Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft zunächst ein Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine,
bei dem Kraftstoff mittels mindestens einer Kraftstoffpumpe in eine Kraftstoff-Sammelleitung
gefördert wird, aus der er über mindestens eine Kraftstoff-Einspritzvorrichtung direkt
in mindestens einen Brennraum der Brennkraftmaschine gelangt.
[0002] Ein solches Verfahren ist von Markt her bekannt. Es wird als Benzin-Direkteinspritzung
bezeichnet. Bei ihm wird der Kraftstoff aus einem Kraftstoffbehälter von einer ersten
Kraftstoffpumpe (Vorförderpumpe) zu einer zweiten Kraftstoffpumpe (Hochdruckpumpe)
gefördert. Diese fördert den Kraftstoff in eine Kraftstoff-Sammelleitung ("Rail"),
in der der Kraftstoff unter hohem Druck gespeichert ist. An die Kraftstoff-Sammelleitung
sind mehrere Kraftstoff-Einspritzventile angeschlossen, die den Kraftstoff direkt
in die entsprechenden Brennräume der Brennkraftmaschine einspritzen.
[0003] Durch die direkte Einspritzung des Kraftstoffs in die Brennräume kann der Kraftstoff
im Brennraum geschichtet werden ("Schichtbetrieb"): Dies bedeutet, dass nur im Bereich
der Zündkerze ein zündfähiges Kraftstoff-Luftgemisch vorhanden ist, wohingegen im
übrigen Brennraum nur ein sehr mageres Kraftstoff-Luftgemisch oder überhaupt kein
Kraftstoff vorhanden ist. Hierdurch kann der Kraftstoffverbrauch gesenkt werden. Möglich
ist aber auch, den Kraftstoff so in die Brennräume einzuspritzen, dass ein homogenes
Luft-Kraftstoffgemsich im Brennraum vorliegt. Eine solche Betriebsart nennt man "Homogenbetrieb".
Sie wird vor allem bei hoher Last und hohen Drehzahlen gewählt.
[0004] Ein Problem bei Brennkraftmaschinen mit Benzin-Direkteinspritzung ist der Start der
Brennkraftmaschine: Da die Hochdruckpumpe üblicherweise mechanisch von der Brennkraftmaschine
angetrieben wird und somit bei stehender Brennkraftmaschine selbst steht, wird der
Druck in der Kraftstoff-Sammelleitung der Brennkraftmaschine bei deren Start bisher
üblicherweise nur von der elektrisch angetriebenen Vorförderpumpe erzeugt. Dieser
Druck liegt im Allgemeinen nur bei 3-6 bar. Bei einem derartig geringen Druck ist
jedoch die Zerstäubung des Kraftstoffs durch die Kraftstoff-Einspritzvorrichtung relativ
schlecht. Um dies zu kompensieren, wird bisher eine gewisse Menge an Kraftstoff beim
Start der Brennkraftmaschine zusätzlich eingespritzt, um ein zündfähiges Gemisch im
Brennraum der Brennkraftmaschine zu erhalten. Diese zusätzliche Kraftstoffmasse führt
jedoch zu einem Kraftstoff-Mehrverbrauch und verschlechtert die Emissionseigenschaften
der Brennkraftmaschine.
[0005] Die vorliegende Erfindung hat daher die Aufgabe, ein Verfahren der eingangs genannten
Art so weiterzubilden, dass beim Start der Brennkraftmaschine weniger Kraftstoff verbraucht
wird und die Emissionseigenschaften der Kraftmaschine besser werden.
[0006] Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
dass die beim Start der Brennkraftmaschine bei einer Einspritzung von der Kraftstoff-Einspritzvorrichtung
in den Brennraum einzuspritzende Kraftstoffmasse vom Druck der Kraftstoff-Sammelleitung
abhängt.
Vorteile der Erfindung
[0007] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die beim Start einzuspritzende Kraftstoffmasse
vom aktuellen Druck in der Kraftstoff-Sammelleitung abhängig gemacht. Hierdurch kann
berücksichtigt werden, dass in manchen Startsituationen der Druck in der Krafstoff-Sammelleitung
höher ist als der von der Vorförderpumpe erzeugbare Kraftstoffdruck. Eine solche Situation
kann zum Beispiel bei einem Wiederanlassen der Brennkraftmaschine nach einem kurzzeitigen
Ausschalten vorliegen, wenn die Zeit zwischen dem Ausschalten der Brennkraftmaschine
und dem Wiederanlassen so kurz ist, dass der Druck in der Kraftstoff-Sammelleitung
noch nicht vollständig abgesunken ist. Möglich ist aber auch, dass sich während des
Anlassvorgangs ein Druck in der Kraftstoff-Sammelleitung aufbaut, welcher höher liegt
als der von der Vorförderpumpe erzeugbare Druck.
[0008] In all diesen Situationen wird der Kraftstoff von der Kraftstoff-Einspritzvorrichtung
besser zerstäubt als in jenen Situationen, in denen nur der von der Vorförderpumpe
erzeugbare Druck in der Kraftstoff-Sammelleitung vorliegt. Dies bedeutet, dass der
Kraftstoff zündwilliger ist und somit die Kraftstoffmasse verringert werden kann.
Dem wird durch das erfindungsgemäße Verfahren Rechnung getragen.
[0009] Somit wird es durch das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht, in vielen Situationen
beim Starten der Brennkraftmaschine den Kraftstoffverbrauch zu senken und das Emissionsverhalten
zu verbessern.
[0010] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in Unteransprüchen angegeben.
[0011] In einer ersten Weiterbildung wird vorgeschlagen, dass die beim Start der Brennkraftmaschine
bei einer Einspritzung von der Kraftstoff-Einspritzvorrichtung in den Brennraum einzuspritzende
Kraftstoffmasse dadurch gebildet wird, dass eine Norm-Kraftstoffmasse bestimmt wird,
die beim Start bei einem bestimmten Druck in der Kraftstoff-Sammelleitung in den Brennraum
einzuspritzen ist, und diese Norm-Kraftstoffmasse mit einem Wichtungsfaktor multipliziert
wird, der dann, wenn der Druck in der Kraftstoff-Sammelleitung gleich dem bestimmten
Druck ist, den Wert 1 hat, und bei einer Abweichung des Drucks von dem bestimmten
Druck einen Wert ungleich 1 annimmt.
[0012] Dieses erfindungsgemäße Verfahren ist softwaretechnisch leicht zu realisieren. Dabei
sei darauf hingewiesen, dass es sich bei der Norm-Kraftstoffmasse keineswegs um eine
Konstante handelt, sondern um eine Kraftstoffmasse, welche beispielsweise von anderen
Parametern, wie der Temperatur der Brennkraftmaschine, abhängen kann. Wenn die Norm-Kraftstoffmasse
beispielsweise auf den minimalen Druck in der Kraftstoff-Sammelleitung bezogen ist
- bei diesem Druck handelt es sich vorzugsweise um den von der Vorförderpumpe erzeugbaren
Druck - dann nimmt der Wichtungsfaktor bei größer werdendem Druck in der Kraftstoff-Sammelleitung
einen Wert kleiner 1 an.
[0013] Möglich ist auch, dass die beim Start der Brennkraftmaschine bei einer Einspritzung
von der Kraftstoff-Einspritzvorrichtung in den Brennraum einzuspritzende Kraftstoffmasse
von der Druckdifferenz zwischen Brennraum und Kraftstoff-Sammelleitung abhängt. Diese
Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens führt dann zu einer besonders hohen Kraftstoffeinsparung,
wenn die Brennkraftmaschine im Schichtbetrieb gestartet werden soll.
[0014] In diesem erfolgt die Einspritzung möglicherweise auch während des Verdichtungstaktes.
[0015] Dabei wird analog zu dem oben Gesagten vorgeschlagen, dass die beim Start der Brennkraftmaschine
bei einer Einspritzung der Kraftstoff-Einspritzvorrichtung in den Brennraum einzuspritzende
Kraftstoffmasse dadurch gebildet wird, dass eine Norm-Kraftstoffmasse bestimmt wird,
die beim Start bei einer bestimmten Druckdifferenz zwischen Brennraum und Kraftstoff-Sammelleitung
in den Brennraum einzuspritzen ist, und diese Norm-Kraftstoffmasse mit einem Wichtungsfaktor
multipliziert wird, der dann, wenn die Druckdifferenz zwischen Brennraum und Kraftstoff-Sammelleitung
gleich der bestimmten Druckdifferenz ist, den Wert 1 hat, und der bei einer Abweichung
der Druckdifferenz von der bestimmten Druckdifferenz einen Wert ungleich 1 annimmt.
[0016] Bei der Verwendung eines Wichtungsfaktors zur Bestimmung der beim Start einzuspritzenden
Kraftstoffmasse ist es vorteilhaft, wenn der Wichtungsfaktor mittels einer Kennlinie
bestimmt wird, die mit dem Druck in der Kraftstoff-Sammelleitung oder der Druckdifferenz
zwischen Brennraum und Kraftstoff-Sammelleitung adressiert wird. Eine solche Kennlinie
ist einfach zu programmieren und ermöglicht die Bestimmung des Wichtungsfaktors mit
hoher Genauigkeit.
[0017] Für das erfindungsgemäße Verfahren wird auch vorgeschlagen, dass die Öffnungsdauer
der Kraftstoff-Einspritzuvorrichtung bei einer Einspritzung beim Start der Brennkraftmaschine
von der bei einer Einspritzung in den Brennraum einzuspritzenden Kraftstoffmasse und
von der Druckdifferenz zwischen Brennraum und Kraftstoff-Sammelleitung abhängt. Hierdurch
kann die beim Start der Brennkraftmaschine einzuspritzende Kraftstoffmasse mit besonders
hoher Genauigkeit entsprechend den zum Startzeitpunkt vorliegenden Betriebsbedingungen
der Brennkraftmaschine eingespritzt werden.
[0018] In vorteilhafter Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird auch vorgeschlagen,
dass nur dann, wenn in der Kraftstoff-Sammelleitung ein Druck von mindestens 20 bar,
insbesondere mindestens ungefähr 50 bar, herrscht, Kraftstoff von der Kraftstoff-Einspritzvorrichtung
in den Brennraum der Brennkraftmaschine eingespritzt wird. Hierdurch wird der Druckaufbau
in der Kraftstoff-Sammelleitung während des Startvorgangs der Brennkraftmaschine beschleunigt,
da zunächst nur Kraftstoff in die Kraftstoff-Sammelleitung gefördert, jedoch kein
Kraftstoff aus der Kraftstoff-Sammelleitung abgeführt wird. Ferner wird sichergestellt,
dass bei einem Druck in der Kraftstoff-Sammelleitung, welcher keine ausreichende Zerstäubung
des Kraftstoffs im Brennraum ermöglicht, keine Einspritzung erfolgt. Hierdurch wird
der Kraftstoffverbrauch der Brennkraftmaschine nochmals reduziert und das Emisionsverhalten
während des Starts der Brennkraftmaschine nochmals verbessert.
[0019] Durch eine "Notfallschaltung" kann sichergestellt werden, dass dann, wenn der gewünschte
Druck auch nach einer bestimmten Zeit nicht erreicht werden kann, eine Einspritzung
bei geringem Druck und entsprechend erhöhter Kraftstoffmenge erfolgt.
[0020] Dabei wird besonders bevorzugt, wenn mindestens eine Kraftstoffpumpe wenigstens zum
Starten der Brennkraftmaschine wenigstens mittelbar elektrisch angetrieben wird. Wird
der Druck in der Kraftstoff-Sammelleitung ausschließlich durch eine elektrisch angetriebene
Kraftstoffpumpe oder durch mehrere elektrisch angetriebene Kraftstoffpumpen erzeugt,
kann bereits während des Startvorgangs der Brennkraftmaschine ein für die Zerstäubung
ausreichend hoher Druck auf einfache Art und Weise erzeugt werden.
[0021] Möglich ist aber auch, dass mindestens eine Kraftstoffpumpe mechanisch von der Brennkraftmaschine
angetrieben und beim Starten der Brennkraftmaschine ein elektrischer Anlasser betätigt
wird. Der elektrische Anlasser wirkt somit mittelbar als elektrischer Antrieb der
Kraftstoffpumpe. Somit muss beim Starten der Brennkraftmaschine zunächst der Anlasser
eine bestimmte Zeit betätigt werden, um den Druck in der Kraftstoff-Sammelleitung
aufzubauen. Erst wenn der Druck ein bestimmtes Niveau erreicht hat, erfolgt eine Einspritzung
des Kraftstoffs durch die Kraftstoff-Einspritzvorrichtungen und dessen Zündung im
Brennraum. Dieses Verfahren ist auch bei einigen bekannten Brennkraftmaschinen ohne
zusätzliche Komponenten zu realisieren. Die erfindungsgemäßen Vorteile können somit
ohne Zusatzkosten erzielt werden.
[0022] Die Erfindung betrifft auch ein Computerprogramm, welches zur Durchführung des Verfahrens
der obigen Art geeignet ist, wenn es auf einem Computer ausgeführt wird. Dabei wird
besonders bevorzugt, wenn das Computerprogramm auf einem Speicher, insbesondere auf
einem Flash-Memory oder einem Ferrit-RAM, abgespeichert ist.
[0023] Die Erfindung betrifft auch ein Steuer-/oder Regelgerät zum Betreiben einer Brennkraftmaschine.
Bei diesem wird besonders bevorzugt, wenn es einen Speicher umfasst, auf dem ein Computerprogramm
der obigen Art abgespeichert ist.
[0024] Weiterhin betrifft die Erfindung eine Brennkraftmaschine, mit einem Kraftstoffbehälter,
mit mindestens einer Kraftstoffpumpe, welche Kraftstoff aus dem Kraftstoffbehälter
in eine Kraftstoff-Sammelleitung fördert, mit mindestens einer Kraftstoff-Einspritzvorrichtung,
welche an die Kraftstoff-Sammelleitung angeschlossen ist und Kraftstoff direkt in
mindestens einen Brennraum der Brennkraftmaschine einspritzt, und mit einem Drucksensor,
welcher den Druck in der Kraftstoff-Sammelleitung erfasst.
[0025] Bei einer solchen Brennkraftmaschine können die erfindungsgemäßen Vorteile dann erzielt
werden, wenn sie ein Steuer- und/oder Regelgerät der obigen Art umfasst.
Zeichnung
[0026] Nachfolgend werden besonders bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung unter
Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung im Detail erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung einer Brennkraftmaschine mit Benzin-Direkteinspritzung;
- Figur 2
- ein Ablaufdiagramm, welches ein Verfahren zum Starten der Brennkraftmaschine von Figur
1 darstellt;
- Figur 3
- ein Ablaufdiagramm, welches ein erstes Ausführungsbeispiel eines Verfahrens zur Bestimmung
der beim Start der Brennkraftmaschine einzuspritzenden Kraftstoffmasse und der Einspritzzeit
darstellt; und
- Figur 4
- ein Diagramm ähnlich Figur 3 eines zweiten Ausführungsbeispiels eines Verfahrens zur
Bestimmung der beim Start einzuspritzenden Kraftstoffmasse und der Einspritzzeit.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0027] In Figur 1 trägt eine Brennkraftmaschine insgesamt das Bezugszeichen 10. Sie umfasst
einen Kraftstoffbehälter 12, aus dem eine elektrisch angetriebene Vorförderpumpe 14
den Kraftstoff in eine Niederdruck-Kraftstoffleitung 16 fördert. Die Niederdruck-Kraftstoffleitung
16 führt zu einer mechanisch von einer Nockenwelle (nicht dargestellt) der Brennkraftmaschine
angetriebenen Hochdruck-Kraftstoffpumpe 18. Diese fördert den Kraftstoff in eine Kraftstoff-Sammelleitung
20, in der der Kraftstoff im Normalbetrieb unter hohem Druck gespeichert ist.
[0028] An die Kraftstoff-Sammelleitung 20 sind mehrere Kraftstoff-Einspritzvorrichtungen
22 angeschlossen. Bei diesen handelt es sich um Injektoren, welche direkt am Motorblock
der Brennkraftmaschine 10 befestigt sind. Sie spritzen den Kraftstoff direkt in Brennräume
24 ein. Gestartet wird die Brennkraftmaschine 10 durch die Betätigung eines elektrischen
Anlassers 26, welcher mechanisch mit einer Kurbelwelle 28 der Brennkraftmaschine 10
verbunden ist.
[0029] Die von der Hochdruck-Kraftstoffpumpe 18 in die Kraftstoff-Sammelleitung 20 geförderte
Kraftstoffmenge wird durch ein Mengensteuerventil 30 eingestellt. Dieses kann einen
Arbeitsraum (nicht dargestellt) der Hochdruck-Kraftstoffpumpe 18 während eines Fördertaktes
zeitweise mit der Niederdruck-Kraftstoffleitung 16 verbinden. Der Druck in der Kraftstoff-Sammelleitung
20 wird von einem Drucksensor 32 erfasst. Im Normalbetrieb wird der Druck in der Kraftstoff-Sammelleitung
20 über den Drucksensor 32 und das Mengensteuerventil 30 im Sinne einer geschlossenen
Regelstrecke auf einem bestimmten Wert gehalten. Hierzu sind das Mengensteuerventil
30 und der Drucksensor 32 mit einem Steuer- und Regelgerät 34 verbunden.
[0030] Die Drehzahl der Kurbelwelle 28 wird von einem Drehzahlsensor 36 abgegriffen, welcher
ebenfalls entsprechende Signale an das Steuer- und Regelgerät 34 liefert. Auch ein
Temperatursensor 38, welcher die Temperatur der Brennkraftmaschine 10 abgreift, ist
an das Steuer- und Regelgerät 34 angeschlossen. Schließlich erhält das Steuer- und
Regelgerät 34 auch noch Signale von einem Starterschalter 40. Bei einer Betätigung
des Starterschalters 40 wird der elektrische Anlasser 26 vom Steuer- und Regelgerät
34 entsprechend angesteuert, um die Brennkraftmaschine 10 zu starten. Die Kraftstoff-Einspritzvorrichtungen
22 werden vom Steuer- und Regelgerät 34 angesteuert. (In Figur 1 ist aus Gründen der
Übersichtlichkeit nur die Verbindung einer Krafstoff-Einspritzung 22 mit dem Steuer-
und Regelgerät 34 dargestellt).
[0031] Der Startvorgang der in Figur 1 dargestellten Brennkraftmaschine 10 wird nun anhand
des in Figur 2 gezeigten Ablaufdiagramms erläutert (das dargestellte Verfahren ist
als Computerprogramm im Steuer- und Regelgerät 34 gespeichert):
[0032] Nach einem Startblock 42 wird in einem Block 44 abgefragt, ob der Starterschalter
40 betätigt wurde. Wenn die Antwort im Block 44 ja ist, wird im Block 46 der Anlasser
26 vom Steuer- und Regelgerät 34 so angesteuert, dass er die Kurbelwelle 28 in Drehung
versetzt. Aufgrund der Drehung der Kurbelwelle 28 wird auch die Nockenwelle der Brennkraftmaschine
10 in Drehung versetzt, an die wiederum die Hochdruck-Kraftstoffpumpe 18 angeschlossen
ist. Durch eine Betätigung des elektrischen Anlassers 46 wird somit mittelbar auch
die Hochdruck-Kraftstoffpumpe 18 in Drehung versetzt.
[0033] Im Block 46 wird auch die elektrische Kraftstoffpumpe 14 eingeschaltet. Aufgrund
des Betriebs der elektrischen Kraftstoffpumpe 14 und der Hochdruck-Kraftstoffpumpe
18 baut sich in der Kraftstoff-Sammelleitung 20 ein gewisser Kraftstoffdruck auf.
Dies wird noch dadurch beschleunigt, dass zunächst von den Kraftstoff-Einspritzvorrichtungen
22 kein Kraftstoff in die Brennräume 24 eingespritzt wird. In einem Block 48 wird
geprüft, ob der Druck in der Kraftstoff-Sammelleitung 20 einen Druck von 50 bar erreicht
bzw. diesen überschritten hat. Die entsprechenden Signale erhält das Steuer- und Regelgerät
34 vom Drucksensor 32.
[0034] Wenn die Antwort im Block 48 ja ist, werden im Block 50 die Kraftstoff-Einspritzvorrichtungen
22 so angesteuert, dass diese nun Kraftstoff in die Brennräume 24 einspritzen. Auch
die Zündung (nicht dargestellt in Figur 1) wird nun eingeschaltet. Der eigentliche
Start der Brennkraftmaschine 10 erfolgt also bei einem Kraftstoffdruck in der Kraftstoff-Sammelleitung
20 von mindestens 50 bar. Während des Startvorgangs steigt aufgrund der sich nun schneller
drehenden Kurbelwelle 28 der Druck in der Kraftstoff-Sammelleitung 20 weiter an.
[0035] Im Block 52 wird geprüft, ob der Startvorgang der Brennkraftmaschine 10 abgeschlossen
werden kann. Die entsprechenden Signale werden vom Drehzahlsensor 36 dem Steuer- und
Regelgerät 34 bereitgestellt. Ein Kriterium für das Ende des Startvorgangs kann beispielsweise
sein, dass die Drehzahl der Brennkraftmaschinen 10 einen bestimmten Wert erreicht
bzw. überschreitet. Nach dem Starten der Brennkraftmaschine wir im Block 54 der Anlasser
ausgeschaltet. Das Verfahren endet im Endblock 56.
[0036] In einem nicht dargestellten Ausführungsbeispiel wird auch die Zeit überwacht, innerhalb
der sich der Druck in der Kraftstoff-Sammelleitung aufbaut. Erreicht der Druck beispielsweise
wegen einer schwachen Batterie und entsprechend niedriger Anlasserdrehzahl innerhalb
eines bestimmten Zeitraums nicht den an sich vorgegebenen Mindestwert, erfolgen dennoch
Einspritzungen durch die Injektoren mit entsprechend erhöhter Kraftstoffmasse.
[0037] Für die Durchführung des Verfahrensblockes 50 in Figur 2 (Einspritzung von Kraftstoff
in die Brennräume 24) muss die Einspritzzeit der Kraftstoff-Einspritzvorrichtungen
22 festgelegt werden. Unter der Einspritzzeit wird der Zeitraum verstanden, während
der die Kraftstoff-Einspritzvorrichtungen 22 während des Einspritztaktes des jeweiligen
Brennraums 24 geöffnet sind.
[0038] Eine Möglichkeit zur Bestimmung der Einspritzzeit ist in Figur 3 dargestellt: Danach
wird in einem Block 58 eine Norm-Kraftstoffmasse mns für den Startvorgang berechnet.
Diese Kraftstoffmasse mns ist beispielsweise abhängig von der Temperatur tmot der
Brennkraftmaschine 10, welche vom Temperatursensor 38 bereitgestellt wird. Bei kalter
Brennkraftmaschine 10 muss insgesamt mehr Kraftstoff eingespritzt werden als bei warmer
Brennkraftmaschine. Bei der "Norm-Kraftstoffmasse" handelt es sich um jene Kraftstoffmasse,
welche bei einem bestimmten minimalen Kraftstoffdruck (3 bis 6 bar) eingespritzt werden
müsste.
[0039] Wie im Zusammenhang mit Figur 2 erläutert wurde, ist der Kraftstoffdruck in der Kraftstoff-Sammelleitung
20 während des Startvorgangs der Brennkraftmaschine 10 nicht konstant. Da bei hohem
Druck in der Kraftstoff-Sammelleitung 20 der Kraftstoff von den Kraftstoff-Einspritzungen
22 im entsprechenden Brennraum 24 jedoch besser zerstäubt wird, so dass für eine erfolgreiche
Zündung des Kraftstoffs weniger Kraftstoff eingespritzt werden kann, wird im Block
60 mittels einer Kennlinie ein Wichtungsfaktor wf aus dem vom Drucksensor 32 erfassten
Druck pr in der Kraftstoff-Sammelleitung 20 gebildet.
[0040] Die Kennlinie ist dabei so ausgelegt, dass dann, wenn der Druck pr in der Kraftstoff-Sammelleitung
20 in etwa dem von der elektrischen Kraftstoffpumpe 14 erzeugbaren Druck entspricht
(ungefähr 3-6 bar), der Wichtungsfaktor wf den Wert 1 hat. Bei einem Druck pr in der
Kraftstoff-Sammelleitung 20, welcher höher ist als dieser Minimaldruck, wird der Wichtungsfaktor
wf kleiner als 1. Der Wichtungsfaktor wf wird in 62 mit der im Block 58 berechneten
Norm-Kraftstoffmasse mns multipliziert.
[0041] In einem Block 64 wird aus dem Signal des Drehzahlsensors 36 die Position des ZOT
des Kolbens (nicht dargestellt) des entsprechenden Brennraums 24 bestimmt. "ZOT" bedeutet
eine Winkelstellung vor dem oberen Totpunkt Zündung. Die Kolbenposition eines Brennraums
24 kann vom Drehzahlsensor 36 erfasst werden, da er so ausgebildet ist, dass er auch
die Winkelposition der Kurbelwelle 28 erfassen kann. Aus der Position des Kolbens
eines Brennraums 24 kann dann ebenfalls im Block 64 der im Brennraum 24 herrschende
aktuelle Druck pb ermittelt werden.
[0042] In 66 wird die Differenz zwischen dem Druck pr in der Kraftstoff-Sammelleitung 20
und dem Druck pb im Brennraum 24 gebildet. Diese Druckdifferenz dprpb wird ebenso
wie die in 62 bestimmte und gegebenenfalls durch den Wichtungsfaktor wf reduzierte
Kraftstoffmasse ms einem Block 68 zugeführt, in dem, beispielsweise durch ein Kennfeld,
die Einspritzzeit ti der Kraftstoff-Einspritzvorrichtung 22 des entsprechenden Brennraums
24 bestimmt wird.
[0043] Alternativ zu dem in Figur 3 dargestellten Verfahren kann die Einspritzzeit ti auch
nach dem in Figur 4 dargestellten Verfahren ermittelt werden. In Figur tragen solche
Blöcke, welche äquivalente Funktionen zu den Blöcken von Figur 3 aufweisen, die gleichen
Bezugszeichen. Sie sind nicht nochmals im Detail erläutert.
[0044] Das in Figur 4 dargestellte Verfahren wird vorzugsweise dann eingesetzt, wenn die
Brennkraftmaschine 10 im "Schichtbetrieb" gestartet werden soll. In diesem Fall werden
bessere Ergebnisse erzielt, wenn für die Ermittlung des Wichtungsfaktors wf im Block
60 als Eingangsgröße nicht der Druck pr in der Kraftstoff-Sammelleitung 20, sondern
die Druckdifferenz dprpb verwendet wird, welche in 66 ermittelt wird.
1. Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine (10), bei dem Kraftstoff mittels
mindestens einer Kraftstoffpumpe (14, 18) in eine Kraftstoff-Sammelleitung (20) gefördert
wird, aus der er über mindestens eine Kraftstoff-Einspritzvorrichtung (22) direkt
in mindestens einen Brennraum (24) der Brennkraftmaschine (10) gelangt, dadurch gekennzeichnet, dass die beim Start der Brennkraftmaschine (10) bei einer Einspritzung (50) von der Kraftstoff-Einspritzvorrichtung
(22) in den Brennraum (24) einzuspritzende Kraftstoffmasse (ms) vom Druck (pr) in
der Kraftstoff-Sammelleitung (20) abhängt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beim Start der Brennkraftmaschine (10) bei einer Einspritzung (50) von der Kraftstoff-Einspritzvorrichtung
(22) in den Brennraum (24) einzuspritzende Kraftstoffmasse (ms) dadurch gebildet wird,
dass eine Norm-Kraftstoffmasse (mns) bestimmt wird, die beim Start bei einem bestimmten
Druck in der Kraftstoff-Sammelleitung (20) in den Brennraum (24) einzuspritzen ist,
und diese Norm-Kraftstoffmasse (mns) mit einem Wichtungsfaktor (wf) multipliziert
wird (62), der dann, wenn der Druck (pr) in der Kraftstoff-Sammelleitung (20) gleich
dem bestimmten Druck ist, den Wert 1 hat, und der bei einer Abweichung des Drucks
(pr) in der Kraftstoff-Sammelleitung (20) von dem bestimmten Druck einen Wert ungleich
1 annimmt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beim Start der Brennkraftmaschine (10) bei einer Einspritzung (50) von der Kraftstoff-Einspritzvorrichtung
(22) in den Brennraum (24) einzuspritzende Kraftstoffmasse (mns) von der Druckdifferenz
(dprpb) zwischen Brennraum (24) und Kraftstoff-Sammelleitung (20) abhängt.
4. Verfahren nach Ansperuch 3, dass die beim Start der Brennkraftmaschine (10) bei einer
Einspritzung (50) von der Kraftstoff-Einspritzvorrichtung (22) in den Brennraum (24)
einzuspritzende Kraftstoffmasse (ms) dadurch gebildet wird, dass eine Norm-Kraftstoffmasse
(mns) bestimmt wird, die beim Start bei einer bestimmten Druckdifferenz zwischen Brennraum
(24) und Kraftstoff-Sammelleitung (20) in den Brennraum (24) einzuspritzen ist, und
diese Norm-Kraftstoffmasse (mns) mit einem Wichtungsfaktor (wf) multipliziert wird,
der dann, wenn die Druckdifferenz (dpbpr) zwischen Brennraum (24) und Kraftstoff-Sammelleitung
(20) gleich der bestimmten Druckdifferenz ist, den Wert 1 hat, und der bei einer Abweichung
der Druckdifferenz (dpbpr) von der bestimmten Druckdifferenz einen Wert ungleich 1
annimmt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Wichtungsfaktor (wf) mittels einer Kennlinie (60) bestimmt wird, die mit dem
Druck (pr) in der Kraftstoff-Sammelleitung (20) oder der Druckdifferenz (dpbpr) zwischen
Brennraum (24) und Kraftstoff-Sammelleitung (20) adressiert wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnungsdauer (ti) der Kraftstoff-Einspritzvorrichtung (22) bei einer Einspritzung
(50) beim Start der Brennkraftmaschine (10) von der bei einer Einspritzung (50) in
den Brennraum (24) einzuspritzenden Kraftstoffmasse (ms) und von der Druckdifferenz
(dpbpr) zwischen Brennraum (24) und Kraftstoff-Sammelleitung (20) abhängt.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nur dann, wenn in der Kraftstoff-Sammelleitung (20) ein Druck (pr) von mindestens
20 bar, insbesondere mindestens ungefähr 50 bar, herrscht, Kraftstoff von der Kraftstoff-Einspritzvorrichtung
(22) in den Brennraum (24) der Brennkraftmaschine (10) eingespritzt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Kraftstoffpumpe (14, 18) wenigstens zum Starten der Brennkraftmaschine
(10) wenigstens mittelbar elektrisch angetrieben wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Kraftstoffpumpe (18) mechanisch von der Brennkraftmaschine (10) angetrieben
und beim Starten der Brennkraftmaschine (10) ein elektrischer Anlasser (26) betätigt
wird (46).
10. Computerprogramm, dadurch gekennzeichnet, dass es zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche geeignet
ist, wenn es auf einem Computer ausgeführt wird.
11. Computerprogramm nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass es auf einem Speicher, insbesondere auf einem Flash-Memory oder einem Ferrit-RAM,
abgespeichert ist.
12. Steuer- und/oder Regelgerät (34) zum Betreiben einer Brennkraftmaschine (10), dadurch gekennzeichnet, dass es einen Speicher umfasst, auf dem ein Computerprogramm nach einem der Ansprüche
10 oder 11 abgespeichert ist.
13. Brennkraftmaschine (10), mit einem Kraftstoffbehälter (12), mit mindestens einer Kraftstoffpumpe
(14, 18), welche Kraftstoff aus dem Kraftstoffbehälter (12) in eine Kraftstoff-Sammelleitung
(20) fördert, mit mindestens einer Kraftstoff-Einspritzvorrichtung (22), welche an
die Kraftstoff-Sammelleitung (20) angeschlossen ist und Kraftstoff direkt in mindestens
einen Brennraum (24) der Brennkraftmaschine (10) einspritzt, und mit einem Drucksensor
(32), welcher den Druck in der Kraftstoff-Sammelleitung (20) erfasst, dadurch gekennzeichnet, dass sie ein Steuer-und/oder Regelgerät (34) nach Anspruch 11 umfasst.