[0001] Die Erfindung betrifft ein Schaltgerät mit einem Gehäuse und einer an dessen Bedienungsseite
angeordneten Zugangsöffnung zu einer Anschlussklemme.
[0002] Ein derartiges Schaltgerät weist je nach Anzahl der Pole eine entsprechende Anzahl
von Anschlussklemmen auf. Eine Klemmenabdeckung kann als Berührungsschutz oder zur
Verhinderung eines ungewollten Stromabzweigs vorgesehen sein. Aus der DE 297 15 050
U1 ist ein Niederspannungsschaltgerät mit einer Klemmenabdeckung bekannt, die zur
Verbindung mit einem Formgehäuseteil des Schaltgerätes vorgesehen ist. Die Klemmenabdeckung
kann ohne Schraubverbindungen sowie entsprechende Werkzeuge montiert und demontiert
werden.
[0003] Eine unverlierbare Klemmenabdeckung ist aus der DE 37 28 796 A1 bekannt. Die als
Berührungsschutz dienende, bewegbar mit dem Gehäuse oder einem Gehäuseteil eines Niederspannungsschaltgerätes
verbundene Klemmenabdeckung verschließt an der Bedienungsseite des Schaltgerätes angeordnete
Zugangsöffnungen für Klemmschrauben. Die Klemmenabdeckung, mit der mehrere Klemmen
eines Schaltgerätes gleichzeitig abgedeckt werden können, lässt sich ohne Werkzeug
verschließen. Eine häufige Betätigung ist nicht vorgesehen, zumal zur Öffnung der
Klemmenabdeckung keine Angaben gemacht werden.
[0004] Aus der DE 35 37 600 A1 ist eine aus einer schwenkbar am Gerätegehäuse befestigten
Schutzkappe bestehende Abdeckvorrichtung für Anschlussklemmen von Starkstromgeräten
bekannt. Mit dieser Abdeckvorrichtung kann auch eine einzelne Klemmschraube abgedeckt
und wieder geöffnet werden. Aufgrund der leichten Bedienbarkeit dient diese Abdeckvorrichtung
jedoch lediglich als Berührungsschutz.
[0005] Ein elektrischer Hauptschalter mit einer Verriegelungseinrichtung, die den Zugang
zu stromführenden Anschlussklemmen sicher verhindern soll, ist aus der DE 195 07 604
C2 bekannt. Dieser Hauptschalter, dessen Verriegelungseinrichtung gleichzeitig der
Blockierung eines Schaltwerks dient, weist jedoch einen aufwändigen Verriegelungsmechanismus
auf.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schaltgerät mit einer besonders geeigneten,
in das Gerätegehäuse integrierten Verriegelung einer Anschlussklemme anzugeben.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale des Anspruchs 1. Dazu
weist eine Klemmenverriegelung eine drehbar im Gehäuse gelagerte Betätigungsspindel
mit einem Konus sowie einen an diesem unter Federkraft anliegenden Schieber zum Verschließen
einer Zugangsöffnung des Gehäuses auf. Auf diese Weise ist eine kompakte, ins Gehäuse
integrierte Verriegelungseinrichtung geschaffen.
[0008] In einer bevorzugten Ausführungsform weist der Schieber eine schräg verlaufende,
am Konus der Betätigungsspindel anliegende Kontaktfläche auf, wobei durch eine Schraubbewegung
der Betätigungsspindel der Schieber verschiebbar ist.
[0009] Ein im Vergleich zum Hub der Betätigungsspindel besonders langer Verschiebeweg des
Schiebers ist gemäß einer zweckmäßigen Ausgestaltung dadurch erreichbar, dass die
Kontaktfläche des Schiebers bogenförmig ausgebildet ist. Dabei umgreifen zwei mit
dem Konus der Betätigungsspindel zusammenwirkende Gleitschenkel der Kontaktfläche
in einer die Zugangsöffnung frei gebenden ersten Position des Schiebers den Konus
halbkreisförmig, während in einer die Zugangsöffnung verschließenden zweiten Position
des Schiebers die Gleitschenkel lediglich mit deren Schenkelenden am Konus anliegen.
Eine den Schieber in Kontakt zum Konus haltende Feder wird hierbei um so mehr gespannt,
je weiter außen der Schieber am Konus anliegt, d.h. je näher der Schieber der zweiten
Position ist.
[0010] Eine besonders einfache Federlagerung wird dabei vorteilhafterweise dadurch erreicht,
dass die Feder freiendseitig am Gehäuse gelagert ist.
[0011] Eine einteilige oder einstückige Ausführung des Schiebers mit der Feder führt dabei
zu einer weiteren fertigungstechnischen Vereinfachung. Dazu ist die Feder zweckmäßigerweise
an einem die Kontaktfläche bildenden Gleitkragen des Schiebers angeformt. Ein gesondertes
Befestigungselement zur Fixierung der Feder am Schieber ist damit nicht erforderlich.
An dem Gleitkragen ist zudem ein sich in Längsrichtung der Betätigungsspindel erstreckender
Anschlag angeformt. Dieser Anschlag verhindert, dass der Schalthebel des Gerätes im
verriegelten Zustand bis zur Trennung bzw. Schließung des Kontaktes bewegt werden
kann.
[0012] Eine Verstellung der Betätigungsspindel ohne Werkzeug kann vorteilhafterweise dadurch
ausgeschlossen werden, dass die Betätigungsspindel an der Bedienungsseite des Schaltgerätes
anstelle einer manuell zu bedienenden Betätigungshandhabe eine Eingriffsaufnahme für
ein Betätigungswerkzeug aufweist. Ein besonders raumsparender Verstellmechanismus
der Betätigungsspindel wird zweckmäßigerweise dadurch erzielt, dass diese ein mit
einem Innengewinde des Gehäuses korrespondierendes Außengewinde aufweist.
[0013] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer Zeichnung näher
erläutert. Darin zeigen:
- FIG 1
- in perspektivischer Darstellung ein geöffnetes Schaltgerät mit offener Klemmenverriegelung,
- FIG 2
- in einer Darstellung gemäß Fig. 1 das Schaltgerät mit geschlossener Klemmenverriegelung,
- FIG 3a und 3b
- eine Betätigungsspindel der Klemmenverriegelung in Seitenansicht bzw. Draufsicht,
und
- FIG 4
- einen Schieber der Klemmenverriegelung mit angeformter Feder.
[0014] Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
[0015] FIG 1 zeigt ein Schaltgerät 1 in einem Gehäuse 2 mit einer verschließbaren Anschlussklemme
3 und einer weiteren Anschlussklemme 4. Das Gehäuse 2 des Schaltgerätes 1 kann mit
dessen Fixier- oder Unterseite 5 an einer (nicht dargestellten) Hutschiene befestigt
werden. Es weist hierzu ein Verriegelungselement 6 auf. An der Ober- oder Bedienungsseite
7 des Schaltgerätes 1 befindet sich eine Betätigungshandhabe 8, mit der ein Schaltknebel
9 verstellt werden kann. Am Schaltknebel 9 ist weiter ein Verstellhebel 10 angeformt,
in den eine Betätigungsstange 11 eingreift, über die über einen Hilfshebel 12 ein
Bewegkontakt 13 betätigbar ist. Der elektrisch isolierende Hilfshebel 12 steht unter
der Spannung einer Feder 14, die den Bewegkontakt 13 über den Hilfshebel 12 in Richtung
der dargestellten Offen-Stellung drückt.
[0016] Der Bewegkontakt 13 ist elektrisch mit dessen eingespanntem Ende 15 mit der weiteren
Anschlussklemme 4 verbunden. Das bewegliche Ende 16 des Bewegkontaktes 13 kann durch
Drehbewegung des Schaltknebels 9 mittels der Betätigungshandhabe 8 in Kontakt mit
einem Festkontakt 17 gebracht werden, der elektrisch mit der verschließbaren Anschlussklemme
3 verbunden ist. Die verschließbare Anschlussklemme 3 weist eine Klemmschraube 18
auf, die über eine Zugangsöffnung 19 in der Bedienungsseite 7 betätigbar ist.
[0017] An der Bedienungsseite 7 des Gehäuses 4 ist eine Betätigungsspindel 20 einer Klemmenverriegelung
21 zugänglich. An der Betätigungsspindel 20 liegt ein Schieber 22 an, an den eine
Feder 23 angeformt ist, deren freies Ende 24 am Gehäuse 4 anliegt. Die Feder 23 übt
eine Kraft F auf die Betätigungsspindel 20 aus. In FIG 1 befindet sich der Schieber
22 in einer die Zugangsöffnung 19 frei gebenden ersten Position 25, d.h. in Offen-Stellung.
[0018] FIG 2 zeigt das Schaltgerät 1 mit - analog zu FIG 1 - abgenommenem Gehäusedeckel,
wobei der Schieber 22 in einer die Zugangsöffnung 19 verschließenden zweiten Position
26, d.h. in Geschlossen- oder Zu-Stellung gehalten ist. Die Betätigungsspindel 20
ist dabei im Vergleich zu der in FIG 1 dargestellten ersten Position 25 weiter in
das Gehäuse 4 versenkt, d.h. näher an der Unterseite 5 des Gehäuses 4. Durch die abgesenkte
Betätigungsspindel 20 ist der Schieber 22 derart im Vergleich zur ersten Position
25 verschoben, dass dieser in der dargestellten zweiten Position 26 die Zugangsöffnung
19 abdeckt. Die Klemmschraube 18 kann somit nicht in die Anschlussklemme 3 eingesetzt
werden.
[0019] Zur Verstellung der Betätigungsspindel 20 weist diese eine Eingriffsaufnahme 27 für
ein (nicht dargestelltes) Betätigungswerkzeug sowie ein Außengewinde 28 auf, das mit
einem Innengewinde 29 des Gehäuses 4 korrespondiert. Die Figuren 3a und 3b zeigen
die Betätigungsspindel 20 mit dem Außengewinde 28 sowie mit einem Konus 30, der eine
Gleitfläche 31 bildet. Die Eingriffsaufnahme 27 ist für die Betätigung mit einem Sechskant-Hohlsteckschlüssel
ausgestaltet.
[0020] In FIG 4 ist der Schieber 22 in einteiliger oder einstückiger Ausführung mit angeformter
Feder 23 dargestellt. Der Schieber 22 weist an seiner Klemmenseite 32 eine Verschlussplatte
33 zum Verschließen der Zugangsöffnung 19 sowie an seiner Spindelseite 34 einen Gleitkragen
35 mit einer Gleitfläche 36 auf. Die Gleitfläche 36 erstreckt sich über zwei Gleitschenkel
37, die derart ausgeformt sind, dass der Konus 30 der Betätigungsspindel 20 in der
ersten Position 25 (FIG 1) etwa halbkreisförmig von den Gleitschenkeln 37 umfasst
wird. Die Gleit- oder Kontaktfläche 36 des Schiebers 22 ist hierbei in Anpassung an
den Konus 30 abgeschrägt.
[0021] Infolge einer Drehbewegung der Betätigungsspindel 20 dringt diese, vom Außen- und
Innengewinde 28, 29 geführt, in das Gehäuse 4 ein und verschiebt dadurch den Schieber
22 längs dessen Längsrichtung LS in die in FIG 2 dargestellte zweite Position 26.
Dabei entfernt sich die Gleitfläche 36 zunehmend vom Konus 30, so dass in der zweiten
Position 26 lediglich zwei Schenkelenden 38 des Gleitkragens 35 des Schiebers 22 an
dem Konus 30 der Betätigungsspindel 20 anliegen. Am Gleitkragen 35 des Schiebers 22
ist ein sich in Längsrichtung LB der Betätigungsspindel 20 erstreckender Anschlag
39 angeformt, von dem aus sich die Feder 23 in Längsrichtung LS des Schiebers 22 erstreckt.
Der Anschlag 39 des Schiebers 22 dient zur Verriegelung des Schaltknebels 9 in der
zweiten Position 26 (Fig. 2).
[0022] Am Schieber 22 sind Laschen 40 angeformt, die der Führung des Schiebers 22 im Gehäuse
4 dienen. Die schiebebeweglich im Gehäuse 2 geführten Laschen 40 dienen zudem auch
der Weiterverbindung zu benachbarten Schiebern 22 von mehrpoligen Geräten derart,
dass dann mit einer einzigen Betätigungsspindel 20 mehrere Schieber 22 gleichzeitig
bewegt oder betätigt werden können.
1. Schaltgerät mit einem Gehäuse (2) und einer an dessen Bedienungsseite (7) angeordneten
Zugangsöffnung (19) zu einer Anschlussklemme (3), gekennzeichnet durch eine Klemmenverriegelung (21) mit einer im Gehäuse (2) drehbar gelagerten Betätigungsspindel
(20) mit einem Konus (30) sowie mit einem unter der Kraft (F) einer Feder (23) an
diesem anliegenden Schieber (22) zum Verschließen der Zugangsöffnung (19).
2. Schaltgerät nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine am Konus (30) der Betätigungsspindel (20) anliegende schräg verlaufende Kontaktfläche
(36) des Schiebers (22) derart, dass eine Schraubbewegung der Betätigungsspindel (20)
in einer Linearbewegung des Schiebers (22) in dessen Längsrichtung (LS) resultiert.
3. Schaltgerät nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch eine bogenförmige Kontaktfläche (36), deren mit dem Konus (30) zusammenwirkenden
Gleitschenkel (37) in einer die Zugangsöffnung (19) freigebenden ersten Position (25)
des Schiebers (22) den Konus (30) halbkreisförmig umgreifen und in einer die Zugangsöffnung
(19) verschließenden zweiten Position (26) des Schiebers (22) lediglich mit deren
Schenkelenden (38) unter Vorspannung der Feder (23) am Konus (30) anliegen.
4. Schaltgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Feder (23) freiendseitig am Gehäuse (2) gelagert ist.
5. Schaltgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Schieber (22) einteilig mit der Feder (23) ausgeführt ist.
6. Schaltgerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Feder (23) an einem die Kontaktfläche (36) bildenden Gleitkragen (35) des Schiebers
(22) angeformt ist.
7. Schaltgerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass an den Gleitkragen (35) ein sich in Längsrichtung (LB) der Betätigungsspindel (20)
erstreckender Anschlag (39) angeformt ist.
8. Schaltgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungsspindel (20) an deren dem Konus (30) gegenüberliegenden Betätigungsseite
(7) eine Eingriffsaufnahme (27) für ein Betätigungswerkzeug aufweist.
9. Schaltgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungsspindel (20) ein mit einem Innengewinde (29) des Gehäuses (2) korrespondierendes
Außengewinde (28) aufweist.
10. Schaltgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass am Schieber (22) der Klemmenverriegelung (21) mindestens eine im Gehäuse (2) schiebebeweglich
geführte Lasche (40) angeformt ist.
11. Schaltgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass am Schieber (22) der Klemmenverriegelung (21) ein Anschlag (39) zur Verriegelung
eines Schaltknebels (9) angeformt ist.