überspannt und die Seitenwand durch Verformung des Verschlußdeckels
mit Druck an der Innenwandung der Bohrung anliegt. Die Erfindung bezieht sich ebenfalls
auf eine Dichtverbindung zwischen einer Bohrung und einem solchen Verschlußdeckel
sowie auf ein Verfahren und ein Werkzeug zum Einsetzen eines solchen Verschlußdeckels
in eine Bohrung.
[0002] Solche Verschlußdeckel, wie sie z. B. zum Verschließen von Montagebohrungen in Getriebe-
und Motorgehäusen und auch in anderen Gehäusen zum Einsatz kommen, sollen eine sichere
Abdichtung gewährleisten und darüber hinaus einem Innendruck sowie äußeren Belastungen
standhalten.
[0003] Verschlußdeckel der eingangs genannten Art sind aus der DIN 443 bekannt. Sie weisen
gegenüber der Bohrung, in die sie eingesetzt werden sollen, ein Übermaß auf und werden
in die Bohrung durch das Einführen eingepreßt. Durch die Preßpassung wird zunächst
ein fester Sitz erreicht. Jedoch können die bekannten Verschlußdeckel bei Vibrationen
aus der Bohrung herauswandern oder herausfallen. Nachteilig ist bei den bekannten
Verschlußdeckeln ferner, daß es beim Einpressen zu Beschädigungen kommen kann. Die
Verschlußdeckel sind aus einem einseitig oder beidseitig mit Elastomer beschichtetem
Stahlblech hergestellt; das Einpressen kann zur Ablösung der Elastomerbeschichtung
und damit zu Undichtigkeiten führen. Außerdem kann die Dichtfläche in der Bohrung
durch eventuell vorhandenen Stanzgrat am Stahlblech beschädigt werden. Zudem ist es
schwierig, bei den herkömmlichen Verschlußdeckeln geringe Deckelhöhen auszubilden,
da bekannte Verschlußdeckel mit geringer Höhe bei der Montage leicht abkippen können.
[0004] Demgegenüber liegt die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, bei möglichst geringem
Montageaufwand und größerer Abmessungsvielfalt eine sichere und dauerhafte Abdichtung
des Verschlußdeckels in der Bohrung zu ermöglichen.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Verschlußdeckel der eingangs genannten
Art dadurch gelöst, daß im unverformten Zustand des Verschlußdeckels der Deckelboden
in den Innenraum hineingewölbt ist und die Außenabmessungen der Seitenwand höchstens
gleich den Innenabmessungen der Bohrung sind, und daß der Deckelboden und die Seitenwand
nach außen hin derart plastisch verformbar sind, daß die Wölbung des Deckelbodens
verringerbar ist und gleichzeitig der Umfang des Deckelbodens und zumindest der daran
anschließende Bereich der Seitenwand soweit aufweitbar sind, daß im eingesetzten Zustand
des Verschlußdeckels die Seitenwand mit Druck an die Innenwandung der Bohrung anlegbar
ist.
[0006] Erfindungsgemäß wird ferner eine Dichtverbindung zwischen einer Bohrung, insbesondere
einer Montagebohrung in Getriebeoder Motorgehäusen, und einem erfindungsgemäßen Verschlußdeckel
vorgeschlagen.
[0007] Zur Lösung der Aufgabe wird ferner ein Verfahren zum Einsetzen eines erfindungsgemäßen
Verschlußdeckels mit den Schritten gemäß Anspruch 10 und ein Werkzeug zur Durchführung
des Verfahrens mit den Merkmalen gemäß Anspruch 15 vorgeschlagen.
[0008] Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen kann eine Bohrung auf relativ einfache Weise
dicht und fest verschlossen werden. Dadurch, daß die Außenabmessungen der Seitenwand
höchstens gleich den Innenabmessungen der Bohrungen sind, kann ein erfindungsgemäßer
Verschlußdeckel ohne irgendeinen Kraftaufwand in die Bohrungen eingeführt werden;
aufgrund seiner plastischen Verformbarkeit kann er danach aufgeweitet werden. Durch
dieses plastische Verformungsvermögen eines erfindungsgemäßen Verschlußdeckels kann
dieser im Bereich seiner Seitenwand mit Druck an die Innenwandung der Bohrung gepreßt
werden, wobei der zum freien Seitenrand der Seitenwand hin, d. h. in den Innenraum
des Verschlußdeckels hineingewölbte Deckelboden in einen weniger gewölbten, flacheren
Verformungszustand gedrückt wird. Auf diese Weise wird der Anpreßdruck der Seitenwand
an die Innenwandung der Bohrung erhöht und aufgrund des bleibenden plastischen Verformungszustandes
auch dauerhaft beibehalten. Hierdurch entsteht eine Dichtverbindung zwischen Innenwandung
der Bohrung und Seitenwand des Verschlußdeckels, die eine sichere Abdichtung über
die gesamte Lebensdauer hinweg gewährleistet und hohen Innendrücken und Außenbelastungen
widersteht und auch ein Abkippen oder bei Vibrationen ein Herauswandern des Verschlußdeckels
zuverlässig verhindert. Eine Beschädigung der Elastomerbeschichtung des Verschlußdeckels
sowie der Dichtfläche der Bohrung durch Stanzgrat ist durch die erfindungsgemäßen
Maßnahmen ausgeschlossen.
[0009] Mit einem erfindungsgemäßen Werkzeug kann der in eine Bohrung eingesetzte erfindungsgemäße
Verschlußdeckel sehr bequem plastisch verformt werden. Es müssen lediglich die Füße
der Spreizelemente und die Stirnfläche des Stempels in den Innenraum des Verschlußdeckels
eingeführt werden, wobei die Füße über die Stirnfläche hinausragen, und danach der
Stempel entlang der Innenseiten der Füße verschoben werden, um diese quer zur Bewegungsrichtung
des Stempels nach außen zu drükken. Dabei werden die Füße soweit nach außen gedrückt,
daß deren Außenseiten die Seitenwand des Verschlußdeckels in ihre plastische Sollform
gegen die Innenwandung der Bohrung drükken, wobei gleichzeitig die Stirnfläche des
Stempels auf den Deckelboden drückt, um dessen Wölbung bzw. Krümmung zu verringern.
Hierdurch weitet sich der Deckel an seinem Umfang auf und verstärkt den Druck der
Seitenwand auf die Innenwandung der Bohrung. Aufgrund der eintretenden plastischen
Verformung des Deckelbodens und zumindest des an diesen anschließenden Bereiches der
Seitenwand bleibt der aufgebrachte Druck auch nach Entfernen des Werkzeuges im wesentlichen
erhalten.
[0010] Vorzugsweise ist der Deckelboden in einen im wesentlichen ebenen Zustand drückbar.
Hierdurch wird die auf die Seitenwand ausübbare Kraft und damit die Preßkraft, mit
der die Seitenwand auf die Innenwandung der Bohrung dauerhaft gedrückt wird, maximiert.
[0011] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung sind im unverformten Zustand des Verschlußdeckels
die Außenabmessungen der Seitenwand höchstens gleich den Innenabmessungen eines Dichtwulstes,
der sich in Umfangsrichtung auf der Innenwandung der Bohrung erstreckt, und sind der
Deckelboden und die Seitenwand soweit plastisch verformbar, daß im verformten Zustand
des Verschlußdeckels der Deckelboden und der daran anschließende Bereich der Seitenwand
den Dichtwulst bis zur Innenwandung der Bohrung untergreifen können. Mit diesen Maßnahmen
wird die Widerstandsfähigkeit des Verschlußdeckels gegen Innendruck, d. h. gegen Kräfte,
die den Deckel wieder aus der Bohrung herauspressen, deutlich erhöht. Der zwischen
der Seitenwand des Verschlußdeckels und dem Dichtwulst erzeugte Formschluß bewirkt
neben der Erhöhung der Auspreßkräfte auch noch eine wesentliche Verbesserung des dichten
Sitzes des Verschlußdeckels in der Bohrung.
[0012] Bevorzugt ist ein erfindungsgemäßer Verschlußdeckel aus einseitig mit Elastomer beschichtetem
Blech, z. B. aus nichtrostendem Material wie Aluminium oder Edelstahl, gebildet, wobei
die elastomerbeschichtete Seite die Außenseite des Verschlußdeckels bildet. Hierdurch
wird noch einmal die Dichtheit zwischen Verschlußdeckel und Bohrung erhöht.
[0013] Der Verschlußdeckel kann aber auch aus beidseitig mit Elastomer beschichtetem Blech
gebildet sein. Die innere Elastomerbeschichtung dient dann als Korrosionsschutz bei
der Verwendung von rostanfälligem Material, z. B. von Stahlblech.
[0014] In günstiger Weiterbildung der Erfindung erstreckt sich von dem dem Deckelboden abgewandten
freien Rand der Seitenwand aus quer nach außen ein Bund, der an die an die Bohrung
angrenzende Werkstück- bzw. Gehäuseoberfläche anlegbar ist.
[0015] Hierdurch kann die Sollage des Verschlußdeckels in der Bohrung auf einfache Weise
vorgegeben werden.
[0016] Vorzugsweise verläuft bei einer erfindungsgemäßen Dichtverbindung auf der Innenwandung
der Bohrung in Umfangsrichtung ein Dichtwulst, wobei der an der Innenwandung der Bohrung
anliegende Bereich der Seitenwand des Verschlußdeckels den Dichtwulst bzw. Hinterschnitt
untergreift. Mit diesen Maßnahmen wird eine dauerhafte Abdichtung zwischen Seitenwand
und Innenwandung der Bohrung erzielt. Zudem werden durch den Formschluß zwischen Seitenwand
und Dichtwulst die Auspreßkräfte erhöht, die zum Herausdrücken des Verschlußdeckels
aus der Bohrung notwendig sind, so daß auch bei hohen Innendrücken eine Abdichtung
gewährleistet ist.
[0017] Dabei verläuft der Dichtwulst besonders bevorzugt am Rand der Innenwandung der Bohrung.
[0018] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird der Deckelboden vorteilhafterweise in einen
im wesentlichen ebenen plastischen Verformungszustand gedrückt, um eine möglichst
starke Anpressung der Seitenwand des Verschlußdeckels an die Innenwandung der Bohrung
zu erzielen.
[0019] Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren wird, wenn ein Dichtwulst auf der Innenwandung
der Bohrung ausgebildet ist, ein Verschlußdeckel bereitgestellt, dessen Außenabmessungen
eine Spielpassung mit den Innenabmessungen des Dichtwulstes ausbilden. Damit bleibt
ein leichtes und beschädigungsfreies Einführen des Verschlußdeckels in die Bohrung
auch dann gewährleistet, wenn Dichtwülste vorhanden sind.
[0020] In günstiger Weiterbildung der Erfindung kann auf der Innenwandung der Bohrung in
einem vorgegebenen Abstand von deren Rand ein den Deckelboden untergreifender Haltewulst
bzw. -vorsprung geformt werden, wobei der Abstand so vorgegeben wird, daß der Verschlußdeckel,
wenn er soweit in die Bohrung eingeführt wird, bis der Deckelboden auf dem Haltevorsprung
aufliegt, seine Sollage erreicht hat.
[0021] Ist der Verschlußdeckel mit einem Bund versehen, wird der Verschlußdeckel zum Erreichen
seiner Sollage soweit in die Bohrung eingeführt, bis der Bund an der die Bohrung umgebenden
Werkstück- bzw. Gehäuseoberfläche anliegt. Auf diese Weise kann der Verschlußdeckel
mit einfachen Mitteln genau in seine Sollage gebracht werden.
[0022] In einer bevorzugten Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Werkzeugs liegt die Innenfläche
des Rings an der Umfangsfläche des Stempels an. Hierdurch können eventuell notwendige,
gesonderte Führungen für den Stempel und den Ring bzw. die Spreizteile vermieden werden,
da der Stempel während seiner Verschiebebewegung durch seine Anlage am Ring bereits
geführt ist.
[0023] Bevorzugt ist die Stirnfläche des Stempels eben. Zum einen kann mit einem solchermaßen
ausgebildeten Stempel der Deckelboden in einem im wesentlichen ebenen Zustand gedrückt
werden, und zum anderen ist solch ein Stempel sehr leicht herstellbar.
[0024] Vorteilhafterweise ist zwischen der Stirnfläche und der Umfangsfläche des Stempels
eine Kante ausgebildet, die zum Überführen der Spreizelemente vom unverformten in
den verformten Zustand und umgekehrt auf den Innenseiten der Füße gleitet. Hierdurch
wird der Herstellungsaufwand für ein erfindungsgemäßes Werkzeug weiter verringert,
da lediglich die besagte Kante als Gleitkante, z. B. abgerundet oder angefast, und
die Innenseiten der Füße als Gleitbahn ausgebildet werden müssen.
[0025] Vorteilhafterweise verbreitern sich die Füße zu ihrem freien Ende hin. Auf diese
Weise kann eine zum Stempel hin geneigte Innenseite und eine zur Seitenwand des Verschlußdeckels
hin geneigte Außenseite der Füße ausgebildet werden.
[0026] In günstiger Weiterbildung der Erfindung verläuft die dem Ring abgewandte Unterseite
der Füße jeweils zur Außenseite hin und zur vom Ring abgewandten Seite hin geneigt.
Mit dieser Ausbildung kann eine verbesserte Anlage der Füße an dem nach innen gewölbten
Deckelboden des unverformten Verschlußdeckels erreicht werden.
[0027] Dabei ist besonders bevorzugt zwischen der Unterseite und der Außenseite der Füße
eine Außenkante gebildet, die zum Eingreifen in den Übergangsbereich zwischen Deckelboden
und Seitenwand, d. h. in die von Deckelboden und Seitenwand gebildete Innenkante,
eines Verschlußdeckels ausgebildet ist. Die Füße haben so einen sicheren Halt an der
Innenwandung der Seitenwand und können die Verformungskraft sowohl auf den Umfangsbereich
des Deckelbodens als auch auf den daran anschließenden Bereich der Seitenwand sicher
aufbringen.
[0028] Dabei sind ganz besonders bevorzugt die Außenkante der Füße und die Stirnfläche des
Stempels in eine Ebene bringbar. Mit diesen Maßnahmen ist ein Überführen des Deckelbodens
von seinem unverformten, gewölbten Ausgangszustand in den im wesentlichen ebenen,
plastisch verformten Zustand auf einfache Weise möglich.
[0029] In günstiger Fortbildung der Erfindung weist das hülsenförmige Spreizteil zur Ausbildung
der Spreizelemente in seiner Wand zwischen dem Ring und dem zweiten Ende in Hülsenlängsrichtung
verlaufende Öffnungen auf, die in einem vorgegebenen Abstand vom zweiten Ende enden,
und verläuft in diesem verbleibenden Wandabschnitt zwischen den Öffnungen und dem
zweiten Ende in Hülsenlängsrichtung jeweils ein Schlitz, der diesen Wandabschnitt
vollständig durchtrennt. Durch diese Ausbildung ist aus einer geschlossenen Hülse
schnell und kostengünstig ein erfindungsgemäßes Spreizteil mit Spreizelementen herstellbar.
Die Spreizelemente haben ihren verformungsfähigen Abschnitt in dem zwischen den Öffnungen
bzw. Durchbrechungen verbleibenden Steg. Die Füße werden durch den zwischen den Schlitzen
verbleibenden Hülsenwandabschnitt in Umfangsrichtung, d. h. durch den zwischen den
Öffnungen und dem zweiten Ende der Spreizelemente in Hülsenlängsrichtung verbleibenden
Wandabschnitt gebildet.
[0030] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist das Werkzeug vier Spreizelemente
auf, die sich jeweils um nahezu 90° in Umfangsrichtung längs des Rings erstrecken.
Hierdurch wird bei noch relativ geringem Herstellungsaufwand eine sehr formgenaue
Aufweitung des Verschlußdeckels erzielt.
[0031] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung beispielshalber noch näher erläutert.
Es zeigen:
- Figur 1
- in einer Querschnittsansicht eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verschlußdeckels
im unverformten Zustand;
- Figur 2
- in einer Querschnittsansicht eine Dichtverbindung zwischen einer Bohrung und dem Verschlußdeckel
aus Figur 1 in dessen verformten Zustand;
- Figur 3
- in einer Querschnittsansicht den unverformten Verschlußdeckel aus Figur 1 und eine
teilweise geschnittene Ansicht einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Werkzeuges, im in den Verschlußdeckel eingeführten, noch nicht gespreizten Zustand;
- Figur 4
- in einer Querschnittsansicht den verformten Verschlußdeckel aus Figur 2 und eine der
Figur 3 ähnliche Ansicht der ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Werkzeuges,
im in den Verschlußdeckel eingeführten und gespreizten Zustand;
- Figur 5
- eine Querschnittsansicht durch eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Spreizteils;
- Figur 6
- eine Querschnittsansicht längs Linie VI-VI in Figur 5.
[0032] Das in Figur 1 dargestellte Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verschlußdeckels
1 ist rotationssymmetrisch um eine Längsachse 2 herum ausgebildet und weist einen
Deckelboden 3, eine an dessen Rand 4 in Umfangsrichtung verlaufende Seitenwand 5 sowie
einen in Umfangsrichtung verlaufenden Bund 6 auf.
[0033] Der Deckelboden 3 ist über seine gesamte Fläche hinweg nach innen, d. h. in den Innenraum
7 zwischen Deckelboden 3 und Seitenwand 5 hinein bzw. zum freien Rand 8 der Seitenwand
5 hin monoton gekrümmt bzw. gewölbt, wobei der Scheitelpunkt 9 auf der Längsachse
2 liegt.
[0034] Die Seitenwand 5 ist zylindrisch ausgebildet und schließt mit ihrem einen Rand 10
an den Umfangsrand 4 des Deckelbodens 3 an. Dabei ist zwischen dem Deckelboden 3 und
der Seitenwand 5 ein Übergangsradius geformt, so daß dieser Übergangsbereich 11 sowohl
auf der Innenseite 12 als auch auf der Außenseite 13 abgerundet ist.
[0035] An den vom Deckelboden 3 abgewandten freien Rand 8 der Seitenwand 5 ist ein radial
nach außen ragender Bund 6 angeformt.
[0036] Der Verschlußdeckel 1 ist aus einem elastomerbeschichteten Blech, beispielsweise
durch Tiefziehen, hergestellt. Als Bleche kommen alle geeigneten plastisch verformbare
Materialien in Betracht, z. B. übliche Stahlbleche, Bleche aus nichtrostendem Stahl
oder aus Aluminium. Wird ein Blech aus einem nichtrostenden Material verwendet, so
genügt eine Elastomerbeschichtung auf der Seite des Bleches, die die Außenseite 13
des Verschlußdeckels 1, also die der Bohrung 14 zugewandte Seite des Verschlußdeckels
bilden soll. Wird dagegen ein rostempfindliches Blech zur Herstellung des Verschlußdeckels
1 verwendet, wird ein beidseitig elastomerbeschichtetes Ausgangsblech eingesetzt.
Dabei dient die Beschichtung auf der späteren Innenseite 12 des Verschlußdeckels 1
als Korrosionsschutz.
[0037] In Figur 2 ist der in Figur 1 dargestellte Verschlußdeckel 1 im in eine Bohrung 14
eines Gehäuses bzw. Werkstückes 15a eingebauten Zustand dargestellt. Die Bohrung 14
läuft nach außen zur Gehäuseaußenfläche bzw. Werkstückoberfläche 15 mit einem Dichtwulst
16 aus. Die Bohrung 14 weist also an ihrem Rand 17, d. h. an ihrem in die Werkstückoberfläche
15 austretendem Ende, einen Dichtwulst 16 auf, der sich von der Innenwandung 18 der
Bohrung 14 radial nach innen erstreckt. Der Außendurchmesser der Seitenwand 5 des
Verschlußdeckels 1 ist in dessen unverformten Zustand etwas geringer als der Innendurchmesser
des Dichtwulstes 16, so daß der Verschlußdeckel 1 sich leicht und ohne Pressung mit
Spielpassung in die Dichtfläche der Bohrung 14 einführen läßt. Im in die Bohrung 14
eingeführten Zustand des Verschlußdeckels 1 liegt dessen Bund 6 auf der die Bohrung
14 umgebenden Werkstückoberfläche 15 auf. Die Werkstückoberfläche 15 ist in diesem
Bereich um das Maß der Dicke des Materials, aus dem der Verschlußdeckel 1 hergestellt
ist, abgesenkt, so daß die Oberseite 19 des Bundes 6 mit der benachbarten Werkstückoberfläche
15 bündig verläuft. Mit dem Anliegen der Unterseite 19a des Bundes 6 auf der Werkstückoberfläche
15 hat der Verschlußdeckel 1 seine Sollage erreicht.
[0038] Wie aus Figur 2 zu ersehen ist, ist der Verschlußdeckel 1 in seinem verformten Zustand
im Übergangsbereich 11 zwischen Deckelboden 3 und Seitenwand 5 radial aufgeweitet
und der Deckelboden 3 nahezu eben. Der Übergangsbereich 11, d. h. der Umfangsrand
4 des Deckelbodens 3 und der daran anschließende Bereich der Seitenwand 5, liegen
an der Innenwandung 18 der Bohrung 14 an und untergreifen somit den Dichtwulst 16.
Durch die plastische Verformung des ursprünglich gewölbten Deckelbodens 3 in einen
Verformungszustand geringerer Wölbung, im dargestellten Ausführungsbeispiel in einen
im wesentlichen ebenen Verformungszustand, wird der Übergangsbereich 11 gegen die
Innenwandung 18 der Bohrung 14 vorgespannt bzw. gepreßt und wird dieser Vorspannungs-
bzw. Preßdruck auch auf Dauer aufrechterhalten.
[0039] Das erfindungsgemäße Verfahren und ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Werkzeuges 20 zum plastischen Verformen des Verschlußdeckels 1 ist den Figuren 3 und
4 entnehmbar. Zum Verschließen bzw. Abdichten der Bohrung 14 wird ein Verschlußdeckel
1 hergestellt bzw. bereitgestellt, dessen Seitenwand 5 einen Außendurchmesser aufweist,
der etwas geringer ist als der Innendurchmesser der Bohrung 14. Falls, wie in Figur
4 dargestellt, auf der Innenwandung 18 der Bohrung 14 ein Dichtwulst 16 geformt ist,
wird ein Verschlußdeckel 1 bereitgestellt, dessen Seitenwand 5 einen Außendurchmesser
aufweist, der etwas geringer ist als der Innendurchmesser des Dichtwulstes 16. In
jedem Falle soll der Verschlußdeckel 1 kraftlos, d. h. mit Spielpassung, in die Bohrung
14 eingeführt werden können.
[0040] Im in den Figuren 3 und 4 dargestellten Ausführungsbeispiel wird der Verschlußdeckel
1 soweit in die Bohrung 14 eingeführt, bis der Bund 6 des Verschlußdeckels 1 auf der
die Bohrung 14 umgebenden Werkstückoberfläche 15 aufliegt. Der Verschlußdeckel 1 hat
dann seine Soll- bzw. Endlage erreicht. Danach wird, wie in Figur 4 dargestellt ist,
auf die Innenseite 12 des Deckelbodens 3 gedrückt, um dessen Wölbung bis zu einem
nahezu ebenen Verformungszustand zu verringern, und gleichzeitig werden der Deckelumfang
4 und die Seitenwand 5 radial nach außen gedrückt, um sie soweit aufzuweiten, daß
sie an der Innenwandung 18 der Bohrung 14 mit Druck anliegen. Der in einen nahezu
ebenen Verformungszustand gedrückte Dekkelboden 3 wirkt dabei wie eine Druckstrebe,
die den Druck auf den Deckelrand 4 und die Seitenwand 5 aufbringt und diesen auch
dauerhaft aufrechterhält, wenn das Verformungswerkzeug 20 wieder entfernt ist.
[0041] Das Verformungswerkzeug 20 weist einen länglichen Stempel 21 und ein den Stempel
21 umgebenendes hülsenförmiges Spreizteil 22 auf.
[0042] Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Stempel 21 zylindrisch ausgebildet mit
einer ebenen Stirnfläche 23, die zur Anlage an die Innenseite 12 des Deckelbodens
3 vorgesehen ist. Der Stempel 21 ist in seiner Längsrichtung gegenüber dem Spreizteil
22 verschiebbar.
[0043] Das Spreizteil 22 weist einen Ring 24 auf, der den Stempel 21 umschließt und mit
seiner Innenfläche 25 an der zylindrischen Umfangsfläche 26 des Stempels 21 anliegt.
[0044] Von der Unterseite 27 des Rings 24, d. h. von dessen der Stirnfläche 23 des Stempels
21 zugewandten Seite, erstrecken sich vier Spreizelemente bzw. -segmente 28, die durch
Längsschlitze 29 voneinander getrennt sind und jeweils einen Verformungsabschnitt
30 und einen Fußabschnitt 31 aufweisen. Die Verformungsabschnitte 30 verlaufen vom
Ring 24 aus zunächst zylindrisch und ab etwa der Hälfte ihrer Längserstreckung nach
innen auf die Umfangsfläche 26 des Stempels 21 zu. Sie sind radial elastisch verformbar
bzw. biegbar, so daß die Fußabschnitte 31 durch Biegen der Verformungsabschnitte 30
radial nach außen bewegbar sind.
[0045] Die Fußabschnitte 31 weisen eine Außenseite 32 zur Anlage an die Innenseite 12 der
Seitenwand 5 des Verschlußdeckels 1, eine Innenseite 33 zur Anlage an die Umfangsfläche
26 des Stempels 21 sowie eine Unterseite 34 zur Anlage an die Innenseite 12 des Deckelbodens
3 auf. Im unverformten Zustand des Spreizteiles 22 bzw. der Verformungsabschnitte
30 ist der Außendurchmesser der Fußabschnitte 31 etwas geringer als der Innendurchmesser
der Seitenwand 5, so daß die Fußabschnitte 31 ohne weiteres in den unverformten Verschlußdeckel
1 eingeführt werden können.
[0046] Die Außenseite 32 und die Innenseite 33 der Fußabschnitte 31 verlaufen vom Verformungsabschnitt
30 aus nach außen bzw. nach innen hin geneigt, so daß sich die Fußabschnitte 31 zu
ihrer Unterseite 34 hin verbreitern.
[0047] Im Ausgangszustand, d. h. im unverformten Zustand der Verformungsabschnitte 30, ist
der radiale Abstand zwischen den Innenseiten 33 der Fußabschnitte 31 geringer als
der Durchmesser der Umfangsfläche 26 des Stempels 21, so daß die Innenseiten 33 der
Fußabschnitte 31 zumindest zum Teil radial einwärts über die Stirnfläche 23 des Stempels
21 überstehen. Dieser Überstand ist so bemessen, daß die Spreizung der Spreizelemente
28 ihren Sollwert erreicht, wenn die Innenseiten 33 der Füße 31 im Bereich ihres geringsten
Durchmessers an der Umfangsfläche des verschobenen Stempels anliegen, d. h. wenn die
Stirnfläche 23 des Stempels 21 über die Innenseiten 33 der Füße 31 übersteht. Die
von der Umfangsfläche 26 und der Stirnfläche 23 des Stempels 21 gebildete Kante 35
ist im dargestellten Beispiel gerundet und gleitet beim Verschieben auf den Innenseiten
33 der Fußabschnitte 31.
[0048] Die Außenseiten 32 der Fußabschnitte 31 sind so geformt und bemessen, daß sie in
vollständig gespreizten Zustand die Form der Innenwandung der Seitenwand 5 des Verschlußdeckels
1 in deren plastisch verformten Sollzustand ausbilden (Figur 4).
[0049] Die Unterseiten 34 der Füße 31 verlaufen von deren Innenseite 33 nach außen zur vom
Ring 24 abgewandten Seite hin schräg, so daß sie sich an die Innenseite 12 des gewölbten
Deckelbodens 3 anlegen können.
[0050] Die Funktionsweise des Werkzeuges 20 ist wie folgt:
[0051] Im Ausgangszustand ist der Stempel 21 gegenüber den Spreizelementen 28 zurückgezogen,
so daß die Fußabschnitte 31 über die Stirnfläche 23 des Stempels 21 überstehen und
die Verformungsabschnitte 30 im unverformten Zustand sind (Figur 3). In diesem Ausgangszustand
wird das Werkzeug 20 in den Innenraum 7 des bereits in der Bohrung 14 befindlichen
Verschlußdeckels 1 soweit eingeführt, bis die Unterseiten 34 der Fußabschnitte 31
auf der Innenseite 12 des Deckelbodens 3 aufliegen. Nun wird der Stempel 21 in Richtung
der Fußabschnitte 31, d. h. in den Figuren 3 und 4 nach unten, bewegt, wobei die Kante
35 zwischen Umfangsfläche 26 und Stirnfläche 23 des Stempels 21 entlang der Innenseiten
33 der Fußabschnitte 31 gleitet und dadurch diese radial nach außen drückt. Dabei
kommt die Stirnfläche 23 zur Anlage auf der Innenseite 12 des gewölbten Deckelbodens
3 und drückt diesen nach außen, d. h. in den Figuren 3 und 4 nach unten, so daß sich
dessen Wölbung verringert. Im in Figur 4 dargestellten Ausführungsbeispiel wird der
Stempel 21 soweit nach unten bewegt, bis sich die Stirnfläche 23 und die Außenkanten
der Fußabschnitte 31 in einer Ebene befinden, wodurch der Deckelboden 3 in einen im
wesentlichen ebenen plastischen Verformungszustand gebracht worden ist und der Verschlußdeckel
1 insgesamt seinen plastischen Soll-Verformungszustand erreicht.
[0052] Eine weitere Ausführungsform eines Spreizteiles ist in den Figuren 5 und 6 dargestellt.
[0053] Bei dieser Ausführungsform weist der den Stempel 21 umschließende und an diesem anliegende
Ring 24 an seinem den Spreizelementen 28 zugewandten Ende einen radial nach außen
vorstehenden Bund 36 auf. In dem Bund 36 sind zwei einander diametral gegenüberliegende
Durchgangslöcher 37 ausgebildet, die zur Aufnahme von Befestigungselementen zur Lagefixierung
des Spreizteiles 22 dienen.
[0054] In dem den Spreizelementen 28 abgewandten Endbereich des Ringes ist ein Außengewinde
38 angebracht, das zum Eingriff in eine (nicht dargestellte) mit Innengewinde versehene
Aufnahme am Stempel 21 dient. Auf diese Weise wird der Stempel 21 beim Verschieben
auch gleichzeitig gedreht.
[0055] Vom Bund 36 aus erstrecken sich in Hülsenlängsrichtung vier Spreizelemente 28, die
sich in Umfangsrichtung jeweils über 90° erstrecken. Die Längsränder der Spreizelemente
28 liegen in deren unverformten Zustand aneinander.
[0056] Die Spreizelemente 28 weisen, ebenso wie bei der Ausführungsform gemäß den Figuren
3 und 4, einen Verformungsabschnitt 30 und einen Fußabschnitt 31 auf.
[0057] Zur Ausbildung der Verformungsabschnitte 30 weist das hülsenförmige Spreizteil 22
in seiner Wand 39 zwischen dem Bund 36 und den Fußabschnitten 31 vier in Hülsenlängsrichtung
verlaufende Durchbrechungen bzw. Öffnungen 40 auf, die sich von der den Fußabschnitten
31 zugewandten Unterseite des Bundes 36 aus bis zu einem vorgegebenen Abstand vom
zweiten Ende, d. h. bis zum Beginn der Fußabschnitte 31 erstrecken. Der zwischen den
Durchbrechungen 40 bleibende Materialsteg 41 bildet jeweils den Verformungsabschnitt
30 eines Spreizelementes 28 aus. In dem zwischen den Durchbrechungen 40 und dem zweiten
Ende verbleibenden in Umfangsrichtung verlaufenden Wandabschnitt bzw. Materialsteg
42 verläuft jeweils zwischen einer Durchbrechung 40 und dem zweiten Ende in Längsrichtung
ein Schlitz 43, um vier Fußabschnitte 31 zu bilden. Die Spreizelemente 28 sind somit
jeweils aus einem in Hülsenlängsrichtung verlaufenden Materialsteg 41 zwischen zwei
Durchbrechungen 40 und einem in Umfangsrichtung verlaufenden, sich an die Durchbrechungen
40 anschließenden Materialstegabschnitt 42a gebildet.
[0058] Die Fußabschnitte 31 sind ebenso wie die in den Figuren 3 und 4 dargestellten Fußabschnitte
31 mit Außenseiten 32, die im vollständig gespreizten Zustand im wesentlichen der
Form der Innenwandung der Seitenwand 5 des Verschlußdeckels 1 in dessen plastisch
verformten Sollzustand entsprechen, ferner mit Innenseiten 33, die im nicht gespreizten
Zustand der Spreizelemente 28 radial einwärts über die Umfangsfläche 23 des Stempels
21 überstehen, und mit Unterseiten 34 versehen, die zur Anlage an den gewölbten Deckelboden
3 in dessen nicht verformten Zustand vorgesehen sind.
[0059] Die Funktionsweise dieses Spreizteils 22 entspricht der des in den Figuren 3 und
4 dargestellten Spreizteils 22.
1. Verschlußdeckel zum Einsetzen in und Verschließen von Bohrungen, insbesondere von
Montagebohrungen in Getriebeoder Motorgehäusen, mit einem gewölbten Deckelboden und
einer quer zu diesem, längs dessen Umfang verlaufenden Seitenwand, wobei die einander
zugewandten Seiten von Deckelboden und Seitenwand einen Innenraum begrenzen und im
in eine Bohrung eingesetzten Zustand der Deckelboden die Öffnung der Bohrung überspannt
und die Seitenwand durch Verformung des Verschlußdeckels mit Druck an der Innenwandung
der Bohrung anliegt,
dadurch gekennzeichnet,
daß im unverformten Zustand des Verschlußdeckels (1) der Deckelboden (3) in den Innenraum
(7) hineingewölbt ist und die Außenabmessungen der Seitenwand (5) höchstens gleich
den Innenabmessungen der Bohrung (14) sind, und
daß der Deckelboden (3) und die Seitenwand (5) nach außen hin derart plastisch verformbar
sind, daß die Wölbung des Deckelbodens (3) verringerbar ist und gleichzeitig der Umfang
(4) des Deckelbodens (3) und zumindest der daran anschließende Bereich der Seitenwand
(5) soweit aufweitbar sind, daß im eingesetzten Zustand des Verschlußdeckels (1) die
Seitenwand (5) mit Druck an die Innenwandung (18) der Bohrung (14) anlegbar ist.
2. Verschlußdeckel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckelboden (3) in einen im wesentlichen ebenen Zustand drückbar ist.
3. Verschlußdeckel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß im unverformten Zustand des Verschlußdeckels (1) die Außenabmessungen der Seitenwand
(5) höchstens gleich den Innenabmessungen eines Dichtwulstes (16) sind, der sich in
Umfangsrichtung auf der Innenwandung (18) der Bohrung (14) erstreckt, und daß der
Deckelboden (3) und die Seitenwand (5) soweit plastisch verformbar sind, daß im verformten
Zustand des Verschlußdeckels (1) der Deckelboden (3) und der daran anschließende Bereich
der Seitenwand (5) den Dichtwulst (16) bis zur Innenwandung (18) der Bohrung (14)
untergreifen können.
4. Verschlußdeckel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß er aus einseitig mit Elastomer beschichtetem Blech gebildet ist, wobei die elastomerbeschichtete
Seite die Außenseite (13) bildet.
5. Verschlußdeckel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß er aus beidseitig mit Elastomer beschichtetem Blech gebildet ist.
6. Verschlußdeckel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sich von dem dem Deckelboden (3) abgewandten freien Rand (8) der Seitenwand (5) aus
quer nach außen ein Bund (6) erstreckt, der an die an die Bohrung (14) angrenzenden
Werkstückoberfläche (15) anlegbar ist.
7. Dichtverbindung zwischen einer Bohrung (14), insbesondere einer Montagebohrung in
Getriebe- oder Motorgehäusen, und einem Verschlußdeckel (1) nach einem der Ansprüche
1 bis 6.
8. Dichtverbindung nach Anspruch 7 in Verbindung mit einem Verschlußdeckel nach Anspruch
3, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenwandung (18) der Bohrung (14) in Umfangsrichtung einen Dichtwulst (16) ausbildet,
wobei der an der Innenwandung (18) der Bohrung (14) anliegende Bereich der Seitenwand
(5) des Verschlußdeckels (1) den Dichtwulst (16) untergreift.
9. Dichtverbindung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtwulst (16) am Rand (17) der Innenwandung (18) der Bohrung (14) verläuft.
10. Verfahren zum Einsetzen eines Verschlußdeckels nach einem der Ansprüche 1 bis 6 in
eine Bohrung, mit den folgenden Schritten:
a) Bereitstellen eines Verschlußdeckels (1), dessen Außenabmessungen mit den Innenabmessungen
der Bohrung (14) eine vorgegebene Spielpassung ausbilden;
b) Einführen des Verschlußdeckels (1) mit in Einführungsrichtung vorne liegendem Deckelboden
(3) in die Bohrung (14) soweit, bis der Verschlußdeckel (1) in Längsrichtung der Bohrung
(14) in seiner Sollage liegt;
c) Plastisches Aufweiten des Deckelbodens (3) und der Seitenwand (5), bis die Seitenwand
(5) mit Druck an der Innenwandung (18) der Bohrung (14) anliegt;
d) und gleichzeitig Drücken des Deckelbodens (3) in einen plastischen Verformungszustand
mit verringerter Wölbung.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckelboden (3) in einen im wesentlichen ebenen plastischen Verformungszustand
gedrückt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß ein Verschlußdeckel (1) bereitgestellt wird, dessen Außenabmessungen eine Spielpassung
mit den Innenabmessungen eines Dichtwulstes (16) ausbilden, der sich in Umfangsrichtung
auf der Innenwandung (18) der Bohrung (14) erstreckt.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12 in Verbindung mit einem der Ansprüche
1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Innenwandung (18) der Bohrung (14) in einem vorgegebenen Abstand von deren
Rand ein den Deckelboden (3) untergreifender Haltevorsprung geformt wird, wobei der
Abstand so vorgegeben wird, daß der Verschlußdeckel (1) bei Auflage des Deckelbodens
(3) auf dem Haltevorsprung seine Sollage erreicht hat.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12 in Verbindung mit Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Verschlußdeckel (1) zum Erreichen seiner Sollage soweit in die Bohrung (14) eingeführt
wird, bis der Bund (6) an der die Bohrung (14) umgebenden Werkstückoberfläche (15)
anliegt.
15. Werkzeug zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 10 bis 14, mit
einem länglichen Stempel (21), der eine Stirnfläche (23) zur Anlage an den Deckelboden
(3) und eine Umfangsfläche (26) aufweist, und
einem hülsenförmigen Spreizteil (22), das den Stempel (21) umgibt, wobei der Stempel
(21) gegenüber dem Spreizteil (22) in Längsrichtung verschiebbar ist, und aufweist
- einen Ring (24), der den Stempel (21) umschließt, und
- eine Mehrzahl von länglichen Spreizelementen (28), die in Umfangsrichtung des Rings
(24) gleichmäßig verteilt angeordnet und jeweils mit ihrem ersten Ende an diesem befestigt
sind, sich längs des Stempels (21) erstrecken und in dem an ihr zweites Ende angrenzenden
Bereich jeweils einen Fuß (31) ausbilden mit einer dem Stempel (21) zugewandten Innenseite
(33) und einer zur Anlage an die Innenwandung der Seitenwand (5) vorgesehenen Außenseite
(32), wobei die Längsränder benachbarter Spreizelemente (28) zumindest im Fußbereich
(31) nahe beieinander liegen, und
- wobei die Spreizelemente (28) elastisch nach außen hin verformbar sind und im unverformten
Zustand die Füße (31) in Längsrichtung sowie nach innen über die Stirnfläche (23)
überstehen und im verformten Zustand der Stempel (21) zum zweiten Ende hin verschoben
ist, die Innenseiten (33) der Füße (31) an der Umfangsfläche (26) des Stempels (21)
mit Druck anliegen und die Außenseiten (32) der Füße (31) im wesentlichen die Sollform
der Innenwandung der Seitenwand (5) in deren plastisch verformten Zustand ausbilden.
16. Werkzeug nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenfläche (25) des Rings (24) an der Umfangsfläche (26) des Stempels (21) anliegt.
17. Werkzeug nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnfläche (23) des Stempels (21) eben ist.
18. Werkzeug nach einem der Ansprüche 15 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Stirnfläche (23) und der Umfangsfläche (26) des Stempels (21) eine Kante
(35) ausgebildet ist, die zum Überführen der Spreizelemente (28) vom unverformten
in den verformten Zustand und umgekehrt auf den Innenseiten (33) der Füße (31) gleitet.
19. Werkzeug nach einem der Ansprüche 15 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Füße (31) sich zu ihrem freien Ende hin verbreitern.
20. Werkzeug nach einem der Ansprüche 15 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß die dem Ring (24) abgewandte Unterseite (34) der Füße (31) jeweils zur Außenseite
(32) und zur vom Ring (24) abgewandten Seite hin geneigt verläuft.
21. Werkzeug nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Unterseite (34) und der Außenseite (32) der Füße (31) eine Außenkante
gebildet ist, die zum Eingreifen in die Innenkante zwischen Deckelboden (3) und Seitenwand
(5) eines Verschlußdeckels (1) ausgebildet ist.
22. Werkzeug nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenkante der Füße (31) und die Stirnfläche (23) des Stempels (21) in eine Ebene
bringbar sind.
23. Werkzeug nach einem der Ansprüche 15 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß das hülsenförmige Spreizteil (22) zur Ausbildung der Spreizelemente (28) in seiner
Wand (39) zwischen dem Ring (24) und dem zweiten Ende in Hülsenlängsrichtung verlaufende
Öffnungen (40) aufweist, die in einem vorgegebenen Abstand vom zweiten Ende enden,
und daß in diesem verbleibenden Wandabschnitt (42) zwischen den Öffnungen (40) und
dem zweiten Ende in Hülsenlängsrichtung jeweils ein Schlitz (43) verläuft, der diesen
Wandabschnitt (42) vollständig durchtrennt.
24. Werkzeug nach einem der Ansprüche 15 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß es vier Spreizelemente (28) aufweist, die sich jeweils um nahezu 90° längs des Rings
(24) erstrecken.