[0001] Bekanntlich wurde bisher beim Anschluss von Strom- oder Spannungswandlern eine analoge
Punkt-zu-Punkt-Verbindung des jeweiligen Wandlers mit dem zugeordneten Schutz- oder
Feldgerät realisiert. Jedes Schutz- oder Feldgerät enthielt zu diesem Zweck eine entsprechende
Anzahl von Strom - und Spannungseingängen. Die Strom - und Spannungseingänge wurden
durch spezielle Klemmen realisiert. Die Abtastung der Eingänge erfolgte gleichzeitig
und synchron zum Programmablauf des entsprechenden Schutz - oder Feldgerätes mit einer
Rate von z. B.1 ... 5 kAbtastungen/s. Zur galvanischen Entkopplung der Eingänge im
Schutz- oder Feldgerät wurden Strom - und Spannungstransformatoren eingesetzt.
[0002] Nachteilig an diesem Verfahren bzw. dieser Anordnung sind die hohen erforderlichen
Nennscheinleistungen der eingesetzten Wandler, da diese dadurch teuer werden. Deshalb
versucht man seit mehreren Jahren, eine neue, leistungsärmere Schnittstelle zu definieren,
die eine günstigere Dimensionierung der Wandler gestattet. Zur Zeit existieren Bestrebungen,
eine Schnittstelle und einen Telegrammaufbau für die digitale Übertragung von Wandlerdaten
festzulegen. Die Normentwürfe IEC 61850-9-1 und IEC 60044-8 sind Resultate dieser
Bestrebungen. Beide Normentwürfe benutzen zur Übertragung der Wandlerdaten gleiche
Telegramminhalte, aber unterschiedliche Übertragungsphysik. Bei dem Entwurf IEC 60044-8
wird zur Übertragung der Wandlerdaten eine synchrone Seriellschnittstelle mit 2,5
Mbit/s und Manchestercodierung vorgeschlagen.
[0003] Fig. 1 zeigt ein Blockschaltbild aus diesen Normentwürfen, die die prinzipielle Anschaltung
eines Wandlers 1 mit einem nachgeordneten Umsetzer, beispielsweise einem Analog-Digital-Umsetzer
2 mit zugeordneter Stromversorgung, an eine digitale Übertragungsstrecke 3 zeigen.
Diese Normentwürfe sehen eine exakt definierte Übertragungszeit für ein Telegramm
mit Abtastwerten vor. Es wird die Zeit zwischen dem Abtasten der analogen Ausgangsmessgröße
des jeweiligen Wandlers und dem Empfang des Telegramms mit den Abtastwerten definiert.
Sekundäre Umsetzer 4 und 5 sind zur Anpassung vorgesehen.
[0004] Wie Fig. 2 erkennen lässt, wird in den Normentwürfen vorgeschlagen, die digitalen
Messgrößen der Wandler für einen Abzweig in beispielsweise einem Umspannwerk mit Hilfe
einer sogenannten "merging unit", einem Datenkonzentrator 10, zusammenzufassen. Der
Datenkonzentrator 10 gibt an einem Ausgang 11 ein Telegramm mit den digitalen Messgrößen
an ein nicht gezeigtes Schutz- oder Feldgerät ab und ist über einen Hilfseingang 12
mit einem ebenfalls nicht dargestellten Taktgeber verbunden. In Fig. 2 sind die Elemente
1 und 2 gemäß Fig. 1 jeweils mit PC und die Elemente 4 und 5 mit SC bezeichnet.
[0005] Im Falle einer digitalen Übertragung der aus den Ausgangsmessgrößen der Wandler gebildeten
digitalen Messgröße an den Datenkonzentrator wird von einer äquidistanten Abtastung
der einzelnen analogen Ausgangsmessgrößen der Wandler ausgegangen. Weiterhin wird
davon ausgegangen, dass eine Zeitsynchronisierung der Abtastung der Ausgangsmessgrößen
der verschiedenen Strom- und Spannungswandler auch aus unterschiedlichen Abzweigen
des Umspannwerkes erforderlich ist. Es bieten sich zwei Wege zur Synchronisierung
der Abtastung an:
[0006] Der erste Weg könnte eine Benutzung des Interpolationsverfahrens sein. Dabei werden
die unterschiedlichen, bekannten Zeitverzögerungen zwischen dem Abtasten der in Datagrammen
verschickten Abtastwerte der Ausgangsmessgrößen und dem Empfang der Datagramme in
dem Datenkonzentrator und die messbare Verzögerung zwischen dem Empfang der verschiedenen
Datagramme der einzelnen Wandler dazu benutzt, um jedem empfangenen Abtastwert einen
mikrosekundengenauen Abtastzeitpunkt zuzuordnen. Anschließend wird zwischen den einzelnen
Abtastwerten interpoliert, um alle empfangenen Abtastwerte auf einen gemeinsamen Abtastzeitpunkt
umzurechnen. Fig. 3 illustriert diesen Sachverhalt. Diese Fig. ist dem o.g. Normentwurf
entnommen.
[0007] Nachteilig an diesem Verfahren ist der hohe Aufwand für die auf ca. 100ns genaue
Zeitstempeleinrichtung für die empfangenen Datagramme und die erforderliche Einrichtung
zur Interpolation der abgetasteten Signale in Echtzeit. Wird für die Interpolation
ein Interpolationspolynom (z. B. rekursive Splines- Interpolation 3. Ordnung) verwendet,
wird durch die Interpolation ein zusätzlicher Interpolationsfehler verursacht. Das
Ergebnis der Interpolation lässt sich nicht mehr mit einer linearen Übertragungsfunktion
beschreiben, d.h. der verwendete Algorithmus ist nichtlinear. Alternativ können für
die Interpolation auch adaptive Filter eingesetzt werden. In diesem Fall wirkt sich
die relativ hohe Gruppenlaufzeit der praktisch realisierbaren Allpassfilter (oder
Tiefpassfilter mit einer Grenzfrequenz deutlich höher als die zu nutzende Bandbreite)
ungünstig aus. Weiterhin wird zum Nachführen der adaptiven Filter in diesem Fall eine
Einrichtung benötigt, mit der die nachzuführenden Filterkoeffizienten berechnet werden
können. Für diesen Zweck eignet sich z.B. der LMS- Algorithmus. Um diesen Algorithmus
zu realisieren, wird entweder ein digitaler Signalprozessor DSP oder ein komplexes
ASIC benötigt.
[0008] Der zweite Weg besteht in der Nutzung eines umspannwerksweiten Synchronisationsimpulses.
Da in einem Umspannwerk die von den Wandlern bereitgestellten Signale üblicherweise
von verschiedenen Geräten benutzt werden, ist es eigentlich nie möglich, ein Umspannwerk
in einzelne Abschnitte zu zerlegen, in denen ein gemeinsamer Abtasttakt für alle zu
synchronisierenden Ausgangsmessgrößen der Wandler benutzt werden kann. Es muss immer
das gesamte Umspannwerk mit einem zentralen Abtasttakt versorgt werden In diesem Fall
können alle Wandler synchron zueinander abgetastete Abtastwerte erzeugen. Fig. 4 zeigt
das in dem bereits genannten Normentwurf verwendete Bild zur Illustration der synchron
abgetasteten Signale.
[0009] Verfahren, die mit einem zentralen Takt zur Synchronisierung der Abtastung verschiedener
Wandler arbeiten, sind aus Zuverlässigkeitsgründen grundsätzlich problematisch, da
bei einem Ausfall des zentralen Taktes alle Wandlersignale des gesamten Umspannwerkes
gemeinsam ausfallen. Redundanzkonzepte können dieses grundsätzliche Problem nur verschleiern,
da für die Synchronisation der Abtastung der zu verwendende Takt immer an einer zentralen
Stelle erzeugt werden muss. Weiterhin ist bei diesem Verfahren grundsätzlich eine
bidirektionale Verbindung an den einzelnen Wandlern erforderlich.
[0010] Bei dem Entwurf IEC 61850-9-1 wird eine 100 Mbit Ethernet-Schnittstelle vorgeschlagen.
Bei einer Anwendung von Ethernet-Schnittstellen ist grundsätzlich ein zentraler Abtasttakt
für die Synchronisierung der Abtastung erforderlich, da bei diesem Übertragungsverfahren
keine konstante Übertragungszeit der Wandlersignale über den Ethernet-Bus garantiert
werden kann. Damit handelt es sich bei dem in diesem Normentwurf vorgeschlagenen Verfahrens
zur digitalen Übertragung von Wandlersignalen nur um eine andere Realisierungsvariante
des 2. Verfahrens nach dem Normentwurf IEC 60044-8.
[0011] Beide Entwürfe sind auf die Anforderungen von Schutz - und Leittechnik zugeschnitten.
Für Transientenrecording und Power Quality Messungen sind beide Entwürfe ungeeignet
(zu geringe Abtastraten). Die nach IEC 60044-8 und 61850-9-1 erreichbaren Abtastraten
liegen im Bereich von 1 ... 5 kAbtastungen/s. Die für Transientenrecording und Power
Quality Messungen erforderlichen Abtastraten liegen im Bereich 5 ... 40 kAbtastungen.
Diese beiden Entwürfe beschreiben nur die Schnittstelle zwischen Schaltanlage und
Schutz- bzw. Feldgerät. Die Erfassung und Synchronisierung der Wandlerdaten aufeinander
bleibt in diesen Lösungsvorschlägen offen.
[0012] Aus der internationalen Patentanmeldung WO 01/45232 ist ein Verfahren zum Erfassen
und digitalen Übertragen von analogen Ausgangsmessgrößen mehrerer Wandler zu einem
Schutz- oder Feldgerät bekannt, bei dem die analogen Ausgangsmessgrößen jedes Wandlers
in digitale Messgrößen umgesetzt werden, die zu einem Datenkonzentrator übertragen
werden; in dem Datenkonzentrator wird ein Telegramm mit den digitalen Messgrößen der
Wandler mit einer vorgegebenen Mindestabtastrate gebildet und es wird das Telegramm
zu dem Schutz- oder Feldgerät übertragen, mit einer Abtastrate, die um einen Faktor
m höher als die Mindestabtastrate ist, die analogen Ausgangsmessgrößen in die digitalen
Messgrößen umgesetzt sowie deren Übertragung vorgenommen wird, wobei der Faktor m
ein ganzzahliger Teiler der Anzahl n der Filterkoeffizienten jeweils eines FIR-Filters
(FIR) im Datenkonzentrator für jeden Wandler ist, aus jedem Wandler zugeordneten Zwischenspeichern
mit dem Takt (Clock) eines Taktgebers des Datenkonzentrators Daten in den FIR-Filtern
(FIR) vorgeordnete Nachzwischenspeicher übernommen werden und mittels eines Multiplexers
aus den FIR-Filtern (FIR) nachgeordneten Ausgangszwischenspeichern das Telegramm zusammengestellt
wird.
[0013] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eben beschriebene bekannte Verfahren
so fortzuentwickeln, dass es in jedem Falle gute Ergebnisse zu erzielen gestattet.
[0014] Zur Lösung dieser Aufgabe dient erfindungsgemäß ein Verfahren zum Erfassung und digitalen
Übertragen von analogen Ausgangsmessgrößen mehrerer Wandler zu einem Schutz -oder
Feldgerät, bei dem die analogen Ausgangsmessgrößen jedes Wandlers mit einer Abtastrate,
die um einen Faktor höher als die Mindestabtastrate ist, in digitale Messgrößen umgesetzt
sowie deren Übertragung vorgenommen wird, wobei der Faktor ein ganzzahliger Teiler
der Anzahl der Filterkoeffizienten jeweils eines FIR-Filters mit Filterkoeffizienten
des Wertes 1 in einem Datenkonzentrator für jeden Wandler ist, die digitalen Messgrößen
als Telegramm zu einem Datenkonzentrator übertragen werden, wobei aus jedem Wandler
zugeordneten Zwischenspeichern mit einem Takt (Clock) Daten in den FIR-Filtern vorgeordnete
Nachzwischenspeicher übernommen werden, der Takt (Clock) aus dem Synchronzeichen des
jeweiligen Telegramms und dem festen Takt eines Taktgenerators gebildet wird, und
in dem Datenkonzentrator mittels eines Multiplexers aus den FIR-Filtern nachgeordneten
Ausgangszwischenspeichern ein Sendetelegramm mit in ihrer Abtastrate reduzierten digitalen
Messgrößen der Wandler gebildet und das Sendetelegramm zu dem Schutz- oder Feldgerät
übertragen wird.
[0015] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird mit
den digitalen Messgrößen mittels einer taktsynchronen Logikanordnung ein Telegramm
erzeugt und von jeweils einem Sender zu jeweils einem Datenempfänger an Datenkonzentrator
übertragen.
[0016] Die Erfindung bezieht sich ferner auf eine Anordnung zum Erfassen und digitalen Übertragen
von analogen Ausgangsmessgrößen mehrerer Wandler zu einem Schutz- oder Feldgerät und
stellt sich die Aufgabe, die aus der WO 01/45232 entnehmbare bekannte Anordnung zu
ertüchtigen.
[0017] Die Lösung dieser Aufgabe besteht erfindungsgemäß in einer Anordnung zum Erfassen
und digitalen Übertragen von analogen Ausgangsmessgrößen mehrerer Wandler zu einem
Schutz- oder Feldgerät, bei der jedem Wandler ein mit einer um einen Faktor höher
als die Mindestabtastrate gewählten Abtastrate arbeitender Analog-Digital-Umsetzer
zur Bildung digitaler Messgrößen nachgeordnet ist; wobei der Faktor ein ganzzahliger
Teiler der Anzahl der Filterkoeffizienten jeweils eines FIR-Filters mit Filterkoeffizienten
des Wertes 1 in einem Datenkonzentrator für jeden Wandler ist; die Ausgänge der Analog-Digital-Umsetzer
stehen mit dem Datenkonzentrator in Verbindung, und am Datenkonzentrator ist eingangsseitig
jedem Wandler ein Zwischenspeicher zugeordnet; an die Zwischenspeicher sind Nachzwischenspeicher
angeschlossen, die ausgangsseitig mit den FIR-Filtern verbunden sind, und ein Multiplexer
ist an den FIR-Filtern nachgeordnete Ausgangszwischenspeicher angeschlossen; der Datenkonzentrator
weist einen mit dem Schutz- oder Feldgerät verbundenen Ausgang zur Absendung eines
Sendetelegramms mit in ihrer Abtastrate reduzierten digitalen Messgrößen der Wandler
auf.
[0018] Bei der erfindungsgemäßen Anordnung sind vorteilhafterweise dem jeweiligen Analog-Digital-Umsetzer
eine taktsynchrone Logikanordnung zur Bildung eines Telegramms und ein Sender nachgeordnet.
[0019] Zur weiteren Erläuterung der Erfindung ist in
Fig. 5 ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Anordnung, in
Fig. 6 ein detaillierte Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Primarteils mit
den Elementen PC und Tx des Ausführungsbeispiels nach Fig. 5 und in
Fig. 7 ein detailliertes Ausführungsbeispiel eines Eingangsteils eines an die Anordnung
gemäß Fig. 5 angeschlossenen, selbst nicht dargestellten Schutz- oder Feldgerätes
dargestellt.
[0020] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 5 werden die von (nicht gezeigten) Wandlern
ECT1 bis EVTBB gelieferten analogen Ausgangsmessgrößen in jeweils einem Baustein PC
mit einer analogen Eingangsschaltung 20 und einem Analog-Digital-Umsetzer 21 (vgl.
Fig. 6) abgetastet und gewandelt. Dem Baustein PC ist ein weiterer Baustein Tx nachgeordnet,
der im einzelnen so aufgebaut sein kann, wie es der übrige Teil der Fig. 6 mit den
Elementen 22, 23, 24 und 25 zeigt, wobei das Element 2 einen Rahmen-Logik-Baustein,
das Element 23 einen Kodierbaustein, das Element 24 ein optisches Interface und das
Element 25 ein elektrisches Interface darstellt.
[0021] Die Übertragung der digitalen Messgrößen Md am Ausgang der Bausteine Tx der Anordnung
nach Fig. 5 zum Datenkonzentrator 26 erfolgt über Lichtwellenleiter LWL in Form von
Telegrammen zunächst zu dem Datenkonzentrator 26 vorgeordneten Datenempfängern Rx,
die eingangsseitig - wie Fig. 7 zeigt - mit Lichtempfängern 30 ausgerüstet sind. In
den sich an die Datenempfänger Rx anschließenden Zwischenspeichern Buf1 werden die
jeweils vom Datenempfänger Rx vollständig empfangenen Telegramme mit dem Takt des
Datenempfängers Rx eingeschrieben. Jeder Datenempfänger Rx wird mit einem eigenen
Takt betrieben. Dieser Takt ist synchron zum Takt des angeschlossenen Senders Tx und
wird aus dem Synchronzeichen des jeweils übertragenen Telegramms erzeugt.
[0022] Der Datenkonzentrator 26 enthält ferner FIR-Filter FIR, die jeweils Nachzwischenspeichern
Buf2 nachgeordnet sind, die ihrerseits an die Zwischenspeicher Buf1 angeschlossen
sind. Ausgangsseitig liegen an den Filtern FIR Ausgangszwischenspeicher Buf3. Den
Ausgangszwischenspeichern Buf3 ist ein Multiplexer 27 nachgeordnet.
[0023] Mit diesem Aufbau werden die jeweils von dem Anlog-Digital-Umsetzer 21 erzeugten
digitalen Messgrößen Md taktsynchron mit dem Takt der A/D-Wandlung übertragen. Die
A/D- Umsetzung und die Übertragung der Abtastwerte über die Lichtwellenleiter LWL
erfolgt dabei mit einer um einen Faktor m gegenüber der Abtastrate des Ausgangssignals
A am Ausgangsbaustein 28 des Multiplexers 27 höheren Abtastrate, wobei der Faktor
m ein ganzzahliger Teiler der Anzahl der Filterkoeffizienten n des FIR- Filters FIR
ist, das der Reduktion der Abtastrate der übertragenen digitalen Messgröße Md um den
Faktor m dient. Dies ist dadurch bewirkt, dass jeweils FIR-Filter mit Filterkoeffizierten
mit dem Wert 1 verwendet werden. Es erfolgt also in dem FIR-Filter eine Summierung
von jeweils m Werten. Der Datenkonzentrator 26 wird mit einem eigenen Takt Clock betrieben.
Dieser Takt ist gebildet aus dem Takt eines nicht dargestellten Taktgenerators, der
asynchron zum Takt der Empfänger Rx ist, aber die gleiche Frequenz hat. Außerdem wird
zur Bildung des Taktes Clock das Synchronsignal des Telegramms zum jeweiligen Empfänger
Rx herangezogen, indem ein einzelner Takt Clock jeweils dann entsteht, wenn das Synchronsignal
und gleichzeitig ein Impuls des nicht dargestellten Taktgenerators auftritt. In alle
Nachzwischenspeicher Buf2 werden synchron mit dem Takt Clock die Daten der vollständig
empfangenen Telegramme (also die Abtastwerte der einzelnen Wandler) aus dem Zwischenspeicher
Buf1 übernommen. Anschließend werden alle in den Nachzwischenspeichern Buf2 enthaltenen
Abtastwerte dem als ein Tiefpass wirkenden FIR-Filter FIR mit Filterkoeffizienten
des Wertes 1 zugeführt, um die Abtastrate der empfangenen Abtastwerte um den Faktor
m zu reduzieren; dies geschieht in der Weise, dass mittels des FIR-Filters im Zusammenwirken
mit den Ausgangszwischenspeichern Buf3 eine Addition von m mittels jeweils eines Rahmen
der Telegramme übertragenen Abtastwerte erfolgt. Die Ausgangssignale der Filter FIR
werden synchron mit dem Takt Clock mit einer um den Faktor m gegenüber der Taktrate
am Nachzwischenspeicher Buf2 niedrigeren Abtastrate in die Ausgangszwischenspeicher
Buf3 des Datenkonzentrators 26 eingeschrieben.
[0024] Zur Reduktion der Abtastrate werden z.B. die Koeffizienten des FIR-Filters alle auf
1 gesetzt und addiert. Erst nachdem z.B. 4 Abtastwerte in der Multiplizier-Addier-Einheit
des FIR-Filters addiert wurden, wird die Summe vom Filter abgegeben, so dass im vorliegenden
Beispiel eine Reduktion der Abtastrate um den Faktor 4 erfolgt ist.
[0025] Der Multiplexer 27 stellt ein aus den in seinen Ausgangszwischenspeichern Buf3 enthaltenen,
in ihrer Abtastrate reduzierten Abtastwerten ein Sendetelegramm zusammen, das taktsynchron
mit dem Takt Clock über den Ausgangsbaustein 28 auf den nicht gezeigten ausgangsseitigen
Übertragungskanal des Datenkonzentrators 26 ausgegeben wird. Der Ausgangsbaustein
kann optional über Schnittstellen nach IEC 60044-8 und IEC 61850-9-1 zum Anschluss
von Fremdgeräten verfügen. Weiterhin kann der Takt Clock des Datenkonzentrators 26
optional einem externen Gerät zur Verfügung gestellt werden, das die vom Multiplexer
27 generierten Abtastwerte verarbeitet.
[0026] Bei der erfindungsgemäßen Anordnung wird also durch "Überabtasten" der analogen Ausgangsmessgrößen
der Wandler und synchrones "Hinunterabtasten" im Datenkonzentrator 26 der Phasenfehler
der Abtastungen minimiert. Durch das Hinunterabtasten im Datenkonzentrator 27 wird
eine Erhöhung der Auflösung der Samples erreicht.
[0027] Wie die Fig. 7 zeigt, können die vom Multiplexer 27 als Sendetelegramm übermittelten
Wandlerdaten in einem Kommunikationsmodul vorbereitet werden, das einem nicht dargestellten
Schutz- oder Feldgerät vorgeordnet ist. Das Kommunikationsmodul enthält eine integrierte
Schaltung 31 in Form eines Physik-IC-Receiver 8/10B Kodierung FC, ATM, FDDI... und
einen Baustein 32 mit Rahmendekoder und DPRAM sowie mit einer programmierbaren, integrierten
Logik-Anordnung FPGA oder ASIC auf; dem Baustein 32 ist ein Interface nachgeordnet.
[0028] Im Schutz- oder Feldgerät findet ein Resampling der übertragenen Abtastwerte statt.
Da sich im Signalweg keine Prozessoren (Mikrocontroller, digitale Signalprozessoren,
...) befinden, findet keine zeitliche Beeinflussung der Abtastungen durch Interruptlatenzzeiten
statt. Die gesamte Signalvorverarbeitung geschieht ausschließlich durch synchron getaktete
Logik. Durch hohe Abtastratenraten ( > 2 MAbtastungen/s) und hohe Übertragungsraten
( > 120 Mbit / s) wirkt die Übertragung der digitalen Messgrößen zum digitalen Schutzgerät
(1 ... 5 kAbtastungen/s) zeitlich transparent. Der erreichbare Phasenfehler ist dabei
kleiner als 0,1°. Dadurch reduziert sich der Rechenaufwand in den Schutz- und Feldgeräten
wesentlich (keine rechenzeitintensive Verfahren wie Interpolation der Messwerte notwendig).
Die Implementierung des vorgeschlagenen Verfahrens in zur Zeit existierende Geräte
dieser Art vereinfacht sich dadurch wesentlich. Der Einsatz von synchron getakteter
Logik vereinfacht den Aufbau von Redundanzsteuerungen im Datenkonzentrator und im
Schutz- oder Feldgerät. Die Übertragungsstrecken können als Lichtwellenleiter-Kabel
oder als geschirmte Zweidrahtleitung (low - cost Anwendungen) ausgelegt sein. Beim
Einsatz von Lichtwellenleitern, bei gleichzeitiger Verwendung von Lichtwellenleiter-Feldbustechnik
für digital Ein- und Ausgänge wird es möglich, Schutz- und Feldgeräte mit wesentlich
verbesserten EMV - Eigenschaften zu realisieren. Durch Verwendung moderner optischer
Sendedioden (VCSEL) und passiver optischer Splitter ist es möglich, bis zu 8 Schutz-
oder Feldgeräte an einen Datenkonzentrator-Ausgang anzuschließen.
1. Verfahren zum Erfassen und digitalen Übertragen von analogen Ausgangsmessgrößen mehrerer
Wandler zu einem Schutz- oder Feldgerät, bei dem
- die analogen Ausgangsmessgrößen jedes Wandlers (ECT1...EVTBB) mit einer Abtastrate,
die um einen Faktor (m) höher als die Mindestabtastrate ist, in digitale Messgrößen
(Md) umgesetzt werden sowie deren Übertragung vorgenommen wird,
- wobei der Faktor (m) ein ganzzahliger Teiler der Anzahl (n) der Filterkoeffizienten
jeweils eines FIR-Filters (FIR) mit Filterkoeffizienten des Wertes 1 in einem Datenkonzentrator
(26) für jeden Wandler (ECT1...EVTBB) ist,
- die digitalen Messgrößen (Md) als Telegramm zu einem Datenkonzentrator übertragen
werden,
- aus jedem Wandler (ECT1...EVTBB) zugeordneten Zwischenspeichern (Buf1) mit einem
Takt (Clock) Daten in den FIR-Filtern (FIR) vorgeordnete Nachzwischenspeicher (Buf2)
übernommen werden,
- wobei der Takt (Clock) aus dem Synchronzeichen des jeweiligen Telegramms und dem
festen Takt eines Taktgenerators gebildet wird, und
- in dem Datenkonzentrator mittels eines Multiplexers (27) aus den FIR-Filtern (FIR)
nachgeordneten Ausgangszwischenspeichern (Burf3) ein Sendetelegramm mit in ihrer Abtastrate
reduzierten digitalen Messgrößen der Wandler gebildet wird und
- das Sendetelegramm zu dem Schutz- oder Feldgerät übertragen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
- mit den digitalen Messgrößen (Md) mittels einer taktsynchronen Logikanordnung jeweils
ein Telegramm erzeugt und von jeweils einem Sender zu jeweils einem Datenempfänger
(Rx) am Datenkonzentrator (26) übertragen wird.
3. Anordnung zum Erfassen und digitalen Übertragen von analogen Ausgangsmessgrößen mehrerer
Wandler zu einem Schutz- oder Feldgerät, bei der
- jedem Wandler (ETCT1...EVTBB) ein mit einer um einen Faktor (m) höher als die Mindestabtastrate
gewählten Abtastrate arbeitender Analog-Digital-Umsetzer (21) zur Bildung digitaler
Messgrößen nachgeordnet ist,
- wobei der Faktor (m) ein ganzzahliger Teiler der Anzahl (n) der Filterkoeffizienten
jeweils eines FIR-Filters (FIR) mit Filterkoeffizienten des Wertes 1 in einem Datenkonzentrator
(26) für jeden Wandler (ECT1...EVTBB) ist,
- die Ausgänge der Analog-Digital-Umsetzer (21) mit dem Datenkonzentrator (26) in
Verbindung stehen,
- am Datenkonzentrator (26) eingangsseitig jedem Wandler (ECT1...EVTBB)ein Zwischenspeicher
(Buf1) zugeordnet ist,
- an die Zwischenspeicher (Buf1) Nachzwischenspeicher (Buf2) angeschlossen sind, die
ausgangsseitig mit den FIR-Filtern (FIR) verbunden sind,
- ein Multiplexer (27) an den FIR-Filtern (FIR) nachgeordnete Ausgangszwischenspeicher
(Buf3) angeschlossen ist und
- der Datenkonzentrator (26) einen mit dem Schutz- oder Feldgerät verbundenen Ausgang
zur Absendung eines Sendetelegramms mit in ihrer Abtastrate reduzierten digitalen
Messgrößen (Md) der Wandler (ECT1...EVTBB)aufweist.
4. Anordnung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
- dem jeweiligen Analog-Digital-Umsetzer (21) eine taktsynchrone Logikanordnung zur
Bildung eines Telegramms und ein Sender (Tx) nachgeordnet sind.