[0001] Die Erfindung betrifft eine mobile Trennwand, die durch eine Aneinanderreihung mehrerer
entfernbarer Wandelemente aufgebaut ist.
[0002] Im Stand der Technik wird prinzipiell unterschieden zwischen fest installierten Trennwänden
- wie Pressspanwänden oder Gipswänden - zur dauerhaften Abtrennung verschiedener Raumbereiche
in Wohn- oder Büroräumen, und mobilen Trennwänden zur zeitweisen Abtrennung verschiedener
Raumbereiche. Solche mobilen Trennwände sind verschiebbar oder leicht zu installieren
und ebenso leicht wieder zu deinstallieren. Die vorliegende Erfindung eignet sich
vorzugsweise für mobile Trennwände.
[0003] Aus der österreichischen Patentschrift AT 325262 ist eine mobile Trennwand bekannt.
Diese Trennwand besteht aus mehreren Wandelementen und eignet sich zur wahlweisen
Unterteilung von Räumen. Um eine hohe Schalldämmung zu erreichen, wird der Spalt zu
einer Bodenführungsschiene und der Spalt zu einer Laufschiene bzw. der Decke durch
ein aus der Bodenführungsschiene emporfahrbares Profil geschlossen. Das Profil drückt,
nachdem es dichtend gegen die Unterseite der Wandelemente gefahren ist, die Wandelemente
mit der Oberseite dichtend gegen die Laufschiene bzw. Decke. Das Profil wird von einer
in der Bodenführungsschiene drehbar gelagerten Gewindestange und einem damit gekoppelten
Spreizmechanismus aktiviert.
[0004] Der komplexe Aufbau eines derartigen Spreizmechanismus bedingt allerdings eine aufwendige
Herstellung und Wartung. Aufgrund der Anordnung der Bodenführungsschiene einschließlich
des Profils im Boden ist eine entsprechend dimensionierte Ausnehmung erforderlich.
Das Ausbilden einer solchen Ausnehmung stellt insbesondere bei nachträglicher Installation
einer mobilen Trennwand einen erheblichen Aufwand dar. Darüber hinaus wird das optische
Erscheinungsbild einer Bodenfläche unterbrochen und durch Schlitze eine Gefahrenquelle
für Unfälle geschaffen. Die Verwendung einer derartigen Bodenführung ist aufgrund
des Verschmutzungsrisikos und damit verbundener Funktionsstörungen im Bewegungsablauf
des Profils nachteilig.
[0005] Des weiteren ist in der EP 0 629 752 B1 eine mobile Trennwand beschrieben, die sich
zur wahlweisen Raumunterteilung eignet und sich bei Nichtgebrauch entlang von Laufschienen
in Stapelplätzen auf engem Raum zusammenschieben lässt. Zur Schalldämmung und zur
Gewährleistung der Standfestigkeit der einzelnen Bauelemente werden obere und untere
Abschlussprofile von pneumatischen Huborganen aktiviert. Die Huborgane werden von
einer gemeinsamen Druckluftquelle durch Aneinanderfügen der einzelnen Wandelemente
betätigt.
Die mittige Anordnung des Hubmechanismus innerhalb des jeweiligen Wandelementes bedingt
bei einer Verwendung in einer durchsichtigen Wand allerdings ein negatives Erscheinungsbild.
Da die Trennwand keine Bodenführung aufweist und die Wandelemente untereinander nicht
verriegelt sind, können die Wandelemente im Missbrauchsfall auseinandergedrückt werden.
[0006] Nachteilig bei allen diesen oben genannten mobilen Trennwänden ist, dass diese für
ihre Installation Laufschienen und/oder Bodenführungsschienen benötigen, die mit erheblichem
Montageaufwand fest an der zu schließenden Öffnung angebracht werden müssen. Des weiteren
können aufgrund der Starrheit und der mangelnden Flexibilität der oben genannten mobilen
Trennwände Öffnungen verschiedener Größe und Form nur mit erheblichem Aufwand oder
nur unzureichend abgedichtet werden. Außerdem weisen die oben genannten mobilen Trennwände
mechanische Bauteile auf, deren Herstellung teilweise aufwendig und teuer ist.
[0007] Aufgrund ihres hohen Gewichts und dem vergleichsweise erheblichen Montageaufwand
eignen sich diese mobilen Trennwände lediglich für stationäre Installationen wie beispielsweise
in Büroräumen, nicht aber für einen mobilen und flexiblen Einsatz auf Baustellen zur
provisorischen Abdichtung von Öffnungen in Rohbauten oder zur Erstellung von Montagehallen
oder dergleichen.
[0008] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine mobile Trennwand
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 derart weiterzubilden, dass eine Abdichtung von
Öffnungen verschiedener Größe insbesondere gegen Staub, Schmutz, Kälte und Lärm auf
einfache Weise realisierbar ist.
[0009] Diese Aufgabe wird ausgehend von einer mobilen Trennwand gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 in Verbindung mit dessen kennzeichnenden Merkmalen gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind in den nachfolgenden abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0010] Die Erfindung schließt die technische Lehre ein, dass jedes Wandelement einer mobilen
Trennwand in Form eines mit einem gasförmigen Medium zu befüllenden Luftkissens ausgebildet
ist.
[0011] Der erfindungsgemäße Gegenstand besitzt den Vorteil, dass hiermit Öffnungen - insbesondere
Fensteröffnungen in Rohbauten und dergleichen - kostengünstig und auf einfache schnelle
Weise dichtend verschlossen werden können. Hierbei ergibt sich durch den Einsatz der
erfindungsgemäßen Trennwand insbesondere der Vorteil, dass eine gegenüber herkömmlichen
Trennwänden erhöhte Wärme- und Kälteisolierung erreicht wird. Dies ist beispielsweise
bei Winterbaustellen von Vorteil. Des weiteren wird aber auch ein Schutz vor Staub,
Schmutz, Lärm und dergleichen erreicht. Ein weiterer Vorteil besteht in der Tatsache,
dass die einzelnen Luftkissen durch Ablassen der in ihnen gespeicherten Luft an die
Atmosphäre platzsparend gelagert werden können. Außerdem weisen die erfindungsgemäßen
Trennwände ein vergleichsweise geringes Gewicht auf, was ihre Handhabung insbesondere
in schwierigen Umgebungen wie auf Baustellen, auf Messen oder in Katastrophengebieten
weitgehend erleichtert.
[0012] In einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen mobilen Trennwand ist das
Luftkissen an Vorderseite und Rückseite bei innerem Druckaufbau infolge Einleitung
des gasförmigen Mediums in seiner Ausdehnung begrenzt. Diese Ausdehnungsbegrenzung
führt zu einer Platzeinsparung beim Aufstellen der mobilen Trennwand und bei geeigneter
Ausführung dieser Ausdehnungsbegrenzung zu erhöhter Stabilität des Luftkissens und
damit zu erhöhter Stabilität der gesamten Trennwand.
[0013] Die Ausdehnungsbegrenzung kann beispielsweise in einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung als ein in die elastische Außenhaut des Luftkissens an dessen Vorder-
und Rückseite eingeschweißte, aufgeklebte oder anderweitig mit ihr verbundene nicht-elastische
Gitternetzanordnung oder Parallelfadenanordnung ausgebildet sein.
[0014] In einer anderen Ausführungsform der Erfindung weisen die Randseiten des Luftkissens
bei innerem Druckaufbau infolge Einleitung des gasförmigen Mediums eine elastische
Ausdehnung auf. Durch diese elastische Ausdehnung wird eine dichtende Anpassung an
die Form der abzudichtenden Öffnung erreicht beziehungsweise die modular angeordneten
verschiedenen Luftkissen abdichtend aneinander gepresst.
[0015] In anderen bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung weisen die Luftkissen u n
an ihren Randseiten oder Ecken ein Druckknopfsystem, Verbindungshaken mit Gummibändern
oder Klettverschlüsse oder dergleichen auf, so dass bei Montage der Luftkissen benachbarte
Luftkissen über dieses Druckknopfsystem, die Verbindungshaken oder die Klettverschlüsse
lösbar miteinander verbindbar sind. Dadurch wird eine stabile selbsttragende Statik
der mobilen Trennwand erreicht, so dass aus den einzelnen Luftkissen großflächige
Strukturen, wie Montagehallen oder mobile Spritzwände erstellbar sind. Des weiteren
ist eine solche erfindungsgemäße mobile Trennwand zur Abtrennung verschiedener Arbeitsbereiche
in Büroräumen einsetzbar. Insbesondere durch den Einsatz von Verbindungshaken mit
Gummibändern ist es auf einfache Weise möglich, benachbarte Luftkissen derartig fest
miteinander zu verbinden, dass die Gesamtkonstruktion selbst gegen widrigste Witterungsverhältnisse
- wie Schneesturm und Hagelschlag - einen wind- und kälteisolierenden Schutz bietet.
[0016] Eine weitere, die Erfindung verbessernde Maßname sieht vor, dass die Vorder- und
Rückseite verschiedener Luftkissen in verschiedenen äußeren Formen ausgeführt sind,
insbesondere in halbkreisförmiger, quadratischer, rechteckiger, dreieckiger oder anderweitig
polygonaler Form. Natürlich sind auch andere Formen denkbar, wie beispielsweise ovale
oder schlauchförmige Gestaltungen. Dies bietet den Vorteil, dass verschiedene Öffnungsformen
auf einfache kostengünstige Weise abgedichtet werden können beziehungsweise Montagehallen,
Zelte oder Trennwände verschiedener Dimension und Form auf einfache Weise erstellt
werden können.
[0017] In noch einer weiteren Ausführungsform weist das Luftkissen an seiner Ober- und Unterseite
einen Rahmen auf. Dieser Rahmen dient zur Versteifung und zur Erhöhung der Stabilität
des Luftkissens insbesondere bei modularer Anordnung mehrerer Luftkissen.
[0018] Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels unter
Bezugname auf die Zeichnung näher dargestellt. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße mobile Trennwand, bestehend aus einer modularen Anordnung verschiedener
Luftkissen, und
- Fig. 2
- eine detaillierte Darstellung eines Luftkissens der Trennwand nach Fig. 1.
[0019] Die mobile Trennwand nach Fig. 1 besteht aus einer modularen Anordnung verschiedener
Luftkissen 1, die über Verbindungshaken mit Gummibändern 9 lösbar miteinander verbunden
sind. Die einzelnen Luftkissen 1 sind mit einem Gas - beispielsweise Luft - gefüllt,
das bei Montage des Luftkissens 1 über ein Ventil 11 eingeleitet wird. Soll das Luftkissen
wieder demontiert werden, wird das Füllgas über das Ventil 11 wieder abgelassen. Danach
kann das Luftkissen 1 platzsparend gelagert werden. Je nach abzudichtender Öffnung
werden Luftkissen unterschiedlicher Größe und Form verwendet. Um die Stabilität der
Trennwand zu erhöhen, sind die einzelnen Luftkissen 1 auf ihrer Ober- und Unterseite
mit je einem Rahmen 10 versehen, so dass freitragende und steife Trennwände entstehen.
[0020] Die Fig. 2 zeigt eine detaillierte Darstellung eines einzelnen Luftkissens 1. An
den Randseiten 5, 6, 7, 8 des Luftkissens 1 befinden sich Ausdehnungsflächen, die
sich variabel ausdehnen können. Durch diese variable Ausdehnung wird eine dichtende
Anpassung an die Form der abzudichtenden Öffnung erreicht, beziehungsweise die modular
angeordneten verschiedenen Luftkissen 1 abdichtend aneinander gepresst. Zur Verbesserung
der Stabilität des Luftkissens 1 sind diese Ausdehnungsflächen wabenförmig ausgeführt.
[0021] Das Luftkissen 1 ist an Vorderseite 2 und Rückseite 3 allerdings in seiner Ausdehnung
begrenzt. Diese Ausdehnungsbegrenzung ist in Form eines in die elastische Außenhaut
des Luftkissens 1 an dessen Vorderseite 2 und Rückseite 3 eingeschweißtes Gitternetz
4 ausgebildet. An den Ecken auf Vorderseite 2 und Rückseite 3 weist das Luftkissen
1 Verbindungshaken 9 mit Gummibändern auf, so dass bei modularer Anordnung der Luftkissen
1 benachbarte Luftkissen 1 über diese Verbindungshaken mit Haken und Gummibändern
fest miteinander verbunden sind. Des weiteren weist das Luftkissen 1 an seiner Ober-
und Unterseite einen Rahmen 10 auf. Dieser Rahmen 10 dient zur Versteifung und zur
Erhöhung der Stabilität des Luftkissens 1, insbesondere bei modularer Anordnung mehrerer
Luftkissen. Jedes Luftkissen 1 ist mit einem Gas - beispielsweise Luft - gefüllt,
das über ein Ventil 11 eingeleitet beziehungsweise abgelassen werden kann.
Bezugszeichenliste
[0022]
- 1
- Luftkissen
- 2
- Vorderseite
- 3
- Rückseite
- 4
- Gitternetz
- 5
- Randseite
- 6
- Randseite
- 7
- Randseite
- 8
- Randseite
- 9
- Verbindungshaken
- 10
- Rahmen
- 11
- Ventil
1. Mobile Trennwand, die durch eine Aneinanderreihung mehrerer entfernbarer Wandelemente
aufgebaut ist, dadurch gekennzeichnet,
dass jedes Wandelement in Form eines mit einem gasförmigen Medium zu befüllenden Luftkissens
(1) ausgebildet ist.
2. Mobile Trennwand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Vorderseite (2) und eine gegenüberliegende Rückseite (3) des Luftkissens (1)
bei einem inneren Druckaufbau infolge Einleitung des gasförmigen Mediums in seiner
flächigen Ausdehnung begrenzt ist.
3. Mobile Trennwand nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass zur Ausdehnungsbegrenzung in die elastische Außenhaut der Vorderseite (2) und der
Rückseite (3) des Luftkissen (1) eine eingeschweißte, aufgeklebte oder anderweitig
verbundene nicht-elastische Gitternetzanordnung (4) oder Parallelfadenanordnung vorgesehen
ist.
4. Mobile Trennwand nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die die Vorderseite (2) sowie die Rückseite (3) begrenzenden Randseiten (5, 6, 7,
8) des Luftkissens (1) bei einem inneren Druckaufbau infolge Einleitung des gasförmigen
Mediums eine elastische Ausdehnung aufweisen.
5. Mobile Trennwand nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass auf der Vorderseite (2) und/oder Rückseite (3) des Luftkissens (1) ein Druckknopfsystem
vorgesehen ist, so dass bei der Montage der Luftkissen (1) benachbarte Luftkissen
über das Druckknopfsystem lösbar miteinander verbindbar sind.
6. Mobile Trennwand nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Vorderseite (2) und/oder Rückseite (3) des Luftkissens (1) Verbindungshaken
(9) vorgesehen sind, so dass bei der Montage der Luftkissen (1) benachbarte Luftkissen
über die Verbindungshaken (9) mittels Gummibändern lösbar miteinander verbindbar sind.
7. Mobile Trennwand nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Vorderseite (2) und/oder Rückseite (3) des Luftkissens (1) Klettverschlüsse
vorgesehen sind, so dass bei der Montage der Luftkissen (1) benachbarte Luftkissen
über die Klettverschlüsse mittels Klettbänder lösbar miteinander verbindbar sind.
8. Mobile Trennwand nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorderseite (2) und Rückseite (3) des Luftkissens (1) dreieckig, rechteckig,
mehreckig, rund oder oval ausgebildet ist, um eine geometrische Anpassung an den abzutrennenden
Wandabschnitt zu ermöglichen.
9. Mobile Trennwand nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass das Luftkissen (1) zumindest an seiner Ober- und Unterseite je einen Rahmen (10)
aufweist, um die Steifigkeit und die Stabilität des Luftkissens (1) insbesondere bei
modularer Anordnung mehrer Luftkissen (1) zu erhöhen.