Technisches Gebiet
[0001] Im Ansaugtrakt von Verbrennungskraftmaschinen werden Komponenten zur Steuerung der
Ansaugluft, wie zum Beispiel Drossel- oder Regelklappen, Abgasrückführventile oder
andere klappenartige Elemente eingesetzt, die in der Regel über einen elektrischen
Antrieb verstellt werden. Der elektrische Antrieb ist über ein Übertragungsglied (zum
Beispiel eine Klappenwelle) mit dem Ventil (zum Beispiel eine Klappe) verbunden. Der
Antrieb ist in einem unmittelbar mit der Ansaugluftleitung verbundenen Gehäuse aufgenommen,
während sich das Ventil innerhalb eines Saugrohrs zum Beispiel befindet. Daher ist
eine adäquate Systemdichtheit zu gewährleisten, so dass kein Luftaustausch zwischen
Atmosphäre und Saugluftleitung, um ein Beispiel zu nennen, auftritt.
Stand der Technik
[0002] DE 43 05 123 A1 bezieht sich auf die Anordnung einer Drosselklappe. Gemäß dieser
Anordnung sind die Lagerhülsen der Drosselklappe innerhalb einer Gehäuseausnehmung
radial verschieblich. Beim ersten Schließen der Drosselklappe nach der Montage werden
Maßabweichungen zwischen den Anschlagflächen und der Drosselklappenwellenlagerung
bzw. den Bohrungen durch Lageanpassungen über radiales Verschieben der Lagerhülsen
kompensiert. Mit dieser Anordnung wird eine größere Dichtigkeit unter Ausschluss von
Schwergängigkeit bei der Betätigung realisiert.
[0003] DE 196 03 547 A1 hat einen Drosselklappenstutzen für Brennkraftmaschinen zum Gegenstand.
Gemäß dieser Lösung liegt mindestens eine aus Kunststoff bestehende Drosselklappe
in Schließposition an beiderseits der Drosselklappenwellen ausgeführten, axialen Anschlagflächen
einer Einschnürung eines Ansaugkanals an. Die Anschlagflächen der Drosselklappe sind
durch plastische Verformung nach Energiezufuhr, wie zum Beispiel durch Wärme oder
Ultraschall, und Belastung mit einer Schließkraft an die axialen Anschlagflächen angepasst.
[0004] DE 198 57 577 A1, DE 198 57 578 A1 beziehen sich auf Abgasrückführsysteme für Brennkraftmaschinen.
Bei einem Abgasrückführsystem für eine Brennkraftmaschine zur teilweisen Rückführung
von Abgasen von einem Auslasssystem über zumindest eine Abgasrückführleitung in ein
Einlasssystem mündet die Abgasrückführleitung über eine Venturieinrichtung in das
Einlasssystem ein. Die Venturieinrichtung ist über einen Hauptluftstrang umgehbar,
dessen Durchfluss über ein Steuerorgan steuerbar ist. Um den erforderlichen Platzbedarf
für das Abgasrückführsystem ohne Funktionseinbußen zu verringern, ist vorgesehen,
dass die Venturieinrichtung mehrflutig ausgebildet und zumindest zwei parallel geschaltete
Düse-Diffusoreinheiten aufweist oder die Venturieinrichtung und der Hauptluftstrang
samt Steuerorgan in einem gemeinsamen Gehäuse angeordnet werden.
[0005] DE 197 13 578 A1 bezieht sich auf ein Zumischventil, insbesondere ein Abgasrückführventil
für eine Brennkraftmaschine. Mittels des Zumischventils wird ein heißer Fluidstrom
an einem Abgasrückführventil einer Brennkraftmaschine der Ansaugluft zugemischt. Das
Zumischventil umfasst ein Kunststoffgehäuse zur Führung des kalten Fluidstroms und
ein den heißen Fluidstrom zuführendes Anschlußstück. Dieses bildet einen Dichtsitz
für ein Ventilschließglied und ist mit dem Kunststoffgehäuse verbunden. Das Anschlußstück
umfasst ferner eine Auslassöffnung, über die der heiße Fluidstrom dem kalten Fluidstrom
beigemischt wird und weist zumindest zwei Strömungsflächen auf. Die Strömungsflächen
liegen quer zur Strömungsrichtung des kalten Fluidstromes einander gegenüber und erstrecken
sich in Strömungsrichtung des kalten Fluidstroms. Die Strömungsflächen sind als Fluidführungsfläche
ausgebildet, die zumindest im Bereich der Auslassöffnung angeordnet sind und das Kunststoffgehäuse
gegenüber dem zugeführten heißen Fluidstrom abschirmen.
[0006] Um die Systemdichtheit im Ansauglufttrakt von Verbrennungskraftmaschinen zu erreichen,
wird die Führung eines Übertragungselements zwischen dem Ventilelement und dessen
Antrieb so gestaltet, dass kein gewollter Luftaustausch zwischen dem Antriebsgehäuse
und der Ansaugluftleitung auftritt. Dazu wird die Führung des Übertragungsgliedes
mit Dichtungen in Gestalt von Radialwellendichtringen versehen. Durch plötzliche Temperaturveränderungen
im Antriebsgehäuse kann es jedoch dazu kommen, dass im Antriebsgehäuse ein Unter-
oder Überdruck gegenüber dem Druck in der Ansaugluftleitung im Ansaugtrakt entsteht.
Diese Druckdifferenz kann im ungünstigsten Fall dazu führen, dass Schmutzpartikel
zwischen Führung und Übertragungsglied gelangen, die die Gängigkeit des Ventilglieds
im Ansaugtrakt beeinträchtigen und schlimmstenfalls zum Ausfall der Komponente im
Ansaugtrakt führen. Zum Abbau dieser Druckdifferenz wurde vorgeschlagen, das Antriebsgehäuse
mit einer Membran zur Umgebungsluft zu versehen, über die der Austausch von Luft,
jedoch nicht von flüssigen oder festen Fremdpartikeln möglich ist. Bei dem Einsatz
einer Membran muss die Systemdichtheit in jedem Fall über die Dichtung zwischen Übertragungsglied
und Führung sichergestellt werden. Andererseits verursacht das zusätzlich vorzusehende
Membranelement in jedem Falle Zusatzkosten.
Darstellung der Erfindung
[0007] Mit der erfindungsgemäßen Lösung wird eine Strömungsführung im Ansaugtrakt einer
Verbrennungskraftmaschine erreicht, die ein Dichtelement in Gestalt eines Radialwellendichtrings
zwischen Drehdurchführung eines Übertragungselementes in der Wand, zum Beispiel einer
Ansaugleitung, und dem Antriebsgehäuse überflüssig macht. Durch die Vermeidung einer
Druckdifferenz zwischen dem Antriebsgehäuse des Stellantriebes und einem Saugrohr
mittels eines Druckausgleichs zwischen Ansaugleitung und Antriebsgehäuse unterbleibt
ein Einziehen oder Eindrücken eines mit Festkörpern, Partikeln oder anderen Medien
beladenen Mediums in den Bereich der Führung des Übertragungselements. Dessen Schwergängigkeit
in der Führung, zum Beispiel einer Lagerbuchse in der Wandung des Saugrohres, wird
unterbunden, da die den Partikeleintrag bewirkende Druckdifferenz fehlt.
[0008] Die vorteilhafte Wirkung der erfindungsgemäßen Lösung wird dadurch unterstützt, dass
die den Ansaugleitungsabschnitt im Ansaugtrakt einer Verbrennungskraftmaschine passierende
Gesamtströmung stets parallel, auch in wandnahem Bereich des Saugrohrs, gehalten wird.
Sind Geschwindigkeitskomponenten normal zur Wand des Saugrohres nicht zu vermeiden,
kann ein den Druckausgleich zwischen Ansaugleitung und Antriebsgehäuse bewirkende
Ausgleichsöffnung durch ein als Schutzschild fungierendes Bauteil abgedeckt werden,
welches sich im wesentlichen parallel zur Strömungsrichtung der Gesamtströmung im
Saugrohrquerschnitt erstreckt.
[0009] Anstelle einer den Druckausgleich zwischen Antriebsgehäuse und Ansaugleitung bewirkenden
Ausgleichsöffnung können auch mehrere Ausgleichsöffnungen zwischen diesen Bauteilen
ausgebildet werden. Um zu verhindern, dass bei Stillstand oder der Strömung in der
Saugrohrleitung ein Eindringen mitgeführter flüssiger oder fester Medien durch Gravitationskräfte
in die Druckausgleichsöffnung erfolgt, wird die Ausgleichsöffnung zum Antriebsgehäuse
bevorzugt im oberen, d.h. dem Boden der Ansaugleitung gegenüberliegenden Bereich angeordnet.
Die Ausgleichsöffnung wird bevorzugt so dimensioniert, dass Kapillarkräfte unterbunden
werden, d.h. die Mindestöffnungsweite ist durch den Durchmesser der Ausgleichsöffnung
definiert, ab dem Kapillarkraftwirkungen gerade nicht mehr auftreten.
[0010] Gemäß einer ersten Ausführungsvariante der erfmdungsgemäßen Lösung können in der
Ansaugleitung Luftleitelemente angeordnet sein, die die Strömung davon abhalten, unmitelbar
in die Ausgleichsöffnung einzuströmen. Treten Strömungen auf, die eine Geschwindigkeitskomponente
normal zur Wandung der Saugrohrleitung aufweisen, etwa bei rechtwinklig zur Hauptströmung
einströmenden, zurückgeführten Abgasströmen, so kann die Druckausgleichsöffnung über
einen Separationskanal in entsprechender Länge gegen die Normalkomponente der Strömungsgeschwindigkeit
eines rechtwinklig oder eines anderen, eine Normalkomponente der Strömungsgeschwindigkeit
erzeugenden Winkel, abgeschirmt werden.
[0011] Bei der Abschirmung der Druckausgleichsöffnung durch einen Separationskanal kann
dieser direkt am Antriebsgehäuse innerhalb des Ringspaltes mit ausgeführt werden,
zum Beispiel bei Fertigung der Komponenten als Kunststoff-Spritzgießbauteile.
Zeichnung
[0012] Anhand der Zeichnung wird die Erfindung nachstehend eingehender erläutert.
[0013] Es zeigt:
- Figur 1
- die Draufsicht auf ein in Strömungsführungselementen gelagertes Saugrohr mit in einen
ersten Strömungsquerschnitt hineinragendem Übertragungsglied,
- Figur 2
- einen Querschnitt durch Antriebsgehäuse und Saugrohrleitung mit Luftleitelement gemäß
Figur 1 mit Ausgleichsöffnung,
- Figur 3
- eine weitere Ausführungsvariante einer Druckausgleichsvorrichtung mit wandnah angeordneten
Abschirmelementen in Draufsicht und
- Figur 4
- einen Querschnitt durch die in Figur 3 dargestellte Druckausgleichsvorrichtung mit
Abdeckelement.
Ausführungsvarianten
[0014] Figur 1 ist die Draufsicht auf ein in Strömungsführungselementen gelagertes Saugrohr
mit in den Strömungsquerschnitt hineinragender Übertragungsquelle zu entnehmen.
[0015] Ein Antriebsgehäuse 1 umfasst ein Oberteil 2 und ein Unterteil 3, welche entlang
einer Trennfuge 17 aneinander anliegen. Durch die Trennfuge 17 ist ein Dichtelement
verdeckt, mit welchem das Oberteil 2 und das Unterteil 3 des Antriebsgehäuses 1 abgedichtet
sind. Innerhalb des Antriebsgehäuses 1 ist ein hier nicht dargestellter Stellantrieb
angeordnet, der auf ein Übertragungselement 6 einwirkt. Das Übertragungselement 6
ist in einer Lagerbuchse 12, welche im Boden des Unterteils 3 angeordnet ist, verdrehbar
aufgenommen. Am Übertragungselement 6 ist ein den ersten Strömungsquerschnitt 8 innerhalb
einer Ansaugleitung 7 verschließendes oder freigebendes Ventilglied in Gestalt einer
Klappe, einer Swirl-Klappe oder einer Tumble-Klappe ausgebildet, die in der Darstellung
gemäß Figur 1 nicht dargestellt sind.
[0016] Die Ansaugleitung 7 ist als zylindrischer Rohrkörper ausgebildet. In diese ist ein
Luftleitelement 18 eingelassen, dessen Innenseite 11 den Strömungsquerschnitt 8 begrenzt
und dessen Außenseite 10 einen zweiten Strömungsquerschnitt 16 begrenzt. Das Luftleitelement
18 ist über Halterungselemente 15, die an der Außenseite 10 des Luftleitelementes
18 vorgesehen sind, innerhalb des die Außenseite 10 des Luftleitelementes 18 umgebenden
zweiten Strömungsquerschnittes 16 gelagert. Neben den Halterungselementen 15 für das
Luftleitelement 18 im zweiten Strömungsquerschnitt 16 sind im zweiten Strömungsquerschnitt
16 Halter 13, 14 angeordnet. Die Halter 13 können beispielsweise leitblechartig ausgebildet
sein und die Gasströmung im zweiten Strömungsquerschnitt 16 von der Lagerbuchse 12
ablenken.
[0017] Figur 2 zeigt einen Querschnitt durch Antriebsgehäuse und Ansaugleitung gemäß Figur
1 sowie einer Druckdifferenzen ausgleichenden Öffnung.
[0018] Der Darstellung gemäß Figur 2 ist entnehmbar, dass ein im Antriebsgehäuse 1 aufgenommener,
jedoch hier nicht dargestellter Antrieb dem in der Lagerbuchse 12 drehbar aufgenommenen
Übertragungselement 6 ein Stellmoment 5 aufprägt. Dadurch werden in dem Bereich, mit
welchem das Übertragungselement 6 in den ersten Strömungsquerschnitt 8 der Ansaugluftleitung
7 hineinragt, aufgenommene Ventilelemente verstellt, so dass der erste Strömungsquerschnitt
8 der Ansaugluftleitung 7 im Ansaugtrakt einer Verbrennungskraftmaschine je nach Drehlage
des Übertragungsgliedes 6 verschlossen oder freigegeben ist. Die das Übertragungselement
6 aufnehmende Lagerbuchse 12 ist in Buchsenaufnahmen 21 im Bodenbereich 22 des Unterteils
3 des Antriebsgehäuses 1 aufgenommen. Figur 2 kann die Trennfuge 17 zwischen Oberteil
2 und Unterteil 3 des Antriebsgehäuses 1 abdichtende Einlegedichtung 4 entnommen werden.
Diese kann im einfachsten Falle als Einlegedichtung, zum Beispiel in Gestalt eines
O-Rings ausgestaltet sein. Die Lagerbuchse 12, welche das Übertragungsglied 6 drehbar
aufnimmt, kann zum Beispiel als eine Buchse aus weichem metallischen Material gefertigt
sein, die mit einem an dieser ausgebildeten, in den zweiten Strömungsquerschnitt 16
hineinragenden Bundfläche 23 an der Außenseite des Bodenbereiches 22 am Unterteils
3 des Antriebsgehäuses 1 anliegt. Die Lagerbuchse 12 wird durch aufgestellte Bereiche
21 des Antriebsgehäusebodens 22 umschlossen und fixiert.
[0019] Aus Figur 2 ist darüber hinaus entnehmbar, dass im Bodenbereich 22 des Unterteils
3 des Antriebsgehäuses 1 eine Öffnung 20 ausgebildet ist. Diese mindestens einen Druckausgleich
zwischen der Ansaugleitung 7 und dem diesen umgebenden zweiten Strömungsquerschnitt
16 herbeiführende Öffnung 20 kann im einfachsten Falle in fertigungstechnisch besonders
einfach herstellbarer Weise als Bohrung ausgebildet sein. Anstelle der in der Schnittdarstellung
gemäß Figur 2 angeordneten Bohrung 20 können auch mehrere Bohrungen im Boden 22 des
Unterteils 3 des Antriebsgehäuses 1 ausgebildet werden. Der Vollständigkeit halber
sei auch erwähnt, dass sich ein Druckausgleich zwischen dem ersten Strömungsquerschnitt
8 und der Ansaugluftleitung 7 und dem Antriebsgehäuseunterteil 3 einstellen kann,
jedoch gegenüber dem angesprochenen Druckausgleich zwischen dem zweiten Strömungsquerschnitt
16 und der Ansaugleitung 7 von untergeordneter Bedeutung ist.
[0020] Neben den die Ansaugluftleitung 7 im zweiten Strömungsquerschnitt 16 an einer Innenwandung
26 eines Tragkörpers 25 fixierenden Haltekörpern 14 sind an der Außenseite 10 der
Wand 9 des Luftleitelementes 18 leitblechartige Halter 13, 14. Mittels der im Bereich
der einen Druckausgleich 20 ermöglichenden Öffnung vorgeschalteten Halter 13 bzw.
14 kann die den ersten Strömungsquerschnitt 8 der Ansaugluftleitung 7 passierende
Gasströmung so umgelenkt werden, dass diese nicht unmittelbar in die Öffnung zum Druckausgleich
20 im Boden 22 des Unterteils 3 des Antriebsgehäuses einströmt und dadurch Partikel
oder andere Medien in dieses einführt. Durch die Dimensionierung des zweiten Strömungsquerschnittes
16 in einer entsprechenden Weite 24 in Bezug auf die Außenseite 10 des Luftleitelementes
18 und die Innenseite 26 der Tragkörpers 25 kann sichergestellt werden, dass die durch
den zweiten Strömungsquerschnitt 16 strömende Ansaugluft bzw. das dort strömende Gasgemisch
im Falle einer Abgasrückführung das Ablagern von flüssigen oder festen Medien an den
Wandungen unterbindet. In den Figuren 1 und 2 ist die erfindungsgemäß vorgeschlagene
Lösung eines Druckausgleichs anhand eines elektrisch betriebenen Abgasrückführventils
beschrieben.
[0021] Die Abschirmung der einen oder mehreren Öffnungen 20, die einen Druckausgleich zwischen
dem zweiten Strömungsquerschnitt 16 und dem Antriebsgehäuse 1 ermöglichen, kann in
vorteilhafter Weise dadurch verbessert werden, dass die den ersten Strömungsquerschnitt
8 der Ansaugleitung 7 passierende Gasströmung eine Geschwindigkeitskomponente in der
wandnahen Umgebung aufweist, die in jedem Betriebszustand parallel zur Innenseite
11 der Wand 9 des Luftleitelementes 18 verläuft. Kann eine Geschwindigkeitskomponente
der Gasströmung normal zur Wand der Ansaugluftleitung 7 nicht vermieden werden, können
die ein oder mehrere Öffnungen 20 durch schutzschildartige, sich über einen Längsbereich
am Boden 22 des Unterteils 3 des Antriebsgehäuses 1 angeordnete Abdeckungen abgeschirmt
werden. Eine Geschwindigkeitskomponente normal zur Wand der Ansaugluftleitung 7 kann
beispielsweise dadurch induziert werden, dass bei Abgasrückführventilen die in die
Ansaugluftleitung 7 zurückgeführten Abgase rechtwinklig zur Ansaugleitung 7 in diese
eingeleitet werden.
[0022] Die einen Druckausgleich zwischen dem zweiten Strömungsquerschnitt 16 und dem Antriebsgehäuse
1 ermöglichenden Öffnungen 20 werden in vorteilhafter Weise so angeordnet, dass bei
Stillstand der Gasströmung im ersten Strömungsquerschnitt 8 der Ansaugluftleitung
7 die in der Gasströmung enthaltenden Medien nicht durch Gravitationskräfte in die
einen Druckausgleich ermöglichende Öffnung 20 einzutreten vermögen. Zum Stillstand
kommende Gasströmungen bzw. schlecht durchströmte Totwassergebiete führen zu Ablagerungen
der in der Gasströmung mitgeführten flüssigen oder festen Medien mit der Folge, dass
diese in die Öffnung 20 gelangen können. Die Öffnungen 20 sind, wenn als Bohrungen
beschaffen, in einem solchen Durchmesser ausgelegt, dass die Wirkung von Kapillarkräften
unterbunden werden kann, so dass ein Kriechen von flüssigen Medien in den Bodenbereich
22 des Unterteils 3 des Antriebsgehäuses 1 unterbleibt.
[0023] Lässt sich ein Auftreten von Geschwindigkeitskomponenten der Gasströmung normal zur
Wand der Ansaugluftleitung 7 nicht vermeiden, kann gemäß einer in Figur 3 dargestellten
Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen Lösung ein Eindringen bzw. Einspülen von
festen oder flüssigen Medien in das Antriebsgehäuse 1 verhindert werden.
[0024] Figur 3 zeigt die weitere Ausführungsvariante der erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Lösung mit einer Druckausgleichsvorrichtung mit wandnah angeordneten Abschirmelementen
in einer Vorderansicht.
[0025] Im gekrümmt verlaufenden Bodenbereich 22 des Unterteils 3 des Antriebsgehäuses 1
kann ein Separationskanal 30 ausgebildet werden. Wird das Antriebsgehäuse 1 bzw. dessen
Unterteil 3 als Kunststoffspritzgussteil gefertigt, kann der Separationskanal 30 in
vorteilhafter Weise an der Innenseite 2 im Bodenbereich 22 des Unterteils 3 des Antriebsgehäuses
1 angespritzt werden. Der Separationskanal 30 hat einen im wesentlichen rechteckförmigen
Querschnitt 31. Der Separationskanal 30 wird einerseits durch einen Kanalboden 34
begrenzt, welcher in Kanalwände 36 übergeht, die den Separationskanal 30 begrenzen.
Die in Figur nicht dargestellte axiale Erstreckung des Separationskanals 30 ist so
bemessen, dass durch die Wandung des Separationskanals 30 eine Abdeckung der durch
diesen überdeckten Öffnung 20 zum Druckausgleich zwischen Ansaugluftleitung 7 und
Antriebsgehäuse 1 gewährleistet ist. Zur Verbesserung der Strömung können der Kanalboden
34 bzw. die Kanalwände 36 mit jeweils gerundeten Kanten 33 ausgebildet sein. Eine
Ausbildung des Einlaufbereiches bzw. des Auslaufbereiches des Separationskanals 30
mit gerundeten Kanten 33 vermeidet eine Verwirbelung der Teilgasströmung, die senkrecht
zur Zeichenebene gemäß Figur 3 den Kanalquerschnitt 31 des Separationskanals 30 durchströmt.
Bei einer Verwirbelung innerhalb des Separationskanals 30 würden zwangsläufig normal
zur Bodenbereichswandung 22 des Unterteils 3 gerichtete Geschwindigkeitskomponenten
auftreten, so dass trotz des Vorsehens eines Separationskanals 30 ein Eindringen von
festen bzw. flüssigen Medien über die Druckausgleichsöffnung 20 in das Antriebsgehäuse
1 nicht wirksam ausgeschlossen werden könnte.
[0026] Figur 4 zeigt einen Querschnitt durch die in Figur 3 dargestellte Druckausgleichsvorrichtung
mit Abdeckelement.
[0027] Aus der Darstellung gemäß Figur 4 geht hervor, dass sich der Separationskanal 30
in einer Längserstreckung 35 in Bezug auf die mittig zu diesem angeordnete Öffnung
zum Druckausgleich erstreckt. Durch die im Kanaleinlauf 32 bzw. im Kanalauslauf 33
vorgesehene Kantenrundung des Kanalbodens 34 wird eine Verwirbelung der in den Separationskanal
30 eintretenden Teilgasströmung vermieden. Normal zum Kanalboden 34 des Separationskanals
30 gerichtete Geschwindigkeitskomponenten der Gasströmung, welche den Strömungsquerschnitt
der Ansaugluftleitung 7 passiert, werden durch den Separationskanal 30 am direkten
Einströmen in die Ausgleichsöffnung 20 im Bodenbereich 22 des Unterteils 3 des Antriebsgehäuses
1 gehindert.
[0028] Der Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung ist vor allem darin zu erblicken, dass auf
kostengünstigem Wege eine Verbindung zwischen der Ansaugluftleitung 7 ein Druckausgleich
unter Ausbildung mindestens einer Öffnung 20 im Boden 25 des Unterteils 3 des Antriebsgehäuses
1 geschaffen werden kann, welche mit einem Separationskanal 30 zusammenarbeitend,
einen Partikeleintrag in das Antriebsgehäuse 1 aufgrund einer sich einstellenden Druckdifferenz
verhindert. Durch das Vorsehen von einer oder mehrerer Ausgleichsöffnungen 20 kann
keine Druckdifferenz zwischen dem Antriebsgehäuse 1 und der Ansaugluftleitung 7 auftreten.
Aufgrund einer fehlenden Sog- bzw. einer fehlenden Druckwirkung vermag kein Fremdmedium
zwischen die Lagerbuchse 12 und das an dieser drehbar aufgenommene Übertragungselement
6 eintreten. Aus diesem Grunde kann auch ein Dichtelement zwischen dem Übertragungselement
6 und der Lagerbuchse 12 beispielsweise in Gestalt eines Radialwellendichtrings, entfallen.
Die Systemdichtheit der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Anordnung kann durch das ohnehin
im Bereich der Trennfuge 17 von Oberteil 2 und Unterteil 3 des Antriebsgehäuses 1
angeordnete Einlegedichtelement 4 sichergestellt werden.
[0029] Die erfindungsgemäß vorgeschlagene Lösung zur Erzielung einer Systemdichtheit von
Komponenten zur Steuerung der Ansaugluftleitung von Verbrennungsmotoren kann bei elektrisch
betriebenen Abgasrückführventilen, elektrisch betriebenen Ansaugluftdrosselvorrichtungen
bei Regelklappen, Swirl- oder Tumble-Klappen, die elektrisch betrieben werden, eingesetzt
werden.
Bezugszeichenliste
[0030]
- 1
- Antriebsgehäuse
- 2
- Oberteil
- 3
- Unterteil
- 4
- Einlegedichtung
- 5
- Antriebsmoment
- 6
- Übertragungselement
- 7
- Ansaugluftleitung
- 8
- erster Strömungsquerschnitt
- 9
- Wand
- 10
- Außenseite
- 11
- Innenseite
- 12
- Lagerbuchse
- 13
- Halter
- 14
- Halter
- 15
- Halterung
- 16
- zweiter Strömungsquerschnitt
- 17
- Trennfuge
- 18
- Luftleitelement
- 20
- Ausgleichsöffnung
- 21
- Buchsenaufnahme
- 22
- Antriebsgehäuseboden
- 23
- Buchsenbund
- 24
- Ringspaltweite
- 25
- Tragkörper
- 26
- Innenwand
- 30
- Separationskanal
- 31
- Kanalquerschnitt
- 32
- Kanaleinlauf/Kanalauslauf
- 33
- Kantenrundung
- 34
- Kanalboden
- 35
- Längserstreckung
- 36
- Kanalwand
- 37
- Abstand
1. Vorrichtung zur Steuerung der Ansaugluft im Ansaugtrakt einer Verbrennungskraftmaschine
mit einem einer Ansaugluftleitung (7) zugeordneten Antriebsgehäuse (1), welches einen
ein Übertragungselement (6) betätigenden Stellantrieb enthält, wobei am Übertragungselement
ein Ventilelement aufgenommen ist, welches den einen ersten Strömungsquerschnitt (8)
der Ansaugluftleitung (7) passierenden Gasstrom steuert und welches durch die Wandung
(9) der Ansaugluftleitung (7) hindurchragt, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Antriebsgehäuse (1) und der Ansaugluftleitung (7) mindestens eine Öffnung
(20) vorgesehen ist, über die Druckdifferenzen zwischen Antriebsgehäuse (1) und der
Ansaugluftleitung (7) abgebaut werden.
2. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Mindestöffnungsweite der mindestens einen Öffnung (20) zwischen Antriebsgehäuse
(1) und Ansaugluftleitung (7) durch das Auftreten von Kapillarkräften definiert ist.
3. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Öffnung (20) zum Abbau von Druckdifferenzen im Antriebsgehäuse
(1) in einem ein Luftleitelement (18) in der Ansaugluftleitung (7) umgebenden zweiten Strömungsquerschnitt
(16) mündet.
4. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Öffnung (20) zum Abbau von Druckdifferenzen zwischen Antriebsgehäuse
(1) und der Ansaugluftleitung (7) in der Wand (9) des Luftleitelementes (18) mündet.
5. Vorrichtung gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass im zweiten Strömungsquerschnitt (16) die mindestens eine Öffnung (20) durch Halter
(13, 14) von der Gasströmung abgeschirmt wird.
6. Vorrichtung gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Halter (13, 14) im Ringspalt (16) in Strömungsrichtung der Gasströmung gesehen,
vor der mindestens einen Öffnung (20) zum Druckausgleich angeordnet sind.
7. Vorrichtung gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Halter (13, 14) im zweiten Strömungsquerschnitt (16) das Luftleitelement (18)
fixieren.
8. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Öffnung (20) der Ansaugluftleitung (7) von einem Separationskanal
(30) überdeckt ist, der sich parallel zur Strömungsrichtung der Gasströmung im ersten
Strömungsquerschnitt (8) erstreckt.
9. Vorrichtung gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Wände (34, 36) des Separationskanals (30) die mindestens eine Öffnung (20) gegen
normal zur Strömungsrichtung des Gasstromes im freien Strömungsquerschnitt (8) gerichtete
Geschwindigkeitskomponenten abschirmen.
10. Vorrichtung gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Separationskanal (30) am Boden (22) des Antriebsgehäuses (1) angespritzt ist.
11. Vorrichtung gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Separationskanal (30) an der Wandung (9) der Ansaugluftleitung (7) angespritzt
ist.
12. Vorrichtung gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Längserstreckung (35) des Separationskanals (30) ein Vielfaches der Öffnungsweite
der mindestens einen Öffnung (20) zum Druckausgleich entspricht.
13. Verwendung der Vorrichtung gemäß einem oder mehrerer der vorhergehenden Ansprüche
als elektrisches Abgasrückführventil an einer Verbrennungskraftmaschine.
14. Verwendung der Vorrichtung gemäß einem oder mehrerer der Ansprüche 1 bis 12 als Drossel-
oder Regeleinrichtung von Verbrennungskraftmaschinen.
15. Verwendung der Vorrichtung gemäß einem oder mehrerer der Ansprüche 1 bis 12 als Swirl-Klappe
im Ansaugtrakt an einer Verbrennungskraftmaschine.
16. Verwendung der Vorrichtung gemäß einem oder mehrerer der Ansprüche 1 bis 12 als Tumble-Klappe
an Verbrennungskraftmaschinen.