[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Bandpassfilter für ein Hochfrequenzsignal,
insbesondere in Mikrostreifentechnik, und ein Verfahren zum Abstimmen des Durchgangsbandes
eines solchen Filters. Derartige Filter sind aus einer Vielzahl von Schriften bekannt,
unter denen hier nur US-5 825 263 und US-5 786 303 als Beispiele genannt seien.
[0002] Herkömmliche Filter dieser Art, wie bereits in US-5 825 263 als Stand der Technik
beschrieben, sind aufgebaut aus einer Mehrzahl von auf einem Substrat strukturierten
Leitersegmenten mit einer Länge λ/4 oder λ/2, die gestaffelt nebeneinander angeordnet
sind, wobei benachbarte Segmente miteinander auf einer Länge λ/4 überlappen, wobei
λ diejenige Wellenlänge ist, die der Mittenfrequenz des Durchgangsbandes des Filters
entspricht.
[0003] Fig. 1 zeigt ein solches Filter mit Eingangssegment 1 und Ausgangssegment 3 der Länge
λ/4, die jeweils mit Signalleitungen verbunden sind, und dazwischen liegenden Resonatorsegmenten
2 der Länge λ/2.
[0004] Das Funktionsprinzip dieses Filters beruht darauf, dass die Resonatorsegmente 2 der
Reihe nach durch ein am Eingangssegment 1 auftretendes Hochfrequenzsignal zu Schwingungen
in ihrer Grundmode angeregt werden, deren Wellenlänge λ das Zweifache der Länge der
Resonatorsegmente 2 beträgt. Diese Schwingungen wiederum induzieren im Ausgangssegment
3 das gefilterte Signal.
[0005] Die in den Segmenten fließenden elektrischen Ströme induzieren elektromagnetische
Felder rings um die Segmente. Während die Felder in der Substratebene benötigt werden,
um jeweils benachbarte Segmente anzuregen, geht die in Feldern außerhalb der Substratebene
enthaltene Energie verloren. Dies führt zu starken Verlusten des Filters, sofern nicht
eine Abschirmung vorgesehen wird, die die außerhalb der Substratebene abgestrahlten
Felder auf die Segmente zurück reflektiert.
[0006] Die Abschirmung stellt jedoch keine vollauf befriedigende Lösung des Verlustproblems
dar. Der Abstand zwischen Segmenten und Abschirmung kann nicht gleich Null gemacht
werden. Es besteht somit notwendigerweise eine Phasenverschiebung zwischen den in
den Segmenten fließenden Strömen und den von der Abschirmung auf die Segmente zurückreflektierten
Feldern. Dies führt zu einer Verschiebung der Durchgangsfrequenz des Filters, die
von dem Abstand der Segmente zur Abschirmung und von der Dielektrizitätskonstanten
des dazwischenliegenden Materials abhängt. Dies macht es schwierig, Hochfrequenzfilter
vom in Fig. 1 gezeigten Typ gezielt mit einer gewünschten, genau vorgegebenen Durchgangsfrequenz
herzustellen. Wenn ein Filter mit einer genau spezifizierten Durchgangsfrequenz benötigt
wird, so ist es praktisch nur möglich, aus einer großen Stückzahl von fertigen Filtern,
die durch Fertigungsstreuung bedingt unterschiedliche Mittenfrequenzen aufweisen,
diejenigen auszuwählen, die exakt den gewünschten Wert haben.
[0007] Um das Problem der übermäßigen Abstrahlung außerhalb der Substratebene zu lösen,
wird in US-A-5 825 263 eine Filteranordnung vorgeschlagen, die im Prinzip aus zwei
Paaren von Filtern besteht, von denen jeder einzelne ähnlich wie in Fig. 1 gezeigt
aus gestaffelten Resonatorsegmenten aufgebaut ist, wobei ein Filter das Spiegelbild
des anderen darstellt. Die zwei Eingänge dieses Filterpaars werden mit einem Gegentakt-Eingangssignal
versorgt, so dass in zwei einander entsprechenden Segmenten der Filter zu jedem Zeitpunkt
Ströme in entgegengesetzten Richtungen fließen. Die von diesen Strömen ausgestrahlten
Felder heben einander auf der Symmetrieebene zwischen den beiden Filtern auf und reduzieren
so die Abstrahlung senkrecht zur Substratebene.
[0008] Um eine solche Filteranordnung mit einem unsymmetrischen Signal zu betreiben, ist
es notwendig, den einzelnen Filtern jeweils einen Balun vor- und nachzuschalten, der
das unsymmetrische Signal in ein symmetrisches Gegentaktsignal bzw. das gefilterte
Gegentaktsignal zurück in ein unsymmetrisches Signal umwandelt. Diese bekannte Filteranordnung
ist daher aufwendig in der Herstellung und erfordert eine große Substratfläche.
[0009] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, ein Filter für Hochfrequenzsignale anzugeben,
das eine geringe Abstrahlung aufweist und gleichzeitig eine einfache, platzsparende
Struktur hat.
[0010] Die Aufgabe wird gelöst durch ein Bandpassfilter mit den Merkmalen des Anspruchs
1 oder 2.
[0011] Indem der Resonator eine zweizählige (Rotations- oder Spiegel-)symmetrie aufweist
und durch das zu filternde Signal zu einer Schwingung mit gleicher Symmetrie anregbar
ist, wird erreicht, dass ein in dem Resonator angeregter Strom sich von einem Fixpunkt
der Symmetrieoperation aus in dem Resonator symmetrisch ausbreitet. Somit existieren
zu jeder Zeit innerhalb des Resonators entgegengesetzt gleiche Ströme beiderseits
und in gleichen Abständen vom Symmetriezentrum - der Symmetrieebene, wenn die zweizählige
Symmetrieoperation eine Spiegelung ist, oder der Symmetrieachse, wenn die Symmetrieoperation
eine 180°-Drehung ist -, deren Strahlungsfelder einander auf der Symmetrieebene oder
-achse aufheben. Diese Wirkung wird erreicht, ohne dass es vorher erforderlich ist,
ein unsymmetrisches Signal mit einem Balun in ein Gegentaktsignal umzuwandeln.
[0012] Gemäß einer ersten bevorzugten Ausgestaltung umfasst das Bandpassfilter wenigstens
zwei Resonatoren, von denen einer galvanisch an den Zuleitungsabschnitt gekoppelt
ist und der andere galvanisch an den Ableitungsabschnitt gekoppelt ist. Zwischen den
besagten zwei Resonatoren können weitere Resonatoren angeordnet sein. Vorzugsweise
sind alle diese Resonatoren bezüglich der gleichen Spiegelebene symmetrisch.
[0013] Gemäß einer zweiten bevorzugten Ausgestaltung weisen der Zuleitungsabschnitt und
der Ableitungsabschnitt jeweils eine Senderelektrode zum Anregen eines Resonators
und einen mit der Senderelektrode verbundenen Eingangsleiter bzw. eine Empfängerelektrode,
die durch die Schwingung des Resonators anregbar ist, und einen mit der Empfängerelektrode
verbundenen Ausgangsleiter auf.
[0014] Elektroden und Resonatoren sind vorzugsweise galvanisch getrennt, so dass die Kopplung
zwischen beiden nur kapazitiv oder magnetisch möglich ist.
[0015] Die besagten zwei Ausgestaltungen sind dahingehend kombinierbar, dass die Elektroden
gleichzeitig auch Resonatoren sein können.
[0016] Eingangs- und/oder Ausgangsleiter erstrecken sich vorzugsweise jeweils rechtwinklig
zur Eingangs- bzw. Ausgangselektrode. Durch diese Anordnung der Eingangs- und Ausgangsleiter
ist eine Beeinflussung der Stromverteilung in der jeweils zugeordneten Elektrode durch
von dem Leiter erzeugte Felder ausgeschlossen.
[0017] Vorzugsweise haben alle Resonatoren die gleiche Ausdehnung quer zur Symmetrieebene.
Diese Ausdehnung entspricht der ganzen Wellenlänge λ der Resonanzfrequenz der Resonatoren.
[0018] Dieses Merkmal und insbesondere eine vollständige Kongruenz der Resonatoren erleichtert
die Abstimmung des erfindungsgemäßen Bandpassfilters auf eine gewünschte Resonanzfrequenz,
wie später noch deutlich werden wird.
[0019] Vorzugsweise sind die Resonatoren quer zur Symmetrieebene langgestreckt. Eine solche
Form ermöglicht eine sehr verlustarme Kopplung. Aus Platzgründen kann man auch eine
gewinkelte oder gekrümmte Form der Elektroden und des Resonators in Betracht ziehen,
dann muss im Falle von Spiegelsymmetrie jedoch in Kauf genommen werden, dass die abgestrahlten
Felder einander in der Symmetrieebene nicht mehr vollständig aufheben.
[0020] Bei einer einfach herzustellenden und verlustarmen Ausgestaltung des Bandpassfilters
weist jeder Resonator jeweils eine quer zur Symmetrieebene gleichbleibende Querschnittsfläche
auf.
[0021] Alternativ kann jeder Resonator jeweils in einem Abschnitt zwischen der Symmetrieebene
und jedem seiner Längsenden eine Verengung aufweisen. Dies hat den Vorteil, dass die
Ausdehnung des Resonators quer zur Symmetrieebene sich bei gleichbleibender Resonanzfrequenz
im Vergleich zur zuvor betrachteten Alternative verkürzt, so dass der Flächenbedarf
des Bandpassfilters reduziert werden kann.
[0022] Aufgrund der geringen Abstrahlung ist das erfindungsgemäße Bandpassfilter auch ohne
eine den Resonator umschließende Abschirmung arbeitsfähig bzw. in seinem Durchlassverhalten
wenig von einer solchen Abschirmung und der Dielektrizitätskonstante des zwischen
dem Filter und der Abschirmung liegenden Materials abhängig. Dadurch wird es möglich,
ein solches Filter nach dem Strukturieren jedes Resonators noch nachträglich auf ein
vorher festgelegtes, gewünschtes Durchgangsfrequenzband abzustimmen, indem bei Bedarf
Material von dem Resonator unter Aufrechterhaltung seiner Symmetrie abgetragen wird.
Eine solche Abtragung kann zweckmäßigerweise durch Laserablation vorgenommen werden.
[0023] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung von
Ausführungsbeispielen mit Bezug auf die beigefügten Figuren. Es zeigen:
- Fig. 1,
- bereits diskutiert, eine schematische Darstellung eines herkömmlichen Bandpassfilters;
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht eines Bandpassfilters gemäß einer ersten Ausgestaltung
der Erfindung;
- Fig. 3
- schematisch die im Resonator des Filters von Fig. 2 induzierte Stromverteilung;
- Figs. 4A, 4B, 5 und 6
- jeweils Draufsichten auf ein Filter gemäß einer zweiten bis fünften Ausgestaltung
der Erfindung;
- Fig. 7
- eine Abwandlung der fünften Ausgestaltung in einer perspektivischen Ansicht;
- Fig. 8A, 8B, 8C
- jeweils eine Draufsicht auf eine sechste bis achte Ausgestaltung;
- Fig. 9
- ein Diagramm, das für unterschiedliche Signalfrequenzen die Strahlungseffizienzen
eines herkömmlichen Filters gemäß Fig. 1 und des erfindungsgemäßen Filters gemäß Fig.
2 zeigt;
- Figs. 10A und 10B
- die Reflexionscharakteristik des Filters aus Fig. 2;
- Figs. 11A, 11B
- die Transmissionscharakteristik des Filters aus Fig. 2; und
- Figs. 12, 13
- je eine Ansicht eines Filters beim Abstimmen nach einer ersten und einer zweiten Ausgestaltung
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0024] Fig. 2 zeigt ein erfindungsgemäßes Filter in einer perspektivischen Ansicht. Auf
einem Keramiksubstrat 10 aus Aluminiumoxyd (Al
2O
3) mit einer Dicke von 254 µm sind Leiterflächen aus Gold in Microstrip-Technik aufgebracht.
Die Dicke der Goldschicht beträgt 3 µm. An der Unterseite des Keramiksubstrats 10
ist eine durchgehende Metallisierung 11 abgeschieden.
[0025] Die strukturierte Leiterschicht an der Oberseite des Substrats 10 umfasst einen Eingangsleiter
12 für das zu filternde Hochfrequenzsignal, der unter einem rechten Winkel auf eine
geradlinig langgestreckte Senderelektrode 13 trifft. Der Verbindungspunkt 14 des Eingangsleiters
12 mit der Senderelektrode 13 liegt exakt in der Mitte der letzteren, auf einer in
der Fig. durch gestrichelte Linien S angedeuteten Spiegelsymmetrieebene der Senderelektrode
13.
[0026] Das in die Senderelektrode 13 eingespeiste Hochfrequenzsignal breitet sich vom Verbindungspunkt
14 in Längsrichtung der Senderelektrode 13 symmetrisch in beide Richtungen aus. Die
durch die so beiderseits der Symmetrieebene fließenden, entgegengesetzt gleichen Ströme
induzierten elektromagnetischen Felder heben sich auf der Symmetrieebene auf und sind
in der Umgebung der Symmetrieebene gering, wodurch eine erheblich reduzierte Abstrahlung
in Richtung senkrecht zur Senderelektrode im Vergleich zum Filter der Fig. 1 resultiert.
[0027] Angeregt durch das eingespeiste Hochfrequenzsignal ist die Senderelektrode 13 mit
einer Frequenz schwingfähig, deren Wellenlänge der Längsausdehnung der Elektrode 13
entspricht. Die Elektrode 13 hat zwar auch eine Resonanz bei der Hälfte dieser Frequenz;
deren Ströme wechseln jedoch bei der Spiegelung an der Symmetrieebene ihr Vorzeichen.
Sie hat eine geringere Symmetrie und die von ihr induzierten Felder kompensieren einander
auf der Symmetrieebene S nicht. Sie ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung unerwünscht
und wird infolge der symmetrischen Signalzuführung zur Senderelektrode 13 nicht angeregt.
[0028] Ein wie die Senderelektrode 13 als Resonator fungierendes Leiterelement, als unverbundener
Resonator 15 bezeichnet, ebenfalls von langgestreckt geradliniger Form, ist parallel
zur Senderelektrode 13 auf dem Keramiksubstrat 10 angeordnet. Der Resonator 15 ist
von der Senderelektrode 13 galvanisch getrennt, mit ihr kongruent und spiegelsymmetrisch
bezüglich der gleichen Symmetrieebene S. Er ist durch die von der Senderelektrode
13 in der Ebene des Substrats 10 abgestrahlten Felder kapazitiv und magnetisch zu
der gleichen elektrischen Schwingung wie die Senderelektrode 13 anregbar. Der unverbundene
Resonator 15 ist zwar wie die Senderelektrode 13 mit einer Wellenlänge gleich dem
Doppelten seiner Länge schwingfähig, doch wird eine solche Schwingung aufgrund der
symmetrischen Stromverteilung in der Senderelektrode 13 nicht angeregt.
[0029] Auf der von der Senderelektrode 13 abgewandten Seite des unverbundenen Resonators
15 ist eine Empfängerelektrode 16 angeordnet, die an einem mittigen Verbindungspunkt
17 mit einem Ausgangsleiter 18 verbunden ist. Die Gestalt der Empfängerelektrode 16
und des Ausgangsleiters 18 ist spiegelbildlich zu der von Senderelektrode 13 und Eingangsleiter
12. Von den im unverbundenen Resonator 15 fließenden Strömen in der Empfängerelektrode
16 kapazitiv und magnetisch erregte Ströme bilden das Ausgangssignal des Filters.
[0030] Fig. 3 zeigt schematisch die im Resonator 15 induzierte Stromverteilung. An den äußeren
Enden des Resonators und auf der Symmetrieebene S verschwindet die Stromstärke; Zonen
19 maximaler Stromstärke befinden sich jeweils an den den Elektroden 13 bzw. 16 zugewandten
Längsseiten des Resonators mittig zwischen dessen äußeren Enden und der Symmetrieebene
S. Die Ströme sind zu jedem Zeitpunkt auf verschiedenen Seiten der Symmetrieebene
S in entgegengesetzte Richtungen orientiert, wie durch Pfeile P angedeutet.
[0031] Fig. 4A zeigt in einer Draufsicht unter Weglassung des Substrats eine zweite Ausgestaltung
des erfindungsgemäßen Filters, bei der zwei Resonatoren 15 nacheinander zwischen Sender-
und Empfängerelektrode 13 bzw. 16 angeordnet sind. Dieses Filter ist schmalbandiger
als das der Fig. 2; ansonsten ist das Funktionsprinzip das gleiche. Die Zahl der Resonatoren
15 kann auch größer als zwei gewählt werden.
[0032] Die Zahl der unverbundenen Resonatoren kann auch Null sein, in diesem in Fig. 4B
gezeigten Fall beruht die Wirkung des Filters allein auf den Resonanzen von Sender-
und Empfängerelektrode 13, 16.
[0033] Das in Fig. 5 gezeigte Filter unterscheidet sich von dem der Fig. 2 dadurch, dass
der Eingangsleiter 12 nicht rechtwinklig auf die Senderelektrode 13 trifft. Eine derartige
oder andere asymmetrische Anordnung des Eingangs- oder Ausgangsleiters kann aus Platzgründen
notwendig werden. In diesem Fall ist beim Filter der Fig. 2 nicht ausgeschlossen,
dass durch eine geringfügige Brechung der Symmetrie der Stromverteilung in der Senderelektrode
13 der Resonator 15 zu Schwingungen mit einer Wellenlänge gleich der zweifachen Resonatorlänge
angeregt wird und somit eine gewisse Durchlässigkeit des Filters in einem Frequenzbereich
bei der Hälfte der gewünschten Durchgangsfrequenz resultiert. Um eine solche Schwingung
des Resonators 15 zu unterbinden, ist dieser bei der Ausgestaltung der Fig. 5 auf
der Symmetrieebene S unterbrochen. Das Transmissionsverhalten des Filters im gewünschten
Durchgangsband ist hiervon nicht betroffen, da, wie Fig. 3 zeigt, bei symmetrischer
Anregung des Resonators kein Stromfluss über die Symmetrieebene auftritt.
[0034] Während bei den bisher gezeigten Ausführungsbeispielen die Querschnittsflächen der
Elektroden 13, 16 und des Resonators 15 in deren Längsrichtung konstant sind, ist
in Fig. 6 eine Ausgestaltung gezeigt, bei der die Breite der Elektroden 13, 16 und
des Resonators 15 in deren Längsrichtung variiert. Genauer gesagt weisen die Elektroden
13, 16 und der Resonator 15 jeweils auf der Symmetrieebene und an ihren Enden verbreiterte
Abschnitte 20 und dazwischen verjüngte Abschnitte 21 auf. Durch die Verjüngung der
Elektroden und des Resonators jeweils im Bereich hoher Stromstärken kann bei gleichbleibender
Durchgangsfrequenz die Wellenlänge der im Resonator angeregten Schwingung verringert
und damit der Platzbedarf des Filters reduziert werden.
[0035] Das gleiche Ergebnis läßt sich mit der in Fig. 7 gezeigten Abwandlung erzielen, wo
Abschnitte 21 verminderten Querschnitts jeweils durch Reduzieren der Schichtdicke
der Leitersegmente der Elektroden 13, 16 und des Resonators 15 erzeugt sind. Diese
Abschnitte 21 können z.B. erzeugt werden, indem ausgehend von Leitersegmenten konstanter
Dicke die Abschnitte 21 durch kurzzeitiges Ätzen oder Laserablation teilweise abgetragen
werden.
[0036] Wie Fig. 8A zeigt, ist die Erfindung nicht auf geradlinige Elektroden und Resonatoren
beschränkt. Es ist auch z.B. eine Sinus- oder, wie hier gezeigt, Zickzackform der
Elektroden und des Resonators möglich. Entscheidend für die durch die Erfindung angestrebte
Strahlungsreduzierung ist, dass die Elektroden und Resonatoren jeweils eine 180°-Rotationssymmetrie
oder - im vorliegenden Fall-Inversionssymmetrie aufweisen.
[0037] Fig. 8B zeigt eine weitere Abwandlung von Fig. 2, bei der die Elektroden 13, 16 kompakte
Leiterflächen mit geringer Ausdehnung quer zur Signalausbreitungsrichtung, d.h. der
Symmetrieebene S,sind. Bei dieser Ausgestaltung beruht die Filterwirkung allein auf
der Resonanz des unverbundenen Resonators 15, eine Resonanz der Elektroden 13,16 wird
nicht angereg
[0038] Wie Fig. 8C zeigt, können die Elektroden 13, 16 auch völlig fortfallen, und Eingangsleiter
12 und Ausgangsleiter 18 stehen am Resonator 15', der Eigenschaften der Komponenten
13, 15, 16 des Filters aus Fig.2 in sich vereint, in galvanischer Verbindung. Allerdings
weist dieses Filter neben dem Durchlassband bei der Resonanzfrequenz des Resonators
15' noch einen Durchlassbereich bei niedrigen Frequenzen auf.
[0039] Das Ausmaß der Strahlungsreduzierung, das mit Filtern der in Fig. 2 gezeigten Bauart
im Vergleich zu herkömmlichen Filtern gemäß Fig. 1 erreichbar ist, ist in Fig. 9 quantitativ
dargestellt. An der Ordinate des Diagramms von Fig. 9 sind Filter-Durchgangsfrequenzen
aufgetragen, und an der Abszisse die zugehörigen Strahlungseffizienzen in Prozent.
Die Strahlungseffizienz ist das Verhältnis zwischen der von der Senderelektrode abgestrahlten
Leistung und der tatsächlich in den Resonator eingespeisten Leistung. Je höher sie
ist, um so größer ist der Anteil des Signals, der vom Filter nutzlos abgestrahlt wird,
sie sollte daher so niedrig wie möglich sein. Diese Strahlungseffizienz liegt beim
erfindungsgemäßen Filter bei ca. 15% und ist damit weniger als halb so hoch wie beim
herkömmlichen Filter, dessen Strahlungseffizienz zwischen 35 und 40 % liegt.
[0040] Die Figs. 10A, 10B zeigen die Reflektivität eines Filters gemäß Fig. 2 mit Durchgangsband
bei ca. 26,5 bis 27,5 GHz für unterschiedliche Frequenzskalen; die Transmissionscharakteristik
des gleichen Filters ist in Figs. 11A, 11B gezeigt.
[0041] Da die Abstrahlung des erfindungsgemäßen Filters gering ist, ist eine Abschirmung
für die Funktionsfähigkeit des Filters nicht mehr erforderlich, und das Filter ist
relativ unempfindlich gegen die dielektrischen Eigenschaften seiner Umgebung. Dies
verbessert die Zuverlässigkeit des Filters und reduziert dessen Kosten.
[0042] Ein weiterer Vorteil, der hieraus resultiert, ist die leichte Abstimmbarkeit der
Mittenfrequenz des Filters. Bei in Serie gefertigten Filtern streut diese Mittenfrequenz
in einem erheblichen Umfang. Wenn die Filter für eine Anwendung verwendet werden,
bei der die Durchgangsfrequenz mit engen Toleranzen vorgegeben ist, so kann dies dazu
führen, dass nicht alle Filter einer Serie ohne weiteres verwendet werden können.
Da das erfindungsgemäße Filter nicht abgeschirmt werden muss, ist es ohne weiteres
möglich, bei Filtern, deren Mittenfrequenz einer Spezifikation nicht entspricht, eine
Nachbearbeitung vorzunehmen.
[0043] Wenn die an einem Filter gemessene Durchgangsfrequenz unterhalb einer Spezifikation
liegt, so besteht diese nach Bearbeitung aus einem Abtragen von Material an den Spitzen
der Elektroden 13, 16 und Resonatoren 15. Fig. 12 zeigt eine solche Nachbearbeitung
durch Ablation mittels eines Laserstrahls 23, der entlang zweier symmetrisch zur Symmetrieebene
S des Filters verlaufender Spuren T1, T2 geführt wird und so alle Elektroden und Resonatoren
auf die gleiche Länge beschneidet.
[0044] Falls die an einem fertigen Filter gemessene Mittenfrequenz oberhalb der Spezifikation
liegt, so kann dies, wie in Fig. 13 gezeigt, durch Materialabtrag in Bereichen der
Elektroden und Resonatoren zwischen deren Enden und der Symmetrieebene S erfolgen,
so dass das in Fig. 7 gezeigte Filter resultiert.
[0045] Da die Mittenfrequenz des erfindungsgemäßen Filters nur wenig von den elektrischen
Eigenschaften seiner unmittelbaren Umgebung abhängt, ist es auch möglich, eine Nachbearbeitung
wie in Fig. 12 und 13 gezeigt an Filtern vorzunehmen, die nachträglich noch eine Abschirmung
erhalten.
1. Bandpassfilter für ein Hochfrequenzsignal, mit einem Zuleitungsabschitt (12) für ein
zu filterndes Signal, einem Ableitungsabschnitt (18) für das gefilterte Signal und
wenigstens einem Resonator (13, 16, 15, 15'), der elektromagnetisch oder galvanisch
an Zuleitungs- und Ableitungsabschnitt (12; 18) gekoppelt ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Resonator (13, 16, 15, 15') eine in Bezug auf eine Signalausbreitungsebene zweizählig
rotationssymmetrische Form aufweist und durch Anlegen des zu filternden Signals an
den Zuleitungsabschnitt zu einer in gleicher Weise symmetrischen Schwingung anregbar
ist.
2. Bandpassfilter für ein Hochfrequenzsignal, mit einem Zuleitungsabschitt (12) für ein
zu filterndes Signal, einem Ableitungsabschnitt (18) für das gefilterte Signal und
wenigstens einem Resonator (13, 16, 15, 15'), der elektromagnetisch oder galvanisch
an Zuleitungs- und Ableitungsabschnitt (12; 18) gekoppelt ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Resonator (13, 16, 15, 15') eine in Bezug auf eine Signalausbreitungsrichtung
spiegelsymmetrische Form aufweist und durch Anlegen des zu filternden Signals an den
Zuleitungsabschnitt zu einer in gleicher Weise symmetrischen Schwingung anregbar ist.
3. Bandpassfilter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass es wenigstens zwei Resonatoren (13, 16) umfasst, von denen einer galvanisch an den
Zuleitungsabschnitt (12) gekoppelt ist und der andere galvanisch an den Ableitungsabschnitt
(18) gekoppelt ist.
4. Bandpassfilter nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens zwei Resonatoren (13, 16, 15) bezüglich der gleichen Spiegelebene
(S) symmetrisch sind.
5. Bandpassfilter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Zuleitungsabschnitt (12, 13) und/oder der Ableitungsabschnitt (16, 18) jeweils
einen Eingangsleiter(12) und eine Senderelektrode (13) bzw. einen Ausgangsleiter (18)
und eine Empfängerelektrode (16) aufweisen.
6. Bandpassfilter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass sich Eingangs- und/oder Ausgangsleiter (12, 18) jeweils rechtwinklig zur Eingangs-
bzw. Ausgangselektrode (13, 16) erstrecken.
7. Bandpassfilter nach Anspruch 2 und Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Sender- und/oder Empfängerelektrode (13, 16) mit dem Eingangs- bzw. Ausgangsleiter
(12, 18) für das Hochfrequenzsignal jeweils an einem Fixpunkt (14, 17) der Spiegelung
verbunden sind.
8. Bandpassfilter nach Anspruch 5, 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektroden (13, 16) und der Resonator (15) die gleiche Ausdehnung quer zur Symmetrieebene
(S) aufweisen.
9. Bandpassfilter nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektroden (13, 16) und der Resonator (15) jeweils kongruent sind.
10. Bandpassfilter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Resonator (13, 15, 16) eine langgestreckte Form aufweist.
11. Bandpassfilter nach Anspruch 2 und Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsachse des Resonators quer zur Symmetrieebene (S) verläuft.
12. Bandpassfilter nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Resonator (13, 15, 16) jeweils eine in seiner Längsrichtung gleichbleibende
Querschnittsfläche aufweist.
13. Bandpassfilter nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Resonator (13, 15, 16) jeweils in einem Abschnitt zwischen der Symmetrieebene
(S) und jedem seiner Längsenden eine Verengung (21) aufweist.
14. Bandpassfilter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die jeder Resonator (13, 15, 16) ein auf einem Substrat (10) aufgebrachter Mikrostreifenleiter
ist.
15. Verfahren zum Abstimmen eines Bandpassfilters nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei dem ein gewünschtes Durchgangsfrequenzband des Filters festgelegt wird, das tatsächliche
Durchgangsband des Bandpassfilters erfasst und Material von jedem Resonator (13, 15,
16) abgetragen wird, wenn das erfasste Durchgangsband zu weit von dem gewünschten
Durchgangsfrequenzband abweicht.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Material an den Enden jedes Resonators (13, 15, 16) abgetragen wird, wenn das
erfasste Durchgangsband bei tieferen Frequenzen als das gewünschte Durchgangsband
liegt.
17. Verfahren nach Anspruch 15, dass das Material in einem Abschnitt (21) zwischen der
Symmetrieebene (S) und den Enden jedes Resonators (13, 15, 16) abgetragen wird, wenn
das erfasste Durchgangsband bei höheren Frequenzen als das gewünschte Durchgangsband
liegt.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass zum Abtragen ein Laser eingesetzt wird.
19. Verwendung eines Filters nach einem der vorhergehenden Ansprüche zum Filtern eines
Signals mit einer Mittenfrequenz, deren Wellenlänge einer Resonanz des Resonators
entspricht, die die gleiche Symmetrie wie der Resonator aufweist. der Resonator (13,
16, 15, 15') weist eine in Bezug auf eine Signalausbreitungsebene zweizählig symmetrische
Form aufweist und durch Anlegen des zu filternden Signals an den Zuleitungsabschnitt
zu einer in gleicher Weise symmetrischen Schwingung anregbar ist.