(19)
(11) EP 1 304 421 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
23.04.2003  Patentblatt  2003/17

(21) Anmeldenummer: 02020743.7

(22) Anmeldetag:  16.09.2002
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E04B 2/74, E06B 3/66
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 19.10.2001 DE 10151755

(71) Anmelder: GEZE GmbH
71229 Leonberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Schneider, Anja
    70597 Stuttgart (DE)

   


(54) Verbindungselement für Glastrennwand


(57) Es wird ein Verbindungselement für eine Glastrennwand beschrieben, mit Ganzglaselementen aus zwei voneinander beabstandet parallelliegenden Glasscheiben, die randseitig an mindestens einem teilweise zwischen den Scheiben liegenden, den Abstand zwischen den Scheiben ausfüllenden Zwischenelement festliegen, wobei in den Spalt zwischen zwei benachbarten, mit den Zwischenelementen aufeinander zuweisenden Ganzglaselementen ein Verbindungselement eingebracht ist und das Verbindungselement so angeordnet und ausgebildet ist, dass in dieses eingeleitete Kräfte in mindestens einem der Teile einer Gebäudekonstruktion oder in mindestens einem Raumelement abgestützt werden. Dabei greift das Verbindungselement kraftübertragend in benachbarte Zwischenelemente ein, und weist mindestens eine Aussparung zur Aufnahme von einer Halterung für Anbauten auf.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Verbindungselement für eine Glastrennwand nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

[0002] In der DE 33 02 044 C3, welche zur Abgrenzung der Erfindung herangezogen wurde, wird eine Feuerschutz-Trennwand gezeigt, mit einem aus vertikalen Stielen und horizontalen Riegeln aufgebauten Tragrahmen, dessen Stiele zwischen der Unterkante des Deckenbauteils und der Oberkante des Bodenbauteils einer örtlichen Rohbaukonstruktion oder Unterkonstruktion verspannt sind, wobei von den Längsseiten der Stiele Vorsprünge abstehen, die von den Enden der Riegel formschlüssig umfasst sind, und wobei die Stiele und Riegel beidseitig der Trennwand mit Abdeckungen versehen sind, mit mindestens einem unter Zwischenschaltung einer Feuerschutzisolierung vollständig in den Tragrahmen eingebetteten Brandschutzglas, wobei die Abdeckungen umfangsseitig des Brandschutzglases durch eine Siegelmasse verfugt sind. Dabei sind die Stiele und Riegel aus im Querschnitt rechteckigen Stahlrohrprofilen gebildet, deren Mittelquerebenen in der Mittellängsebene der Trennwand verlaufen, und die oberen Enden und unteren Enden der Stiele umgreifen formschlüssig Anschlusshülsen als Bestandteile von an den Bauteilen festlegbaren Kopfplatten und Fußplatten. Das Brandschutzglas ist unter Zwischenschaltung der Feuerschutzisolierungen durch an den Schmalseiten der Stiele und Riegel festlegbare Distanzhalter zwischen den Stielen und Riegeln eingespannt, und die Distanzhalter sind durch Schraubbolzen und Spannmuttern an den Stielen und Riegeln festlegbar, wobei die Abdeckungen durch die Distanzhalter sowie weitere Spannmuttern an den Schraubbolzen festgelegt sind. Die Schraubbolzen enden in stirnseitigen Ausnehmungen der Abdeckungen, die durch Feuerschutzisolierungen verfüllt sind.

[0003] Nachteilig bei dieser Konstruktion ist, dass die Glaselemente stumpf an dem Tragrahmen aufgesetzt sind und durch Abdeckungen von außen verspannt werden müssen um die Glaselemente im Tragrahmen zu halten. Dabei können die Glaselemente zumindest bei Krafteinleitung in die Abdeckungen zu Bruch gehen oder aber die Verbindung zu den Glaselementen könnte sich lockern.

[0004] Aus der DE 198 29 734 A1 ist ein rahmenloser Glasflügel einer Tür oder eines Fensters bekannt, wobei der Glasflügel zwei zueinander beabstandete Scheiben und einen im Außenbereich der Scheiben umlaufenden Abstandshalter aufweist, welcher den Innenraum der Scheiben dicht umschließt. Der Abstandshalter bildet im Außenbereich der Scheiben Freiräume zur Aufnahme eines Zwischenelements, welches mit den Scheiben verklebt ist und eine nach außen geöffnete, hinterschnittene Längsnut zur Aufnahme von Nutensteinen aufweist. Die Nutensteine werden an entsprechender Position in der Längsnut fixiert und dienen zur Befestigung eines Beschlagsteils wie beispielsweise eines Türbands. Dargestellt sind auch Zwischenelemente, welche als komplementär zueinander verlaufende, vertikale Dichtungen zweier auf Stoß zueinander laufender Flügel ausgebildet sind.

[0005] Nachteilig könnte hierbei sein, dass keine großen Kräfte eingeleitet werden können, da sich das Zwischenelement an den Glasscheiben abstützt, wobei dieses nur Kräfte des Schwenkflügels aufnehmen muss.

[0006] In der DE 197 33 381 A1 wird eine rahmenlose Scheibe für eine Tür oder ein Fenster beschrieben, welche aus zwei Scheiben besteht, zwischen denen ein Abstandshalter und ein Zwischenelement angeordnet ist. Dieses Zwischenelement weist eine Aufnahmenut zur Aufnahme von Beschlägen, wie Laufwagen von Schiebebeschlägen, Verriegelungseinrichtungen, Dichtungen, Stoßleisten oder Bodenführungen auf. Es sind auch Ausbildungen des Zwischenelements gezeigt, welche als Koppelelemente für auf Stoß stehende Flügel dienen, wobei die Zwischenelemente einen flachen Stoß bilden können oder komplementär ineinandergreifend ausgebildet sein können.

[0007] Hierbei könnte ebenfalls nachteilig sein, dass keine großen Kräfte eingeleitet werden können, da sich das Zwischenelement an den Glasscheiben abstützt, da die Zwischenelemente nur das Ganzglaselement tragen müssen.

[0008] Auch in der DE 197 33 366 A1 und der EP 0 922 152 B1 sind rahmenlose Glasflügel mit Abschlusselementen beschrieben, welche zur Aufnahme von Beschlägen dienen.

[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verbindungselement zur Anreihung von Glastrennwänden zu schaffen, welches die Integration von Anbauten wie Möbel, Regale oder Bürotechnik bei Glastrennwänden aus Ganzglaselementen erlaubt.

[0010] Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.

[0011] Die Unteransprüche bilden vorteilhafte Ausgestaltungsmöglichkeiten der Erfindung.

[0012] Bei Verwendung von Ganzglaselementen für Flügel von Türen und Fenstern werden diese aus zwei parallelen, durch ein Abstandsprofil beabstandete Scheiben mit einem umlaufenden Zwischenelement gebildet. Das Zwischenelement dient der Festlegung der Scheiben und zur Aufnahme von Beschlagsteilen. Um Ganzglaselemente zur Erstellung von Glastrennwänden und zur Anbringung von Regalen, Möbeln oder Bürotechnik auszubilden, sind die Zwischenelemente so ausgestaltet, dass ein Verbindungselement aufgenommen werde kann, wobei die Ganzglaselemente in Horizontalrichtung fluchtend zueinander ausgerichtet werden. Die Zwischenelemente sind dabei als Trockendichtung aus elastischem Material ausgebildet.

[0013] Die Verbindungselemente verbinden die benachbarten Ganzglaselemente derart, dass diese zueinander beabstandet sind. Im Bereich dieser Beabstandungen sind die Verbindungselemente mit Aussparungen versehen, in die Halterungen eingebracht werden können. Dies können beispielsweise Fachbodenträger für Regalsysteme und Möbel oder spezielle Träger für Bürotechnik, wie Monitorträger oder Flip-Chart-Halterungen sein. Die über die Träger auf das Verbindungselement wirkende Gewichtskraft wird dabei von den Verbindungselementen direkt in die Gebäudekonstruktion, wie Decke, Fußboden oder ein Raumelement eingeleitet. Dazu können im Endbereich des Verbindungselements Befestigungsvorrichtungen oder Abstützelemente oder eine Aufhängung angeordnet sein. Die Befestigungsvorrichtung oder das Abstützelement oder die Aufhängung kann zur Anpassung an den Raum, wie Bodenunebenheiten oder die Deckenhöhe, verstellbar ausgebildet sein. Bei der Einleitung der Gewichtskraft in die Gebäudekonstruktion können die Zwischenelemente und die Glasscheiben der Ganzglaselemente versteifend auf das Verbindungselement wirken.

[0014] Um eine Schalldämmung zwischen den durch die Glastrennwand entstehenden Räume zu erzielen, kann das Verbindungselement mit schalldämmenden Materialien ausgekleidet werden. Dazu ist es möglich, dass das Verbindungselement ein aus Kammern bestehendes Profil aufweist, in welches schalldämmende Materialien eingebracht werden. Das schalldämmende Material kann auch durch Ausschäumen wenigstens einer der Kammern geschehen. Die Kammern können auch durch das schalldämmende Material selbst gebildet werden, indem dieses einen Mittelsteg im Profil des Verbindungselements bildet.

[0015] Im Nachfolgenden werden Ausführungsbeispiele in der Zeichnung anhand der Figuren näher erläutert.

[0016] Dabei zeigen:
Fig. 1
einen Ausschnitt einer Verbindung zwischen zwei Ganzglaselementen im Querschnitt;
Fig. 2
eine weitere Ausbildung einer Verbindung zwischen zwei Ganzglaselementen entsprechend der Darstellung in Fig. 1;
Fig. 3
einenAusschnitt einer Verbindung zwischen zwei Ganzglaselementen in der Seitenansicht;
Fig. 4
einen Ausschnitt einer Verbindung zwischen zwei Ganzglaselementen in der Seitenansicht mit Befestigungselement.


[0017] In den Fig. 1 bis 3 ist ein Verbindungselement 3 für eine Glastrennwand, mit Ganzglaselementen 1 aus zwei durchsichtigen, voneinander beabstandet parallelliegenden Scheiben 5, die randseitig durch ein zwischen den Scheiben 5 liegendes und beide Scheiben 5 verbindendes Zwischenelement 2 festgelegt sind, dargestellt. Das Zwischenelement 2 weist in seiner Längserstreckung eine von der Scheibenkante zurückführende Vertiefung zur Aufnahme des Verbindungselements 3 auf. Das Verbindungselement 3 greift in die Vertiefung der Zwischenelemente 2 der benachbart angeordneten, mit den Scheibenkanten aufeinander gerichteten Ganzglaselemente 1 ein, wobei die Ganzglaselemente 1 durch das Verbindungselement 3 horizontal beabstandet werden. Gleichzeitig erfolgt ein horizontales Ausrichten der Glastrennwand, welche aus einzelnen, durch die Verbindungselemente 3 verbundenen Ganzglaselementen 1 besteht.

[0018] Das Verbindungselement 3 kann aus einem Profilmaterial mit mindestens zwei Kammern 4 bestehen. Längs der Erstreckungsrichtung des Verbindungselements 3 ist in mindestens einer der beiden Kammern 4 wenigstens eine Aussparung 8 vorgesehen. In diese Aussparungen können Halterungen für Regale, Möbel, Bürotechnik, wie beispielsweise Flip-Charts, oder für andere Einrichtungsgegenstände angebracht werden.

[0019] Die Gewichtskraft der Gegenstände wird durch das Verbindungselement 3 über ein Befestigungselement 10 direkt in der Gebäudekonstruktion 11 aufgenommen. Die Gebäudekonstruktion kann eine Sockel- oder Deckenkonstruktion sein, aber auch ein anderes Raumelement, wie ein Träger oder ein Fassadenelement. Das Befestigungselement 10 ist im Endbereich des Verbindungselements 3 oder in der Längserstreckung des Verbindungselements 3, etwa in einer oder in mehreren Aussparungen 8, angeordnet.

[0020] Die Einbettung des Verbindungselements 3 in die Zwischenelemente 2 und die Scheiben 5 der Ganzglaselemente 1 bewirken eine Versteifung der Verbindungselemente 3. Dabei können seitliche Fortsätze 12 des Zwischenelements 2 die Scheibenränder überdecken und vor Beschädigung schützen.

[0021] In den Kammern 4 ist hier schalldämmendes Material 9 eingebracht, um die Räume akustisch voneinander zu trennen. Denkbar ist auch, dass das schalldämmende Material 9 in einer zusätzlichen, separaten Kammer 4, welche in der Profilmitte angeordnet ist, eingebracht wird. Dabei kann das schalldämmende Material 9 auch eingeschäumt werden, wobei die Kammern 4, in welche die Halterungen eingebracht werden können, frei bleiben. Möglich ist auch, dass durch das schalldämmende Material die Kammern 4 gebildet werden, wobei das schalldämmende Material die Trennwand der Kammern 4 bildet.

[0022] Zur Verbesserung des Schallschutzes kann zwischen den Zwischenelementen 2 und dem Verbindungselement 3 der Ganzglaselemente 1 eine Dichtung 13 eingebracht sein. Die Dichtung 13 kann als Trockendichtung ausgebildet sein und aus einem elastischen Dichtstoff bestehen.

Liste der Referenzzeichen



[0023] 
1
Ganzglaselement
2
Zwischenelement
3
Verbindungselement
4
Kammer
5
Scheibe
6
Abstandsprofil
7
Randbedruckung
8
Aussparung
9
schalldämmendes Material
10
Befestigungselement
12
Fortsätze
13
Dichtung



Ansprüche

1. Verbindungselement für eine Glastrennwand, mit Ganzglaselementen aus zwei voneinander beabstandet parallelliegenden Glasscheiben,
die randseitig an mindestens einem zumindest teilweise zwischen den zueinander parallelliegenden Scheiben liegenden, den Abstand zwischen den Scheiben ausfüllenden Zwischenelement festliegen,
wobei in den Spalt zwischen zwei benachbarten mit den Zwischenelementen aufeinander zuweisenden Ganzglaselementen ein Verbindungselement eingebracht ist,
das so angeordnet und ausgebildet ist, dass in dieses eingeleitete Kräfte in mindestens einem der Teile einer Gebäudekonstruktion oder in mindestens einem Raumelement abgestützt werden,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Verbindungselement (3) kraftübertragend in benachbarte Zwischenelemente (3) eingreift, und mindestens eine Aussparung (8) zur Aufnahme von einer Halterung für Anbauten aufweist.
 
2. Verbindungselement für eine Glastrennwand nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement (3) aus einem, wenigstens eine Kammer (4) aufweisenden Profilmaterial gebildet ist.
 
3. Verbindungselement für eine Glastrennwand nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement (3) die Gewichtskraft der Anbauten über ein Befestigungselement (10) in mindestens einen Teil der Gebäudekonstruktion (11) oder mindestens ein Raumelement einleitet.
 
4. Verbindungselement für eine Glastrennwand nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass das Befestigungselement (10) im Endbereich des Verbindungselements (3) angeordnet ist.
 
5. Verbindungselement für eine Glastrennwand nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass das Befestigungselement (10) in einer oder in mehreren Aussparungen (8) des Verbindungselements (3) festgelegt ist.
 
6. Verbindungselement für eine Glastrennwand nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement (3) auf einem einen Boden bildenden Teil der Gebäudekonstruktion (11) abgestützt ist.
 
7. Verbindungselement für eine Glastrennwand nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement (3) an einem eine Decke bildenden Teil der Gebäudekonstruktion (11) aufgehängt ist.
 
8. Verbindungselement für eine Glastrennwand nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement (3) an einem als Pfosten oder Balken ausgebildeten Teil der Gebäudekonstruktion (11) abgestützt oder an diesem aufgehängt ist.
 
9. Verbindungselement für eine Glastrennwand nach einem der Ansprüche 6 oder 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, dass sich das Verbindungselement (3) bis zum Boden und/oder bis zur Decke bzw. bis zu einem Pfosten oder Balken der Gebäudekonstruktion (11) erstreckt.
 
10. Verbindungselement für eine Glastrennwand nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Ganzglaselemente (1) mit den Zwischenelementen (2) eine Versteifung der Verbindungselemente (3) bewirken.
 
11. Verbindungselement für eine Glastrennwand nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Kammer (4) des Verbindungselements (3) schalldämmende Materialien (9) aufnimmt.
 
12. Verbindungselement für eine Glastrennwand nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass das schalldämmende Material (9) eine Trennung der Kammer (4) im Verbindungselement (3) bildet.
 
13. Verbindungselement für eine Glastrennwand nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Ausrichtung der Ganzglaselemente (1) durch die Führung der Verbindungselemente (3) in den Zwischenelementen (2) erfolgt.
 
14. Verbindungselement für eine Glastrennwand nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Dichtung (13) zwischen dem Verbindungselement (3) und den Zwischenelementen (2) vorgesehen ist, welche aus einem elastischen Dichtstoff gebildet ist.
 




Zeichnung