(57) Ein Programmsteuerungsverfahren für ein wasserführendes Haushaltsgerät ist dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens bei einem Programmschritt ein Zulauf von Warmwasser
in das Haushaltsgerät erfolgt und die Temperatur gemessen wird. In Abhängigkeit von
der Wassereinlauftemperatur werden die Waschzeiten der einzelnen Waschschritte automatisch
angepaßt und/oder einzelne Waschschritte ein- oder ausgeblendet.
[0001] Programmsteuerungsverfahren für ein wasserführendes Haushaltsgerät, insbesondere
einen Geschirrspüler.
[0002] Die Steuerungen heutiger wasserführender Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen und Geschirrspülmaschinen
sind nur bedingt auf Warmwasseranschlüsse ausgelegt. Sie reagieren nicht auf unterschiedliche
Wassereinlauftemperaturen und den sich dabei einstellenden Temperaturen im Haushaltsgerät.
Bei Warmwasseranschluß erhöht sich nach jedem Wasch- oder Spülschritt, d.h. nach jedem
Wasserwechsel, die Temperatur im Geschirrspüler oder in der Waschmaschine solange
bis maximal die Zulauftemperatur erreicht ist. Durch die Erhöhung der Temperatur in
den Wasch- oder Spülschritten verkürzen sich die Aufheizzeiten der warmen Spülgänge
wie Reinigen und Klarspülen. Die Reinigungs- und Klarspülzeiten sind damit nicht mehr
sichergestellt bzw. die Einwirkzeiten für das Reinigungs- und Klarspülmittel sind
zu kurz. Ein schlechtes Reinigungs- und Trockenergebnis können die Folge sein.
[0003] In der DE 40 41 108 wird ein Verfahren zum Betrieb eines programmgesteuerten Haushaltsgeräts,
insbesondere einer Geschirr spülmaschine mit einem Programmschalter beschrieben, die
wenigstens die Schritte Reinigen und Klarspülen mit Warmwasser umfassen. Die Programmsteuerung
des Gerätes ist dabei um eine anwählbare Programmvariante ergänzt, durch welche die
geräteeigene Heizung bei mindestens einem mit Warmwasser durchzuführenden Spülprogramm
ständig ausgeschaltet wird.
[0004] Die Erfindung der DE 43 04 382 beschreibt wasserführende Haushaltgeräte mit einer
Programmsteuereinrichtung mit einer Programmwahleinrichtung, mit Bedienelementen zur
Anwahl eines Wasch- oder Spülprogramms und mit Anschlüssen für die Wasserversorgung.
Die Anschlüsse für die Wasserversorgung sind sehr variabel, z. B. für Warmwasser,
Recyclingwasser, Regenwasser usw. Die Programmsteuereinrichtung ist an das angeschlossene
zusätzliche Wasserversorgungssystem anpassbar.
[0005] Eine weitergehende Erfindung wird in der DE 43 36 837 beschrieben. Die Erfindung
nutzt dabei externe Warmwasserzentralanlagen für die Wasserfüllung des Haushaltsgeräts
und die BUS-Technik zur Optimierung des Energieaufwandes für die Warmwasserfüllung
im Haushaltsgerät. Dabei wird die Temperatur des aus der Zentralanlage dem Haushaltsgerät
zufließenden Warmwassers gemessen, das zufließende Warmwasser mit einer ungenügenden
Temperatur verworfen und anderweitig genutzt und erst das zufließende Warmwasser mit
einer ausreichenden Temperatur für einen Spül- oder Waschprozess verwendet. Hierbei
werden verhältnismäßig komplizierte Berechnungen vorgenommen und Informationen vom
vorhanden Wärmeinhalt der Zentralanlage übermittelt, d. h. das Haushaltgerät wird
laufend darüber informiert, wieviel Warmwasser mit welcher Temperatur in der Zentralanlage
zur Verfügung steht. Aufgrund des vom Benutzer angewählten Wasch- oder Spülvorganges
überprüft dann das Haushaltgerät, ob der Einsatz des zur Verfügung stehenden warmen
Zulaufwassers einen energetischen Vorteil erbringt. Dies bedingt jedoch die Installation
einer kostenaufwendigen Haus-BUS-Technik im Gebäudestandort des Haushaltsgeräts. Das
Leitungswasser wird dabei erst bei ausreichend hoher Temperatur für einen Wasch- oder
Spülprozeß verwendet.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Wasch- oder Spülvorgänge von Haushaltsgeräten
abhängig von unterschiedlichen Wassereinlauftemperaturen zu optimieren.
[0007] Diese Aufgabe wird durch ein Programmsteuerungsverfahren für ein wasserführendes
Haushaltsgerät erreicht, wobei in Abhängigkeit der Wassereinlauftemperatur die Waschzeiten
der einzelnen Waschschritte im Programm automatisch verändert werden und/oder einzelne
Waschschritte ein oder aus geblendet werden.
[0008] Nach einer vorteilhaften Ausbildung der Erfindung wird am Anfang jedes Waschschrittes
die Temperatur des Wassers im Haushaltsgerät gemessen, wobei die ermittelte Temperatur
die Dauer des jeweiligen Waschschrittes bestimmt. Bei sogenannten "kalten" Waschschritten
werden um so kürzere Waschzeiten eingestellt je höher die Wassertemperatur ist und
bei sogenannten "warmen" Waschschritten werden um so längere Waschzeiten eingestellt,
je höher die Wassertemperatur ist.
[0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden näher am Beispiel eines Programmablaufes
einer Geschirrspülmaschine beschrieben. Das Steuerungsverfahren des Warmwasserzulaufes
und der einzelnen Programme erfolgt in Abhängigkeit der Wassertemperatur nach dem
Einlauf in den Geschirrspüler. Die Wassertemperatur wird dabei zweckmäßigerweise im
Sumpf des Geschirrspülers gemessen. Entsprechend der gemessenen Spülwassertemperatur
werden die Waschzeiten entweder verlängert oder verkürzt und/oder einzelne Spülschritte
werden ein- oder ausgeblendet. Vor jedem Spülschritt wie z.B. Vorspülen, Reinigen,
Zwischenspülen und Klarspülen, wird die erreichte Wassertemperatur nach Beendigung
der Wasseraufnahme ermittelt. Diese Temperatur bestimmt dann die Dauer des jeweiligen
Spülschritts. Sogenannte kalte Spülschritte, wie Vorspülen und Zwischenspülen werden
zeitlich so eingestellt, daß eine höhere Temperatur die Länge der Spüldauer verkürzt.
Bei sogenannten warmen Spülschritten, wie Vorspülen, Reinigen und Klarspülen wird
die Spüldauer verlängert, je höher die gemessene Temperatur ist.
[0010] Bei der Nutzung eines Warmwasseranschlusses erhöht sich durch jeden einzelnen Wasserwechsel
die Anfangstemperatur im Geschirrspüler bis maximal auf die Wassereinlauftemperatur.
Wird beim zweiten Wasserwechsel für den Reinigungsspülgang nicht mindestens die vorgegebene
Temperatur, z.B. 50 °C erreicht, so kann weiteres Wasser zugeführt oder sogar ein
erneuter Wasserwechsel durchgeführt werden, so lange bis die vorgegebene Temperatur
erreicht ist. Erst dann wird der eigentliche Reinigungsvorgang mit der Dosierung des
Reinigers gestartet.
[0011] Sollte die gewünschte Wassertemperatur auch durch einen erneuten Wasserwechsel nicht
erreichbar sein, so kann die Geräteheizung zu geschaltet werden. Mit einer aufwendigen
Programmsteuerung könnte beispielsweise die Zunahme der Temperatur pro Zeiteinheit
gemessen werden und abhängig von der Geschwindigkeit der Temperaturzunahme die Zuschaltung
der Geräteheizung gesteuert werden. Aus einer langsamen Temperaturzunahme könnte z.B.
gefolgert werden, daß die gewünschte Temperatur nicht erreichbar ist oder erst nach
Verbrauch von zuviel Warmwasser erreichbar ist, so daß es günstiger wäre, die Geräteheizung
zuzuschalten. Durch die Möglichkeit der Zuschaltung der Geräteheizung kann aber auch
vermieden werden, daß z.B. Wasser mit einer Temperatur von bereits z.B. 48 °C nochmals
abgepumpt wird.
[0012] Beim Wasserwechsel für das Klarspülen wird ebenfalls in Abhängigkeit der Wassertemperatur
Wasser nachgelassen oder ein zusätzlicher Wasserwechsel für das Klarspülen ausgeführt
bis etwa 60 °C erreicht sind. Erst dann wird der Klarspüler dosiert.
1. Programmsteuerungsverfahren für ein wasserführendes Haushältsgerät, dadurch gekennzeichnet, daß in Abhängigkeit der Wassereinlauftemperatur die Waschzeiten der einzelnen Waschschritte
im Programm automatisch verändert werden und/oder einzelne Waschschritte ein- oder
ausgeblendet werden.
2. Programmsteuerungsverfahren dadurch gekennzeichnet, daß am Anfang jeden Waschschrittes die Temperatur des Wassers im Haushaltsgerät gemessen
wird und die ermittelte Temperatur die Dauer des jeweiligen Waschschritts bestimmt,
wobei bei sogenannten "kalten" Waschschritten um so kürzere Waschzeiten eingestellt
werden, je höher die Wassertemperatur ist und bei sogenannten "warmen" Waschschritten
um so längere Waschzeiten eingestellt werden, je niedriger die Wassertemperatur ist.
3. Programmsteuerungsverfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei speziellen Waschschritten die gewünschte Wassertemperatur durch weiteres Einlassen
von Wasser oder durch erneuten Wasserwechsel eingestellt wird und erst anschließend
die Dosierung des Wasch- oder Spülmittels erfolgt.
4. Steuerungsverfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erreichung einer vorgegebenen Temperatur des Waschwassers die Geräteheizung zugeschaltet
wird.