[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Gießkammer für das Druckgießen von Metallen
mit einem Gießkammermantel und Heizmitteln zur Vorwärmung der Gießkammer.
[0002] Gießkammern der vorstehend genannten Art sind beispielsweise aus der WO99/5007 bekannt
und werden in erster Linie in Druckgießmaschinen zum Druckgießen von Metallen wie
beispielsweise Aluminium, Magnesium und Messing eingesetzt. Dabei werden hauptsächlich
horizontale Gießkammern verwendet, die an ihrem einen, maschinenseitigen Ende obenseitig
eine Gußmaterialeinfüllöffnung und an ihrem anderen, formseitigen Ende eine Gußmaterialauslaßöffnung
aufweisen.
[0003] Den Gießkammern wird das Gußmaterial in flüssiger, zum Teil aber auch in halbfester
Form zugeführt. Gerade im letzteren Fall tritt das Problem auf, daß sich das Gußmaterial
beim Einfüllen in die Gießkammer ungleichmäßig abkühlt, was sich negativ auf die Qualität
des fertigen Gußteils auswirken kann. Aus diesem Grund sind bei der bekannten Gießkammer
Heizelemente in Form von Heizringen um die Gießkammer herum vorgesehen, um die Gießkammer
je nach verwendetem Metall auf eine Temperatur zwischen 550 und 600°C vorzuwärmen
und auf diese Weise das Material in einem halbverfestigten Zustand zu halten.
[0004] Durch die Erwärmung der Gießkammer können zwar unerwünschte Verfestigungen des Gießmaterials
verhindert werden. Der gerätetechnische Aufwand ist aufgrund der Vielzahl von benötigten
Heizelementen jedoch hoch. Außerdem ist auch die erforderliche Heizleistung immens.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Gießkammer der eingangs genannten Art so
auszubilden, daß eine gleichmäßige Erwärmung der Gießkammer mit vergleichsweise geringem
Aufwand möglich ist.
[0006] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß als Heizmittel mehrere Heizstäbe
entlang des Umfangs der Gießkammer verteilt angeordnet sind, welche in den Gießkammermantel
von seiner einen Stirnseite her eingesetzt sind und sich in Längsrichtung der Gießkammer
erstrecken.
[0007] Mittels der Heizstäbe, die sich in dem Gießkammermantel erstrecken, läßt sich die
Gießkammer sehr gleichmäßig über ihre axiale Länge vorwärmen. Da solche Heizstäbe
im Handel frei erhältlich sind, ist der gerätetechnische Aufwand vergleichsweise gering.
Des weiteren kann eine schnelle Aufheizung erfolgen, da der Gießkammermantel von innen
her erwärmt wird und nicht wie im Stand der Technik durch äußere Manschetten oder
Heizringe.
[0008] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß die Heizstäbe einzeln
oder gruppenweise ansteuerbar sind, um die Heizleistung einzustellen. Diese Ausführungsform
trägt dem Umstand Rechnung, daß das in die Gießkammer eingefüllte Material sich nicht
gleichmäßig abkühlt, sondern beispielsweise im Bereich der Einfüllöffnung, wo es in
direktem Kontakt mit der Luft steht, stärker abkühlt als in den übrigen Bereichen.
Dadurch, daß die Heizstäbe unabhängig voneinander angesteuert werden können, kann
eine bedarfsgerechte Heizleistung zur Verfügung gestellt werden mit der Folge, daß
das Gießmaterial über den Umfang der Gießkammer eine gleichmäßige Temperatur behält.
[0009] Die Steuerung der Heizstäbe kann über einen Regelkreis erfolgen, wobei zweckmäßigerweise
Temperaturfühler vorgesehen sind, um die Temperatur der Gießkammer an der Oberfläche
der Kolbenbohrung an mehreren Meßpunkten entlang des Gießkammerumfangs zu ermitteln.
Der Regelkreis kann dann die Leistung der Heizstäbe in Abhängigkeit von den gemessenen
Temperaturen so regeln, daß sich an der Innenseite der Gießkammer eine Temperatur
von 560°C bis 620°C, und bei der Verwendung von Aluminium als Gießmaterial insbesondere
von 570°C bis 580°C einstellt.
[0010] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß sich die elektrischen
Heizstäbe im wesentlichen über die gesamte axiale Länge der Gießkammer erstrecken.
Auf diese Weise kann mit Ausnahme der axialen Endbereiche eine konstante Temperatur
des Gießmaterials über die Länge der Gießkammer erzielt werden.
[0011] In alternativer Weise kann vorgesehen sein, daß die Gießkammer axial unterteilt ist
in ein Heizteil mit einer Einlegeöffnung zum Einbringen des Gießmaterials und ein
Druckteil, in welchem eine Druckform vorgesehen ist und in welches das Gießmaterial
aus dem Heizteil durch einen axial in das Heizteil eingreifenden Kolben hineingedrückt
werden kann, wobei die Heizstäbe nur in dem Heizteil vorgesehen sind und sich im wesentlichen
über dessen ganze axiale Länge erstrecken. Dabei kann das Heizteil von einem Wärmeisolationsmantel
umgeben sein, welcher die Wärmeabgabe an die Umgebung verringert.
[0012] Hinsichtlich weiterer vorteilhafter Ausgestaltungen der Erfindung wird auf die Unteransprüche
sowie die nachfolgende Beschreibung eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf
die beiliegende Zeichnung verwiesen. In der Zeichnung zeigt
- Figur 1
- eine Ausführungsform einer zweiteilig ausgeführten Gießkammer gemäß der vorliegenden
Erfindung im Längsschnitt und
- Figur 2
- die Gießkammer aus Figur 1 von der rechten Seite her betrachtet.
[0013] In den Figuren 1 und 2 ist eine Ausführungsform einer horizontalen Gießkammer 1 gemäß
der vorliegenden Erfindung dargestellt, wie sie in Druckgießmaschinen für das Druckgießen
von Metallen wie beispielsweise Aluminium, Magnesium oder Messing verwendet wird.
Die Gießkammer 1 besitzt einen Gießkammermantel 2 und ist in ihrer Axialrichtung unterteilt
in ein Heizteil 3, an dessen Oberseite eine Einlegeöffnung 3a ausgebildet ist, durch
welche in den Innenraum des Gießzylinders 1 ein flüssiges oder verfestigtes Metall
eingefüllt bzw. eingelegt werden kann, und ein Druckteil 4, in welchem eine nicht
dargestellte Druckform vorgesehen ist und das an seinem vom Heizteil 3 wegweisenden
Endbereich eine Auslaßöffnung 4a bildet. Das Heizteil 3 und das Druckteil 4 sind durch
einen Klemmring 6 miteinander verbunden.
[0014] Wie in Figur 1 deutlich dargestellt ist, sind in dem Gießkammermantel 2 insgesamt
acht Heizelemente in Form von Heizstäben 5 vorgesehen, die - wie insbesondere in Figur
2 gezeigt ist - gleichmäßig über den Umfang der Gießkammer 1 in dem Heizteil 3 angeordnet
sind. Frei bleibt lediglich die Oberseite des Heizteils 3, wo sich die Einlegeöffnung
3a befindet. Die Heizstäbe 5 sind in entsprechende stirnseitige Bohrungen des Heizteils
3 eingesetzt und erstrecken sich über die gesamte Länge des Heizteils 3. Zum Schutz
der Heizstäbe 5 ist die Stirnseite des Heizteils 3 durch ein Schutzblech 8 abgedeckt
ist.
[0015] Nicht dargestellt ist, daß die Heizstäbe 5 jeweils paarweise angesteuert werden können,
wobei jeweils zwei sich bezüglich der Bildebene der Figur 1 gegenüberliegende Heizstäbe
5 ein Paar bilden. Es ist ein Regelkreis vorgesehen, welcher die Leistung der Paare
von Heizstäben 5 in Abhängigkeit von der Temperatur des Heizteils 3 an dessen Innenseite
regelt, welche durch Temperaturfühler 11, die von unten in den Gießkammermantel 2
eingesetzt sind, ermittelt wird. Ziel ist es dabei, die Beheizung des Heizteils 3
so vorzunehmen, daß sich an der Innenseite des Gießkammermantels 2 über die axiale
Länge und den Umfang des Heizteils 3 je nach Art des Gießmaterials eine Temperatur
von 560°C bis 620°C, insbesondere von 570°C bis 580°C, einstellt. Nachdem an der offenen
Oberseite des Heizteils 3 die Temperaturverluste besonders hoch sind, wird dies dazu
führen, daß das in Figur 2 oberste Paar von Heizstäben 5 die größte Heizleistung erbringen
muß, während das unterste Paar von Heizstäben 5 die geringste Heizleistung zur Verfügung
zu stellen braucht. Um die erforderliche Heizleistung möglichst gering zu halten,
ist das Heizteil 3 von einem Wärmeisolationsmantel 8 umgeben, der die Wärmeverluste
an die Umgebung minimieren soll.
[0016] Die Gießkammer 1 umfaßt schließlich noch einen Kolben 7, der in das Heizteil 3 von
dessen der Auslaßöffnung 4a gegenüberliegenden Stirnseite her eingreift und in dem
Heizteil 3 axial verschiebbar ist, um heißes Gießmaterial, das in das Heizteil 3 durch
die Einlegeöffnung 3a eingebracht wurde, in das Druckteil 4 hineinzupressen und durch
die Auslaßöffnung 4a auszustoßen.
1. Gießkammer für das Druckgießen von Metallen mit einem Gießkammermantel (2) und Heizmitteln
(5) zur Vorwärmung der Gießkammer, dadurch gekennzeichnet, daß als Heizmittel mehrere Heizstäbe (5) entlang des Umfangs der Gießkammer (1) verteilt
angeordnet sind, welche in den Gießkammermantel (2) von seiner einen Stirnseite her
eingesetzt sind und sich in Längsrichtung der Gießkammer (1) erstrecken.
2. Gießkammer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizstäbe (5) einzeln oder gruppenweise ansteuerbar sind, um die Heizleistung
einzustellen.
3. Gießkammer nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizstäbe (5) über einen Regelkreis gesteuert werden.
4. Gießkammer nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß Temperaturfühler (11) vorgesehen sind, um die Temperatur der Gießkammer (2) an mehreren,
insbesondere in Umfangsrichtung beabstandeten Meßpunkten zu ermitteln, und der Regelkreis
die Leistung der Heizstäbe (5) in Abhängigkeit von den gemessenen Temperaturen regelt.
5. Gießkammer nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Regelkreis in der Weise eingestellt ist, daß sich an der Innenseite des Gießkammermantels
(2) eine Temperatur von 560°C bis 620°C, insbesondere 570°C bis 580°C einstellt.
6. Gießkammer nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sich die elektrischen Heizstäbe (5) im wesentlichen über die gesamte axiale Länge
der Gießkammer (1) erstrecken.
7. Gießkammer nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Gießkammer (1) axial unterteilt ist in ein Heizteil (3) mit einer Einlegeöffnung
(3a) zum Einbringen des Gießmaterials und ein Druckteil (4), in welchem eine Druckform
vorgesehen ist und in welches das Gießmaterial aus dem Heizteil (3) durch einen axial
in das Heizteil (3) eingreifenden Kolben (7) hineingedrückt werden kann, wobei die
Heizstäbe (5) nur in dem Heizteil (3) vorgesehen sind und sich im wesentlichen über
dessen ganze axiale Länge erstrecken.
8. Gießkammer nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Heizteil (3) von einem Wärmeisolationsmantel (8) umgeben ist.
9. Gießkammer nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Heizteil (3) und das Druckteil (4) durch einen Klemmring (6) miteinander verbunden
sind.