[0001] Gegenstand der Erfindung ist ein Drehkipp-Beschlagsystem nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
[0002] Ein derartiges Drehkipp-Beschlagsystem ist beispielsweise aus der EP 0 683 296 B1
bekannt. Hierbei besteht das Beschlagsystem aus einem Treibstangenbeschlag mit einem
Treibstangenantriebselement in Form eines Treibstangengetriebes, einer Ausstellvorrichtung
sowie einem drehachsenseitig am oberen Flügeleck angebrachten Eckumlenkungselement.
[0003] Über das Treibstangenantriebselement lässt sich die Stellung einer Treibstange einstellen
wobei in Abhängigkeit der Schaltstellung der Flügel des Fensters oder der Tür an dem
Blendrahmen festgelegt ist, gegenüber diesem um eine vertikal verlaufende Drehachse
verschwenkt werden kann oder um eine horizontal verlaufende untere Drehachse gekippt
werden kann. Zur Begrenzung der Kippbewegung um die untere horizontale Achse ist an
dem oberen horizontalen Flügelschenkel die Ausstellvorrichtung vorgesehen. An dieser
lässt sich ein bei Montage des Drehkipp-Beschlagsystems loser Ausstellarm kuppeln,
in dem dieser mit einem Führungszapfen einenends in einer Schiebeschwenklagerung der
Stulpschiene der Ausstellvorrichtung zugeordnet werden kann und anderenends mit einem
blendrahmenseitig festgelegten Lagerbock schwenkbar verbunden wird. An der Ausstellvorrichtung
ist ferner ein Hilfsarm vorgesehen, welcher neben der Schiebeschwenklagerung des Ausstellarms
zur Befestigung des Ausstellarms an der Stulpschiene der Ausstellvorrichtung dient.
[0004] Zur Montage des Drehkipp-Beschlagsystems ist nach der EP 0 683 296 B1 vorgesehen,
dass der Ausstellarm beispielsweise erst nach vollständiger Montage des gesamten Treibstangenbeschlags
montiert wird bzw. ggf. erst bei Montage des Flügels am Blendrahmen mit der Ausstellvorrichtung
gekoppelt wird.
[0005] Es ist bei dem aus der EP 0 683 296 B1 bekannten Drehkipp-Beschlagsystems ferner
vorgesehen, dass das Eckumlenkungselement mit einem Eckwinkel versehen wird und ein
Riegelglied trägt, welches zur Festlegung des Ausstellarms in einer parallelen Lage
bezüglich der Ausstellvorrichtung bzw. dem Eckwinkel der Eckumlenkung geeignet ist,
so dass der Ausstellarm in der Drehöffnungsstellung des Treibstangenbeschlages relativ
zur Stulpschiene der Ausstellvorrichtung bzw. der Eckumlenkung festgelegt ist.
[0006] Die Montage des Drehkipp-Beschlagsystems entsprechend der EP 0 683 296 B1 erfolgt
dabei an dem fertig zusammengefügten, aus einzelnen Flügel- und Rahmenholmen bestehenden
Flügel und Blendrahmen.
[0007] Bei der Herstellung eines Fensters nach dem aus der DE 196 16 271 A1 bekannten Verfahren,
bei dem die Treibstangenbeschlagbauteile des Drehkipp-Beschlagsystems vor dem Verbinden
der Flügelholme an diesen befestigt werden, kann hingegen die endgültige Lage der
Ausstellvorrichtung am zusammengefügten Flügelrahmen erst dann bestimmt werden, wenn
dieser zusammengesetzt wurde, da sich aufgrund der Fertigungsverfahren die Lage relativ
zur Flügelecke verändern kann. Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn der Rahmen
aus Kunststoffhohlprofilen zusammengesetzt wird, deren auf Gehrung geschnittenen Enden
unter Bildung einer im weiteren spanend, z.B. durch Fräsen abzuhebenden Raupe miteinander
verschweißt werden. Durch den Schweißvorgang kann sich je nach Fügedruck die Raupe
mehr oder weniger stark ausbilden und damit auch die nutzbare Länge des Flügelholms
geringfügig variieren.
[0008] Als Folge davon ist im Normalfall die Lage der Ausstellvorrichtung relativ zu dem
oberen drehachsenseitigen Flügeleck variierend und muss durch entsprechendes Nachstellen
der Ausstellvorrichtung bzw. der Lagerung des Ausstellarms angepasst werden oder die
Ausstellvorrichtung wird an dem fertiggestellten Blendrahmen befestigt.
[0009] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Drehkipp-Beschlagsystem für Fenster
oder Türen anzugeben, welches zur Anwendung des aus der DE 196 16 271 A1 bekannten
Verfahrens geeignet ist, ohne aufwendige Nacharbeit vornehmen zu müssen oder die Einhaltung
von eng tolerierten Fertigungseinrichtungen zu beachten.
[0010] Die Lösung dieser Aufgabe gelingt überraschend einfach dadurch, dass die flügelseitige
Schwenklagerung des Hilfsarms an dem Eckumlenkungselement angeordnet ist.
[0011] Dadurch ist die Relativausrichtung des Ausstellarms relativ zur Ausstellvorrichtung
bzw. zum gesamten Treibstangenbeschlag zumindest in der Drehöffnungsstellung gewährleistet,
bei der sich der Hilfsarm in einer parallelen Lage zum Ausstellarm und zur Stulpschiene
befindet. Dann stützt sich der Ausstellarm nämlich über den Hilfsarm entgegen der
Gewichtskraft des Flügels ab, wobei die Lage des Flügels relativ zum Blendrahmen über
die Schwenklagerung des Hilfsarms am Flügel, nämlich über das Eckumlenkungselement,
genau definiert ist.
[0012] Dadurch kann die Montage der Ausstellvorrichtung bereits am losen Stab erfolgen und
die Verarbeitungstoleranzen bei der Herstellung des Flügelrahmens aus den Flügelholmen
sind großzügig zu bemessen. Dabei ergeben sich keine durch die Anwendung des Verfahrens
nachteiligen Toleranzen, welche durch entsprechende Justierung der Ausstellvorrichtung
bzw. des Ausstellarms am rahmenseitigen Lagerbock, ausgeglichen werden müssen. Da
die Schwenklagerung des Hilfsarms vergleichsweise wenig Bauraum beansprucht kann darüber
hinaus auch die Größe des Eckumlenkungselementes weiterhin klein gehalten werden und
die Baulänge der Ausstellvorrichtung wird reduziert. Ferner ist es möglich, dass die
Positionierung auch an einem bereits zusammengefügten Flügel eines Fensters oder einer
Tür erfolgt.
[0013] Dabei geht die Erfindung grundsätzlich davon aus, dass das Treibstangenantriebselement
unmittelbar mit der Ausstellvorrichtung koppelbar ist, beispielsweise dadurch, dass
das Treibstangenantriebselement direkt neben der Ausstellvorrichtung am oberen horizontalen
Flügelholm angebracht ist. Diese Anordnung ist beispielsweise bei reinen Kippflügeln
sinnvoll, bei denen die Bedienung am oberen Flügelschenkel erfolgt. Soll aber das
Treibstangenantriebselement am drehachsenfernen aufrechten Flügelholm angebracht werden,
ist das Treibstangenelement über ein weiteres Eckumlenkungselement mit der Ausstellvorrichtung
zu verbinden.
[0014] Ferner kann auch vorgesehen werden, dass das Eckumlenkungselement ein Riegelglied
aufweist, dass in einer Drehöffnungsstellung des Flügels mit dem Ausstellarm diesen
verriegelnd zusammenwirkt. Dadurch entfallen derartige Verriegelungsvorrichtungen
an der Ausstellvorrichtung, so dass der benötigte Bauraum der Ausstellvorrichtung
weiterhin reduziert wird.
[0015] Zweckmäßig zur genauen Lagepositionierung der flügelseitigen Schwenklagerung des
Hilfsarmes kann es darüber hinaus auch sein, wenn das Eckumlenkungselement mit einem
Eckwinkel versehen ist. Dieser stützt sich ggf. an der aufrechten Flügelfalzkante
des drehachsennahen Flügelschenkels ab, so dass die Positionierung der Schwenklagerung
an dem Eckumlenkungselement relativ zu dieser Flügelfalzfläche gewährleistet ist.
[0016] Zweckmäßig kann es dabei auch sein, dass das Eckumlenkungselement eine Fehlbedienungssicherung
aufweist, die mit dem Hilfsarm zusammenwirkt. Eine derartige Fehlbedienungssicherung
ist beispielsweise aus der DE 35 44 778 C1 ersichtlich, auf die diesbezüglich vollinhaltlich
Bezug genommen wird.
[0017] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Figuren dargestellt.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung eines Drehkipp-Beschlagsystems der am Flügel befestigten
Teile inklusive des Ausstellarms,
- Fig. 2
- ein Eckumlenkungselement,
- Fig. 3
- eine Ausstellvorrichtung,
- Fig. 4
- einen Ausstellarm,
- Fig. 5
- einen Teil eines zusammengesetzten Drehkipp-Beschlagsystems bestehend aus Ausstellvorrichtung,
Ausstellarm und Eckumlenkungselement.
[0018] In der schematischen Übersicht nach Fig. 1 ist der Treibstangenbeschlag des Drehkipp-Beschlagsystems
mit 1 bezeichnet. Von dem Drehkipp-Beschlagsystem sind die notwendigen Rahmenteile
hier nicht dargestellt. Der Treibstangenbeschlag 1 besteht im wesentlichen aus dem
Treibstangenantriebselement 2, der Ausstellvorrichtung 3 und dem Eckumlenkungselement
4. Das Treibstangenantriebselement 2 und die Ausstellvorrichtung 3 sind im dargestellten
Ausführungsbeispiel über ein Eckumlenkungselement 5 miteinander verbunden.
[0019] Der Treibstangenbeschlag 1 ist üblicherweise in einer Nut in der Falzfläche des Flügels
10 aufgenommen, die von einer Stulpschiene des Treibstangenbeschlages 1 abgedeckt
wird.
[0020] Abweichend von der Darstellung nach Fig. 1 kann jedoch vorgesehen werden, dass das
Treibstangenantriebselement 2 ebenfalls an dem oberen horizontalen - hier angedeuteten
- Flügelschenkel 6 angebracht wird, so dass unter Wegfall des Eckumlenkungselementes
5 eine unmittelbare Kopplung möglich ist.
[0021] Ferner sind an dem aus den Flügelschenkeln 6, 7, 8 und 9 gebildeten Flügel 10 noch
ein Band 11 sowie ein Ausstellarm 12 vorgesehen. Dabei kann der Ausstellarm 12 wahlweise
an dem fertig montierten Flügel 10 oder auch an dem - hier nicht dargestellten - Blendrahmen
befestigt sein. Über den Treibstangenbeschlag 1 lässt sich der Flügel 10 relativ zu
dem Blendrahmen um eine seitliche vertikale Achse 13 oder eine untere horizontale
Achse 14 verschwenken. Hierzu ist der Ausstellarm 12 mit einem Band 15 kuppelbar und
das Band 11 sitzt in einem am Blendrahmen befestigten Ecklager ein. Dem Band 15 ist
dabei ebenfalls am Blendrahmen ein - nicht dargestellter - Lagerbock zugeordnet, so
dass das Band 15 und der hier nicht dargestellte Lagerbock über einen Achszapfen schwenkbar
miteinander gekoppelt werden können.
[0022] An dem Treibstangenantriebselement 2, dem Eckumlenkungselement 5, der Ausstellvorrichtung
3 und dem Eckumlenkungselement 4 sind Riegelglieder 16, 17 vorgesehen, welche über
die Treibstangen des Treibstangenbeschlags 1 längs verschoben werden können.
[0023] In einer ersten Schaltstellung des Treibstangenbeschlags 1 sind die Riegelglieder
16 hinter Sperrstege von ortsfest im Blendrahmen angebrachten Riegeleingriffen verfahren,
so dass der Flügel 10 relativ zu dem Blendrahmen festgelegt ist. In einer zweiten
Schaltstellung werden die Riegelglieder 16 aus den Riegeleingriffen herausbewegt und
das Riegelglied 17 hintergreift einen am Ausstellarm 12 angebrachten Riegeleingriff
18 derart, dass der Ausstellarm 12 relativ zu der Ausstellvorrichtung 3 bzw. zu dem
Eckumlenkungselement 4 parallel festgelegt ist. In dieser Schaltstellung kann der
Flügel 10 um die vertikale Achse 13 verschwenkt werden.
[0024] In einer weiteren Schaltstellung wird das Riegelglied 17 aus dem Riegeleingriff 18
herausbewegt und ein Riegelglied 19 am Treibstangenantriebselement 2 wirkt mit einem
am Blendrahmen angebrachten Riegeleingriff zusammen, so dass der Flügel 10 an seinem
unteren Ende - entlang des Flügelschenkels 8- festgelegt ist. In dieser Schaltstellung
kann der Flügel 10 um die untere horizontale Achse 14 geschwenkt werden. Diese Schwenkbewegung
wird durch den Ausstellarm 12 am oberen horizontalen Flügelschenkel 6 begrenzt. Dazu
ist der Ausstellarm 12 an seinem Ende mit einem Führungszapfen 25 versehen, der in
einem Langloch 26 der Ausstellvorrichtung 3 kuppelbar ist. Dazu ist das Langloch 26
mit einer schlüssellochartigen Erweiterung versehen, die auf den erweiterten Kopf
des pilzkopfartig ausgeführten Führungszapfens 25 abgestimmt ist, so dass dieser in
einer Schiebeendstellung in das Langloch 26 einführbar ist, die von dem an der Verbindungsstelle
der Flügelschenkel 6 und 9 liegenden Flügeleck 24 entfernt liegt.
[0025] An dem Ausstellarm 12 ist ferner ein über eine Zapfenbohrungsverbindung 43 schwenkbar
an diesem befestigter Hilfsarm 27 vorgesehen, der seinerseits mit seinem freien Ende
28 einem Kupplungsglied 29 des Eckumlenkungselementes 4 zugeordnet werden kann. Dazu
ist der Hilfsarm 27 mit einer Bohrung 30 versehen, in der ein Zapfen 31 des Kupplungsglieds
29 aufgenommen werden kann. Zusammen bilden die Bohrung 30 und der Zapfen 31 die flügelseitige
Schwenklagerung des Hilfsarms 27.
[0026] Wie aus den Fig. 2 und 3 noch deutlich wird, besteht die Ausstellvorrichtung 3 und
das Eckumlenkungselement 4 aus Stulpschienen 32 und 33 sowie darunter längs verschiebbar
geführten Treibstangen 34, 35. Diese lassen sich über Kupplungselemente 36, 37 miteinander
verbinden. Die Stulpschiene 33 des Eckumlenkungselementes 4 ist dabei als Eckwinkel
38 ausgebildet, an dem ein Führungskanal 39 zur Aufnahme von Umlenkgliedern 40 befestigt
ist.
[0027] Die Stulpschiene 32, 33 bzw. der Eckwinkel 38 dienen auch zur Abdeckung der den Treibstangenbeschlag
1 aufnehmenden Nut im Falz des Flügels 10 und bilden teilweise die Falzflächen.
[0028] An dem Ausstellarm 12 ist in Richtung der Stulpschiene 32 der Ausstellvorrichtung
3 der Riegeleingriff 18 vorgesehen, der in der Drehöffnungsstellung des Flügels 10
mit dem Riegelglied 17 zusammenwirkt. Das Riegelglied 17 ist dabei an dem Eckumlenkungselement
4 vorgesehen, ebenso wie eine Fehlbedienungssicherung 41, welche entsprechend der
DE 35 44 778 C1 beschaffen ist, auf die diesbezüglich vollinhaltlich Bezug genommen
wird.
[0029] Aus der Zusammenschau der Fig. 1, 3 und 4 wird deutlich, dass der Ausstellarm 12
nur teilweise der Ausstellvorrichtung 3 zugeordnet ist. Zumindest über den Hilfsarm
27 ist der Ausstellarm 12 auch dem Eckumlenkungselement 4 zugeordnet und mit diesem
verbunden.
[0030] Dies geht insbesondere aus der Fig. 5 hervor, in der die Ausstellvorrichtung 3, der
Ausstellarm 12 und das Eckumlenkungselement 4 miteinander verbunden sind. Der Ausstellarm
12 ist mit einem Kupplungsabschnitt 42 versehen, der zur Kopplung des Bandes 15 dient.
[0031] Der Ausstellarm 12 ist in der montierten Stellung mit dem Führungszapfen 25 mit der
Ausstellvorrichtung 3 verbunden und über den Hilfsarm 27 mit dem Eckumlenkungselement
4. Dadurch lässt sich die Ausstellvorrichtung 3 bereits an dem noch nicht mit den
Flügelschenkeln 7 und 9 verbundenen Flügelschenkel 6 befestigen. Der zur Funktion
notwendige Abstand der Achse 13 relativ zu der Falzfläche 44 des Flügels 10, nämlich
der Abstand 45 des Kupplungsglieds 29 von der Falzfläche des horizontalen Flügelschenkels
9, der durch die Stulpschiene 33 bzw. dem Eckwinkel 38 gebildet.
[0032] Wird der zur Funktion notwendige Abstand nicht eingehalten, verlaufen die Falzflächen
des Flügels 10 und des Blendrahmens antiparallel und die Funktionsglieder des Flügels
10 bzw. des Treibstangenbeschlages 1 können nicht mit den diesen zugeordneten Funktionsgliedern
am Blendrahmen zusammenwirken.
[0033] In der Drehöffnungsstellung des Flügels 10 bzw. des Treibstangenbeschlags 1 stützt
sich der Ausstellarm 12 über den Hilfsarm 27 an dem Flügel 10 ab, wobei die parallele
Lage des Ausstellarms 12 relativ zu den Stulpschienen 32, 33 durch den Eingriff des
Riegelglieds 17 dem Riegeleingriff 18 sichergestellt ist. Dadurch ergibt sich ein
definierter Abstand des über den Kupplungsabschnitt 42 an dem Ausstellarm 12 befestigten
Bandes 15 relativ zu der Falzfläche 44 des vertikalen Flügelschenkels 9. Dabei kann
die Lage der Ausstellvorrichtung 3 durch den Eingriff des Führungszapfens 25 in das
Langloch 26 beispielsweise auch durch das Koppeln der Kopplungselemente 36, 37 variieren.
Durch die Anordnung können daher Toleranzen der Verbindung der Ausstellvorrichtung
3 mit dem Eckumlenkungselement 4 ebenso ausgeglichen werden, wie Fertigungstoleranzen
bei der Verbindung des horizontalen Flügelschenkels 6 mit den vertikalen Flügelschenkeln
9. Sicherzustellen ist dabei lediglich, das der Führungszapfen 25 nicht in die schlüssellochartige
Erweiterung des Langlochs 26 gelangt, so dass dieser stets über den pilzkopfartigen
Vorsprung im schmaler gestalteten Teil des schlüsselförmigen Langlochs 26 gehalten
ist. Hierdurch reduziert sich eine ggf. ansonsten notwendige Justierung des Ausstellarms
12 bzw. des daran befestigten Bandes 15 relativ zu dem fertig gestellten Flügel 10,
was über eine im Bereich des Kupplungsabschnitts 42 angebrachte Stellschraube allerdings
dennoch möglich ist, um ein nach einem Zeitablauf mögliches Setzen des Flügels 10
auszugleichen.
[0034] In der Kipp- und Verschlussstellung des Flügels 10 ist eine evtl. vorhandene Variation
des Maßes 46 der Stulpschiene 32 der Ausstellvorrichtung 3 von der Falzfläche 44 unbeachtlich.
In der Verschlussstellung sitzt der Flügel 10 vollständig in dem Blendrahmen ein und
ist relativ zu diesem über die Riegelglieder 16 festgelegt. Dabei ist auch eine parallele
Ausrichtlage des Ausstellarms 12 relativ zu den Stulpschienen 32, 33 von Ausstellvorrichtung
3 und Eckumlenkungselement 4 gewährleistet und der Hilfsarm 27 bewirkt eine notwendige
Ausrichtung wie in der Drehöffnungsstellung des Flügels 10 bzw. Treibstangenbeschlags
1. In der Kippöffnungsstellung wird hingegen der Flügel 10 an seinem vorderen, drehachsenfernen
unteren Flügeleck über das Riegelglied 19 und den zugehörigen Riegeleingriff am Blendrahmen
abgestützt, so dass der Flügel 10 nicht über das üblicherweise vorhandene Spiel entlang
des vorderen vertikal verlaufenden Flügelschenkels 7 nach unten bewegt werden kann.
Zusätzlich sind hier in der Regel auch spezielle Abstützeinrichtungen zwischen Flügel
10 und Blendrahmen vorgesehen, welche beim Einlaufen des Flügels 10 in dem Blendrahmen
wirksam werden. Zumindest aber beim Schließen des um die untere horizontale Achse
14 geschwenkten Flügels 10 wird eine Anhebung des gesamten Flügels 10 über den Hilfsarm
27 sichergestellt, da der Ausstellarm 12 über das an diesem befestigte Band 15 mit
dem Blendrahmen verbunden ist.
[0035] Obgleich sich das dargestellte Ausführungsbeispiel auf eine Montagereihenfolge bezieht,
bei der die Ausstellvorrichtung 3 vor dem Zusammenfügen des Flügels 10 aus den Flügelschenkeln
6, 7, 8 und 9 erfolgt, ist die Anwendung des Drehkipp-Beschlagsystems auch bei einer
Montagereihenfolge zweckmäßig, wie diese beispielsweise in der EP 0 683 296 B1 vorgeschlagen
wird. Insbesondere nämlich, da zwischen der Ausstellvorrichtung 3 und dem Eckumlenkungselement
4 eine Kopplungsstelle, bestehend aus den Kopplungselementen 36, 37 liegt, können
diese eine Relatiwerschiebung zueinander beinhalten.
Bezugszeichenliste
[0036]
- 1
- Treibstangenbeschlag
- 2
- Treibstangenantriebselement
- 3
- Ausstellvorrichtung
- 4
- Eckumlenkungselement
- 5
- Eckumlenkungselement
- 6
- Flügelschenkel
- 7
- Flügelschenkel
- 8
- Flügelschenkel
- 9
- Flügelschenkel
- 10
- Flügel
- 11
- Band
- 12
- Ausstellarm
- 13
- Achse
- 14
- Achse
- 15
- Band
- 16
- Riegelglied
- 17
- Riegelglied
- 18
- Riegeleingriff
- 19
- Riegelglied
- 24
- Flügeleck
- 25
- Führungszapfen
- 26
- Langloch
- 27
- Hilfsarm
- 28
- Ende
- 29
- Kupplungsglied
- 30
- Bohrung
- 31
- Zapfen
- 32
- Stulpschiene
- 33
- Stulpschiene
- 34
- Treibstange
- 35
- Treibstange
- 36
- Kopplungselement
- 37
- Kopplungselement
- 38
- Eckwinkel
- 39
- Führungskanal
- 40
- Umlenkglieder
- 41
- Fehlbedienungssicherung
- 42
- Kupplungsabschnitt
- 44
- Falzfläche
- 45
- Abstand
- 46
- Maß
1. Drehkipp-Beschlagsystem für Fenster oder Türen,
bestehend zumindest aus einem Treibstangenbeschlag (1) mit einem Treibstangenantriebselement
(2), einem Eckumlenkungselement (4) und einer Ausstellvorrichtung (3),
wobei das Treibstangenantriebselement (2), das am oberen drehachsenseitigen Flügeleck
(24) angebrachte Eckumlenkungselement (4) und die am oberen horizontalen Flügelschenkel
(6) vorgesehene Ausstellvorrichtung (3) miteinander gekuppelt sind,
und das Drehkipp-Beschlagsystem einen lösbaren Ausstellarm (12) aufweist, der an dem
Flügel (10) in einer Schiebeschwenklagerung und an dem Blendrahmen in einem Lagerbock
koppelbar ist
wobei an dem Ausstellarm (12) ein Hilfsarm (27) vorgesehen ist, der mit dem Ausstellarm
(12) und/oder der Stulpschiene (32, 33) in Schwenklagerungen (43; 30, 31) lösbar kuppelbar
ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die flügelseitige Schwenklagerung (30, 31) des Hilfsarmes (27) lösbar an dem Eckumlenkungselement
(4) angeordnet ist.
2. Drehkipp-Beschlagsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Treibstangenantriebselement (2) über ein weiteres Eckumlenkungselement (5) mit
der Ausstellvorrichtung (3) verbunden ist.
3. Drehkipp-Beschlagsystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Eckumlenkungselement (4) ein Riegelglied (17) aufweist, das in einer Drehöffnungsstellung
des Flügels (10) mit dem Ausstellarm (12) diesen verriegelnd zusammenwirkt.
4. Drehkipp-Beschlagsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Eckumlenkungselement (4) mit einem Eckwinkel (38) versehen ist.
5. Drehkipp-Beschlagsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Eckumlenkungselement (4) eine Fehlbedienungssicherung (41) aufweist, die mit
dem Hilfsarm (27) zusammenwirkt.