[0001] Die Erfindung betrifft ein Fenster oder eine Tür mit einem Treibstangenbeschlag,
bei dem bzw. der der Treibstangenbeschlag eine längsbeweglich verschiebbare Treibstange
mit Riegelgliedern aufweist. Die Treibstange soll dabei sowohl motorisch als auch
manuell antreibbar sein, so dass beispielsweise beim Ausfall des motorischen Antriebs
eine Notöffnung des Fensters oder der Tür noch möglich wird.
[0002] Aus der DE 38 24 531 C2 ist ein Stellantrieb für die Betätigung eines Fensters oder
einer Tür bekannt geworden, bei dem ein elektrischer Antrieb in Form eines Gleichstrommotors
über ein Untersetzungsgetriebe auf einen Vierkant einwirkt, der mit einem Treibstangengetriebe
eines Treibstangenbeschlages in Verbindung steht. Da das Untersetzungsgetriebe eine
Handbedienung sperren würde, ist das Untersetzungsgetriebe über eine wahlweise ein-
und ausrückbare Kupplung mit dem Mehrkantdorn verbunden und kann daher gegebenenfalls
außer Eingriff gebracht werden, falls eine Handbedienung notwendig ist.
[0003] Aus der DE 32 50 129 C2 ist ein motorischer Antrieb für ein Fenster oder eine Tür
bekannt geworden, bei dem ebenfalls wahlweise zwischen einem motorischen Betrieb und
einem Handbetrieb gewählt werden kann. Auch hierbei ist die Antriebswelle des elektromotorischen
Antriebs in Axialrichtung der Antriebswelle in einer Zahnung ein- bzw. ausrückbar
um den motorischen Antrieb zu bzw. abzuschalten.
[0004] Aus der DE 43 04 108 A1 ist eine Vorrichtung bekannt geworden, bei der ein motorischer
Antrieb über ein Zwischenstück auf einen herkömmlichen Treibstangenbeschlag einwirkt
und die Verbindung des Zwischenstücks mit dem motorischen Antrieb lösbar ist. Dadurch
kann die wahlweise Bedienung mittels des motorischen Antriebs oder manuell erfolgen.
[0005] Nachteilig bei den aus dem Stand der Technik bekannten Lösungen ist es dabei, dass
diese entweder Bauraum im Bereich der motorischen Antriebe benötigen oder aber - wie
bei der DE 43 04 108 A1 - eine aufwendige Kupplungslösung im sichtbaren Bereich des
Fensters notwendig machen.
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Fenster oder eine Tür anzugeben,
die über einen Treibstangenbeschlag in verschiedene Schaltstellungen bringbar ist
und die einerseits einfach und problemlos nachrüstbar bzw. montierbar ist, mit üblichen
Treibstangenbeschlägen verwendbar ist und darüber hinaus einen einfachen Aufbau besitzt.
Unter einem Treibstangenbeschlag werden dabei nicht nur die bekannten Treibstangenbeschläge
entsprechend der DE 32 50 129 C2 verstanden, sondern auch Treibstangenbeschläge entsprechend
der EP 0 945 582 A2, bei denen statt längsverschiebbare Riegelglieder senkrecht zur
Falzfläche verlagerbare Riegelschienen verwendet werden.
[0007] Die Lösung dieser Aufgabe gelingt dadurch, dass die Treibstange einen ersten und
einen zweiten Treibstangenabschnitt aufweist, die jeweils getrennten Antrieben, nämlich
einem motorischen und einem manuellen Antrieb zugeordnet sind bzw. über diese antreibbar
sind und der über den motorischen Antrieb angetriebene Treibstangenabschnitt von der
Treibstange des Treibstangenbeschlages an einem Kopplungselement koppelbar bzw. entkoppelbar
ist.
[0008] Diese Ausgestaltung ist u.a. unabhängig von der Art des motorischen Antriebs, lässt
sich daher sowohl bei Antrieben einsetzen, wie aus der DE 38 24 531 C2 bekannt als
auch bei Antrieben wie aus der DE 43 04 108 A1. Ferner können auch unterschiedliche
Arten von Riegelgliedern bei dem erfindungsgemäßen Fenster verwendet werden und der
motorische Antrieb lässt sich mühelos an einem vorhandenen Treibstangenbeschlag nachrüsten,
insbesondere wenn der motorische Antrieb an einem Ende der miteinander gekoppelten
Treibstange angebracht wird.
[0009] Besteht das Kopplungselement aus einer Zapfen-Bohrungsverbindung, die über ein Spreizglied
in bzw. außer Eingriff bringbar ist, so wird das Kopplungselement in einfacher Weise
unmittelbar zwischen dem Treibstangenabschnitt und der Treibstange wirksam und kann
daher in einer den Treibstangenbeschlag aufnehmenden Beschlagnut angebracht werden.
Das Spreizglied stellt eine sehr einfache aber wirkungsvolle Form einer Entkupplungsmöglichkeit
dar, mit der die Kopplung bzw. Entkopplung vorgenommen werden kann.
[0010] Hierbei kann vorgesehen werden, dass das Spreizglied aus einem Dorn oder Stift besteht,
der quer zur Treibstange verschiebbar ist. Das Spreizglied ist dazu mit einem keilförmigen
Ende versehen und der Treibstange zugeordnet und kann die Zapfen-Bohrungsverbindung
in einfacher Weise in bzw. außer Eingriff bringen.
[0011] Um die Funktionsfähigkeit des Spreizgliedes zu gewährleisten ist ferner vorgesehen,
dass der Dorn in einer zur Rauminnenseite weisenden Rosette geführt ist, wobei die
Rosette hierzu - wie die Rosette des manuellen Handhebels auch - auf der raumseitigen
Stirnseite des Flügels angebracht ist.
[0012] Ferner kann noch vorgesehen werden, dass der Dorn über einen Drucktaster betätigbar
ist, so dass eine einfache Bedienung sichergestellt ist.
[0013] Alternativ zu den vorgenannten Ausführungen kann das Spreizglied selbstverständlich
auch aus einem Drehglied bestehen, welches in einer Stellung spreizend zwischen den
Treibstangenabschnitt und die Treibstange eingreift und in einer anderen Stellung
die Kopplung ermöglicht. Dabei kann das Spreizglied auch hierbei ein Dorn sein.
[0014] In beiden Fällen ist es zweckmäßig, wenn der Dorn einen flachrechteckigen Ansatz
an seinem der Treibstange zugewendeten Ende trägt, der im gekuppelten Zustand von
Treibstange und Treibstangenabschnitt zwischen diesen liegt. Dadurch muss der Dorn
nicht erst zwischen die Treibstange und Treibstangenabschnitt eingreifen, sondern
liegt bereits im gekuppelten Zustand zwischen diesen. Damit lassen sich ggf. notwendige
Einlaufschrägen längs der Treibstange bzw. des Treibstangenabschnitts oder sonstige
Maßnahmen, die ein Einfahren des Dorns zwischen Treibstange und Treibstangenabschnitt
ermöglichen, vermeiden.
[0015] Schließlich ist es noch zweckmäßig, wenn der manuell angetriebene Treibstangenabschnitt
bei Entkopplung des motorisch angetriebenen Treibstangenantriebs mit dem Treibstangenbeschlag
gekoppelt wird. Dadurch lässt sich über das Koppelelement ein Umschalten zwischen
motorisch und manuell angetriebenem Treibstangenbeschlag erreichen.
[0016] Alternativ dazu kann vorgesehen werden, dass der manuell angetriebene Treibstangenabschnitt
mit dem motorisch angetriebenen Treibstangenabschnitt bei gekoppelten motorisch angetriebenem
Treibstangenabschnitt und Treibstange in Antriebsverbindung steht. Dadurch wird der
manuell angetriebene Treibstangenabschnitt stets mit dem motorisch angetriebenen Treibstangenabschnitt
bzw. mit der Treibstange mitgeführt, so dass bei manueller Bedienung jeweils die augenblicklich
eingestellte - über den motorischen Antrieb erreichte Schaltstellung - über die manuelle
Bedienung erreicht ist. Dies vereinfacht ggf. die Bedienung des Fensters bzw. der
Tür.
[0017] Zweckmäßig ist es auch, wenn an dem Kopplungselement ein elektrischer Sensor angebracht
ist, der den Kopplungszustand erfasst. Damit kann beispielsweise bei einer Entkopplung
des motorisch angetriebenen Treibstangenabschnitts und der Treibstange eine Unterbrechung
der Energieversorgung des motorischen Antriebs erfolgen, ein entsprechendes Signal
an eine Meldezentrale weitergegeben werden oder auch ein Alarmsignal erzeugt werden,
welches auf eine aus der manuellen Bedienung ggf. entstehende Gefahrensituation hinweist.
[0018] Bei Fenstern oder Türen die motorisch angetrieben werden, steht beispielsweise die
automatische Be- und Entlüftung des Raumes im Vordergrund, so dass bei entkoppelten
Treibstangen und Treibstangenabschnitten hier eine automatische Lüftung nicht mehr
gewährleistet ist. Über den Sensor kann dies an zentraler Stelle zur Kenntnis gebracht
werden.
[0019] Zweckmäßig kann es auch sein, dass dem Treibstangengetriebe zur manuellen Bedienung
eine Aufnahme für einen lösbaren Handhebel zugeordnet ist. Derartige lösbare Handhebel
sind bereits seit langem bekannt und dienen beispielsweise dazu, in öffentlichen Gebäuden
die Flügel von Fenstern oder Türen gegen eine missbräuchliche Benutzung dadurch zu
sichern, dass der Handhebel von der jeweiligen Bedienperson mitzuführen und aufzubringen
ist. Dabei kann der lösbare Handhebel beispielsweise auch in einer Noteinrichtung
aufbewahrt werden, die nur in einem Notfall, beispielsweise durch Zerstören einer
Scheibe oder eines Verschlusses mit entsprechender Signalauslösung, zugänglich ist.
[0020] Schließlich kann in diesem Fall auch vorgesehen werden, dass das Koppelelement beim
Einbringen des lösbaren Handhebels den motorisch antreibbaren Treibstangenabschnitt
von der Treibstange entkoppelt. Dadurch wird automatisch mit dem Einbringen des lösbaren
Handhebels auf den manuellen Antrieb des Treibstangenantriebs umgeschaltet und der
motorische Treibstangenabschnitt von der Treibstange getrennt.
[0021] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Figuren. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Übersicht eines Treibstangenbeschlages für ein Fenster oder für
eine Tür in einer ersten Ausführungsform,
- Fig. 2
- eine schematische Übersicht der Bestandteile eines Treibstangenbeschlags in einem
weiteren Ausführungsbeispiel,
- Fig. 3
- in einer räumlichen Darstellung ein Kopplungselement mit einer Treibstange und einem
Treibstangenabschnitt,
- Fig. 4
- eine Explosionszeichnung eines Drucktasters zur Betätigung des Kopplungselementes,
- Fig. 5
- einen Querschnitt eines herkömmlichen Flügelprofils mit einem Kopplungselement, und
- Fig. 6
- ein weiteres Ausführungsbeispiel des Kopplungselementes mit einem elektronischen Sensor.
[0022] Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel eines Treibstangenbeschlages,
der mit 1 bezeichnet ist, besteht dieser aus mehreren Treibstangenbeschlagbauteilen,
nämlich einem Treibstangengetriebe 2, einer Eckumlenkung 3, einem Verschlusselement
4, einer Eckumlenkung 5 sowie einem motorischen Antrieb 6.
[0023] Die Treibstangenbeschlagbauteile 2 bis 6 sind über Kupplungsvorrichtungen 8 formschlüssig
miteinander verbindbar, so dass die Treibstangen bzw. Treibstangenabschnitte der Treibstangenbeschlagbauteile
formschlüssig miteinander in Antriebsverbindung stehen. Die Treibstangen bzw. die
Treibstangenabschnitte der Treibstangenbeschlagbauteile werden - soweit diese ohne
Demontage der Treibstangenbeschlagbauteile - unlösbar verbunden sind, zusammenfassend
als Treibstange bezeichnet.
[0024] Der motorische Antrieb 6 weist ein Kopplungselement 9 auf, welches einen ersten Treibstangenabschnitt
10 mit einem zweiten Treibstangenabschnitt 11 bzw. der Treibstange koppelt und welches
auch bei geschlossenem Flügel über ein Betätigungselement betätigbar ist. Über das
Kopplungselement 9 lässt sich der Treibstangenabschnitt 10 von der gesamten Treibstange
15, bestehend aus den Treibstangenabschnitten 11 sowie den Treibstangenabschnitten
der Treibstangenbeschlagbauteile 2, 3, 4, 5 und 6 trennen, so dass der gesamte Treibstangenbeschlag
1 über das Treibstangengetriebe 2 angetrieben werden kann. Dazu ist an dem Treibstangengetriebe
2 ein Gehäuse 12 vorgesehen, in dem ein - hier nicht dargestelltes - Ritzel mit einer
Zahnung des Treibstangenabschnitts des Treibstangengetriebes 2 kämmt. Das Zahnrad
kann über einen - ebenfalls hier nicht dargestellten - Handhebel in Drehung versetzt
werden, so dass der Treibstangenbeschlag 1 manuell bedienbar ist, nämlich über das
Treibstangengetriebe 2 und auch motorisch, über den Antrieb 6.
[0025] In der Fig. 2 ist ein alternativer Aufbau des Treibstangenbeschlages 1 dargestellt.
Hierin ist das Treibstangengetriebe 2 über das Kopplungselement 9 mit dem motorischen
Antrieb 6 verbunden, gleichzeitig aber über eine längs des Treibstangenabschnitts
10 geführten Treibstangenabschnitt 13 mit der Eckumlenkung 5 gekoppelt, die ihrerseits
wiederum mit einem Verschlusselement 4 verbunden ist. Im Unterschied zu der in Fig.
1 dargestellten Ausführung ist der motorische Antrieb 6 hier nicht am Ende der aus
den verschiedenen Treibstangenabschnitten gebildeten Treibstange 15 angeordnet, sondern
liegt innerhalb eines der Abschnitte bzw. zwischen zwei Abschnitten.
[0026] Abweichend davon kann natürlich auch vorgesehen werden, dass der motorische Antrieb
6 mit dem Kopplungselement 9 ein eigenes Treibstangenbauteil darstellt, welches als
Baueinheit montierbar ist.
[0027] In der Fig. 3 ist das Kopplungselement 9 dargestellt. Die Treibstange 15 und der
Treibstangenabschnitt 10 sind über einen Zapfen 17, der in einer Bohrung 18 einsitzt,
verbunden. Der Treibstangenabschnitt 10 ist an seinem Ende hierzu mit der Bohrung
18 versehen und mit einer sich verjüngenden Spitze 19 ausgestattet. Die Treibstange
15 ist hingegen im Bereich des Kopplungselementes 9 mit einer Abkröpfung 20 versehen,
an deren Ende der Zapfen 17 angebracht ist. Im Bereich der Abkröpfung 20 ist ein Langloch
21 vorgesehen, welches auf die Breite 22 der Spitze 19 abgestimmt ist. Wie in Verbindung
mit den Fig. 4 und 5 ersichtlich, greift das Kopplungselement 9 mit einem als Spreizglied
wirksamen Dorn 23 zwischen den Treibstangenabschnitt 10 und die Treibstange 15. Um
die Funktion des Spreizgliedes ausführen zu können, ist der Dorn 23 mit einer Schräge
24 versehen, so dass bei einer Verschiebung des Dorns 23 in Richtung 25 der Treibstangenabschnitt
10 und die Treibstange 15 voneinander beabstandet werden. Die Treibstange 10 ist dazu
auf der dieser zugeordneten Kante 26 des Dorns 23 eine ebene Fläche zugeordnet, da
ein Herausheben des Treibstangenabschnitts 10 vermieden werden muss. Üblicherweise
sind die Treibstangenbeschläge nämlich in Beschlagnuten 27 aufgenommen und werden
mit einer - hier nicht dargestellten - Stulpschiene abgedeckt.
[0028] Eine Verlagerung des Treibstangenabschnitts 10 in Öffnungsrichtung der Beschlagnut
27 ist daher zu vermeiden, da ansonsten eine Schwergängigkeit des gesamten Treibstangenbeschlages
1 die Folge wäre.
[0029] Bei einer Verlagerung der Treibstange 15 in Richtung 28, also in Richtung des Grundes
29 der Beschlagnut 27, wird der Zapfen 17 aus der Bohrung 18 herausgeführt und die
Treibstange 15 ist unter Entkopplung des motorischen Antriebs über das Treibstangengetriebe
in bekannter Art und Weise bewegbar. Zum Wiederankuppeln des Zapfens 17 in die Bohrung
18 ist lediglich eine Betätigung des Treibstangenbeschlages 1 oder eine Bewegung des
Treibstangenabschnitts 10 manuell oder mittels des motorischen Antriebs 6 und die
Entfernung des Spreizgliedes notwendig. Über die Spitze 19, welche im entkoppelten
Zustand des Treibstangenabschnitts 15 und der Treibstange 10 in das Langloch 21 eintaucht,
werden die Treibstange 15 und der Treibstangenabschnitt 10 in Längsausrichtung gehalten,
so dass der Zapfen 17 beim Erreichen einer Deckungslage des unbeweglich bleibenden
Treibstangenabschnitts 10 wieder in die Bohrung 18 eingreifen kann.
[0030] Dazu kann der Zapfen 17 mit Vorteil leicht konisch ausgeführt sein, so dass dieser
unter Einwirkung der elastischen Rückstellkraft der Treibstange 15 wieder in die Bohrung
18 eintauchen kann.
[0031] Wie aus der Fig. 5 noch hervorgeht, ist der Dorn 23 in einer auf der raumseitigen
Stirnfläche 30 des Flügels angebrachten Rosette 31 geführt, so dass dieser im wesentlichen
nur quer zur Treibstange verschiebbar ist. An der zur Rauminnenseite weisenden Rosette
31 ist ein als Betätigungselement wirksamer Drucktaster 32 befestigt, über den der
Dorn 23 bewegbar ist. Dabei kann der Drucktaster 32 - wie in Fig. 4 erkennbar - mittels
eines Kraftspeichers - nämlich einer Druckfeder 33 - beaufschlagt werden, so dass
der Drucktaster 32 zusammen mit dem Dorn 23 jeweils in eine Lage zurücküberführt wird,
in der die Treibstangen 15 und der Treibstangenabschnitt 10 gekoppelt sind.
[0032] Abweichend davon kann selbstverständlich auch vorgesehen werden, dass der Drucktaster
32 in einer eingedrückten Stellung zunächst nach Art einer Kugelschreibermine gehalten
wird und erst bei erneuter Betätigung wieder gelöst wird.
[0033] Ferner kann der Dorn 23 auch drehbar - über einen Drehknopf - zu einer Spreizung
beitragen. Dabei greift der Dorn 23 mit seinem Ende zwischen die Treibstange 15 und
dem Treibstangenabschnitt 10 und lässt sich relativ dazu verdrehen. Das Ende des Dorns
23 ist dabei so beschaffen, dass die Treibstange 15 zum Grund der Beschlagnut 27 verlagert
wird, z.B. indem der Ansatz 35 nur auf einer Hälfte des Durchmessers des Dorns 23
angebracht ist.
[0034] Die Befestigung der Rosette 31 an dem in Fig. 5 dargestellten Flügelprofil 34 erfolgt
mittels Bohrungen
45 durchdringende Befestigungsschrauben. Dabei wird die Rosette 31 zusätzlich über einen
Ansatz
46 in einer Bohrung des Flügelprofils 34 gehalten der gleichzeitig als Führung für den
Dorn 23 dient.
[0035] Wie aus der Fig. 5 noch hervorgeht, ist der Dorn 23 an seinem der Treibstange bzw.
dem Treibstangenabschnitt 15, 10 zugewandten Ende mit einem flach rechteckigen Ansatz
35 versehen, der in dem gekuppelten Zustand entsprechend der Fig. 5 zwischen der Treibstange
15 und dem Treibstangenabschnitt 10 liegt. Über diesen Ansatz 35 wird stets der Eingriff
des Dorns 23 zwischen den Treibstangenabschnitt 10 und die Treibstange 15 sichergestellt,
so dass diese stets minimal voneinander beabstandet bleiben und ein Zusammenwirken
mit der Schräge 24 gesichert ist. Ansonsten wären an den Längskanten der Treibstange
15 bzw. des Treibstangenabschnitts 10 Einführschrägen vorzusehen, die ein Eingreifen
des Dorns 23 zwischen diese sicherstellt.
[0036] Bei dem in den bisherigen Ausführungsbeispielen dargestellten Treibstangenbeschlag
1 erfolgt die Rückstellung der über das Kopplungselement 9 ausgelenkten Treibstange
15 stets durch die elastischen Eigenschaften, die der Treibstange 15 innewohnen. Abweichend
davon kann natürlich vorgesehen werden, dass sich die Treibstange 15 im entkoppelten
Zustand über ein spezielles Federelement am Grund 29 der Beschlagnut 27 abstützt,
so das ein Wiedereingreifens des Zapfens 17 in die Bohrung 18 sichergestellt ist.
Abweichend von den bisherigen Ausführungen kann natürlich auch vorgesehen werden,
dass die Zapfenbohrungsverbindung 17, 18 auch aus Zahnungen od. dgl. besteht, welche
an den Flachseiten der Treibstange 15 bzw. des Treibstangenabschnitts 10 angebracht
sind.
[0037] Bei dem in den Fig. 1 bis 5 dargestellten Ausführungsbeispielen ist vorgesehen, dass
der manuell angetriebene Treibstangenabschnitt, der an dem Treibstangengetriebe 2
angebracht ist, mit dem motorisch angetriebenen Treibstangenabschnitt bei gekoppeltem
motorisch angetriebenem Treibstangenabschnitt 10 und Treibstange 15 in Antriebsverbindung
steht. Dadurch wird das Ritzel und der Treibstangenabschnitt 36 des Treibstangengetriebes
2 auch bei einem motorisch angetriebenen Treibstangenbeschlag 1 stets mitbewegt. Es
kann alternativ aber auch vorgesehen werden, dass der manuell angetriebene Treibstangenabschnitt
des Treibstangengetriebes 2 bei Entkopplung des motorischen Antriebs 6 mit dem Treibstangenbeschlag
1 gekoppelt wird, also im wesentlichen erst dann in Wirkverbindung mit der Treibstange
15 kommt, wenn der motorische Antrieb entkoppelt ist. Dazu ist eine Ausgestaltung
entsprechend der Fig. 6 notwendig, bei der die Treibstange 15 zwischen dem motorisch
antreibbaren Treibstangenabschnitt 10 und einem manuell - beispielsweise über das
Treibstangengetriebe 2 - antreibbaren Treibstangenabschnitt 36 liegt. Bei entkoppeltem
motorischem Antrieb 6 wird über den Dorn 23 die Treibstange 15 in Richtung 28 verlagert,
so dass es zur Entkopplung des Treibstangenabschnitts 10 kommt. Dabei wird die Treibstange
15 aber in Wirkverbindung mit dem Treibstangenabschnitt 36 gebracht, so dass nun der
Treibstangenabschnitt 36 mit der Treibstange 15 in Antriebsmitnahme steht. Hierbei
wirkt das Kopplungselement 9 im wesentlichen als mechanischer Umschalter zwischen
den verschiedenen Antriebsarten.
[0038] Bei dem in Fig. 6 dargestellten Ausführungsbeispiel ist ferner vorgesehen, dass der
Drucktaster 32 darüber hinaus an seiner Unterseite mit einem Kontaktblech 38 versehen
ist, das beim Eindrücken des Drucktasters 32 in die Rosette 31 über die Kontakte 39,
40 einen Stromkreis schließt. Die Kontakte 39, 40 und das Kontaktblech 38 dienen als
Sensor an dem Kopplungselement 9 um den Kopplungszustand zu erfassen.
[0039] Bei eingedrücktem Drucktaster 32 ist der ansonsten offene Stromkreis zwischen dem
Kontakt 39 und 40 über das Kontaktblech 38 geschlossen und gleichzeitig die Treibstange
15 von dem Treibstangenabschnitt 10 entkoppelt. Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 6
ist darüber hinaus in diesem Fall auch elektrisch angezeigt, dass die Treibstange
15 in Antriebsverbindung mit dem Treibstangenabschnitt 36 steht.
[0040] Ferner kann vorgesehen werden, dass dem Treibstangengetriebe 2 zur manuellen Bedienung
ein Aufnahme für einen lösbaren Handhebel zugeordnet ist. Derartige lösbare Handhebel
sind bereits seit langem bekannt. An dem Flügel wird hierzu eine Rosette angebracht,
welche eine verschließbare Öffnung zur Aufnahme eines Halses des Handhebels aufweist.
Hierbei kann zusätzlich noch vorgesehen werden, dass das Koppelelement 9 beim Einbringen
des lösbaren Handhebels den motorisch antreibbaren Treibstangenabschnitt 10 von der
Treibstange 15 entkoppelt. Dies kann beispielsweise in der Form erfolgen, dass die
Rosette zur Aufnahme des lösbaren Handhebels gleichzeitig oder in Mitnahmeverbindung
mit dem Drucktaster 32 entsprechend Fig. 6 steht, so dass beim Einschieben des Handhebels
bzw. des Handhabenhalses dieser in Richtung 25 (Fig. 5) verschoben wird und zur Entkopplung
beiträgt.
Bezugszeichenliste
[0041]
- 1
- Treibstangenbeshlag
- 2
- Treibstangengetriebe
- 3
- Eckumlenkung
- 4
- Verschlusselement
- 5
- Eckumlenkung
- 6
- Antrieb
- 8
- Kupplungsvorrichtung
- 9
- Kopplungselement
- 10
- Treibstangenabschnitt
- 11
- Treibstangenabschnitt
- 12
- Gehäuse
- 13
- Treibstangenabschnitt
- 15
- Treibstange
- 17
- Zapfen
- 18
- Bohrung
- 19
- Spitze
- 20
- Abkröpfung
- 21
- Langloch
- 22
- Breite
- 23
- Dorn
- 24
- Schräge
- 25
- Richtung
- 26
- Kante
- 27
- Beschlagnut
- 28
- Richtung
- 29
- Grund
- 30
- raumseitige Stirnfläche
- 31
- Rosette
- 32
- Drucktaster
- 33
- Druckfeder
- 34
- Flügelprofil
- 35
- Ansatz
- 36
- Treibstangenabschnitt
- 37
- Unterseite
- 38
- Kontaktblech
- 39
- Kontakt
- 40
- Kontakt
- 45
- Bohrung
- 46
- Ansatz
1. Fenster oder Tür mit einem Treibstangenbeschlag (1),
wobei der Treibstangenbeschlag (1) eine längsbeweglich verschiebbare Treibstange (15)
mit Riegelgliedern sowie einen ersten und einen zweiten Treibstangenabschnitt (10,
36) aufweist, und die Treibstange (15) über den ersten Treibstangenabschnitt (10)
motorisch - z.B. mittels eines Elektromotors - und über den zweiten Treibstangenabschnitt
(36) manuell - z.B. über einen Handhebel und ein Treibstangengetriebe (2)- antreibbar
ist,
und wobei der von dem motorischen Antrieb (6) angetriebene Treibstangeabschnitt (10)
von der Treibstange (15) des Treibstangenbeschlages (1) an einem Kopplungselement
(9) koppelbar bzw. entkoppelbar ist
2. Fenster oder Tür nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Kopplungselement (9) aus einer Zapfen-Bohrungsverbindung (17, 18) besteht, die
über ein Spreizglied in bzw. außer Eingriff bringbar ist.
3. Fenster oder Tür nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Spreizglied aus einem Dorn (23) besteht, der quer zur Treibstange (10, 15) verschiebbar
ist.
4. Fenster oder Tür nach einem der Ansprüche 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Dorn (23) in einer zur Rauminnenseite weisenden Rosette (31) geführt ist.
5. Fenster oder Tür nach einem der Ansprüche 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Dorn (23) über einen Drucktaster (32) betätigbar ist.
6. Fenster oder Tür nach mindestens einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Dorn (23) einen flachrechteckigen Ansatz (35) an seinem der Treibstange (15)
zugewendeten Ende trägt, der im gekuppelten Zustand von Treibstange (15) und Treibstangenabschnitt
(10) zwischen diesen liegt.
7. Fenster oder Tür nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der manuelle angetriebene Treibstangenabschnitt (36) bei Entkopplung des motorischen
Antriebs (6) mit dem Treibstangenbeschlag (1) gekoppelt wird.
8. Fenster oder Tür nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der manuelle angetriebene Treibstangenabschnitt (36) mit dem motorisch angetriebenen
Treibstangenabschnitt (10) bei gekoppeltem motorisch angetriebenem Treibstangenabschnitt
(10) und Treibstange (15) in Antriebsverbindung steht.
9. Fenster oder Tür nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass an dem Kopplungselement (9) ein elektrischer Sensor (38, 39, 40) angebracht ist,
der den Kopplungszustand erfasst.
10. Fenster oder Tür nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass dem Treibstangengetriebe (2) zur manuellen Bedienung eine Aufnahme für einen lösbaren
Handhebel zugeordnet ist.
11. Fenster oder Tür nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Koppelelement (9) beim Einbringen des lösbaren Handhebels den motorisch antreibbaren
Treibstangenabschnitt (10) von der Treibstange (15) entkoppelt.