(19)
(11) EP 1 298 278 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.04.2003  Patentblatt  2003/14

(21) Anmeldenummer: 02020702.3

(22) Anmeldetag:  14.09.2002
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E06B 3/988
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 26.09.2001 DE 10147373

(71) Anmelder: Albert W. Otto GmbH
64807 Dieburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Otto, Heiko
    64823 Gro -Umstadt (DE)

(74) Vertreter: Katscher, Helmut, Dipl.-Ing. 
Patentanwalt, Fröbelweg 1
64291 Darmstadt
64291 Darmstadt (DE)

   


(54) Türzarge


(57) Eine Türzarge aus Stahlblech besteht aus zwei Zargenseitenteilen (1) und einem Zargenkopfteil (2), die jeweils zwei Randflansche (4) und eine Leibungsfläche (10)mit einer Falz (5) aufweisen. Die Leibungsfläche (10) und die Falzseitenwand (15) des Zargenkopfteils (2) sind über die Leibungsfläche (3) bzw. die Falzseitenwand (8) des Zargenseitenteils (1) hinaus verlängert. In Verlängerung der Leibungsfläche (3) und der Falzseitenwand (8) des Zargenseitenteils (1) vorspringende Verbindungszungen (18, 19) sind durch passende Einsteckschlitze (17) der Leibungsfläche (10) bzw. der Falzseitenwand (15) des Zargenkopfteils (2) gesteckt und durch ein formschlüssig an den Verbindungszungen (18, 19) angreifendes Verriegelungsteil (20) gesichert. Die Verbindungszungen (18, 19) weisen seitliche Einschnitte (18a, 19a) auf, in die ein das Verriegelungsteil bildender Verriegelungsschieber (20) eingreift.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Türzarge aus Stahlblech, bestehend aus zwei Zargenseitenteilen und einem Zargenkopfteil, die jeweils zwei Randflansche und eine Leibungsfläche mit einer Falz aufweisen, deren eine Falzseitenwand parallel und im Abstand zur Leibungsfläche angeordnet ist, wobei die Zargenseitenteile und das Zargenkopfteil mittels Verbindungselementen in einem Gehrungsstoß miteinander verbunden sind.

[0002] Es sind aus Stahlblech bestehende Türzargen bekannt, bei denen die Zargenseitenteile mit dem Zargenkopfteil verschweißt sind. Dadurch sind die Lagerhaltung und der Transport der Türzargen wesentlich erschwert; außerdem besteht die Gefahr, dass die Zargen beim Transport und auf der Baustelle verformt werden, so dass sie vor oder beim Einbau gerichtet werden müssen.

[0003] Um diese Nachteile zu vermeiden und insbesondere den Transport und die Lagerhaltung der Türzargen wesentlich zu vereinfachen, werden die in unverbundenem Zustand transportierten und gelagerten Zargenseitenteile und Zargenkopfteile erst unmittelbar vor dem Einbau miteinander verbunden. Bei einer bekannten Türzarge der eingangs genannten Gattung sind an den Leibungsflächen des Zargenkopfteils und des Zargenseitenteils Verbindungselemente angebracht, die ineinander gehakt werden können. Weitere Eckverbindungselemente müssen an zumindest einem Randflansch angebracht werden, um eine biegesteife Verbindung zwischen dem Zargenkopfteil und dem angeschlossenen Zargenseitenteil herzustellen. Die Herstellung, Bereitstellung und Anbringung der Verbindungselemente ist verhältnismäßig aufwendig, zumal hierfür mehrere lose Bauteile benötigt werden. Die Türzarge muss vor dem Einbau in die Türöffnung zusammengesetzt werden. Dadurch wird der Einbau erschwert.

[0004] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Türzarge der eingangs genannten Gattung so auszubilden, dass der Herstellungsaufwand für die Eckverbindung wesentlich verringert wird und eine stabile und biegesteife Eckverbindung in einfacher Weise ermöglicht wird. Zugleich soll der Einbau der Türzarge in die Türöffnung erleichtert werden.

[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Leibungsfläche und die Falzseitenwand des Zargenkopfteils über die Leibungsfläche bzw. die Falzseitenwand des Zargenseitenteils hinaus verlängert sind und dass in Verlängerung der Leibungsfläche und der Falzseitenwand des Zargenseitenteils vorspringende Verbindungszungen durch passende Einsteckschlitze der Leibungsfläche bzw. der Falzseitenwand des Zargenkopfteils gesteckt sind und durch ein formschlüssig an den Verbindungszungen angreifendes Verriegelungsteil gesichert sind.

[0006] Umgekehrt kann stattdessen auch vorgesehen sein, dass die Leibungsfläche und die Falzseitenwand des Zargenseitenteils über die Leibungsfläche bzw. die Falzseitenwand des Zargenkopfteils hinaus verlängert sind und dass in Verlängerung der Leibungsfläche und der Falzseitenwand des Zargenkopfteils vorspringende Verbindungszungen durch passende Einsteckschlitze der Leibungsfläche bzw. der Falzseitenwand des Zargenseitenteils gesteckt sind und durch ein formschlüssig an den Verbindungszungen angreifendes Verriegelungsteil gesichert sind.

[0007] Die durch die Einsteckschlitze passend hindurch ragenden und formschlüssig gesicherten Verbindungszungen wird in konstruktiv sehr einfacher Weise eine hoch belastbare Verbindung der hier jeweils rechtwinklig aufeinander stoßenden Blechteile erreicht. Die erforderliche Biegesteifigkeit der Eckverbindung ergibt sich dadurch, dass die jeweils durch eine Verbindungszunge hergestellten Verbindungen sowohl an der Stoßstelle der beiden Leibungsflächen als auch im Abstand hierzu an der Stoßstelle der beiden Falzseitenwände erfolgen. Damit kann auf jegliche sonstige biegesteife Verbindung der Randflansche verzichtet werden, wodurch sich der erforderliche konstruktive Aufwand und Arbeitsaufwand beim Herstellen der Verbindung wesentlich verringert.

[0008] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weisen die Verbindungszungen seitliche Einschnitte auf, in die ein das Verriegelungsteil bildender Verriegelungsschieber eingreift, der vorteilhafterweise in seiner Verriegelungsstellung formschlüssig festlegbar ist. Mit diesem Verriegelungsschieber, der vorzugsweise ein abgekröpfter, an den Außenseiten der Leibungsfläche und der Falzseitenwand anliegender Blechschieber ist, wird in sehr einfacher Weise eine formschlüssige und hoch belastbare Festlegung der Verbindungszungen erreicht.

[0009] Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Verriegelungsschieber von einer der beiden Stirnseiten der Zarge her verschiebbar und in seiner Verriegelungsstellung formschlüssig festlegbar ist. Damit wird es möglich, die Türzarge in Einzelteilen in die Türöffnung des Bauwerks einzubringen und die Zargenteile erst in dieser Einbaustellung miteinander zu verbinden. Dadurch wird einerseits der Einbau der Zarge erleichtert; andererseits wird der Einbau auch in sehr eng bemessene Türöffnungen ermöglicht.

[0010] Die Verschiebung und formschlüssige Festlegung des Verriegelungsschiebers wird in Ausgestaltung des Erfindungsgedankens vorteilhaft dadurch erreicht, dass eine Sicherungsschraube durch eine Bohrung am Boden der Falz gesteckt und in eine Gewindebohrung des Verriegelungsschiebers eingeschraubt ist. Diese Sicherungsschraube ist von der einen Stirnseite der Zarge her zugänglich und kann daher auch im eingesetzten Zustand der Türzarge betätigt werden. Zugleich wird durch die Anordnung der Sicherungsschraube in der Falz erreicht, dass die Sicherungsschraube auch später nicht stört und nicht sichtbar ist. Sie wird durch eine eingelegte Falzdichtung verdeckt.

[0011] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Erfindungsgedankens sind Gegenstand weiterer Unteransprüche.

[0012] Die Erfindung wird nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert, das in der Zeichnung dargestellt ist.

[0013] Es zeigt:

Fig. 1 in räumlicher, auseinandergezogener Darstellungsweise die Teile einer Türzarge vor dem Verbinden und

Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie II-II in Fig. 1 an der fertig gestellten Türzarge.



[0014] In Fig. 1 ist jeweils ein Endabschnitt eines Zargenseitenteils 1 und eines Zargenkopfteils 2 dargestellt, die Teile einer aus Stahlblech bestehenden, zusammensetzbaren Türzarge bilden. Es versteht sich, dass die Türzarge zwei mit dem Zargenkopfteil 2 verbundene Zargenseitenteile 1 aufweist, die an ihren Fußenden mittels Distanzschienen (nicht dargestellt) miteinander verbunden werden können.

[0015] Das Zargenseitenteil 1 weist eine Leibungsfläche 3 auf, an deren einem Rand ein Randflansch 4 rechtwinklig abgekantet ist. Am anderen Längsrand der Leibungsfläche 3 schließt sich eine im Querschnitt angenähert U-förmige Falz 5 an, die eine an der Außenseite der Leibungsfläche 3 anliegende innere Falzseitenwand 6, einen sich rechtwinklig dazu erstreckenden Boden 7 und eine parallel und im Abstand zur Leibungsfläche 3 angeordnete äußere Falzseitenwand 8 aufweist, von der wiederum ein Randflansch 9 rechtwinklig abgekantet ist.

[0016] Das Zargenkopfteil 2 weist den gleichen Profilquerschnitt auf wie das Zargenseitenteil 1. Auch beim Zargenkopfteil 2 ist eine Leibungsfläche 10 auf der einen Seite mit einem Randflansch 11 und auf der anderen Seite mit einer Falz 12 verbunden, die in der schon beschriebenen Art aus einer inneren Falzseitenwand 13, einem Boden 14 und einer äußeren Falzseitenwand 15 besteht, an die sich ein Randflansch 16 anschließt.

[0017] Das Zargenkopfteil 2 wird mit den beiden Zargenseitenteilen 1 an den beiden oberen Zargenecken in einem Gehrungsstoß verbunden. Hierzu sind die Leibungsflächen 10 und die äußere Falzseitenwand 15 des Zargenkopfteils 2 über die Anschlussstelle der Leibungsfläche 3 des Zargenseitenteils 1 hinaus verlängert und weisen Einsteckschlitze 17 auf. Die Falzseitenwand 15 des Zargenkopfteils 2 ist über die daran rechtwinklig anstoßende Falzseitenwand des Zargenseitenteils 1 hinaus verlängert und weist ebenfalls einen Einsteckschlitz 17 auf.

[0018] In Verlängerung der Leibungsfläche 3 des Zargenseitenteils 1 springen zwei im Abstand zueinander angeordnete Verbindungszungen 18 in Verlängerung der Leibungsfläche 3 vor. Ebenso springt eine Verbindungszunge 19 in Verlängerung der äußeren Falzseitenwand 8 des Zargenseitenteils 1 vor.

[0019] Zur Verbindung des Zargenseitenteils 1 mit dem Zargenkopfteil 2 werden die Verbindungszungen 18 und 19 in der in Fig. 1 durch Pfeile angedeuteten Weise durch die Einsteckschlitze 17 gesteckt. Die Verbindungszungen 18 und 19 weisen seitliche Einschnitte 18a bzw. 19a auf, die alle in gleicher Richtung hin offen sind, nämlich in Fig. 1 nach hinten.

[0020] Ein Verriegelungsschieber 20 ist als abgekröpfter, an den Außenseiten der Leibungsfläche 10 und der Falzseitenwand 15 anliegender Blechschieber ausgeführt. Er weist Schlitze 21 und Randeinschnitte 22 auf, durch die die Verbindungszungen 18 und 19 ragen. Im montierten Zustand wird der Verriegelungsschieber 20 so in seiner Längsrichtung verschoben, dass er in die seitlichen Einschnitte 18a und 19a der Verbindungszungen 18 und 19 formschlüssig eingreift.

[0021] Der Verriegelungsschieber 20 ist in seiner Verriegelungsstellung formschlüssig festlegbar. Hierfür ist eine Sicherungsschraube 23 (Fig. 2) vorgesehen, die durch eine Bohrung 24 am Boden 14 der Falz 12 gesteckt ist. Die Sicherungsschraube 23 ist in eine Gewindebohrung 25 des Verbindungsschiebers 20 eingeschraubt, die sich in dem mittleren Abschnitt 20a des abgekröpften Sicherungsschiebers 20 befindet. Mittels der Sicherungsschraube 23 wird der Verriegelungsschieber 20 in der Stellung festgelegt, in der er die Verbindungszungen 18 und 19 in ihrer Verbindungsstellung festspannt.

[0022] Die Türzarge kann in der Türöffnung des Bauwerks zusammengesetzt werden. Der Sicherungsschieber 20 kann sodann von außen, nämlich über die in der Falz zugängliche Sicherungsschraube 23 bewegt und verspannt werden. Das Einsetzen der Zargeneinzelteile in die Rohbau-Türöffnung ist wesentlich einfacher und leichter als das Einsetzen einer vorgefertigten, zusammengesetzten Türzarge.

[0023] Da sich die durch die Verbindungszunge 19 geschaffene Verbindung der beiden Falzseitenwände 8 und 15 im Abstand zu der durch die Verbindungszungen 18 geschaffenen Verbindung der beiden Leibungsflächen 3 und 10 befindet, entsteht eine biegesteife Eckverbindung der Türzarge. Die jeweils benachbarten Randflansche 4 und 11 bzw. 9 und 16 treffen in einem einfachen Gehrungsstoß aufeinander und bedürfen keiner zusätzlichen Verbindung.

[0024] Es versteht sich, dass die Verbindung des Zargenseitenteils 1 mit dem Zargenkopfteil 2 auch in der Weise erfolgen kann, dass die Verbindungszungen 18 und 19 am Zargenkopfteil 2 ausgebildet sind und in Einsteckschlitze der verlängerten Leibungsfläche 3 und äußeren Falzseitenwand 8 des Zargenseitenteils 1 reichen.


Ansprüche

1. Türzarge aus Stahlblech, bestehend aus zwei Zargenseitenteilen und einem Zargenkopfteil, die jeweils zwei Randflansche und eine Leibungsfläche mit einer Falz aufweisen, deren eine Falzseitenwand parallel und im Abstand zur Leibungsfläche angeordnet ist, wobei die Zargenseitenteile und das Zargenkopfteil mittels Verbindungselementen in einem Gehrungsstoß miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Leibungsfläche (10) und die Falzseitenwand (15) des Zargenkopfteils (2) über die Leibungsfläche (3) bzw. die Falzseitenwand (8) des Zargenseitenteils (1) hinaus verlängert sind und dass in Verlängerung der Leibungsfläche (3) und der Falzseitenwand (8) des Zargenseitenteils (1) vorspringende Verbindungszungen (18, 19) durch passende Einsteckschlitze (17) der Leibungsfläche (10) bzw. der Falzseitenwand (15) des Zargenkopfteils (2) gesteckt sind und durch ein formschlüssig an den Verbindungszungen (18, 19) angreifendes Verriegelungsteil (20) gesichert sind.
 
2. Türzarge aus Stahlblech, bestehend aus zwei Zargenseitenteilen und einem Zargenkopfteil, die jeweils zwei Randflansche und eine Leibungsfläche mit einer Falz aufweisen, deren eine Falzseitenwand parallel und im Abstand zur Leibungsfläche angeordnet ist, wobei die Zargenseitenteile und das Zargenkopfteil mittels Verbindungselementen in einem Gehrungsstoß miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Leibungsfläche (3) und die Falzseitenwand (8) des Zargenseitenteils (1) über die Leibungsfläche (10) bzw. die Falzseitenwand (15) des Zargenkopfteils (2) hinaus verlängert sind und dass in Verlängerung der Leibungsfläche (10) und der Falzseitenwand (15) des Zargenkopfteils (2) vorspringende Verbindungszungen durch passende Einsteckschlitze der Leibungsfläche (3) bzw. der Falzseitenwand (8) des Zargenseitenteils (1) gesteckt sind und durch ein formschlüssig an den Verbindungszungen angreifendes Verriegelungsteil (20) gesichert sind.
 
3. Türzarge nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungszungen (18, 19) seitliche Einschnitte (18a, 19a) aufweisen, in die ein das Verriegelungsteil bildender Verriegelungsschieber (20) eingreift.
 
4. Türzarge nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Verriegelungsschieber (20) in seiner Verriegelungsstellung formschlüssig festlegbar ist.
 
5. Türzarge nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Verriegelungsschieber (20) ein abgekröpfter, an den Außenseiten der Leibungsfläche (10) und der Falzseitenwand (15) anliegender Blechschieber ist.
 
6. Türzarge nach einem der Ansprüche 3 - 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Verriegelungsschieber (20) von einer der beiden Stirnseiten der Zarge her verschiebbar und in seiner Verriegelungsstellung formschlüssig festlegbar ist.
 
7. Türzarge nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine Sicherungsschraube (23) durch eine Bohrung (24) am Boden (14) der Falz (12) gesteckt und in eine Gewindebohrung (25) des Verriegelungsschiebers (20) eingeschraubt ist.
 
8. Türzarge nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zur Verbindung der Leibungsflächen (3, 10) zwei Verbindungszungen (18) im Abstand zueinander angeordnet sind.
 




Zeichnung