[0001] Die Erfindung betrifft einem Stuhl, insbesondere einem Büro- oder Arbeitsstuhl mit
beweglichem Sitz und/oder beweglicher Rückenlehne.
[0002] Stühle mit beweglichem Sitz und/oder beweglicher Rückenlehne werden im Stand der
Technik mehrfach vorbeschrieben.
So versuchte man mit der in der DE OS 41 35 948 vorgestellten Lösung einen Stuhl zu
entwickeln, welcher die Überführung in eine möglichst bequeme Ruhestellung erlaubt.
Um dabei den den bisherigen Bauformen anhaftenden "Hemdauszieheffekt", welcher durch
die Abwärts- bzw. Aufwärtsbewegung des Rückens entlang der Rückenlehne hervorgerufen
wird, zu vermeiden, wird auf eine aus einem schalenförmigen Bauteil bestehende Rückenlehne
zurückgegriffen.
Der Rückenlehnenträger wird dabei unabhängig vom Sitzteilträger bewegt.
Die in Verbindung mit der Verschiebemechanik der Sitzfläche eingesetzte Synchronmechanik
der im DE OS 41 35 948 vorgestellten Lösung bewirkt zwangsläufig, daß sich beim "Zurückfahren"
der Sitzfläche diese zwar anatomiegerecht hinten anhebt, da jedoch gleichzeitig die
Rückenlehne nach vorn klappt, kann der durch die Verwandlungsgeometrie vorgegebene
Körperöffnungswinkel nicht unabhängig von der Sitzflächenstellung variiert werden,
so daß mittels dieser Bauform zwangsläufig die inneren Organe "eingeklemmt" werden.
Infolge der schalenförmigen Ausbildung der Rückenlehne ist zudem eine anatomiegerechte
Abstützung des verformten Rückrates nicht gewährleistet.
Da beim Zurücklehnen der Rücken gegenüber einer aufrechter Sitzhaltung in der Rückenschale
zudem in einem höheren Abschnitt abgestützt wird, wird infolge der in dieser Lösung
gewählten schwenkbaren Lagerung der Rückenlehne das untere Ende der Rückenlehne in
den Lendenbereich der sitzenden Person gepresst, so daß mit dieser Bauform eine variable,
anatomiegerechte, elastische Abstützung des Oberkörpers im Lendenbereich beim Zurücklehnen
nicht realisiert werden kann, wobei ein anatomiegerechtes, torsionsartiges Verdrehen
der Rückenlehne in jeder beliebigen Sitzstellung nicht möglich ist.
In der DE 100 50 430 A1 wird ein Stuhl mit beweglichem Sitz- und beweglicher Rückenlehne
vorgestellt, bei dem im rückwärtigen Bereich des Sitzpolsters zwei Stützelementbefestigungen
angeordnet sind in denen jeweils ein biegeelastisches Stützelement befestigt ist,
wobei entlang jedes Stützelementes Druckfederelemente (20) und sich über die Rückenbreite
erstreckende Formelemente (21) jeweils einander benachbart abwechselnd übereinander
angeordnet sind. Mittels dieser Lösung ist zwar ein torsionsartiges Verdrehen und
anatomiegerechtes Verbiegen der Rückenlehne möglich, so dass eine elastisch abgestützte
Verdrehung des Rückens bei gleichzeitiger elastisch abgestützter Variation des Körperöffnungswinkels
ermöglicht werden kann.
Der wesentliche Nachteil dieser Bauform besteht jedoch darin, daß die jeweiligen Abstützkräfte,
bzw. Abstützmomente nicht benutzerdefiniert variiert werden können.
[0003] Aufgrund der geschilderten Nachteile des derzeitigen Standes der Technik liegt der
vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde einen ästhetisch anspruchsvollen Stuhl,
insbesondere einen Büro- oder Arbeitsstuhl zu entwickeln, der kostengünstig herstellbar
und funktionssicher ist, eine auf die Körpergröße und somit auch auf das Körpergewicht
individuell einstellbare, anatomiegerechte, auch von der jeweiligen Arbeitshaltung
abhängige, optimale, elastische Einstellung der Abstützfunktion ermöglicht und dadurch
in jeder beliebigen Sitzposition unabhängig von der Sitzflächenstellung eine individuell
einstellbare elastisch abgestützte Variation des Körperöffnungswinkels mit elastischer
Unterstützung im Lendenbereich bei gleichzeitiger elastisch abgestützter Verdrehung
des Rückens gewährleistet werden soll.
[0004] Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch einen Stuhl, insbesondere einen Büro- oder
Arbeitsstuhl, mit beweglichem Sitz- und beweglicher Rückenlehne, und im rückwärtigen
Bereich des Sitzpolsters angeordneter/angeordneten Stützelementbefestigung/en (17)
in bzw. an denen jeweils ein biegeelastisches Stützelement (18) befestigt ist, wobei
entlang jedes Stützelementes (18) Druckfederelemente (20) und sich über die Rückenbreite
erstreckende Formelemente (21) jeweils einander benachbart abwechselnd übereinander
angeordnet sind, welcher sich dadurch auszeichnet, daß das untere Formelement (21)
/oder mehrere der unteren Formelemente (21) miteinander mittels eines oder mehrerer
symmetrisch zur Mitte angeordneten biegeelastischen / biegeelastischer Versteifungselementes/
Versteifungselemente (26) mit einem oder mehreren Schwenkhebel/n (27) verbunden ist/sind,
welcher/welche in einem oder mehreren zugehörigen am Sitzrahmen (5) und/oder an einem
Adapterelement (35) angeordneten Lagern (15) schwenkbar gelagert ist/sind, wobei sich
am jeweiligen Schwenkhebel (27) ein Wegbegrenzungs- / Vorspannelement (28) befindet
und am Sitzrahmen (5) bzw. dem Adapterelement (35) ein mit dem Wegbegrenzungs- / Vorspannelement
(28) in Wirkverbindung tretender Anschlag (29) angeordnet ist, und daß der Hubweg/
die Vorspannung des jeweiligen Wegbegrenzungs- / Vorspannelementes gegenüber dem Anschlag
(29) mittels eines Verstellelementes (30) einstellbar ist.
[0005] Mittels der erfindungsgemäßen Lösung ist es gelungen einen ästhetisch anspruchsvollen
Stuhl, insbesondere einen Büro- oder Arbeitsstuhl zu entwickeln, der kostengünstig
herstellbar und funktionssicher ist, eine auf die Körpergröße und somit auch auf das
Körpergewicht individuell einstellbare, anatomiegerechte, auch von der jeweiligen
Arbeitshaltung abhängige, optimale, elastische Einstellung der Abstützfunktion ermöglicht
und in jeder beliebigen Sitzposition unabhängig von der Sitzflächenstellung die "Härte"
der elastischen Rückenlehne individuell dem jeweiligen Bedürfnis des Benutzers anzupassen,
so daß eine auf die Körpergröße und somit auch auf das Körpergewicht individuell einstellbare,
anatomiegerechte, auch von der jeweiligen Arbeitshaltung abhängige, optimale, elastische
Einstellung der Abstützfunktion ermöglicht werden kann, wobei in jeder beliebigen
Sitzposition unabhängig von der Sitzflächenstellung eine individuell einstellbare
elastisch abgestützte Variation des Körperöffnungswinkels mit elastischer Unterstützung
im Lendenbereich bei gleichzeitiger elastisch abgestützter Verdrehung des Rückens
gewährleistet werden kann.
Die erfindungsgemäße spezielle Anordnung von nur einem Versteifungselement (26) bewirkt
beispielsweise, daß beim Zurücklehnen eine anatomiegerechte, biegeelastisch einstellbare
Abstützung des Oberkörpers mit elastischer Unterstützung im Lendenbereich bei gleichzeitiger
elastisch abgestützter Verdrehung des Rückens realisiert werden kann.
Werden entlang der Rückenlehne beispielsweise symmetrisch zwei Versteifungselemente
(26) eingesetzt, so kann mit der Abstützung des Oberkörpers beim Zurücklehnen auch
die Abstützung des Oberkörpers beim Verdrehen gleichzeitig variiert werden.
Werden entlang der Rückenlehne hingegen drei Versteifungselemente (26) eingesetzt,
beispielsweise eines mittig und die beiden anderen symmetrisch zu diesem, so kann
die Abstützung des Oberkörpers beim Zurücklehnen unabhängig von der Abstützung des
Oberkörpers beim Verdrehen variiert werden.
Erfindungswesentlich ist auch, daß das Adapterelement (35) am Sitzrahmen (5) und/oder
an der Polsterplatte (8) befestigt ist.
Dadurch können die erfindungsgemäßen Rückenlehnen ohne Sitzmechanik aber auch mit
jeder beliebigen Sitzmechanik sowohl mit, wie auch ohne Armstützen kombiniert werden.
Kennzeichnend ist dabei, daß das Adapterelement (35) aus zwei Trägerholmen (36), einem
zwischen diesen Trägerholmen (36) angeordneten Verbindungssteg (37) und einem oberhalb
der Trägerholme (36) und dem Verbindungssteg (37) angeordnetem Formteil (38) besteht.
Die starre Verbindung dieser Baugruppen miteinander gewährleistet eine ästhetisch
anspruchsvolle, kostengünstige und funktionssichere Befestigung der Funktionsbaugruppen
am Adapterelement (35).
Erfindungswesentlich ist auch, daß die Trägerholme (36) und der Verbindungssteg (37)
von unten, und das Formteil (38) von hinten biegesteif mit der Polsterplatte (8) verbunden
sind. Dadurch wird eine funktionssichere, ästhetisch anspruchsvolle Befestigung des
Adapterelementes an der Polsterplatte (8) gewährleistet.
Kennzeichnend ist auch, daß die Führungsnut und/ oder die Kulissenführung von innen
jeweils in die Seitenwange des Sitzrahmens eingearbeitet sind.
Dadurch wird eine Verletzungsgefahr an den Getriebebaugruppen des Stuhles ausgeschlossen.
Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß in der Seitenwange des Sitzrahmens
ein Langloch angeordnet ist, in dem ein im Langloch verschiebbar gelagertes, arretierbares
Spannelement angeordnet ist, welches mit einem im Bereich der Zwischenplatte am Spannelement
angeordneten
Betätigungselement im verspannten Zustand auf die Zwischenplatte einwirkt und so die
gegenseitige Relativbewegung zwischen der Zwischenplatte und dem Sitzrahmen einschränkt.
Dadurch ist es möglich in jeder beliebigen Sitzposition die "Schwenkmechanik" der
Sitzfläche in dieser als Endlage zu begrenzen.
[0006] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich neben dem Wortlaut der Ansprüche, auch
in Verbindung mit den zugehörigen Zeichnungen, aus den nachfolgenden Erläuterungen
zu den beiden Ausführungsbeispielen.
[0007] An Hand zweier Ausführungsbeispiele wird nun die Erfindung nachfolgend in Verbindung
mit drei Figuren näher erläutert.
[0008] Dabei zeigen :
- Figur 1 :
- eine mögliche Bauform des erfindungsgemäßen Stuhles in einer perspektivischen Ansicht
schräg von vorn;
- Figur 2 :
- den erfindungsgemäßen Stuhl gemäß Figur 1 im Teilschnitt in der Seitenansicht;
- Figur 3 :
- die Verstelleinheit des erfindungsgemäßen Stuhles in einer weitere Bauform in einer
perspektivischen Ansicht schräg von hinten.
[0009] Die Figur 1 zeigt den erfindungsgemäßen Stuhl in einer perspektivischen Ansicht schräg
von vorn. An einem mit Laufrollen 25 versehenen Grundgestell 1 ist eine höhenverstellbare
Feder 2, vorzugsweise eine Gasfeder angeordnet.
Auf einem Sitzrahmen 5 sind die Polsterplatte 8 mit dem Sitzpolster und beidseitig
am Sitzrahmen 5 je ein Armstützenträger 12 mit einer Höhenverstellung 13 und einer
Armstütze 14 angeordnet.
Diese beidseitig am Sitzrahmen 5 angeordneten Armstützen 14 sind aufgrund ihrer Höhenverstellung
13 teleskopartig höhenverstellbar und ermöglichen eine optimale und gleichzeitig kostengünstige
Einstellung der Armstützenhöhe auf jede für die jeweilige Benutzung bequeme Abstützhöhe.
Am Sitzrahmen sind weiterhin ein Drehknopf 24 zur Einstellung der Verstellhärte der
Sitzverstellmechanik und ein in einem Langloch 31 der Seitenwange 19 des Sitzrahmens
5 gelagertes Spannelement 32 zur Endlagenbegrenzung der Sitzverstellmechanik angeordnet.
Hinter dem Sitzpolster sind am Sitzrahmen 5 symmetrisch zur Stuhlmittenachse zwei
biegeelastische, beispielsweise aus Glasfaserstäben bestehenden Stützelemente 18 angeordnet.
An den biegeelastischen Stützelementen 18 sind einander benachbart beispielsweise
aus elastischen Kunststoff (z.B. PUR-Schaumstoff) bestehende Druckfederelemente 20
und sich über die Rückenbreite erstreckende Formelemente 21 abwechselnd übereinander
angeordnet.
Die sich über die Rückenbreite erstreckenden Formelemente 21 sind vorzugsweise bereichsweise
geometrisch unterschiedlich aufgebaut.
Dadurch kann einer speziellen anatomischen, aber auch einer individuellen ästhetischen
Gestaltung Rechnung getragen werden.
In diesen aus Holz bestehenden Formelementen 21 sind, wie in der Figur 1 dargestellt,
Polsterelemente 34 eingearbeitet.
Infolge einer speziellen, unterschiedlichen Querschnittsgestaltung der Formelemente
21 wird zudem in allen Verformungszuständen (Verwindung und
Durchbiegung) der Rückenanlage bei gleichzeitiger, elastisch abgestützter Variation
des Körperöffnungswinkels eine optimale, anatomiegerechte Sitzhaltung "erzwungen".
Am oberen Formelement 21 ist in dieser Ausführungsform, wie ebenfalls in der Figur
1 dargestellt, eine Kopfstütze 22 befestigt.
In der Figur 2 wurde nun der erfindungsgemäße Stuhl im Teilschnitt in der Seitenansicht
dargestellt.
Am freien Ende der Feder 2 ist eine Zwischenplatte 3 angeordnet. An dieser Zwischenplatte
3 sind beidseitig jeweils zwei Führungsrollen 4 angeordnet. Diese Führungsrollen 4
sind vorn in den horizontalen Führungsnuten 6 und hinten in den bogenförmigen Kulissenführungen
7 der Seitenwangen 19 des Sitzrahmens 5 verschiebbar angeordnet.
Die Führungsnuten 6 und die bogenförmigen Kulissenführungen 7 sind von innen jeweils
in die Seitenwange 19 des Sitzrahmens 5 eingearbeitet, wobei in einer Seitenwange
19 mit einer Dicke von beispielsweise 24 mm die Führungsnuten 6 und auch die Kulissenführungen
7 beispielsweise etwa 15 mm tief eingearbeitet sind.
Infolge dieser von außen nicht sichtbaren Nuten wird eine Verletzungsgefahr an den
Getriebebaugruppen des Stuhles ausgeschlossen.
Auf dem Sitzrahmen 5 ist die Polsterplatte 8 mit dem Sitzpolster angeordnet. Am Sitzrahmen
5 ist zudem ein Vorspannelement 9 befestigt, welches mittels des Drehknopfes 24 betätigt
werden kann. Wie im Halbschnitt ersichtlich, ist zwischen dem Vorspannelement 9 und
einem an der Zwischenplatte 3 angeordneten Befestigungselement 10 ein Federelement
11 angeordnet. Dadurch ist es möglich den federelastischen Sitzverstellwiderstand
optimal auf das jeweilige Körpergewicht einzustellen, wobei infolge der vorliegenden
Lösung in jeder beliebigen Sitzposition allein durch die Gewichtsverlagerung im Sitzen
eine Variation der Sitzposition derart möglich ist, daß mittels des erfindungsgemäßen
Stuhles sowohl beim Zurücklehnen wie auch beim nach vorn über den Schreibtisch beugen
stets ein nahezu gleichbleibender Abstand des Körpers von der Schreibtischkante realisiert
wird, so daß in jeder beliebigen Sitzposition ein Weiterarbeiten am Schreibtisch ohne
das lästige Nachrücken des gesamten Stuhles (zum Schreibtisch hin, bzw. vom Schreibtisch
weg) ermöglicht wird.
Hinter dem Sitzpolster sind am Sitzrahmen 5 (bis in die Seitenwangen 19 hinein) symmetrisch
zur Stuhlmittenachse zwei Stützelementbefestigungen 17 in Form von Befestigungsbohrungen
23 mit oder ohne Einsteckhülsen angeordnet.
In diesen sind die biegeelastischen, beispielsweise aus Glasfaserstäben bestehenden
Stützelemente 18 angeordnet.
An den biegeelastischen Stützelementen 18 sind, wie bereits in den Ausführungen im
Zusammenhang mit Figur 1 erwähnt, einander benachbart aus PUR-Schaum-Hülsen bestehende
Druckfederelemente 20 und sich über die Rückenbreite erstreckende, bereichsweise gleichartige
oder auch unterschiedlich dimensionierte Formelemente 21 abwechselnd übereinander
angeordnet.
Die unteren Formelemente 21 sind miteinander mittels eines symmetrisch zur Mitte zwischen
den Stützelementen 18 angeordneten biegeelastischen Versteifungselement 26 (siehe
auch Figur 1) verbunden, welches an einem zwischen den Stützelementen 18 am Sitzrahmen
5 auf zwei Lagern 15 mittels einer Achse 16 schwenkbar gelagerten Schwenkhebel 27
angeordnet ist.
Am Schwenkhebel 27 ist ein Wegbegrenzungs- / Vorspannelement 28 und am Sitzrahmen
5 ein mit dem Wegbegrenzungs- / Vorspannelement 28 in Wirkverbindung tretender Anschlag
29 angeordnet.
Der Hubweg des Wegbegrenzungs- / Vorspannelementes 28 kann, wie in der Figur 2 dargestellt,
gegenüber dem Anschlag am Sitzrahmen 5 mittels eines Verstellelementes 30 eingestellt
werden.
Die Anordnung des Stützelementes 18 bewirkt, daß beim Zurücklehnen eine anatomiegerechte,
elastische Abstützung des Oberkörpers im Lendenbereich realisiert werden kann, wobei
mittels des Verstellelementes 30 zudem die "Härte" der Lendenstütze dem jeweiligen
Bedürfnis des Benutzers angepasst werden kann, so daß aufgrund der erfindungsgemäßen
Anordnung beim Zurücklehnen eine variable, anatomiegerechte, elastische Abstützung
des Oberkörpers im Lendenbereich realisiert wird.
In der Seitenwange 19 des Sitzrahmens 5 befindet sich darüber hinaus ein Langloch
31 in dem verschiebbar, wie in der Figur 1 dargestellt, ein arretierbares Spannelement
32 angeordnet ist.
Mittels diesem verschieb- und arretierbaren Spannelement 32 kann nun das in der Figur
2 dargestellte, im "Arbeitsbereich" der Zwischenplatte 3 am Spannelement 32 angeordnete,
Betätigungselement 33 an jeder beliebigen Stelle im Langloch 31 der Seitenwange 19
des Sitzrahmens 5 verspannt werden.
Entsprechend der jeweiligen Arretierung des Spannelementes 32 im Langloch 31 behindert
das am Spannelement 32 angeordnete Betätigungselement 33 den "Arbeitsweg" bzw. den
"Hub" der Zwischenplatte, so daß die gegenseitige Relativbewegung zwischen der Zwischenplatte
3 und dem Sitzrahmen 5 definiert eingeschränkt wird.
Somit ist es möglich die "Schwenkmechanik" der Sitzfläche in jeder beliebigen Sitzposition
in dieser als Endlage zu begrenzen.
Die Figur 3 zeigt die Verstelleinheit des erfindungsgemäßen Stuhles in einer weiteren
Bauform in der perspektivischen Ansicht schräg von hinten.
An der Polsterplatte 8 ist das Adapterelement 35 befestigt.
Dieses Adapterelement 35 besteht aus zwei Trägerholmen 36, einem zwischen diesen Trägerholmen
36 angeordneten Verbindungssteg 37 und einem oberhalb der Trägerholme 36 und dem Verbindungssteg
37 angeordnetem Formteil 38.
Die Trägerholme 36 und der Verbindungssteg 37 sind biegesteif mit der Polsterplatte
8 von unten, und das Formteil 38 ist mit der Polsterplatte 8 biegesteif von hinten
verbunden.
Zumindest das untere Formelement 21 ist /(aber auch mehrere der unteren Formelemente
21 können miteinander) mittels eines mittig angeordneten biegeelastischen Versteifungselementes
26 mit dem Schwenkhebel 27 verbunden (sein).
Im Adapterelement 35 sind zwei durch das Formteil 38 in die Trägerholme 36 hineinragende
Stützelementbefestigungen 17 angeordnet. In diesen sind die biegeelastischen Stützelemente
befestigt. Zwischen dem Formteil 38 des Adapterelementes 35 und dem unteren Formelement
21 sind auf den beiden Stützelementen 18 jeweils ein Druckfederelement 20 aufgesteckt.
Mittig zwischen den beiden Stützelementen 18 ist auf dem Formteil 38 des Adapterelementes
35 mittels eines Lagers 15 und einer in diesem Lager 15 angeordneten Achse 16 schwenkbar
ein Schwenkhebel 27 befestigt. Am Schwenkhebel 27 ist ein Wegbegrenzungs- / Vorspannelement
28 angeordnet. Am Verbindungssteg 37 befindet sich ein mit dem Wegbegrenzungs- / Vorspannelement
28 in Wirkverbindung tretender Anschlag 29.
[0010] Der Hubweg/ die Vorspannung des Wegbegrenzungs- / Vorspannelementes 28 ist gegenüber
dem Anschlag 29 mittels eines Verstellelementes 30 einstellbar.
Mittels der Variation des Hubweges / der Vorspannung des Wegbegrenzungs- / Vorspannelementes
28 wird eine auf die Körpergröße und somit auch auf das Körpergewicht individuell
einstellbare, anatomiegerechte, auch von der jeweiligen Arbeitshaltung abhängige,
optimale, elastische Einstellung der Abstützfunktion ermöglicht, so daß in jeder beliebigen
Sitzposition unabhängig von der Sitzflächenstellung eine individuell einstellbare
elastisch abgestützte Variation des Körperöffnungswinkels mit elastischer Unterstützung
im Lendenbereich bei gleichzeitiger elastisch abgestützter Verdrehung des Rückens
gewährleistet werden kann.
An der Sitzplatte 8 sind weiterhin die Armstützenträger 12 und die Sitzmechanik 39
angeordnet.
Bezugszeichenzusammenstellung
[0011]
- 1
- Grundgestell
- 2
- Feder
- 3
- Zwischenplatte
- 4
- Führungsrollen
- 5
- Sitzrahmen
- 6
- Führungsnut
- 7
- Kulissenführung
- 7
- Polsterplatte
- 9
- Vorspannelement
- 10
- Befestigungselement
- 11
- Federelement
- 12
- Armstützenträger
- 13
- Höhenverstellung
- 14
- Armstütze
- 15
- Lager
- 16
- Achse
- 17
- Stützelementbefestigung
- 18
- Stützelement
- 19
- Seitenwange
- 20
- Druckfederelement
- 21
- Formelement
- 22
- Kopfstütze
- 23
- Befestigungsbohrung
- 24
- Drehknopf
- 25
- Laufrollen
- 26
- Versteifungselement
- 27
- Schwenkhebel
- 28
- Wegbegrenzungs- / Vorspannelement
- 29
- Anschlag
- 30
- Verstellelement
- 31
- Langloch
- 32
- Spannelement
- 33
- Betätigungselement
- 34
- Polsterelement
- 35
- Adapterelement
- 36
- Trägerholm
- 37
- Verbindungssteg
- 38
- Formteil
- 39
- Sitzmechanik
1. Stuhl, insbesondere Büro- oder Arbeitsstuhl, mit beweglichem Sitz und beweglicher
Rückenlehne, und im rückwärtigen Bereich des Sitzpolsters angeordneter/angeordneten
Stützelementbefestigung/en (17) in bzw. an denen jeweils ein biegeelastisches Stützelement
(18) befestigt ist, wobei entlang jedes Stützelementes (18) Druckfederelemente (20)
und sich über die Rückenbreite erstreckende Formelemente (21) jeweils einander benachbart
abwechselnd übereinander angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß das untere Formelement (21) /oder mehrere der unteren Formelemente (21) miteinander
mittels eines /oder mehrerer symmetrisch zur Mitte angeordneten biegeelastischen /
biegeelastischer Versteifungselementes / Versteifungselemente (26) mit einem oder
mehreren Schwenkhebel/n (27) verbunden ist/sind, welcher/welche in einem oder mehreren
zugehörigen am Sitzrahmen (5) und/oder an einem Adapterelement (35) angeordneten Lagern
(15) schwenkbar gelagert ist/sind, wobei sich am jeweiligen Schwenkhebel (27) ein
Wegbegrenzungs- / Vorspannelement (28) befindet und am Sitzrahmen (5) bzw. dem Adapterelement
(35) ein mit dem Wegbegrenzungs- / Vorspannelement (28) in Wirkverbindung tretender
Anschlag (29) angeordnet ist, und daß der Hubweg/ die Vorspannung des jeweiligen Wegbegrenzungs-
/ Vorspannelementes gegenüber dem Anschlag (29) mittels eines Verstellelementes (30)
einstellbar ist.
2. Stuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Adapterelement (35) am Sitzrahmen (5) und/oder an der Polsterplatte (8) befestigt
ist.
3. Stuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Adapterelement (35) aus zwei Trägerholmen (36), einem zwischen diesen Trägerholmen
(36) angeordneten Verbindungssteg (37) und einem oberhalb der Trägerholme (36) und
dem Verbindungssteg (37) angeordnetem Formteil (38) besteht.
4. Stuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerholme (36) und der Verbindungssteg (37) von unten, und das Formteil (38)
von hinten biegesteif mit der Polsterplatte (8) verbunden sind.
5. Stuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsnut (6) und/ oder die Kulissenführung (7) von innen jeweils in die Seitenwange
(19) des Sitzrahmens (5) eingearbeitet sind.
6. Stuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Seitenwange (19) des Sitzrahmens (5) ein Langloch (31) angeordnet ist, in
dem ein im Langloch (31) verschiebbar gelagertes, arretierbares Spannelement (32)
angeordnet ist, welches mit einem im Bereich der Zwischenplatte (3) am Spannelement
(31) angeordneten Betätigungselement (33) auf die Zwischenplatte (3) im verspannten
Zustand einwirkt und so die gegenseitige Relativbewegung zwischen der Zwischenplatte
(3) und dem Sitzrahmen (5) einschränkt.