[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erkennung der Ankerlage eines Elektromagneten,
wobei von dem die Spule durchfließenden Magnetstrom eine Magnetspannung erzeugt wird
und diese Magnetspannung mit einer Referenzspannung verglichen wird und durch diesen
Vergleich eine entsprechende Ankerlage festgestellt wird. Des Weiteren betrifft die
Erfindung auch eine Schaltung zur Erkennung der Ankerlage eines Elektromagneten, wobei
der durch die Spule fließende Magnetstrom an einem Widerstand zu einer Magnetspannung
führt und diese mit einer Referenzspannung in dem Komparator verglichen wird, wobei
an dem Ausgang des Komparators ein entsprechendes Ausgangssignal abgreifbar ist, wenn
in dem Komparator die entsprechende Vergleichsbedingung von Magnetspannung und Referenzspannung
besteht.
[0002] Elektromagneten werden in der Technik in weiten Bereichen eingesetzt. Sie sind zum
Beispiel als Stellglieder für Hydraulikventile und so weiter bekannt. Es gibt eine
Vielzahl von Anwendungen, bei denen es wichtig ist, sicherzustellen, daß der Anker
angezogen hat, das heißt, daß der Anker in seiner Endlage angekommen ist. In einem
Strom-Zeit-Diagramm gibt dies einen charakteristischen Verlauf, wie er zum Beispiel
in Fig. 2 (anstelle des Stromes kann die Magnetspannung dienen) angedeutet ist.
[0003] Hierzu ist im Stand der Technik insbesondere die deutsche Patentanmeldung 197 33
138 bekannt. Nach der hier vorgestellten Lösung wird der Magnetstrom in eine stromproportionale
Spannung umgewandelt und die umgewandelte Spannung differenziert. Diese differenzierte
Magnetspannung wird mit einem Schwellenwert verglichen. Dieser Schwellenwert wird
aus der differenzierten Magnetspannung gemittelt.
[0004] Nachteilig bei dem im Stand der Technik bekannten Verfahren ist die verhältnismäßig
hohe Anzahl von Baugruppen. Die Magnetspannung muß zuerst differenziert werden, wobei
dann erst von der differenzierten Magnetspannung eine Referenzspannung durch Mittelung
gewonnen wird. Neben der erhöhten Ausfallwahrscheinlichkeit aufgrund der größeren
Anzahl von Bauteilen besteht auch bei dieser Verfahrensweise die Gefahr einer Verfälschung
des Ergebnisses, da die abgegriffene Spannung mehrfach durch die Baugruppen verändert
wird.
[0005] Die Erfindung hat es sich zur Aufgabe gemacht, ein Verfahren beziehungsweise eine
Schaltung zur Erkennung der Ankerlage eines Elektromagneten zur Verfügung zu stellen,
das zum einen zuverlässig funktioniert und zum anderen nicht so aufwendig ist, wie
die Lösungen des Standes der Technik.
[0006] Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, daß in dem erfindungsgemäßen Verfahren als Referenzspannung
eine gefilterte, gegebenenfalls abgeflachte Magnetspannung verwendet wird.
[0007] Der charakteristische Strom- beziehungsweise Spannungsverlauf über der Zeit für die
Bewegung eines Ankers eines Elektromagneten ist in drei Teile aufgeteilt. Der durch
die Spule fließende Strom bricht ein, wenn der Anker in die Endlage gelangt also "schaltet".
Erreicht der Anker dann seine Endlage, so steigt der Strom wieder an, um den Haltestrom
zu erreichen. Da es elektronisch leichter ist, Spannungen miteinander zu vergleichen
als Ströme, wird nachfolgend in der Regel von Magnetspannung beziehungsweise Referenzspannung
gesprochen, ohne die Erfindung hierauf beschränken zu wollen. Dabei erlaubt die Zwischenschaltung
eines Widerstandes die einfache Umsetzung eines variablen Stromes in eine variable
Spannung, gemäß dem Ohmschen Gesetz. Da die Magnetspannung im zeitlichen Verlauf vor
Erreichen der Ankerendlage ein Maximum überschreitet, kann bei ensprechender Wahl
der Abflachung der Referenzspannung ein Schnittpunkt erzeugt werden, der als Signal
für das Erreichen des Ankers in der Endlage eingesetzt wird.
[0008] Im Gegensatz zu der Lösung nach dem Stand der Technik wird nach dem erfindungsgemäßen
Vorschlag die unbehandelte oder nur geringfügig behandelte Magnetspannung verglichen
mit einer gefilterten beziehungsweise abgeflachten Magnetspannung als Referenzspannung.
Da die so ausgestaltete Schaltung nicht so aufwendig ist, ist sie auch deutlich weniger
störanfällig und auch kostengünstig herstellbar. Das vorgelegte erfindungsgemäße Konzept
eines dynamischen Grenzkurvenverfahrens erlaubt auch die Unabhängigkeit des Verfahrens
von Temperatureinflüssen oder Magnettypen, da die Referenzspannung nicht konstant
sondern im verhältnis zur zu überwachenden Magnetspannung von dieser abgeleitet ist.
[0009] Als Referenzspannung wird eine abgeflachte Magnetspannung erfindungsgemäß vorgeschlagen.
Die Abflachung kann zum Beispiel durch den Einsatz eines Tiefpaßfilters als Filter
erreicht werden. Der Einsatz des Tiefpaßfilters schneidet die hochfrequenten Anteile
der Magnetfeldspannung ab. Das so gefilterte Signal reagiert träger als das Quellsignal
(Magnetspannung). Bei einem kurzfristigen Absinken der Magnetspannung schneidet (im
zeitlichen Verlauf) die Referenzspannung die Magnetspannung. Das Unterschreiten der
Referenzspannung kann durch die nachfolgende Elektronik (zum Beispiel ein Komparator)
ausgelesen werden und für entsprechende Auswertungszwecke (optisches Signal, Prozessüberwachung
und so weiter) verwendet werden. Ergänzend hierzu kann ein Spannungsteiler vorgesehen
werden, um eine entsprechende Absenkung des Niveaus der Referenzspannung unter die
Magnetspannung zu erreichen.
[0010] Die Erfindung wird schematisch in der Zeichnung erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- die erfindungsgemäße Schaltung als Blockschaltbild;
- Fig. 2
- ein U-t-Diagramm des Verlaufes der Magnetspannung unter Referenzspannung nach dem
Stande der Technik und
- Fig. 3
- ein U-t-Diagramm der Magnetspannung gemäß der Erfindung.
[0011] Die Erfindung wird schematisch an der Schaltungsanordnung gemäß der Fig. 1 erläutert.
Die Eingangsspannung U
ein liegt an dem Magneten 1 an. Der durch den Magneten 1 fließende Strom führt zu einem
Spannungsabfall an dem Shuntwiderstand 2. Dieser Spannungsabfall wird nachfolgend
als Magnetspannung U
M bezeichnet.
[0012] Indem ein Filter 3 vorgesehen ist, wird nun erfindungsgemäß von der Magnetspannung
U
M eine Referenzspannung U
R erzeugt, Der Filter 3 ist hierbei als Tiefpassfilter und/oder Spannungsteiler ausgebildet
und erzeugt die Referenzspannung U
R. Die Magnetspannung U
M und die Referenzspannung U
R wird auf den Komparator 4 an unterschiedliche Eingänge gelegt. Der Komparator 4 vergleicht
nun die beiden Kennlinien U
M und U
R. Der Komparator 4 kann hierbei günstigerweise als Operationsverstärker ausgebildet
sein. Entsprechend der Dimensionierung des Filters schneiden sich die beiden Kennlinien
nur beim Einschaltpeak, das bedeutet, wenn der Anker seine Endlage erreicht.
[0013] Um das Signal über den Einschaltzeitraum des Magneten 1 zu halten, ist ein Halteglied
7 und ein Reset 6 vorgesehen. Durch eine Spannungsstabilisierung 5 wird der Komparator
4 und der Reset 6 versorgt.
[0014] Im Vergleich der Graphen nach Fig. 2 und Fig. 3 wird der erfindungsgemäße Effekt
deutlich.
[0015] In Fig. 2, 3 sind Spannungs-Zeit-Diagramme gezeigt.
[0016] In Fig. 2 ist die Lösung nach dem Stand der Technik insbesondere das Gradientenverfahren
gezeigt.
[0017] Im Zeitsegment I wird der Anker beschleunigt, der Strom steigt an, dadurch steigt
auch die am Shuntwiderstand abgegriffene Spannung an. Gleichzeitig nimmt die Gegeninduktion
zu.
[0018] Im Zeitintervall II bricht der Strom (und somit auch die Spannung) aufgrund der Gegeninduktion
ein und der Anker läuft in seine Endlage ein. Der Schaltzeitpunkt, also der Zeitpunkt
in welchem der Anker seine Endlage erreicht, ist mit A gekennzeichnet. Im Zeitintervall
III erfolgt wiederum ein Strom- (und somit Spannungs-)anstieg bis zum Haltestrom.
Im Gegensatz zu diesem durch U
M gekennzeichneten Verlauf wird der Spannungsverlauf U
B angedeutet, wenn der Anker blockiert. Auffällig ist, daß der Spannungsabfall insbesondere
im Zeitintervall II bei dem Spannungsverlauf U
B nicht vorliegt und somit ein charakteristischer Unterschied besteht.
[0019] Mit dU
M/dt ist die Ableitung der Magnetspannung angedeutet. Diese Ableitung ist negativ in
dem Zeitintervall II. Dieses Signal wird nach dem verhältnismäßig komplizierten Lösung
des Standes der Technik ausgenützt.
[0020] Die erfindungsgemäße Lösung ist in Fig. 3 gezeigt. Entsprechend der erfindungsgemäßen
Schaltungsanordnung nach Fig. 1 wird von der Magnetspannung U
M eine Referenzspannung U
R abgeleitet. Das Zeitintervall B wird begrenzt durch die beiden Schnittpunkte B
1 und B
2 der Referenzspannung U
R mit der Magnetspannung U
M. Innerhalb des Zeitsegmentes B ist die Referenzspannung U
R größer als die Magnetspannung U
M. Der Zeitpunkt A, der den Schaltzustand beziehungsweise das Erreichen der Ankerendlage
kennzeichnet befindet sich innerhalb des Zeitintervalles B. Durch den erfindungsgemäßen
Vorschlag wird ein sicheres Verfahren zur Erkennung der Endlage des Ankers zur Verfügung
gestellt, das unabhängig von äußeren Einflüssen zuverlässig funktioniert.
[0021] Innerhalb des Zeitintervalles B liegt an dem Ausgang das Ausgangssignal U
aus an. Dieses Ausgangssignal kann dabei optisch angezeigt werden, indem zum Beispiel
eine LED vorgesehen ist. Es ist auch möglich, das Ausgangssignal U
aus einer den Elektromagneten überwachenden Überwachungssteuerung zuzuleiten, die das
Signal entsprechend digital oder analog weiterverarbeitet.
[0022] Die jetzt mit der Anmeldung und später eingereichten Ansprüche sind Versuche zur
Formulierung ohne Präjudiz für die Erzielung weitergehenden Schutzes.
[0023] Die in den abhängigen Ansprüchen angeführten Rückbeziehungen weisen auf die weitere
Ausbildung des Gegenstandes des Hauptanspruches durch die Merkmale des jeweiligen
Unteranspruches hin. Jedoch sind diese nicht als ein Verzicht auf die Erzielung eines
selbständigen, gegenständlichen Schutzes für die Merkmale der rückbezogenen Unteransprüche
zu verstehen.
[0024] Merkmale, die bislang nur in der Beschreibung offenbart wurden, können im Laufe des
Verfahrens als von erfindungswesentlicher Bedeutung, zum Beispiel zur Abgrenzung vom
Stand der Technik beansprucht werden.
1. Verfahren zur Erkennung der Ankerlage eines Elektromagneten, wobei von dem die Spule
durchfließendem Magnetstrom eine Magnetspannung erzeugt wird und diese Magnetspannung
mit einer Referenzspannung verglichen wird und durch diesen Vergleich eine entsprechende
Ankerlage festgestellt wird, dadurch gekennzeichnet, daß als Referenzspannung eine gefilterte, gegebenenfalls abgeflachte Magnetspannung verwendet
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Referenzspannung von der Magnetspannung durch einen Tiefpaßfilter als Filter
erzeugt wird.
3. Verfahren nach einem oder beiden der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Referenzspannung von der Magnetspannung durch einen Spannungsteiler erzeugt wird.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Schnittpunkt des Verlaufs der Referenzspannung und der Magnetspannung als Schaltsignal
beziehungsweise Signal der Ankerlage ausgewertet wird.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Magnetspannung unverändert oder kaum verändert mit der Referenzspannung verglichen
wird.
6. Schaltung zur Erkennung der Ankerlage eines Elektromagneten, wobei der durch die Spule
fließende Magnetstrom an einem Widerstand zu einer Magnetspannung führt und diese
mit einer Referenzspannung in einem Komparator verglichen wird, wobei an dem Ausgang
des Komparators ein entsprechendes Ausgangssignal abgreifbar ist, wenn in dem Komparator
die entsprechende Vergleichsbedingung von Magnetspannung und Referenzspannung besteht,
dadurch gekennzeichnet, daß die Referenzspannung (UR) in einem Filter (3) von der Mangetspannung (UM) durch eine Abflachung der Magnetspannung (UM) erzeugt wird.
7. Schaltung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Komparator (4) ein Operationsverstärker dient.
8. Schaltung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß am Ausgang des Komparators (4) ein Ausgangssignal (Uaus) dann abgreifbar ist, wenn sich der Verlauf von Referenzspannung (UR) und Magnetspannung (UM) schneiden.
9. Schaltung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß für das Halten eines Schaltsignals als Ausgangssignal des Komparators (4) ein Halteglied
(7) bzw. Flip-Flop und ein Reset (6) vorgesehen sind.
10. Schaltung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß als Filter (3) ein Tiefpaßfilter und/oder Spannungsteiler vorgesehen ist.
11. Schaltung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausgangssignal (Uaus) optisch angezeigt wird und/oder in eine Überwachungssteuerung eingespeist wird.