[0001] Die Erfindung betrifft eine miniaturisierte Richtantenne mit einem keramischen Substrat
mit mindestens einer resonanten Leiterbahnstruktur, insbesondere zur Anwendung im
Hochfrequenz- und Mikrowellenbereich. Die Erfindung betrifft weiterhin eine gedruckte
Schaltungsplatine (PCB - printed circuit board) zur Oberflächenmontage (SMD - surface
mounted device) von elektrischen und /oder elektronischen Bauelementen mit einer solchen
Antenne.
[0002] Die drahtlose Funkvernetzung erfährt in der modernen Telekommunikations- und in zunehmendem
Maße auch in der Unterhaltungselektronik eine ständig steigende Bedeutung Dabei werden
elektromagnetische Wellen im Hochfrequenz und Mikrowellenbereich zur Übertragung von
Informationen verwendet. Beispiele hierfür sind die Mobilfunkbänder, die in Europa
im Bereich zwischen etwa 880 und 960 MHz (GSM 900) sowie zwischen etwa 1710 und 1880
MHz (DCS1800) und etwa 1850 und 1990 MHz (PCS1900) liegen, die GPS-Navigationssignale,
die in einem Frequenzband bei etwa 1573 MHz ausgesendet werden, sowie das Bluetooth-Band
im Frequenzbereich zwischen etwa 2400 MHz und 2500 MHz, das für den Datenaustausch
zwischen einzelnen Endgeräten genutzt wird.
[0003] An die dafür zum Einsatz kommenden elektronischen Bauelemente werden immer höhere
Anforderungen insbesondere bezüglich des Miniaturisierungsgrades, der kostengünstigen
Montierbarkeit und der elektrischen Leistungsfähigkeit gestellt. Auf dem Gebiet der
Antennen kommen für den Einsatz in zukünftigen Mobiltelefonen als zusätzliche Anforderungen
zum Beispiel die interne Plazierbarkeit, die Mehrbandtauglichkeit und eine verminderte
Benutzerbestrahlung beziehungsweise verbesserte SAR (specific absorption rate) -Werte
hinzu.
[0004] Herkömmliche Antennen für den Einsatz in Mobiltelefonen, wie etwa externe Monopol-Antennen
oder interne PIFA (planar inverted F-antenna) -Antennen auf dielektrischen Substraten
werden obigen Anforderungen nicht oder nur unzureichend gerecht. Aus der JP-07 240
962 ist zum Beispiel eine Antenne zur Montage auf einer Schaltungsplatine bekannt,
die eine Massemetallisierung aufweist und so in einem mobilen Kommunikationsgerät
montiert wird, dass die Massemetallisierung zwischen dem Körper eines Benutzers und
dem Strahlungsweg der ausgesendeten Wellen liegt, um auf diese Weise eine Abschirmungswirkung
zu erzielen. Um allerdings eine ausreichende Empfangsempfindlichkeit zu erzielen,
ist hierbei zum Empfangen eine gesonderte Stabantenne erforderlich.
[0005] Eine Aufgabe, die die Erfindung zugrundeliegt, besteht deshalb darin, eine Antenne
der eingangs genannten Art zu schaffen, die einen erhöhten Wirkungsgrad und eine verbesserte
Richtcharakteristik in einer Vorzugsrichtung aufweist.
[0006] Weiterhin soll eine Antenne der eingangs genannten Art geschaffen werden, bei der
in relativ einfacher Weise eine Impedanzanpassung vorgenommen werden kann.
[0007] Mit der Erfindung soll auch eine Antenne der eingangs genannten Art geschaffen werden,
mit der eine relativ große Bandbreite erzielt werden kann.
[0008] Schließlich soll auch eine Antenne der eingangs genannten Art geschaffen werden,
die zur Anwendung in mehreren der oben genannten Frequenzbänder geeignet ist (Multiband-Tauglichkeit).
[0009] Mit der Erfindung soll schließlich auch eine gedruckte Schaltungsplatine mit einer
Antenne der eingangs genannten Art geschaffen werden, mit der die oben genannten Ziele
besonders gut erreicht werden können.
[0010] Die Lösung der Aufgabe erfolgt gemäß Anspruch 1 mit einer Richtantenne mit einem
keramischen Substrat mit mindestens einer resonanten Leiterbahnstruktur, die sich
dadurch auszeichnet, dass eine elektrisch leitende Grundplatte vorgssehen ist, auf
der das Substrat angeordnet ist, wobei sich die mindestens eine Leiterbahnstruktur
mit einem Ende bis auf die Grundplatte erstreckt.
[0011] Ein wesentlicher Vorteil dieser Lösung besteht darin, dass mit dieser Antenne eine
weitgehend nur in einen Halbraum gerichtete Strahlungscharakteristik erzielt und damit
die Einstrahlung von elektromagnetischen Wellen auf einen Benutzer zum Beispiel eines
Mobiltelefons, in das diese Antenne eingebaut ist, wesentlich reduziert werden kann.
[0012] Die Unteransprüche haben vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung zum Inhalt.
[0013] Die Ausführung gemäß Anspruch 2 hat den Vorteil, dass durch geeignete Wahl der Höhe
des Substrates eine gewünschte Bandbreite der Antenne erzielt werden kann.
[0014] Mit der Ausführung gemäß Anspruch 3 kann ein besonders hoher Miniaturisierungsgrad
erreicht werden.
[0015] Die Ausführung gemäß Anspruch 4 hat den Vorteil, dass eine Impedanzanpassung in einfacher
Weise durch Veränderung der Zuführung und damit der kapazitiven Kopplung vorgenommen
werden kann.
[0016] Die Ausführung gemäß Anspruch 5 ist insbesondere in einfacher Weise herstellbar,
und die erfindungsgemäße Antenne kann als Teil einer gedruckten Schaltungsplatine
ausgeführt werden.
[0017] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung von bevorzugten Ausführungsformen anhand der Zeichnung Es zeigt:
Fig 1 eine schematische Gesamtansicht einer erfindungsgemäßen Antenne; und
Fig 2 ein Richtdiagramm des Fernfeldes der in Figur 1 gezeigten Antenne.
[0018] Die erfindungsgemäße Antenne umfasst eine elektrisch leitende Grundplatte, die gemäß
Figur 1 zum Beispiel durch eine übliche Platine 1 (Träger) mit einer Metallisierung
11 gebildet ist, sowie ein darauf befestigtes keramisches Substrat 2 mit mehreren
resonanten Leiterbahnstrukturen 3, 4, 5 und einer Zuführung 6. Die Metallisierung
11, die sich auf der in der Darstellung oberen Fläche der Platine 1 befindet, bedeckt
diese Fläche vorzugsweise vollständig und ist nur dort ausgespart, wo eine Leiterbahn
12 zur Speisung der Zuführung 6 angaordnet ist. Das Substrat 2 wird zum Beispiel mit
Lötpunkten (nicht dargestellt) auf der Platine 1 bzw. der Metallisierung 11 montiert.
Es ist zur Verdeutlichung des Verlaufes der Leiterbahnstrukturen durchsichtig dargestellt.
[0019] Das keramische Substrat 2 hat im wesentlichen die Form eines aufrecht stehenden Quaders
mit einer ersten bis vierten, senkrecht zu der Ebene der Platine 1 verlaufenden Seitenfläche
21, 22, 23, 24, einer Oberseite 25 und einer Unterseite 26. Anstelle dieses quaderförmigen
Substrates können jedoch auch andere geometrische Formen wie zum Beispiel rechteckige,
runde, dreieckige oder vieleckige Zylinderformen, jeweils mit oder ohne Hohlräume,
gewählt werden, auf die resonante Leiterbahnstrukturen mit zum Beispiel spiralförmigem
Verlauf aufgebracht sind.
[0020] Das Substrat 2 hat eine Dielektrizitätszahl von ε
r > 1 und /oder eine Permeabilitätszahl von µ
r ≥ 1. Typische Materialien sind hochfrequenztaugliche Substrate mit geringen Verlusten
und geringer Temperaturabhängigkeit der Hochfrequenzeigenschaften (NP0- oder sogenannte
SL-Materialien). Es können auch Substrate verwendet werden, deren Dielektrizitätszahl
und /oder Permeabilitätszahl durch Einbetten eines keramischen Pulvers in eine Polymermatrix
in gewünschter Weise eingestellt wird
[0021] Die Leiterbahnstrukturen 3 bis 5, die Zuführung 6 sowie die anderen Metallisierungen
11, 12 sind im wesentlichen aus elektrisch hochleitfähigen Materialien wie zum Beispiel
Silber, Kupfer, Gold, Aluminium oder einem Supraleiter hergestellt.
[0022] Im einzelnen befindet sich auf dem Substrat 2 die erste Leiterbahnstruktur 3, die
durch eine erste Leiterbahn 31 auf der Oberseite 25 sowie eine sich daran anschließende,
im wesentlichen senkrecht dazu nach unten bis zu der Metallisierung 11 verlaufende
zweite Leiterbahn 32 auf der vierten Seitenfläche 24 des Substrates 2 gebildet ist.
Die zweite Leiterbahnstruktur 4 umfasst eine erste Leiterbahn 41 auf der Oberseite
25 sowie eine sich daran anschließende, im wesentlichen senkrecht dazu nach unten
bis zu der Metallisierung 11 verlaufende zweite Leiterbahn 42 auf der zweiten Seitenfläche
22 des Substrates 2. Die dritte Leiterbahnstruktur 5 ist schließlich wiederum durch
eine erste Leiterbahn 51 auf der Oberseite 25 sowie eine sich daran anschließende,
im wesentlichen senkrecht dazu nach unten bis zu der Metallisierung 11 verlaufende
zweite Leiterbahn 52 auf der zweiten Seitenfläche 22 des Substrates 2 gebildet. Die
zweiten Leiterbahnen 32, 42, 52 sind jeweils vorzugsweise durch Verlöten oder auf
andere Weise mit der Metallisierung 11 kontaktiert.
[0023] Die Leiterbahnstrukturen 3, 4 und 5 werden über eine Zuführung 6 gespeist, die mit
einem Metallisierungsplättchen 61 an der unteren Kante der ersten Seitenfläche 21
beginnt, das sich auch ein Stück auf die Unterseite 26 des Substrates 2 erstreckt
und auf die koplanare Leiterbahn 12 auf der Platine 1 aufgelötet ist. Mit dem Metallisierungsplättchen
61 ist eine erste Leiterbahn 62 verbunden, die an der zweiten Seitenfläche 22 im Bereich
der Kante zur Unterseite 26 verläuft, bis sich senkrecht dazu eine zweite Leiterbahn
63 anschliesst, die sich auf der zweiten Seitenfläche 22 ein Stück in Richtung auf
die Oberseite 25 erstreckt.
[0024] Die Speisung der Leiterbahnenstrukturen 3, 4 und 5 erfolgt in kapazitiver Weise über
die Zuführung 6, wobei eine Impedanzanpassung über den Abstand dieses Zuführung 6
von den Leiterbahnstrukturen 3, 4 und 5 und somit im wesentlichen über die Länge der
ersten und zweiten Leiterbahn 62, 63 erreicht werden kann. Diese Kopplung und damit
die Impedanzanpassung kann auch noch in eingebautem Zustand der Antenne vorgenommen
werden, indem z B. mit einem Laserstrahl die Länge der zweiten Leiterbahn 63 gekürzt
wird
[0025] Das elektrische Prinzip der Antenne beruht auf der Anregung von Viertelwellenlängen-Resonanzen
auf jeder der im wesentlichen L-förmigen Leiterbahnstrukturen 3, 4 und 5, wobei deren
jeweilige Länge unter Berücksichtigung der Dielektrizitätszahl bzw. der Permeabilitätszahl
des Substratmaterials entsprechend der gewünschten Resonanzfrequenz bemessen wird.
[0026] Dabei vermindert sich die senkrecht zu der Metallisierung 11 verlaufende Komponente
des elektrischen Feldes entlang jeder der zweiten (vertikalen) Leiterbahnen 32,42,52
jeweils von ihrem Maximalwert an der Oberseite 25 bis auf etwa den Wert 0 an der Metallisierung
11. Die Bandbreite der Antenne läßt sich durch Veränderung der Höhe des Substrates
2 beeinflussen. Hierbei gilt der Zusammenhang, dass die Bandbreite um so größer wird,
je größer die Höhe des Substrates ist, das heißt je größer der Abstand der ersten
Leiterbahnen 31, 41, 51 von der Metallisierung 11 ist.
[0027] Da sich mit jeder der Leitetbahnstrukturen 3, 4, 5 jeweils eine Resonanzfrequenz
erzeugen lässt, kann durch Aufbringen einer entsprechenden Anzahl von Leiterbahnstrukturen
gemäß obiger Beschreibung eine gewünschte Anzahl von Resonanzfrequenzen und somit
eine Multiband-Tauglichkeit der Antenne erzielt werden. Bei der in Figur 1 gezeigten
Ausführungsform dient zum Beispiel die erste, längere Leitetbahnstruktur 3 zur Anregung
einer Resonanz in dem GSM900-Band, während die beiden kürzeren, das heißt die zweite
und die dritte Leiterbahnstruktur 4, 5 zur Anregung von Resonanzen in höheren Frequenzbändern
wie dem DCS1800- bzw. dem PCS1900-Band dienen.
[0028] Die gewünschte Richtwirkung der Antenne in einen Halbraum wird durch die Metallisierung
11 auf der Platine 1 bewirkt. Figur 2 zeigt einen Schnitt (bei ϕ = 0) durch das Richtdiagramm
des Fernfeldes der in Figur 1 dargestellten Antenne, wobei der Betrag der elektrischen
Feldstärke im Fernfeld ein im wesentlichen kugelförmiges Diagramm in dem Halbraum
oberhalb der in Figur 1 gezeigten Metallisierung 11 bildet. Die als Reflektor beziehungsweise
Abschirmung dienende Metallisierung 11 befand sich dabei auf einer üblichen gedruckten
Schaltungsplatine, wobei die Metallisierung eine Fläche von etwa 90 mal 35 mm
2 einnahm und das Substrat eine Länge von 24 mm, eine Breite von 4 mm und eine Höhe
von 10 mm hatte. Die Antenne wurde u.a. im Frequenzbereich bei etwa 900 MHz betrieben.
[0029] Die erfindungsgemäße Antenne wird vorzugsweise als Teil bzw. in einem Bereich einer
gedruckten Schaltungsplatine (PCB - printed circuit board) realisiert, die neben der
Metallisierung 11 weitere elektrische und /oder elektronische Bauelemente zum Beispiel
für ein mobiles Telekommunikationsgerät der eingangs genannten Art trägt.
1. Miniaturisierte Richtantenne mit einem heramischen Substrat mit mindestens einer resonanten
Leiterbahnstruktur,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine elektrisch leitende Grundplatte (1,11) vorgesehen ist, auf der das Substrat
(2) angeordnet ist, wobei sich die mindestens eine Leiterbahnstruktur (3, 4, 5) mit
einem Ende bis auf die Grundplatte erstreckt.
2. Richtantenne nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Substrat (2) im wesentlichen quaderförmig ist und die mindestens eine Leiterbahnstruktur
(3, 4, 5) eine auf der Oberseite (25) liegende erste Leitetbahn (31; 41; 51) aufweist,
die über eine entlang eine der Seitenflächen (21,22, 23, 24) des Substrates verlaufende
zweite Leiterbahn (32; 42; 52) mit der Grundplatte verbunden ist.
3. Richtantenne nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die mindestens eine Leiterbahnstruktur (3, 4, 5) zur Anregung von Viertelwellenlängen-Resonanzen
bemessen ist.
4. Richtantenne nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf dem Substrat (2) eine Zuführung (6) zur kapazitiven Speisung der mindestens einen
Leiterbahnstruktur (3, 4, 5) vorgesehen ist.
5. Richtantenne nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Grundplatte durch eine Platine (1) mit einer auf diese aufgebrachte Metallisierung
(11) gebildet ist.
6. Gedruckte Schaltungsplatine, insbesondere für ein mobiles Telekommunikationsgerät
für den Hochfrequenz- und Mikrowellenbereich,
gekennzeichnet durch eine Richtantenne nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die elektrisch leitende
Grundplatte durch einen mit einer Metallisierung (11) beschichteten Bereich der Schaltungsplatine gebildet
und das Substrat (2) auf der Metallisierung angeordnet ist.
7. Telekommunikationsgerät für den Hochfrequenz- und Mikrowellenbereich, gekennzeichnet durch eine gedruckte Schaltungsplatine mit einer Richtantenne nach Anspruch 6.