Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Schlüsselbüchse, wie sie, in Gebäudeaussenmauern eingelassen
und mit denselben verklebt, dazu verwendet werden, für Notfälle wie den Ausbruch eines
Brandes oder einen Chemieunfall Gebäudeschlüssel so aufzubewahren, dass sie für Befugte,
z. B. Feuer- oder Chemiewehr, in jedem Fall zugänglich, für Unbefugte aber unzugänglich
sind.
Stand der Technik
[0002] Eine bekannte gattungsgemässe Schlüsselbüchse ist z. B. einem Prospekt 'Zugangssystem'
der Firma Helbling & Co. AG Feuerwehrtechnik, CH-8645 Jona entnehmbar. Der Deckel
kann dort ohne weiteres zur Seite geschwenkt werden, so dass die Schlüsselöffnung
des Schliesszylinders freiliegt. Dies eröffnet, falls keine besonderen Vorkehrungen
getroffen sind, Vandalen die Möglichkeit, die Schlüsselöffnung z. B. mit einem Klebstoff
oder einer sonstigen an der Luft aushärtenden Substanz zu vergiessen oder auf andere
Weise unbrauchbar zu machen. Bei eingetretenem Notfall hat dies zur Folge, dass die
Schlüsselbüchse nicht wie vorgesehen mittels des Büchsenschlüssels geöffnet werden
kann und der Gebäudeschlüssel nicht zugänglich ist. Dies kann schwerwiegenden Zeitverlust
nach sich ziehen.
Darstellung der Erfindung
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemässe Schlüsselbüchse so
auszubilden, dass Angriffe von Vandalen auf dieselbe vereitelt werden oder mindestens
sehr erschwert sind. Diese Aufgabe wird durch die Merkmale im Kennzeichen des Anspruchs
1 gelöst. Die durch die Erfindung erzielten Vorteile liegen darin, dass mindestens
die Schlüsselöffnung wenigstens für Unbefugte normalerweise unzugänglich ist und ein
Vergiessen oder sonstiges Blockieren derselben nicht möglich ist.
[0004] Die durch die Erfindung erzielten Vorteile liegen darin, dass der Gebäudeschlüssel
im Bedarfsfall für Befugte mit Sicherheit rasch zugänglich ist und Zeitverluste, die
vor allem bei der Brandbekämpfung äusserst schwerwiegende Folgen haben können, nicht
eintreten.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0005] Im folgenden wird die Erfindung anhand von Figuren, welche lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellen, näher erläutert. Es zeigen
- Fig. 1a
- einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemässe Schlüsselbüchse mit einem Verschluss
in der Verriegelungsstellung, längs A-A in Fig. 1b,
- Fig. 1b
- eine Vorderansicht der erfindungsgemässen Schlüsselbüchse gemäss Fig. 1a,
- Fig. 2a
- einen Längsschnitt durch einen inneren Teil des Verschlusses der erfindungsgemässen
Schlüsselbüchse gemäss Fig. 1a,b in der Verriegelungsstellung, entsprechend A-A in
Fig. 2b,
- Fig. 2b
- eine Draufsicht auf die Innenseite des erfindungsgemässen Verschlusses in der Verriegelungsstellung,
- Fig. 2c
- einen Querschnitt durch den inneren Teil des erfindungsgemässen Verschlusses in der
Verriegelungsstellung, längs C-C in Fig. 2a,
- Fig. 3a
- einen Längsschnitt durch einen inneren Teil des erfindungsgemässen Verschlusses der
erfindungsgemässen Schlüsselbüchse gemäss Fig. 1a,b in der Entriegelungsstellung,
entsprechend A-A in Fig.3b,
- Fig. 3b
- eine Draufsicht auf die Innenseite des erfindungsgemässen Verschlusses in der Entriegelungsstellung
und
- Fig. 3c
- einen Querschnitt durch den inneren Teil des erfindungsgemässen Verschlusses in der
Verriegelungsstellung, längs C-C in Fig. 3a,
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0006] Das zylindrische Gehäuse der Schlüsselbüchse weist (Fig. 1a) eine umlaufende Seitenwand
1 auf und ist einseitig durch eine feste Rückwand 2 abgeschlossen. Konzentrisch zur
Seitenwand 1 ist innerhalb des Gehäuses ein Schlüsselrohr 3 angeordnet, das mit einem
Hinterende an die Rückwand 2 stösst, während es vorne offen ist. In diesem Bereich
ist die Seitenwand 1 mit dem Schlüsselrohr 3 durch eine ringförmige Rosette 4 verbunden.
Sie bilden einen Rahmen, der die kreisrunde Oeffnung der Schlüsselbüchse umgibt. Die
Oeffnung ist durch ein rundes Verschlussteil 5 verschlossen, dessen Aussenschicht
von einer ringförmigen Verschlussplatte 6 aus rostfreiem Stahl mit einer aussen umlaufenden,
nach innen gerichteten Schürze 7 gebildet wird, die einen an die Verschlussplatte
6 anschliessenden ringförmigen Einsatz 8 umgibt und an der eine ringförmige Halterung
9 verankert ist, welche an die Rückseite des Einsatzes 8 anschliesst und ihn festhält.
Der Einsatz 8 ist ca. 2 cm breit und besteht mindestens zum Teil aus organischem Weichmaterial,
das zusammen mit der Verschlussplatte 6 Angriffe mit Trennscheiben weitgehend wirkungslos
macht.
[0007] Beim Durchschneiden der Verschlussplatte 6 erhitzt sich nämlich die Trennscheibe
so weit, dass sie beim Eindringen in den Einsatz 8 das Material desselben zum Schmelzen
bringt. Die Schmelze überzieht die Trennscheibe mit einer glatten Schicht, die insbesondere
die Unebenheiten in der Oberfläche der Trennscheibe ausfüllt und dieselbe unwirksam
macht. Als Weichmaterialien für den Einsatz 8 kommen im Grunde alle Stoffe in Frage,
die die erwähnte Wirkung zeigen, d. h. die bei den entstehenden Temperaturen schmelzen
oder erweichen und deren Schmelze die Trennscheibe derart überzieht, dass sie unwirksam
wird. Voraussetzung dafür dürfte sein, dass der Schmelz- oder Erweichungspunkt nicht
mehr als 260°C beträgt. Andererseits darf das Weichmaterial nicht zu leicht zum Schmelzen
und zum Auslaufen gebracht werden können und muss insbesondere bei Zimmertemperatur
fest sein.
[0008] Bevorzugt werden organische Materialien mit einem Schmelzoder Erweichungspunkt zwischen
80°C und 250°C, bei denen ausserdem die Viskosität der Schmelze verhältnismässig hoch
ist. Besonders bewährt haben sich Kunststoffe, insbesondere thermoplastische Kunststoffe,
etwa auf der Basis von Polyoxymethylen oder Polyamid. Aus Delrin (Polyoxymethylen)
und Ultramid B (Polyamid) wurden z. B. Weichschichten hergestellt, die eine Korund-beschichtete
Trennscheibe schon kurz nach dem Eindringen derselben vollständig unwirksam machten.
Diese Materialien waren auch sehr schwer von der Trennscheibe zu entfernen. Denkbar
ist auch die Verwendung von anderen Polymeren, von Fetten, Wachsen und Harzen.
[0009] Die Halterung 9 besteht aus Stahl. Hinter einer mittigen Oeffnung in der Verschlussplatte
6 ist ein Schliesszylinder 10 eingesetzt, der von der Verschlussplatte 6 festgehalten
wird und mit einer vorderen Schulter an den die Oeffnung umgebenden Randbereich derselben
stösst. Der Schliesszylinder 10 weist eine Schlüsselöffnung für den Eingriff eines
Büchsenschlüssels 11 auf. Er ist durch ein drehbar vor der Schlüsselöffnung angeordnetes,
mit einem Schlitz zum Durchstecken des Büchsenschlüssels 11 versehenes Stahlplättchen
mit einem eingesetzten Hartmetallteil gesichert, das Aufbohren und Auftrennen erschwert.
Das Schlüsselrohr 3 umschliesst einen Innenraum zur Aufnahme eines Gebäudeschlüssels
12. Es können natürlich auch andere Gegenstände dort untergebracht werden.
[0010] An die Halterung 9 schliesst ein Haltering 13 an, welcher aus drei Sektoren 14a,b,c
(s. Fig. 2a-c, 3a-c) besteht, welche mit Abstand aneinander anschliessen. Jeder der
Sektoren 14a,b,c weist einen über seinen Winkelbereich durchgezogenen Aussenteil 15
auf sowie einen über eine aussen angeordnete Schale 16 mit demselben verbundenen Innenteil
17, welcher eine mittige Ausnehmung 18 aufweist. Die Ausnehmungen 18 gestatten das
Einsetzen eines Verschlussriegels 19, der mit dem inneren Ende des Schliesszylinders
10 verschraubt ist. Zwischen zwei der Sektoren 14a,b,c des Halterings 13 sind jeweils,
gegenüber dem Innenteil 17 nach aussen versetzt, im die Oeffnung umgebenden Rahmen
verankerte und radial nach innen gerichtete Anschlagbolzen 20a,b,c angeordnet. Der
Verschlussriegel 19 weist drei radial nach aussen abstehende Verriegelungsnocken 21a,b,c
auf, welche in der Verriegelungsstellung (Fig. 2a-c) mit den Anschlagbolzen 20a,b,c
zur Deckung gebracht sind, so dass dieselben einen Anschlag bilden, der ein Abnehmen
des Verschlussteils 5 verhindert. Zur Entriegelung wird der Verschlussriegel 19 mittels
des Schliesszylinders in die Entriegelungsstellung (Fig. 3a-c) gedreht (s. Pfeile
in Fig. 2b,c), in der die Verriegelungsnocken 21a,b,c von den Anschlagbolzen 20a,b,c
frei sind und das Verschlussteil 5 nach aussen gezogen und die Schlüsselbüchse geöffnet
werden kann.
[0011] Zur Sicherung des Verschlusses für den Fall, dass der Schliesszylinder 10 aufgebohrt
wird, ist ein Sicherungsteil vorgesehen mit einer anschliessend an eine Bohrung 22
im Innenteil 17 des Sektors 14a des Halteringes 13 parallel zum Schliesszylinder 10
nach innen ragenden und durch eine abnehmbare Kappe 23 verschlossenen Hülse 24, in
welcher als Blockierteil ein Stift 25 verschieblich gelagert ist. Er steht durch eine
an der Kappe 23 abgestützte Spiralfeder 26 unter einer nach aussen gerichteten Vorspannung,
so dass er in der Verriegelungsstellung durch die Bohrung 22 und einen kurzen sich
in Umfangsrichtung erstreckenden Schlitz 27 im Verriegelungsnocken 21a ragt.
[0012] Damit der Verschlussriegel 19 in die Entriegelungsstellung gebracht werden kann,
ist, an denselben anschliessend und durch die gleiche Mutter gesichert am inneren
Ende des Schliesszylinders 10 als Entsicherungsteil eine etwa kreissektorförmige Kurvenscheibe
28 angebracht, mit einem Randstreifen, welcher eine mit dem Stift 25 wechselwirkende
Angriffsfläche 29 bildet. Sie greift durch eine seitliche Oeffnung in der Hülse 24
mit einem nach aussen weisenden Entsicherungsanschlag 30 an demselben ein. In der
Verriegelungsstellung des Verschlussriegels 19 ist der Entsicherungsanschlag 30 des
Stiftes 25 mit einem nach aussen versetzten Teil der Angriffsfläche 29 in Kontakt,
so dass er unter der Einwirkung der Spiralfeder 26 durch die Bohrung 22 im Innenteil
17 des Sektors 14a und den Schlitz 27 im Verriegelungsnocken 21a des Verschlussriegels
19 ragt.
[0013] Die Verdrehbarkeit des Verschlussriegels 19 wird bei dieser Stellung des Stiftes
25 auf einen kleinen Winkelbereich beschränkt, der durch die Länge des Schlitzes 27
bestimmt ist und ein Freiwerden der Verriegelungsnocken 21a,b,c von den Anschlagbolzen
20a,b,c nicht zulässt, so dass das Verschlussteil 5 nicht entriegelbar ist.
[0014] Da jedoch bei Verdrehung des Verschlussriegels 19 aus der Verriegelungsstellung die
Kurvenscheibe 28 mitgenommen wird und die Kontaktstelle mit dem Entsicherungsanschlag
30 sich auf der Angriffsfläche 29 nach innen verlagert, wird der Stift 25 aus dem
Schlitz 27 zurückgezogen, bevor er von dessen Ende erreicht wird, so dass er die Bewegung
des Verschlussriegels 19 nicht behindert und derselbe in die Entriegelungsstellung
gedreht werden kann. Wird der Verschlussriegel 19 mittels des Schliesszylinders 10
wieder in die Verriegelungsstellung gedreht (s. Pfeile in Fig. 3b,c), so kehren sich
auch die Bewegungen der Kurvenscheibe 28 und damit Stiftes 25 um, welcher unter der
Einwirkung der Spiralfeder 26 wieder in den Schlitz 27 geschoben wird.
[0015] Wird jedoch der Schliesszylinder 10 aufgebohrt, so wird mit der Verbindung desselben
mit dem Verschlussriegel 19 auch diejenige mit der Kurvenscheibe 28 zerstört. Die
Kurvenscheibe 28 fällt vom Schliesszylinder 10 ab, so dass der Stift 25, von der Einwirkung
der Kurvenscheibe 28 frei geworden, durch die Spiralfeder 26 nach aussen gedrückt
wird, bis er an den Aussenteil 15 des Sektors 14a des Halteringes 13 anstösst. Er
ragt dann durch den Schlitz 27 am Verriegelungsnocken 21a des Verschlussriegels 19,
durch die Bohrung 22 am Innenteil 17 des Sektors 14a und ein Stück weit in die Hülse
24, so dass er die Verdrehbarkeit des Verschlussriegels 19 auf den oben erwähnten
kleinen Winkelbereich einschränkt und eine Entriegelung des Verschlussteils 5 verhindert.
[0016] Es ist möglich, statt einer Kurvenscheibe eine ebene Scheibe zu verwenden, die den
Stift stets ausser Eingriff mit dem Verschlussriegel hält, so dass dieser erst hergestellt
wird, wenn die Scheibe abfällt. Da die Bewegung des Stiftes jedoch durch unvorhergesehene
Einflüsse behindert werden könnte und ausserdem die Feder unter starker Dauerspannung
bliebe, ist es sicherer, den Stift so zu führen, dass er in der Verriegelungsstellung
mit dem Verschlussriegel eingreift. Auch weitergehende Abwandlungen sind natürlich
möglich. Entscheidend ist das Vorhandensein einer Sicherungseinrichtung, welche mindestens
in der Verriegelungsstellung des Verschlussriegels denselben blockiert, wenn sie nicht
durch anderweitige Einwirkung, insbesondere die eines Entsicherungselements, das bei
Trennung des Verschlussriegels vom Schliesszylinder ausser Kraft gesetzt wird, daran
gehindert wird.
[0017] Zum Schutz vor allem des Schliesszylinders 10 ist (Fig. 1a,b) ein kreisrunder Deckel
31 aus rostfreiem Stahl vor der Verschlussplatte 6 angebracht, der dieselbe vollständig
abdeckt. Insbesondere ist die Frontseite des Schliesszylinders 10 mit der Schlüsselöffnung
nicht zugänglich. Der Deckel 31 weist eine vollständig ebene, glatte Aussenfläche
auf, während sein umlaufender Rand teilweise abgeschrägt ist. Er ist schwenkbar aufgehängt,
und zwar mittels eines in der Rosette 4 am unteren Rand des Gehäuses drehbar gelagerten
Bolzens 32, der die zur Achse des Gehäuses parallele Schwenkachse des Deckels 31 bildet.
Eine Schenkelfeder 33 übt auf denselben ein Drehmoment aus, welches ihn aus der Schliesstellung
um 180° in eine in Fig. 1b gestrichelt dargestellte Position zu drehen sucht, in welcher
er die Verschlussplatte 6 vollständig freigibt. Das Drehmoment kann statt wie beschrieben
durch die Schenkelfeder 33 oder zusätzlich dazu durch die Einwirkung der Schwerkraft
auf den Deckel 31 erzeugt werden, indem der Bolzen 32 leicht asymmetrisch, d. h. gegen
die vertikale und axiale Symmetrieebene des Deckels 31 seitlich versetzt angeordnet
ist.
[0018] Im Normalfall wird eine Verschwenkung des Deckels 31 aus der Schliessstellung jedoch
durch eine Verriegelungsvorrichtung 34 verhindert, welche am oberen Rand des Gehäuses
zwischen der Seitenwand 1 desselben und dem Schlüsselrohr 3 angeordnet ist. Sie umfasst
einen Verriegelungsstift 35, welcher senkrecht zum Deckel 31 verschiebbar in der Rosette
4 gelagert und durch eine Druckfeder 36 mit einer gegen den Deckel 31 wirkenden Kraft
beaufschlagt ist. Er wird so in der in Fig. 1a dargestellten Verriegelungsstellung
festgehalten, in der er in eine Ausnehmung 37 an der Innenseite des Deckels 31 eingreift,
so dass derselbe unverschwenkbar in der Schliessstellung festgehalten wird. Das entgegengesetzte
Ende des Verriegelungsstiftes 35 ragt in das Innere eines Elektromagneten 38 und ist
von dessen Wicklung umgeben. Ueber eine elektrische Leitung 39, über welche die Schlüsselbüchse
z. B. an eine Alarmzentrale angeschlossen ist, kann der Elektromagnet 38 betätigt
werden. Am gegen den Deckel 31 gerichteten Ende trägt der Verriegelungsstift 35 einen
starken Permanentmagneten 40.
[0019] Soll nun im Fall eines Alarms die Schlüsselbüchse geöffnet werden, so muss zuerst
der Deckel 31 entriegelt werden. Dies geschieht durch ein elektrisches Signal, einen
Stromstoss, der über die Leitung 39 an die Schlüsselbüchse gelangt und den Elektromagneten
38 aktiviert, der den Verriegelungsstift 35, dessen hinterer Abschnitt als Anker in
das von dessen Wicklung umgebene Innere des Elektromagneten 38 ragt, aus der Verriegelungsstellung
zurückzieht. Der Deckel 31 wird daraufhin durch die Schenkelfeder 33 und die Einwirkung
der Schwerkraft um 180° in die in Fig. 1b gestrichelt dargestellte Stellung gedreht
und gibt die Front des Verschlussteils 5 frei. Nun kann der Büchsenschlüssel 11 in
die Schlüsselöffnung des Schliesszylinders 10 eingeführt und der Verschlussteil 5
entriegelt und entfernt werden, worauf der Gebäudeschlüssel 12 entnommen werden kann.
[0020] In vielen Fällen ist es wünschenswert, dass die Schlüsselbüchse, z. B. für Inspektionszwecke,
auch ohne Auslösung eines Alarms und ohne entsprechendes Signal an den Elektromagneten
38 geöffnet werden kann. Bei der beschriebenen Ausführung ist dies mit einem geeigneten
Werkzeug möglich, nämlich einem starken Permanentmagneten, der an der Stelle, an welcher
an der Innenseite die Ausnehmung 37 angeordnet ist, mit zu der des Permanentmagneten
40 entgegengesetzter, d. h. denselben abstossender Polung gegen die Aussenseite des
Deckels 31 gedrückt wird, so dass durch die Wechselwirkung der Permanentmagneten der
Verriegelungsstift 35 aus der Verriegelungsstellung zurückgedrückt und der Deckel
31 aus der Schliessstellung geschwenkt wird.
[0021] Zur Sicherung des Gebäudeschlüssels 12 kann derselbe in den vom Schlüsselrohr 3 umgebenen
Innenraum gelegt und dann die Verschlussplatte 5 aufgesetzt und mittels des Büchsenschlüssels
11 durch den Schliesszylinder 10 gesichert werden. Wird schliesslich der Deckel 31
in die Schliessstellung geschwenkt, so wird der Verriegelungsstift 35 durch die Druckfeder
36 selbsttätig in die Verriegelungsstellung gebracht und der Deckel 31 verriegelt.
[0022] Es sind natürlich verschiedene Abwandlungen der Erfindung möglich, ohne dass damit
der grundsätzliche Erfindungsgedanke verlassen würde. So ist es ohne weiteres denkbar,
keine Möglichkeit der Entriegelung des Deckels durch unmittelbare äussere Einwirkung
auf die Schlüsselbüchse vorzusehen, sondern lediglich Fernentriegelung, vorzugsweise
über eine geeignete Leitung. Die Fernentriegelung kann jedoch statt wie dargestellt
auf elektromagnetischem Wege auch pneumatisch, hydraulisch oder auf andere mechanische
Weise erfolgen. Auch eine Fernentriegelung durch elektromagnetische Wellen - Funk-,
Infrarot- oder optische Signale - ist denkbar. Umgekehrt kann auch auf die Möglichkeit
der Fernentriegelung verzichtet und lediglich die Möglichkeit der Entriegelung durch
unmittelbare äussere Einwirkung auf die Schlüsselbüchse vorgesehen werden.
[0023] Auch wenn vorgesehen ist, eine Entriegelung des Deckels durch unmittelbare äussere
Einwirkung auf denselben zu ermöglichen, so sind neben dem beschriebenen magnetischen
auch andere Wege möglich. Entscheidend ist stets, dass der Deckel, der im Fall eines
Alarms durch Befugte leicht und schnell entriegelbar sein muss, im übrigen weder ohne
weiteres, also ohne Einsatz spezieller Werkzeuge geöffnet werden kann noch so manipuliert
werden kann, dass er auch mit den vorgesehenen Werkzeugen nicht oder nicht sofort
zu öffnen ist. Dies kann auch erreicht werden, indem eine Entriegelung mit mechanischen,
z. B. pneumatischen Werkzeugen ermöglicht wird. Sie kann etwa eine grosse mechanische
Kraft erfordern, die ohne ein Spezialwerkzeug nicht aufgebracht werden kann. Die beschriebene
Methode, bei welcher ein starker Permanentmagnet als Spezialwerkzeug zur Entriegelung
eingesetzt wird, hat den besonderen Vorteil, dass sie keinerlei Oeffnungen am Gehäuse
der Schlüsselbüchse erfordert und insbesondere die Geschlossenheit der Front in keiner
Weise beeinträchtigt zu werden braucht.
Bezugszeichenliste
[0024]
- 1
- Seitenwand
- 2
- Rückwand
- 3
- Schlüsselrohr
- 4
- Rosette
- 5
- Verschlussteil
- 6
- Verschlussplatte
- 7
- Schürze
- 8
- Einsatz
- 9
- Halterung
- 10
- Schliesszylinder
- 11
- Büchsenschlüssel
- 12
- Gebäudeschlüssel
- 13
- Haltering
- 14a,b,c
- Sektoren des Halterings 13
- 15
- Aussenteil des Sektors 14a,b,c
- 16
- Schale des Sektors 14a,b,c
- 17
- Innenteil des Sektors 14a,b,c
- 18
- Ausnehmung im Innenteil 17
- 19
- Verschlussriegel
- 20a,b,c
- Anschlagbolzen
- 21a,b,c
- Verriegelungsnocken
- 22
- Bohrung im Innenteil 17
- 23
- Kappe
- 24
- Hülse
- 25
- Stift
- 26
- Spiralfeder
- 27
- Schlitz im Verriegelungsnocken 21a
- 28
- Kurvenscheibe
- 29
- Angriffsfläche
- 30
- Entsicherungsanschlag
- 31
- Deckel
- 32
- Bolzen
- 33
- Schenkelfeder
- 34
- Verriegelungsvorrichtung
- 35
- Verriegelungsstift
- 36
- Druckfeder
- 37
- Ausnehmung im Deckel 31
- 38
- Elektromagnet
- 39
- Leitung
- 40
- Permanentmagnet
1. Schlüsselbüchse mit einem Gehäuse, das einen über eine Oeffnung zugänglichen Innenraum
zur Aufnahme eines Gegenstandes, insbesondere eines Gebäudeschlüssels (12) umgibt,
welche Oeffnung durch ein Verschlussteil (5) verschliessbar ist, das eine von der
Aussenseite des Gehäuses zugänglichen Schlüsselöffnung zur Einführung eines Büchsenschlüssels
(11) aufweist, sowie mit einem Deckel (31), der in der Schliessstellung mindestens
die Schlüsselöffnung des Schliesszylinders (10) abdeckt, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Verriegelungsvorrichtung (34) aufweist, durch welche der Deckel (31) in
der Schliessstellung derart verriegelbar ist, dass eine Entriegelung desselben durch
direkte äussere Einwirkung höchstens mittels eines Werkzeugs möglich ist.
2. Schlüsselbüchse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungsvorrichtung (34) ein bewegliches Verriegelungsteil umfasst, welches
in einer Verriegelungsstellung den Deckel (31) durch Eingriff in eine Ausnehmung (37)
an seiner Innenseite in der Schliesstellung verriegelt.
3. Schlüsselbüchse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Verriegelungsteil mit einer elastischen Kraft beaufschlagt ist, welche es in
der Verriegelungsstellung festhält.
4. Schlüsselbüchse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelung durch ein Fernsignal lösbar ist.
5. Schlüsselbüchse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass an die Schlüsselbüchse eine Leitung (39) anschliesst, über welche das Fernsignal
elektrisch, pneumatisch oder hydraulisch an die Verriegelungsvorrichtung (34) übertragbar
ist.
6. Schlüsselbüchse nach Anspruch 1 und Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungsvorrichtung (34) einen Elektromagneten (38) umfasst, mittels dessen
das Verriegelungsteil durch ein elektrisches Fernsignal aus der Verriegelungsstellung
bewegbar ist.
7. Schlüsselbüchse nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine Entriegelung durch direkte äussere Einwirkung eines magnetischen Werkzeugs möglich
ist.
8. Schlüsselbüchse nach den Ansprüchen 2 und 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungsvorrichtung (34) einen mit dem Verriegelungsteil in Wirkverbindung
stehenden Permanentmagneten (40) umfasst, auf welchen von ausserhalb der Schlüsselbüchse
mittels des magnetischen Werkzeugs derart eingewirkt werden kann, dass das Verriegelungsteil
aus der Verriegelungsstellung bewegt wird.
9. Schlüsselbüchse nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Verriegelungsteil als im wesentlichen senkrecht zum Deckel verschiebbarer Verriegelungsstift
(35) ausgebildet ist.
10. Schlüsselbüchse nach den Ansprüchen 6 und 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Elektromagnet (38) direkt auf einen Teil des Verriegelungsstiftes (35) einwirkt.
11. Schlüsselbüchse nach Anspruch 8 und Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Permanentmagnet (40) im Bereich des gegen den Deckel (31) weisenden Endes des
Verriegelungsstiftes (35) befestigt ist.
12. Schlüsselbüchse nach einem der Ansprüche 2 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Deckel (31) um eine Schwenkachse aus der Schliessstellung schwenkbar an der Schlüsselbüchse
befestigt ist und in der Schliessstellung mit einer Kraft beaufschlagt ist, welche
geeignet ist, ihn bei Entriegelung aus der Schliesstellung zu schwenken.
13. Schlüsselbüchse nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Oeffnung von einem Rahmen umgeben ist und der innere Endbereich eines Schliesszylinders
(10) am Verschlussteil (5) mit mindestens einem Verschlussriegel (19) verbunden ist,
der durch Drehung des Schliesszylinders (10) zwischen einer Verriegelungsstellung,
in der er hinter einen Anschlag am Rahmen greift und einer Entriegelungsstellung,
in der er vom Anschlag frei ist, verstellbar ist.
14. Schlüsselbüchse nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschlussteil (5) eine Sicherungseinrichtung umfasst, welche ohne Einwirkung
in der Verriegelungsstellung eine Verstellung des Verschlussriegels (19) in die Entriegelungsstellung
blockieren würde sowie ein gleichfalls mit dem inneren Endbereich des Schliesszylinders
(10) verbundenes Entsicherungselement, das mindestens bei Verstellung des Verschlussriegels
(19) in die Entriegelungsstellung derart auf die Sicherungseinrichtung einwirkt, dass
die Blockierung des Verschlussriegels (19) durch dieselbe aufgehoben wird.
15. Schlüsselbüchse nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschlussriegel (19) und das Entsicherungselement unmittelbar aufeinanderfolgend
mit dem Schliesszylinder (10) verbunden sind.
16. Schlüsselbüchse nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherungseinrichtung ein Blockierelement umfasst, welches mindestens ohne Einwirkung
in der Verriegelungsstellung vorgespannt in einer Eingriffsposition gehalten wird,
in der es einen Verstellung des Verschlussriegels (19) gegen die Entriegelungsstellung
begrenzenden Anschlag bildet und das Entsicherungselement mindestens bei Verstellung
des Verschlussriegels (19) in die Entriegelungsstellung das Blockierelement gegen
die Vorspannung von der Eingriffsposition fernhält, so dass dieses die Verstellung
nicht behindert.
17. Schlüsselbüchse nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Blockierelement am Rahmen befestigt ist und das Entsicherungselement eine bewegliche
Angriffsfläche (29) aufweist, von jeweils ein Teil mit einem Entsicherungsanschlag
(30) am Blockierelement eingreift, wobei die Positionen des jeweils mit dem Blockierelement
eingreifenden Teils der Angriffsfläche (29) in der Verriegelungsstellung und in der
Entriegelungsstellung verschieden sind, derart, dass das Blockierelement in der ersteren
in der Eingriffsposition ist.
18. Schlüsselbüchse nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, dass das Blockierelement als Stift (25) ausgebildet ist und die Vorspannung durch eine
auf den Stift (25) einwirkende Feder hergestellt ist.
19. Schlüsselbüchse nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass der Stift (25) in einer zum Schliesszylinder (10) mindestens annähernd parallelen
Hülse (24) angeordnet ist, welche lediglich eine die Einwirkung des Entsicherungselements
auf den Stift (25) zulassende seitliche Oeffnung aufweist.
20. Schlüsselbüchse nach einem der Ansprüche 13 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschlussriegel (19) am inneren Ende des Schliesszylinders (10) befestigt und
im wesentlichen scheibenförmig ausgebildet ist mit mehreren über seinen Umfang verteilten
Verriegelungsnocken (21a, 21b, 21c), welche in der Schliesstellung mit mehreren im
Rahmen verankerten, gegen den Schliesszylinder (10) vorstehenden Anschlagbolzen (20a,
20b, 20c) zusammenwirken, die den Anschlag bilden.
21. Schlüsselbüchse nach Anspruch einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschlussteil (5) eine Verschlussplatte (6) und einen an der Innenseite derselben
anschliessenden Einsatz (8) aus Weichmaterial aufweist, der einen Schliesszylinder
(10) ringartig umgibt.
22. Schlüsselbüchse nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass der Schmelzpunkt des Weichmaterials zwischen 80°C und 250°C liegt.
23. Schlüsselbüchse nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass das Weichmaterial ein thermoplastischer Kunststoff ist.
24. Wandelement nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, dass der thermoplastische Kunststoff ein Polyamid oder ein Polyoxymethylen ist.