[0001] Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung zum Entfernen von Feuchtigkeit von blattförmigen
fotografischen Schichtträgern nach dem Oberbegriff von Anspruch 1.
[0002] Blattförmige fotografische Schichtträger, wie beispielsweise in Form von Einzelblättern
vorliegendes belichtetes Fotopapier, werden üblicherweise nur in sogenannten Minilabs
entwickelt. Im Großlabor dagegen werden die Einzelbilder auf lange Papierbänder belichtet,
die erst nach der Entwicklung und Trocknung in Einzelblätter zerschnitten werden.
Die Behandlung solcher langen Papierbänder ist mit wesentlich einfacheren Mitteln
zu realisieren, als die Behandlung von Einzelblättern. Auch können mit langen Papierbändern
höhere Durchlaufgeschwindigkeiten erreicht werden. Begründet liegt dies darin, dass
bei der Behandlung langer Papierbänder Einfädelvorgänge praktisch vollkommen entfallen.
So wird üblicherweise an das Ende eines Papierbandes bereits der Anfang des nächsten
angeklebt oder bei einem Stillstand der Maschine zu Reinigungs- oder Servicezwecken
ein Zwischenband in die Maschine eingezogen, mit dessen Hilfe bei einem Neustart der
Anfang eines neuen Papierbandes wieder durch die Maschine durchgezogen werden kann.
[0003] Bei einer Einzelblattbearbeitung muss dagegen jedes Blatt mit seiner Vorderkante
in jede Behandlungseinrichtung oder jedes Transportrollenpaar auf seinem Weg durch
die Maschine eingefädelt werden. Dies gilt auch für Vorrichtungen zum Entfeuchten
der Schichtträger zwischen den einzelnen Nassbehandlungsstufen und vor dem Trockner.
[0004] Für die Entfeuchtung in einer Einzelblattentwicklung wurden deshalb - anders als
bei Entwicklungsgeräten für Papierbänder im Großlabor - ausschließlich Abquetschwalzen
benutzt, wie sie auch in DE 41 41 192 A1 beschrieben sind. Um die schlechte Entfeuchtungsleistung
solcher Abquetschwalzen zu verbessern, wird dort vorgeschlagen, nach jedem Behandlungsbad
mehrere Abquetschwalzenpaare zu kombinieren, so dass jedes Blatt wenigstens zwei Abquetschwalzenpaare
durchläuft. Es hat sich jedoch herausgestellt, dass selbst bei der Verwendung von
drei Abquetschwalzenpaaren die Verschleppung von Behandlungsflüssigkeit von einem
Behandlungstank in den Folgenden durch die blattförmigen Schichtträger noch sehr groß
ist. Eine noch größere Anzahl von Abquetschwalzen ist jedoch zu aufwendig und benötigt
zu viel Platz.
[0005] Es war deshalb die Aufgabe der Erfindung eine Vorrichtung zum Entfeuchten von blattförmigen
fotografischen Schichtträgern so auszugestalten, dass bei geringem Platzbedarf eine
gute Trocknungsleistung gewährleistet ist.
[0006] Gelöst wird die Aufgabe durch eine Vorrichtung zum Entfeuchten blattförmiger fotografischer
Schichtträger mit den kennzeichnenden Merkmalen von Anspruch 1. Durch die Verwendung
einer Abstreiflippe in Verbindung mit einer Abquetschfläche zwischen zwei Transportwalzenpaaren
ergibt sich insbesondere bei kleinen Formaten eine stark verbesserte Entfeuchtungswirkung.
Die Folge ist eine geringere Verschleppung von dem Schichtträger anhaftender Behandlungsflüssigkeit
von einem Behandlungsbad in das folgende Behandlungsbad. Dadurch können die Regenerierungsraten
der einzelnen Behandlungsbäder verringert werden. Gleichzeitig lässt sich die erreichbare
Bildqualität steigern, da beispielsweise Spuren von an der Oberfläche der Bilder ablaufendem
Entwickler vermieden werden.
[0007] Die Abquetschfläche weist vorteilhafterweise einen geringen Reibungskoeffizienten
auf, um ein Anhaften der Vorderkante oder des vorderen Bereiches des Schichtträgers
zu verhindern. Ein solches Anhaften würde zu einem Papierstau führen, der das betroffene
Einzelblatt zerstören könnte, oder zumindest einen manuellen Eingriff zur Beseitigung
des Fehlers erforderlich machen würde.
[0008] Um einen möglichen Papierstau noch sicherer vermeiden zu können, ist die Abquetschfläche
in einem Winkel zwischen 5° und 15° gegen die Transportebene für die blattförmigen
Schichtträger geneigt. Dieser Winkelbereich gewährleistet eine sichere Einführung
der Vorderkante der Schichtträger zwischen Abstreiflippe und Abquetschfläche, ohne
dabei die Vorderkante zu blockieren. Ebenso wird durch den vorgeschlagenen Winkelbereich
ein flächiges Anhaften des Schichtträgers an der Abquetschfläche vermieden.
[0009] Fotopapier, welches bereits durch einen Behandlungstank transportiert wurde, weist
eine geringe Eigensteifigkeit auf. Wird die Vorderkante eines Einzelblattes nun von
dem eingangsseitigen Transportwalzenpaar gegen einen Widerstand geschoben, wie er
durch die Abstreiflippe und die Abquetschfläche gebildet wird, so kann sich das Einzelblatt
leicht zu einer Schlaufe verformen und somit zu einer Störung führen. Da die Eigensteifigkeit
des Papiers um so mehr abnimmt, je weiter die Vorderkante aus dem Spalt des eingangsseitigen
Transportwalzenpaares herausgefördert wird, ist eine feine Abstimmung zwischen dem
Abstand der Abstreiflippe zu dem eingangsseitigen Transportwalzenpaar und dem Anpressdruck
der Abstreiflippe auf die Abquetschfläche notwendig. Es hat sich herausgestellt, dass
ein gutes Entfeuchtungsergebnis erzielbar ist, wenn der Anpressdruck der Abstreiflippe
so eingestellt ist, dass ein fotografischer Schichtträger mit einer Zugkraft zwischen
5 Newton und 30 Newton, bezogen auf einen Meter Papierbreite, durch den Spalt zwischen
Abstreiflippe und Abquetschfläche gezogen werden kann. Wenn sich der Anpressdruck
in diesem Bereich bewegt, sollte der Abstand zwischen dem eingangsseitigen Transportwalzenpaar
und der Abstreiflippe einen Wert von 40 mm nicht überschreiten.
[0010] Um eine ausreichende Standzeit der Abstreiflippe gewährleisten zu können, ohne Kratzer
auf der Bildoberfläche hinnehmen zu müssen, hat sich eine Shore-Härte von maximal
90° bewährt.
[0011] Die Standzeit der Abstreiflippen lässt sich enorm verbessern, wenn Maßnahmen getroffen
werden, die gewährleisten, dass die scharfen Seitenränder der fotografischen Schichtträger
nicht ständig auf die gleichen Stellen der Abstreiflippen einwirken. Erfindungsgemäß
ist daher vorgesehen, die Einzelblätter nicht auf einer Linie, sondern mit unterschiedlichem
seitlichen Versatz durch die Entwicklungsvorrichtung zu transportieren.
[0012] Dieser seitliche Versatz eines jeden Schichtträgers zu dem davorliegenden Schichtträger
wird vorteilhafterweise für jeden Schichtträger neu bestimmt und z. B. über einen
Zufallsgenerator festgelegt.
[0013] Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen. Ein Ausführungsbeispiel
wird an Hand der Zeichnung näher erläutert.
[0014] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung und
- Fig. 2
- einen Teil einer Fördereinrichtung in einer erfindungsgemäßen Entwicklungsvorrichtung
[0015] Die in Fig. 1 gezeigte Vorrichtung zum Entfernen von Feuchtigkeit weist ein eingangsseitiges
Transportwalzenpaar 2 und ein ausgangsseitiges Transportwalzenpaar 3 auf. Zwischen
diesen Walzenpaaren befindet sich eine schräge Führungsrampe 4 mit der Abquetschfläche
8. Auf die Abquetschfläche 8 setzt die Spitze der elastischen Abstreiflippe 5 auf,
die an dem Halter 6 befestigt ist. Über eine nicht gezeigte Feder, deren Kraft justierbar
ist, wird der Halter 6 um das feste Lager 7 gedreht, so dass die Abstreiflippe 5 mit
einstellbarer Kraft auf die Abquetschfläche 8 drückt.
[0016] Um einen störungsfreien Betrieb zu gewährleisten sollte der Abstand A zwischen der
Spitze der elastischen Abstreiflippe 5 und dem eingangsseitigen Transportwalzenpaar
2 nicht größer als 40 mm sein.
[0017] Durch die Schrägstellung der Abquetschfläche 8 wird gewährleistet, dass von einem
durch das eingangsseitige Transportwalzenpaar 2 in die Vorrichtung transportierten
fotografischen Schichtträger nur die Vorderkante mit der Abquetschfläche 8 in Kontakt
kommt. Dadurch wird ein flächiges Festsaugen des nassen Papiers an der Abquetschfläche
vermieden.
[0018] Der Anpressdruck der elastischen Abstreiflippe 5 muss beispielsweise über die nicht
gezeigte justierbare Feder so eingestellt werden, dass zum einen ein störungsfreier
Betrieb gewährleistet ist und zum anderen ein gutes Abstreifergebnis erzielt wird.
Misst man z. B. die Zugkraft, die benötigt wird, um ein Einzelblatt mit dem Format
13x18 cm in Längsrichtung durch den Spalt zwischen Abstreiflippe 5 und Abquetschfläche
8 zu ziehen, sollte der Anpressdruck so eingestellt sein, dass sich eine Zugkraft
von ca. 3,5 Newton ergibt.
[0019] Um die Störanfälligkeit der Vorrichtung noch weiter zu vermindern, kann es vorteilhaft
sein, die Abquetschfläche 8 vor und hinter der Stelle, an der die elastische Abstreiflippe
5 aufsetzt mit breiten Längsrillen zu versehen, so dass nur schmale Stege mit dem
Einzelblatt in Berührung kommen und ein Kontakt über die gesamte Blattbreite nur im
Bereich der Abstreiflippe besteht. Auf diese Weise wird noch besser ein flächiges
Festsaugen der nassen Unterseite der fotografischen Schichtträger auf der Abquetschfläche
8 verhindert, ohne dass der Wirkungsgrad der Vorrichtung dadurch reduziert wird.
[0020] In Fig. 2 ist ein Teil einer Fördereinrichtung, beispielsweise durch einen Behandlungstank
einer erfindungsgemäßen Entwicklungsvorrichtung, gezeigt. Von den, in dem Rahmen 10
gelagerten, Transportwalzenpaaren 9 ist aus Übersichtlichtkeitsgründen nur jeweils
die hinter den fotografischen Schichtträgern befindliche Walze gezeigt. In vorteilhafter
Weise sind die belichteten und zu entwickelnden Bilder 1a - 1f in zufälliger Anordung
über die gesamte mögliche Förderbreite der Fördereinrichtung verteilt. Auf diese Weise
ist gewährleistet, dass die beiden scharfen Seitenränder der zu entwickelnden Bilder
1a - 1f die Abstreiflippe 5 (siehe Fig. 1) einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum
Entfernen von Feuchtigkeit jeweils an anderer Stelle berühren. Die Standzeit der Abstreiflippe
lässt sich so um ein Vielfaches verlängern.
[0021] Die Teile mit den Bezugsziffern 4 - 8 aus Fig. 1 könnten nun in die Fördereinrichtung
nach Fig. 2 in einem Bereich über dem Niveau des Behandlungsbades zwischen zwei Transportwalzenpaaren
9 montiert werden. Bei einer anderen Ausführungsform wird die Vorrichtung nach Fig.
1 direkt in dem Übergangsbereich zwischen zwei Behandlungstanks eingebaut.
1. Vorrichtung zum Entfernen von Feuchtigkeit von blattförmigen fotografischen Schichtträgern
mit einem eingangsseitigen und einem ausgangsseitigen Transportwalzenpaar, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den beiden Transportwalzenpaaren eine nicht bewegbare Abquetschfläche und
eine auf die Abquetschfläche aufsetzende, elastische Abstreiflippe vorgesehen sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Abquetschfläche eine glatte Oberfläche mit geringem Reibungskoeffizienten aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Abquetschfläche mit der Transportebene für die blattförmigen fotografischen Schichtträger
einen Winkel zwischen 5° und 15° bildet.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand zwischen dem eingangsseitigen Transportwalzenpaar und der elastischen
Abstreiflippe kleiner als 40 mm ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die elastische Abstreiflippe eine Shore-Härte von maximal 90° aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die elastische Abstreiflippe so befestigt ist. dass über die Breite der Vorrichtung
ein konstanter Anpressdruck auf die Abquetschfläche ausgeübt wird.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Anpressdruck so eingestellt ist, dass ein fotografischer Schichtträger mit einer
Zugkraft/Breite des Schichtträgers zwischen 5 und 30 N/m zwischen der Abquetschfläche
und der elastischen Abstreiflippe hindurch gezogen werden kann.
8. Vorrichtung zum Entwickeln blattförmiger fotografischer Schichtträger mit mehreren
mit Behandlungsflüssigkeit gefüllten Behandlungstanks, durch die die fotografischen
Schichtträger nacheinander hindurch gefördert werden und mit einem Trockner, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen wenigstens zwei Behandlungstanks und/oder zwischen einem Behandlungstank
und dem Trockner eine Vorrichtung nach Anspruch 1 vorgesehen ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die blattförmigen fotografischen Schichtträger in seitlich versetzter Anordnung gefördert
werden, so dass die Seitenränder mehrerer hintereinander folgender Schichtträger mit
unterschiedlichen Stellen der Abstreiflippe in Kontakt kommen.