[0001] Die Erfindung bezieht sich auf die Verwendung eines mehrschichtigen Klebebandes auf
Basis einer gereckten Thermoplastfolie, die einseitig mit Klebmasse beschichtet ist,
zum Verschließen vom Versandverpackungen mit dem Ziel, einen unautorisierten Öffnungsversuch
anzuzeigen.
[0002] Bevorzugte Versandverpackungen sind bei der erfindungsgemäßen Verwendung Versandtaschen,
-kuverts, -umschlägen, -beutel und dergleichen, im folgenden nur exemplarisch als
Versandumschläge bezeichnet, ohne die Verwendung auf diese einschränken zu wollen.
Durch die Verwendung des Klebebands wird der Öffnungsversuch des Versandumschlages
angezeigt, indem Bereiche des Klebebandes beim Abschälen von der beklebten Oberfläche
als Botschaft auf ihr verbleiben, wobei die Botschaft vor dem Ablösen von der Oberfläche
nicht erkennbar ist. Die Botschaft bleibt erkennbar, auch wenn das Klebeband nach
dem Anlösen wieder exakt auf die ursprüngliche Verklebungsstelle gelegt wird.
[0003] Der Schutz von Waren, die sich in der logistischen Kette vom Produzenten zum Verwender
befinden, ist durch die Vielzahl von Gliedern in der Kette schwieriger geworden. So
ist der Schaden, der durch Diebstahl der Ware aus ihrer Versandverpackung während
des Lagerns oder des Transportes passiert, zu einem bedeutenden Kostenfaktor geworden.
Der Empfänger eines Versandeinheit, in der ein Teil der Ware durch Diebstahl entnommen
oder ausgetauscht wurde, hat zudem argumentative Schwierigkeiten zu beweisen, daß
diese Manipulation nicht in seinem Einflußbereich vorgenommen wurde.
[0004] Ein Kettenglied wird dabei von Transportunternehmen oder Kurierdiensten gebildet,
die den Transport zum Empfänger übernehmen. Das Zustellen von Sendungen von Gütern
hohen Sachwertes mit kleiner Größe oder Dokumenten erfolgt meist in Versandumschlägen,
die häufig durch normale Klebsysteme im Öffnungsbereich verschlossen werden. Diese
Klebsysteme lassen sich oft mit einfachen Hilfsmitteln wie Messerklingen öffnen, ohne
daß der Manipulationsversuch offensichtlich ist.
[0005] Eine bedeutend höhere Sicherheit gegen den Versuch eines Diebstahls und ein sicherer
Nachweis, daß eine Versandeinheit vor Übernahme in den nächsten Abschnitt der logistischen
Kette geöffnet wurde, ermöglicht ein Klebeband, das durch eine irreversible Botschaft
anzeigt, daß es schon einmal von der Oberfläche der Versandeinheit abgelöst wurde.
[0006] Sicherheitssysteme zum Nachweis des unbefugten Öffnens sind bekannt und in einer
Vielzahl im Stand der Technik beschrieben. Hierbei sind besonders Sicherheitsetiketten
von großer Bedeutung. So werden zum Beispiel in US 4,184,701 Sicherheitsetiketten
beschrieben, die aus mehreren Farb- beziehungsweise allgemein Schichten aufgebaut
sind und dadurch eine geringe Haftung der Produktschichten untereinander aufweisen.
In Kombination mit einer stark haftenden Klebemasse trennen sich derartige Schichten
irreversibel voneinander, wodurch die Öffnung der Verpackung angezeigt wird.
Weiterhin wird beispielsweise in DE 34 31 239 A1 die Verwendung von Sicherheitsetiketten
beschrieben, bestehend aus einem Trägermaterial mit geringer Weiterreißfestigkeit.
In Kombination mit einer stark haftenden Klebemasse wird das Sicherheitsetikett beim
Entfernen irreversibel zerstört und somit der Öffnungsversuch angezeigt.
Das Sicherheitsetikett weist eine untere, von einem Träger abzulösende und auf die
Verpackung aufzubringende erste Klebstoffschicht auf der Unterseite eines ersten Etikettenmaterials
auf, auf dessen Oberseite über eine zweite Klebstoffschicht ein zweites Etikettenmaterial
aufgebracht ist. Die Stärke der Klebkraft der ersten Klebstoffschicht zwischen der
Verpackung und dem ersten Etikettenmaterial ist verschieden von der Stärke der Klebkraft
der zweiten Klebstoffschicht zwischen dem ersten Etikettenmaterial und dem zweiten
Etikettenmaterial.
[0007] Sicherheitsklebebänder werden gewöhnlich so ausgeführt, daß im Bereich des Schriftzugs
eine Verankerungsschwäche unterhalb des farbigen Aufbaus des Klebebandes eingeführt
wird. So wird in US 5,633,058 ein schwach auf der Trägerfolie verankernder transparenter
Buchstabendruck beschrieben, der mit einer vollflächigen farbigen, gut auf der Trägerfolie
und dem ersten Druck verankernden Schicht überdeckt wird. Die farbige Schicht ist
mit einer Selbstklebemasse abgedeckt. Wird ein derartiges Sicherheitsklebeband von
einer Oberfläche abgeschält, löst sich der transparente Buchstabendruck zusammen mit
der Farbschicht und der Klebemasse von der Folienoberfläche und verbleibt als Schriftzug
auf der Oberfläche zurück.
[0008] EP 0 491 099 A1 beschreibt einen Buchstabendruck bestehend aus einem Silikonmaterial,
das ebenfalls mit einer farbigen gut auf der Folie haftenden Schicht abgedeckt ist.
Die farbige Schicht ist mit einer Selbstklebemasse abgedeckt. Wird ein derartiges
Sicherheitsklebeband von einer Oberfläche abgeschält, lösen sich die Farbschicht und
die Klebemasse von der Silikonoberfläche und verbleiben als Schriftzug auf der Oberfläche
zurück.
Der Nachteil eines derartigen Aufbaus ist die aufwendige Verfahrenstechnik, um die
Schichten zu erstellen, da partielle Silikonoberflächen eine weitere Beschichtung
aufgrund der geringen Oberflächenspannung stark erschweren.
[0009] In US 4,121,003 wird beschrieben, daß das Übertragen eines Schriftzuges dadurch erreicht
wird, daß dieser Schriftzug aus einem wenig kohäsiven Material besteht, das beim Ablösen
des Sicherheitsklebebandes in sich spaltet und zum Teil auf der beklebten Oberfläche
zurückbleibt.
[0010] EP 0 404 402 A2 basiert auf einer transparenten spaltbaren Schicht, die an der sich
bildenden Grenzfläche opak wird und damit einem vorher nicht erkennbaren Schriftzug
eine optische Kontrastfläche bietet, vor der der Schriftzug dann lesbar wird.
[0011] Für die Anwendung manipulationssicheres Verschließen von Versandumschlägen sind ebenfalls
diverse Problemlösungen bekannt.
[0012] US 4,838,708 beispielsweise schlägt einen Sicherheitsbeutel vor, der an seiner Öffnung
mit einem Klebesystem ausgerüstet ist. Das Klebesystem ist derart ausgeführt, daß
durch zwei unterschiedliche Verbindungsfestigkeiten am Beutelmaterial zweier Klebmassen
ein Schriftzug entsteht. Weiterhin werden dort Ausführungen auf selbiger Grundlage
dargelegt, die ebenfalls einen Klebestreifen zum Verschließen des Beutels vorsehen.
Ein Sicherheitssystem für Beutel, welches bei Unterschreiten einer bestimmten Temperatur
u.a. einen optischen Hinweis hervorbringt, wird in US 5,631,068 beschrieben. Das Klebeband
besteht in diesem Fall aus einer flexiblen Folie aus Polyethylen beschichtet mit Klebmasse
und einer Farbschicht in Form eines Druckbildes. Durch eine geeignete Kombination
von Träger und Klebstoff hinsichtlich unterschiedlicher thermischer Ausdehnungs- bzw.
Schrumpfungskoeffizienten delaminiert die Farbschicht bei einer Abkühlung oder Erwärmung
über-/unterhalb einer bestimmten Temperatur.
[0013] Eine weitere Ausführungsform eines Garantieverschlusses für eine Versandtasche wird
in EP 0 460 459 dargelegt. Die Verschlussklappe der Versandtasche wird dabei mit einer
wenige Mikrometer Dicke betragenden Metallschicht bedampft, mit einer Klebemasse beschichtet
und mit einer vor dem Gebrauch entfernbaren Schutzabdeckung versehen. Bei einem Öffnungsversuch
erfährt die Metallschicht eine irreversible Beschädigung und zeigt somit den Manipulationsversuch
an. Eine weitere hier genannte Ausführungsform besteht in gleichem Schichtaufbau von
Metallschicht und Klebmasse auf einer Polyesterfolie als Klebeband.
[0014] Einen lösemittelbeständigen Sicherheitsverschluss für Beutel gibt GB 2 138 396 an.
Hier erfolgt der Beutelverschluss durch einen Klebstreifen, dessen Klebmasse im Falle
des Kontaktes mit einem Lösemittel eine Farbveränderung erfährt. Dazu befindet in
der Klebemasse des Klebstreifens eine Farbstoffformulierung, die löslich in Lösemitteln
ist, welche den Klebstoff angreifen.
[0015] Ein wichtiger Anspruch an die Sicherheit gegen Manipulation ist die schnell und leicht
sichtbare Individualität des Klebebandverschlusses. Normale Verpackungsklebebänder
werden deshalb mit dem individuellen Firmenlogo auf der Trägerrückseite bedruckt,
so daß ein Austausch oder ein Überkleben mit einem anderen Klebeband leicht erkannt
werden kann. Die mögliche Druckauflage derartig gekennzeichneter Klebebänder ist im
Minimum eine einzige Rolle, so daß eine hohe Individualität der Lieferung der Verpackungen,
die mit diesem Klebeband verschlossen werden, erzielt werden kann.
[0016] Eine Kombination der beiden Sicherheitseffekte - "Botschaft übertragen" und "Individuelle
Bedruckung" - ist bisher noch nicht zufriedenstellend gelungen. Die nachträgliche
Bedruckung auf der Trägerrückseite der bisherigen Klebebänder ist aufgrund des notwendigen
Silikonreleases auf dieser Oberfläche mit den üblichen Druckverfahren nicht möglich.
Bei den bisherigen Ausführungen eines derartigen Klebebandes wird daher die Trägerfolie
vor dem Ausrüsten mit den für den Effekt "Übertragen einer Botschaft" notwendigen
Schichten bedruckt. Dieses hat zur Folge, daß nur große Auflagen an Klebebändern mit
einem individuellen Druck wirtschaftlich herstellbar sind.
[0017] Erhältliche Ausführungen eines Sicherheitsklebebandes im beschriebenen Sinne werden
ersatzweise mit einer fortlaufenden Nummer bedruckt, um eine Individualisierung zu
erreichen. Diese Methode erfordert jedoch einen hohen Aufwand an Informationsaustausch
innerhalb der logistischen Kette. Zusätzlich ist ein aufwendiges Kontrollieren jeder
Versandeinheit auf Übereinstimmung mit dem vom Produzenten angekündigten Nummernkreis
erforderlich.
[0018] Die technische Ausführung eines solchen Sicherheitsklebebandes ist sehr kostenintensiv
im Material und im Herstellverfahren. So werden bisher Trägerfolien eingesetzt, die
aus teuren Materialien wie Polyester und Polystyrol bestehen. Folien auf Basis von
Polystyrol sind aber spröde und widerstehen nicht den Stoß- und Fallbelastungen, die
beim Transport und bei der Lagerung von mit Verpackungsklebebändern verschlossenen
Verpackungen auftreten.
[0019] Thermoplastfolien auf Basis von Polyethylentherephthalat (PET) oder Polyvinylchlorid
(PVC) werden zur Herstellung von Klebebändern von verschiedenen Herstellern eingesetzt.
Hierbei zeichnen sich vor allem Folien auf Basis von PET durch eine hohe Reißdehnung
und Wärmebeständigkeit von 130°C bis 175°C und Resistenz gegenüber verdünnten Laugen
und Säuren aus.
Weiterhin besitzen Folien auf Basis von Polyestern eine sehr hohe Abriebfestigkeit
und Durchschlagfestigkeit, sind aber aufgrund des relativ hohen Preises gegenüber
Folien auf Basis von Polyolefinen weniger verbreitet im Bereich der Verpackungsklebebänder.
[0020] Folien auf Basis von PVC werden in Kombination mit lösemittelhaltigen Klebemassen
auf Basis von Naturkautschuk von verschiedenen Herstellern als Verpackungsklebebänder
angeboten. Hierbei werden aufgrund der besseren Wärmebeständigkeit Folien aus Hart-PVC
verwendet, die bis max. 105 °C eine gute Wärmebeständigkeit aufweisen.
Die Gewinnung des PVC kann hierbei durch Emulsions-, Suspensions- oder Massepolymerisation
erfolgen. Auch Copolymere auf Basis PVC/Vinylacetat sind bekannt.
[0021] Weiterhin zeichnen sich die Folien auf der Basis von Hart-PVC durch mittlere Durchschlagskraft
und eine teilweise Resistenz gegenüber Benzin, Öl und Alkohole aus. Im allgemeinen
ist die Verankerung von Primern auf PVC-Folien ohne Coronabehandlung besser als bei
anderen Thermoplastfolien, wie beispielsweise Folien auf Basis von Polyolefinen. Dies
beruht auf der hohen Oberflächenenergie auch ohne Vorbehandlung [ca. 39 dyn/cm] und
auf der rauhen Oberflächenstruktur von PVC Folien. Für eine ausreichende Verankerung
von Klebemassen auf Basis von Naturkautschuk ist eine mit Primer beschichtete PVC-Folie
zu empfehlen.
[0022] Bei der Herstellung von Klebebändern mit Klebemassen auf Basis von Naturkautschuk
werden sowohl wasserbasierende als auch lösemittelhaltige Primer als Haftvermittler
zwischen Klebemasse und Trägerfolie eingesetzt. Diese eingesetzten Haftvermittler
haben zum Teil eine auf die aus Lösung aufgetragene Klebemasse auf Basis von Naturkautschuk
vernetzende Wirkung.
[0023] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Verwendung eines Sicherheitsklebebandes
anzugeben, das beim Entfernen von der Oberfläche einer Verpackung, besonders der eines
Versandumschlages oder dergleichen, eine insbesondere farbige Schicht hinterläßt,
innerhalb der sich ein inverser Schriftzug befindet. Gleichzeitig ist der identische
Schriftzug positiv auf dem abgezogenen Folienträger sichtbar.
[0024] Gelöst wird diese Aufgabe durch die Verwendung eines Klebebands, wie es im Hauptanspruch
dargelegt ist. Gegenstand der Unteransprüche sind vorteilhafte Fortbildungen des Erfindungsgegenstandes.
Des weiteren betrifft die Erfindung weitere Verwendungsvorschläge des erfindungsgemäßen
Klebebandes.
[0025] Demgemäß betrifft die Erfindung die Verwendung eines mehrschichtigen Klebebands mit
einem Träger auf Basis einer gereckten Thermoplastfolie, einer oberen Oberfläche und
einer unteren Oberfläche, auf dessen untere Oberfläche folgende Schichten aufgebracht
sind:
- eine nicht vollflächig aufgetragene Primerschicht, wobei die Primerschicht sehr gut
auf der Thermoplastfolie verankert,
- eine vollflächig über die aufgetragene Primerschicht und die freie Thermoplastfolienoberfläche
aufgetragene Trennschicht, wobei die Trennschicht besser auf der Primerschicht verankert
als auf der Thermoplastfolie,
- eine vollflächig auf die Trennschicht aufgetragene Haftklebemasse, die auf der Trennschicht
besser verankert ist als die Trennschicht auf der Thermoplastfolie,
zum Verschließen von Versandbeuteln-, -taschen, -kuverts, -umschlägen und dergleichen.
Die Bezeichnung Klebeband soll hier keine besonderen Beschränkungen bezüglich der
Ausdehnungen in der Fläche beinhalten, so daß auch Klebefolien und dergleichen dem
Erfindungsgegenstand entsprechen.
[0026] Die Verwendung eines derartigen Klebebandes dient beispielsweise dazu, einen unautorisierten
Öffnungsversuch anzuzeigen.
[0027] Bei der Verwendung des erfindungsgemäßen Klebebands auf der Oberfläche einer Verpackung,
insbesondere eines Versandumschlages oder dergleichen, hinterläßt dieses beim Entfernen
einen inversen Schriftzug auf der Verpackung, indem sich die insbesondere farbige
erste Trennschicht von der Thermoplastfolie abtrennt, während Bereiche, die mittels
Primer auf der Trägeroberfläche gut verankert sind, mit dem Träger von der Oberfläche
der Verpackung abgelöst werden.
Der Bereich der ersten Trennschicht, der gegen die Folienoberfläche mit der Primerschicht
stark verankert wurde, verbleibt auf der Trägeroberfläche.
[0028] Durch eine geeignete Abstufung der Trennkräfte des mehrschichtigen Aufbaus wird die
sichere Trennung innerhalb des Klebebandes erreicht und das Aufspalten der Verpackungsoberfläche
insbesondere bei Kartonagen, Versandumschlägen aus Natronkraftpapier oder Papierumschlägen
durch die Klebemasse vermieden. Der Schriftzug ist insbesondere auf alle handelsüblichen
Papierqualitäten oder Materialien für Versandumschläge oder dergleichen, welche aus
beispielsweise bedrucktem Polyethylen bestehen können, sicher übertragbar.
[0029] Die Botschaft ist vor dem Ablösen des Klebebands von der Oberfläche nicht erkennbar.
Nach dem Ablösen bleibt die Botschaft erkennbar, auch wenn das Klebeband wieder exakt
an der ursprünglichen Verklebungsstelle angelegt wird, so daß der Nachweis einer Manipulationen
quantitativer oder qualitativer Art am verpackten Produkt erkennbar bleibt.
[0030] Die Verwendung des Sicherheitsklebebands gewährleistet, daß die Botschaft sicher
auf
a) festen schwer spaltbaren Oberflächen,
b) auf wenig spaltfesten Oberflächen und
c) auf Oberflächen mit antiadhäsiven Eigenschaften übertragen wird, wie sie bei handelsüblichen
Papierqualitäten aus Altpapier üblich sind.
[0031] Ferner umfaßt der Erfindungsgedanke die Verwendung von Sicherheitsklebebändern, wie
sie in den Ansprüchen dargelegt sind, für die eine ökonomische individuelle Bedruckung
für minimal eine Rolle möglich ist.
[0032] Vorteilhaft wird ein Klebeband verwendet, bei welchem die Thermoplastfolie aus gereckten
Polyolefinen oder aus Polyester besteht und insbesondere transparent ist.
[0033] Bevorzugt besteht die Thermoplastfolie aus gerecktem HDPE, PVC, PET, aus monoaxial
gerecktem Polypropylen oder aus biaxial gerecktem Polypropylen.
[0034] Folien auf Polyesterbasis, zum Beispiel eben Polyethylenterephthalat, können ebenso
zur Herstellung der erfindungsgemäßen Klebebänder eingesetzt werden.
Die Dicken der Folien auf Basis von PET liegen zwischen 20 und 100 µm, insbesondere
zwischen 30 und 50 µm.
[0035] Folien auf Basis von gereckten Polyolefinen gehören zum Stand der Technik. Monoaxial
und biaxial gereckte Folien auf Basis von Polyolefinen werden in großen Mengen für
Verpackungsklebebänder, Strapping Tapes und andere Klebebänder eingesetzt. Auch Folien
auf Basis von gerecktem Polyethylen oder gereckten Copolymeren, enthaltend Ethylen-
und/oder Polypropyleneinheiten, sind bekannt. All diese aufgezählten Folien lassen
sich als Trägerfolie erfindungsgemäß einsetzen.
[0036] Monoaxial gerecktes Polypropylen zeichnet sich durch seine sehr hohe Reißfestigkeit
und geringe Dehnung in Längsrichtung aus und wird beispielsweise zur Herstellung von
Strapping Tapes verwendet. Bevorzugt zur Herstellung der erfindungsgemäßen Klebebänder
zum Bündeln und Palettieren von Kartonagen und anderen Gütern sind monoaxial gereckte
Folien auf Basis von Polypropylen.
[0037] Die Dicken der monoaxial gereckten Folien auf Basis von Polypropylen liegen bevorzugt
zwischen 25 und 200 µm, insbesondere zwischen 40 und 130 µm.
Folien aus monoaxial gerecktem Polypropylen sind zur Herstellung der erfindungsgemäßen
Klebebänder besonders geeignet. Monoaxial gereckte Folien sind überwiegend einschichtig,
grundsätzlich können aber auch mehrschichtige monoaxial gereckte Folien hergestellt
werden. Bekannt sind überwiegend ein-, zwei- und dreischichtige Folien, wobei die
Anzahl der Schichten auch größer gewählt werden kann.
[0038] Bevorzugt bei der erfindungsgemäßen Verwendung zum sicheren Verschluß von Versandumschlägen
und dergleichen sind Klebebänder aus biaxial gereckte Folien auf Basis von Polypropylen
mit einem Reckverhältnis in Längsrichtung zwischen 1:4 und 1:9, bevorzugt zwischen
1:4,8 und 1:6 sowie einem Reckverhältnis in Querrichtung zwischen 1:4 und 1:9, bevorzugt
zwischen 1:4,8 und 1:8,5.
Die erzielten Elastizitätsmodule in Längsrichtung, gemessen bei 10 % Dehnung nach
ASTM D882, liegen üblicherweise zwischen 1000 und 4000 N/mm
2, vorzugsweise zwischen 1500 und 3000 N/mm
2.
Die Dicken der biaxial gereckten Folien auf Basis von Polypropylen liegen besonders
zwischen 15 und 100 µm, vorzugsweise zwischen 20 und 50 µm.
Biaxial gereckte Folien auf Basis von Polypropylen können mittels Blasfolienextrusion
oder mittels üblicher Flachfolienanlagen hergestellt werden. Biaxial gereckte Folien
werden sowohl ein- als auch mehrschichtig hergestellt. Im Falle der mehrschichtigen
Folien können auch hier die Dicke und Zusammensetzung der verschiedenen Schichten
gleich sein, aber auch verschiedene Dicken und Zusammensetzungen sind bekannt.
[0039] Besonders bevorzugt für die erfindungsgemäße Verwendung sind Klebebänder aus einschichtigen,
biaxial oder monoaxial gereckten Folien und mehrschichtigen, biaxiale oder monoaxialen
Folien auf Basis von Polypropylen, die einen ausreichend festen Verbund zwischen den
Schichten aufweisen, da ein Delaminieren der Schichten während der Anwendung nachteilig
ist.
[0040] Folien auf Basis von Hart-PVC sind ebenfalls bekannt und werden von verschiedenen
Klebebandherstellern zur Herstellung von Verpackungsklebebändern verwendet. Weich-PVC-Folien
sind ebenfalls zur Herstellung von Verpackungsklebebändern geeignet, wobei deren unzureichende
Wärmebeständigkeit von max. 60 °C berücksichtigt werden muß.
[0041] Für die erfindungsgemäße Verwendung von Klebebändern für einen sicheren Verschluß
eines Versandumschlages oder dergleichen werden vorzugsweise Klebebänder aus Folien
verwendet auf Basis von Hart-PVC. Die Dicken der Folien liegen bevorzugt zwischen
30 und 100 µm, insbesondere zwischen 35 und 50 µm. Die erfindungsgemäße Verwendung
sieht den Verschluß von Versandbeuteln, -taschen, -umschlägen, -kuverts oder dergleichen
vor.
[0042] Vorteilhaft verwendet werden Klebebänder, bei welchen die obere Oberfläche der Thermoplastfolie
mit einer Trennlackierung beschichtet ist. Trennlackierungen, wie sie auf der oberen,
also auf die der Klebemasse gegenüberliegenden Folienoberfläche gegebenenfalls beschichtet
sind, werden in der Klebebandindustrie weit verbreitet eingesetzt. Eine Übersicht
über Trennlacksysteme auf Basis von Silikon und deren Einsatz im Bereich Pressure
Sensitive Adhesives findet sich in "Silicone Release coating" (D. Jones, Y. A. Peters
in Handbook of Pressure Sensitive Adhesive Technology, Third Edition, edited by Donatas
Satas, Van Reinhold New York. Pp. 652-683).
[0043] Durch den Einsatz von Rückseitentrennlackierungen wird ein leichtes, gleichmäßiges
Abrollen der Klebebänder erzielt. Hierbei werden vor allem Trennlackierungen auf Basis
von lösemittelhaltigen Carbamatsystemen und auf Basis von auf Silikon basierenden
Systemen eingesetzt.
Trennlackierungen auf Basis von Silikonsystemen eignen sich als Trennlackierungen
der erfindungsgemäßen Klebebänder. Bevorzugt als Trennlackierung sind UV-härtende
Silikonsysteme auf 100% Basis, aber ebenso lösemittelhaltige Silikonsysteme können
als Trennlackierung für die erfindungsgemäßen Klebebänder eingesetzt werden.
Die Auftragsmenge der Trennlackierung auf das Trägermaterial beträgt bevorzugt 0,1
bis 3 g/qm. In einer weiteren besonders bevorzugten Ausführung wird der Schichtauftrag
der Trennlackierung von 0,2 bis 1,5 g/qm eingestellt.
[0044] Um eine sehr gute Verankerung der ersten Trennschicht während der erfindungsgemäßen
Verwendung des Klebebands auf bestimmten Bereichen auf der Folie zu erreichen, wird
als erste Schicht ein Haftvermittler oder Primer eingesetzt. Hierbei wird die der
Trennlackierung gegenüberliegende Folienoberfläche (untere Oberfläche) verwendet.
[0045] Haftvermittler auf Lösemittel- und auf wäßriger Basis werden als Haftvermittler zwischen
Folie und Klebemasse oder weiteren Schichten zur Herstellung von Klebebändern verwendet.
Schichten mit hoher Affinität zu Trägern beziehungsweise Haftung auf Trägern auf Basis
von Thermoplastfolien werden zur Herstellung von Klebebändern eingesetzt. Die hohe
Affinität zu Oberflächen von Trägern auf Basis von Thermoplastfolien bedingen die
Eigenschaft derartiger Komponenten für den Einsatz als geeignete Haftvermittler. Verschiedene
Primersysteme sind bekannt. Für den Einsatz als Haftvermittler für die erste Trennschicht
der erfindungsgemäßen Klebebänder sind zum Beispiel wäßrige Haftvermittler auf Basis
von Polyurethanen, niedrig chlorierte Polypropylene, Styrol-Butadien Copolymere und
Acrylate einsetzbar. Ebenso lösemittelhaltige Haftvermittler sind für die Verankerung
nachfolgender Schichten bei den erfindungsgemäßen Klebebändern geeignet. Diese Haftvermittler
werden in der Klebebandindustrie als Primer verwendet.
[0046] Die Auftragsmenge der Primerschicht auf das Trägermaterial beträgt bevorzugt 0,5
bis 12 g/qm. In einer weiteren bevorzugten Ausführung wird der Schichtauftrag der
ersten Haftvermittler Schicht von 1,5 bis 6 g/qm eingestellt.
[0047] In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäß verwendeten Klebebands wird
die Haftung der Primerschicht auf der Thermoplastfolie auf Basis von Polyolefinen
durch Coronabehandlung oder ganz besonders durch Flammenvorbehandlung verbessert,
denn gerade die Oberflächen der Folien auf Basis von gereckten Polyolefinen können
durch diese allgemein bekannten Verfahren, wie die Corona- oder Flammenbehandlung,
behandelt werden. Bevorzugt sind Oberflächenbehandlungen durch Flammenvorbehandlung.
Eine Übersicht über die Verfahren zur Oberflächenbehandlung enthält beispielsweise
der Artikel "Surface pretreatment of plastics for adhesive bonding" (A. Kruse; G.
Krüger, A. Baalmann and O. D. Hennemann; J. Adhesion Sci. Technol., Vol 9, No12, pp
1611-1621 (1995)).
[0048] Die Primerschicht wird nicht vollflächig auf die der Trennlackierung gegenüberliegenden
Oberfläche des Trägers auf Basis von Thermoplastfolien aufgetragen. Um einen visuellen
Sicherheitseffekt bei der erfindungsgemäßen Verwendung der Klebebänder zu erreichen,
wird die Primerschicht in einer spezifischen nicht vollflächigen Weise auf die Folienoberfläche
aufgebracht. Hierbei wird der Auftrag der Primerschicht derart gestaltet, daß nur
spezielle Bereiche der Folienoberfläche beschichtet werden, die zum Beispiel die Worte
"OPENED" oder "VOID" bilden. Diese Art der Aufbringung der Primerschicht wird durch
geeignete Druckverfahren ermöglicht.
[0049] Die nicht vollflächig aufgetragene Primerschicht auf der Folienoberfläche stellt
bevorzugt charakteristische Zeichen beziehungsweise Symbole dar, insbesondere in Form
von Buchstaben oder Worten.
[0050] Zur Herstellung der erfindungsgemäß verwendeten Klebebänder wird vollflächig eine
Trennschicht auf die Primerschicht beziehungsweise auf die freien Oberflächenbereiche
der verwendeten Folie aufgetragen. Als Trennschicht für die erfindungsgemäßen Klebebänder
eignen sich zum Beispiel Harzdispersionen, Acrylatdispersionen oder allgemein Polymerdispersionen
beziehungsweise lösemittelhaltige Polymerlösungen, die eine nach der Trocknung ausreichende
geringe Haftung zum Träger und eine Sprödigkeit aufweisen.
[0051] Besonders bevorzugt als Trennschicht für die erfindungsgemäßen verwendeten Klebebänder
sind geeignete Druckfarben für Träger auf Basis von Thermoplastfolien. Hierbei werden
zum Beispiel wasserbasierende, lösemittelbasierende oder durch UV-Strahlung härtende
Flexodruckfarben als Schicht verwendet. Derartige Farbschichten sind farbstark und
geeignet mittels verschiedenster Technologie auf die erste Schicht beziehungsweise
die Folie aufgebracht zu werden. Durch geeignete Wahl der Druckfarben kann das Trennschichtsystem
der erfindungsgemäß verwendeten Klebebänder derart eingestellt werden, daß die Trennschicht
sehr gut auf der Primerschicht verankert, andererseits, mit den nicht mit der Primerschicht
beschichteten Bereichen der Folie, eine schlechte Haftung beziehungsweise einen schlechten
Verbund aufweist.
[0052] Die Auftragsmenge der Trennschicht auf das Trägermaterial beziehungsweise die Primerschicht
beträgt bevorzugt 2 bis 18 g/qm. In einer weiteren bevorzugten Ausführung wird der
Schichtauftrag der ersten Schicht von 5 bis 11 g/qm eingestellt.
[0053] Als Klebemassen können im wesentlichen alle bekannten Klebemassen mit hoher Klebkraft
auf dem zu verpackenden Haftgrund eingesetzt werden.
[0054] Die Klebemasse des erfindungsgemäß verwendeten Klebebandes kann aus einer Klebemasse
auf Basis von lösemittelhaltigen Naturkautschuk- und Acrylatklebemassen bestehen.
Bevorzugt sind Klebemassen auf Basis von Acrylatdispersionen, insbesondere von wäßrigen
Acrylatdispersionen. Diese Klebemassentechnologien werden in der Klebebandindustrie
eingesetzt.
[0055] Die Auftragsmenge der Klebemasse auf das Trägermaterial beträgt bevorzugt 15 bis
60 g/qm. In einer weiteren bevorzugten Ausführung wird der Schichtauftrag von 20 bis
30 g/qm eingestellt.
[0056] Die Herstellung der erfindungsgemäß verwendeten Klebebänder erfolgt in einem mehrstufigen
Prozeß. In einem ersten Schritt erfolgt die Beschichtung einer der Oberflächen des
Trägers (obere Oberfläche) auf Basis einer Thermoplastfolie mit der auf Silikon basierenden
Trennlackierung. Diese einseitige Ausrüstung des Trägers wird mit entsprechenden Beschichtungsanlagen
realisiert.
[0057] Die der Trennlackierung gegenüberliegende Folienoberfläche (untere Oberfläche) wird
gegebenenfalls corona- oder flammenvorbehandelt.
[0058] Die Primerschicht mit hoher Affinität zur Oberfläche der eingesetzten Thermoplastfolie
wird mit Hilfe des Flexodrucks auf die der Trennlackierung gegenüberliegenden Folienoberfläche
(untere Oberfläche) aufgebracht.
[0059] Bedruckung mittels Flexodruck wird unter anderem in der Klebebandindustrie zur Individualisierung
von Klebebändern eingesetzt.
Hierbei werden Druckformen verwendet, deren erhabene Partien die erste Schicht übertragen.
Die Druckformen sind flexible Platten aus Gummi oder Fotopolymeren. Flexodruckkomponenten
sind dünnflüssig, sowohl lösemittel- als auch wasserbasierend. Sie sind schnell trocknend,
insbesondere im Bereich der strahlungshärtenden Systeme. Bei der Herstellung der erfindungsgemäßen
Klebbänder werden bevorzugt wäßrige Flexodruckkomponenten eingesetzt. Die Auswahl
der Rasterwalze richtet sich nach dem verwendeten Bedruckstoff, der dazugehörenden
Flexodruckkomponente.
[0060] Die Aufbringung der Trennschicht auf die Primerschicht beziehungsweise an die offenen
Stellen auf die Folienoberfläche wird bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Klebebänder
durch Anwendung von üblichen Methoden erreicht. Die Beschichtung wäßriger Systeme
mittels Rakel beziehungsweise lösemittelhaltiger Systeme mittels Streichbalken Rasterwalzen
oder Druckverfahren ist in diesem Zusammenhang zu nennen.
[0061] Für die nachfolgende Beschichtung der Klebemasse auf die Trennschicht sind sowohl
die Streichbalken als auch die Rakeltechnologie geeignet.
Weiterhin ist das Aufbringen von Klebemasse auf Basis von Styrol-lsopren-Styrol als
Schmelzhaftkleber auf die Trennschicht mittels bekannter Technologie bei der Herstellung
der erfindungsgemäß verwendeten Klebebänder möglich.
[0062] Eine vorteilhafte Variante der erfindungsgemäßen Verwendung sieht vor, daß das Klebeband
individualisiert ist, bevorzugt durch Bedruckung mit Standardfarben, insbesondere
auf der Klebmassenseite.
[0063] Für die erfindungsgemäße Verwendung des manipulationssicheren Verschließens von Versandumschlägen,
-taschen, -beuteln, -kuverts und dergleichen kann das erfindungsgemäß verwendete Klebeband
eine Eindeckung auf der offenen Klebemasse mit einem geeigneten Release Liner tragen,
um ein vorzeitiges oder unbeabsichtigtes selbsttätiges Verschließen des Versandumschlages
zu vermeiden und das Umschlagverschließen erst im Falle des beabsichtigten Versendens
zu ermöglichen.
[0064] Der Erfindungsgedanke für die Verwendung eines Klebebandes zum Verschließen von Versandumschlägen
und dergleichen sieht insbesondere vor, einerseits ein Klebeband anzugeben, welches
einen Release Liner auf der mit Klebmasse beschichteten Seite trägt, andererseits
die Klebmasseseite des auf den Versandumschlag aufgebrachten Klebebands mit einem
Release Liner auszurüsten.
[0065] Die Eindeckung des bahnförmigen Klebebandes mit einem passenden Release Liner kann
beispielsweise nach der Beschichtung und Trocknung der Klebemasse in einem Kaschierwerk
geschehen. In einer Variante der erfindungsgemäßen Verwendung des Klebebands besitzt
das Klebeband eine in dem Fertigungsprozeß aufgebrachte Eindeckung eines Release Liners
auf der mit Klebemasse abgedeckten Seite.
[0066] Eine weitere Variante der erfindungsgemäßen Verwendung sieht vor, das Klebeband mittels
geeigneter Appliziergeräte während des Konfektionierprozesses eines Umschlagsmaterials
zu einem Versandumschlag aufzubringen, indem in einer Ausführungsform des erfindungsgemäß
verwendeten Klebebandes eine Hälfte des Klebebands auf der Verschlußklappe haftet,
die andere, auf der Klebmasseseite mit Release Liner abgedeckte Hälfte über den Rand
der Verschlußklappe herausragt und zum Verschließen des Beutels zur Verfügung steht.
[0067] Der Erfindungsgedanke beinhaltet weiterhin, daß für den Umschlagsverschluß ein Klebeband
verwendet wird, welches vollflächig auf der die Klebemasse tragenden Seite mit einem
Release Liner eingedeckt ist. Durch eine geeignete Appliziertechnologie bzw. Klebebandführung
während des Konfektionierens des Umschlagsmaterials zu einem Umschlag wird ermöglicht,
daß der Release Liner im Applizierschritt vom Klebeband abgehoben und nach dem teilweisen
Verkleben des Klebebandes auf der Verschlußklappe in Längsrichtung auf dem überstehende
Klebeband wieder aufgebracht wird. Dabei ist es möglich, den Release Liner in seiner
ursprünglichen Lage auf das auf dem Umschlag applizierte Klebeband aufzubringen, so
daß der Release Liner nur den überstehenden Bereich der Klebmasseseite abdeckt und
mit der anderen die Rückseite der Verschlussklappe überlappt. Eine weitere Möglichkeit
besteht in dem zu dem Klebeband versetzten Applizieren auf das bereits auf den Umschlag
aufgebrachte Klebeband, so daß der Release Liner einerseits die offene Klebemasseseite
des Klebebandes abdeckt, andererseits über den Rand des über die Verschlussklappe
hinausstehenden Klebebands ragt. Beide Fälle des überstehenden Release Liners bieten
den Vorteil, eine Anfaßhilfe für das manuelle Entfernen des Release Liners durch den
Versender bereitzustellen.
[0068] Des weiteren besteht eine Ausführungsform des erfindungsgemäß verwendeten Klebebandes
für die Variante des versetzt zum Klebeband applizierten Release Liners darin, daß
der Release Liner sowohl über die Rückseite der Verschlußklappe als auch am Rand des
über die Verschlußklappe ragenden Klebebandes übersteht.
[0069] Eine weitere Variante der erfindungsgemäßen Verwendung besteht in einem Klebeband
mit vollflächiger Eindeckung der mit Klebmasse versehenen Seite durch einen in Längsrichtung
geschlitzten Release Liner. Während des Schneidprozesses des Bahnmaterials zur Klebebandrolle
wird der Release Liner in diesem Fall durch ein weiteres Schneidwerk oder Stanzwerk
geschlitzt.
[0070] Bei dem Applizieren des Klebebandes mit geschlitztem Release Liner wird eine Hälfte
des Release Liners direkt vor dem Aufbringen auf die Verschlussklappe über geeignete
Abführeinrichtungen vom Klebeband abgehoben und entfernt. Durch kantengenaues Applizieren
kann auf diese Art ein Sicherheitsverschluß hergestellt werden, der keinen überstehenden
Release Liner besitzt und optisch Vorteile besitzt.
[0071] Eine weitere Variante der erfindungsgemäßen Verwendung eines Klebebandes besteht
darin, daß ein Release Liner die mit Klebemasse beschichtete Seite nur zu einem Teil
in Längsrichtung, z.B. halbseitig, eindeckt, diese Ausführungsform des Klebebandes
entsteht durch Abführen beispielsweise einer Hälfte des geschlitzten Release Liners
unmittelbar nach dem Schlitzvorgang. Vorteile entstehen hier aufgrund der vereinfachten
Prozeßführung für die Hersteller von Versandumschlägen.
[0072] Bei einer weiteren Variante der erfindungsgemäßen Verwendung wird ein Klebeband ohne
Release Liner verwendet, hierbei sieht der Konfektionierprozeß des Umschlages vor,
Release Liner separat auf die Verschlussklappe des Umschlags aufzubringen.
[0073] Der Release Liner kann derart gestaltet sein, daß er aus einem Papierträger oder
Träger auf Folienbasis besteht. Eingesetzt werden können ebenso Release Liner mit
komplizierterem Aufbau auf Basis eines Trägers aus beispielsweise mit Polyethylen
beschichtetem Papier. Der geeignete Release Liner besitzt eine Trennlackierung, die
zumindest auf einer Seite des Trägers aufgetragen ist, die der abzudeckenden Klebmasse
des erfindungsgemäß verwendeten Klebebands zugewandt ist. Geeignete Trennlackierungen
von Release Linern bestehen aus Silikonsystemen. Bevorzugt als Trennlackierung sind
UV-härtende Silikonsysteme auf 100% Basis, aber ebenso lösemittelhaltige Silikonsysteme
können für die Eindeckung der Klebebänder eingesetzt werden. Flächengewichte von Trennlackierungen
für Release Liner betragen je nach Trägermaterial von 0,1 bis 4 g/m
2. Für Folienträger beispielsweise wird mit etwa 0,1 bis 0,5 g/m
2 ein geringeres Auftragsgewicht benötigt als für Trennpapiere mit etwa 0,7 bis hinauf
zu 3,5 g/m
2.
[0074] Anhand der nachfolgend beschriebenen Figuren wird eine besonders vorteilhafte Ausführung
des erfindungsgemäß verwendeten Klebebands sowie die Anwendung und die Funktion näher
erläutert, ohne damit die Erfindung unnötig einschränken zu wollen. Es zeigen
- Figur 1
- eine Schnittzeichnung eines für die erfindungsgemäße Verwendung eingesetzten Klebebandes
in seiner ursprünglichen und verklebten Form, in der die Schichtdicken so dargestellt
sind, daß sie die Konstruktion und den Aufbau des Klebebandes erkennen lassen,
- Figur 2
- die erfindungsgemäße Verwendung des Klebebandes bei Verklebung auf einem Versandumschlag
- Figur 3
- einen vergrößerten Ausschnitt der Darstellung in Figur 2 mit dem aufgeklebten Klebeband,
- Figur 4
- eine Darstellung gemäß Figur 3, gezeigt wird die erfindungsgemäße Verwendung des Klebebands,
wenn es teilweise von der Oberfläche des Versandumschlages abgelöst ist,
- Figur 5
- eine Schnittzeichnung gemäß Figur 1, die die Verhältnisse der einzelnen Schichten
zeigen, wenn das erfindungsgemäß verwendete Klebeband erstmalig vom Versandumschlag
abgezogen wird.
- Figuren 6 und 7
- Varianten der Eindeckung der mit Klebemasse beschichteten Seite des an der Verschlussklappe
angebrachten, erfindungsgemäß verwendeten Klebebandes
[0075] Gemäß Figur 1 besteht das Klebeband 1 aus einer vorzugsweise transparenten thermoplastischen
Folie 10 mit einer ausreichenden inneren Festigkeit, die den wie folgt beschriebenen
Gebrauch sicherstellt. Die thermoplastische Folie 10 weist eine obere Oberfläche 11
sowie eine untere Oberfläche 12 auf.
[0076] Auf der unteren Oberfläche 12 der Folie 10 wird in einem ersten Arbeitsgang eine
nicht vollflächige transparente Primerschicht 14 aufgebracht. Die Primerschicht 14
ist so auf der oberen Folienoberfläche 12 angeordnet, daß sie einen Schriftzug ergibt,
der im Falle des Ablösen des Klebebandes 1 auf der Oberfläche des Versandumschlages
erkennbar ist.
[0077] In einem zweiten Schritt wird eine Trennschicht 15 auf die Primerschicht 14 und die
verbleibende untere Folienoberfläche 12 aufgebracht. Die Trennschicht 15 besteht aus
einem farbigen Material.
Die Farbe und die Farbdichte sind so ausgewählt, daß sie einerseits einen ausreichenden
farblichen Kontrast zu den üblichen Versandumschlagsfarben bieten, so daß der gebildete
Schriftzug lesbar ist, daß sie aber auch ein auf der Klebemasseschicht 16 liegenden
Druck 17 eines Firmenlogos oder Markenkennzeichens gut erkennbar durchscheinen lassen.
[0078] Als nächstes ist die Klebemasseschicht 16, die eine ausreichende Verklebungssicherheit
auf dem zu verschließenden Objekt sicherstellt, auf der Trennschicht 15 aufgebracht.
[0079] Die Primerschicht 14 haftet sehr stark auf der unteren Folienoberfläche 12. Die Haftung
der Trennschicht 15 auf der unteren Folienoberfläche 12 ist geringer als die der Trennschicht
15 auf der Primerschicht 14. Die Haftung der Klebmasseschicht 16 auf der Trennschicht
15 ist größer als die Haftung der Trennschicht 15 auf der unteren Folienoberfläche
12 und mindestens ebenso groß wie die Haftung der Trennschicht 15 auf der Primerschicht
14.
[0080] Die Haftung der Klebmasseschicht 16 auf einer verwendungsgemäßen Oberfläche ist größer
als die Haftung der Trennschicht 15 auf der unteren Folienoberfläche 12. In Bereichen,
in denen sich in dem Schichtaufbau die Primerschicht 14 befindet, ist die Haftung
der Primerschicht 14 auf der unteren Folienoberfläche 12 und auf der Trennschicht
15 größer als die Haftung der Klebmasseschicht 16 auf einer verwendungsgemäßen Oberfläche.
[0081] Die Haftung der Trennschicht 15 auf der unteren Folienoberfläche 12 ist geringer
als die Haftung der Trennschicht 15 auf der Klebemasseschicht 16.
Auf der oberen Oberfläche 11 des Folienträgers 10 wird eine vorzugsweise transparente
Trennschicht 13 aufgebracht, die relativ stark auf der oberen Oberfläche 11 haftet.
Die Haftung der Trennschicht 13 zur Klebemasseschicht 16 ist gering, so daß das zur
Rolle gewickelte Klebeband 1 abgewickelt werden kann, ohne daß eine Trennung der Trennschicht
15 von der unteren Folienoberfläche 12 auftritt.
[0082] In diesem Prozeß oder in einem weiteren Prozeß kann auf der äußeren Oberfläche der
Klebemasse 16 ein farbiger Druck 17 eines Firmenlogos oder Markenzeichens aufgebracht
werden.
[0083] Auf der äußeren Oberfläche der Klebemasse 17 kann ein vollflächig oder nur teilweise.
die gesamte Breite des Klebebandes 1 abdeckender Release Liner 18 aufgebracht sein,
der vor der erfindungsgemäßen Verwendung, dem Verschließen des Versandumschlages,
entfernt wird.
[0084] Die für die erfindungsgemäße Verwendung bevorzugte Ausführung des Klebebandes ist
gemäß Figur 2 als 1 dargestellt, wobei das Klebeband zur Sicherung bzw. zum Verschluß
eines Objektes wie zum Beispiel eines Versandumschlages 2 eingesetzt wird. Der Versandumschlag
2 besitzt eine Verschlußklappe 3 sowie eine Umschlagsoberfläche 4. Die Verschlußklappe
3 wird zum Verschließen des Versandumschlages 2 heruntergefaltet auf die Linie 5.
Das Klebeband 1 ist sowohl auf der Verschlußklappe 3 als auch auf der Umschlagsoberfläche
4 verklebt.
Um an den Inhalt des Versandumschlages 2 zu gelangen, ohne daß der Öffnungsversuch
später bemerkt wird, muß das Klebeband 1 im Bereich der Linie 5 entfernt werden, um
die Verschlußklappe 3 auffalten zu können. Handelt es sich bei dem verwendeten Klebeband
1 um ein handelsübliches Klebeband, ist nach dem Entnehmen des Inhalts aus der Verschlußklappe
2 und vorsichtigem Wiederverkleben des Klebebands 1 nicht erkennbar, daß das Klebeband
1 früher schon einmal abgelöst wurde.
[0085] Wird zum Verschließen des Versandumschlags jedoch ein Klebeband 1 erfindungsgemäß
verwendet, ist das Öffnen und Schließen nach der beschrieben Weise nicht unbemerkt
möglich.
[0086] Wenn das Klebeband 1, mit einem Aufbau gemäß Figur 1, wie in Figur 3 gezeigt auf
einer Oberfläche verklebt ist, ist durch die bevorzugte Transparenz der Trennschicht
13 und des Folienträgers 10 sowie der Primerschicht 14 die gleichförmige Farbe der
Farbschicht 15 sichtbar und gegebenenfalls die durch die Klebemasseschicht 16 durchscheinende
Farbschicht 17.
[0087] Wenn das Klebeband 1 - wie in Figur 4 gezeigt - von der Oberfläche des Versandumschlages
abgelöst wird, trennt sich das Klebeband 1 entsprechend Figur 5 auf. Dabei trennt
sich die Trennschicht 15 in dem Bereich, in dem sie sich im direkten Kontakt zur Folienoberfläche
12 befindet, von der Folie 10 ab und verbleibt auf der Umschlagsoberfläche 4. In dem
Bereich, in dem sich die Primerschicht 14 befindet, trennt sich die Klebemasseschicht
16 von der Umschlagsoberfläche 4 und verbleibt auf der Trägerfolie 10. Das Wort "OPENED"
ist als Schriftzug auf Umschlagoberfläche 4 sichtbar und als direkter farbiger Schriftzug
auf dem Träger 10.
[0088] Beim Wiederauflegen des abgelösten Teils des Klebebandes bleibt der. Schriftzug "OPENED"
sichtbar, da er durch die Luftschicht an der Grenzfläche zwischen Trennschicht 15
und Folienoberfläche 12 eine veränderte Lichtbrechung gegenüber der Grenzfläche der
Primerschicht 14 und Folienoberfläche 12 hervorruft und somit einen optischen Kontrast
bildet.
[0089] Weiterhin läßt sich der Schriftzug auf der Trägerfolie 10 durch den beim Applizieren
und Ablösen verformten Träger 10 nicht mehr deckungsgleich in den freien Schriftzug
auf der Umschlagsoberfläche einlegen.
[0090] Figur 6 und 7 veranschaulichen Möglichkeiten bei der erfindungsgemäßen Verwendung
des Klebebandes, die Klebemasseschicht 16 des überstehend auf der Verschlussklappe
3 aufgebrachten Klebebands 1 mit einem Release Liner 18 abzudecken, um ein selbsttätiges
Verschließen des Versandumschlages 2 zu verhindern.
[0091] Figur 6 zeigt den Fall des Eindeckens mit einem Release Liner 18 bei nicht zum Klebeband
1 versetzter Lage. Dadurch ergibt sich eine Überlappung des Release Liners 18 mit
der Verschlußklappe 3 an ihrer Unterseite.
[0092] Figur 7 stellt den Fall des Eindeckens mit einem Release Liner 18 bei zum Klebeband
1 versetzter Lage dar. Der Release Liner 18 ragt dadurch über den nicht auf die Verschlußklappe
3 aufgeklebten Rand des Klebebandes 1 hinaus. Für beide in Figur 6 und 7 dargestellten
Fälle ergeben sich durch die Überlappung bzw. den Überstand des Release Liners 18
Anfaßhilfen für den Anwender des Versandumschlages.
[0093] Ebenfalls ist eine Eindeckung des Klebebandes 1 mit dem Release Liner möglich, bei
der durch entsprechendes Versetzen des Release Liners 18 beide Fälle des Eindeckens
wie in Figur 6 und 7 beschrieben entstehen.
[0094] Der Erfindungsgedanke umfaßt die Verwendung des in den Ansprüchen dargelegten Klebebandes
als Sicherheitsverschluß zur deutlichen Erkennung eines unbefugten Öffnungsversuches
beziehungsweise einer Öffnung für eine große Anzahl wertvoller beziehungsweise sensibler
Güter. Ein wichtiges Anwendungsfeld ist hierbei die Sicherung verschiedenster Konsumgüter
gegen Diebstahl, Verfälschung des Inhalts und der Schutz vor Raubkopien. Das unbemerkte
Öffnen, Diebstahl und Verfälschung sensibler Güter wird durch die Verwendung des in
den Ansprüchen dargelegten Klebebandes vermieden.
Die Verwendung des in den Ansprüchen dargelegten Klebebandes ist aufgrund der leichten
vollflächigen inneren Trennung beim Entfernen des Klebebandes besonders für die Öffnungssicherung
beziehungsweise Verpackung von Versandumschlägen, -taschen, -kuverts, -beuteln und
dergleichen beispielsweise aus Polyethylen oder leicht spaltbaren Kartonverpackungen
geeignet.
[0095] Im folgenden soll die Erfindung anhand eines Beispieles erläutert werden, ohne die
Erfindung unnötig einschränken zu wollen.
Beispiel
a: Folie a
[0096] Es wird eine biaxial gereckte, coextrudierte Folie auf Basis von Polypropylen der
Fa. Siliconature verwendet.
Foliendicke: |
28 µm |
Kennzeichnung: |
Radil T |
Firma/Hersteller: |
Fa. Radici |
Reißdehnung längs: |
130 % |
Reißdehnung quer: |
50 % |
Elastizitätsmodul längs |
2500 N/mm2 |
Elastizitätsmodul quer |
4000 N/mm2 |
[0097] Die Oberfläche der Folie, die mit einer Primerschicht und einer Trennschicht beschichtet
wird, wird vor der Beschichtung mit Klebemasse Corona behandelt. Die Oberflächenenergie
beträgt > 42mN/m.
b: Verwendete Klebemassen, Primerschicht, Trennschichten und Release Liner
b1: Trennlackierung
[0098] Es wird ein Trennlack auf Basis eines Standard 100% Silikonsystems (UV- härtend)
zur Herstellung der erfindungsgemäßen Klebebänder verwendet.
b2: Primerschicht
[0099] Es wird eine Primerschicht auf Basis einer wäßrigen Polyurethandispersion zur Herstellung
der erfindungsgemäßen Klebebänder verwendet.
Bezeichnung: NeoRez R560 der Fa. Zeneca resins, The Netherlands
b3: Trennschicht
[0100] Es wird eine Trennschicht auf Basis einer lösemittelhaltigen Druckfarbe zur Herstellung
der erfindungsgemäßen Klebebänder verwendet.
Bezeichnung: 15VAA Druckfarbe der Michael Huber München GmbH, Germany
b4: Klebemasse:
[0101] Es wird eine Klebemasse auf Basis einer wäßrigen Acrylatdispersion zur Herstellung
der erfindungsgemäßen Klebebänder verwendet.
Bezeichnung: Primal PS83D der Fa. Rhom&Haas, Germany
b5: Release Liner
[0102] Eingesetzt wird ein Trennpapier auf Basis eines 100%-Silikonsystems.
Bezeichnung: KS 900 gelb 52B/52B 8 der Fa. Laufenberg, Germany
c: Herstellung der Klebebänder
c1: Aufbringen der Trennlackierung
[0103] Die Beschichtung der Folie a mit einer Standard silikonbasierenden Trennlackierung
erfolgt mittels der hierfür üblichen Standard Technologie
c2: Beschichtung der Primerschicht:
[0104] Die Beschichtung der Folie c1 mit der Primerschicht erfolgt mit Hilfe der Flexodrucktechnik.
Hierbei wird ein Flexodruckklischee verwendet, dessen erhabene Partien das Wort "OPENED"
abbilden.
[0105] Dabei wird das Laborflexodruckklischee und die Bahngeschwindigkeit so eingestellt,
daß nach der Trocknung ein Masseauftrag der Primerschicht von ca. 1 bis 3 g/qm gemessen
wird. Die Beschichtung erfolgt auf einer Laborstreichanlage mit einer Arbeitsbreite
von 500 mm und einer Beschichtungsgeschwindigkeit von 10 m/min. Hinter der Beschichtungsstation
mit Drahtrakelauftragswerk befindet sich ein Trockenkanal, der mit heißer Luft (ca.
100°C) betrieben wird. Die beschichtete Folie wurde ohne Lagerzeit sofort weiterverwendet.
c3: Beschichtung der Trennschicht
[0106] Die Beschichtung der Folie c2 mit der Trennschicht erfolgt durch einen Drahtrakel.
Das Drahtrakel und die Beschichtungsgeschwindigkeit werden so eingestellt, daß nach
der Trocknung der beschichteten Folie ein Masseauftrag der Trennschicht von ca. 25
g/qm gemessen wird. Die Beschichtung erfolgte auf einer Technikumsstreichanlage mit
einer Arbeitsbreite von 500 mm und einer Beschichtungsgeschwindigkeit von 10 m/min.
Hinter der Beschichtungsstation befindet sich ein Trockenkanal, der mit heißer Luft
(ca. 100°C) betrieben wird. Die beschichtete Folie wird ohne Lagerung sofort weiterverwendet.
c4: Beschichtung der Klebemasse
[0107] Die Beschichtung der Folie c3 mit der Klebemasse erfolgt durch einen Drahtrakel.
Das Drahtrakel und die Beschichtungsgeschwindigkeit werden so eingestellt, daß nach
der Trocknung der beschichteten Folie ein Masseauftrag von ca. 25 g/qm gemessen wird.
Die Beschichtung erfolgte auf einer Technikumsstreichanlage mit einer Arbeitsbreite
von 500 mm und einer Beschichtungsgeschwindigkeit von 10 m/min. Hinter der Beschichtungsstation
mit Drahtrakelauftragswerk befindet sich ein Trockenkanal, der mit heißer Luft (ca.
100°C) betrieben wird.
c5: Eindecken mit Release Liner
[0108] Die ballenförmige Klebmassebahn wird nach dem Trocknen in einem Kaschierwerk mit
dem Release Liner eingedeckt.
c6: Konfektionieren
[0109] Die beschichtete Folie wurde in einer Breite von 25 mm konfektioniert.
d: Ergebnisse.
[0110] Zur Bestimmung des Masseauftrags wird aus der beschichteten Folie ein kreisrundes
Muster mit bekanntem Flächeninhalt ausgeschnitten und gewogen. Danach wird die Klebemasse
durch Ablösen mit Aceton entfernt und die nun klebemassefreie Folie erneut gewogen.
Aus der Differenz wird der Masseauftrag in g/m
2 berechnet.
[0111] Zur Bestimmung des Sicherheitseffekts wurden die gemäß Beispiel hergestellten Klebebänder
untersucht. Zur Charakterisierung des Sicherheitseffekts auf Versandumschlägen wurden
Klebstreifen der Klebebänder auf der Verschlußklappe verklebt, indem sie gleichzeitig
auf der Klappe und der Umschlagsoberfläche haften, und mittels einer 2 kg schweren
Stahlrolle angedrückt (zweimaliges Überrollen). Danach wurde sofort und nach einer
Wartezeit von 24 Stunden bei 23 °C manuell der Klebestreifen abgezogen.
Verklebung auf |
Versandumschlag Polyethylen |
Versandumschlag Karton |
Bedruckung |
ja |
ja |
Oberfläche |
bedruckt |
bedruckt |
Buchstabenübertrag |
Sehr gut |
Sehr gut |
Deutlicher Sicherheitseffekt |
ja |
ja |
Unbemerktes Öffnen des Versandumschlages an Verschlussklappe |
Nicht möglich |
Nicht möglich |
Verpackungssicherheit |
Sehr gut |
Sehr gut |
1. Verwendung eines mehrschichtigen Klebebandes mit einem Träger auf Basis einer gereckten
Thermoplastfolie, einer oberen Oberfläche und einer unteren Oberfläche, auf dessen
untere Oberfläche zumindest folgende Schichten aufgebracht sind:
a) eine nicht vollflächig aufgetragene Primerschicht, wobei die Primerschicht sehr
gut auf der Thermoplastfolie verankert,
b) eine vollflächig über die aufgetragene Primerschicht und die freie Thermoplastfolienoberfläche
aufgetragene Trennschicht, wobei die Trennschicht besser auf der Primerschicht verankert
als auf der Thermoplastfolie,
c) eine vollflächig auf die Trennschicht aufgetragene Haftklebemasse, die auf der
Trennschicht besser verankert ist als die Trennschicht auf der Thermoplastfolie,
zum Verschließen von Versandbeuteln, -taschen, -kuverts, -umschlägen.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Thermoplastfolie aus gerecktem Polyolefinen oder aus Polyester besteht und insbesondere
transparent ist.
3. Verwendung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Thermoplastfolie aus gerecktem HDPE, aus PVC, aus PET, aus monoaxial gerecktem
Polypropylen oder aus biaxial gerecktem Polypropylen besteht.
4. Verwendung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Haftung der Primerschicht auf der Thermoplastfolie und weiterer Schichten untereinander
durch Coronabehandlung oder Flammenbehandlung verbessert wird.
5. Verwendung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die aufgetragene Primerschicht auf der Folienoberfläche charakteristische Zeichen
beziehungsweise Symbole darstellt.
6. Verwendung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennschicht Harzdispersionen, Acrylatdispersionen, Polymerdispersionen oder
insbesondere wasserbasierende, lösemittelbasierende oder UV-härtende Flexodruckfarben
umfaßt.
7. Verwendung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Klebemasse eine solche auf Basis einer wäßrigen Acrylatdispersion ist.
8. Verwendung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Klebeband individualisiert ist, bevorzugt durch Bedruckung mit Standardfarben,
insbesondere auf der Klebmassenseite.
9. Verwendung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Auftragsmenge der Primerschicht auf dem Trägermaterial 0,5 bis 12 g/qm, besonders
bevorzugt 1,5 bis 6 g/qm beträgt,
die Auftragsmenge der ersten Trennschicht auf der Primerschicht 2 bis 18 g/qm, besonders
bevorzugt 5 bis 11 g/qm, beträgt.
10. Verwendung nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die obere Oberfläche des Klebebandes gegebenenfalls mit einer Trennlackierung beschichtet
ist.
11. Verwendung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die mit Klebemasse versehene Seite mit einem Release Liner vollflächig oder teilweise
eingedeckt ist.