[0001] Die Erfindung betrifft ein Verbindungselement für eine Glastrennwand nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] In der DE 33 02 044 C3, welche zur Abgrenzung der Erfindung herangezogen wurde, wird
eine Feuerschutz-Trennwand gezeigt, mit einem aus vertikalen Stielen und horizontalen
Riegeln aufgebauten Tragrahmen, dessen Stiele zwischen der Unterkante des Deckenbauteils
und der Oberkante des Bodenbauteils einer örtlichen Rohbaukonstruktion oder Unterkonstruktion
verspannt sind, wobei von den Längsseiten der Stiele Vorsprünge abstehen, die von
den Enden der Riegel formschlüssig umfasst sind, und wobei die Stiele und Riegel beidseitig
der Trennwand mit Abdeckungen versehen sind, mit mindestens einem unter Zwischenschaltung
einer Feuerschutzisolierung vollständig in den Tragrahmen eingebetteten Brandschutzglas,
wobei die Abdeckungen umfangsseitig des Brandschutzglases durch eine Siegelmasse verfugt
sind. Dabei sind die Stiele und Riegel aus im Querschnitt rechteckigen Stahlrohrprofilen
gebildet, deren Mittelquerebenen in der Mittellängsebene der Trennwand verlaufen,
und die oberen Enden und unteren Enden der Stiele umgreifen formschlüssig Anschlusshülsen
als Bestandteile von an den Bauteilen festlegbaren Kopfplatten und Fußplatten. Das
Brandschutzglas ist unter Zwischenschaltung der Feuerschutzisolierungen durch an den
Schmalseiten der Stiele und Riegel festlegbare Distanzhalter zwischen den Stielen
und Riegeln eingespannt, und die Distanzhalter sind durch Schraubbolzen und Spannmuttern
an den Stielen und Riegeln festlegbar, wobei die Abdeckungen durch die Distanzhalter
sowie weitere Spannmuttern an den Schraubbolzen festgelegt sind. Die Schraubbolzen
enden in stirnseitigen Ausnehmungen der Abdeckungen, die durch Feuerschutzisolierungen
verfüllt sind.
[0003] Nachteilig bei dieser Konstruktion ist, dass die Glaselemente stumpf an dem Tragrahmen
aufgesetzt sind und durch Abdeckungen von außen verspannt werden müssen um die Glaselemente
im Tragrahmen zu halten. Dabei können die Glaselemente zumindest bei Krafteinleitung
in die Abdeckungen zu Bruch gehen oder aber die Verbindung zu den Glaselementen könnte
sich lockern.
[0004] Aus der DE 198 29 734 A1 ist ein rahmenloser Glasflügel einer Tür oder eines Fensters
bekannt, wobei der Glasflügel zwei zueinander beabstandete Scheiben und einen im Außenbereich
der Scheiben umlaufenden Abstandshalter aufweist, welcher den Innenraum der Scheiben
dicht umschließt. Der Abstandshalter bildet im Außenbereich der Scheiben Freiräume
zur Aufnahme eines Zwischenelements, welches mit den Scheiben verklebt ist und eine
nach außen geöffnete, hinterschnittene Längsnut zur Aufnahme von Nutensteinen aufweist.
Die Nutensteine werden an entsprechender Position in der Längsnut fixiert und dienen
zur Befestigung eines Beschlagsteils wie beispielsweise eines Türbands. Dargestellt
sind auch Zwischenelemente, welche als komplementär zueinander verlaufende, vertikale
Dichtungen zweier auf Stoß zueinander laufender Flügel ausgebildet sind.
[0005] Nachteilig könnte hierbei sein, dass keine großen Kräfte eingeleitet werden können,
da sich das Zwischenelement an den Glasscheiben abstützt, wobei dieses nur Kräfte
des Schwenkflügels aufnehmen muss.
[0006] In der DE 197 33 381 A1 wird eine rahmenlose Scheibe für eine Tür oder ein Fenster
beschrieben, welche aus zwei Scheiben besteht, zwischen denen ein Abstandshalter und
ein Zwischenelement angeordnet ist. Dieses Zwischenelement weist eine Aufnahmenut
zur Aufnahme von Beschlägen, wie Laufwagen von Schiebebeschlägen, Verriegelungseinrichtungen,
Dichtungen, Stoßleisten oder Bodenführungen auf. Es sind auch Ausbildungen des Zwischenelements
gezeigt, welche als Koppelelemente für auf Stoß stehende Flügel dienen, wobei die
Zwischenelemente einen flachen Stoß bilden können oder komplementär ineinandergreifend
ausgebildet sein können.
[0007] Hierbei könnte ebenfalls nachteilig sein, dass keine großen Kräfte eingeleitet werden
können, da sich das Zwischenelement an den Glasscheiben abstützt, da die Zwischenelemente
nur das Ganzglaselement tragen müssen.
[0008] Auch in der DE 197 33 366 A1 und der EP 0 922 152 B1 sind rahmenlose Glasflügel mit
Abschlusselementen beschrieben, welche zur Aufnahme von Beschlägen dienen.
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verbindungselement zur Anreihung von
Glastrennwänden zu schaffen, welches die Integration von Anbauten wie Möbel, Regale
oder Bürotechnik bei Glastrennwänden aus Ganzglaselementen erlaubt.
[0010] Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0011] Die Unteransprüche bilden vorteilhafte Ausgestaltungsmöglichkeiten der Erfindung.
[0012] Bei Verwendung von Ganzglaselementen für Flügel von Türen und Fenstern werden diese
aus zwei parallelen, durch ein Abstandsprofil beabstandete Scheiben mit einem umlaufenden
Zwischenelement gebildet. Das Zwischenelement dient der Festlegung der Scheiben und
zur Aufnahme von Beschlagsteilen. Um Ganzglaselemente zur Erstellung von Glastrennwänden
und zur Anbringung von Regalen, Möbeln oder Bürotechnik auszubilden, sind die Zwischenelemente
so ausgestaltet, dass ein Verbindungselement aufgenommen werde kann, wobei die Ganzglaselemente
in Horizontalrichtung fluchtend zueinander ausgerichtet werden. Die Zwischenelemente
sind dabei als Trockendichtung aus elastischem Material ausgebildet.
[0013] Die Verbindungselemente verbinden die benachbarten Ganzglaselemente derart, dass
diese zueinander beabstandet sind. Im Bereich dieser Beabstandungen sind die Verbindungselemente
mit Aussparungen versehen, in die Halterungen eingebracht werden können. Dies können
beispielsweise Fachbodenträger für Regalsysteme und Möbel oder spezielle Träger für
Bürotechnik, wie Monitorträger oder Flip-Chart-Halterungen sein. Die über die Träger
auf das Verbindungselement wirkende Gewichtskraft wird dabei von den Verbindungselementen
direkt in die Gebäudekonstruktion, wie Decke, Fußboden oder ein Raumelement eingeleitet.
Dazu können im Endbereich des Verbindungselements Befestigungsvorrichtungen oder Abstützelemente
oder eine Aufhängung angeordnet sein. Die Befestigungsvorrichtung oder das Abstützelement
oder die Aufhängung kann zur Anpassung an den Raum, wie Bodenunebenheiten oder die
Deckenhöhe, verstellbar ausgebildet sein. Bei der Einleitung der Gewichtskraft in
die Gebäudekonstruktion können die Zwischenelemente und die Glasscheiben der Ganzglaselemente
versteifend auf das Verbindungselement wirken.
[0014] Um eine Schalldämmung zwischen den durch die Glastrennwand entstehenden Räume zu
erzielen, kann das Verbindungselement mit schalldämmenden Materialien ausgekleidet
werden. Dazu ist es möglich, dass das Verbindungselement ein aus Kammern bestehendes
Profil aufweist, in welches schalldämmende Materialien eingebracht werden. Das schalldämmende
Material kann auch durch Ausschäumen wenigstens einer der Kammern geschehen. Die Kammern
können auch durch das schalldämmende Material selbst gebildet werden, indem dieses
einen Mittelsteg im Profil des Verbindungselements bildet.
[0015] Im Nachfolgenden werden Ausführungsbeispiele in der Zeichnung anhand der Figuren
näher erläutert.
[0016] Dabei zeigen:
- Fig. 1
- einen Ausschnitt einer Verbindung zwischen zwei Ganzglaselementen im Querschnitt;
- Fig. 2
- eine weitere Ausbildung einer Verbindung zwischen zwei Ganzglaselementen entsprechend
der Darstellung in Fig. 1;
- Fig. 3
- einenAusschnitt einer Verbindung zwischen zwei Ganzglaselementen in der Seitenansicht;
- Fig. 4
- einen Ausschnitt einer Verbindung zwischen zwei Ganzglaselementen in der Seitenansicht
mit Befestigungselement.
[0017] In den Fig. 1 bis 3 ist ein Verbindungselement 3 für eine Glastrennwand, mit Ganzglaselementen
1 aus zwei durchsichtigen, voneinander beabstandet parallelliegenden Scheiben 5, die
randseitig durch ein zwischen den Scheiben 5 liegendes und beide Scheiben 5 verbindendes
Zwischenelement 2 festgelegt sind, dargestellt. Das Zwischenelement 2 weist in seiner
Längserstreckung eine von der Scheibenkante zurückführende Vertiefung zur Aufnahme
des Verbindungselements 3 auf. Das Verbindungselement 3 greift in die Vertiefung der
Zwischenelemente 2 der benachbart angeordneten, mit den Scheibenkanten aufeinander
gerichteten Ganzglaselemente 1 ein, wobei die Ganzglaselemente 1 durch das Verbindungselement
3 horizontal beabstandet werden. Gleichzeitig erfolgt ein horizontales Ausrichten
der Glastrennwand, welche aus einzelnen, durch die Verbindungselemente 3 verbundenen
Ganzglaselementen 1 besteht.
[0018] Das Verbindungselement 3 kann aus einem Profilmaterial mit mindestens zwei Kammern
4 bestehen. Längs der Erstreckungsrichtung des Verbindungselements 3 ist in mindestens
einer der beiden Kammern 4 wenigstens eine Aussparung 8 vorgesehen. In diese Aussparungen
können Halterungen für Regale, Möbel, Bürotechnik, wie beispielsweise Flip-Charts,
oder für andere Einrichtungsgegenstände angebracht werden.
[0019] Die Gewichtskraft der Gegenstände wird durch das Verbindungselement 3 über ein Befestigungselement
10 direkt in der Gebäudekonstruktion 11 aufgenommen. Die Gebäudekonstruktion kann
eine Sockel- oder Deckenkonstruktion sein, aber auch ein anderes Raumelement, wie
ein Träger oder ein Fassadenelement. Das Befestigungselement 10 ist im Endbereich
des Verbindungselements 3 oder in der Längserstreckung des Verbindungselements 3,
etwa in einer oder in mehreren Aussparungen 8, angeordnet.
[0020] Die Einbettung des Verbindungselements 3 in die Zwischenelemente 2 und die Scheiben
5 der Ganzglaselemente 1 bewirken eine Versteifung der Verbindungselemente 3. Dabei
können seitliche Fortsätze 12 des Zwischenelements 2 die Scheibenränder überdecken
und vor Beschädigung schützen.
[0021] In den Kammern 4 ist hier schalldämmendes Material 9 eingebracht, um die Räume akustisch
voneinander zu trennen. Denkbar ist auch, dass das schalldämmende Material 9 in einer
zusätzlichen, separaten Kammer 4, welche in der Profilmitte angeordnet ist, eingebracht
wird. Dabei kann das schalldämmende Material 9 auch eingeschäumt werden, wobei die
Kammern 4, in welche die Halterungen eingebracht werden können, frei bleiben. Möglich
ist auch, dass durch das schalldämmende Material die Kammern 4 gebildet werden, wobei
das schalldämmende Material die Trennwand der Kammern 4 bildet.
[0022] Zur Verbesserung des Schallschutzes kann zwischen den Zwischenelementen 2 und dem
Verbindungselement 3 der Ganzglaselemente 1 eine Dichtung 13 eingebracht sein. Die
Dichtung 13 kann als Trockendichtung ausgebildet sein und aus einem elastischen Dichtstoff
bestehen.
Liste der Referenzzeichen
[0023]
- 1
- Ganzglaselement
- 2
- Zwischenelement
- 3
- Verbindungselement
- 4
- Kammer
- 5
- Scheibe
- 6
- Abstandsprofil
- 7
- Randbedruckung
- 8
- Aussparung
- 9
- schalldämmendes Material
- 10
- Befestigungselement
- 12
- Fortsätze
- 13
- Dichtung
1. Verbindungselement für eine Glastrennwand, mit Ganzglaselementen aus zwei voneinander
beabstandet parallelliegenden Glasscheiben,
die randseitig an mindestens einem zumindest teilweise zwischen den zueinander parallelliegenden
Scheiben liegenden, den Abstand zwischen den Scheiben ausfüllenden Zwischenelement
festliegen,
wobei in den Spalt zwischen zwei benachbarten mit den Zwischenelementen aufeinander
zuweisenden Ganzglaselementen ein Verbindungselement eingebracht ist,
das so angeordnet und ausgebildet ist, dass in dieses eingeleitete Kräfte in mindestens
einem der Teile einer Gebäudekonstruktion oder in mindestens einem Raumelement abgestützt
werden,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Verbindungselement (3) kraftübertragend in benachbarte Zwischenelemente (3) eingreift,
und mindestens eine Aussparung (8) zur Aufnahme von einer Halterung für Anbauten aufweist.
2. Verbindungselement für eine Glastrennwand nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement (3) aus einem, wenigstens eine Kammer (4) aufweisenden Profilmaterial
gebildet ist.
3. Verbindungselement für eine Glastrennwand nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement (3) die Gewichtskraft der Anbauten über ein Befestigungselement
(10) in mindestens einen Teil der Gebäudekonstruktion (11) oder mindestens ein Raumelement
einleitet.
4. Verbindungselement für eine Glastrennwand nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass das Befestigungselement (10) im Endbereich des Verbindungselements (3) angeordnet
ist.
5. Verbindungselement für eine Glastrennwand nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass das Befestigungselement (10) in einer oder in mehreren Aussparungen (8) des Verbindungselements
(3) festgelegt ist.
6. Verbindungselement für eine Glastrennwand nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement (3) auf einem einen Boden bildenden Teil der Gebäudekonstruktion
(11) abgestützt ist.
7. Verbindungselement für eine Glastrennwand nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement (3) an einem eine Decke bildenden Teil der Gebäudekonstruktion
(11) aufgehängt ist.
8. Verbindungselement für eine Glastrennwand nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement (3) an einem als Pfosten oder Balken ausgebildeten Teil der
Gebäudekonstruktion (11) abgestützt oder an diesem aufgehängt ist.
9. Verbindungselement für eine Glastrennwand nach einem der Ansprüche 6 oder 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, dass sich das Verbindungselement (3) bis zum Boden und/oder bis zur Decke bzw. bis zu
einem Pfosten oder Balken der Gebäudekonstruktion (11) erstreckt.
10. Verbindungselement für eine Glastrennwand nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Ganzglaselemente (1) mit den Zwischenelementen (2) eine Versteifung der Verbindungselemente
(3) bewirken.
11. Verbindungselement für eine Glastrennwand nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Kammer (4) des Verbindungselements (3) schalldämmende Materialien
(9) aufnimmt.
12. Verbindungselement für eine Glastrennwand nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass das schalldämmende Material (9) eine Trennung der Kammer (4) im Verbindungselement
(3) bildet.
13. Verbindungselement für eine Glastrennwand nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Ausrichtung der Ganzglaselemente (1) durch die Führung der Verbindungselemente
(3) in den Zwischenelementen (2) erfolgt.
14. Verbindungselement für eine Glastrennwand nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Dichtung (13) zwischen dem Verbindungselement (3) und den Zwischenelementen
(2) vorgesehen ist, welche aus einem elastischen Dichtstoff gebildet ist.