[0001] Die Erfindung betrifft einen Beschlag für ein Fenster, eine Tür oder dergleichen.
[0002] Übliche Beschlagteile bestehen im wesentlichen aus einer sogenannten Stulpschiene,
die beispielsweise fest an einem Flügelrahmen eines Fensters oder einer Tür befestigt
werden kann, und aus einer sogenannten Treibstange, die gegenüber der Stulpschiene
beispielsweise mittels eines Drehgriffs verschiebbar ist und Verriegelungszapfen trägt,
mit denen das Fenster bzw. die Tür gegenüber einem Fensterrahmen oder Türrahmen verriegelbar
und/oder entriegelbar ist. Vorzugsweise verläuft die Treibstange unterhalb der Stulpschiene
in einer von dem Flügelrahmen ausgebildeten Nut.
[0003] Der Geometrie beispielsweise des Fensters entsprechend besteht der Beschlag in der
Regel aus mindestens zwei Teilbeschlägen, wobei im Rahmen der vorliegenden Anmeldung
auch sogenannte Funktionsbauteile wie beispielsweise Drehgriffgetriebe, Eckumlenkungen,
usw. als Teilbeschläge zu betrachten sind. Häufig werden auch Verlängerungsbeschläge
benötigt, die beispielsweise eine Eckumlenkung mit einem Drehgriffgetriebe verbinden.
[0004] Zu diesem Zweck müssen die Treibstangen benachbarter Teilbeschläge miteinander gekoppelt
werden. Hierzu sind aus der DE 2 223 775 A separate Koppel- oder Adapterstücke bekannt,
mittels denen zwei benachbarte Treibstangen miteinander verstiftet und dadurch mittelbar
gekoppelt werden können. Die Kopplung erfolgt bereits bei der Montage und erfordert
eine genaue Ausrichtung der beiden Treibstangen zueinander, insbesondere ein Fluchten
der Stiftbohrungen in den beiden Treibstangen.
[0005] Aus der DE 69 26 148 U1 ist eine Kopplung von Treibstangen mittels einer Verbindungsschraube
bekannt. Als Alternative zu der Verbindungsschraube ist eine Federspange offenbart,
die mit Ihrem ersten Ende auf einer dem Flügel abgewandten Seite der ersten Treibstange
festgelegt ist und sich an der ersten Treibstange abstützt. Mit ihrem gegenüberliegenden
zweiten Ende drückt die Federspange auf die zweite Treibstange. Das Festschrauben
der Feder erfolgt dabei erst nach erfolgter Montage und Kopplung der Treibstangen.
[0006] Aus der DE 91 14 374 U1 ist ein Beschlag nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bekannt,
bei dem das kraftspeichernde Element nicht an der Treibstange festgelegt ist, sondern
an einer der Treibstange gegenüberliegenden Führung, die aus einer U-förmigen Profilschiene
gebildet ist, in der die Treibstange bewegbar ist. Bei der Montage des Beschlages
muß das kraftspeichernde Element hinsichtlich seiner Position in der Profilschiene
auf die Position der Kopplung der beiden Treibstangen abgestimmt werden.
[0007] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, einen gattungsgemäßen Beschlag bereitzustellen,
der die Nachteile des Standes der Technik überwindet, insbesondere kostengünstig herstellbar
und einfach zu montieren ist.
[0008] Das Problem ist durch den im Anspruch 1 bestimmten Beschlag gelöst. Besondere Ausführungsarten
sind in den Unteransprüchen bestimmt.
[0009] Erfindungsgemäß ist das Problem bei einem Beschlag mit mindestens zwei jeweils eine
Treibstange aufweisenden und in einer Längsrichtung hintereinander angeordneten Teilbeschlägen,
die an einem Flügel eines Fensters, einer Tür oder dergleichen festlegbar sind, wobei
die gegenüber dem Flügel bewegbaren Treibstangen benachbarter Teilbeschläge durch
unmittelbaren Formschluß von einander zugeordneten Koppelabschnitten der Treibstangen
in Längsrichtung miteinander koppelbar sind, und wobei die Kopplung der Treibstangen
durch ein sich an dem Flügel abstützendes kraftspeicherndes Element herbeiführbar
und sicherbar ist, dadurch gelöst, daß das kraftspeichernde Element an einer ersten
der beiden Treibstangen festlegbar ist und daß das kraftspeichernde Element und die
erste Treibstange miteinander korrespondierende Festlegemittel aufweisen, durch die
das kraftspeichernde Element in Längsrichtung im wesentlichen unverschieblich gegenüber
der ersten Treibstange ist.
[0010] Dadurch kann der vorgefertigte und mit dem kraftspeichernden Element versehene Beschlag
auf einfache und kostengünstige Weise weitgehend oder sogar vollständig automatisch
montiert werden, insbesondere ist keine Montage oder Ausrichtung des kraftspeichernden
Elements oder eines separaten Koppel-, Verbindungs- oder Adapterstückes am Flügel
erforderlich. Das kraftspeichernde Element ist vorzugsweise einrastend und lösbar
durch Festlegemittel an der jeweiligen Treibstange festlegbar, insbesondere einschnappend
aufsteckbar, wobei durch das Einschnappen gleichzeitig und automatisch eine vorgebbare
Position des kraftspeichernden Elements in Längsrichtung an der Treibstange gewährleistet
ist. Das kraftspeichernde Element wirkt dabei insbesondere zwischen der zugehörigen
Treibstange und dem Flügel und ist vorzugsweise in Anlage am Grund einer von dem Flügel
ausgebildeten Nut, die den gesamten Beschlag im wesentlichen aufnimmt.
[0011] Die Montage des erfindungsgemäßen Beschlages ist weiterhin dadurch vereinfacht, daß
der Eingriff der beiden Koppelabschnitte ineinander zwar bereits bei der Montage erfolgen
kann, aber nicht muß. Vielmehr ist es möglich, daß die beiden Koppelabschnitte bei
der Montage des Beschlages noch nicht in Wirkverbindung miteinander treten, sondern
in einer Position verbleiben, die eine Relativbewegung der beiden Treibstangen zueinander
erlaubt.
[0012] Bei einer ersten Betätigung des Beschlages, beispielsweise über ein Drehgriffgetriebe,
kommt es dann aufgrund der Wirkung des kraftspeichernden Elementes zu einer Kopplung
der beiden Koppelabschnitte, beispielsweise zu einem Eingriff von Verzahnungselementen,
die von den Koppelabschnitten ausgebildet sind. Die Eingriffsbewegung der Koppelabschnitte
verläuft dabei vorzugsweise schräg, insbesondere quer zur Bewegungsrichtung der Treibstangen.
Die Kopplung der Treibstangen ist vorzugsweise lösbar, insbesondere durch Auslenken
der ersten Treibstange quer zu ihrer Längserstreckung unter Überwindung der vom kraftspeichernden
Element aufgebrachten Sicherungskraft.
[0013] Vorzugsweise weisen die Festlegemittel ein Langloch und einen in dieses eingreifenden
Haltevorsprung auf. Das Langloch erstreckt sich insbesondere quer zur Bewegungsrichtung
der Treibstange und weiter vorzugsweise im wesentlichen parallel zu der Richtung,
in der die beiden Koppelabschnitte in Eingriff miteinander gebracht werden. Dadurch
ergibt sich vorteilhaft eine entsprechende Beweglichkeit des kraftspeichernden Elements
in Bezug auf die Treibstange, an der es festgelegt ist.
[0014] In einer besonderen Ausführungsart ist ein erster Koppelabschnitt als separates Element
ausgebildet und fest mit der zugehörigen Treibstange verbunden. Insbesondere kann
es sich dabei um einen mit der Treibstange vernieteten oder verstifteten und im Querschnitt
im wesentlichen U-förmigen Koppelschuh mit einer Aufnahme für den zugeordneten zweiten
Koppelabschnitt der benachbarten Treibstange handeln. Mindestens ein zweiter Koppelabschnitt
kann einstückig von der zugehörigen Treibstange ausgebildet sein, insbesondere spanlos,
beispielsweise durch Walzen, Rollieren oder Schmieden, oder spanend, beispielsweise
durch Fräsen, Sägen oder Nibbeln, angeformt sein. Besonders vorteilhaft ist es, wenn
die Treibstange einschließlich des Koppelabschnittes aus einem Bandstahl durch Stanzen
oder Stanzprägen hergestellt ist, vorzugsweise in mehreren Teilschritten, aber in
einer Stanzeinrichtung.
[0015] Vorzugsweise ist die Kopplung der Treibstangen in unterschiedlichen Positionen zueinander
in Längsrichtung stufenweise möglich. Dadurch sind unterschiedliche Gesamtlängen der
beiden Teilbeschläge bei der Montage des Beschlages realisierbar. Hierzu kann nur
einer oder es können vorzugsweise beide Koppelabschnitte eine Längsverzahnung aufweisen,
wobei die Zahnteilung die Länge einer Stufe bestimmt. Für viele Anwendungsfälle ist
es vorteilhaft, wenn die Länge der Stufe kleiner ist als ein vorgebbares Maß, beispielsweise
ein, zwei oder fünf Millimeter beträgt. Insbesondere ist die Länge einer Stufe kleiner
als die Breite der Treibstange.
[0016] In einer besonderen Ausführungsart ist die Längsverzahnung an einer Schmalseite der
Koppelabschnitte angeordnet. Besonders vorteilhaft ist, wenn die Längsverzahnung jeweils
an den einander zugeordneten Koppelabschnitte der Schmalseiten der beiden Treibstangen
angeordnet ist, insbesondere jeder Koppelabschnitt zwei im wesentlichen parallel verlaufende
Längsverzahnungen aufweist. Wenn die Längsverzahnung eine Aufweitung in der Richtung
aufweist, in der die beiden Koppelabschnitte zusammengeführt werden, mindestens für
einige Zahnflanken in dem entsprechenden Bereich, wird dadurch das Ankoppeln weiter
vereinfacht, weil die so aufgeweitete Längsverzahnung einen Fangbereich bzw. eine
Selbstjustierung der beiden Koppelabschnitte zueinander bildet.
[0017] In einer besonderen Ausführungsart bildet das kraftspeichernde Element ein erstes
Federelement vorzugsweise einstückig aus, mit einem an dem Flügel in Anlage bringbaren
Mittelstück und mindestens einer, vorzugsweise zwei, von dem Mittelstück abstehenden
und an die Treibstange in Anlage bringbaren Federlasche. Dieses erstes Federelement
führt die Kopplung der beiden Koppelabschnitte herbei und/oder sichert die Kopplung,
indem es die erste Treibstange quer zu deren Längserstreckung in Richtung zur zweiten
Treibstange auslenkt.
[0018] Vorzugsweise bildet das kraftspeichernde Element weiterhin ein zweites Federelement
einstückig aus mit einer gegenüber dem Mittelstück federelastisch auslenkbaren Haltelasche,
durch die in Zusammenwirkung mit einem Festlegemittel der Treibstange das kraftspeichernde
Element auf die Treibstange einrastend aufsteckbar ist. Insbesondere weist die Haltelasche
das Langloch oder den Haltevorsprung auf, mit dem das kraftspeichernde Element an
der ersten Treibstange einrastend festlegbar ist. Vorzugsweise ist das zweite Federelement
im wesentlichen U-förmig ausgebildet mit zwei Haltelaschen auf gegenüberliegenden
Seiten des Mittelstücks, die an ihrem vom Mittelstück entfernten, insbesondere gegenüberliegenden
Abschnitt eine Aufweitung aufweisen, durch die das kraftspeichernde Element besonders
einfach auf die erste Treibstange aufsteckbar ist, eine Einführschräge für die zweite
Treibstange bildet, und/oder eine Zentrierung der ersten Treibstange in der Nut des
Flügels gewährleistet.
[0019] In einer besonderen Ausführungsart ist das kraftspeichernde Element als Stanz-/Biegeteil
ausgebildet, wodurch es sich besonders kostengünstig herstellen läßt. Besonders vorteilhaft
ist der Einsatz eines Chrom- und/oder Nickel-haltigen Stahls, der darüber hinaus die
je nach Anwendungsfall erforderliche Korrosionsbeständigkeit gewährleistet.
[0020] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
sowie der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
ein Ausführungsbeispiel im Einzelnen beschrieben ist. Dabei können die in den Ansprüchen
und in der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger
Kombination erfindungswesentlich sein.
- Fig. 1
- zeigt eine perspektivische Ansicht der ersten Treibstange,
- Fig. 2
- zeigt eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Beschlages,
- Fig. 3
- zeigt eine perspektivische Anordnung des Beschlages der Fig. 2 in einem weiter fortgeschrittenen
Montagezustand,
- Fig. 4
- zeigt einen Seitenansicht des Beschlages in der Montageposition der Fig. 3,
- Fig. 5
- zeigt eine perspektivische Ansicht des Beschlages mit gekoppelten Treibstangen,
- Fig. 6
- zeigt eine Seitenansicht des Beschlages in der Montageposition der Fig. 5,
- Fig. 7
- zeigt eine Draufsicht auf den Zahnflankenschuh in einer gegenüber den vorigen Figuren
vergrößerten Darstellung,
- Fig. 8
- zeigt einen Schnitt entlang VIII-VIII durch den Zahnflankenschuh der Fig. 7,
- Fig. 9
- zeigt einen Schnitt IX-IX durch den Zahnflankenschuh der Fig. 7,
- Fig. 10
- zeigt eine Draufsicht auf das kraftspeichernde Element,
- Fig. 11
- zeigt eine Vorderansicht auf das kraftspeichernde Element der Fig. 10, und
- Fig. 12
- zeigt eine Seitenansicht des kraftspeichernden Elements der Fig. 10.
[0021] Die Fig. 1 zeigt eine perspektivische Ansicht der ersten Treibstange 2, bei welcher
der erste Koppelabschnitt als separates Element durch einen Zahnflankenschuh 3 (Fig.
7 bis 9) gebildet ist, der den zweiten Koppelabschnitt der zugeordneten zweiten Treibstange
13 (Fig. 2) aufnimmt und teilweise umgreift, insbesondere mehr als 90 ° in Umfangsrichtung
umgreift. Die beiden Koppelabschnitte der beiden Treibstangen 2, 13 sind über- oder
nebeneinander angeordnet und verlaufen mindestens abschnittsweise parallel zueinander.
Bei der Herstellung der ersten Treibstange 2 oder vor der Montage des Beschlages 1
(Fig. 2) wird der Zahnflankenschuh 3 entlang der Fügelinie 4 mit der ersten Treibstange
2 zusammengeführt und fest mit dieser verbunden.
[0022] Die erste Treibstange 2 ist ein langgestreckter Körper mit einer Längsrichtung 5,
die mit der Betätigungsrichtung der ersten Treibstange 2 zusammenfällt. In weiten
Bereichen ist die erste Treibstange 2 im wesentlichen streifenförmig und weist ein
Langloch 6 zum Durchgriff von Befestigungsschrauben 18, 25 für die darüber angeordnete
zugehörige erste Stulpschiene 17 (Fig. 2) auf. An ihrem den ersten Koppelabschnitt
bildenden Bereich weist die erste Treibstange 2 einen im wesentlichen rechteckförmigen
Endabschnitt 8 auf, der zwei zylindrische oder konische Bohrungen 9 aufweist, in die
zylindrische oder konische Zapfen 10 des Zahnflankenschuhs 3 einsteckbar sind. Die
Dicke des Endabschnitts 8 ist gegenüber der Dicke des sich anschließenden Abschnitts
der ersten Treibstange 2 reduziert. Auf den gegenüberliegenden Längsseiten des Endabschnitts
8 etwa in der Mitte zwischen den beiden Bohrungen 9 sind Aussparungen 12 angebracht,
die mit entsprechenden Aussparungen 11 im Zahnflankenschuh 3 korrespondieren.
[0023] Die Fig. 2 zeigt eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Beschlages
1 mit zwei jeweils eine Treibstange 2, 13 aufweisenden und in der Längsrichtung 5
hintereinander angeordneten ersten und zweiten Teilbeschlägen 14, 15 im Zustand unmittelbar
vor der Montage des zweiten Teilbeschlages 15 an einen Flügel eines Fensters, einer
Tür oder dergleichen, von dem in der Fig. 2 nur die im wesentlichen U-förmige Flügelprofilschiene
16 dargestellt ist. Der erste Teilbeschlag 14 weist neben der in Fig. 1 dargestellten
ersten Treibstange 2 eine langgestreckte und im wesentlichen streifenförmige oder
C-förmige erste Stulpschiene 17 auf, die mittels der ersten Befestigungsschraube 18
mit der Flügelprofilschiene 16 und damit mit dem Flügel verschraubt ist.
[0024] Bei dem ersten Teilbeschlag 14 kann es sich beispielsweise um eine Eckumlenkung für
einen Fensterbeschlag handeln. Die erste Treibstange 2 ragt über das Ende der ersten
Stulpschiene 17 hinaus und ist dieser gegenüber in Längsrichtung 5 beweglich. Im dargestellten
Zustand ist der Zahnflankenschuh 3 fest mit der ersten Treibstange 2 verbunden und
auf dem Endabschnitt 8 ist von unten ein kraftspeicherndes Element 19 (Fig. 10 bis
12) aufgesteckt, das sich an dem Grund der Nut 24 der Flügelprofilschiene 16 abstützt
und den Endabschnitt 8 der ersten Treibstange 2 zusammen mit dem Zahnflankenschuh
3 nach oben drückt.
[0025] Von oben wird nun der zweite Teilbeschlag 15 an den ersten Teilbeschlag 14 bzw. an
die Flügelprofilschiene 16 zugeführt. Der zweite Teilbeschlag 15 weist ebenfalls eine
im wesentlichen langgestreckte und streifenförmige zweite Treibstange 13 auf, die
mindestens an ihrem Endabschnitt auf ihren schmalen Seitenflächen eine Längsverzahnung
20 aufweist, die mit der Längsverzahnung 21 auf der Innenseite des Zahnflankenschuhs
3 korrespondiert. Der zweite Teilbeschlag 15 weist außerdem eine langgestreckte und
im wesentlichen streifenförmige oder C-förmige zweite Stulpschiene 22 auf, die entsprechend
der ersten Stulpschiene 17 fest mit der Flügelprofilschiene 16 verbindbar ist.
[0026] Bei der Montage des ersten und zweiten Teilbeschlages 14, 15 wird die erste bzw.
zweite Stulpschiene 17, 22 in Anlage an einen stufenförmigen Absatz 23 in der Nut
24 der Flügelprofilschiene 16 gebracht. Dadurch ist einerseits gewährleistet, daß
die Teilbeschläge 14, 15 im wesentlichen bündig mit der Flügelprofilschiene 16 abschließen.
Andererseits ist dadurch vorteilhaft die lichte Höhe der Nut 24 zur Aufnahme der beiden
Treibstangen 2, 13 definiert.
[0027] Die Fig. 3 zeigt eine perspektivische Ansicht des Beschlages 1 der Fig. 2 in einem
weiter fortgeschrittenen Montagezustand, insbesondere bei an der Flügelprofilschiene
16 mittels der zweiten Befestigungsschraube 25 befestigter zweiter Stulpschiene 22.
Das Einsetzen des zweiten Teilbeschlages 15 ist dabei durch den Absatz 23 in der Flügelprofilschiene
16 vereinfacht, insbesondere ist dadurch eine Vorpositionierung und korrekte Ausrichtung
der zweiten Stulpschiene 22 und auch der zweiten Treibstange 13 gewährleistet. Die
dargestellten Durchbrüche durch die zweite Stulpschiene 22 und die Flügelprofilschiene
16 dienen lediglich der besseren Darstellung des Koppelvorganges zwischen der ersten
und zweiten Treibstange 2, 13.
[0028] Die Fig. 4 zeigt einen Seitenansicht des Beschlages 1 in der Montageposition der
Fig. 3, in der die beiden Treibstangen 2, 13 noch nicht miteinander gekoppelt sind,
insbesondere die Längsverzahnungen 20, 21 noch nicht miteinander in Eingriff stehen.
Vielmehr liegt die zweite Treibstange 13 auf dem Zahnflankenschuh 3 der ersten Treibstange
2 auf, insbesondere liegen die Zähne der Längsverzahnungen 20, 21 aufeinander, wodurch
der Endabschnitt 8 der ersten Treibstange 2 nach unten in die Nut 24 der Flügelprofilschiene
16 gedrückt wird.
[0029] Das nachfolgend noch eingehender beschriebene kraftspeichernde Element 19 hat in
der dargestellten Position durch eine entsprechende Verformung mechanische Energie
aufgenommen und versucht diese durch eine auf die zweite Treibstange 13 gerichtete
rückstellende Kraft auf die erste Treibstange 2 wieder abzugeben. Das kraftspeichernde
Element 19 bildet hierzu ein erstes Federelement einstückig aus, das mit einem Mittelstück
26 in Anlage an der Flügelprofilschiene 16 bzw. dem Flügel ist und auf gegenüberliegenden
Seiten des Mittelstücks 26 jeweils eine in Bezug auf das Mittelstück 26 auslenkbare
Federlasche 27 aufweist, die an der ersten Treibstange 2 in Anlage ist. In der in
der Fig. 4 dargestellten Position ist das erste Federelement in seiner maximal ausgelenkten
Stellung und die beiden Federlaschen 27 fluchten im wesentlichen mit dem Mittelstück
26.
[0030] Weiterhin bildet das kraftspeichernde Element 19 ein zweites Federelement einstückig
aus, das zwei gegenüber dem Mittelstück 26 und einstückig mit diesem ausgebildete
und federelastisch auslenkbare Haltelaschen 28 aufweist, die auf einander gegenüberliegenden
Seiten im wesentlichen rechtwinklig von dem Mittelstück 26 abstehen. Jede Haltelasche
28 weist ein Langloch 29 auf, in das ein von dem Zahnflankenschuh 3 einstückig ausgebildeter
Haltevorsprung 30 eingreift. Durch das Zusammenwirken von Langloch 29 und Haltevorsprung
30 ist das kraftspeichernde Element 19 gegenüber dem Endabschnitt 8 der ersten Treibstange
2 beweglich.
Die Haltelaschen 28 bilden Führungsmittel aus, mit denen die erste Treibstange 2 eine
Selbstjustierung in der Nut 24 erfährt.
[0031] Die Fig. 5 zeigt eine perspektivische Ansicht des Beschlages 1, nachdem die zweite
Treibstange 13 beispielsweise mittels eines (nicht dargestellten) Drehgriffgetriebes
gegenüber der ersten Treibstange 2 in Längsrichtung 5 bewegt wurde und es dadurch
zu einem Eingriff des Zahnflankenschuhs 3 mit der endseitigen Längsverzahnung 20 der
zweiten Treibstange 13 kommt. Die erste und zweite Treibstange 2, 13 kann hierzu auch
manuell bewegt werden. Die zugehörige Eingriffsbewegung wird im wesentlichen verursacht
durch die rückstellende Wirkung des kraftspeichernden Elementes 19, insbesondere der
beiden Federlaschen 27, die in Richtung ihrer Grundstellung zurück schwenken, wie
insbesondere in der Seitenansicht der Fig. 6 ersichtlich ist. Dementsprechend bewegt
sich der Haltevorsprung 30 des Zahnflankenschuhs 3 in Richtung auf das gegenüberliegende
Ende des Langloches 29 in der Haltelasche 28.
[0032] Der montierte Beschlag 1 ist nun betriebsbereit, insbesondere bleibt ohne weiteren
Eingriff von außen die Kopplung der beiden Treibstangen 2, 13 aufgrund der sichernden
Wirkung des kraftspeichernden Elements 19 aufrechterhalten. Diese Kopplung ist grundsätzlich
lösbar, beispielsweise durch Einwirken eines Werkzeuges auf der erste Treibstange
2, gegebenenfalls durch eine entsprechende Durchtrittsöffnung in dem endseitigen Abschnitt
der zweiten Stulpschiene 22 hindurch. Dadurch kann beispielsweise der Endabschnitt
8 der ersten Treibstange 2 auf den Boden der Nut 24 gedrückt werden und dadurch die
zweite Treibstange 13 außer Eingriff mit dem Zahnflankenschuh 3 gebracht werden.
[0033] Die Fig. 7 zeigt eine Draufsicht auf den Zahnflankenschuh 3 in einer gegenüber den
vorigen Figuren vergrößerte Darstellung. Der Zahnflankenschuh 3 ist im wesentlichen
symmetrisch zu der durch die Längsrichtung 5 bestimmte und senkrecht zur Zeichenebene
der Fig. 7 verlaufende Symmetrieebene. Die Längsverzahnung 21 ist entlang der beiden
Flanken jeweils durch die einander gegenüberliegenden Aussparungen 11 unterbrochen,
die jeweils eine Längserstreckung von etwa zwei Zahnstufen aufweisen. Die Aussparung
11 dient dem Durchtritt der Haltelaschen 28 des kraftspeichernden Elements 19. Etwa
mittig im Bereich der Aussparungen 11 ist jeweils ein Haltevorsprung 30 angeordnet,
der in das Langloch 29 in den Haltelaschen 28 eingreift, wodurch das kraftspeichernde
Element 19 unverlierbar, aber erforderlichenfalls lösbar, und vorallem einfach an
dem Zahnflankenschuh 3 anbringbar ist. Die Breite eines Zahnes der Längsverzahnung
21 bestimmt die Länge einer Stufe, mit der die zweite Treibstange 13 mit der ersten
Treibstange 2 koppelbar ist. Im dargestellten Ausführungsbeispiel beträgt die Länge
dieser Stufe etwa 20 bis 25% der Breite der von dem Zahnflankenschuh 3 aufzunehmenden
zweiten Treibstange 13.
[0034] Die Fig. 8 zeigt einen Schnitt entlang VIII-VIII durch den Zahnflankenschuh 3 der
Fig. 7. Der Zapfen 10, mittels dem der Zahnflankenschuh 3 an dem Endabschnitt 8 der
ersten Treibstange 2 festlegbar ist, insbesondere unlösbar vernietbar ist, ist im
wesentlichen zylindrisch, insbesondere kreiszylindrisch, und an seinem Endabschnitt
abgerundet oder konisch ausgebildet. Die Höhe der von dem Zahnflankenschuh 3 ausgebildeten
Aufnahme 31 für die zweite Treibstange 13 entspricht im wesentlichen der Höhe der
zweiten Treibstange 13 oder ist etwas größer. Um den Eingriff des Zahnflankenschuhs
3 mit der zweiten Treibstange 13 zu gewährleisten, ist die Längsverzahnung 21 an ihrem
der zweiten Treibstange 13 zugewandten Ende durch ein schematisch dargestelltes Werkzeug
32, beispielsweise einen Fräser, aufgeweitet. Der Durchmesser 33 des Werkzeuges 32
beträgt dabei etwa das Zwei- bis Dreifache der lichten Weite 34 des Zahnflankenschuhs
3.
[0035] Die Fig. 9 zeigt einen Schnitt IX-IX durch den Zahnflankenschuh 3 der Fig. 7. Vorzugsweise
ist der Zahnflankenschuh 3 einstückig ausgebildet, einschließlich der beiden Zapfen
10, und weist an seiner Oberfläche eine insbesondere der Erhöhung der Korrosionsbeständigkeit
dienende Oberflächenbehandlung und/oder Oberflächenbeschichtung auf.
[0036] Die Fig. 10 zeigt eine Draufsicht auf das kraftspeichernde Element 19, das als Stanz-/Biegeteil
ausgebildet ist und ein Mittelstück 26 aufweist, das im wesentlichen rechteckförmig
ist. Von den Längsseiten des Mittelstücks 26 erstrecken sich im wesentlichen ebenfalls
rechteckförmige Federlaschen 27. Die Länge der Federlaschen 27 ist vorzugsweise gleich
oder größer als die Breite des Mittelstücks 26. Beabstandet vom Mittelstück 26 sind
die Federlaschen 27 abgewinkelt unter einem Winkel zwischen vorzugsweise 5° und 45°,
insbesondere etwa 20°, gegenüber der planen Erstreckung des Mittelstücks 26. Dadurch
lassen sich bei üblichen Werkstoffen dauerhaft ausreichend hohe Federkräfte erzielen.
[0037] Von den Schmalseiten des Mittelstücks 26 stehen auf einander gegenüberliegenden Seiten
Haltelaschen 28 im wesentlichen rechtwinklig vom Mittelstück 26 und senkrecht zur
Zeichenebene der Fig. 10 ab.
An ihrem vom Mittelstück 26 entfernten Bereich, insbesondere am gegenüberliegenden
Ende, weisen die Haltelaschen 28 eine Aufweitung 36 auf, durch die das kraftspeichernde
Element 19 einerseits einfach auf den Zahnflankenschuh 3 aufsteckbar ist und andererseits
der Zahnflankenschuh 3 sich selbst innerhalb der Nut 24 der Flügelprofilschiene 16
zentriert.
Der die Aufweitung 36 bildende endseitige Abschnitt der Haltelasche 28 erstreckt sich
hierzu unter einem Winkel zwischen 20° und 60° gegenüber der Normalen auf das Mittelstück
26 bzw. auf die Treibstangen 2, 13, im dargestellten Ausführungsbeispiel etwa 35°.
Die Längserstreckung der Haltelasche 28 bzw. Höhe des kraftspeichernden Elements 19
entspricht im wesentlichen der Höhe der Nut 24 in der Flügelprofilschiene 16 oder
ist etwas geringer. Die Länge des in der Vorderansicht der Fig. 11 dargestellten parallel
verlaufenden Abschnitts der Haltelaschen 28 entspricht im wesentlichen der gemeinsamen
Dicke aus Zahnflankenschuh 3 mit eingelegter zweiter Treibstange 13.
[0038] Die Fig. 12 zeigt eine Seitenansicht des kraftspeichernden Elements 19 der Fig. 10.
Die Längserstreckung 37 des Langloches 29 in der Haltelasche 28 ist abgestimmt auf
den Federweg der Federlaschen 27 und beträgt im typischen Anwendungsfällen zwischen
1 und 10 mm, beispielsweise etwa 5 mm. Die Breite des Langloches 29 ist etwas größer
als die Breite des korrespondierenden Haltevorsprunges 30 am Zahnflankenschuh 3, so
daß eine leichtgängige Bewegung des kraftspeichernden Elementes 19 gegenüber dem Zahnflankenschuh
3 gewährleistet ist.
[0039] Zur Vermeidung der Bildung einer Sollbruchstelle erfolgt das Abwinkeln der Federlaschen
27 gegenüber dem Mittelstück 26 unter Anformen eines Biegeradius, der beispielsweise
dem 3 bis 30-fachen der Blechdicke entspricht, beispielsweise zwischen 1 bis 10 mm,
insbesondere etwa 5 mm. Das gesamte kraftspeichernde Element 19 kann auf einfache
und kostengünstige Weise als Stanz-/Biegeteil hergestellt sein, beispielsweise aus
einem Chrom-/Nickelblech herausgestanzt werden, wobei vorzugsweise die Länglöcher
29 bereits beim Stanzvorgang angeformt werden. Die so hergestellten Rohplatinen werden
anschließend durch einen oder mehrere hintereinander ablaufende Biegevorgänge in die
in den Figuren 10 bis 12 dargestellte Form gebracht.
1. Beschlag (1) mit mindestens zwei jeweils eine Treibstange (2, 13) aufweisenden und
in einer Längsrichtung (5) hintereinander angeordneten Teilbeschlägen (14, 15), die
an einem Flügel eines Fensters, einer Tür oder dergleichen festlegbar sind, wobei
die gegenüber dem Flügel bewegbaren Treibstangen (2, 13) benachbarter Teilbeschläge
(14, 15) durch unmittelbaren Formschluß von einander zugeordneten Koppelabschnitten
der Treibstangen (2, 13) in Längsrichtung (5) miteinander koppelbar sind, und wobei
die Kopplung der Treibstangen (2, 13) durch ein sich an dem Flügel abstützendes kraftspeicherndes
Element (19) herbeiführbar und sicherbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß das kraftspeichernde Element (19) an einer ersten der beiden Treibstangen (2, 13)
festlegbar ist und daß das kraftspeichernde Element (19) und die erste Treibstange
(2) miteinander korrespondierende Festlegemittel (29, 30) aufweisen, durch die das
kraftspeichernde Element (19) in Längsrichtung (5) im wesentlichen unverschieblich
gegenüber der ersten Treibstange (2) ist.
2. Beschlag (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das kraftspeichernde Element (19) an der ersten Treibstange (2) einrastend festlegbar
ist.
3. Beschlag (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Festlegemittel ein Langloch (29) und einen in dieses eingreifenden Haltevorsprung
(30) aufweisen.
4. Beschlag (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein erster Koppelabschnitt als separates Element (3) ausgebildet und fest mit der
zugehörigen Treibstange (2) verbunden ist, insbesondere vernietet ist.
5. Beschlag (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein zweiter Koppelabschnitt einstückig von der zugehörigen Treibstange (13) ausgebildet
ist, insbesondere an diese spanlos oder spanend angeformt ist.
6. Beschlag (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Kopplung der Treibstangen (2, 13) in unterschiedlichen Positionen zueinander
in Längsrichtung (5) stufenweise möglich ist, wobei die Länge einer Stufe kleiner
ist als die Breite der Treibstange (2, 13).
7. Beschlag (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens einer, vorzugsweise beide der Koppelabschnitte eine Längsverzahnung (20,
21) aufweist
8. Beschlag (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsverzahnung (20, 21) an einer Schmalseite der Koppelabschnitte angeordnet
ist, insbesondere an den einander zugeordneten Koppelabschnitte der Schmalseiten der
beiden Treibstangen (2, 13).
9. Beschlag (1) nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsverzahnung (20, 21) eine Aufweitung (35) mindestens einiger Zahnflanken
aufweist, die beim Ankoppeln der zugeordneten Treibstange (2, 13) einen Fangbereich
bildet.
10. Beschlag (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das kraftspeichernde Element (19) lösbar an der ersten Treibstange (2) festlegbar
ist.
11. Beschlag (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das kraftspeichernde Element (19) ein erstes Federelement einstückig ausbildet mit
einem an dem Flügel in Anlage bringbaren Mittelstück (26) und mindestens einer von
dem Mittelstück (26) abstehenden und an die Treibstange (2) in Anlage bringbaren Federlasche
(27).
12. Beschlag (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das kraftspeichernde Element (19) ein zweites Federelement einstückig ausbildet mit
einem Mittelstück (26) und mindestens einer gegenüber dem Mittelstück (26) federelastisch
auslenkbaren Haltelasche (28), durch die in Zusammenwirkung mit dem Festlegemittel
(30) der ersten Treibstange (2) das kraftspeichernde Element (19) auf die erste Treibstange
(2) einrastend aufsteckbar ist.
13. Beschlag (1) nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Federelement im wesentlichen U-förmig ausgebildet ist mit zwei Haltelaschen
(28) auf gegenüberliegenden Seiten des Mittelstücks (26).
14. Beschlag (1) nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltelasche (28) an ihrem vom Mittelstück (26) entfernten Bereich eine Aufweitung
(36) aufweist.
15. Beschlag (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß das kraftspeichernde Element (19) ein Stanz-/Biegeteil ist.
16. Beschlag (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß das kraftspeichernde Element (19) aus einem Chrom- und Nickel-haltigen Stahl hergestellt
ist.