[0001] Die Erfindung betrifft einen Plasmabildschirm ausgerüstet mit einer Frontplatte,
welche eine transparente Platte aufweist, auf der eine erste dielektrische Schicht
und eine erste Schutzschicht aufgebracht sind, mit einer Trägerplatte, mit einer Rippenstruktur,
die den Raum zwischen Frontplatte und Trägerplatte in Plasmazellen, die mit einem
Gas gefüllt sind, aufteilt und mit einem oder mehreren Elektroden-Arrays auf der Frontplatte
und der Trägerplatte zur Erzeugung von stillen elektrischen Entladungen in den Plasmazellen,
bei denen UV Licht mit einer Wellenlänge > 172 nm entsteht.
[0002] Plasmabildschirme ermöglichen Farbbilder mit hoher Auflösung, großer Bildschirmdiagonale
und sind von kompakter Bauweise. Ein Plasmabildschirm weist eine hermetisch abgeschlossene
Zelle, die mit einem Gas gefüllt ist, mit gitterförmig angeordneten Elektroden auf.
Durch Anlegen einer elektrischen Spannung wird eine Gasentladung hervorgerufen, die
Licht im ultravioletten Bereich erzeugt. Durch Leuchtstoffe kann dieses Licht in sichtbares
Licht umgewandelt und durch die Frontplatte der Zelle zum Betrachter emittiert werden.
[0003] Prinzipiell unterscheidet man zwei Typen von Plasmabildschirmen: eine Matrixanordnung
der Elektroden und eine koplanare Anordnung der Elektroden. Bei der Matrixanordnung
wird die Gasentladung am Kreuzungspunkt zweier Elektroden auf der Front- und der Trägerplatte
gezündet und unterhalten. Bei der koplanaren Anordnung der Elektroden wird die Gasentladung
zwischen den Elektroden auf der Frontplatte unterhalten und am Kreuzungspunkt mit
einer Elektrode, einer sogenannten Adresselektrode, auf der Rückplatte gezündet. Die
Adresselektrode befindet sich in diesem Fall unter der Leuchtstoffschicht.
[0004] In einem typischen AC-Plasmabildschirm weist die Frontplatte eine Schutzschicht aus
MgO auf. MgO besitzt einen hohen ioneninduzierten Sekundärelektronenemissionskoeffizienten
und verringert so die Zündspannung des Gases.
[0005] Üblicherweise wird in Plasmabildschirmen ein Xenon-haltiges Gas verwendet, welches
bei einer Plasmaentladung Licht im VUV (Vakuum Ultraviolett)-Wellenlängenbereich erzeugt.
Nachteilig ist, dass MgO im VUV-Wellenlängenbereich absorbiert.
[0006] Bei der koplanaren Anordnung der Elektroden gelangt etwa die Hälfte des bei der Gasentladung
erzeugten VUV-Lichtes auf die Frontplatte, wo es in den dortigen Schichten absorbiert
wird. Für einen Teil des VUV-Lichtes wird dieser Effekt noch verstärkt, da das VUV-Licht
im Gasraum reabsorbiert wird, indem Gasatome vom Grundzustand in einen energetisch
höheren Zustand angeregt werden. Das licht wird zwar anschließend wieder emittiert,
wird aber aus seiner ursprünglichen Richtung abgelenkt, so dass auch Licht, das sich
ursprünglich in Richtung der Leuchtstoffschicht ausgebreitet hat, auf die Frontplatte
gelangen kann.
[0007] Ein weiterer Nachteil eines derartigen Designs der Plasmazellen ist, dass durch die
unterschiedlichen Leuchtstoffe, die die Adresselektroden bedecken, unterschiedliche
Plasma-Leuchtstoff-Wechselwirkungen und somit unterschiedliche Adressierspannungen
für die unterschiedlichen Plasmazellen auftreten. Dies engt die elektrischen Margins,
innerhalb derer der Plasmabildschirm betrieben werden kann, ein.
[0008] Es ist deshalb eine Aufgabe der Erfindung, einen verbesserten Plasmabildschirm bereit
zu stellen.
[0009] Diese Aufgabe wird gelöst, durch einen Plasmabildschirm ausgerüstet mit einer Frontplatte,
welche eine transparent Platte aufweist, auf der eine erste dielektrische Schicht
und eine erste Schutzschicht aufgebracht sind, mit einer Trägerplatte, mit einer Rippenstruktur,
die den Raum zwischen Frontplatte und Trägerplatte in Plasmazellen, die mit einem
Gas gefüllt sind, aufteilt und mit einem oder mehreren Elektroden-Arrays auf der Frontplatte
und der Trägerplatte zur Erzeugung von stillen elektrischen Entladungen in den Plasmazellen,
bei denen UV-Licht mit einer Wellenlänge > 172 nm entsteht, wobei die Frontplatte
auf der den Plasmazellen zugewandten Seite eine erste Leuchtstoff-haltige Schicht
aufweist.
[0010] Ein derartiger Plasmabildschirm hat den Vorteil, dass keine Plasma-Leuchtstoff-Wechselwirkungen
auftreten, da die Leuchtstoff-haltige Schicht nicht mehr in den Plasmazellen, d. h.
nicht mehr zwischen Frontplatte und Trägerplatte, angeordnet ist. Dadurch sind die
elektrischen Margins, innerhalb derer der Plasmabildschirm, betrieben werden kann,
größer.
[0011] Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0012] Durch Einbringen von Leuchtstoffen in die erste dielektrische Schicht oder in die
erste Schutzschicht wird auf einfache Weise eine erste Leuchtstoff-haltige Schicht
auf der Frontplatte hergestellt.
[0013] Es kann vorteilhaft sein, dass die Leuchtstoff-haltige Schicht eine zusätzliche Schicht
ist.
[0014] In einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung wird die Effizienz eines Plasmabildschirms
erhöht, indem zusätzlich die Trägerplatte eine zweite Leuchtstoff-haltige Schicht
aufweist. Somit kann das bei der Plasmaentladung generierte UV-Licht von Leuchtstoffen
auf der Frontplatte und von Leuchtstoffen auf der Trägerplatte absorbiert werden.
Diese zweite Leuchtstoff-haltige Schicht kann eine zweite dielektrische Schicht, eine
zusätzliche Schicht oder eine zweite Schutzschicht sein.
[0015] Im folgenden soll die Erfindung anhand von sechs Figuren näher erläutert werden
[0016] Dabei zeigen
- Fig. 1 bis Fig. 6
- den Aufbau und das Funktionsprinzip jeweils einer einzelnen Plasmazelle in einem AC-Plasmabildschirm.
[0017] Gemäß Fig. 1 weist eine Plasmazelle eines AC-Plasmabildschirms mit einer koplanaren
Anordnung der Elektroden eine Frontplatte 1 und eine Trägerplatte 2 auf. Die Frontplatte
1 weist eine transparente Platte 3, beispielsweise aus Glas, auf, auf der sich eine
erste dielektrische Schicht 4 und darauf eine erste Schutzschicht 5, welche vorzugsweise
MgO enthält, befinden. Auf der transparenten Platte 3 sind parallele, streifenförmige
Entladungselektroden 6, 7 aufgebracht, die von der ersten dielektrischen Schicht 4
bedeckt sind Die Entladungselektroden 6, 7 sind zum Beispiel aus Metall, ITO oder
einer Kombination aus einem Metall und ITO. Die Trägerplatte 2 ist vorzugsweise aus
Glas und auf der Trägerplatte 2 sind parallele, streifenförmige, senkrecht zu den
Entladungselektroden 6, 7 verlaufende Adresselektroden 9 aus beispielsweise Ag aufgebracht.
Durch eine Rippenstruktur 11 mit Trennrippen aus vorzugsweise dielektrischem Material
werden individuell ansteuerbare Plasmazellen, in denen stille elektrische Entladungen
stattfinden, gebildet.
[0018] In der Plasmazelle, als auch zwischen den Entladungselektroden 6, 7, von denen jeweils
eine im Wechsel als Kathode bzw. Anode wirkt, befindet sich ein Gas, welches bei einer
Plasmaentladung Strahlung 10 emittiert. Nach Zündung der Oberflächenentladung wodurch
Ladungen auf einem zwischen den Entladungselektroden 6, 7 im Plasmabereich 8 liegenden
Entladungsweg fließen können, bildet sich im Plasmabereich 8 ein Plasma, durch das
je nach der Zusammensetzung des Gases Strahlung 10, wobei das Maximum der emittierten
Wellenlänge > 172 nm ist, erzeugt wird. Vorzugsweise wird bei der Plasmaentladung
Strahlung 10 in einem Wellenlängenbereich zwischen 200 und 350 nm erzeugt. Das Gas
kann zum Beispiel Stickstoff, ein Gemisch aus Stickstoff und wenigstens einem Edelgas,
wie beispielsweise He, Ne, Ar, Kr oder Xe, oder ein Edelgashalogenid enthalten. Die
Strahlung 10 regt die erste Leuchtstoff-haltige Schicht zum Leuchten an, die sichtbares
Licht 12 emittiert, das durch die Frontplatte 1 nach außen tritt und somit einen leuchtenden
Punkt auf dem Bildschirm darstellt. Die erste Leuchtstoff-haltige Schicht ist in mehrere
Farbsegmente unterteilt. Üblicherweise sind die rot-, grün- bzw. blau-emittierenden
Farbsegmente der ersten Leuchtstoff-haltigen Schicht in Form von senkrechten Streifentripeln
aufgebracht. Eine Plasmazellen mit einem Farbsegment bildet ein sogenanntes Subpixel.
Drei benachbarte Plasmazellen mit je einem rot-, grün- bzw. blau-emittierenden Farbsegment
bilden zusammen einen Pixel, oder auch Bildpunkt genannt.
[0019] Es ist vorteilhaft, dass die erste Leuchtstoff-haltige Schicht derart auf der Frontplatte
aufgebracht ist, dass keine Leuchtstoff-Plasma-Wechselwirkungen auftreten. In dieser
Ausführungsform sind die Leuchtstoffe in die erste dielektrische Schicht 4 eingebracht,
die somit die erste Leuchtstoff-haltige Schicht bildet.
[0020] Die Verwendung von UV-Licht anstelle des energiereichen VUV-Lichtes zur Generierung
von sichtbaren Licht hat den Vorteil, dass, insbesondere bei oxidischen Leuchtstoffen,
keine Bandanregung der Leuchtstoffe erfolgt. Dadurch unterbleiben Photoionisationsprozesse,
die zu einer verminderten Effizienz der Leuchtstoffe führen. Ein weiterer Vorteil
ist, dass UV-Licht im Gegensatz zu VUV-Licht nicht von MgO absorbiert wird. Auch vorteilhaft
ist, dass der Stokes-Shift bei der Umwandlung von UV-Licht in sichtbares Licht, deutlich
geringer ist und der Plasmabildschirm eine erhöhte Lichteffizienz bei gleicher Plasmaeffizienz
aufweist.
[0021] Vorzugsweise ist in dieser Ausführungsform auf der Trägerplatte 2 und der Adresselektrode
9 eine reflektierende Schicht 13 aufgebracht, die UV-Licht und/oder sichtbares Licht
reflektiert. Die reflektierende Schicht 13 kann ein reflektierendes dielektrisches
Material oder ein streuendes, dielektrisches Material enthalten.
[0022] Alternativ können die Leuchtstoffe auch in die erste Schutzschicht 5 eingebracht
werden, welche dann die erste Leuchtstoff-haltige Schicht bildet.
[0023] Fig. 2 zeigt eine weitere mögliche Ausführungsform einer Plasmazelle eines AC-Plasmabildschirms
mit koplanarer Anordnung der Elektroden. In dieser Ausführungsform wird die erste
Leuchtstoff-haltige Schicht durch eine zusätzliche Schicht 14, welche sich zwischen
der ersten Schutzschicht 5 und der ersten dielektrischen Schicht 4 befindet, gebildet.
Auf der Trägerplatte 2 und der Adresselektrode 9 kann eine reflektierende Schicht
13, welche UV-Licht und/oder sichtbares Licht reflektiert, aufgebracht werden. Alternativ
kann sich die zusätzliche Schicht 14 auch zwischen der transparenten Platte 3 und
der ersten dielektrischen Schicht 4 befinden.
[0024] Vorteilhaft bei den Ausführungsformen gemäß Fig. 1 und Fig. 2 ist, dass einheitliche
Plasmazellen mit denselben Eigenschaften erhalten werden, da keine Leuchtstoff-Plasma-Wechselwirkungen
auftreten. Somit sind die elektrischen Margins, innerhalb derer der Plasmabildschirm
betrieben werden kann, größer.
[0025] In Fig. 3 ist ein Plasmabildschirm mit koplanarer Anordnung der Elektroden gezeigt,
welcher zusätzlich zur ersten Leuchtstoff-haltigen Schicht auf der Frontplatte 1 eine
zweite Leuchtstoff-haltige Schicht auf der Trägerplatte 2 aufweist. Die erste dielektrische
Schicht 4 enthält in dieser Ausführungsform Leuchtstoffe und bildet die erste Leuchtstoff-haltige
Schicht. Die zweite Leuchtstoff-haltige Schicht ist eine zusätzliche Schicht 19 und
bedeckt die Adresselektroden 9. Sie ist analog wie die erste Leuchtstoff-haltige Schicht
in Farbsegmente unterteilt. Dabei liegen die blauen Farbsegmente der zweiten Leuchtstoff-haltigen
Schicht gegenüber den blauen Farbsegmenten der ersten Leuchtstoff-haltigen Schicht,
die roten Farbsegmente der zweiten Leuchtstoff-haltigen Schicht gegenüber den roten
Farbsegmenten der ersten Leuchtstoff-haltigen Schicht und die grünen Farbsegmente
der zweiten Leuchtstoff-haltigen Schicht gegenüber den grünen Farbsegmenten der ersten
Leuchtstoff-haltigen Schicht. Bei dieser Anordnung gelangt etwa eine Hälfte der bei
der Plasmæntladung generierten Strahlung 10 zu der ersten Leuchtstoff-haltigen Schicht
auf der Frontplatte 1 und etwa die andere Hälfte zur zweiten Leuchtstoff-haltigen
Schicht auf der Trägerplatte 2. Dies führt zu einer Erhöhung der Effizienz des Plasmabildschirms,
da im Vergleich zu herkömmlichen Plasmabildschirmen mit koplanarer Anordnung der Elektroden
das bei der Plasmaentladung generierte und in Richtung Frontplatte 1 emittierte UV-Licht
nicht von den dortigen Schichten ohne anschließende Emission von sichtbaren Licht
absorbiert wird.
[0026] Vorzugsweise ist zwischen der Trägerplatte 2 und der zweiten Leuchtstoff-haltigen
Schicht eine reflektierende Schicht 13 aufgebracht, welche sichtbares Licht reflektiert.
[0027] In Fig. 4 ist ein Plasmabildschirm gezeigt, bei dem die Lichtauskopplung im Unterschied
zu dem in Fig. 3 gezeigten Plasmabildschirm nicht über die Frontplatte 1, sondern
durch die Trägerplatte 2 erfolgt. Vorzugsweise ist in dieser Ausführungsform eine
reflektierende Schicht 13, welche sichtbares Licht reflektiert, zwischen der transparenten
Platte 3 und der ersten Leuchtstoff-haltigen Schicht aufgebracht. Weiterhin sind die
Adresselektroden 9 vorteilhaft teilweise aus einem transparenten Material wie beispielsweise
ITO.
[0028] Alternativ kann in den Ausführungsformen gemäß Fig. 3 und Fig. 4 die erste Leuchtstoff-haltige
Schicht durch die zusätzliche Schicht 14 oder die erste Schutzschicht 5 gebildet werden.
[0029] Die Trägerplatten 2 in den Fig. 1 bis 4 sind in der Darstellung um 90 ° gedreht.
[0030] In Fig. 5 ist die Plasmazelle eines AC-Plasmabildschirms mit einer Matrixanordnung
der Elektroden gezeigt. Auch diese Plasmazelle weist eine Frontplatte 1 und eine Trägerplatte
2 auf. Die Frontplatte 1 weist eine transparente Platte 3, beispielsweise aus Glas,
auf, auf der sich eine erste dielektrische Schicht 4 und darauf eine erste Schutzschicht
5, welche vorzugsweise MgO enthält, befinden. In dieser Ausführungsform sind die Leuchtstoffe
in die erste dielektrische Schicht 4 eingebracht, die somit die erste Leuchtstoff-haltige
Schicht bildet. Auf der transparenten Platte 3 ist ein erster Satz an parallelen,
streifenförmigen Elektroden 15 aufgebracht. Die Trägerplatte 2 ist vorzugsweise aus
Glas und auf der Trägerplatte 2 ist ein zweiter Satz an parallelen, streifenförmigen
Elektroden 16 aufgebracht, die senkrecht zu dem ersten Satz an Elektroden 15 verlaufen.
Der zweite Satz an Elektroden 16 sowie die dazwischen befindlichen Bereiche der Trägerplatte
2 können mit einer reflektierenden Schicht 13, welche UV-Licht und/oder sichtbares
Licht reflektiert, bedeckt sein. Auf den Elektroden 16 des zweiten Satzes an Elektroden
ist eine zweite dielektrische Schicht 17 aufgebracht. In dieser Ausführungsform kann
es vorteilhaft sein, dass die Trennrippen 11 und die zweite dielektrische Schicht
17 mit einer zweiten Schutzschicht 18, welche vorzugsweise MgO enthält, bedeckt sind.
[0031] Es ist auch möglich, dass die erste Schutzschicht 5 anstelle der ersten dielektrischen
Schicht 4 die erste Leuchtstoff-haltige Schicht bildet.
[0032] Alternativ kann zusätzlich auf der Trägerplatte 2 eine zweite Leuchtstoff-haltige
Schicht aufgebracht sein. Dies kann beispielsweise die zweite dielektrische Schicht
17, die zweite Schutzschicht 18 oder eine zusätzliche Schicht 19 sein. Die zusätzliche
Schicht 19 kann bei einem Plasmabildschirm mit Matrixanordnung der Elektroden 15,
16 beispielsweise zwischen den Elektroden 16 des zweiten Satzes an Elektroden und
der zweiten dielektrischen Schicht 17 oder zwischen der zweiten dielektrischen Schicht
17 und der zweiten Schutzschicht 18 aufgebracht sein.
[0033] Bei einer Matrixanordnung der Elektroden 15, 16 wird die Plasmaentladung am Kreuzungspunkt
einer Elektrode 15 des ersten Satzes an Elektroden und einer Elektrode 16 des zweiten
Satzes an Elektroden gezündet und unterhalten. Das Gas, welches zur Plasmaentladung
verwendet wird, weist vorzugsweise dieselbe Zusammensetzung auf, wie eingangs für
einen Plasmabildschirm mit koplanarer Anordnung der Elektroden beschrieben.
[0034] In Fig. 6 ist ein Plasmabildschirm mit einer Matrixanordnung der Elektroden gezeigt,
bei dem die erste Leuchtstoff-haltige Schicht durch eine zusätzlich Schicht 14 zwischen
der ersten dielektrischen Schicht 4 und der ersten Schutzschicht 5 gebildet wird.
[0035] Alternativ kann zusätzlich die Trägerplatte 2 eine zweite Leuchtstoff-haltige Schicht
aufwiesen, welche durch die zweite Schutzschicht 18, die zweite dielektrische Schicht
17 oder eine zusätzliche Schicht 19 gebildet werden kann. Auch können die Elektroden
16 des zweiten Satzes an Elektroden sowie die dazwischen befindlichen Bereiche der
Trägerplatte 2 mit einer reflektierenden Schicht 13, welche UV-Licht und/oder sichtbares
Licht reflektiert, bedeckt sein.
[0036] Vorteilhaft bei den Ausführungsformen gemäß Fig. 5 und Fig. 6 ist, dass einheitliche
Plasmazellen mit denselben Eigenschaften erhalten werden, da keine Leuchtstoff-Plasma-Wechselwirkungen
auftreten. Somit sind die elektrischen Margins, innerhalb derer der Plasmabildschirm
betrieben werden kann, größer. Weiterhin kann durch Aufbringen von Leuchtstoffen auf
der Frontplatte 1 und der Trägerplatte 2 die Effizienz des Plasmabildschirms erhöht
werden.
[0037] Auch bei einem Plasmabildschirm mit Matrixanordnung der Elektroden sind die erste
Leuchtstoff-haltige Schicht und die zweite Leuchtstoff-haltige Schicht in Farbsegmente
unterteilt. Dabei liegen die blauen Falbsegmente der zweiten Leuchtstoff-haltigen
Schicht gegenüber den blauen Falbsegmenten der ersten Leuchtstoff-haltigen Schicht,
die roten.
[0038] Falbsegmente der zweiten Leuchtstoff-haltigen Schicht gegenüber den roten Farbsegmenten
der ersten Leuchtstoff-haltigen Schicht und die grünen Farbsegmente der zweiten Leuchtstoff-haltigen
Schicht gegenüber den grünen Farbsegmenten der ersten Leuchtstoff-haltigen Schicht.
[0039] In allen Ausführungsbeispielen kann als Leuchtstoff für blaue Farbsegmente beispielsweise
(Sr
1-xMg
x)
2P
2O
7:Eu (0 ≤ x ≤ 1), (Ba
1-xSr
x)MgAl
10O
17:Eu (0 ≤ x ≤ 1), (Ba
1-xSr
x) MgAl
10O
17:Eu,Co (0 ≤ x ≤ 1), (Ba
1-xSr
x)
5(PO
4)
3(F,Cl):Eu (0 ≤ x ≤ 1), (Ba
1-x-ySr
xCa
y)
5(PO
4)
3 (F,Cl):Eu (0 ≤ x ≤ 1,0 ≤ y ≤ 1), Y
2SiO
5:Ce oder ZnS:Ag verwendet werden.
[0040] Als Leuchtstoff für grüne Farbsegmente kann in allen Ausführungsbeispielen beispielsweise
(Ba
1-xSr
x)MgAl
10O
17:Eu,Mn (0 ≤ x ≤ 1), ZnS:Cu,Al,Au, SrGa
2S
4:Eu oder Gd
2O
2S:Tb verwendet werden.
[0041] Als Leuchtstoff für rote Farbsegmente kann in allen Ausführungsbeispielen beispielsweise
Y
2O
3:Eu,Bi, YVO
4:Eu, Y(V
1-xP
x)O
4:Eu (0 ≤ x ≤ 1), Y
2O
2S:Eu, Mg
4GeO
5.5F:Mn oder (Y
1-xGd
x)
2O
3:Eu,Bi (0 ≤ x ≤ 1) verwendet werden.
[0042] All diese Leuchtstoffe lassen sich effizient mit UV-Licht mit einer Wellenlänge >
172 nm, insbesondere von UV-Licht in einem Wellenlängenbereich zwischen 180 und 400
nm, anregen und weisen kurze Abklingzeiten (≤ 3.5 ms) nach Anregung mit UV-Licht auf.
[0043] Zur Verbesserung der Stabilität und der Oberflächeneigenschaften, beispielsweise
des Zeta-Potentials, der Sputterresistenz oder der Sekundärelektronenemission, der
Leuchtstoffe können diese eine Beschichtung aus einem Material, welches für Strahlung
10 im Wellenlängenbereich der Plasmaentladung, dass heißt für Strahlung 10 mit einer
Wellenlänge > 172 nm, durchlässig ist, aufweisen. Als Material für die Beschichtung
kann beispielsweise Ca
2P
2O
7, MgO, MgAl
2O
4, B
2O
3, Al
2O
3, Sc
2O
3, Y
2O
3, La
2O
3, CaO, Gd
2O
3, Lu
2O
3, AlPO
4, ScPO
4, YPO
4, LaPO
4, GdPO
4, LuPO
4, AlBO
3, ScBO
3, YBO
3, LaBO
3, GdBO
3 oder LuBO
3 verwendet werden. Die Beschichtung kann eine Beschichtung der einzelnen Leuchtstoff-Partikel
sein oder eine Schicht, welche die Leuchtstoff-haltige Schicht bedeckt.
[0044] Eine Beschichtung hat auch den Vorteil, dass durch die Beschichtung der Leuchtstoff-Partikel
bzw. durch die Bedeckung der zusätzlichen Schichten 14, 19 mit einer Beschichtung
einheitliche Plasmazellen erhalten werden, da keine Leuchtstoff-Plasma-Wechselwirkungen
auftreten. Dadurch sind die elektrischen Margins, innerhalb derer ein derartiger Plasmabildschirm
betrieben werden kann, größer sind.
[0045] Zur Herstellung einer dielektrischen Schicht 4, 17, welche Leuchtstoffe enthält,
wird dem Ausgangsmaterial, welches zur Herstellung der dielektrischen Schicht 4, 17
verwendet wird, ein Leuchtstoff beigemischt. Das Ausgangsmaterial kann ein Glasmaterial
oder ein keramisches Material sein. Die dielektrische Schicht 4, 17 kann ein oder
mehrere Oxide ausgewählt aus der Gruppe Li
2O, Na
2O, K
2O, SiO
2, B
2O
3, BaO, Al
2O
3, ZnO, MgO, CaO und PbO vermischt mit einem Leuchtstoff enthalten.
[0046] Zur Herstellung einer dielektrischen Schicht 4, 17, welche Leuchtstoffe enthält,
werden zunächst drei Siebdruckpasten aus gleichen Gewichtsanteilen der Siebdruckpastenbase
und des Glasmaterials bzw. des keramischen Materials hergestellt. Die Siebdruckpastenbase
ist vorzugsweise
p-Menth-1-en-8-ol mit 5 Gew.-% Ethylcellulose. Weiterhin werden drei Leuchtstoff-Pasten
aus der Siebdruckpastenbase und jeweils 70 Gewichtsteilen an rot-emittierenden, grün-emittierenden
bzw. blau-emittierenden Leuchtstoff hergestellt. Anschliessend wird eine Siebdruckpaste
im Verhältnis 10:1 mit jeweils einer Leuchtstoff-Paste gemischt. Die erhaltenen Pasten
werden mittels Siebdruck strukturiert auf die Frontplatte 1 oder die Trägerplatte
2 aufgebracht, so dass eine segmentierte dielektrische Schicht 4, 17 aus senkrechten
Leuchtstoff-Tripeln entsteht. Die dielektrische Schicht 4, 17 wird getrocknet und
anschliessend wird die gesamte Frontplatte 1 einer Temperatur von 485 °C ausgesetzt.
Die Schichtdicke der fertigen dielektrischen Schicht 4, 17 liegt bevorzugt zwischen
20 und 40 µm.
[0047] Zur Herstellung einer zusätzlichen Schicht 14, 19 werden zunächst drei Suspensionen
mit jeweils einem der drei Leuchtstoffe mittels Druckverfahren, Doctor-Blade-Verfahren
oder Spincoating-Vafahren auf der Frontplatte 1 oder der Trägerplatte 2 aufgebracht
und anschließend getrocknet.
[0048] Eine Suspension, welche mittels Spincoating auf der Frontplatte 1 oder auf der Trägerplatte
2 aufgebracht wird, enthält bevorzugt eine niedrige Konzentration an gelösten Hilfsstoffen,
beispielsweise organischen polymeren Bindern wie Polyvinylalkohol. Die Zusammensetzung
der einzelnen Suspensionen der Leuchtstoffe ist deshalb vorteilhaft so zu wählen,
dass die gelösten Anteile nicht mehr als 20 Volumenprozent der Leuchtstoffe ausmachen.
Es ist vorteilhaft, das Volumenverhältnis von Leuchtstoff zu Binder auf 10 zu 1 zu
begrenzen.
[0049] Soll die Leuchtstoff-haltige Schicht eine Schutzschicht 5, 18 sein, werden zunächst
drei Suspensionen mit MgO und jeweils einem Leuchtstoff hergestellt und mittels Druckverfahren,
Doctor-Blade-Verfahren oder Spincoating-Verfahren auf der Frontplatte 1 oder der Trägerplatte
2 aufgebracht und anschließend getrocknet.
[0050] Die weiteren Herstellungsschritte zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Plasmabildschirms
erfolgen nach bekannten Methoden und Verfahren.
1. Plasmabildschirm ausgerüstet mit einer Frontplatte (1), welche eine transparente Platte
(3) aufweist, auf der eine erste dielektrische Schicht (4) und eine erste Schutzschicht
(5) aufgebracht sind, mit einer Trägerplatte (2), mit einer Rippenstruktur (11), die
den Raum zwischen Frontplatte (1) und Trägerplatte (2) in Plasmazellen, die mit einem
Gas gefüllt sind, aufteilt und mit einem oder mehreren Elektroden-Arrays (6, 7, 9,
15, 16) auf der Frontplatte (1) und der Trägerplatte (2) zur Erzeugung von stillen
elektrischen Entladungen in den Plasmazellen, bei denen UV-Licht mit einer Wellenlänge
> 172 nm entsteht, wobei die Frontplatte (1) auf der den Plasmazellen zugewandten
Seite eine erste Leuchtstoff-haltige Schicht aufweist.
2. Plasmabildschirm nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die erste Leuchtstoff-haltige Schicht die erste dielektrische Schicht (4) ist.
3. Plasmabildschirm nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die erste Leuchtstoff-haltige Schicht die erste Schutzschicht (5) ist.
4. Plasmabildschirm nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Leuchtstoff-haltige Schicht eine zusätzliche Schicht (14) ist.
5. Plasmabildschirm nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Trägerplatte (2) auf der den Plasmazellen zugewandten Seite eine zweite Leuchtstoff-haltige
Schicht aufweist.
6. Plasmabildschirm nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zweite Leuchtstoff-haltige Schicht eine zweite dielektrische Schicht (17) ist.
7. Plasmabildschirm nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zweite Leuchtstoff-haltige Schicht eine zusätzliche Schicht (19) ist.
8. Plasmabildschirm nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zweite Leuchtstoff-haltige Schicht eine zweite Schutzschicht (18) ist.