[0001] Die Erfindung betrifft eine elektrische Heizung, insbesondere zur Innenraumbeheizung
eines Instrumenten-Schutzschranks, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Allgemein ist von einer solchen Heizung zu fordern, dass sie bei guter Effektivität
wenig Raum beansprucht, an unterschiedliche Gegebenheiten anpassbar ist, eine eingestellte
Temperatur möglichst genau geregelt einhält und Schutzvorschriften hinsichtlich eines
Berührungsschutzes und ggfs. eines Explosionsschutzes eingehalten werden.
[0003] Eine bekannte, gattungsgemäße, elektrische Heizung (Hersteller: INTERTEC-Hess GmbH,
D-93333 Neustadt/Donau; Typenbezeichnung der Thermostatanordnung: Ex-Thermostat KR..ExEN)
zur Innenraumbeheizung eines Instrumenten-Schutzschranks besteht aus einem Heizkörper
in der Art eines metallischen Lamellenblocks mit einer zentralen Aufnahmeöffnung,
in die ein Heizelement eingesetzt und dort vergossen ist. Dem Heizelement wird elektrische
Energie über elektrische Anschlussleitungen zugeführt, von denen wenigstens eine über
einen Thermostaten in der Art eines Bi-Metall-Knopfthermostaten geführt ist. Konkret
ist die Phasen-Leitungsader einpolig über den Bi-Metall-Knopfthermostat geführt und
die Null-Leitungsader ist direkt mit dem Heizelement verbunden. Dazu ist eine Klemmendose
erforderlich, von der aus jeweils getrennte Leitungen zum Thermostaten und zum Heizelement
geführt sind.
[0004] Der Bi-Metall-Knopfthermostat ist in einem vergussgekapselten Gehäuse angeordnet,
welches an einem Montagewinkel befestigt ist, der wiederum über Silikon-Distanzröllchen
mit dem Heizkörper verbunden ist. Bei dieser Anordnung erfasst der Thermostat die
Umgebungstemperatur und über den wärmeleitenden Montagewinkel zusätzlich einen definierten
Anteil der Heizkörperoberflächentemperatur. Durch diese Maßnahme wird regelungstechnisch
ein D-Anteil erzeugt, wodurch die Schalthysterese und damit ein unerwünschtes oder
unzulässiges Überschwingen der Temperaturregelung über den Sollwert reduziert werden.
Die Kennwerte des Thermostaten werden nur bei einer solchen Anordnung mit thermischer
Kopplung an den Heizkörper eingehalten.
[0005] Ersichtlich sind für eine solche Anordnung jedoch relativ viele Bauteile, insbesondere
eine Klemmendose, von dort eine Leitung zum Thermostaten und eine weitere Leitung
zum Heizelement sowie ein Montagewinkel und die erforderlichen Klemmen und Befestigungsmittel
erforderlich. Auch der Montageaufwand für den Zusammenbau einer solchen Anordnung
ist entsprechend relativ hoch.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, eine gattungsgemäße elektrische Heizung
zu schaffen, die bei guter Funktion und geringerem Montageaufwand mit weniger Bauteilen
kostengünstiger herstellbar ist.
[0007] Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0008] Gemäß Anspruch 1 sind die elektrischen Anschlussleitungen in einem einzigen Anschlusskabel
enthalten. In diesem einen Anschlusskabel ist der Thermostat als Bi-Metall-Knopfthermostat,
integriert und elektrisch angeschlossen. Der Thermostat ist in einem bestimmten Kabellängenabstand
vom Heizkörper entfernt im Anschlusskabel integriert. Dieser Kabellängenabstand ist
als thermischer Koppelabstand so bemessen, dass über die Anschlussleitungen durch
Wärmeleitung ein definierter Anteil der Heizkörperwärme zum Thermostaten geführt wird.
Der Thermostat erfasst somit die Umgebungstemperatur und zusätzlich den definiert
zurückgeführten Anteil der Heizkörpertemperatur als regelungstechnischen D-Anteil.
Durch diese thermische Kopplung werden auch bei dieser Anordnung, ähnlich wie im Stand
der Technik, die Schalthysterese und damit ein Überschwingen der Temperaturregelung
um den Sollwert reduziert.
[0009] Vorteilhaft sind für diesen Effekt jedoch die erfindungsgemäßen Maßnahmen wesentlich
einfacher und kostengünstiger als die entsprechenden Maßnahmen aus dem Stand der Technik.
Insbesondere können demgegenüber eine Klemmendose und ein Montagewinkel, die damit
verbundenen Klemmen und Anschlussmittel sowie der dafür aufzuwendende Montageaufwand
entfallen. Zudem ist der Raumbedarf verringert, der Schutz der Bauteile gegen Umgebungseinflüsse
und der Berührungsschutz können verbessert werden.
[0010] Der thermische Koppelabstand, d.h. der Abstand des Einbauorts des Thermostaten gegenüber
dem Heizkörper hängt im Wesentlichen von der Art der verwendeten Bauteile, insbesondere
deren Wärmeleitfähigkeit sowie den Einbau- und Betriebsgegebenheiten, ab und kann
für eine konkrete Ausführung einfach durch entsprechende Versuche ermittelt werden.
Beispielsweise ergibt sich beim Einsatz handelsüblicher Bi-Metall-Knopfthermostaten
mit einem Kunststoffgehäuse und einem Metalldeckel sowie bei Verwendung eines Anschlusskabels
mit 3 x 1,5 mm
2 Kupferadern und üblichen Einbaugegebenheiten ein geeigneter Kabellängenabstand für
den Thermostaten vom Heizkörper von ca. 10 cm. Es hat sich gezeigt, dass dieser Kabellängenabstand
keine genaue kritische Größe ist und bei einer relativ großen Toleranzweite im Abstand
der angestrebte Effekt zur Reduzierung der Schalthysterese und zur Reduzierung eines
Überschwingens um den Sollwert mit guter Funktion erreicht wird.
[0011] In einer bevorzugten, konkreten Ausführungsform nach Anspruch 2 ist ein mehradriges
Anschlusskabel verwendet, dessen Außenisolierung am Einbauort des Thermostaten entfernt
ist. Dort ist die stromführende Phasen-Leitungsader durchtrennt und dazwischen der
Thermostat angeschlossen. Die anderen Adern als Null-Leiter und Schutzleiter sind
nicht aufgetrennt und nahe am Thermostatgehäuse um dieses, bevorzugt in einer Anlageverbindung,
herumgeführt. Damit wird einerseits eine platzsparende Integration des Thermostaten
im Verlauf des Anschlusskabels erreicht und andererseits ein guter angestrebter Wärmeübergang
durch Wärmeleitung von den Leitungsadern auf den Thermostaten bewirkt.
[0012] In einer weiteren Ausgestaltung nach Anspruch 3 ist über den Einbauort ein Schutzrohr
gesteckt, welches mit Vergussmasse zu einem Vergusskörper ausgegossen ist, so dass
der Thermostat mit seinen Anschlüssen ebenso wie die dort freigelegten Leitungsadern
stabil eingegossen und gehalten sind. Durch einen solchen Verguss können zudem Berührungsschutz-
und Explosionsschutzvorschriften eingehalten werden.
[0013] Zweckmäßig werden nach Anspruch 4 zu beiden Seiten des Vergusskörpers Zugentlastungen
für die anschließenden Anschlusskabelteile mit eingegossen.
[0014] Als weiterer Schutz für den integrierten Thermostat und die angeschlossenen Anschlusskabelteile
sowie als Berührungsschutz wird nach Anspruch 5 ein äußerer Schrumpfschlauch vorgeschlagen,
der den gesamten Einbauort mit den dortigen Einbauteilen in der Art einer Kabelverdickung
formschlüssig umgibt.
[0015] Die erfindungsgemäße elektrische Heizung kann gemäß Anspruch 6 in einfacher Weise
explosionsgeschützt ausgeführt werden. Insbesondere ist dann als weiteres Bauelement
eine Schmelzsicherung als Übertemperatursicherung zusammen mit dem Heizelement in
der Aufnahmeöffnung des Heizkörpers eingesetzt und vergossen. In einer Weiterbildung
nach Anspruch 7 ist die Schmelzsicherung für eine intensive Wärmekopplung direkt im
Heizelement in der Art einer in die Aufnahmeöffnung des Heizkörpers einschiebbaren
Heizpatrone integriert.
[0016] Nach Anspruch 8 soll im fertig eingebauten Zustand der Thermostat unter/oder neben
dem Heizkörper liegen. Ebenso wie in der Ausführung nach dem Stand der Technik ist
es nicht zweckmäßig, den Thermostaten über dem Heizkörper anzuordnen, da dann ggfs.
die angegebene thermische Kopplung für den angestrebten Zweck einer Hysteresereduzierung
von einem zu starken, direkten Wärmeübergang zwischen Heizkörper und Thermostat überlagert
sein kann und der Thermostat von vornherein zu hohe Umgebungstemperaturwerte erkennt.
[0017] Anhand einer Zeichnung wird die Erfindung näher erläutert.
[0018] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer elektrischen Heizung mit einem Anschlusskabel,
- Fig. 2
- einen Längsschnitt durch das Anschlusskabel mit integriertem Thermostat,
- Fig. 3
- einen Schnitt A-A aus Fig. 2,
- Fig. 4
- einen Schnitt B-B aus Fig. 2,
- Fig. 5
- eine perspektivische Ansicht des Anschlusskabels mit integriertem Thermostat.
[0019] In Fig. 1 ist schematisch eine elektrische Heizung 1 mit einem mehradrigen Anschlusskanal
2 dargestellt. In einer Aufnahmeöffnung 3 eines Heizkörpers 17 sind ein Heizelement
4 und eine Schmelzsicherung 5 mit den dazugehörigen Anschlussleitungen 6 vergossen.
Am Heizkörper 17 sind seitlich abstehend zur Aufnahmeöffnung 3 Heizlamellen 18 angeordnet.
Die Anschlussleitungen 6 werden außerhalb des Heizkörpers 17 in einem Anschlusskabel
2 geführt. In einer Verdickung des Anschlusskabels 2 ist ein Bi-Metall-Knopfthermostat
7 integriert. Mit der Maßpfeilangabe ist der Kabellängenabstand 8 definiert, der als
thermischer Koppelabstand bemessen ist.
[0020] Ein Längsschnitt durch das Anschlusskabel 2 im Bereich des Bi-Metall-Knopfthermostat
7 ist in Fig. 2 dargestellt. Am Einbauort des Thermostaten ist die Außenisolierung
des dreiadrigen Anschlusskabels 2 entfernt und die stromführende Phasen-Leitungsader
9 durchtrennt. Dazwischen ist der Bi-Metall-Knopfthermostat 7 angeschlossen. Die Null-Leitungsader
10 und die Schutz-Leitungsader 11 werden am Thermostatgehäuse anliegend um dieses
herumgeführt. Über den Einbauort des Bi-Metall-Knopfthermostat 7 ist ein Schutzrohr
12 gesteckt und mit einer Vergussmasse 13 ausgegossen. Zu beiden Seiten des Bi-Metall-Knopfthermostat
7 sind Zugentlastungen 14 für die anschließenden Anschlusskabelteile miteingegossen.
Als zusätzlicher Schutz ist über Bi-Metall-Knopfthermostat 7 und den zugehörigen Anschlusskabelteilen
ein äußerer Schrumpfschlauch 15 formschlüssig angebracht.
[0021] Zur Verdeutlichung der radialen Anordnung der einzelnen Bauteile ist in Fig. 3 ein
Querschnitt durch das Anschlusskabel 2 im Bereich des Bi-Metall-Knopfthermostat 7
dargestellt. Wie der Zeichnung entnommen werden kann, sind radial von innen nach außen
der Bi-Metall-Knopfthermostat 7, die über das Thermostat führende Phasen-Leitungsader
9, die Null-Leitungsader 10 und die Schutz-Leitungsader 11,die um den Thermostat herumgeführt
werden, das Schutzrohr 12 mit der eingegossenen Vergussmasse 13 und der Schrumpfschlauch
15 zu erkennen.
[0022] In Fig. 4 ist ein um 90° gedrehter Längsschnitt zu Fig. 2 dargestellt. In dieser
Ansicht wird die Verlegung der Null-Leitungsader 10 und der Schutz-Leitungsader 11
um den Bi-Metall-Knopfthermostat 7 herum ersichtlich. An den Trennstellen der Phasen-Leitungsader
9 sind zwei Flachkontakte 16 ausgebildet, über die der Schaltvorgang des Bi-Metall-Knopfthermostat
7 auf die Phasen-Leitungsader übertragen wird. Wie schon in Fig. 2 näher beschrieben
sind die Einzelteile Schutzrohr 12, Vergussmasse 13, Zugentlastungen 14 und Schrumpfschlauch
15 mit dargestellt.
[0023] In Fig. 5 ist zusätzlich eine perspektivische Ansicht des Anschlusskabels 2 mit dem
integrierten Bi-Metall-Knopfthermostat 7 dargestellt. In Teilbereichen sind Bauteile
geschnitten dargestellt, um ein einfaches Erkennen der Bauteile zu gewährleisten.
Alle dargestellten Einzelteile sind mit den gleichen Bezugszeichen wie in den Fig.
1 bis 4 bezeichnet, und sind damit ohne weitere Erklärungen obiger Figurenbeschreibung
zuzuordnen.
[0024] Die Heizleistung der dargestellten elektrischen Heizung 1 wird abhängig von der Umgebungstemperatur
geregelt. Die Regelung der Heizleistung erfolgt dass über den Bi-Metall-Knopfthermostat
7, der im Anschlusskabel 2 integriert ist. Über die im Anschlusskabel 2 befindlichen
Anschlussleitungen 6 wird durch Wärmeleitung ein definierter Anteil der Heizkörperwärme
in der Art eines regelungstechnischen D-Anteils zum Bi-Metall-Knopfthermostat 7 geführt,
so dass der Thermostat die Umgebungstemperatur und diesen definierten Anteil der Heizkörpertemperatur
erfasst, wodurch die Schalthysterese und damit ein Überschwingen um den Sollwert reduzierbar
sind.
[0025] Der Kabellängenabstand 8, d.h. der Abstand der die Position des Bi-Metall-Knopfthermostat
7 im Anschlusskabel 2 definiert, ist als thermischer Koppelabstand zu sehen. Der Einbauort
des Bi-Metall-Knopfthermostat 7 gegenüber dem Heizkörper 17 hängt im Wesentlichen
von der Art der verwendeten Bauteile, insbesondere von deren Wärmeleitfähigkeit sowie
den Einbau- und Betriebsgegebenheiten ab. Durch einfache Versuche kann der für eine
konkrete Ausführung entsprechende Kabellängenabstand 8 ermittelt werden.
1. Elektrische Heizung, insbesondere zur Innenraumbeheizung eines Instrumenten-Schutzschranks,
mit einem Heizkörper (17) mit einer Aufnahmeöffnung (3),
mit einem Heizelement (4), das in die Aufnahmeöffnung (3) eingesetzt und dort vergossen
ist,
mit elektrischen Anschlussleitungen (6), von denen wenigstens eine über einen Thermostaten
als Bi-Metall-Knopfthermostat (7) geführt ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die elektrischen Anschlussleitungen (6) in einem Anschlusskabel (2) enthalten sind,
dass der Bi-Metall-Knopfthermostat (7) im Anschlusskabel (2) integriert und dort elektrisch
angeschlossen ist, und
dass der Thermostat in einem bestimmten Kabellängenabstand (8) vom Heizkörper entfernt
im Anschlusskabel (2) integriert ist, wobei dieser Kabellängenabstand (8) als thermischer
Koppelabstand so bemessen ist, dass über die Anschlussleitungen (6) durch Wärmeleitung
ein definierter Anteil der Heizkörperwärme zum Thermostaten zurückgeführt wird, so
dass der Thermostat die Umgebungstemperatur und den definiert zurückgeführten Anteil
der Heizkörpertemperatur erfasst, wodurch die Schalthysterese und damit ein Überschwingen
um den Sollwert reduzierbar sind.
2. Elektrische Heizung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass ein mehradriges Anschlusskabel (2) verwendet ist, dessen Außenisolierung am Einbauort
des Thermostaten entfernt ist,
dass dort die stromführende Phasen-Leitungsader (9) durchtrennt ist und dazwischen der
Thermostat angeschlossen ist, und
dass die anderen Adern (10 und 11) nahe am Thermostatgehäuse um dieses herumgeführt sind.
3. Elektrische Heizung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass über den Einbauort ein Schutzrohr (12) gesteckt ist, welches mit Vergussmasse (13)
zu einem Vergusskörper ausgegossen ist, so dass der Thermostat mit seinen Anschlüssen
im Schutzrohr (12) eingegossen und gehalten ist.
4. Elektrische Heizung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass zu beiden Seiten des Vergusskörpers Zugentlastungen (14) für die anschließenden Anschlusskabelteile
mit eingegossen sind.
5. Elektrische Heizung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der integrierte Thermostat und die Anschlusskabelteile von einem äußeren Schrumpfschlauch
(15) umgeben sind.
6. Elektrische Heizung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrische Heizung (1) explosionsgeschützt ausgeführt ist und in der Aufnahmeöffnung
(3) zusammen mit dem Heizelement (4) eine Schmelzsicherung (5) als Übertemperatursicherung
eingesetzt und vergossen ist.
7. Elektrische Heizung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Schmelzsicherung (5) im Heizelement (4) integriert ist.
8. Elektrische Heizung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass im fertig eingebauten Zustand der Thermostat unter oder neben dem Heizkörper (17)
liegt.