[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zur Bestückung von Steckergehäusen
mit konfektionierten Kabelenden eines Kabels, wobei eine Bestückungseinheit die Kabelenden
in Zellen der Steckergehäuse einführt.
[0002] Mit der Anmeldeschrift EP 01810355.6 ist eine einer Konfektionieranlage nachgeschaltete
Bestückungsanlage angemeldet geworden, die die fertig konfektionierten Kabelenden
in ein erstes Steckergehäuse bzw. in ein zweites Steckergehäuse einführen. Am vorauseilenden
Kabelende ist ein Kontakt für das erste Steckergehäuse und am nacheilenden Kabelende
ein Kontakt für das zweite Steckergehäuse angeordnet. Eine Zubringereinheit übernimmt
von einer zweiten Transfereinheit die fertig konfektionierte Kabelschlaufe und übergibt
das vorauseilende Kabelende einer zweiten Übergabestation und das nacheilende Kabelende
je nach Kabelplan entweder einem rotierbaren Speicher oder, nachdem die zweite Übergabestation
erneut kabelfrei ist, der Übergabestation. Eine Bestückungseinheit übernimmt nacheinander
die Kabelenden an der zweiten Übergabestation und führt die Kabelenden in das entsprechende
Steckergehäuse ein.
[0003] Nachteilig bei der bekannten Einrichtung ist, dass um die Längsachse des Kabels verdrehte
Kontakte schlecht oder gar nicht in das Steckergehäuse einführbar sind. Bei Kontakten
mit beispielsweise rechteckförmigem Querschnitt, die in Steckergehäuse mit rechteckförmigen
Zellen passen, muss der Kontakt ohne Vedrehung bestückt werden.
[0004] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Die Erfindung, wie sie in Anspruch 1 gekennzeichnet
ist, löst die Aufgabe, die Nachteile der bekannten Einrichtung zu vermeiden und eine
Bestückungseinrichtung zu schaffen, die eine von der Verdrehung der Kontakte unabhängige
Bestückung von Steckergehäusen ermöglicht.
[0005] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen,
dass der durch den Kabelaufbau bedingte Drall und somit die Tendenz zum Drehen des
konfektionierten Kabelendes um die Kabellängsachse bei der Bestückung von Steckergehäusen
korrigierbar ist. Fehlerhaft bestückte Steckergehäuse, insbesondere bei im Querschnitt
viereckigen Kontakten und viereckigen Gehäusezellen, können mit der erfindungsgemässen
Einrichtung vermieden werden. Ausserdem kann der Kontakt rascher in die Gehäusezelle
eingeführt werden, weil jeder Kontakt präzise vorpositioniert ist.
[0006] Im folgenden wird die Erfindung anhand von ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
[0007]
Fig. 1
eine Konfektionieranlage mit einer nachgeschalteten Bestückungsanlage,
Fig. 2 einen Kabelplan zur Bestückung von Gehäusen,
Fig. 3
die Bestückung eines ersten und zweiten Gehäuses mit vorpositionierten Kabelenden,
Fig. 4 und Fig. 5
eine Dreheinheit zur Vorpositionierung eines Kabelendes,
Fig. 6 und Fig. 7
eine Abtasteinheit zum Feststellen der Kontaktlage,
Fig. 8
einen vom Greifer der Dreheinheit festgehaltener Kabelschuh mit Verdrehung,
Fig. 9
die Abtasteinheit bei der Feststellung der Kontaktlage,
Fig. 10 und Fig. 11 das aus Schattenbreite und Drehwinkel der Abtasteinheit aufgebaute
Schattenbild des Kontaktes mit Verdrehung,
Fig. 12
einen vom Greifer der Dreheinheit festgehaltener Kabelschuh mit Verdrehung und Verschiebung,
Fig. 13
das aus Schattenbreite und Drehwinkel der Abtasteinheit aufgebaute Schattenbild des
Kontaktes mit Verdrehung und Verschiebung,
Fig. 13a
die Schattenbreite bei einem bestimmten Drehwinkel der Abstasteinheit zur Bestimmung
der Verschiebung,
Fig. 13b
die Schattenbreite bei einem weiteren Drehwinkel der Abstasteinheit zur Bestimmung
der Verschiebung und
Fig. 14
ein Funktionsdiagramm zur Darstellung der Zusammenarbeit zwischen einer Zubringereinheit,
einer Abtasteinheit, einer Dreheinheit und einer Bestückungseinheit.
[0008] Fig. 1 zeigt eine Konfektionieranlage 20 für Kabel 21, die eine Kabeleinheit 22,
einen Kabelzubringer 23 und Konfektioniereinheiten 24 aufweist. Als Konfektioniereinheiten
24 sind beispielsweise Abisolierstationen 24.1, Tüllenstationen 24.2,24.3 und/oder
Crimpstationen 24.4,24.5 vorgesehen. Weitere und/oder andersartige Konfektionierstationen
sind auch möglich. Kabel 21 mit unterschiedlichen Querschnitten, Farben und Aufbau
sind in einem höhenverstellbaren Kabelwechsler 25 gehalten. Mit Kabel 21 sind in Sachen
Aufbau, Durchmesser, Farbe unterschiedliche Kabel bzw. Leiter inkl. Lichtleiter gemeint.
Der zu konfektionierende Kabeltyp wird durch Höhenverstellung des Kabelwechslers 25
in eine Richtstrecke 26 gebracht. Das vorauseilende Kabelende wird von einem Schlaufenleger
27 gefasst und horizontal um 180 Grad gedreht. Gleichzeitig wird das Kabel 21 mittels
eines Kabelvorschubes 28 vorgeschoben und mittels der Richtstrecke 26 gerichtet. Ein
Encoder 29 misst die Länge des vorgeschobenen Kabels 21, wobei sich beim Vorschieben
des Kabels 21 eine Kabelschlaufe 21.1 bildet. Der Kabelzubringer 23 besteht aus einer
entlang einer Transferführung 30 verschiebbaren ersten Transfereinheit 31 mit einer
ersten Greifereinheit 32 und aus einer entlang der Transferführung 30 verschiebbaren
zweiten Transfereinheit 33 mit einer zweiten Greifereinheit 34. Nicht dargestellt
ist ein erster Antrieb, der die erste Transfereinheit 31 entlang der Transferführung
30 bewegt. Nicht dargestellt ist ein zweiter Antrieb, der die zweite Transfereinheit
33 entlang der Transferführung 30 bewegt. Der erste bzw. zweite Antrieb kann beispielsweise
ein Schrittmotor sein, der die Transfereinheit 31 bzw. 33 mittels eines ersten Zahnriemens
bzw. zweiten Zahnriemens linear antreibt. Als Ausführungsvariante kann der Antrieb
beispielsweise auch ein Linearantrieb mit Linearmotor sein. Die Bewegungsrichtung
der Transfereinheiten 31,33 ist mit x bezeichnet. Die Bewegungsrichtungen der Greifereinheiten
32,34 sind mit y und z bezeichnet. Eine nicht dargestellte Steuereinrichtung steuert
und überwacht die Konfektionieranlage 20, wobei die Bewegungen insbesondere der Transfereinheiten
31,33 und der Greifereinheiten 32,34 frei programmierbar sind. Ausserdem kann die
Steuereinrichtung bei der Steuerung der Transfereinheiten 31,33 und der Greifereinheiten
32,34 beispielsweise bei einem Wechsel des zu konfektionierenden Kabeltyps die Bewegung
insbesondere der Greifereinheit 32,34 in y-Richtung sofort dem Kabeldurchmesser anpassen.
Als Mensch/Maschine-Schnittstelle dient eine nicht dargestellte Tastatur und ein nicht
dargestellter Bildschirm. Die erste Greifereinheit 32 übernimmt das eine Kabelende,
im weiteren vorauseilendes Kabelende 21.11 genannt, der Kabelschlaufe 21.1 vom Schlaufenleger
27 und das andere Kabelende, im weiteren nacheilendes Kabelende 21.12 genannt, der
Kabelschlaufe 21.1 vom Kabelwechsler 25. Nach dem Kabelschnitt bewegt sich die erste
Transfereinheit 31 zur Abisolierstation 24.1, die an den Kabelenden 21.11,21.12 den
Kabelmantel entfernt. Nach dem Abisoliervorgang bewegt sich die erste Transfereinheit
31 mit der Kabelschlaufe 21.1 weiter zu einer ersten Übergabestation 35, übergibt
dieser die Kabelschlaufe 21.1 und bewegt sich zur Ausgangsposition zurück. Die zweite
Transfereinheit 33 übernimmt an der ersten Übergabestation 35 die Kabelschlaufe 21.1
und bringt die Kabelschlaufe 21.1 zu mindestens einer Tüllenstation 24.2,24.3 und/oder
zu mindestens einer Crimpstation 24.4,24.5. Danach bewegt sich die zweite Transfereinheit
33 mit der fertig konfektionierten Kabelschlaufe 21.1 in die in Fig. 1 gezeigte Endlage
und wartet oder übergibt die Kabelschlaufe 21.1 einer nicht dargestellten weiteren
Übergabestation.
[0009] Wie in Fig. 1 gezeigt, ist der Konfektionieranlage 20 eine Bestückungsanlage 40 nachgeschaltet,
die die fertig konfektionierten Kabelenden 21.11,21.12 in ein erstes Steckergehäuse
41.1 bzw. in ein zweites Steckergehäuse 41.2 einführt. Am vorauseilenden Kabelende
21.11 ist ein Kontakt für das erste Steckergehäuse 41.1 und am nacheilenden Kabelende
21.12 ein Kontakt für das zweite Steckergehäuse 41.2 angeordnet. Eine Zubringereinheit
42 übernimmt von der zweiten Transfereinheit 33 oder von der weiteren Übergabestation
die fertig konfektionierte Kabelschlaufe 21.1 und übergibt das vorauseilende Kabelende
21.11 einer Positioniereinheit 43 und das nacheilende Kabelende 21.12 je nach Kabelplan
entweder einem beispielsweise rotierbaren Speicher 44 oder, nachdem die Positioniereinheit
43 erneut kabelfrei ist, der Positioniereinheit 43. Eine Bestückungseinheit 45 übernimmt
nacheinander die Kabelenden 21.11,21.12 lagerichtig an der Positioniereinheit 43 und
führt die Kabelenden 21.11,21.12 in das entsprechende Steckergehäuse 41.1,41.2 ein.
Die Steckergehäuse 41.1,41.2 sind in einem Gehäusehalter 46 einer Gehäusepalette 47
angeordnet. Die Gehäusepalette 47 führt eine mit einem Pfeil P1 symbolisierte Bewegung
aus, wobei die Bestückung der Palette 47 mit Gehäusen 41.1,41.2 und die Entnahme der
bestückten Gehäuse 41.1,41.2 manuell oder automatisch erfolgen kann. Die Zubringereinheit
42, der Speicher 44, die Positioniereinheit 43, die Bestückungseinheit 45 und die
Steckergehäuse 41.1,41.2 sind nebeneinander bzw. in einer Reihe angeordnet. Die Steckergehäuse
41.1,41.2 sind gleichliegend und werden mit gleichliegend transportierten Kabelenden
21.11,21.12 bestückt. Die für die Bestückung der Gehäuse 41.1,41.2 in z-Richtung notwendige
Bewegung (Bewegung für die nächsthöhere Zellenzeile) kann entweder von der Bestückungseinheit
45 oder von der Palette 47 ausgeführt werden.
[0010] Fig. 2 zeigt das erste Gehäuse 41.1 und das zweite Gehäuse 41.2, wobei die Gehäuse
41.1,41.2 Zellen 48 zur Aufnahme der Kontakte aufweisen. Damit die Bestückungseinheit
45 die Zellen 48 hindernisfrei anfahren kann, muss die unterste Zellenzeile von links
nach rechts zuerst, dann die nächst höhere Zellenzeile von links nach rechts und zuletzt
die oberste Zellenzeile bestückt werden. Fig. 2 zeigt den Kabelplan bzw. die Kabelreihenfolge
für die vorauseilenden Kabelenden 21.11 der Kabelschlaufen 21.1, wobei das erste Gehäuse
41.1 zwölf Zellen 48 zur Aufnahme von zwölf vorauseilenden Kabelenden 21.11 mit beispielsweise
je einer Kontakthülse 21.111 mit rundem Querschnitt aufweist. Die Kabelreihenfolge
entspricht der Bestückungsreihenfolge. Beim zweiten Gehäuse 41.2 für die Aufnahme
der nacheilenden Kabelenden 21.12 entspricht die Kabelreihenfolge nicht mehr der Bestückungsreihenfolge.
Beim zweiten Gehäuse 41.2 muss zuerst das nacheilende Kabelende 21.12 der dritten,
dann das nacheilende Kabelende 21.12 der zweiten und anschliessend das nacheilende
Kabelende 21.12 der ersten Kabelschlaufe 21.1 bestückt werden. Damit die oben erwähnte
Bestückungsreihenfolge möglich ist, werden die beispielsweise mit je einem Kabelschuh
21.121 mit viereckigem Querschnitt versehenen nacheilenden Kabelenden 21.12 der ersten
und zweiten Kabelschlaufe 21.1 im Speicher 44 zwischengelagert. Das nacheilende Kabelende
21.12 der dritten Kabelschlaufe 21.1 kann von der Bestückungsreihenfolge her gesehen
ohne Zwischenlagerung bestückt werden. Im zweiten Gehäuse 41.2 wird in der untersten
Zellenzeile nach dem nacheilenden Kabelende 21.12 der dritten Kabelschlaufe 21.1 das
nacheilende Kabelende 21.12 der zweiten und dann das nacheilende Kabelende 21.12 der
ersten Kabelschlaufe 21.1 in die entsprechende Zelle 48 eingeführt. Ein sinngemässer
Bestückungsablauf ergibt sich für die nächsthöhere Zellenzeile und die übernächsthöhere
Zellenzeile, wobei das nacheilende Kabelende 21.12 der siebten und elften Kabelschlaufe
21.1 von der Bestückungsreihenfolge her gesehen auch ohne Zwischenlagerung und die
nacheilenden Kabelenden 21.12 der restlichen Kabelschlaufen 21.1 in jedem Fall mit
Zwischenlagerung bestückt werden. Es können auch noch weitere Steckergehäuse vorgesehen
sein, die mittels Kabelschlaufen untereinander oder mit dem ersten oder zweiten Steckergehäuse
verbunden werden, wobei die weiteren Steckergehäuse mit Ausnahme des letzten Steckergehäuses
auch mit vorauseilenden Kabelenden bestückbar sind.
[0011] Fig. 3 zeigt die Bestückung des ersten Gehäuses 41.1 und des zweiten Gehäuses 41.2
mit den Kabelenden 21.11,21.12 der ersten Kabelschlaufen 21.1. Im ersten Gehäuse 41.1
ist das vorauseilende Kabelende 21.11 der ersten Kabelschlaufe 21.1 bereits bestückt,
wobei das nacheilende Kabelende 21.12 der ersten Kabelschlaufe 21.1 im Speicher 44
gelagert ist. Dann übernimmt die Zubringereinheit 42 das nacheilende Kabelende 21.12
der zweiten Kabelschlaufe 21.1 vom Speicher 44 und übergibt sie einer Dreheinheit
43.1 der Positioniereinheit 43. Die Bewegung in z- und x- Richtung der Zubringereinheit
42 ist mit einem Pfeil P2 symbolisiert. Die Dreheinheit 43.1 positioniert den Kabelschuh
21.121 des nacheilenden Kabelendes 21.12 anhand von Messdaten einer Abtasteinheit
43.2 der Positioniereinheit 43. Die Bestückungseinheit 45 übernimmt das nacheilende
Kabelende 21.12 der zweiten Kabelschlaufe 21.1 von der Dreheinheit 43.1 und bestückt
damit die entsprechende Zelle 48 des zweiten Gehäuses 41.2. Die Bewegung in x- und
y- Richtung der Bestückungseinheit 45 ist mit einem Pfeil P3 symbolisiert.
[0012] An Kabelenden gecrimpte Kontakte können sich auf dem Weg von den Konfektioniereinheiten
24 bis zum Gehäuse 41.1,41.2 infolge innerer Kabelspannungen und Übergaben von Greifer
zu Greifer bis zu 20° um die Kabellängsachse verdrehen. Verdrehte Kontakte erschweren
oder verunmöglichen die Bestückung des Kontaktes und führen zu fehlerhaft bestückten
Gehäusen. Die Positioniereinheit 43 misst berührungslos die Position des Kontaktes
und dreht den Kontakt in die Sollposition entsprechend der zu bestückenden Gehäusezelle.
Die Positioniereinheit 43 besteht aus der Dreheinheit 43.1 und der Abtasteinheit 43.2,
wobei die Dreheinheit 43.1 anhand von Messdaten der Abtasteinheit 43.2 den Kontakt
in die Sollposition bringt.
[0013] Fig. 4 und Fig. 5 zeigen die Dreheinheit 43.1 zur Positionierung von an Kabelenden
angeordneten Kontakten wie beispielsweise im Querschnitt viereckförmigen Kabelschuhen
21.121. Die Dreheinheit 43.1 weist eine Trommel 43.10 mit einer Öffnung 43.11 auf,
durch welche Öffnung 43.11 das Kabelende 21.12 in die Trommel 43.10 einlegbar ist.
In der Trommel 43.10 angeordnete Klemmgreifer 43.12 halten das Kabelende 21.12 fest.
Ein Greifer 43.13 der Dreheinheit 43.1 hält den Kontakt 21.121. An der Mantelfläche
der Trommel 43.10 sind ein Zahnkranz 43.14 und je Zahnkranzseite eine Lauffläche 43.15
vorgesehen. Stützrollen 43.16 stützen die Trommel 43.10 an den Laufflächen 43.15,
wobei die Trommel 43.10 mittels eines Ritzels 43.17 antreibbar ist. Ein Antrieb 43.18
versetzt eine Ritzelachse 43.171 via Pulleys 43.181 und Zahnriemen 43.182 in Bewegung,
wobei die Trommel 43.10 die mit dem Pfeil P4 symbolisierte Drehung ausführt.
[0014] Fig. 6 und Fig. 7 zeigen die Abtasteinheit 43.2 zum Feststellen der Lage des Kontaktes
bzw. zum berührungslosen Messen der Position des Kontaktes 21.121. Die Abtasteinheit
43.2 besteht aus einem Linearmodul 43.20 zur Bewegung eines Drehmoduls 43.21 mit Messkopf
43.22 in Kabelachsrichtung, wobei ein Spindelantrieb 43.23 mit Motor 43.24 das Drehmodul
43.21 entlang einer Führung 43.25 bewegt. Das Drehmodul 43.21 besteht aus einer Grundplatte
43.26, an der ein Motor 43.27 angeordnet ist, der via Pulley 43.28 und einem nicht
dargestellten Zahnriemen auf einen Zahnkranz 43.29 des Messkopfes 43.22 einwirkt.
Der Messkopf 43.22 mit optisch bedingter Länge ist im Uhrzeigersinn und im Gegenuhrzeigersinn
drehbar. In Fig. 7 ist der Messkopf 43.22 ohne Gehäuse 43.221 gezeigt. Eine beispielsweise
auf dem Laserprinzip arbeitende Lichtquelle 43.30 erzeugt einen horizontal gerichteten,
aufrechten (vertikalen) Lichtvorhang 43.31, der im Frontbereich des Messkopfes 43.22
mittels Spiegel 43.32 umgelenkt wird und von einem dem Spiegel 43.32 gegenüberliegend
angeordneten linearen CCD z Modul 43.33 (Charged Coupled Device) gemessen wird. Eine
weitere beispielsweise auf dem Laserprinzip arbeitende Lichtquelle 43.34 (nicht sichtbar
in Fig. 7, in einem 90° Winkel zur Lichtquelle 43.30 angeordnet) erzeugt einen horizontal
gerichteten, liegenden (horizontalen) Lichtvorhang 43.35, der im Frontbereich des
Messkopfes 43.22 mittels Spiegel 43.36 in die Vertikale umgelenkt wird und von einem
dem Spiegel 43.36 gegenüberliegend angeordneten linearen CCD x Modul 43.37 (Charged
Coupled Device) gemessen wird. In der im Frontbereich des Messkopfes 43.22 durch die
beiden Lichtvorhänge 43.31 und 43.35 aufgespannten Fläche wird der Kontakt 21.12-1
abgetastet, indem das Schattenbild des Kontaktes 21.121 in horizontaler Richtung und
in vertikaler Richtung erfasst wird. Der Messkopf 43.22 wird mittels Drehmodul 43.21
schrittweise um die Kabelachse gedreht, wobei die CCD Module 43.33 und 43,37 jeweils
den momentanen Schatten des Kontaktes 21.121 messen. Aus dem gesamten Schattenbild
kann die Verdrehung des Kontaktes 21.121 ermittelt werden. Nach dem Messzyklus wird
die Verdrehung mittels der Dreheinheit 43.1 korrigiert. Mit der Bewegung des Linearmoduls
43.20 (y-Richtung) kann aufgrund des dabei entstehenden Schattenbildes auch die Länge
des Kontaktes 21.121 festgestellt werden.
[0015] Beim Verarbeiten einer Kontaktart wird beim ersten Kontakt dieser Kontaktart die
Position in y-Richtung festgestellt und abespeichert, bei welcher Position die Messungen
der Schattenbilder in x,z-Richtung erfolgen.
[0016] Jedes CCD Modul 43.33,43.37 misst das Schattenbild bzw. die Breite des Schattens.
Aus der Breite des Schattens und des Drehwinkels des Messkopfes 43.22 können die Konturen,
die Verdrehung, die Achsen des Kontaktes 21.121 und die Abweichungen der Achsen in
x/z-Richtung ermittelt werden.
[0017] Vorteilhaft beim oben dargestellten Messverfahren und bei der oben dargestellten
Messeinrichtung ist der einfache Aufbau und die damit erzielte Genauigkeit des Messresultates.
Fremdlichtunempfindlich, reflexionsunempfindlich, keine Linsenfokussierung, kurze
Messzeiten sind weitere Vorteile. Ausserdem sind lange, dünne Gegenstände messbar,
was mit einer Frontalmessung kaum möglich ist.
[0018] Die Schattenmessung mit zwei Lichtvorhängen 43.31 und 43.35 hat zum Vorteil, dass
zur Ermittlung des Schattenbildes der totale Drehwinkel des Messkopfes 43.22 gegenüber
einer Schattenmessung mit einem Lichtvorhang halbiert werden kann.
[0019] Als Variante kann auch ein Messkopf mit nur einem Lichtvorhang verwendet werden.
Der Lichtvorhang kann auch mehrmals umgelenkt werden, was einen kürzeren Messkopf
zur Folge hat.
[0020] Fig. 8 zeigt den vom Greifer 43.13 der Dreheinheit 43.1 festgehaltene Kabelschuh
21.121 mit Verdrehung, der mit einem Rechteck von beispielsweise 6 mm auf 2,5 mm symbolisiert
ist. Auf der Abszisse ist die Ausdehnung in x-Richtung und auf der Ordinate ist die
Ausdehnung in z-Richtung aufgetragen. Der Kabelschuh 21.121 bzw. Kontakt liegt mit
der Kante im Drehpunkt, der dem Koordinatennullpunkt 0/0 entspricht. Der Kontakt 21.121
ist beispielsweise um den Winkel Theta von 20° im Uhrzeigersinn gedreht. Der Mittelpunkt
des Rechtecks ist mit + bezeichnet. Bei einer Kontakthülse 21.111 mit rundem Querschnitt
sind zur Schattenmessung beispielsweise Positioniernocken oder Einrastfedern von Bedeutung.
Durchbrüche bzw. Löcher sind auch erkennbar.
[0021] Fig. 9 zeigt die vom Messkopf 43.22 her gesehene Lage der Lichtvorhänge 43.31,43.35
bzw. die Lage der CCD Moduls 43.33,43.37 bei der ersten Schattenmessung. Der durch
den Kontakt 21.121 verursachte Schatten x bzw. Schatten z ist dunkel dargestellt.
Aufgezeichnet wird die Breite der Schatten x,z und der Drehwinkel des Messkopfes 43.22
zum Messzeitpunkt. Dann wird der Messkopf 43.22 um ein Winkelinkrement von beispielsweise
2° mittels Drehmodul 43.21 im Gegenuhrzeigersinn gedreht und erneut die Schattenbreite
x,z gemessen. Die Messschritte werden solange wiederholt, bis ein eindeutiges Minima
der Schattenbreite x bzw. der Schattenbreite z feststellbar ist.
[0022] Fig. 10 und Fig. 11 zeigen das aus Schattenbreite und Drehwinkel der Abtasteinheit
aufgebaute Schattenbild des Kontaktes mit Verdrehung. Auf der Abszisse ist der Drehwinkel
und auf der Ordinate ist die Schattenbreite aufgetragen. Fig. 10 zeigt das Schattenbild
des Schattens x in Funktion des Drehwinkels des Messkopfes 43.22 bzw. des CCD Moduls
x 43.37 mit einer Schattenmessung je 2° (Inkrement) des Drehwinkels. Fig. 11 zeigt
das Schattenbild des Schattens z in Funktion des Drehwinkels des Messkopfes 43.22
bzw. des CCD Moduls z 43.33 mit einer Schattenmessung je 2° des Drehwinkels und zwei
Lichtvorhängen 43.31,43.35. Bei einem Drehwinkel von 70° ist ein Minima an Schattenbreite
aufgetreten. Das Minima kann auch aus der Steigung der Tangente an die Hüllkurve bestimmt
werden. Bei einer Vorzeichenänderung der Tangentensteigung ist ein Minima aufgetreten.
Der zugehörige Drehwinkel entspricht der Verdrehung (Winkel Theta von 20°) des Kontaktes
21.121, wobei der Drehwinkel an die Dreheinheit 43.1 weitergegeben wird. Die Dreheinheit
43.1 dreht den Kontakt 21.121 um 20° von der Dreheinheit 43.1 aus gesehen im Gegenuhrzeigersinn.
Danach ist der Kontakt 21.121 in der Bestückungslage und bereit für die Übernahme
durch die Bestückungseinheit 45.
[0023] Fig. 12 zeigt den Kontakt 21.121 mit einer Verdrehung von Theta = 10° und einer Verschiebung
von delta x = - 2 und delta z = - 0,5 gemessen vom Drehpunkt bzw. Koordinatenmittelpunkt
0/0. Die Abmessungen des Rechteckes (Kontakt 21.121) entsprechen der Fig. 8.
[0024] Fig. 13 zeigt das Schattenbild des Schattens x (Kontakt 21.121 der Fig. 12) bei einer
Messung je 5° des Drehwinkels und einem totalen Drehwinkel des Messkopfes 43.22 von
360°. Für die Schattenmessung mit einem Lichtvorhang 43.35 ist ein gesamter Drehwinkel
von 180° notwendig. Das Schattenbild des Schattens z ist nicht dargestellt. Die Form
des Schattenbildes des Schattens z entspricht der Form des Schattenbildes des Schattens
x. Das Schattenbild des Schattens z ist jedoch gegenüber dem Schattenbild des Schattens
x auf der Abszisse um 90° verschoben. Fig. 13 zeigt vier Minimas der Schattenbreite
x bei einem Drehwinkel von 80°,170°,260° und 350°. Zur Bestimmung der Verdrehung und
der Verschiebung des Kontaktes 21.121 gemäss Fig. 12 ist bei einem Lichtvorhang (Schatten
x) ein totaler Drehwinkel von mindestens 180° notwendig. (Erfassen von zwei Minimas
der Schattenbreite x). Zur Bestimmung der Verdrehung und der Verschiebung des Kontaktes
21.121 gemäss Fig. 12 ist bei zwei Lichtvorhängen (Schatten x, Schatten z) ein totaler
Drehwinkel von mindestens 90° notwendig. (Erfassen von einem Minima der Schattenbreite
x und Erfassen von einem Minima der Schattenbreite z). Aus dem Minima Drehwinkel kann
die Verdrehung (Winkel Theta von 10°) des Kontaktes 21.121 abgeleitet und an die Dreheinheit
43.1 weitergegeben werden. Die Dreheinheit 43.1 dreht den Kontakt 21.121 um 10° von
der Dreheinheit 43.1 aus gesehen im Gegenuhrzeigersinn. Danach ist der Kontakt 21.121
in der Bestückungslage und bereit für die Übernahme durch die Bestückungseinheit 45.
Die Bestückungseinheit 45 berücksichtigt die aus den Schattenmessungen ableitbare
Verschiebung von delta x = - 2 und delta z = - 0,5 bei der Bestückung des Kontaktes
21.121. Die Verschiebungen können auch von der Gehäusepalette 47 berücksichtigt werden.
Die Verschiebungen können auch in der einen Richtung von der Bestückungseinrichtung
45 und in der anderen Richtung von der Gehäusepalette 47 oder umgekehrt berücksichtigt
werden.
[0025] In Fig. 12 sind die Ecken des Rechteckes bzw. Kontaktes 21.121 mit a,b,c,d und der
Mittelpunkt mit + bezeichnet. Die Abbildungen dieser Punkte auf dem CCD Modul 43.37
(Abstand des jeweiligen Punktes vom Nullpunkt des CCD Moduls) ergeben in Funktion
des Drehwinkels die in Fig. 13 dargestellten Kurven a,b,c,d,+.
[0026] Der Messkopf 43.22 kann mit den Lichtvorhängen 43.31,43.35 und mit den CCD Modulen
43.33,43.37 auch die Lage des Kontaktes 21.121 in y-Richtung messen. Das Linearmodul
43.20 bewegt das Drehmodul 43.21 mit dem Messkopf 43.22 auf den Kontakt 21.121 zu
bis die CCD Module 43.33,43.37 den Schatten des Kontaktes 21.121 sehen. Die so festgestellte
Lage des Kontaktes 21.121 wird an die Bestückungseinheit 45 weitergeleitet, die die
Lage des Kontaktes 21.121 in y-Richtung bei der Bestückung berücksichtigt.
[0027] Fig. 13a zeigt die Schattenbreite des Schattens x bei einem Drehwinkel von 80° des
Messkopfes 43.22 zur Bestimmung der Verschiebung des Kontaktes 21.121 mit der Verdrehung
und der Verschiebung gemäss Fig. 12. Die Schattenbreite im negativen Bereich entspricht
der Verschiebung delta z und kann aus dem Schattenbild der Fig. 13 beim ersten Minima
(80° Drehwinkel) von der Nulllinie in negativer Richtung bis zum Minima festgestellt
werden.
[0028] Fig. 13b zeigt die Schattenbreite des Schattens x bei einem Drehwinkel von 170° des
Messkopfes 43.22 zur Bestimmung der Verschiebung des Kontaktes 21.121 mit der Verdrehung
und der Verschiebung gemäss Fig. 12. Die Summe aus der Schattenbreite im positiven
Bereich und der Schattenbreite im negativen Bereich ergibt delta x. Die Verschiebung
in x-Richtung kann auch aus dem Schattenbild der Fig. 13 gelesen werden. Beim zweiten
Minima (170° Drehwinkel) erstreckt sich die Schattenbreite in positiver Richtung von
der Nulllinie bis zum Minima und in negativer Richtung von der Nulllinie bis zum Minima.
Die Summe der beiden (Teil-) Schattenbreiten ergibt delta x.
[0029] Fig. 14 ist eine selbstredende Darstellung der Zusammenarbeit zwischen der Zubringereinheit
42, der Abtasteinheit 43.2, der Dreheinheit 43.1 und der Bestückungseinheit 45. Die
Zubringereinheit 42 übergibt das Kabelende 21.11,21.12 der Dreheinheit 43.1. Danach
misst und bestimmt die Abtasteinheit 43.2 die Verdrehung des Kontaktes 21.111,21.121.
Die Verdrehung wird der Dreheinheit 43.1 übergeben, die aufgrund der Verdrehung die
Winkellage des Kontaktes 21.111,21.121 korrigiert. Danach übernimmt die Bestückungseinheit
45 den Kontakt 21.111,21.121. Nach der Übernahme wird die Verdrehung Theta des Kontaktes
21.111,21.121 von der Abtasteinheit 43.2 nachgemessen und die Verschiebung in x/z-Richtung
und die Lage des Kontaktes in y-Richtung bestimmt. Bei Abweichungen wird der Kontakt
21.111,21.121 erneut der Dreheinheit 43.1 übergeben und der Mess- und Korrekturvorgang
beginnt von neuem. Die x/y/z-Parameter werden von der Bestückungseinheit 45 und/oder
von der Gehäusepalette 47 berücksichtigt.
1. Verfahren zur Bestückung von Steckergehäusen mit konfektionierten Kabelenden eines
Kabels, wobei eine Bestückungseinheit die Kabelenden in Zellen der Steckergehäuse
einführt,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Position der an den Kabelenden (21.11,21.12) angeordneten Kontakte (21.111,21.121)
vor der Bestückung erfasst wird und die Kontakte (21.111,21.121) in Sollpositionen
gebracht werden, die den zu bestückenden Gehäusezellen entsprechen.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein aus Schattenbreite des Kontaktes (21.111,21.121) und Drehwinkel einer Abtasteinheit
(43.2) erzeugtes Schattenbild zur Positionserfassung verwendet wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass je Drehwinkel mindestens eine Schattenbreite erfasst wird, wobei der Drehwinkel durch
Rotation eines Messkopfes (43.22) der Abtasteinheit (43.2) inkremental verändert wird
bis mindestens ein Minima der Schattenbreite erreicht wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass aus dem Schattenbild des Kontaktes (21.111,21.121) die Verschiebung des Kontaktes
(21.111,21.121) in x/z-Richtung und aus dem Minima die Verdrehung Theta des Kontaktes
(21.111,21.121) bestimmbar sind.
5. Einrichtung zur Bestückung von Steckergehäusen mit konfektionierten Kabelenden eines
Kabels, wobei eine Bestückungseinheit die Kabelenden in Zellen der Steckergehäuse
einführt,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Positioniereinheit (43) mit einer Dreheinheit (43.1) und einer Abtasteinheit
(43.2) vorgesehen ist, welche Positioniereinheit (43) vor der Bestückung die Position
der an den Kabelenden (21.11,21.12) angeordneten Kontakte (21.111,21.121) erfasst
und in Sollpositionen bringt, die den zu bestückenden Gehäusezellen entsprechen.
6. Einrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Dreheinheit (43.1) drehbare Greifer (43.12) zum Halten und Drehen des zu positionierenden
Kontaktes (21.111,21.121) aufweist.
7. Einrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die drehbaren Greifer (43.12) in einer auf Stützrollen (43.16) drehbar gelagerten
Trommel (43.10) angeordnet sind.
8. Einrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Abtasteinheit (43.2) ein Drehmodul (43.21) mit einem drehbaren Messkopf (43.22)
und ein Linearmodul (43.20) zur Bewegung des Drehmoduls (43.21) in y-Richtung aufweist.
9. Einrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Messkopf (43.22) mindestens einen Lichtvorhang (43.31,43.35) und mindestens ein
CCD Modul (43.33,43.37) aufweist, wobei der Schatten des sich im Lichtvorhang (43.31,43.35)
befindenden Kontaktes (21.111,21.121) auf dem CCD Modul (43.33,43.37) abbildbar ist.
10. Einrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Lichtvorhang (43.35) und ein CCD Modul (43.37) zur Erfassung des Schattens in
x-Richtung und ein Lichtvorhang (43.31) und ein CCD Modul (43.33) zur Erfassung des
Schattens in z-Richtung vorgesehen sind.