(19)
(11) EP 1 302 281 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.04.2003  Patentblatt  2003/16

(21) Anmeldenummer: 01811005.6

(22) Anmeldetag:  15.10.2001
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B25D 17/20, B25D 17/22
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(71) Anmelder: HILTI Aktiengesellschaft
9494 Schaan (LI)

(72) Erfinder:
  • Kristen, Ferdinand
    82205 Gilching (DE)
  • Daxenberg, Hubert
    82211 Herrsching (DE)

(74) Vertreter: Wildi, Roland et al
Hilti Aktiengesellschaft, Feldkircherstrasse 100, Postfach 333
9494 Schaan
9494 Schaan (LI)

   


(54) Kühlluftleitung für ein Elektrohandwerkzeuggerät mit elektropneumatischem Schlagwerk


(57) Ein Elektrohandwerkzeuggerät (1) mit einem zumindest teilweise schlagenden elektropneumatischen Schlagwerk (2) in einer Schlagwerksbaugruppe (3), welches in einem, Luftöffnungen (4) für ein Kühlgebläse (5) aufweisenden, Aussengehäuse (6) vibrationsgedämpft beweglich ist, wobei an der Schlagwerksbaugruppe (3) zumindest eine Kühlluftleitung (7) zum Kühlgebläse (5) befestigt ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein zumindest teilweise schlagendes Elektrohandwerkzeuggerät, wie einen Bohrhammer, Kombi- und Meisselhammer, mit elektropneumatischem Schlagwerk vorzugsweise zum schlagend abrasiven Abtrag von Gestein. Derartige Elektrohandwerkzeuggeräte erzeugen aus elektrischer Energie mittels eines Elektromotors und geeigneter mechanischer Transformation eine axiale, schlagend schwingende und optional zusätzlich eine überlagerte drehende Bewegung, welche zur zweckentsprechenden Verwendung einem Werkzeug kraft- und formschlüssig übertragen wird.

[0002] Bei in dieser Erfindung ausschliesslich betrachteten elektropneumatischen Schlagwerken wird die zumeist von einem Elektromotor erzeugte mechanische Energie über einen Exzenter auf einen oszillierenden Erregerkolben und von diesem pneumatisch über eine Gasfeder auf einen Flugkolben übertragen, welcher über einen Döpper diese mechanische Schlagenergie weitgehend auf das schlagende oder schlagdrehende Werkzeug weitergibt. Durch die wiederholte Verdichtung und Entspannung der Luftsäule der Gasfeder entsteht auf Grund thermodynamischer Prozesse eine Abwärme, die durch Wärmeleitung und Wärmekonvektion nach Aussen abgeführt werden muss.

[0003] Nach der DE3205063A1 kühlen Elektrohandwerkzeuggeräte mittels der von einem Kühlgebläse des Elektromotors durch Luftöffnungen im Gehäuse angesaugten Kühlluft, welche durch das pneumatische Schlagwerk und durch Hohlräume zwischen der Schlagwerksbaugruppe und dem Maschinengehäuse gedrückt wird, auch das Schlagwerk. Nach der DE19600339C1 bildet ein schlagendes Handwerkzeuggerät zwischen dem Aussengehäuse und den Baugruppen des Antriebs und Getriebes verschiedene Luftkanäle aus. Nach der US4353425 ist ein bewegliches Führungsrohr eines schlagenden Handwerkzeuggerätes über einen Luftspalt zum Aussengehäuse thermisch isoliert.

[0004] Durch die zweckentsprechende Wechselwirkung mit einem Werkstück eines durch den Nutzer über den Handgriff druckseitig vorbelasteten und vom Elektrohandwerkzeuggerät axial überlagernd, schlagend angetriebenen Werkzeugs führt ein am Gehäuse befestigter Handgriff axiale Schwingungen aus, die möglichst vollständig zu unterbinden sind. Durch die bei zueinander beweglichen Gehäuseteilen auftretenden Dichtungsprobleme sind keine Kühlkanäle zwischen diesen ausbildbar, wodurch es im Kühlluftstrom partiell zu Luftkurzschlüssen kommt, welche die Kühlleistung verringern.

[0005] Nach der DE3405922 weist ein schlagendes Handwerkzeuggerät eine Schlagwerksbaugruppe auf, welche innerhalb des vibrationsgedämpft gelagerten Aussengehäuses mit dem daran befestigten Handgriff getrennt beweglich ist.

[0006] Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Realisierung eines gut gekühlten, im Aussengehäuse vibrationsgedämpft beweglichen Schlagwerks eines Elektrohandwerkzeuggerätes.

[0007] Die Aufgabe wird im wesentlichen durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.

[0008] Im wesentlichen weist ein zumindest teilweise schlagendes Elektrohandwerkzeuggerät mit einem elektropneumatischen Schlagwerk in einer Schlagwerksbaugruppe, welche in einem, Luftöffnungen für ein Kühlgebläse aufweisenden, Aussengehäuse vibrationsgedämpft beweglich ist, zumindest eine an der Schlagwerksbaugruppe befestigte Kühlluftleitung zum Kühlgebläse auf.

[0009] Durch die an der Schlagwerksbaugruppe befestigte Kühlluftleitung treten keine Dichtungsprobleme zwischen der vibrationsgedämpft bis zu ca. 10 mm beweglichen Schlagwerksbaugruppe und dem Aussengehäuse auf, wodurch ein, die Kühlleistung des Kühlluftstroms reduzierender; Luftkurzschluss vom Luftaustritt zum Lufteintritt des Kühlgebläses verhindert wird.

[0010] Vorteilhaft ist die Kühlluftleitung endseitig mit zumindest einem, im wesentlichen ringförmig kühlenden, luftstromleitenden Kühlkranz verbunden, wodurch das Schlagwerk im wesentlichen gleichmässig umfänglich kühlbar ist.

[0011] Vorteilhaft weist der Kühlkranz umfänglich verteilte Kranzöffnungen auf, wodurch der über Luftöffnungen im Aussengehäusse in den Kühlkranz einströmende Kühlluftstrom umfänglich verteilt wird.

[0012] Die Erfindung wird bezüglich eines vorteilhaften Ausführungsbeispiels näher erläutert mit

Fig. 1 als Elektrohandwerkzeuggerät

Fig. 2 als Teilschnitt



[0013] Nach Fig. 1 weist das längs einer Achse A schlagende Elektrohandwerkzeuggerät 1 ein elektropneumatisches Schlagwerk 2 in einer Schlagwerksbaugruppe 3 auf, welche in einem, Luftöffnungen 4 für ein Kühlgebläse 5 aufweisenden, Aussengehäuse 6 durch eine elastische Aufhängung vibrationsgedämpft beweglich ist, wobei an der Schlagwerksbaugruppe 3 eine Kühlluftleitung 7 zum Kühlgebläse 5 befestigt ist. Die Kühlluftleitung 7 ist endseitig mit einem ringförmig kühlenden luftstromleitenden Kühlkranz 8 verbunden, welcher nahe einer Gasfeder 9 des Schlagwerks 2 befestigt ist. Der Kühlkranz 8 weist umfänglich verteilte Kranzöffnungen 10 auf, welche nahe den Luftöffnungen 4 im Aussengehäuse 6 angeordnet sind, durch welche der Luftstrom 11 über die Kühlluftleitung 7 zum Elektromotor 12, weiter zum Kühlgebläse 5 und hinter diesem zu den Luftaustrittsöffnungen 13 im Aussengehäuse 6 gelagt, ohne dass es eine Rückströmung 14 zu einem Luftkurzschluss führen kann.

[0014] Nach Fig. 2 weist der konzentrisch auf der Schlagwerksbaugruppe 3 befestigte Kühlkranz 8 umfänglich verteilte Kranzöffnungen 10 auf, welche über einen Ringkanal 15 mit der Kühlluftleitung 7 verbunden sind. Der Luftstrom 11 tritt über die, den Kranzöffnungen 10 räumlich zugeordneten, Luftöffnungen 4 im Aussengehäuse 6 in die Kühlluftleitung 7 ein.


Ansprüche

1. Elektrohandwerkzeuggerät mit einem zumindest teilweise schlagenden elektropneumatischen Schlagwerk (2) in einer Schlagwerksbaugruppe (3), welches in einem, Luftöffnungen (4) für ein Kühlgebläse (5) aufweisenden, Aussengehäuse (6) vibrationsgedämpft beweglich ist, dadurch gekennzeichnet, dass an der Schlagwerksbaugruppe (3) zumindest eine Kühlluftleitung (7) zum Kühlgebläse (5) befestigt ist.
 
2. Elektrohandwerkzeuggerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kühlluftleitung (7) endseitig mit zumindest einem, im wesentlichen ringförmig kühlenden, luftstromleitenden Kühlkranz (8) verbunden ist.
 
3. Elektrohandwerkzeuggerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kühlkranz (8) umfänglich verteilte Kranzöffnungen (10) aufweist.
 




Zeichnung







Recherchenbericht