[0001] Gegenstand der Erfindung sind Beutel und Taschen aus Kunststoff oder einem kunststoffähnlichen
Grundmaterial für die Aufnahme von Wertgegenständen, die allgemein als Sicherheitsbeutel
bekannt sind und bei denen der Versuch, unberechtigt Zugriff auf den Inhalt der Sicherheitsbeutel
zu bekommen, durch eingearbeitete Sicherungskomponenten optisch sichtbar gemacht wird.
[0002] Die Sicherheitsbeutel lösen bei unberechtigter Entnahme aus den speziellen Schutzbereichen
der Anwender ein akustisches Warnsignal aus, und ein fälschungssicherer Originalitätsnachweis
bewahrt die Sicherheitsbeutel davor, gegen nachgefertigte Beutelkopien oder beim Hersteller
gestohlene Original-Sicherheitsbeutel ausgetauscht zu werden, wodurch insgesamt die
Entnahme von Teilen des Inhalts nicht mehr nachgewiesen werden kann. umschläge; Klebeetiketten;
Buchbinderartikel, Photographien, Schreibwaren; Künstlerbedarfsartikel, nämlich Zeichen-
und Malwaren; Pinsel; Brieföffner, Verpackungsmaterial aus Papier und Kunststoff,
soweit in Klasse 16 enthalten"
nicht geeignet als "Luxusausgabe" vertrieben zu werden.
[0003] "Luxus" ist definiert als ein "Aufwand, der den normalen Rahmen [der Lebenshaltung]
übersteigt", ein "nicht notwendiger, nur zum Vergnügen betriebener Aufwand", "Verschwendung
und Prunksucht" (vgl. DUDEN Rechschreibung der deutschen Sprache, 21. Aufl., 1996;
DUDEN Fremdwörterbuch, 6. Aufl., 1997). Allein diese Definition steht in eindeutigem
Widerspruch zu Waren des täglichen Bedarfs.
[0004] Bei den oben genannten Waren handelt es sich aber ausschließlich um Gebrauchsgüter
des täglichen Bedarfs. Diese Beurteilung hat anhand der heutigen Lebensverhältnisse
und -standards zu erfolgen. Entsprechend wird kein Verbraucher Papierwaren, Schreibwaren
und Verpackungsmaterial als "Luxusartikel" einstufen. Dies hat auch für "Kunstdruckpapier"
zu gelten. Bei diesem handelt es sich zwar um eine qualitativ bessere Form des Papiers,
an Luxus im Sinne eines Aufwandes, der den - heutigem Lebensstandard entsprechenden
- normalen Rahmen der Lebenshaltung übersteigt, wird bei den beanstandeten Waren jedoch
kein durchschnittlich informierter, aufmerksamer und verständiger Durchschnittsverbraucher,
auf den nach heutiger Rechtsprechung abzustellen ist (BGH GRUR 2000, 506,508 - Attaché/Tisserand;
EuGH MarkenR 1999, 236 - Lloyd/Loints), denken.
[0005] Zwar mag die Bezeichnung "Luxo" gewisse Assoziationen anregen, jedoch ist diese in
Alleinstellung nicht geeignet, irgendwie bedeutende Umstände, die einen unmittelbaren,
schicht versehen ist, womit ein die Einfüllöffnung überlagernder Beutelverschluß bewirkt
wird.
[0006] Die vorzugsweise eingesetzten Klebstoffe sind Haftkleber mit hohen Adhäsions- und
Kohäsionseigenschaften, deren Bindungsenergie durch eine Corona-Vorbehandlung im Bereich
der Verschlußlaschen der Folienbeutel noch verstärkt wird.
[0007] Die Spezifikation der Haftkleber wird in den DIN-Normen 16920, 16921 und 30646 dargestellt
und dadurch charakterisiert, daß sie aufgrund ihrer chemischen Zusammensetzung keine
Festkleber sind.
[0008] Durch die erzielte hohe Klebefestigkeit der Haftkleber im Verschlußbereich der Sicherheitsbeutel
wird jeder Versuch, die Verschlußlasche am verschlossenen Sicherheitsbeutel zu öffnen,
dadurch sichtbar gemacht, daß eine Überdehnung des Originalzustandes der Folie an
der Verschlußlasche vorliegt oder ein Einreißen der Verschlußlasche irreparabel eintritt.
Durch Perforierungsstanzungen in der Verschlußlasche, wie in der GB-A-2149381 beschrieben,
können solche Öffnungsversuche noch wirksamer verhindert bzw. nachgewiesen werden.
[0009] Ein nahezu unabänderlicher Nachteil bei Einsatz von Haftkleber für den Verschluß
von Sicherheitsbeuteln wird in der EP-A-0 396 428 und der GB-A-2 263 313 dargelegt.
Aufgrund der Erweichungs-Temperatur der Haftkleber zwischen 90°C und 100°C können
die Sicherheitsbeutel mittels Wärme- oder Kälteeinwirkung auf die Verschlußteile geöffnet
und wiederverschlossen werden, ohne daß sichtbare Anzeichen erkennbar sind bzw. der
Nachweis für die Art und Weise des Öffnungsversuches geführt werden kann.
[0010] In der EP 0 591 326 wird dargelegt, wie dieser entscheidende Nachteil, d.h. das durch
Wärme- oder Kälteeinwirkung auf mit Haftkleber beschichtete Verschlußteile von Sicherheitsbeuteln
nicht sichtbare Öffnen und Wiederverschließen, beseitigt wird. Dabei werden bekannte
irreversible Anzeigemittel durchgängig auf der Verschlußseite der Verschlußteile mittels
ebenfalls bekannter Auftragsverfahren aufgebracht und danach eine Haftkleberschicht
direkt überlagernd aufgetragen, ohne daß eine neutrale Trennschicht zwischen der freien
Oberfläche des Anzeigemittels und der Haftkleberschicht eingebracht ist, so daß zwei
chemisch nicht resistente Stoffe, die jeder für sich Merkmale einer Sicherheitsfunktion
tragen, eine unmittelbare Verbindung eingehen.
[0011] Diese irreversiblen Anzeigemittel werden also entsprechend ihrer vorgegebenen Aufgabenstellung
als Dünnschichtauftrag unter der Haftkleberschicht der Verschlußteile der Sicherheitsbeutel
eingesetzt.
[0012] Es werden vorzugsweise als irreversible Anzeigemittel sogenannte Neutralisationsindikatoren,
also organische Farbstoffe eingesetzt, die in Abhängigkeit vom pH-Wert, d.h. von der
Hydroniumionen-Konzentration im Anzeigemittel, einen irreversiblen Farbumschlag dann
zeigen, wenn bestimmte Temperaturen über- oder unterschritten werden.
[0013] Bei dem Versuch, das Verschlußteil der Sicherheitsbeutel mittels wärmeeinwirkenden
Maßnahmen zu öffnen, wird der irreversible Farbumschlag unmittelbar vor Erreichen
der Erweichungs-Temperatur des Haftklebers ausgelöst, so daß damit nicht nur der Versuch,
sondern auch die Art und Weise des Versuches nachgewiesen werden kann.
[0014] Die EP 0 591 326 offenbart des Weiteren, daß ein zweites mit irreversiblem Farbumschlag
reagierendes Anzeigemittel ebenfalls als Dünnschichtauftrag unter der Haftkleberschicht
der Verschlußteile der beschriebenen Sicherheitsbeutel eingebracht wird, oder zumindest
in dem Bereich der Sicherheitsbeutel aufgetragen ist, der bei Verschluß der Sicherheitsbeutel
von dem haftkleberbeschichteten Verschlußteil direkt schließend überlagert wird, so
daß in beiden Fällen ebenfalls eine Verbindung zweier chemisch nicht resistenter Stoffe
gegeben ist.
[0015] Dieses zweite Anzeigemittel nimmt den irreversiblen Farbumschlag dann vor, wenn durch
kälteeinwirkende Maßnahmen auf das so präparierte Verschlußteil versucht wird, den
Sicherheitsbeutel zu öffnen, Teile des Inhalts zu entnehmen und einen nachträglich
nicht sichtbaren Wiederverschluß herbeizuführen.
[0016] Die kälteeinwirkenden Maßnahmen werden nur wirksam, wenn die Haftkleberschicht des
Verschlußteiles des Sicherheitsbeutels mit Temperaturen zwischen -20°C und -30°C beeinflußt
wird, wodurch die Haftkleberschicht eine kristalline, glasförmige Struktur annimmt
und dadurch die Bindungsenergie des Haftklebers beseitigt ist.
[0017] In der Fachliteratur sind jedoch keine im Dünnschichtauftrag einzusetzenden Anzeigemittel
mit irreversiblem Farbumschlag wie Lacke, Tinten, Farbstifte oder temperaturanzeigende
Farben bekannt, die bei Temperaturen unter +30°C nicht sofort irreversibel reagieren,
außer sie werden ab dem Zeitpunkt der Herstellung, der Lieferung, der Applikation
auf Produkte, bei Lagerung der Produkte, bei Transport der Produkte und bei der Nutzung
der Produkte durch den Anwender immer so gekühlt aufbewahrt, daß die Kühltemperatur
generell unter der Temperatur liegt, die den irreversiblen Farbumschlag auslöst.
[0018] Dies bedeutet eine erhebliche Einschränkung für den Einsatz dieser Anzeigemittel,
wenn nicht sogar den Totalausfall für den Nachweis kälteeinwirkender Maßnahmen auf
Verschlußteile von Sicherheitsbeuteln, da die Bindungsenergie der Haftkleber dieser
Verschlußteile erst durch Minustemperaturen zwischen -20°C und -30°C so beeinträchtigt
ist, daß sich die Verschlußteile ohne Beschädigungen ablösen lassen.
[0019] Im günstigsten Fall müssen die in der EP 0 591 326 beschriebenen Sicherheitsbeutel
vom Hersteller bis hin zum Anwender durchgängig bei Temperaturen zwischen ± 0°C und
- 10°C in Kühlboxen oder gekühlten Räumen aufbewahrt werden, um ein vorzeitiges Reagieren
des irreversiblen Farbumschlages zu vermeiden.
[0020] Weder Banken, Werttransportunternehmen noch andere mit der Handhabung von Wertsachen
befaßte Unternehmen würden solche Temperaturvorgaben bei der Handhabung der Sicherheitsbeutel
akzeptieren.
[0021] Ein weiterer Nachteil der EP 0 591 326 darin besteht, daß die irreversiblen Anzeigemittel
in jeder beschriebenen Auslegung eine unmittelbare Verbindung mit dem Haftkleber an
den Oberflächen eingehen, und somit die Verbindung zweier chemisch nicht resistenter
Stoffe ab der Herstellung oder spätestens bei Verschluß der Sicherheitsbeutel vorliegt.
[0022] Der Ablauf der Mechanismen chemischer Reaktionen in den benannten Anzeigemitteln
bzw. den Neutralisationsindikatoren ist noch nicht vollständig geklärt, und der Farbumschlag
der Indikatorsäure p-Nitrophenol läßt sich dadurch erklären, daß das Molekül bei niedriger
Hydroniumionen-Konzentration dissoziiert, wobei das Ion eine irreversible Farbänderung
annimmt. In der Fachliteratur liegen keine Untersuchungsergebnisse oder Veröffentlichungen
darüber vor, ob und inwieweit bzw. nach welchen zeitlichen Abläufen niedrigmolekulare
Bestandteile des Haftklebers durch die einwirkende Umgebungstemperatur oder Oxidation
in das Anzeigemittel diffundieren, auf den freien Fluß der Moleküle im Anzeigemittel
einwirken und dadurch den Farbumschlag des Anzeigemittels ganz oder teilweise zerstören,
wodurch das beanspruchte Sicherheitsmerkmal für den Nachweis des Versuchs einer Öffnung
des Verschlußteiles von Sicherheitsbeuteln, nicht als beständige Sicherheitsgewährleistung
angenommen werden kann.
[0023] Hinsichtlich der Vielzahl der in der EP 0 591 326 aufgeführten und einsetzbaren Anzeigemittel
ist vorstellbar, daß die direkte überlagernde Anordnung von Anzeigemittel und Haftkleber
an dem Verschlußteil von Sicherheitsbeutel und die damit verbundene Einschränkung
einer stabilen Anzeigefunktion des Anzeigemittels für den Nachweis einer wärmebeeinflussenden
Maßnahme auf das Verschlußteil nur als untergeordnete Hilfsfunktion angesehen und
toleriert wird, da dadurch die eigentliche sicherheitsrelevante Verschlußfunktion
des Haftklebers der Verschlußlasche, also seine Bindungsenergie, erhalten bleibt.
[0024] In der allgemein zugänglichen Fachliteratur wird die Bindungsenergie von Haftkleber-/Klebstoffoberflächen
mit direkt haftender Verbindung auf Material- oder Substanzoberflächen anderer Stoffe
durch den Sauerstoff/Kohlenstoff-Quotient (O/C-Quotient) bestimmt.
[0025] Je höher der O/C-Quotient der Haftkleber-/Klebstoffoberflächen, desto höher die Bindungsenergie,
also die Klebekraft.
[0026] Im Verbundbereich zweier nicht chemisch resistenter Stoffe (in der EP 0 591 326 dargestellt
durch die innere, direkt haftende Verbindung der Anzeigemitteloberfläche und der Haftkleberschicht
am Verschlußteil der Sicherheitsbeutel, wobei diese Beanspruchung für den Verschlußbereich
von Sicherheitsbeuteln als unabdinglich vorausgesetzt werden kann) zeigt sich in bezug
auf speziell beanspruchten Haftkleber-/ Klebstoffoberflächen, daß sich niedrigmolekulare
Bestandteile der Haftkleber-/Klebstoffe auslösen, die einen inneren Bruch in den Haftkleber-/Klebstoffoberflächen
bewirken, wodurch die Bindungsenergie im gesamten Oberflächenbereich des Haftkleber-/Klebstoffauftrags
reduziert wird, also die Klebekraft so stark vermindert werden kann, daß die bekannte
Selbstablösung der Haftkleber-/Klebstoffoberflächen von der Oberfläche des Grundmaterials
eintritt.
[0027] Dieser Prozeß wird durch den Einfluß der Umgebungstemperatur und der wechselnden
Luftfeuchtigkeit während der Nutzungszeit der geschlossenen Sicherheitsbeutel nachhaltig
bewirkt. Der Nachweis des Ablaufs dieser chemischen Reaktion, der Ursachen und Auswirkungen
wird durch die wissenschaftlich gesicherte Methode der "Elektronischen Spektroskopie
zur chemischen Analyse", kurz ESCA- Analyse genannt, erbracht.
[0028] Es ist Aufgabe der Erfindung, diese dargelegten Nachteile durch geeignete Maßnahmen
auszuschließen und durch das Einbringen neuer stabiler Sicherheitselemente die Möglichkeiten
von Manipulationen an Sicherheitsbeutel weitgehend einzuschränken.
[0029] Dadurch ist die Wertigkeit bei Nutzung der Sicherheitsbeutel zu erhöhen und deren
Verwendung für weitere Einsatzbereiche zu erschließen.
[0030] In einer ersten Ausgestaltung der Erfindung besteht der Sicherheitsbeutel beispielsweise
aus Klarsicht-Folienmaterial Typ LDPE und ist beidseitig Corona-vorbehandelt, um die
erforderliche Haftung aufzubringender Druckfarben, des Haftkleberauftrags und der
vorgesehenen Sicherungselemente zu gewährleisten. Des Weiteren ist das eingesetzte
Klarsicht-Folienmaterial heißsiegelfähig.
[0031] Das flachliegende, einseitig im Sieb-, Flexo-, oder Tiefdruck oder mittels anderer
bekannter Verfahren bedruckte Folienmaterial wird von einer Folienrolle so abgezogen,
daß die unbedruckte Innenseite oben liegend verfügbar ist, und wird dann auf eine
Länge, die der späteren Endgröße des Sicherheitsbeutels entspricht, abgelängt. Danach
wird ein bis zu 40 mm langes Teilstück des abgelängten Folienmaterials, auf dem ein
Neutralisationsindikator mit irreversibel reagieren der Farbumschlagfunktion bei Temperaturen
über +60°C querliegend mittig aufgetragen ist und zugleich ober- oder unterhalb des
Neutralisationsindikator eine Diebstahlsicherung als dünnschichtiges, selbstklebendes
Streifenetikett appliziert ist, quer zur Länge des flachliegenden Folienmaterials
um 180 Grad nach innen eingefaltet und randversiegelt, so daß dieser Teilbereich als
doppelbahnig überlagerndes erstes Verschlußteil des Sicherungsbeutel ausgebildet ist,
wobei der Neutralisationsindikator und die Diebstahlsicherung manipulationssicher
innenseitig des ersten Verschlußteiles zu liegen kommen, also nicht frei zugänglich
auf der Oberfläche aufsitzen.
[0032] Die Diebstahlsicherung bewirkt dann unbeeinflußt von dieser Anordnung eine frequenzgebundene
optische oder akustische Alarmauslösung, wenn der geschlossene Sicherheitsbeutel durch
eine im Ausgangsbereich von Schutzräumen installierte Durchgangsschleuse getragen
wird, ohne daß vorab durch das Aufsichtspersonal eine Deaktivierung, also Entschärfung
der Alarmfunktion, vorgenommen wurde.
[0033] Nachfolgend wird am entgegengesetzten Teilbereich des ersten Verschlußteiles des
Folienmaterials ein 40 mm breites zweites Verschlußteil ausgebildet, indem zwei 10
mm breite eingefärbte Codierstreifen mit unterlegter Buchstaben- oder Zahlenkombination
als dünnschichtiger Schutzlackauftrag fest haftend auf dem Folienmaterial so aufgetragen
werden, daß zwischen beiden Codierstreifen ein 20 mm breites durchsichtiges Folienfenster
erhalten bleibt, wodurch beim späteren Verschluß des Sicherheitsbeutels durch Zusammenfügen
des ersten Verschlußteils mit dem zweiten Verschlußteil der mittig und innenseitig
des ersten Verschlußteiles aufgetragene Neutralisationsindikator sichtbar ist.
[0034] Auf der gesamten inneren Fläche des 40 mm breiten zweiten Verschlußteiles erfolgt
danach ein Haftkleber-Schichtauftrag, der in Länge und Breite die beiden Codierstreifen
überlagert, wobei beide Codierstreifen-Oberflächen eine gewollte, fest haftende Verbindung
mit der Haftkleberschicht eingehen. Die durchgängig eingefärbten Codierstreifen weisen
dadurch zwei Sicherungsmerkmale nach Verschluß des Sicherheitsbeutel auf, die Öffnungsversuche
der Verschlußteile bei normalen Umgebungstemperaturen oder durch kälteeinwirkende
Maßnahmen mit Temperaturen unter mindestens 10°C eindeutig nachweisbar darstellen.
[0035] Die Haftkleberschicht wird vor dem Auftrag durch eine Beimischung chemisch resistenter
und mikroskopisch kleiner Codepartikel vorbehandelt, wobei die Codepartikel sich aus
bis zu 10 Farbschichten zusammensetzen, die einander nicht berühren, und jeder Farbe
der Codepartikel ein bestimmter Zahlenwert zugeordnet ist, wodurch eine Code-Nummer
gebildet wird.
[0036] Dies erlaubt die Herstellung von über 4,3 Milliarden nicht verfälschbarer Basis-Codes,
wobei jeder Code unter banküblichen Sicherheitsvorkehrungen nur einmal pro Anwender
vergeben wird, und dadurch als Originalitätsnachweis zweifelsfrei eingesetzt werden
kann, wodurch ein Austausch des kompletten Original-Sicherheitsbeutels gegen einen
gefälschten Sicherheitsbeutel nachgewiesen werden kann.
[0037] Darüberhinaus werden auf die Sicherheitsbeutel bzw. deren Quittungsabschnitt pro
Charge Identifikationsnummern mit pro Sicherheitsbeutel steigendem Zahlenwert aufgedruckt
und mit der Beimischung des gleichen Basis-Codes ausgestattet, was den Austausch des
Original-Sicherheitsbeutel gegen vorab beim Hersteller gestohlene Beutel dadurch unterbindet,
daß die Identifikationsnummer plus Basis-Code des gestohlenen Sicherheitsbeutel nicht
mehr mit dem vom Anwender eingesetzten Original-Sicherheitsbeutel übereinstimmt.
[0038] Die Spezifikation dieser Codepartikel als Originalitätsnachweis sind von verschiedenen
Herstellern ausgewiesen. Die so vorbehandelte und innenseitig auf dem gebildeten zweiten
Verschlußteil aufgetragene Haftkleberschicht wird mit einem Deckstreifen aus silikonbeschichtetem
Trägerpapier abgedeckt, wodurch eine klebende Verbindung des ersten und zweiten Verschlußteiles
vor dem Endverschluß des Sicherheitsbeutel verhindert wird.
[0039] Danach erfolgt eine mittige, quer zum flachliegenden Folienmaterial verlaufende Einfaltung,
wodurch das Vorder- und Hinterteil des Sicherheitsbeutelkörpers paßgenau und dekkungsgleich
überlagernd ausgebildet ist, sowie eine nachfolgende Heißversiegelung der rechten
und linken Randbereiche, beginnend an der unteren, mittigen Einfaltlinie und abschließend
40 mm unterhalb der oberen Folienmaterialränder, womit der seitliche Teilverschluß
des Sicherheitsbeutel abgeschlossen ist.
[0040] Das erste 40 mm lange hintere obere Teilstück bildet das erste Verschlußteil und
das vordere obere Teilstück bildet das zweite Verschlußteil, welche an den Eckpunkten
des oberen Abschlusses der Versiegelung der Randbereiche des Sicherheitsbeutel V-förmig
aufgefaltet werden können und so den Zugang zur Einfüllöffnung des Sicherheitsbeutel
freigeben.
[0041] Der Endverschluß des Sicherheitsbeutel wird hergestellt, indem der silikonbeschichtete
Deckstreifen von der Haftkleberschicht des zweiten Verschlußteiles abgezogen wird
und dieses Verschlußteil gegen das erste Verschlußteil gedrückt wird, wodurch eine
fest haftende Verbindung der Verschlußteile hergestellt ist.
[0042] Der innenseitig der doppelbahnigen Auslegung des ersten Verschlußteiles angeordnete
Neutralisationsindikator kann keine direkte Verbindung mit der Oberfläche des Haftklebers
des zweiten Verschlußteiles eingehen, wodurch die Funktion des Indikatormittels unbeeinflußt
erhalten bleibt.
[0043] Zugleich ist der Neutralisationsindikator durch das Folienfenster zwischen den beiden
Codierstreifen des zweiten Verschlußteiles sichtbar.
[0044] Des weiteren zeichnet sich der Sicherheitsbeutel der Erfindung dadurch aus, daß aufgrund
der erzielten Trennung von Neutralisationsindikator und der Haftkleberschicht beim
Verschluß des Sicherheitsbeutel, die Klebekraft des Haftklebers zwischen der Corona-vorbehandelten
Oberfläche des ersten Verschlußteiles und der darauf haftenden Oberfläche des Haftklebers
des zweiten Verschlußteiles unbeeinflußt als Sicherungsfunktion für den Verschlußbereich
von Sicherheitsbeutel erhalten bleibt, und nicht durch Fremdstoffe, Auslösung molekularer
Bestandteile, durch Oxidationsprozesse oder durch eine temperaturbedingte Migration
von säurehaltigen Anteilen chemisch nicht resistenter Stoffe, beeinflußt ist.
[0045] In einer weiteren Darstellung der Erfindung wird der Sicherheitsbeutel aus einer
materialverstärkten und durchscheinenden Polyethylen- oder Polypropylenfolie hergestellt,
wobei die Folie beidseitig Corona-vorbehandelt und heißsiegelfähig ist. Diese Sicherheitsbeutel
werden vorzugsweise zur Aufnahme mittelschwerer bis schwerer Wertgegenstände, wie
z.B. Hartgeld mit einem Bruttogewicht bis zu maximal 8 Kilogramm, ausgelegt.
[0046] Die Grundform dieser Sicherheitsbeutel ist aus den paßgenau überlagerten Hinterteil-
und Vorderteil-Beutelkörpern des Folienmaterials gebildet und weist Randversiegelungen
auf. 40 mm unterhalb einer oberen Einfaltlinie ist im Vorderteil-Beutelkörper eine
schlitzförmige Einfüllöffnung angebracht, die rechts und links durch die äußere Randversiegelung
beider Folienmaterialien abschließend begrenzt wird.
[0047] Der Neutralisationsindikator ist innenseitig ober- oder unterhalb der Einfüllöffnung
auf dem Vorderteil-Beutelkörper aufgetragen.
[0048] Ein separates, aus gleichem Folienmaterial bestehendes und 60 mm langes flaches Verschlußteil
ist in den Bereich oberhalb der Einfüllöffnung auf dem Vorderteil-Beutelkörper mittels
Verklebung so aufgebracht, daß ein Haftkleber tragender und mit einen silikonbeschichtetem
Deckstreifen versehener 20 mm breiter Folienstreifen bei Verschluß des Sicherheitsbeutel
die Einfüllöffnung 20 mm überlagert, wobei dieser vor Verschluß des Sicherheitsbeutel
um 180 Grad zurückgefaltet ist, wodurch die Einfüllöffnung frei zugänglich wird und
dieser 20 mm breite Folienstreifen als Verschlußlasche genutzt wird.
[0049] Das separate Verschlußteil wird vor Befestigung auf dem Vorderteil-Beutelkörper und
dem Haftkleberauftrag ebenfalls mit zwei 10 mm breiten durchgängig eingefärbten Codierstreifen
versehen.
[0050] Die Grundform des Sicherheitsbeutel kann vor der Verbindung mit dem separaten Verschlußteil
innenseitig außerdem mit einer Diebstahlsicherung in Nähe des applizierten Neutralisationsindikator
ausgerüstet werden, und beide Sicherungselemente können keine Berührung mit Haftkleberoberflächen
des Verschlußteiles oder der damit verbundenen Verschlußlasche aufnehmen.
[0051] Die Beimischung der Codepartikel als Originalitätsnachweis erfolgt in der Haftkleberschicht
des Verschlußteiles und der daraus gebildeten Verschlußlasche, und die gleichen Codepartikel
werden in die Druckfarbe der aufgedruckten Identifikationsnummern eingebracht.
[0052] Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß im Bereich des Auftrags der
Haftkleberschicht auf die Verschlußteile oder der Verschlußlasche der Sicherheitsbeutel
eine in Länge und Breite frei zu wählende Aussparung der Haftkleberschicht vorgenommen
wird, und daß in diese Aussparung ein Neutralisationsindikator direkt aufgetragen
werden kann, wodurch vor oder nach Verschluß des Sicherheitsbeutel eine überlagernden
Verbindung an den Oberflächen zweier chemisch nicht resistenter Stoffe, wie Neutralisationsindikator
und Haftkleber, definitiv vermieden wird.
[0053] In einer weiteren Darstellung der Erfindung wird ein Grenzwert-Indikator vor Verschluß
des Sicherheitsbeutel im Bereich der Verschlußteile oder Verschlußlasche so angebracht,
daß er neben den bereits applizierten Neutralisationsindikator und der Diebstahlsicherung
ebenfalls durch das Folienfenster sichtbar ist und durch diese Anordnung nach Verschluß
des Sicherheitsbeutel nicht durch äußere Einflüsse manipuliert werden kann. Der Grenzwert-Indikator
im aktivierten Zustand kann bei normalen Umgebungstemperaturen in den Sicherheitsbeutel
eingebracht werden, und seine irreversible Anzeigefunktion wird erst dann ausgelöst,
wenn eine vorgegebene Grenzwert-Temperatur um 1°C unterschritten wird.
[0054] Ein Grenzwert-Indikator mit einer fixierten Grenzwert-Temperaturuntergrenze von z.B.
-10°C reagiert bei -11°C irreversibel, indem ein rotes Signalfeld im Zentrum des Grenzwert-Indikators
erscheint.
[0055] Grenzwert-Indikatoren zur Kontrolle von Temperatur-Untergrenzen und dem irreversiblen
Nachweis des Unterschreitens einer vorgegebenen Grenzwert-Temperatur sind für Temperaturen
bis -50°C verfügbar.
[0056] Sie können daher als alternatives oder zusätzliches Kontrollinstrument anstelle der
in den Verschlußteilen der Sicherheitsbeutel eingearbeiteten, durchgängig eingefärbten
Codierstreifen eingesetzt werden und als Nachweis des Versuchs dienen, durch kältebeeinflussende
Maßnahmen die Haftkleberschicht der Verschlußteile von Sicherheitsbeutel zu lösen
und Teile der Wertgegenstände zu entnehmen, um danach einen nicht nachweisbaren Wiederverschluß
der Verschlußteile vorzunehmen.
[0057] Die der Erfindung zugrunde liegenden optimierten sowie zusätzlich eingebrachten Sicherungselemente
weisen aufeinander abgestimmt gesicherte Vorteile für den Anwender bei Nutzung der
Sicherheitsbeutel auf, da versicherungstechnische Vertragsbedingungen gezielt erfüllt
bzw. eingehalten werden können.
[0058] Zugleich wird der Hersteller der Sicherheitsbeutel durch die technische Ausgestaltung
und Anordnung der Sicherungselemente bezüglich seiner gesetzlich vorgeschriebenen
Produkthaftung entlastet.
[0059] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von zwei Ausführungsbeispielen sowie den Zeichnungen
näher erläutert. Bei den gewählten Ausführungsbeispielen handelt es sich um einen
Sicherheitsbeutel für die Aufnahme von leichten bis mittelschweren Wertsachen und
einen materialverstärkten Sicherheitsbeutel für die Aufnahme von mittelschweren bis
schweren Wertsachen.
[0060] Die Figuren zeigen:
- Figur 1
- eine Draufsicht auf die Innenseite des flachliegenden Folienmaterials mit randversiegeltem
ersten Verschlußteil eines Sicherheitsbeutel gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel,
- Figur 2
- eine Draufsicht auf den komplett gefertigten Sicherheitsbeutel gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel,
- Figur 3
- eine Draufsicht auf die hergestellte Vorstufe eines Sicherheitsbeutel ohne Verschlußteil
gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel,
- Figur 4
- eine Draufsicht auf den komplett gefertigten Sicherheitsbeutel gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel,
- Figur 5
- eine Seitenansicht des Sicherheitsbeutels gemäß Fig. 2 mit nicht geschlossenen Verschlußteilen,
- Figur 5a
- eine teilweise Seitenansicht des Sicherheitsbeutels gemäß Fig. 5 mit V-förmig geöffneten
Verschlußteilen an der Einfüllöffnung,
- Figur 6
- eine Seitenansicht des Sicherheitsbeutels gemäß Fig. 5 mit geschlossenen Verschlußteilen,
- Figur 7
- eine Seitenansicht des Sicherheitsbeutels gemäß Fig. 4 mit Verschlußteil und geöffneter
Verschlußlasche,
- Figur 7a
- eine teilweise Seitenansicht des Sicherheitsbeutels gemäß Fig. 7 mit geschlossener
Verschlußlasche und
- Figur 8
- eine teilweise Draufsicht auf die Verschlußteile des Sicherheitsbeutels gemäß Fig.
2 mit einem zusätzlichen Grenzwert-Indikator.
[0061] Zur Herstellung eines Sicherheitsbeutel 17 nach den Fig. 1 und Fig. 2 wird ein flexibles
Folienmaterial als flachliegende Folienbahn 1 aus PE- oder PP-Klarsichtfolie eingesetzt,
die in der Breite seitlich durch Längsschnittkanten 7,7a und in der Länge durch eine
obere und untere Begrenzungskante 6,6a begrenzt ist (siehe gestrichelte Darstellung
in Fig. 1).
[0062] Im Bereich zwischen der oberen Begrenzungskante 6 und einer oberen Einfaltlinie 5
der Folienbahn 1 wird ein Neutralisationsindikator 10 und oberhalb und/oder unterhalb
davon eine Diebstahlsicherung 11 auf die Folienbahn 1 aufgetragen.
[0063] An der oberen Einfaltlinie 5 wird dann die Folienbahn 1 um 180 Grad nach innen eingefaltet,
so daß der Neutralisationsindikator 10 und die Diebstahlsicherung 11 innerhalb der
an dieser Stelle doppelt ausgebildeten Folienbahn 1 liegen (siehe durchgezogene Darstellung
in Fig. 1).
[0064] Das so eingefaltete Teilstück der Folienbahn 1 wird nun mit oberen Randversiegelungen
9;9a versehen, wodurch ein fester Verbund der doppelt ausgebildeten Folienbahn 1 bewirkt
wird, und zugleich ein erstes Verschlußteil 8 des Sicherheitsbeutel 17 hergestellt
ist.
[0065] Beginnend an der unteren Begrenzungskante 6a werden nun quer zur Folienbahn 1 zwei
ca. 10 mm breite, durchgängig eingefärbte Codierstreifen 12,12a auf der Innenseite
der Folienbahn 1 so aufgebracht, daß zwischen beiden Codierstreifen 12 12a ein in
der Breite frei wählbares Folienfenster 25 ausgebildet ist.
[0066] Über beide Codierstreifen 12, 12a und das Folienfenster 25 wird eine Haftkleberschicht
13 aufgetragen, die vorab mit einer Beimischung von Originalitätspartikel 23 versehen
wurde, und unmittelbar folgend wird ein abziehbarer Deckstreifen 14 aufgetragen, um
die frei zugängliche Haftkleberschicht 13 abzudecken, solange der Sicherheitsbeutel
17 noch nicht endgültig verschlossen werden soll, wodurch ein zweites Verschlußteil
8a des Sicherheitsbeutel 17 hergestellt ist.
[0067] Das erste Verschlußteil 8 entspricht in Länge und Breite dem zweiten Verschlußteil
8a.
[0068] Die so vorbehandelte Folienbahn 1 wird nun an einer mittigen Bodenteil-Einfaltlinie
2 so deckungsgleich eingefaltet, daß die untere Begrenzungskante 6a mit der oberen
Einfaltlinie 5 paßgenau abschließt, wodurch ein Vorderteil-Beutelkörper 3 und ein
Hinterteil-Beutelkörper 4 überlagernd angeordnet werden und zugleich das zweite Verschlußteil
8a und das erste Verschlußteil 8 gemäß Fig. 5 übereinander liegen.
[0069] Durch entlang den Längsschnittkanten 7,7a verlaufende Randversiegelungen 18,18a werden
der Vorderteil-Beutelkörper 3 und der Hinterteil-Beutelkörper 4 schließend verbunden,
wobei die Randversiegelungen 18,18a jeweils nur bis zu den Eckpunkten-Randversiegelungen
18b,18c mit der eingefalteten oberen Begrenzungskante 6 heißversiegelt werden und
zwischen den Eckpunkten-Randversiegelungen 18b;18c eine Einfüllöffnung 16 des Sicherheitsbeutel
17 gebildet ist.
[0070] Das erste und zweite Verschlußteil 8,8a können an den Eckpunkten-Randversiegelungen
18b,18c nun V-förmig aufgefaltet werden kann, so daß die Einfüllöffnung 16 frei zugänglich
wird und die Befüllung des Sicherheitsbeutel 17 gemäß Fig. 5a möglich ist.
[0071] Des Weiteren ist eine Heißsiegel-Quernaht 15, wie in Fig. 2 zu sehen, im unteren
Bereich des Sicherheitsbeutel 17 parallel und in einem frei zu wählenden Abstand zur
Bodenteil-Einfaltlinie 2 angeordnet, und unter der Heißsiegel-Quernaht 15 verläuft
eine Perforierungsstanzung 19 durch den Vorderteil-Beutelkörper 3 und den Hinterteil-Beutelkörper
4, wodurch ein unterer Quittungsabschnitt 20 ausgebildet ist.
[0072] Der Quittungsabschnitt 20 kann an der Perforierungsstanzung 19 abgetrennt werden
kann, und die Heißsiegel-Quernaht 15 ersetzt die bisherige Bodenteil-Einfaltlinie
5, so daß der Sicherheitsbeutel 17 nach dem Abreißen des Quittungsabschnitts 20 mittels
der Heißsiegel-Quernaht 15 verschlossen bleibt.
[0073] Der Sicherheitsbeutel 17 ist im Bereich des Vorderteil-Beutelkörpers 3 mit einer
Identifikationsnummer 24 bedruckt (siehe Fig. 5) und die gleiche Identifikationsnummer
24a ist auf dem Quittungsabschnitt 20 aufgebracht.
[0074] Vor dem Aufdruck der Identifikationsnummern 24,24a wird die benutzte Druckfarbe mit
einer Beimischung der gleichen Originalitätspartikel 23 versehen, die in der Haftkleberschicht
13 des zweiten Verschlußteiles 8a des Sicherheitsbeutels 17 eingebracht wurde, so
daß anhand des beim Lieferanten verbleibenden Quittungsabschnitts 20 mit der Identifikationsnummer
24a sowie den darin eingebrachten Originalitätspartikel 23 jederzeit der Nachweis
geführt werden kann, ob der Sicherheitsbeutel 17 nach Teilentnahme von Wertgegenständen
gegen einen gefälschten, gestohlenen oder anderweitig beschafften Sicherheitsbeutel
ausgetauscht wurde, da dann zwar die Originalitätspartikel 23 in der Haftkleberschicht
13 und der Identifikationsnummer 24 des Sicherheitsbeutels 17 möglicherweise übereinstimmend
wieder hergestellt werden können, jedoch nicht übereinstimmend mit der Identifikationsnummer
24a des beim Lieferanten verbliebenen Quittungsabschnitts 20 des Sicherheitsbeutels
17.
[0075] Wie in Fig. 6 dargestellt, wird der Verschluß des Sicherheitsbeutels 17 dadurch bewirkt,
daß der Deckstreifen 14 von dem zweiten Verschlußteil 8a abgezogen und das zweite
Verschlußteil 8 auf das erste Verschlußteil 8a gedrückt wird, wobei die Haftkleberschicht
13 die fest haftende Verbindung zwischen beiden Verschlußteilen 8,8a herstellt.
[0076] Der Versuch, bei normaler Umgebungstemperatur das erste Verschlußteil 8 vom zweiten
Verschlußteil 8a zu lösen, bewirkt eine sichtbare, irreparable Zerstörung der durchgehend
eingefärbten Codierstreifen 12,12a, da die Haftkleberschicht 13 Bestandteile aus den
eingefärbten Codierstreifen 12,12a herauslöst. Nach Verschluß des Sicherheitsbeutels
17 sind der Neutralisationsindikator 10 und die Diebstahlsicherung 11 zwischen den
getrennt angeordneten Codierstreifen 12,12a des zweiten Verschlußteiles 8a sichtbar,
wobei die Haftkleberschicht 13 des zweiten Verschlußteiles 8a keine direkte Verbindung
mit dem Neutralisationsindikator 10 des ersten Verschlußteiles 8 eingehen kann, da
der Neutralisationsindikator 10 innenseitig des doppelt ausgebildeten ersten Verschlußteiles
8 aufgetragen ist.
[0077] Zwischen dem Neutralisationsindikator 10 und der Haftkleberschicht 13 kann dadurch
kein Austausch molekularer Bestandteile beider chemisch nicht resistenter Stoffe stattfinden,
wodurch die Sicherungsfunktion des Neutralisationsindikator 10 und der Haftkleberschicht
13 unbeeinflußbar gewährleistet ist, und der Neutralisationsindikator 10 den irreversiblen
Farbumschlag dann vornimmt, wenn versucht wird, die Klebefestigkeit der Haftkleberschicht
13 durch Wärmeeinwirkung auf die Verschlußteile 8,8a des geschlossenen Sicherheitsbeutels
17 herabzusetzen, um den Sicherheitsbeutel 17 gezielt zu öffnen, Teile des Inhalts
zu entnehmen, und einen nicht nachweisbaren Wiederverschluß der Verschlußteile 8,8a
durch die sich regenerierende Haftkleberschicht 13 oder durch Neuauftrag einer Haftkleberschicht
vorzunehmen. Bei dem Versuch, durch Kälteeinwirkung und insbesondere beim Temperaturen
zwischen -10°C und -30°C die Verschlußteile 8,8a des Sicherheitsbeutels 17 zu manipulieren,
nimmt die mit den durchgehend eingefärbten Codierstreifen 12,12a haftend verbundene
Haftkleberschicht 13 eine kristalline bis glasförmige Struktur an.
[0078] Die Haftkleberschicht 13 verliert dadurch ihre Klebefestigkeit und der Sicherheitsbeutel
17 läßt sich an den Verschlußlaschen 8,8a öffnen, um Teile des Inhalts zu entnehmen
und den nicht nachweisbaren Wiederverschluß der Verschlußteile 8,8a herzustellen,
was durch Erwärmung der kristallinen Struktur der Haftkleberschicht 13 löst oder durch
Neuauftrag einer Haftkleberschicht erzielt werden kann. Die sich durch Kälteeinwirkung
auf die Verschlußteile 8,8a bildende kristalline Struktur der Haftkleberschicht 13
löst aus den mit ihr fest haftend verbundenen und durchgängig eingefärbten Codierstreifen
12,12a eingefärbte Anteile in unregelmäßiger Form heraus, die sich unlösbar mit der
kristallinen Struktur der Haftkleberschicht 13 verbinden und dadurch die durchgängig
eingefärbten Codierstreifen 12,12a zerstören. Die Diebstahlsicherung 11 ist innenseitig
des ersten Verschlußteiles 8 in unmittelbarer Nähe ober- oder unterhalb des Neutralisationsindikator
10 in den Sicherheitsbeutel 17 selbstklebend appliziert und reagiert im aktivierten
Zustand auf elektromagnetische oder Radiofrequenz-Impulse, die von Durchgangsschleusen
im Ausgangsbereich von Sicherheitszonen ausgestrahlt werden, indem sie einen optischen
oder akustischen Alarm auslöst, wenn der befüllte und verschlossene Sicherheitsbeutel
17 unerlaubt aus der Sicherheitszone entfernt wird.
[0079] Die Diebstahlsicherung 11 im Sicherheitsbeutel 17 kann mittels einer Deaktivierungseinrichtung
durch das Aufsichtspersonal entschärft werden, wodurch die alarmauslösende Funktion
der Diebstahlsicherung 11 beseitigt wird. Die Diebstahlsicherung 11 ist unter den
technischen Bezeichnungen EM- oder RF-Diebstahl-Sicherungsetiketten von verschiedenen
Herstellern bekannt.
[0080] In den Fig. 3 und Fig. 4 wird eine Variante in Herstellung und Auslegung des Sicherheitsbeutels
17 gemäß den Fig. 1 und 2 dargestellt, bei der die in den Fig. 1 und Fig. 2 beschriebenen
Sicherungselemente und deren Funktion, wie der Neutralisationsindikator, die Diebstahlsicherung,
die eingefärbten Codierstreifen, die Haftkleberschicht, die Originalitätspartikel,
der Deckstreifen und die Identifikationsnummern mit den gleichen Bezugszeichen wie
im ersten Ausführungsbeispiel versehen sind, und die Sicherungselemente in identischer
Form in die Darstellungen der Fig. 3 und Fig. 4 eingebracht werden.
[0081] Die Folienbahn 1 der Fig. 3 besteht aus einer materialverstärkten, durchscheinenden
PE- oder PP-Folie, die in der Länge durch die oberen und unteren Begrenzungskanten
6,6a, und in der Breite durch die Schnittkanten 7,7a gebildet ist und eine Grundform
zur Herstellung des Sicherheitsbeutels 17 nach den Fig. 3 und Fig. 4 bildet, wobei
die Folienbahn 1 beidseitig Corona-vorbehandelt ist.
[0082] Im Bereich zwischen der oberen Begrenzungskante 6 und der oberen Einfaltlinie 5 der
Folienbahn 1 werden mittig der Neutralisationsindikator 10 und die Diebstahlsicherung
11 aufgetragen, und danach wird die Folienbahn 1 an der oberen Einfaltlinie 5 um 180
Grad eingefaltet und der eingefaltete Teil durch eine Außenkanten-Randversiegelung
9,9a fest mit der darunter liegenden Innenseite des Hinterteil-Beutelkörpers 4 verbunden.
Der Bereich der Folienbahn 1 zwischen der unteren Begrenzungskante 6a und der Bodenteil-Einfaltlinie
2 wird ebenfalls um 180 Grad eingefaltet, so daß die untere Begrenzungskante 6a unmittelbar
parallel an der oberen Begrenzungskante 6 anliegt, wodurch die Einfüllöffnung 16 des
Sicherheitsbeutel 17 ausgebildet ist.
[0083] Durch Außenkanten-Randversiegelungen 18,18a ist der feste Verbund mit dem darunter
liegenden Hinterteil-Beutelkörper 4 hergestellt, und der Vorderteil-Beutelkörper 3
ausgeformt.
[0084] Ein separates Verschlußteil 21 wird aus gleicher materialverstärkter PE- oder PP-Folie
hergestellt und entspricht in der Breite der Folienbahn 1 und wird in seiner Länge
bestimmt durch den Abstand zwischen der oberen Einfaltlinie 5 und der oberen Begrenzungskante
6 zuzüglich einer frei wählbaren Folienmateriallänge von maximal 30 mm, die als Verschlußlasche
22 ausgebildet wird.
[0085] Das separate Verschlußteil 21 einschließlich der anhängenden Verschlußlasche 22 wird
einseitig mit zwei 10 mm breiten, durchgängig eingefärbten Codierstreifen 12,12a so
beschichtet, daß dazwischen ein Folienfenster 25 entsteht und der durchgängig eingefärbte
Codierstreifen 12a wird auf der Verschlußlasche 22 aufgetragen.
[0086] Über den vorbereiteten Bereich des separaten Verschlußteiles 21 wird eine Haftkleberschicht
13 aufgetragen, wobei der Haftkleber vorab durch die Beimischung der Originalitätspartikel
23 aufbereitet wurde.
[0087] Danach wird der Bereich der frei zu wählenden Länge der anhängenden Verschlußlasche
22 mit einem Deckstreifen 14 versehen, und das vorgefertigte, separate Verschlußteil
21 wird mittels der Haftkleberschicht 13 so auf dem Vorderteil-Beutelkörper 3 befestigt,
daß der Bereich zwischen der oberen Einfaltlinie 5 und der oberen Begrenzungskante
6 von dem separaten Verschlußteil 21 überlagert ist.
[0088] Die durch den Deckstreifen 14 geschützte Haftkleberschicht 13 der anhängenden Verschlußlasche
22 wird im Bereich der überlagerten oberen Begrenzungskante 6 um 180 Grad zurückgefaltet,
wodurch die Einfüllöffnung 16 des Sicherheitsbeutel 17, wie in Fig. 7 dargestellt,
frei zugänglich ist.
[0089] Nach Befüllung des Sicherheitsbeutel 17 wird der Deckstreifen 14 von der Haftkleberschicht
13 der Verschlußlasche 22 abgezogen, die Verschlußlasche 22 dann auf den Vorderteil-Beutelkörper
3 gefaltet und dadurch der überdeckende Verschluß des Sicherheitsbeutels 17 an der
Einfüllöffnung 16 hergestellt, wodurch ein normaler Zugriff auf den Inhalt des Sicherheitsbeutels
17 nicht mehr gegeben ist, wie es in der Fig. 7a verdeutlicht wird. In Fig. 4 ist
dargestellt, daß das Folienfenster 25 in dieser Auslegung des Verschlußteiles 21 des
Sicherheitsbeutels 17 den freien Sichtkontakt zum Neutralisationsindikator 10 zuläßt,
wobei der Neutralisationsindikator 10 keine direkte Verbindung mit der Haftkleberschicht
13 des separaten Verschlußteiles 21 eingehen kann und die Anordnung des Neutralisationsindikator
10 in der Nähe der Einfüllöffnung 16 gewährleistet, daß der irreversible Farbumschlag
eintritt, wenn durch Wärmeeinwirkung auf das Verschlußteil 21 oder die Verschlußlasche
22 versucht wird, Zugang zum Inhalt des Sicherheitsbeutels 17 zu gewinnen. Des Weiteren
ist in Fig. 7a dargestellt, daß auf die Verschlußlasche 22 und auf den Vorderteil-Beutelkörper
3 gleichlautende Identifikationsnummern 24,24a aufgedruckt sind, wobei der Druckfarbe
vor Aufdruck der Identifikationsnummern die gleichen Originalitätspartikel 23 beigemischt
wurden, wie sie auch in die Haftkleberschicht 13 des separaten Verschlußteiles 21
des Sicherheitsbeutels 17 eingebracht wurden.
[0090] In nicht dargestellter Auslegung des Sicherheitsbeutels 17 wird der Neutralisationsindikator
10 unmittelbar auf die Oberfläche des gebildeten ersten Verschlußteiles 8 gemäß Fig.
1 oder auf die Oberfläche des Vorderteil-Beutelkörpers 3 bzw. direkt über- oder unterhalb
der Einfüllöffnung 16 gemäß Fig. 3 aufgebracht, d.h. er liegt nicht geschützt innerhalb
des Sicherheitsbeutel 17, und die Haftkleberschicht 13 des zweiten Verschlußteiles
8a gemäß Fig. 1 bzw. die Haftkleberschicht 13 des separaten Verschlußteiles 21 gemäß
Fig. 3 ist mit einer Aussparung versehen, wobei der Neutralisationsindikator 10 sich
bei Verschluß des Sicherheitsbeutels 17 in die Aussparung des Verschlußteiles 8a oder
des separaten Verschlußteiles 21 einfügt, wodurch eine direkt haftende Verbindung
zweier chemisch nicht resistenter Stoffe vermieden wird und die beschriebene nachteilige
gegenseitige Beeinflussung der Funktionssicherheit des Neutralisationsindikator 10
oder der Haftkleberbeschichtung 13 nicht eintreten kann.
[0091] In der Darstellung der Fig. 8 wird ein irreversibel reagierender Grenzwert-Indikator
26 vor Verschluß des Sicherheitsbeutels 17 zwischen dem Vorderteil-Beutelkörper 3
und dem Hinterteil-Beutelkörper 4 selbstklebend aufgebracht und der irreversibel reagierende
Grenzwert-Indikator 26 so eingefügt, daß er mittig zwischen dem ersten Verschlußteil
8 und dem zweiten Verschlußteil 8a im Folienfenster 25 des Sicherheitsbeutel 17s sichtbar
von Außen betrachtet werden kann.
[0092] Nach Verschluß des Sicherheitsbeutels 17 liegt der Grenzwert-Indikator 26 vor äußeren
Manipulationsversuchen geschützt innerhalb des Sicherheitsbeutels 17, wobei der Grenzwert-Indikator
26 ein irreversibles rotes Farbsignal ausbildet, wenn versucht wird, mittels Kälteeinwirkung
bei Temperaturen zwischen -10°C und -30°C auf die Verschlußteile 8,8a bzw. auf das
Verschlußteil 21 mit anhängender Verschlußlasche 22 einzuwirken, um die Haftkleberschicht
13 in den bekannten kristallinen Zustand zu versetzen, der ein Öffnen, eine Teilentnahme
von Wertgegenständen und einen nicht unmittelbar nachzuweisenden Wiederverschluß des
Sicherheitsbeutels 17 im Verschlußbereich zuläßt, wobei der Grenzwert-Indikator 26
diesen Versuch zuverlässig anzeigt. Die Grenzwert-Indikatoren 26 können bei normaler
Umgebungstemperatur in die Sicherheitsbeutel 17 eingebracht werden.
[0093] Die irreversibel reagierenden Grenzwert-Indikatoren sind an sich bekannt.
[0094] Die aufgedruckten Sicherheitsmerkmale können auch folgende Ausgestaltungen haben:
[0095] Micro-Text, dessen Linien erst mit einer Lupe als Text zu erkennen sind. Dieser Druck
kann auf Kopien nicht reproduziert werden.
[0096] Guillochendruck: Die feinen Linienmuster werden von Farbkopierern sichtlich verfälscht
wiedergegeben.
[0097] Micro-Code: Mikroskopisch kleine Partikel aus bis zu zehn farbigen Schichten werden
in einem Lack integriert. Die Farbfolge bildet einen Code und ordnet die Partikel
einem Nutzer zu.
[0098] Thermoaktive Farbe: Bei definierten Temperaturen verändert sich die Farbe. Die Farbvariation
kann reversibel oder irreversibel sein.
[0099] Lumineszenzeffekt: Eine transparente Farbe wird unter UV-Licht sichtbar.
[0100] Optically Variable Ink (OVI): Je nach Blickwinkel erscheint der Druck in einer anderen
Farbe.
[0101] Coin Reactive Ink: Beim Rubbeln über eine Farbfläche wird ein Druckbild erkennbar.
[0102] Hologramm: Hologramme gibt es in unterschiedlichen Varianten mit variablem Sicherheitsgrad.
Zum Teil enthalten sie unsichtbare Merkmale, die nur mit Spezialgeräten gelesen werden
können.
[0103] Transponder: Integrierte Mikrochips, von denen via Antenne kontaktlos Daten ausgelesen
werden können.
[0104] Sicherheitskarton: Das Kartonmaterial wird mit definierten Sicherheitsmerkmalen -
wie z.B. Wasserzeichen oder Pigmenten - ausgerüstet.
Bezugszeichenliste
[0105]
- 1
- Folienbahn
- 2
- Bodenteil-Einfaltlinie
- 3
- Vorderteil-Beutelkörper
- 4
- Hinterteil-Beutelkörper
- 5
- obere Einfaltlinie
- 6; 6a
- obere / untere Begrenzungskante
- 7; 7a
- Längsschnittkante
- 8
- erstes Verschlußteil
- 8a
- zweites Verschlußteil
- 9; 9a
- obere Randsiegelung
- 10
- Neutralisationsindikator
- 11
- Diebstahlsicherung
- 12; 12a
- eingefärbter Codierstreifen
- 13
- Haftkleberschicht
- 14
- Deckstreifen
- 15
- Heißsiegel-Quernaht
- 16
- Einfüllöffnung
- 17
- Sicherungsbeutel
- 18; 18a
- untere Randversiegelung
- 18b;18c
- Eckpnkt-Randversiegelung
- 19
- Perforierungsstanzung
- 20
- Quittungsabschnitt
- 21
- separates Verschlußteil
- 22
- Verschlußlasche
- 23
- Originalitätspartikel
- 24; 24a
- Identifikationsnummer
- 25
- Folienfenster
- 26
- Grenzwert-Indikator
1. Sicherheitsbeutel (17) zur Aufnahme von Wertgegenständen, gebildet aus einer Folienbahn
(1) mit einem Vorderteil-Beutelkörper (3) mit anhängendem ersten Verschlußteil (8)
und einem Hinterteil-Beutelkörper (4) mit anhängendem zweiten Verschlußteil (8a),
zwischen denen eine dazwischenliegende Einfüllöffnung (16) gebildet ist, wobei das
erste Verschlußteil (8) aus der doppelt gelegten Folienbahn (1) mit innenseitig eingebrachtem
Neutralisationsindikator (10) sowie einer Diebstahlsicherung (11) besteht, wobei das
zweite Verschlußteil (8a) und das erste Verschlußteil (8) die Einfüllöffnung (16)
nach Verschluß gesichert überlagern.
2. Sicherheitsbeutel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Verschlußteil (8a) mit auseinanderliegenden Codierstreifen (12,12a) und
einer darüber aufgetragenen Haftkleberschicht (13) versehen ist.
3. Sicherheitsbeutel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Haftkleberschicht (13) des zweiten Verschlußteiles (8a) Originalitätspartikel
(23) beigemischt sind, wobei die Originalitätspartikel (23) einen unabänderlichen
Farbcode enthalten und den gesicherten Nachweis zulassen, ob ein Austausch des Original-Sicherheitsbeutel
(17) gegen gefälschte oder beim Hersteller gestohlene Sicherheitsbeutel vorgenommen
wurde.
4. Sicherheitsbeutel (17) zur Aufnahme von Wertgegenständen, gebildet aus einer materialverstärkten
Folienbahn (1) mit einem Vorderteil-Beutelkörper (3) mit einer Einfüllöffnung (16)
und einem Hinterteil-Beutelkörper (4), wobei innenseitig des Vorderteil-Beutelkörpers
(3) und in Nähe der Einfüllöffnung (16) ein Neutralisationsindikator (10) und eine
Diebstahlsicherung (11) eingebracht sind, wobei ein separates Verschlußteil (21) mit
anhängender Verschlußlasche (22) gebildet ist und Codierstreifen (12;12a) auseinanderliegend
auf das Verschlußteil (21) und die anhängende Verschlußlasche (22) aufgetragen sind
und mit einer überlagernden Haftkleberschicht (13) versehen sind, und wobei das separate
Verschlußteil (21) oberhalb der Einfüllöffnung (16) auf dem Vorderteil-Beutelkörper
(3) befestigt ist und die Verschlußlasche (22) um 180 Grad zurückgefaltet den Zugang
zur Einfüllöffnung (16) freigibt, wobei die Einfüllöffnung (16) nach überfaltendem
Verschluß durch die Verschlußlasche (22) gesichert verschlossen ist und der Haftkleberschicht
(13) auf dem separaten Verschlußteil (21) sowie der Verschlußlasche (22) Originalitätspartikel
(23) beigemischt sind, die einen unabänderlichen Farbcode enthalten den gesicherten
Nachweis zulassen, ob ein Austausch des Original-Sicherheitsbeutel (17) gegen gefälschte
oder beim Hersteller gestohlene Sicherheitsbeutel vorgenommen wurde.
5. Sicherheitsbeutel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Neutralisationsindikator (10) einen irreversiblen Farbumschlag bei Wärmeeinwirkung
auf die Verschlußteile (8,8a) und die Verschlußlasche (22) ausweist und getrennt von
der Haftkleberschicht 13 angeordnet ist.
6. Sicherheitsbeutel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Diebstahlsicherung (11) im aktivierten Zustand einen optischen oder akustischen
Alarm in Ausgangsbereich von Schutzräumen bei Diebstahlversuch auslöst, und die aktive
Funktion deaktivierbar ist.
7. Sicherheitsbeutel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein Grenzwert-Indikator (26), der bei Umgebungstemperatur aktiviert und manipulationssicher
im Sicherheitsbeutel (17) eingebracht ist, ein irreversibles rotes Farbsignal bei
Kälteeinwirkung auf die Verschlußteile (8,8a) und/oder die Verschlußlasche (22) ausweist.
8. Sicherheitsbeutel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß Identifikationsnummern (24,24a), die auf den Vorderteil-Beutelkörper (3) sowie einen
Quittungsabschnitt (20) aufgetragen sind, die auch gleichen Originalitätspartikel
(23) enthalten, die der Haftkleberschicht (13) des Verschlußteiles (8a) und/oder der
Verschlußlasche (22) zugeordnet sind.
9. Sicherheitsbeutel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Haftkleberschicht (13) des Verschlußteiles (8a) oder der Verschlußlasche (22)
mit Aussparungen versehen ist und der Neutralisationsindikator (10) in die Aussparung
eingebracht ist, womit die stoffliche Trennung zwischen Haftkleberschicht (13) und
des Neutralisationsindikators (10) alternativ hergestellt ist.