[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Korrigieren des Fehlers eines
aus zwei Basiswerten gebildeten Kombinationswertes für eine elektronische Schaltung,
wobei die beiden Basiswerte aus dem gleichen, mit einem Fehler behafteten Referenzwert
abgeleitet werden. Bei der elektronischen Schaltung handelt es sich beispielsweise
um ein elektronisches Vorschaltgerät zum Betreiben mindestens einer Gasentladungslampe
bzw. Leuchtstofflampe oder um ein Betriebsgerät für LED's oder Halogenlampen.
[0002] Elektronische Schaltungen weisen oftmals mehrere voneinander getrennte Regelkreise
auf, mit deren Hilfe bestimmte Betriebsparameter der Schaltung auf einen gewünschten
Wert geregelt werden. Bei elektronischen Vorschaltgeräten für Leuchtstofflampen beispielsweise
können mit Hilfe derartiger Regelkreise getrennt die Zwischenkreisspannung und der
über die Halbbrücke des Wechselrichters fließende Strom eingestellt werden, um die
Leistung, mit der die Lampe letztendlich betrieben wird, konstant bzw. auf einem bestimmten
Wert zu halten. Zur Regelung der verschiedenen Betriebsparameter wird jeweils ein
Sollwert erzeugt und mit dem entsprechenden aktuellen Istwert der Schaltung verglichen,
wobei das Ansteuern des Schaltreglers für die Zwischenkreisspannung und des Wechselrichters
in Abhängigkeit von den Abweichungen der Istwerte von den Sollwerten erfolgt.
[0003] Der Sollwert eines Regelkreises wird üblicherweise aus einem Referenzwert abgeleitet,
der an einer bestimmten Stelle der elektronischen Schaltung - beispielsweise mit Hilfe
einer Zenerdiode - erzeugt wird. Die Erzeugung des Referenzwertes erfolgt mit einer
vorgegebenen Genauigkeit, wobei der tatsächlich erzeugte Referenzwert gegenüber dem
idealen Referenzwert nach oben oder nach unten abweichen kann. Dieser unvermeidbare
Fehler des Referenzwerts wirkt sich auch auf den z.B. über einen Spannungsteiler abgeleiteten
Sollwert, den mit Hilfe des Regelkreises eingestellten Betriebsparameter und damit
letztendlich auch auf die Lampenleistung aus. Werden die Sollwerte für die Regelkreise
jeweils aus verschiedenen bzw. unabhängig voneinander erzeugten Referenzwerten abgeleitet,
so kann davon ausgegangen werden, daß sich für die Lampenleistung die statistisch
verteilten Fehler der Referenzwerte zu einem gewissen Grad ausgleichen, was beispielsweise
dann der Fall ist, wenn ein Referenzwert zu hoch und ein anderer dafür zu niedrig
ist.
[0004] Schwierigkeiten ergeben sich allerdings dann, wenn die Sollwerte der verschiedenen
Regelkreise alle aus einem gemeinsamen Referenzwert abgeleitet werden, da die Sollwerte
dann alle in gleicher Richtung mit dem Fehler des Referenzwertes behaftet sind. Ist
beispielsweise der Referenzwert ein wenig zu hoch, so gilt dies in dem oben genannten
Beispiel eines elektronischen Vorschaltgeräts auch für die Sollwerte von Zwischenkreisspannung
und Halbbrückenstrom, was - da die Lampenleistung in einer gewissen Näherung proportional
zu diesen beiden Betriebsparametern ist - zur Folge hat, daß sich beide Fehler multiplizieren
und die Lampenleistung verhältnismäßig stark von der gewünschten Leistung abweicht.
Dieses Problem der Fehlerkumulierung könnte zwar dadurch vermieden werden, daß jeder
Sollwert aus einem eigenen Referenzwert abgeleitet wird, da sich dann - wie oben erläutert
- die Abweichungen zumindest teilweise wieder ausgleichen, allerdings ist diese Vorgehensweise
mit einem erhöhten technischen Aufwand verbunden, da mehrere Referenzwerte unabhängig
voneinander erzeugt werden müssen.
[0005] Das oben beschriebene Problem gilt allgemein für elektronische Schaltungen, wenn
zwei geregelte Parameter miteinander kombiniert werden, wobei die Sollwerte für die
betreffenden Regelkreise aus der gleichen Referenz abgeleitet werden.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, bei einer elektronischen
Schaltung zum Betreiben von Leuchtmitteln den sich verstärkenden Fehler einer Referenzabweichung
zu vermeiden oder zumindest deutlich zu reduzieren.
[0007] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren, welches die Merkmale des Anspruches 1 aufweist,
gelöst. Erfindungsgemäß wird dabei zunächst einer der beiden Basiswerte aus dem Referenzwert
ohne Rücksicht auf dessen Fehler abgeleitet. Anschließend werden Richtung und Größe
des Fehlers dieses Basiswerts durch Vergleich mit einem Nominalwert ermittelt und
der andere aus dem Referenzwert abgeleitete Basiswert unter Berücksichtigung des Fehlers
des erstgenannten Basiswerts derart verändert, daß der Einfluß des Referenzwert-Fehlers
bei der Bildung des Kombinationswertes kompensiert wird.
[0008] Erfindungsgemäß wird somit bei der Ableitung der beiden Basiswerte aus dem Referenzwert
dessen Fehler berücksichtigt, so daß der Fehler des Endergebnisses, also des Kombinationswertes
reduziert wird. Entspricht der Kombinationswert beispielsweise dem Produkt der beiden
Basiswerte, so erfolgt die Veränderung der bzw. eines der Basiswerte in inverser Richtung
zur Abweichung des Referenzwertes. Die gesamte Schaltung kann bei diesem Verfahren
sehr einfach gehalten werden, da lediglich ein einziger Referenzwert erzeugt werden
muß. Die Veränderung des zweiten Basiswerts kann beispielsweise während eines Abgleichs
vor der Inbetriebnahme der elektronischen Schaltung durchgeführt werden.
[0009] Das erfindungsgemäße Verfahren kann insbesondere bei einem elektronischen Vorschaltgerät
zum Betreiben mindestens einer Gasentladungslampe - insbesondere einer Leuchtstofflampe
- verwendet werden, bei dem die beiden Basiswerte jeweils einen Sollwert für einen
Regelkreis zum Regeln der Zwischenkreisspannung und des Halbbrückenstroms bilden.
Der Kombinationswert entspricht hier der Lampenleistung, die im wesentlichen durch
das Produkt aus Halbbrückenstrom und Lampenspannung gebildet wird. Das Modifizieren
des zweiten Basiswerts kann beispielsweise mit Hilfe eines Mehrfachspannungsteilers
erfolgen, wobei der Basiswert je nach Größe und Richtung des zuvor bestimmten Fehlers
des ersten Basiswerts von einem bestimmten Verbindungspunkt des Mehrfachspannungsteilers
abgeleitet wird. Auch bei elektronischen Schaltungen zum Betreiben anderer Leuchtmittel,
wie z.B. LED's oder Halogenlampen kann das erfindungsgemäße Verfahren verwendet werden.
[0010] Im folgenden soll die Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert
werden. Es zeigen:
- Fig. 1
- das Schaltbild eines elektronischen Vorschaltgeräts, bei dem das erfindungsgemäße
Verfahren zum Einsatz kommt;
- Fig. 2a-c
- schematische Darstellungen zur Bildung des Kombinationswertes aus zwei Basiswerten;
- Fig. 3
- eine Schaltung, mit deren Hilfe ein Basiswert in Abhängigkeit von dem Referenzwert-Fehler
beeinflußt werden kann;
- Fig. 4a
- ein Histogramm der Fehlerverteilung für die bei einem elektronischen Vorschaltgerät
ohne Fehlerkorrektur eingestellte Lampenleistung; und
- Fig. 4b
- ein Histogramm der Fehlerverteilung für die eingestellte Lampenleistung bei zuvor
durchgeführter Fehlerkorrektur.
[0011] Bevor das erfindungsgemäße Verfahren ausführlich erläutert wird, soll zunächst die
Aufgabenstellung anhand eines Beispiels in Form eines elektronischen Vorschaltgerätes
zum Betreiben einer Leuchtstofflampe erläutert werden. Figur 1 zeigt hierzu das Schaltbild
eines elektronischen Vorschaltgeräts, welches eingangsseitig über ein Hochfrequenzfilter
1 an die Netzversorgungsspannung U
0 angeschlossen ist. Am Ausgang des Hochfrequenzfilters 1 befindet sich eine Gleichrichterschaltung
2 in Form eines Vollbrückengleichrichters, welche die Netzversorgungsspannung U
0 in eine gleichgerichtete Eingangsspannung für eine Glättungsschaltung 3 umsetzt.
Diese Glättungsschaltung 3 dient zur Oberwellenfilterung und Glättung der von der
Gleichrichterschaltung 2 gleichgerichteten Netzversorgungsspannung U
0 und umfaßt hierzu einen Glättungskondensator C1 sowie einen eine Induktivität L1,
einen steuerbaren Schalter in Form eines MOS-Feldeffekttransistors S1 und eine Diode
D1 aufweisenden Hochsetzsteller.
[0012] Durch ein entsprechendes Schalten des MOS-Feldeffekttransistors S1 wird eine über
dem sich an die Glättungsschaltung 3 anschließenden Speicherkondensator C2 anliegende
Zwischenkreisspannung U
z erzeugt, die einem Wechselrichter 4 zugeführt wird. Dieser Wechselrichter 4 wird
durch zwei weitere, in einer Halbbrückenanordnung angeordnete MOS-Feldeffekttransistoren
S2 und S3 gebildet. Durch ein hochfrequentes Ansteuern der beiden Feldeffekttransistoren
S2, S3 wird an deren Mittenabgriff eine hochfrequente Wechselspannung erzeugt, die
dem Lastkreis 5 mit der daran angeschlossenen Gasentladungslampe LA zugeführt wird.
Die Funktionsweise eines derartigen Vorschaltgeräts ist bereits hinlänglich bekannt
und soll daher im folgenden nicht weiter erläutert werden.
[0013] Das Ansteuern der drei MOS-Feldeffekttransistoren S1-S3 der Glättungsschaltung 3
und des Wechselrichters 4 erfolgt durch eine Steuerschaltung 6, welche entsprechende
Schaltinformationen erzeugt und an eine sich an die Steuerschaltung 6 anschließende
Treiberschaltung 7 übermittelt. Die Treiberschaltung 7 setzt die Schaltinformationen
in entsprechende Steuersignale um und steuert über die Leitung 12-14 die Gates der
drei MOS-Feldeffekttransistoren S1-S3 an. Dies erfolgt unter Berücksichtigung des
Istwerts der Zwischenkreisspannung U
z und des Istwerts des über die Halbbrücke fließenden Stroms. Die Zwischenkreisspannung
U
z wird hierzu an dem Zwischenkreiskondensator C2 abgegriffen und über eine Eingangsleitung
15 der Steuerschaltung 6 zugeführt. Der aktuelle Halbbrückenstrom wird mit Hilfe der
über einen Shunt-Widerstand R, der sich am Fußpunkt des Halbbrücken-Wechselrichters
4 befindet, abfallenden Spannung gemessen, die über eine weitere Eingangsleitung 16
ebenfalls der Steuerschaltung 6 zugeführt wird. Hierdurch werden zwei Regelkreise
gebildet, die im Folgenden näher erläutert werden sollen.
[0014] Der erste Regelkreis dient zum Regeln der Zwischenkreisspannung U
z, die über die Eingangsleitung 15 der Steuerschaltung 6 zugeführt wird. Innerhalb
der Steuerschaltung 6 bildet die Zwischenkreisspannung U
z als Istwert einen ersten Eingangswert für einen Komparator 8, dessen zweiter Eingangswert
von einem internen Steuerblock 10 erzeugt wird und den Sollwert für die Zwischenkreisspannung
U
z bildet. Das Vergleichsergebnis zwischen dem Sollwert und dem Istwert für die Zwischenkreisspannung
U
Z wird einer Regelschaltung 11 zugeführt, die anhand dieses Vergleichsergebnisses Steuersignale
berechnet und an die Treiberschaltung 7 übermittelt.
[0015] Bestandteil des zweiten Regelkreises ist ein weiterer in der Steuerschaltung 6 angeordneter
Komparator 9, dessen erster Eingangswert die über den Shunt-Widerstand R abfallende
und mit Hilfe der Eingangsleitung 16 zugeführte Spannung ist, die Auskunft über den
aktuellen Istwert des Halbbrückenstroms gibt. Der Sollwert für diesen Strom wird ebenfalls
von dem Steuerblock 10 erzeugt und als zweites Eingangssignal dem Komparator 9 zugeführt,
der das Vergleichsergebnis wiederum an die Regelschaltung 11 weiterleitet. Die Regelschaltung
11 erzeugt dann entsprechende Schaltinformationen, die über die Treiberschaltung 7
an die beiden MOS-Feldeffekttransistoren S2 und S3 weitergeleitet werden.
[0016] Durch diese beiden Regelkreise werden der Halbbrückenstrom und die Zwischenkreisspannung
separat konstant gehalten bzw. auf einen bestimmten Wert geregelt, um die Leistung,
bei der die Lampe LA letztendlich betrieben wird, auf einem vorgegebenen Wert zu halten.
Ein Fehler in den beiden durch den Steuerblock 10 gebildeten Sollwerten für die Regelkreise
hat unmittelbar Auswirkung auf die Zwischenkreisspannung U
z und den Halbbrückenstrom und damit auch auf die Lampenleistung. Werden beide Sollwerte
von einer gemeinsamen Referenz abgeleitet, so besteht die Gefahr, daß sich die Fehler
in der Zwischenkreisspannung U
z und dem Halbbrückenstrom multiplizieren, so daß die letztendlich eingestellte Lampenleistung
mit einem sehr hohen Fehler behaftet ist. Um dies zu vermeiden, werden die beiden
Sollwerte aus der gemeinsamen Referenz gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren abgeleitet,
daß nach nachfolgend anhand der Figuren 2a-c erläutert werden soll.
[0017] Figur 2a zeigt zunächst den Idealfall, in dem der Referenzwert keinen Fehler aufweist.
In diesem Fall wird zunächst innerhalb des Steuerblocks 10 der Referenzwert R erzeugt,
der exakt seinem Sollwert entspricht. Das Erzeugen dieses Referenzwertes R kann beispielsweise
mit Hilfe einer Zehnerdiode oder dgl. erfolgen. Aus diesem Referenzwert R werden anschließend
zwei Basiswerte a und b abgeleitet, die die Sollwerte für die beiden Regelkreise bilden.
Hierfür wird der Referenzwert R jeweils mit einem geeigneten Faktor α bzw. β multipliziert,
was z.B. mit Hilfe eines Spannungsteilers erfolgt. Dementsprechend gilt für die beiden
Basiswerte:


[0018] Aus den beiden Basiswerten a und b wird schließlich der Kombinationswert c gebildet;
im Beispiel des elektronischen Vorschaltgeräts entsprechen die Basiswerte a und b
den Istwerten für die Zwischenkreisspannung U
z bzw. den Halbbrückenstrom, der Kombinationswert c entspricht der Lampenleistung.
Da die Lampenleistung im wesentlichen proportional zum Produkt aus Halbbrückenstrom
und Zwischenkreisspannung U
z ist, werden somit im vorliegenden Beispiel die beiden Basiswerte zu dem Kombinationswert
multipliziert und es gilt:

oder

wobei K ein der Schaltung entsprechender Proportionalitätsfaktor ist.
[0019] Entspricht der Referenzwert R exakt seinem Sollwert, so entspricht die später eingestellte
Lampenleistung exakt dem gewünschten Wert c. Allerdings muß davon ausgegangen werden,
daß in Realität der Referenzwert R mit einem gewissen Fehler ΔR behaftet ist und für
den tatsächlich erzeugten Referenzwert R* somit gilt:

[0020] Die aus diesem fehlerbehafteten Referenzwert abgeleiteten Basiswerte a
1 und b
1 sind dann ebenfalls mit einem Fehler Δa bzw. Δb behaftet:


[0021] Da der aus den Basiswerten gebildete Kombinationswert c
1 das Produkt der beiden fehlerbehafteten Basiswerte a
1, b
1 darstellt, ist auch dieser Kombinationswert c
1 mit einem Fehler Δc
1 behaftet, d.h.,

wobei gilt:

[0022] In dem soeben erläutertem Beispiel, in dem der Kombinationswert im wesentlichen das
Produkt der beiden Basiswerte darstellt, hat dies zur Folge, daß sich die Fehler der
Basiswerte Δa
1 und Δb
1 in gleicher Weise verstärken, so daß der tatsächlich erzeugte Kombinationswert c
1 eine verhältnismäßig hohe Abweichung Δc
1 von dem gewünschten Idealwert c aufweist.
[0023] Um die soeben beschriebene Kumulation des Fehlers bei der Referenzwert-Bildung zu
vermeiden, wird daher erfindungsgemäß die Ableitung des zweiten Basiswerts b
2 beeinflußt, und zwar in Abhängigkeit von der Richtung und Größe des Fehlers Δa
2 des ersten Basiswerts. Dies erfolgt beispielsweise dadurch, daß nunmehr zur Bildung
des zweiten Basiswerts der Referenzwert R+ΔR nicht wie im Idealfall mit dem Faktor
β multipliziert wird, sondern statt dessen mit einem um einen Korrekturwert Δβ verschobenen
Multiplikations-Faktor wird. Somit gilt nunmehr.

[0024] Der andere Basiswert a
2 entspricht dem Basiswert a
1 des Beispiels in Fig. 2b. Der Korrekturwert Δβ ist insbesondere in inverser Richtung
zur Abweichung Δa
2 des ersten Basiswerts a verschoben. Dementsprechend weist der abgeleitete zweite
Basiswert b
2 wiederum eine Verschiebung Δb
2 gegenüber dem Idealwert b auf, nun allerdings in entgegengesetzter Richtung zur Verschiebung
des Referenzwerts bzw. des ersten Basiswerts. Dies hat zur Folge, daß zwar beide aus
dem fehlerhaften Referenzwert R+ΔR abgeleiteten Basiswerte a
2 und b
2 gegenüber ihren Ideal- bzw. Nominalwerten a und b verschoben sind, wobei die Fehler
allerdings derart entgegengesetzt zueinander sind, daß der Fehler des Kombinationswerts
zu einem großen Teil oder nahezu vollständig kompensiert wird.
[0025] Gilt beispielsweise für den Verschiebungsfaktor

so beträgt der Fehler Δc
2 des Kombinationswertes c
2
[0026] Somit weist der am Ende gebildete Kombinationswert einen deutlich geringeren Fehler
auf, obwohl er aus zwei Basiswerten gebildet wurde, die beide aus der gleichen fehlerbehafteten
Referenz abgeleitet wurden. Ist somit der Fehler Δa
2 des ersten Basiswerts bekannt, so kann ein geeigneter Verschiebungsfaktor für den
Multiplikationsfaktor zum Ableiten des zweiten Basiswerts gewählt werden, mit dem
der Fehler des Kombinationswertes vollständig oder zumindest wesentlich reduziert
wird.
[0027] Eine andere Möglichkeit besteht darin, auch den zweiten Basiswert zunächst aus dem
Referenzwert R+ΔR ohne Rücksicht ΔR auf dessen Fehler abzuleiten, den auf diese Weise
erhaltenen zweiten Basiswert allerdings unter Berücksichtigung des Fehlers Δa
2 des ersten Basiswerts a
2 später mit einem Korrekturfaktor B
c zu modifizieren, so daß gilt:

[0028] Wird als Korrekturfaktor B
c gewählt:

so gilt für den Fehler Δc
2 des Kombinationswertes c
2 wiederum

[0029] Die Veränderung des zweiten Basiswerts erfolgt vorzugsweise im Rahmen eines Abgleichs
vor der Inbetriebnahme des Vorschaltgeräts. Figur 3 zeigt hierzu eine Schaltung, mit
deren Hilfe die Bildung eines Sollwerts für einen der beiden Regelkreise in der eben
beschriebenen Weise beeinflußt werden kann. Im wesentlichen besteht diese Schaltung
aus einem Mehrfachspannungsteiler 17, dessen Ausgangssignal den Sollwert für den Komparator
8 des Regelkreises bildet. Das Eingangssignal für den Mehrfachspannungsteiler 17 bildet
die von einer Gleichspannungsquelle 18 erzeugte Referenzspannung, die je nach Zustand
der verschiedenen Schalter S
11 bis S
16 in eine bestimmte Eingangsspannung für den Komparator umgesetzt wird.
[0030] Im Rahmen des Abgleichs wird beispielsweise zunächst der erste Basiswert in normaler
Weise aus dem Referenzwert abgeleitet, d.h. solange verändert, bis er sich innerhalb
eines spezifizierten Toleranzfensters befindet. Dieser Abgleich führt insbesondere
dann, wenn er in digitaler Weise mit einer begrenzten Auflösung durchgeführt wird,
niemals zu einem perfekten Ergebnis sondern lediglich dazu, daß der erste Basiswert
innerhalb des zulässigen Toleranzfensters zu liegen kommt. Im einem darauffolgenden
Schritt wird dann der Fehler bzw. die Abweichung des abgeleiteten ersten Basiswerts
von seinem Nominalwert bestimmt. Aufgrund dieser Abweichung und insbesondere unter
Berücksichtigung des Vorzeichens dieser Abweichung wird dann entsprechend einer definierten
Zuordnung einer der Schalter S
11 bis S
16 des Mehrfachspannungsteilers 17 gesetzt.
[0031] Der mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erzielte Erfolg kann den Figuren 4a und 4b
entnommen werden. Beide Figuren zeigen jeweils ein Histogramm der Fehlerverteilung
für die über die beiden Regelkreise für die Zwischenkreisspannung und den Halbbrückenstrom
eingestellte Lampenleistung P, Fig. 4a für den Fall ohne Fehlerkorrektur und Fig.
4b bei zuvor durchgeführter Fehlerkorrektur. Dabei ergibt sich bei dem herkömmlichen
Verfahren ohne Fehlerkorrektur eine Standardabweichung von ca. 4,7 W gegenüber der
Idealleistung von 100 W, während mit dem erfindungsgemäßen Verfahren eine Standardabweichung
von lediglich 2,4 W erzielt wird. Die Genauigkeit der Regelung der Lampenleistung
kann somit durch das erfindungsgemäße Verfahren deutlich erhöht werden.
[0032] Die vorliegende Erfindung bietet somit die Möglichkeit, den Fehler bei der durch
die Regelung des Halbbrückenstroms und der Zwischenkreisspannung eingestellten Lampenleistung
möglichst gering zu halten, obwohl die für die Regelung notwendigen Sollwerte aus
einem gemeinsamen Referenzwert abgeleitet werden. Der hierfür notwendige Schaltungsaufwand
ist äußerst gering. Die vorliegende Erfindung ist jedoch nicht auf das dargestellte
Beispiel eines elektronischen Vorschaltgerätes beschränkt, sondern kann allgemein
bei elektronischen Schaltungen zum Betreiben von Leuchtmitteln - z.B. LED's oder Halogenlampen
- zum Einsatz kommen, bei denen zwei geregelte Parameter miteinander kombiniert werden,
wobei die Sollwerte für die Regelkreise aus einer gemeinsamen Referenz abgeleitet
werden.
1. Verfahren zum Korrigieren des Fehlers (Δc) eines aus mindestens zwei Basiswerten (a,
b) gebildeten Kombinationswertes (c) für eine elektronische Schaltung zum Betreiben
von Gasentladungslampen, LED's oder Halogenlampen, in der die Werte Signalparameter,
wie z.B. Amplitudenwerte sind, wobei die beiden Basiswerte (a, b) von dem gleichen
fehlerbehafteten Referenzwert (R+ΔR) abgeleitet werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß einer der beiden Basiswerte (a) aus dem Referenzwert (R+ΔR) ohne Rücksicht auf dessen
Fehler (ΔR) abgeleitet wird,
daß Richtung und Größe des Fehlers (Δa) dieses Basiswerts (a) durch Vergleich mit einem
Nominalwert ermittelt werden,
und daß der andere aus dem Referenzwert abgeleitete Basiswert (b) unter Berücksichtigung
des Fehlers des erstgenannten Basiswerts (a) derart verändert wird, daß der Einfluß
des Referenzwert-Fehlers (ΔR) bei der Bildung des Kombinationswertes (c) kompensiert
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kombinationswert (c) dem Produkt der beiden Basiswerte (a, b) entspricht bzw.
proportional zu dem Produkt der beiden Basiswerte (a, b) ist, wobei die Veränderung
des bzw. der Basiswerte (a, b) in inverser Richtung zur Abweichung des Referenzwerts
(ΔR) erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Veränderung des bzw. der Basiswerte (a, b) während eines Abgleichs vor der Inbetriebnahme
der elektronischen Schaltung durchgeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der bzw. die Basiswerte (a, b) mit Hilfe von Mehrfachspannungsteilern (17) aus dem
Referenzwert (R) abgeleitet werden.
5. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß es sich bei der elektronischen Schaltung um ein elektronisches Vorschaltgerät zum
Betreiben mindestens einer Gasentladungslampe (LA) handelt.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Basiswerte (a, b) jeweils einen Sollwert für einen Regelkreis zum Regeln
der Zwischenkreisspannung (Uz) und des Halbbrückenstroms bilden, wobei der Kombinationswert (c) der Lampenleistung
entspricht.