[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Übertragung von Kommunikationsdaten zwischen
mindestens zwei in einem gemeinsamen Kommunikationsnetz an verschiedenen Netzpunkten
angeordneten Endgeräten gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1, ein Video-Konferenzsystem
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 13 und ein Video-Chat-System gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 15.
[0002] Herkömmlicherweise werden zur Sprach- und/oder Textkommunikation Kommunikationsgeräte,
wie Telefon, Telefaxgeräte, PCs zum Text-Chatten via Internet und zum Versenden bzw.
Empfangen von E-mails sowie Rundfunkgeräte verwendet. Für die Kommunikation mit Bildelementen
gibt es das Bild-Telefon, welches über ein auf ISDN-Standard basierendes Kommunikationsnetz
eine Video-Konferenz zwischen zwei Teilnehmern bzw. Teilnehmergruppen in zwei verschiedenen
Netzpunkten ermöglicht, PCs, die beispielsweise mittels der Software "Microsoft Netmeeting"
die Durchführung einer Video-Konferenz über auf Internet-Protokollen basierenden Kommunikationsnetzen
- wie LANs und WANs - mittels dem ITU-Standard H.323 realisieren und Einrichtungen
zum Senden und Empfangen von Fernsehübertragungen. Die mittels derartiger Kommunikationseinrichtungen
durchgeführten Kommunikationen lassen sich in drei verschiedene Gruppen, wie sie in
Fig. 1 wiedergegeben sind, einteilen.
[0003] Die erste Gruppe A betrifft die Kommunikation innerhalb eines Kommunikationsnetzes
zwischen zwei in verschiedenen Netzpunkten angeordneten Endgeräten, die jeweils von
Teilnehmern benutzt werden. Kommunikationsgeräte zur Durchführung einer derartigen
one-to-one Kommunikation sind Telefone, Bild-Telefone, Telefaxgeräte und PCs, mittels
welcher beispielsweise eine herkömmliche Video-Konferenz zwischen zwei Teilnehmern
oder das Einkaufen in Internet-Shops durchgeführt wird.
[0004] Die zweite Gruppe B betrifft die sogenannten one-to-many Kommunikationsverbindungen,
bei welchen von einem Teilnehmer mittels eines in einem Netzpunkt angeordneten sendenden
Gerätes Text-, Bild- und/oder Toninhalte an mehrere in verschiedenen Netzpunkten angeordnete
Endgeräte gesendet werden. Beispiele für one-to-many Kommunikationsverbindungen sind
Fernseh- und Rundfunkübertragungen, das Versenden von E-mails an mehrere Empfänger
sowie das Übertragen von Musik-, Video- und Textdaten, wie sie für das Übertragen
von Musikstücken, Bildern, Zeitschriften, Zeitungen und Büchern verwendet werden.
Beispielsweise können durch Zugriff auf einen gemeinsamen Server jeden Tag Textdaten,
die aktuelle Nachrichten wiedergeben, als Internet-Zeitung über das Internet an eine
Vielzahl von Endgeräten mit bestimmten E-mail-Adressen versendet werden.
[0005] Die dritte Gruppe C betrifft die many-to-one Kommunikationsverbindungen, d.h. ein
Benutzer greift mittels seines Endgerätes auf mehrere Inhaltsquellen zur Zusammenstellung
einer von ihm benötigten Inhaltskombination zu. Beispielsweise findet bei der Software
"MyYahoo" ein Zugriff auf den Inhalt verschiedener Webseiten statt, um sich die Angebote
verschiedener Anbieter zusammenstellen zu lassen.
[0006] Bei jeder der drei Gruppen A, B und C ist eine Übertragung von Bewegungsbilddaten
als Videodaten in Echtzeit möglich. Insbesondere bei der one-to-one Kommunikationsverbindung
gemäß der Gruppe A ist eine Übertragung von Bewegungsbilddaten mit hoher Qualität
in Echtzeit im Rahmen einer Video-Konferenz über auf ISDN-Standard basierende Verbindungen
möglich.
[0007] Zur Kommunikation über in die oben genannten Gruppen klassifizierten Kommunikationsverbindungen
ist das Prinzip des Chattens bekannt, wie es herkömmlicherweise für die echtzeitnahe
Texteingabe, Textübertragung und Textanzeige einer Zusammenschaltung zweier oder mehrerer
in einem in der Regel auf IP (Internet-Protokollen) basierenden Kommunikationsnetz
angeordnete Endgeräte verwendet wird. Entgegen dem herkömmlichen Telefonieren und
der Durchführung einer Video-Konferenz per Bild-Telefon wird beim Chatten ein Text,
der beispielsweise per Tastatur eingegeben und per Bildschirm ausgegeben wird, nahezu
in Echtzeit übertragen. Der zu übertragende Text benötigt vorteilhafterweise geringe
Übertragungsbandbreiten, ist logbar, kann z.B. in einem History File gespeichert werden,
auf bestimmte Stichwörter durchsucht werden und online maschinell verarbeitet werden.
Eine derartige maschinelle Weiterverarbeitung könnte die Übersetzung in eine Fremdsprache
sein.
[0008] Beim Chatten, welches eine asynchrone, Realzeit-nahe Kommunikation zwischen mehreren
Endgeräten darstellt, sind einerseits die Endgeräte online und somit jederzeit erreichbar,
andererseits werden die Kommunikationsdaten in quasi Realzeit übertragen. Die sich
aus den Kommunikationsdaten ergebende Information wird automatisch sequentialisiert,
so dass ein Unterbrechen des den Text eingebenden und sendenden Teilnehmers bzw. ein
"Ins-Wort-fallen" nicht möglich ist.
[0009] Das Chatten wird in der Regel durch Übertragung von Textdaten in auf IP basierenden
Kommunikationsnetzen mit Hilfe eines Chat-Servers realisiert. Das Chatten kann öffentlich
(Public Chat) über gemeinsame Kommunikationsnetze durchgeführt werden, bei dem der
wirkliche Name eines chattenden Teilnehmers nicht verwendet wird und nicht ermittelbar
ist. Der chattende Teilnehmer kann somit selber bestimmen, ob, wann und wieviel er
von seiner Person - evtl. auch schrittweise - bekanntgibt. Deshalb ist Chatten als
Kommunikationsform zum weltweiten Kennenlernen verschiedender Personen gut geeignet.
Beim Public Chat wird das spätere Zuschalten eines beliebigen dritten Teilnehmers,
der ein Zuschalten wünscht, in bereits bestehende Chatverbindungen im Gegensatz zum
Private Chat ermöglicht.
[0010] Sobald zusätzlich zu den Textdaten oder anstelle der Textdaten Videodaten beim Chatten
übertragen werden sollen, treten Probleme bei der benötigten Größe der Übertragungsbandbreite
auf, die mindestens 128 kbit/s zur Übertragung von Bilddaten betragen müssen. Insbesondere
für die Übertragung von Bewegungsbilddaten über Internet oder Intranet mittels Multimedia-PCs
werden große Bandbreiten benötigt. Abhängig von diesen Bandbreiten erscheinen die
sich bewegenden Bilder mehr oder weniger in einzelne Standbilder unterteilt.
[0011] Bisher war eine Video-Konferenz mit maximal zwei Teilnehmern bzw. zwei Teilnehmergruppen
an zwei verschiedenen Netzpunkten des eines auf ISDN-Standard basierenden Kommunikationsnetzes
möglich. Das Text-Chatten ist zwischen mehreren Teilnehmern bzw. Teilnehmergruppen,
die ihre Endgeräte an verschiedenen Netzpunkten des Kommunikationsnetzes angeordnet
haben, möglich.
[0012] Aufgabe der Erfindung ist es demzufolge, ein Verfahren zur Übertragung von Kommunikationsdaten
dahingehend weiter zu entwickeln, dass eine Kommunikation per Videodaten zwischen
mindestens zwei in einem gemeinsamen Kommunikationsnetz angeordneten Endgeräten auch
im Internet/Intranet möglich ist.
[0013] Diese Aufgabe wird verfahrensseitig durch die Merkmale des Patentanspruches 1 und
vorrichtungsseitig durch die Merkmale der Patentansprüche 13 und 15 gelöst.
[0014] Ein wesentlicher Punkt der Erfindung liegt darin, dass bei einem Verfahren zur Übertragung
von Kommunikationsdaten zwischen mindestens drei in einem gemeinsamen Kommunikationsnetz
in verschiedenen Netzpunkten angeordneten Endgeräten Bewegungsbilddaten und Audio-Daten
zwischen den drei Endgeräten zur gleichzeitigen Kommunikation der Endgeräte in Echtzeit
paketvermittelt übertragen werden. Auf diese Weise wird die Durchführung einer Video-Konferenz
auch für mehr als zwei Teilnehmer möglich, wobei jeder Teilnehmer sich mit jedem anderen
Teilnehmer in Echtzeit zur gleichen Zeit unterhalten kann.
[0015] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform werden die Videound/oder Audio-Daten von
jedem an dem Video-Chatten bzw. der Video-Konferenz beteiligten Endgerät an einen
gemeinsamen Server gesendet, der die Video- und/oder Audio-Daten bezüglich der sendenden
Endgeräte getrennt sammelt und anschließend codiert, um sie an die weiteren empfangenden
Endgeräte kontinuierlich zu übertragen. Eine derartige kontinuierliche Übertragung,
auch Streaming genannt, erfolgt in Echtzeit, so dass während des Video-Chattens bzw.
der Video-Konferenz jeder der Teilnehmer die anderen Teilnehmer live auf dem Bildschirm
seines PCs betrachten kann. Die zum Abspielen der Streaming-daten erforderlichen sogenannten
Player, wie sie von den Firmen Real Networks, Apple und Microsoft angeboten werden,
müssen für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens auf die zeitgleiche Darstellung
von mehr als zwei Video-Streams freigeschaltet werden. Damit der Server in dem Kommunikationsnetz
die verschiedenen Video-Daten einsammeln kann, ist auf den Endgeräten eine Software
installiert, deren Funktion das Senden der lokalen Video-Daten zum Server in einer
vereinbarten Form ist.
[0016] Die Audio-Daten können zunächst ohne Bewegungsbilddaten übertragen werden, um in
der Phase des sich Kennenlernens eine anfänglich anonyme Kommunikation zu ermöglichen.
[0017] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform findet eine Codierung der Video-Daten
bereits in den sendenden als PC, Palmtop, UNIX-Rechner oder Playstation ausgebildeten
Endgerät oder in einer mit dem Endgerät verbundenen Kamera statt. Die Streaming-Daten
werden dann zum Server gesendet, von diesem eingesammelt und getrennt an jedes empfangende
weitere Endgerät als Streaming-Daten gesendet (gebroadcastet).
[0018] In einer weiteren Ausführungsform übernimmt jedes sendende Endgerät die Rolle des
Streaming-Servers, d.h. das sendende Endgerät codiert die Video- und/oder Audio-Daten
in Streaming-Daten, um diese anschließend an die weiteren empfangenden Endgeräte zu
übertragen. Die sendenden Endgeräte benötigen hierfür hohe Upstream-Bandbreiten, da
für jedes empfangende Endgerät getrennt Streaming-Daten ins Kommunikationsnetz gesendet
werden müssen.
[0019] Aufgrund der gleichzeitigen Übertragung von Bewegungsbilddaten und Audio-Daten in
Echtzeit kann jeder Teilnehmer, der ein Endgerät benutzt, das Live-Bild sämtlicher
weiterer Teilnehmer auf dem Bildschirm seines PCs sehen. Dies kann beispielsweise
durch das gleichzeitige Öffnen von vier Fenstern auf dem Bildschirm, in welchen die
Bewegungsbilder der anderen Teilnehmer angezeigt werden, ermöglicht werden. Die Bewegungsbilder
werden demzufolge nicht a priori gemischt. Auf diese Weise ist die Mimik und das Verhalten
sämtlicher Teilnehmer zu einem bestimmten Zeitpunkt beobachtbar, ohne dass an dem
PC weitere Funktionen betätigt werden müssen.
[0020] Gemäß einer Weiterbildung können ein oder mehrere Fenster für das gemeinsame Betrachten
von Bewegungsbild-Objekten eingesetzt werden. Derartige Bewegungsbild-Objekte können
Inhalte eines Video-Clips, einer Powerpoint-Präsentation, einer Webseite, einer Webcam
in einer Urlaubsgegend oder im Operationssaal sowie ein Internet-Game oder eine Fernsehsendung
sein. Dieses Fenster kann mit übertragenen Audio-Daten kombiniert werden, die simultan
und/oder temporär zum Chat-Vorgang bzw. zur Video-Konferenz zugeschaltet werden.
[0021] Einem Teilnehmer, der ein die Video-Konferenz bzw. das Video-Chat einberufende Teilnehmer
ist, kann mittels seines Endgerätes Moderationsrechte übertragen, wie beispielsweise
die Selektion der Chat- bzw. Konferenzteilnehmer sowie der Chatoder Konferenzbeiträge.
Des weiteren steuert der moderierende Teilnehmer den Inhalt von einem oder mehreren
frei auswählbaren (Application-Sharing, z.B. über Whiteboard) Bewegungsbild-Fenster,
der an sämtliche weitere PCs übertragen werden soll. Auf diese Weise ist eine Präsentation
eines bestimmten Gegenstandes oder eine gemeinsam zu betrachtende Webpage darstellbar.
[0022] Die Endgeräte können über einen zentralangeordneten Server einen virtuellen Raum
schaffen, in welchem die die Endgeräte nutzenden Teilnehmer sich scheinbar aufhalten
und welcher als Hintergrundbild bei der Abbildung eines Teilnehmers auf dem Endgerät
eines anderen Teilnehmers auftritt.
[0023] Ein Video-Konferenzsystem oder Video-Chatsystem zur Durchführung des Verfahrens weist
vorteilhaft in jedem Endgerät eine Codiereinrichtung zur Konvertierung der Video-
und Audio-Daten in an empfangende Endgeräte zu sendende Streaming-Daten und eine in
jedem Endgerät angeordnete Abspiel-Einrichtung (Player) zum Abspielen von empfangenden
Video- und/oder Audio-Daten auf, wobei die Video- und Audio-Daten in Echtzeit paketvermittelt
übertragbar sind.
[0024] Weitere Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen. Vorteile und Zweckmäßigkeiten
sind der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung zu entnehmen.
Hierbei zeigen:
- Fig.1
- eine vergleichende Darstellung verschiedener Typen von Kommunikationsverbindungen
gemäß dem Stand der Technik und dem erfindungsgemäßen Verfahren,
- Fig.2
- eine schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens,
- Fig.3
- eine schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens, und
- Fig.4
- eine schematische Darstellung einer dritten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens.
[0025] Die in Fig. 1 gezeigte vergleichende Darstellung zwischen den bisher üblichen Typen
von Kommunikationsverbindungen zum Übertragen von Video- und/oder Audio-Daten und
der many-tomany Kommunikationsverbindung gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren verdeutlicht
den erfinderischen Gedanken des Kommunizierens von Endgeräten, die in verschiedenen
Netzpunkten eines gemeinsamen Kommunikationsnetzes angeordnet sind, wobei die Zahl
der Endgeräte mindestens drei ist. In dem für die Übertragung von Video-Daten geeigneten
erfindungsgemäßen many-to-many Verfahren D kann von jedem sendenden Endgerät aus eine
Kommunikation zu jedem der verbleibenden sieben Endgeräte stattfinden. Wahlweise kann
ein Teilnehmer, der ein sendendes Endgerät benutzt, einen Video-Chat-Beitrag bzw.
Video-Konferenz-Beitrag temporär beispielsweise durch Drücken eines speziellen Knopfes
gezielt an ausgewählte Endgeräte übertragen, um auf diese Weise mit den ausgewählten
Endgeräten eine Privat-Kommunikation durchzuführen (Sub-Chat-Channel/Sub-Chat-Room,
Sub-Konferenz-Channel/Sub-Chat-Room).
[0026] Zusätzliche Textdaten können als Chat-Text-Beitrag maschinell vom empfangenden Endgerät
oder einem Server in Echtzeit in eine Fremdsprache, die vom Teilnehmer des empfangenden
Endgerätes benutzt wird, übersetzt werden. Alternativ kann die Fremdsprache von dem
das sendende Endgerät benutzenden Teilnehmer ausgewählt werden. Auf diese Weise können
sämtliche an der Video-Konferenz bzw. dem Video-Chatten beteiligte Teilnehmer miteinander
in Echtzeit kommunizieren, auch wenn sie verschiedene Sprache sprechen. Alternativ
können auch Audiodaten von in dem Server oder den empfangenden Endgeräten angeordneten
Übersetzungseinrichtungen in eine Fremdsprache übertragen werden, so dass die an dem
Video-Chatten beteiligten Teilnehmer auch dann in Echtzeit miteinander sprechen können,
wenn sie verschiedene Sprachen sprechen. Zusätzlich können am sendenden Endgerät gesprochene
Sprachdaten mit Hilfe eines Sprachdatenerkenungsprogrammes in Textdaten umgewandelt
werden. Ebenso können am empfangenden Endgerät eingegangene Textdaten als Sprachdaten
ausgegeben werden.
[0027] An dem sendenden Endgerät, welches von einem moderierenden Teilnehmer bedient werden
kann, lässt sich wahlweise ein Video-Bewegungsbild zuschalten, welches von einzelnen
oder allen Endgeräten zur gemeinsamen Betrachtung empfangen wird. Einer anfänglichen
Kommunikation mittels übertragener Textdaten kann dann das Hinzufügen eines Video-Bewegungsbildes
durch zusätzliches Übertragen von Bewegungsbilddaten an die Teilnehmer, die die empfangenden
Endgeräte benutzen, beispielsweise im Rahmen eines "Was/Wer bin ich"-Quiz, folgen.
[0028] Teilnehmer, deren Endgeräte bei Beginn des Video-Chat-Vorganges bzw. der Video-Konferenz
noch nicht hinzugeschaltet waren, können zu einem späteren Zeitpunkt auf eigenen Wunsch
hin in die Video-Konferenz bzw. den Video-Chat-Vorgang einsteigen und den bereits
zwischen den Endgeräten ausgetauschten Text, der in einem Log-File abgespeichert worden
ist, überfliegen, nach Inhalt durchsuchen und nach Personen/Teilnehmern sortieren
lassen.
[0029] Fig. 2 zeigt in einer schematischen Darstellung eine erste Ausführungsform der Erfindung.
Der Server 2 codiert die aufgrund der vorangegangenen Übertragung 3 empfangenen Videound/oder
Audio-Daten getrennt in Streaming-Daten und sendet dies in getrennter Form an die
jeweiligen von einem sendenden Endgerät ausgewählten empfangenden Endgeräte 1.
[0030] Fig. 3 stellt in einer schematischen Darstellung eine zweite Ausführungsform der
Erfindung dar. Eine Codierung der Videound/oder Audio-Signale findet bei dieser Ausführungsform
in den Endgeräten 4 statt, von denen jedes mit einem zentral angeordneten Server 5
verbunden ist. Nach Übertragung 6 der codierten Streaming-Daten sammelt der Server
6 die Streaming-Daten ein und sendet diese live an jedes empfangende weitere Endgerät
4.
[0031] In der dritten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß Fig. 4 übernimmt
jedes Endgerät 7 die Rolle eines Streaming-Servers, d.h. jedes sendende Endgerät 7
codiert die Video- und/oder Audio-Daten in Streaming-Daten und führt eine Übertragung
8 an jedes weitere empfangende Endgerät 7 durch.
[0032] Die Audio-Daten können entweder zusammen mit den Video-Daten in einem gemeinsamen
Stream übertragen werden, oder zunächst auf eine Konferenz-Brücke geführt werden,
um gemeinsam codiert und als separater Audio-Stream zu den einzelnen Endgeräten übertragen
zu werden.
[0033] Die Übertragung von Video- und/oder Audio-Streams wird durch einen moderierenden
Teilnehmer mittels einer Web-Applikation, die den Streaming-Server steuert, gesteuert.
[0034] Die Qualität der Video- und/oder Audiowiedergabe lässt sich von jedem Teilnehmer,
der ein empfangendes Endgerät benutzt, individuell für jeden Stream auswählen/einstellen.
Beispielsweise kann eine Bandbreite von 28 kbits oder 100 kbits für den Video-Daten-Stream
verwendet werden. Somit hängt die Qualität der Audio- und/oder Video-Datenwiedergabe
von der dem Endgerät zu Verfügung stehenden Bandbreite für den Zugang zum Intranet/Internet
ab.
[0035] Die in Fig. 3 gezeigten Endgeräte beanspruchen jeweils eine Upstreambandbreite für
zu sendende Video- und/oder Audio-Signale und eine Bandbreite für insgesamt 5 Downstreams
der zu empfangenden Video- und/oder Audio-Signale. Ein Upstream benötigt beispielsweise
eine Bandbreite von 28 kbits, wohingegen der Downstream eine Bandbreite von 5 mal
28 kbits (entspricht 140 kbits) beansprucht. Die in der dritten Ausführungsform gemäß
der Fig. 4 gezeigten Endgeräte benötigen hingegen sowohl für den Upstream als auch
den Downstream eine Bandbreite von jeweils 140 kbits.
[0036] Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht die Durchführung einer Video-Konferenz
bzw. eines Video-Chattens zwischen Teilnehmern, die taub und/oder stumm sind, da jedem
Teilnehmer auf seinem Endgerät sowohl Video- als auch Audio-Daten zur Verfügung stehen.
1. Verfahren zur Übertragung (3; 6; 8) von Kommunikationsdaten zwischen mindestens zwei
in einem gemeinsamen Kommunikationsnetz in verschiedenen Netzpunkten angeordneten
Endgeräten (1; 4; 7),
dadurch gekennzeichnet, dass
Bewegungsbilddaten zwischen den zwei Endgeräten (1; 4; 7) zur gleichzeitigen Kommunikation
der Endgeräte (1; 4; 7) in Echtzeit paketvermittelt übertragen werden (3; 6; 8).
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Bewegungsbilddaten und/oder Audio-Daten von einem Endgerät (1) an einen für die
Endgeräte (1) gemeinsamen Server (2) gesendet, mittels des Servers codiert und von
dem Server (2) an die weiteren Endgeräte (1) kontinuierlich übertragen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Bewegungsbilddaten und/oder Audio-Daten von einem der Endgeräte (4) codiert, an
einen gemeinsamen Server (5) gesendet und von dem Server (5) an die weiteren empfangenden
Endgeräte (4) kontinuierlich übertragen werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Bewegungsbilddaten und/oder Audio-Daten in einem der Endgeräte (7) codiert und
von dem Endgerät (7) an die weiteren empfangenden Endgeräte (7) kontinuierlich übertragen
werden (8).
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2-4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die in den Ansprüchen 2-4 jeweils beschriebenen Verfahrensabläufe für jedes Endgerät
(1; 4; 7) durchgeführt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2-5,
dadurch gekennzeichnet, dass
das sendende Endgerät (1; 4; 7) ein oder mehrere Endgerät(e) (1; 4; 7) zum Empfang
der zu übertragenden Video- und/oder Audio-Daten auswählt.
7. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
in getrennt voneinander angeordneten Bildfenstern einer Anzeigevorrichtung eines Endgerätes
(1; 4; 7) die Bewegungsbilddaten von jeweils einem der weiteren Endgeräte (1; 4; 7)
angezeigt werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 2-7,
dadurch gekennzeichnet, dass
die von einzelnen Endgeräten (1; 4; 7) gesendeten AudioDaten in Echtzeit vermischt
werden.
9. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Kommunikationsdaten Textdaten beinhalten.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Textdaten nach ihrem Empfang in den Endgeräten in eine Fremdsprache übersetzt
werden.
11. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Kommunikationsdaten in einem auf Asynchronous-Transfer-Mode basierenden Kommunikationsnetz
paketvermittelt übertragen werden.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-10,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Kommunikationsdaten in einem auf Internet-Protokoll basierenden Kommunikationsnetz
paketvermittelt übertragen werden.
13. Video-Konferenzsystem zur Durchführung des Verfahrens zur Übertragung von Kommunikationsdaten
zwischen mindestens drei in einem Kommunikationsnetz in verschiedenen Netzpunkten
angeordneten Endgeräten (1; 4; 7) nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
gekennzeichnet durch
eine in jedem Endgerät (1; 4; 7) oder in einer dem Endgerät (1; 4; 7) zugeordneten
Einrichtung angeordnete CodierEinrichtung zur Konvertierung von Video- und/oder Audio-Daten
in an empfangende Endgeräte (1; 4; 7) zu sendende Streaming-Daten und
eine in jedem Endgerät (1; 4; 7) angeordnete Abspieleinrichtung zum Abspielen von
empfangenden Video- und/oder Audio-Daten, wobei die Video- und/oder Audio-Daten in
Echtzeit paketvermittelt übertragbar sind.
14. Video-Konferenzsystem nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Video-Daten und Audio-Daten nach Ihrer Konvertierung als Streaming-Daten in getrennten
Streams übertragbar und in den empfangenden Endgeräten (1;4;7) mischbar sind.
15. Video-Chat-System zur Durchführung des Verfahrens zur Übertragung von Kommunikationsdaten
zwischen mindestens zwei in einem Kommunikationsnetz in verschiedenen Netzpunkten
angeordneten Endgeräten (1;4;7) nach einem der Ansprüche 1-12, gekennzeichnet durch
eine in jedem Endgerät (1;4;7) oder einer dem Endgerät (1;4;7) zugeordneten Einrichtung
angeordnete CodierEinrichtung zur Konvertierung von Video- und/oder Audiound/oder
Textdaten an empfangende Endgeräte (1;4;7) zu sendende Streaming-Daten und
eine in jedem Endgerät(1;4;7) angeordnete Abspieleinrichtung zum Abspielen von empfangenden
Video- und/oder Audiodaten, wobei die Video- und/oder Audiodaten in Echtzeit paketvermittelt
übertragbar sind.
16. Video-Chat-System nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Video-Daten und Audio-Daten nach Ihrer Konvertierung als Streaming-Daten in getrennten
Streams übertragbar und in den empfangenden Endgeräten (1;4;7) mischbar sind.
17. Video-Chat-System nach Anspruch 15 oder 16,
gekennzeichnet durch
empfangseitig angeordnete Anzeige- und Ausgabeeinrichtungen zum simultanen Anzeigen
bzw. Ausgeben in einen Raum von Video- und Audiodaten nach ihrer Konvertierung und
Übertragung als Streaming-Daten in getrennten Streams.
18. Video-Chat-System nach einem der Ansprüche 15-17,
gekennzeichnet durch
eine in einem Server oder in den empfangenden Endgeräten (1, 4, 7) angeordneten Übersetzungseinrichtung
zum Übersetzen von in einer ersten Sprache übertragenen Text- und/oder Audiodaten
in in einer zweite Sprache abgefassten Daten.