[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Herstellen von Bürstenwaren,
insbesondere Zahnbürsten, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind bereits Vorrichtungen zum Herstellen von Bürstenwaren,
insbesondere Zahnbürsten bekannt. So beschreibt beispielsweise die DE-1 028 969 A1
eine Vorrichtung zum Zuführen von Borstenbündeln bei Bürstenherstellungsmaschinen.
Die darin beschriebene Vorrichtung zum Stopfen von Bürsten weist einen Borstengreifer
auf, um jeweils ein kleines Borstenbündel von einem größeren Vorrat an Borsten in
einem Borstenmagazin abzuteilen und dem Stopfwerkzeug zuzuführen, welches das Borstenbündel
zusammen mit einem Befestigungsanker oder einer Krampe im Bürstenkörper verankert.
Das Abteilen kleiner Bürstenbündel oder Büschel erfolgt dadurch, daß der Borstengreifer
mit einer Vertiefung versehen ist, welche am Borstenvorratsbehälter entlang streift,
wobei die Lücke aus dem Behälter mit Borsten gefüllt wird.
[0003] Ferner beschreibt die DE-1 938 937 A1 eine Vorrichtung zum Herstellen von Bürsten
mit mindestens zwei Borstensorten in jedem Borstenbündel, wobei jede Borstensorte
von der anderen getrennt bereitgehalten wird und wobei die Borsten bei einem Zufuhrvorgang
entnommen sowie einem Stopfwerkzeug einer Bürstenherstellungsmaschine zugeführt werden.
Gemäß dieser Druckschrift sind zwei Borstenmagazine mit rechteckigem Querschnitt vorgesehen,
an deren unterem Ende entsprechende Borstengreifer entlangfahren und die gewünschten
Borstenbündel entnehmen.
[0004] Eine ähnliche Lösung, wie in der DE-1 938 937 A1 für die Borstenzufuhr beschrieben,
ist in der DE-197 34 615 A1 offenbart. Darin wird ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Herstellung eines eine Mehrzahl von Borstenbüscheln aufweisenden Borstenträgers
einer Zahnbürste beschrieben.
[0005] Schließlich offenbart die DE-1 632 367 A1 eine Vorrichtung zum Einspeisen von Borsten
bzw. Filamentbüscheln in eine Bürstenherstellungsmaschine, die auch als Borstenmagazin
bezeichnet wird. Das Borstenmagazin weist einen im wesentlich viereckigen Querschnitt
auf. Die glatten Seitenwände weisen im mittleren Bereich an einer Seite eine Krümmung
auf, die den Querschnitt zu einem Rechteck mit verringerter Grundfläche verjüngt.
Dieser Bereich mit verringertem Querschnitt weist etwa ein Drittel der Gesamtlänge
des Borstenmagazins auf. Um den Borstenfluß zu bewerkstelligen, wird am oberen Ende
des Borstenmagazins mittels einer Hydraulikpresse auf eine Andruckplatte Druck ausgeübt.
Außerdem wird versucht, den Borstenstrom durch eine im unteren Bereich parallel zur
Längsachse angeordnete Förderkette zu vergleichmäßigen. Am unteren Ende wird von einem
Borstengreifer jeweils die gewünschte Zahl von Borsten gegriffen und dem Bürstenträger
zugeführt.
[0006] Eine schematische Darstellung des Filamentflusses bei den bekannten Vorrichtungen
vom Stand der Technik, ist in Figur 2 dargestellt. Darin ist mit der Bezugsziffer
1 die Filamentzuführung bzw. das Borstenmagazin gekennzeichnet. Das Borstenmagazin
1 weist einen quadratischen Querschnitt auf und wird seitlich durch rechteckige Führungswände
2 begrenzt. Innerhalb der rechteckigen Führungswände 2 sind Filamente 4 von vorgeschnittener
Länge angeordnet. Am in der Zeichnungsebene oberen Ende des Borstenmagazins 1 ist
eine Druckplatte 3 angeordnet, auf die in Pfeilrichtung A eine hydraulische Kraft
aufgebracht wird. Hierdurch werden die Filamente 4 nach unten gedrückt.
[0007] Am unteren Ende des Borstenmagazins 1 ist nach Fig. 2 ein senkrecht zur Längsachse
des Borstenmagazins 1 verschieblicher Borstengreifer 6 angeordnet. Der Borstengreifer
6 wird auch als "Picker-Tooling" oder "Picker-Bar" bezeichnet. Der Borstengreifer
6 bewegt sich dabei entlang der Pfeilrichtungen B alternierend hin und her. An der
dem Borstenmagazin 1 zugewandten Seite weist der Borstengreifer 6 Vertiefungen 7 zur
Aufnahme von Borsten bzw. Filamenten 11 auf, wobei die Vertiefungen 7 auch als "Tuft-Eyes"
bezeichnet werden. Die in den Vertiefungen 7 befindlichen Filamente 11 bilden bei
der späteren Verarbeitung ein auf einem Zahnbürstenkopf zu befestigendes Borstenbüschel.
Durch das unsymmetrische Herausgreifen der Borstenbüschel kommt es zu Totzonen 5 im
Borstenmagazin 1, die auch als "Filament-Bridging" bezeichnet werden und die den Filamentfluß
unterbrechen.
[0008] Aus der EP-0 972 465 A1 ist weiterhin eine Vorrichtung zum Herstellen von Borstenwaren
der eingangs genannten Art beschrieben. Auch hier, wie bei allen anderen genannten
Entgegenhaltungen, weist das Borstenmagazin an seiner Entnahmestelle eine dem Querschnitt
des Borstenmagazins entsprechende Abgabeöffnung auf, die von dem Borstengreifer verschlossen
ist. Bei der genannten Entgegenhaltung besteht der Borstengreifer aus einem sichelförmigen,
um eine Achse drehbaren Schieber, an dessen der Abgabeöffnung gegenüberliegenden Verschlußfläche
eine oder mehrere Vertiefungen zur Aufnahme von Filamenten ausgebildet ist. Auch hier
kommt es, wie bereits schon oben erwähnt, an den Ecken des Borstenmagazins im Bereich
der Abgabeöffnung zu Totzonen der Filamente, die den Filamentenfluß unterbrechen.
[0009] Ein Nachteil der bekannten Filamentzuführschächte ist es, daß hier Zonen auftreten,
in denen sich kein kontinuierlicher Filamentfluß entwickelt. Dabei führt unsymmetrisches
Herausgreifen der Filamentbüschel zu Totzonen und Ungleichmäßigkeit in der Anzahl
der Filamente pro Büschel. Der Filamentfluß wird durch sogenanntes "Bridging" bzw.
"Arching" unterbrochen. Dabei wird als "Arching" oder "Bridging" ein scheinbares Verklumpen
der Borstenbündel bezeichnet, durch welches das Fließen des Festkörpers gestoppt wird.
Dies wirkt sich negativ auf die Prozeßsicherheit und die Produktqualität aus.
[0010] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine verbesserte Vorrichtung zum Herstellen
von Zahnbürsten zur Verfügung zu stellen, welche die Nachteile des Standes der Technik
vermeidet. Diese Vorrichtung soll insbesondere die kostengünstige Herstellung von
Bürstenwaren mit hoher Prozeßsicherheit und Produktqualität ermöglichen.
[0011] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung zum Herstellen von Bürstenwaren,
insbesondere Zahnbürsten, mit einer Zuführeinheit für lose in einem Zuführschacht
stehende Borstenbündel vorgeschnittener Länge mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung werden in
den Unteransprüchen beschrieben.
[0012] Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Borstenmagazins werden Toträume vermieden,
in denen kein kontinuierlicher Filamentfluß stattfindet. Durch die normal zum bogenförmig
ausgebildeten Auslauf wirkenden, aus der Schiebekraft oder dem Schiebedruck resultierenden
Kräfte, wird die Aufspaltung von Inter-Filamentbrücken unterstützt bzw. Effekte, die
unter "Arching" und "Bridging" bekannt sind, vermieden. Außerdem wird ein schnelleres
Ausschieben von Störungen im Filamentbett und damit eine erhöhte Produktqualität gewährleistet,
d.h., Bereiche im Filamentzuführschacht, in denen Filamente die aufrechte Orientierung
durch äußere Einflüsse verloren haben, werden schneller aus dem Filamentschacht herausgeschoben.
Dadurch ergibt sich eine verringerte Störanfälligkeit und eine erhöhte Prozeßsicherheit.
Daneben wird ein symmetrisches Greifen der Filamente aus der Schachtmitte möglich.
Eine höhere Konstanz in der Anzahl der Filamente, die bei jedem Vorgang in die Aufnahmeräume
des Borstengreifers fließen, wird außerdem erreicht.
[0013] Als weitere vorteilhafte Wirkung wird eine geringere Abhängigkeit vom Filament-Finish-Level
erreicht. Dies bedeutet, daß die Zufuhr der Borstenbündel unabhängig vom Filamentherstellungsprozeß
und der Art der Filamente mit gleichbleibend hoher Prozeßsicherheit erfolgt. Dadurch
können auch schwer fließende Filamente verarbeitet werden. Dies zeigt sich beispielsweise
bei der problemlosen Verarbeitung besonders feiner Filamente, deren Durchmesser beispielsweise
kleiner als 5 mil (1 mil = 1/6400 des Kreisumfanges) ist. Somit wird durch die erfindungsgemäße
Vorrichtung eine gesteigerte Produktqualität, höhere Prozeßsicherheit und größere
Ausbringung gewährleistet. Ferner wird es durch die erfindungsgemäße Vorrichtung möglich,
die erforderliche Zahl von Filamenten pro Borstengreifer-Hub bzw. pro Picker-Hub bereitzustellen.
[0014] Dabei wird unter Borstengreifer, Picker-Segment oder Picker-Tooling ein Zugriffswerkzeug
bei einer Bestopfungsmaschine zum Ergreifen der Tufts bezeichnet, welches diese anschließend
an ihren gewünschten Platz auf dem Borstenträger befördert. Bei Verwendung von Filamenten
vorgeschnittener Länge spricht man hier auch von "Cut-Tuft-Technlogie".
[0015] Eine vorteilhafte Weiterbildung der Vorrichtung zum Herstellen von Bürstenwaren,
insbesondere Zahnbürsten, nach Patentanspruch 1 sieht die Merkmale des Patentanspruchs
2 vor. Dabei kommt es im entsprechend ausgestalteten Abgabebereich zu einem symmetrischen
und besonders gleichmäßigen Fließen der Filamente bzw. Borsten. Hierzu ist der Magazinboden
schalenförmig ausgebildet und weist vorzugsweise eine kugelförmige, ellipsoide oder
eine ähnlich homogen gestaltete Oberfläche auf.
[0016] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Vorrichtung zum Herstellen von Bürstenwaren,
sieht die Merkmale des Patentanspruchs 3 vor. Hierdurch wird sichergestellt, daß der
Borstengreifer die Filamente symmetrisch aus der Schachtmitte greift.
[0017] Schließlich sieht eine Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Herstellen
von Filamentstreifen die Merkmale des Patentanspruchs 4 vor. Die Abgabeöffnung kann
dabei gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung mit den Merkmalen des Patentanspruchs
5 einstellbar ausgebildet sein.
[0018] Durch die Merkmale des Patentanspruchs 6 entsteht am Übergang der Abgabeöffnung zwischen
der Führungswand und der Oberkante des Borstenprofils praktisch keine Stufe, so daß
ein fließender homogener Übergang der Filamente zum Borstengreifer erfolgt, ohne daß
ein Stau an den Ecken entsteht.
[0019] Eine Vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung wird im folgenden mit Bezug auf die
beigefügten Zeichnungen beschrieben. Darin zeigen:
- Fig.1
- eine schematische geschnittene Darstellung einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Zuführeinheit;
- Fig.2
- eine schematische Darstellung einer herkömmlichen Zuführeinheit gemäß dem bekannten
Stand der Technik.
[0020] Figur 1 zeigt eine im folgenden als Borstenmagazin 8 bezeichnete Zuführeinheit, die
bei einer nicht dargestellten Bürstenherstellungsmaschine zum Einsatz kommt. Das Borstenmagazin
8 weist dabei vorzugsweise einen rechteckigen Querschnitt auf. Andere Querschnitte
sind aber auch denkbar. Die Seiten des länglichen Borstenmagazins 8 werden im vorliegenden
Ausführungsbeispiel durch rechteckige Führungswände 9 aus Stahlblech gebildet, die
miteinander verbunden, vorzugsweise bei Metall verschweißt sind. Am in der Zeichnungsebene
oberen Ende des Borstenmagazins 8 ist in dessen Aufnahmeraum 22 eine Druckplatte 10
angeordnet, auf die in Pfeilrichtung C eine Druckkraft aufgebracht wird. Die Druckplatte
10 liegt dabei auf dem auf eine vorbestimmte Länge vorgeschnittenen Filamentenbündel
21 auf. Das Filamentenbündel 21 besteht aus vielen einzelnen, vorzugsweise aus Kunststoff
extrudierten, sehr dünnen Borsten oder Filamenten 11, die parallel zur Druckplatte
10 und den Führungswänden 9 verlaufen, die sehr eng beieinander liegen und die alle
gleichlang sind. Außerdem sind am Übergang von der Druckplatte 10 zu den Führungswänden
9 entsprechende Führungsmittel (nicht dargestellt) vorgesehen, um ein Verkanten der
Druckplatte 10 im Aufnahmeraum 22 des Borstenmagazins 8 zu verhindern. Die Druckkraft
C wird im vorliegenden Fall von einem nicht dargestellten Hydraulikzylinder auf die
vorzugsweise aus Stahlblech oder Kunststoff hergestellte Druckplatte 10 aufgebracht.
[0021] An seinem unteren Ende weist das Borstenmagazin 8 nach der Erfindung kreisbogenförmige,
zur Mitte hin gewölbte Führungswände 9 auf, die den Magazinboden 17 bilden. Der Magazinboden
17 bildet ein Teil der Führungswände 9 aus vorzugsweise gezogenem Stahlblech. Der
Magazinboden 17 kann aber auch jeweils an seinen oberen Enden mit den Führungswänden
9 verschweißt sein. Der Übergang 23 des Magazinbodens 17 in die Führungswand 9 ist
dabei glatt poliert ausgebildet, um kein Hindernis für den Transport der Filamente
11 zu bilden. Dies wird noch dadurch verstärkt, indem im Bereich des Überganges 23
zur Abgabeöffnung 13 hin die Führungswand 9 sich gleichmäßig verjüngt, so daß an der
Abgabeöffnung die Dicke der Führungswand 9 sehr dünn ist und daher praktisch keine
Stufe und somit ein Stau der Filamente 4 entstehen kann. Das Borstenmagazin 8 kann
aber auch einteilig als Tiefziehteil hergestellt sein. Der Magazinboden 17 des Borstenmagazins
8 ist im wesentlichen schalenförmig ausgebildet und weist an seiner untersten Stelle
eine Abgabeöffnung 13 auf, die in sehr geringem Abstand zur Oberkante 16 des Borstengreifers
14 verläuft, um keine Filamente 11 beim Vorbeifahren des Borstengreifers 14 zu verlieren.
Die Abgabeöffnung 13 weist dabei einen Austrittsquerschnitt auf, der so groß bemessen
ist, daß dadurch die in dem Borstengreifer 14 ausgebildeten Aufnahmeräume 15 beim
Vorbeifahren voll mit Filamenten 11 ausgefüllt werden. Die Größe der Aufnahmeräume
15 entsprechen dabei der gewünschten Borstenbüschelgröße.
[0022] Die Abgabeöffnung 13 kann im vorliegenden Ausführungsbeispiel verstellbar ausgebildet
sein, so daß auch verschiedene Borstenbüschelgrößen mit dem gleichen Magazin, aber
mit einem anderen Borstengreifer 14, erzeugt werden können. Der Verstellmechanismus
(nicht dargestellt) kann im vorliegenden Fall dadurch gebildet sein, daß der Magazinboden
17 aus verschiebbaren Blechen ausgebildet ist, die eine größere oder eine kleinere
Spaltöffnung freigeben, durch die entsprechend mehr oder weniger Filamente 11 aus
dem Borstenmagazin 8 austreten könnten.
[0023] Unterhalb der Abgabeöffnung 13 ist senkrecht zur Längsachse 20 des Borstenmagazins
8 der Borstengreifer 14 angeordnet. Der Borstengreifer 14 ist dabei im wesentlichen
aus einem rechteckigen Vollmaterial aufgebaut, das an seiner Oberseite 16 einen oder
mehrere rillenförmige und hintereinander angeordnete Aufnahmeräume 15 zur Aufnahme
von Filamenten 11 aufweist, die, wenn die Aufnahmeräume 15 mit diesen ganz gefüllt
sind, lose Borstenbüschel 19 bilden. Der oder die Aufnahmeräume 15 verlaufen hier
parallel zu den im Zuführschacht (18) angeordneten Filamenten 11, die ihrerseits wiederum
senkrecht zur Zeichenebene oder anders ausgedrückt, senkrecht zur Längsachse 20 des
Zuführschachtes 18 verlaufen. Der Borstengreifer 14 kann auch kreisbogenförmig ausgebildet
sein, so daß dieser anstatt einer Hin- und Herbewegung eine Rotationsbewegung durchführt
und dabei in seinen Aufnahmeraum 15 viele Filamente 11 zur Bildung von einzelnen Borstenbüscheln
19 aufnimmt (nicht dargestellt).
[0024] Für den Betrieb wird zunächst die Druckplatte 10 abgenommen, um das Borstenmagazin
8 mit Borsten oder Filamenten 11 vorgeschnittener Länge zu bestücken. Dabei wird die
Abgabeöffnung 13, die auch kreisbogenförmig ausgebildet sein kann, von der in Fig.
1 horizontal verlaufenden flachen Oberseite 16 des Borstengreifers 14 abgedeckt, so
daß während des Auffüllvorgangs keine Borsten aus dem Borstenmagazin 8 entweichen
können, so wie dies in Fig. 1 dargestellt ist. Anschließend wird die Druckplatte 10
wieder, wie ein beweglicher Magazindeckel, aufgesetzt und mit einem Hydraulikhebel
eines Hydraulikzylinders (nicht dargestellt) verbunden. Durch gleichmäßigen Druck
in Pfeilrichtung C auf die Druckplatte 10 und durch alternierendes Hin- und Herbewegen
des Borstengreifers 14 in die Pfeilrichtungen D bzw. durch kreisförmige Bewegung eines
rotierenden Borstengreifers (nicht dargestellt) beginnt sich ein gleichmäßiger Filamentfluß
einzustellen. Die Filamente 11 bewegen sich im oberen Bereich als geschlossener Block,
was durch die horizontalen Linien 24 im Borstenmagazin nach Figur 2 angedeutet ist.
Im radiusförmig ausgebildeten Magazinboden 17 kommt es zu einem symmetrischen Fließen
der Filamente 11. Dadurch wird das Entstehen von Toträumen vermieden, in denen kein
kontinuierlicher Filamentfluß stattfindet. Durch die normal zum Krümmungsradius wirkenden,
aus der Schiebekraft oder dem Schiebedruck resultierenden Kräften wird die Aufspaltung
von Inter-Filamentbrücken unterstützt bzw. Effekte, die unter "Arching" und "Bridging"
bekannt sind, vermieden. Der Borstengreifer 14 greift die Filamente 11 bzw. diese
werden in die Aufnahmeräume 15 hineingedrückt. Dabei rutschen Filamente 11 gleichmäßig
von allen Seiten zur Ausgabeöffnung 13 nach.
1. Vorrichtung zum Herstellen von Bürstenwaren, insbesondere Zahnbürsten, mit einem Borstenmagazin
(8), das einen aus Führungswänden (9) begrenzten Zuführschacht (18) zur Aufnahme von
dicht beieinander stehenden und parallel zu den Führungswänden (9) verlaufenden Filamenten
(11) vorgeschnittener Länge aufweist, wobei der Zuführschacht (18) eine Abgabeöffnung
(13) aufweist, die von einem die Abgabeöffnung (13) von außen verschließenden Borstengreifer
(14) begrenzt ist und über die einem am Borstengreifer (14) ausgebildeten Aufnahmeraum
(15) Filamente (11) zugeführt werden, wobei der Aufnahmeraum (15) nur eine bestimmte
Menge an Filamenten (11) aufnimmt, zu Büscheln (19) zusammenfaßt, die dann zu ihrer
Weiterverarbeitung weiteren Stationen zugeführt werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungswände (9) des Zuführschachts (18) zur Abgabeöffnung (13) hin verjüngende,
bogenförmige Verläufe (17) aufweisen.
2. Vorrichtung nach Patentanspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die bogenförmigen Verläufe (17) den Magazinboden des Zuführschachtes (18) bilden
und im Längsquerschnitt im wesentlichen kreis- oder parabelförmig ausgebildet sind.
3. Vorrichtung nach Patentanspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abgabeöffnung (13) mittig zum Zuführschacht (18) angeordnet ist und daß die bogenförmigen
Verläufe (17) symmetrisch zur Längsachse (20) des Zuführschachts (18) verlaufen.
4. Vorrichtung nach Patentanspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abgabeöffnung (13) einerseits entsprechend der vom Borstengreifer (14) zu greifenden
Größe der Büschel (19) und andererseits an der untersten Stelle des Borstenmagazins
(8) ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach Patentanspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abgabeöffnung (13) einen variablen Öffnungsquerschnitt aufweist.