[0001] Die Erfindung betrifft ein pigmenthaltiges, mehrschichtiges Aufzeichnungsmaterial
für den Tintenstrahldruck (Ink-Jet-Druck). Insbesondere betrifft die Anmeldung ein
Ink-Jet-Papier, das wasserfest ist und zur Bildaufzeichnung mit Fotoqualität für alle
gebräuchlichen Druckertypen geeignet ist. Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren
zur Herstellung eines mehrschichtigen Aufzeichnungsmaterials für den Tintenstrahldruck.
[0002] Durch den technischen Fortschritt bei der Herstellung von Tintenstrahldruckern ist
es heute möglich, kostengünstige Drucke mit einer Qualität anzufertigen, die annähernd
der Qualität von herkömmlichen Photographien entspricht. Einen wesentlichen Einfluss
auf diese Qualität hat das Druckmedium, an das bei modernen Materialien eine Vielzahl
von Anforderungen gestellt werden. So soll das Material über eine
- hohe Auflösung und Kantenschärfe,
- gute Farbtrennung,
- hohe Farbdichte,
- originalgetreue Farbwiedergabe,
- schnelle Trocknung,
- geringe Klebrigkeit bei hoher Luftfeuchte, und
- hohe Wasserfestigkeit
verfügen. Weiterhin wird angestrebt, dass die Materialien für die meisten handelsüblichen
Druckertypen geeignet sind. Um diese Anforderungen weitgehendst zu erfüllen, umfassen
deshalb moderne Ink-Jet-Papiere meist zwei oder mehr Schichten auf einem Trägermaterial.
Beispiele dafür sind in DE 3 523 269, DE 197 47 884, EP 487 350, EP 634 283, EP 743
193, EP 847 868, EP 859 701, US 5 888 635, US 5 985 424, US 6 001 463, JP 62 259 882,
WO 96/14634 und WO 97/01447 beschrieben. Einen Vorteil für eine breite Anwendung besitzen
Materialien, die eine hohe Wasserfestigkeit aufweisen und somit auch für Außenanwendungen
geeignet sind. Diese gewünschte Wasserfestigkeit bezieht sich dabei sowohl auf Schichtfestigkeit
bei Wassereinwirkung wie auch auf die Fixierung der Tintenfarbstoffe, die kein oder
nur ein geringfügiges Verlaufen ("Ausbluten") zeigen sollen.
[0003] Um eine Wasserbeständigkeit zu erzielen, sind zahlreiche Verfahren und Materialien
beschrieben. Es werden dabei 3 prinzlpielle Wege beschritten:
1. Verwendung von wasserunlöslichen Polymeren als Bindemittel (z. B. WO 99/07558,
JP 112 08105, DE 197 09 735, EP 685344, 754561),
2. Vernetzung von wasserlöslichen Bindemitteln (z. B. DE 197 15 186, US 4 649 064,
US 5 342 688, US 6 001 463, EP 445 322, EP 888 904, EP 913 266), und
3. Beladung der Farbempfangsschichten mit einem hohen Pigmentanteil (z. B. US 4 830
911, EP 685 344, EP 696 516, EP 879 709, EP 891 873, EP 983 867)
[0004] Besonders vorteilhaft ist letzterer Weg, da solche Materialien eine hohe Porosität
und damit sehr hohe Trocknungsgeschwindigkeiten aufweisen. Diese Eigenschaften sind
abhängig von der Pigmentkonzentration in der Schicht, von der Teilchengröße sowie
Porösität der Partikel.
[0005] Meist finden Pigmente auf der Basis von Siliziumdioxid Anwendung. Es ist aber auch
bekannt, Aluminiumoxid-Pigmente in Ink-Jet-Materialien einzusetzen. Im Vergleich zu
Silica-Pigmenten zeichnen sich diese aus durch positive Oberflächenladung, wodurch
eine Fixierung von Farbstoffpartikeln der Tinte möglich ist. Des weiteren sind sie
sehr porös, besitzen kleine Teilchendurchmesser und bilden wenig Agglomerate, so dass
damit auch transparente Schichten erhalten werden, wie sie für transparente Folien
erforderlich sind. Ihre Herstellung erfolgt bisher durch Hydrolyse aus den Aluminiumalkoxiden,
wobei je nach Herstellungsbedingungen Pigmente mit einer Boehmitoder Pseudoboehmitstruktur
erhalten werden.
[0006] Problematisch bei der Herstellung solcher hochpigmentierter Farbempfangsschichten
ist die hohe Wechselwirkung der Pigmentpartikel mit Bindemitteln und insbesondere
mit polymeren, kationischen Farbfixiermitteln. Diese Wechselwirkung verursacht eine
hohe Viskosität der Antragslösung und ergibt in vielen Fällen nur matte Oberflächen
infolge der Bildung von Agglomeraten. Es ist deshalb in solchen Fällen nicht möglich,
große Mengen von polymeren Farbfixiermitteln einzulagern, wodurch die festen Schichten
bei Wasserkontakt ein verstärktes Ausbluten der Tintenfarbstoffe zeigen.
[0007] Von Nachteil ist ferner, dass durch Verwendung der bekannten Aluminiumpigmente mit
Boehmit- oder Pseudoboehmitstruktur die Materialkosten signifikant erhöht werden,
da deren Herstellung aus den Alkoxidverbindungen sehr kostenintensiv ist.
[0008] Die Aufgabe der Erfindung ist es, ein verbessertes mehrschichtiges Aufzeichnungsmaterial,
insbesondere für TintenstrahlDrucker bereitzustellen, mit dem Nachteile der herkömmlichen
Aufzeichnungsmaterialien überwunden werden und das insbesondere einen erhöhten Oberflächenglanz
und ein vermindertes Ausbleichen der Tintenfarbstoffe bei Wasserkontakt zeigt. Des
weiteren soll das Material für die gebräuchlichsten Druckertypen geeignet sein. Die
Aufgabe der Erfindung ist es auch, ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen
Aufzeichnungsmaterials anzugeben.
[0009] Diese Aufgaben werden mit Aufzeichnungsmaterialien und Verfahren mit den Merkmalen
gemäß den Patentansprüchen 1 und 7 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung
ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
[0010] Die Grundidee der Erfindung ist es, ein zwei- oder mehrschichtiges Aufzeichnungsmaterial
mit mindestens zwei Farbempfangsschichten bereitzustellen, das in einer oberen Farbempfangsschicht
mindestens ein oberflächenmodifiziertes, pyrogenes Aluminiumoxid-Pigment und in einer
tiefer gelegenen Farbempfangsschicht mindestens ein Silicapigment enthält. Durch diese
Maßnahmen werden vorteilhafterweise ein hoher Oberflächenglanz und gleichzeitig ein
geringes Ausbleichen der Tintenfarbstoffe erreicht. Diese Vorteile sind nicht auf
bestimmte Ink-Jet-Drucker beschränkt. Das erfindungsgemäße Material ist vielmehr für
die gebräuchlichen Druckertypen geeignet. Das Material enthält in der unteren Schicht
vorzugsweise zwei verschiedene, oberflächenmodifizierte Silicapigmente, polymere Farbfixiermittel
und Plastifikatoren und in der oberen Schicht das oberflächenmodifiziertes Aluminiumoxidpigment.
[0011] Das erfindungsgemäß verwendete pyrogene Aluminiumoxid-Pigment umfasst flammpyrolytisch
hergestellte Aluminiumoxid-Partikel. Diese besitzen die Vorteile verminderter Wechselwirkungen
mit anderen Schichtkomponenten und einer kostengünstigen Herstellung.
[0012] Erfindungsgemäß wird insbesondere ein Material beschrieben, dessen untere Farbempfangsschicht
(Unterschicht)
a) oberflächenmodifiziertes, flammpyrolytisches Silicapigment
b) oberflächenmodifizierte Fällungskieselsäure,
c) ein Gemisch aus wasserlöslichem und wasserunlöslichem Plastifikator, und
d) ein Gemisch aus wasserlöslichen und wasserunlöslichen kationischen Polymerfarbfixiermitteln,
und dessen obere Farbempfangsschicht (Oberschicht)
a) oberflächenmodifiziertes, pyrogenes Aluminiumoxidpigment,
b) ein Gemisch aus wasserlöslichem und wasserunlöslichem Plastifikator,
c) ein Gemisch aus wasserlöslichen und wasserunlöslichen kationischen Polymerfarbfixiermitteln,
und
d) ggf. Farbstoffstabilisator
enthält. Als Trägermaterial gemäß der Erfindung eignet sich besonders PE-beschichtetes
Fotorohpapier oder transparentes Folienmaterial. Die Oberschicht ist die oberste,
freiliegende Schicht des erfindungsgemäßen Aufzeichnungsmaterials.
[0013] Die gleichzeitige Bereitstellung von wasserlöslichen und wasserunlöslichen Plastifikatoren
(Weichmachern) und/oder wasserlöslichen und wasserunlöslichen Farbfixiermitteln besitzt
besondere Vorteile für die Fixierung der Tintenfarbstoffe. Die Konturschärfe von aufgezeichneten
Bildern steigt.
[0014] Ein Gegenstand der Erfindung ist auch ein Verfahren zur Herstellung des genannten
Aufzeichnungsmaterials. Erfindungsgemäß werden Antragslösungen mit den beschriebenen
Zusammensetzungen bereitgestellt und auf einem Trägermaterial aufgetragen. Anschließend
erfolgt eine Trocknung. Die Beschichtung des Trägermaterial erfolgt vorzugsweise in
an sich bekannter Weise mittels Extrusionsgießer, wobei zuerst der Antrag der Unterschicht
erfolgt und danach auf die vorgetrocknete Unterschicht die obere Teilschicht platziert
wird. Es ist aber auch möglich, beide Schichten hintereinander anzutragen, ohne das
vorher eine Zwischentrocknung erfolgt. Je nach Geschwindigkeit der Beschichtung erfolgt
die Trocknung der Schichten bei 60 bis 85°C.
[0015] Um die erforderliche schnelle Tintenaufnahme abzusichern, beträgt die Trockenschichtdicke
aus Unterschicht und Oberschicht 25 bis 40 µm, wobei die Schichtdicke der Unterschicht
vorzugsweise 15 bis 20 µm beträgt.
Unterschichtzusammensetzung
[0016] Die Unterschicht enthält 50 bis 75 Gew.-% , vorzugsweise 55 bis 65 % oberflächenmodifiziertes
Silicapigmente, zusammengesetzt aus einer Mischung von flammpyrolytisch hergestellten
(pyrogenen) und amorphen Silica-Gelen. Beispiele für flammpyrolytisch hergestellte
Silicapigmente sind Aerosil-Dispersionen mit einem Teilchendurchmesser von 0,1 bis
0,3 µm, wie sie beispielsweise von der Degussa AG hergestellt werden.
[0017] Silicagele im Sinne der Erfindung sind amorphe Fällungskieselsäuren, wie sie beispielsweise
unter der Bezeichnung Sylojet von der Fa. W. R. Grace angeboten werden. Der Partikeldurchmesser
dieser Dispersionen beträgt 0,25 bis 0,35 µm. Beide Pigmente werden getrennt modifiziert
durch Umsetzung mit Alyksilanen bei erhöhter Temperatur. Vorzugsweise erfolgt diese
Oberflächenmodifizierung der Pigmentpartikel bei 60 bis 80°C mit Methyltriethoxysilan.
[0018] Das Verhältnis von pyrogenen Aerosildispersionen zu Silica-Gelen kann in der Unterschicht
2 : 1 bis 1 : 2 betragen. Bevorzugt wird ein Verhältnis von 1 : 1. Der Anteil an Plastifikatoren
beträgt in der Unterschicht 10 bis 25 Gew.-%. Vorzugsweise wird ein Gemisch aus wasserunlöslichen
und wasserlöslichen Plastifikatoren eingesetzt. Beispiele für wasserunlösliche Plastifikatoren
sind Ester von aliphatischen und aromatischen Carbonsäuren oder Phosphorsäureester
wie Adipinsäuredibutylester, Adipinsäuredihexylester, Phthalsäuredibutylester, Phthalsäuredioctylester
oder Trioctylphosphat.
[0019] Als wasserlösliche Plastifikatoren eignen sich Ethylenglykolderivate wie beispielsweise
Tetraethylenglykol oder höhermolekulare Polyethylenglykole. Das Verhältnis von wasserlöslichen
zu wasserunlöslichen Plastifikatoren beträgt im allgemeinen 1 : 1 bis 2 : 1. Des weiteren
enthält die Unterschicht 15 bis 30 Gew.-% polymere, kationische Farbfixiermittel.
Vorzugsweise enthält sie ein Gemisch aus wasserlöslichen und wasserunlöslichen Farbfixiermittel.
[0020] Beispiele für wasserlösliche Farbfixiermittel sind:
- Poly-dimethyldiallylammoniumchlorid
- (Fixiermittel 1)
- quarternäres Polyvinylpyridin
- (Fixiermittel 2)
- Acrylsäure-Methacrylamidopropyl trimethylammoniumchlorid
- (Fixiermittel 3)
- Acrylamid-Methacrylamidopropyl trimethylammoniumchlorid
- (Fixiermittel 4)
- Vinylpyrrolidon-Methacrylamidopropyl trimethylammoniumchlorid
- (Fixiermittel 5)
[0021] Beispiele für wasserunlösliche Farbfixiermittel sind Polymere der folgenden Zusammensetzung:
- Styren-Methacryloxyethyl trimethylammoniumchlorid
- (Fixiermittel 6)
- Ethylacrylat-Methacryloxyethyl trimethylammoniumchlorid
- (Fixiermittel 7)
- Butylacrylat-Methacryloxyethyl trimethylammoniumchlorid
- (Fixiermittel 8)
- Ethylacrylat-Methacrylamidopropyl trimethylammoniumchlorid
- (Fixiermittel 9)
[0022] Die wasserunlöslichen, polymeren Farbfixiermittel können sowohl organisch gelöst
wie auch als wässrige Dispersion eingesetzt werden'. Das Verhältnis von wasserlöslichen
zu wasserunlöslichen Farbfixiermittel kann 2 : 1 bis 1 : 2 betragen.
Oberschichtzusammensetzung
[0023] Die Oberschicht enthält 40 bis 70 Gew.-%, vorzugsweise 50 bis 60 % oberflächenmodifiziertes
pyrogenes (flammpyrolytisch hergestelltes) Aluminiumoxidpigment. Die Teilchengröße
beträgt 0,08 bis 0,15 µm. Die Teilchen zeichnen sich durch eine amorphe Struktur aus.
[0024] Die Modifizierung erfolgt analog der der Silicapigmente durch Umsetzung mit Alkylsilanen,
vorzugsweise mit Methyltriethoxysilan. Das Pigment/Silanverhältnis beträgt dabei 7/3
bis 9/1. Die Struktur und Menge der Plastifikatoren und polymeren Farbfixiermittel
entspricht der Zusammensetzung der Unterschicht. Zusätzlich enthält die Oberschicht
0,5 bis 3,5 Gew.-% eines oder mehrerer Farbstoffstabilisatoren. Als solche eignen
sich bekannte Verbindungen wie sterisch gehinderte Phenole, sekundäre aromatische
Amine oder sterisch gehinderte alicyclische Amine (HALS-Verbindungen). Bevorzugt enthält
die Oberschicht wasserunlösliche Farbstoffstabilisatoren, die in den wasserunlöslichen
Plastifikatoren gelöst werden und in dieser Form in die Beschichtungslösung eingebracht
werden.
[0025] Zur Verbesserung der Substratbenetzung und Schichthomogenität können weiterhin auch
Tenside in der Schicht enthalten sein, wobei sich besonders nichtionische Fluortensite
als sehr wirksam erweisen.
[0026] Das vorliegende Ink-Jet-Material zeichnet sich durch eine hohe Trocknungsgeschwindigkeit,
hohe Wasserfestigkeit sowie geringes Ausbluten und Ausbleichen der Tintenfarbstoffe
aus. Durch den Einsatz von flammpyrolytisch hergestellten Aluminiumoxidpigmenten können
die Rohstoffkosten für die Herstellung solcher Materialien erheblich gesenkt werden.
Das Material besitzt eine glänzende Oberfläche und kann mit den meisten handelsüblichen
Druckern bedruckt werden.
Ausführungsbeispiele
Beispiel 1
[0027] Oberflächenmodifizierung eines flammpyrolytischen Silicapigmentes
[0028] In einem heizbaren Reaktionsgefäß werden 56,7 kg einer flammpyrolytisch hergestellten
Siliziumdioxid-Dispersion ( Aerosil K 315) vorgelegt. Zu dieser werden unter Rührung
0,2 kg Phthalsäureanhydrid und 39,2 Liter iso-Propanol gegeben. Nach guter Durchmischung
werden dazu 9,68 kg Methyltriethoxysilan gegeben. Das Reaktionsgemisch wird unter
Beibehaltung der Rührung auf 80°C erwärmt und über einen Zeitraum von 5 Stunden konstant
bei dieser Temperatur belassen.
[0029] Nach Abkühlung wird eine stabile, oberflächenmodifizierte Silica-Dispersion mit einen
Feststoffgehalt von 11,8 % erhalten.
Beispiel 2
[0030] Oberflächenmodifizierung einer amorphen Fällungskieselsäure-Dispersion
[0031] Die Verfahrensweise des Beispiels 1 wird beibehalten und zu 1,21 kg Silica (Sylojet
703 C) mit einer mittleren Partikelgröße von 0,29 µm werden 5 g Phthalsäureanhydrid
und 0,74 kg iso-Propanol gegeben. Nach guter Durchmischung werden dazu 135 g Methyltriethoxysilan
gegeben und unter Rührung auf 70°C erwärmt. Nach 6 Stunden Reaktionszeit wird die
Dispersion abgekühlt.
[0032] Es wird eine stabile, oberflächenmodifizierte Dispersion mit einen Feststoffgehalt
von 12,2% erhalten.
Beispiel 3
[0033] Oberflächenmodifizierung einer Dispersion aus flammpyrolytisch hergestellten Aluminiumoxides
[0034] Die Verfahrensweise des Beispiels 1 wird beibehalten und zu 45,77 kg Aluminiumoxid-Dispersion
(30%ig, mittlere Partikelgröße 0,12 µm) werden 14,5 Liter einer wässrigen Lösung zugegeben,
die 388g Polyethylenoxid mit einem Molekulargewicht von 35000 enthält. Zu dieser Mischung
werden 0,36 kg Phthalsäureanhydrid und 44,4 Liter iso-Propanol gegeben. Nach guter
Durchmischung werden danach 4, 1 kg Methyltriethoxysilan zugefügt und die Reaktionslösung
auf Siedetemperatur erhitzt.
[0035] Nach 4 Stunden Reaktionszeit wird eine stabile, oberflächenmodifizierte Aluminiumoxid-Dispersion
mit einen Feststoffgehalt von 15,4% erhalten.
Beispiel 4
[0036] Auf einem PE-beschichteten Papierträger, der mit einer Haftschicht versehen ist,
wird in an sich bekannter Weise mittels Extrusionsgießer eine Unterschicht folgender
Zusammensetzung angetragen:
30,5 % |
Silicapigment aus Beispiel 1 |
30,5 % |
Silicapigment aus Beispiel 2 |
14 % |
Farbfixiermittel 5 |
8,0% |
Farbfixiermittel 7 |
11 % |
Tetraethylenglykol |
6,0 % |
Adipinsäuredibutylester |
[0037] Nach Trocknung bei 65 °C wird eine Schichtdicke von 18,5 µm erhalten. Auf diese Schicht
wird eine Oberschicht folgender Zusammensetzung angetragen:
55 % |
Aluminiumoxidpigment aus Beispiel 3 |
14 % |
Farbfixiermittel 5 |
14 % |
Farbfixiermittel 7 |
10 % |
Tetraethylenglykol |
7,0 % |
Acelainsäurediethylester |
[0038] Nach Trocknung wird eine glänzende' Schicht mit einer Gesamtschichtdicke von 29 µm
erhalten. Die Eigenschaften des Materials werden wie folgt charakterisiert:
Glanzmessung
[0039] Reflexion bei Messgeometrie 85°, Reflektometer REFO 3, Dr. Lange entsprechend DIN
67530
Farbdichten
[0040] Reflexionsmessung (Meßmodus Reflexion A), Densitometer X-Rite 820 TXR, Kaiser Densitometertechnik
Wiesbaden
Trockentest
[0041] 1 min nach Druckende wird 80g-Kopierpapier mit einer Gummiwalze auf den Farbbalken
gepresst, so dass noch nicht aufgenommene Tinte als Abdruck auf dem Kopierpapier erscheint.
Der Abdruck wird benotet.
Randverlauf, Konturenschärfe
[0042] Es wird das Ineinanderlaufen überlappender Farbflächen mittels Fadenzähllupe ( 8-fache
Vergrößerung) in mm bestimmt.
Wasserbeständigkeit
[0043] Ein Teststreifen mit ca. 1 cm
2 Farbfläche der Auszugs- und Mischfarben wird 30 Sekunden mit Wasser bei Raumtemperatur
kontaktiert. Das Ausbluten nicht fixierter Tinte wird qualitativ beurteilt in die
Kategorien:
- kein Tintenausbluten, vollständige Fixierung
- leichtes Tintenausbluten, teilweise Fixierung
- starkes Tintenausbluten, geringe Fixierung
[0044] Das Material des Beispiels 4 zeigt folgende Eigenschaften:
|
Farbdichte / Druckertyp |
|
Epson Stylus Color 890 |
HP 2000 C |
Canon BJC 6200 |
gelb |
1,05 |
1,67 |
1,02 |
purpur |
1,34 |
1,22 |
1,10 |
blaugrün |
1,23 |
1,42 |
1,22 |
schwarz |
1,45 |
1,65 |
1,47 |
Glanz: |
80 |
Trockentest: |
Note 0, kein Abdruck |
Randverlauf: |
0,1 mm |
Wasserbeständigkeit: |
kein Tintenausbluten, Schicht ist fest |
Beispiel 5
[0045] Auf einem PE-beschichteten Papierträger, der mit einer Haftschicht versehen ist,
werden analog des Beispiels 4 folgende Schichten angetragen:
Unterschicht (Schichtdicke 20,5 µm)
40 % |
Silicapigment aus Beispiel 1 |
35% |
Silicapigment aus Beispiel 2 |
7,5 % |
Farbfixiermittel 1 |
7,5 % |
Farbfixiermittel 9 |
7,5 % |
Tetraethylenglykol |
2,5% |
Acelainsäurediethylester |
Oberschicht: (Schichtdicke 9,5 µm)
50 % |
Aluminiumoxidpigment aus Beispiel 3 |
10 % |
Farbfixiermittel 1 |
15 % |
Farbfixiermittel 9 |
10 % |
Tetraethylenglykol |
11,5 % |
Acelainsäurediethylester |
3,5 % |
Farbstabilisator (Cyasorb UV-2337, Cytec Ind. Inc.) |
[0046] Das Material zeigt folgende Eigenschaften:
Farbdichten (Epson Stylus Color 890)
[0047]
gelb |
1,10 |
purpur |
1,39 |
blaugrün |
1,31 |
schwarz |
1,46 |
Glanz: 79
Trockentest Note 0, kein Abdruck
Randverlauf: 0,1 mm
Wasserbeständigkeit: kein Tintenausbluten, Schicht ist fest
Beispiel 6 (Vergleichsbeispiel)
[0048] Auf einem PE-beschichteten Papierträger, der mit einer Haftschicht versehen ist,
werden analog des Beispiels 4 folgende Schichten aufgetragen:
Unterschicht (Schichtdicke 18 µm)
60 % Siligagel (Syloid 620, W.R.Grace)
30 % PVA (mittelmolekular, Verseifungsgrad 98%)
10 % Farbfixiermittel 1
Oberschicht (Schichtdicke 10 µm)
70 % Aluminiumoxidpigment (Pseudoboehmit, Herstellung analog EP 524626)
25 % PVA
5 % Farbfixiermittel 1
[0049] Das Material zeigt folgende Eigenschaften:
Farbdichten (Epson Stylus Color 890)
[0050]
gelb |
1,12 |
purpur |
1,28 |
blaugrün |
1,45 |
schwarz |
1,47 |
Glanz: 36
Trockentest: Note 0, kein Abdruck
Randverlauf: 0,3 mm
Wasserbeständigkeit: starkes Tintenausbluten, Schicht ist klebrig
1. Pigmenthaltiges, mehrschichtiges Aufzeichnungsmaterial, insbesondere für den Tintenstrahldruck,
mit mindestens zwei Farbempfangsschichten,
dadurch gekennzeichnet, dass eine untere Farbempfangsschicht
a) oberflächenmodifiziertes, pyrogenes Silicapigment,
b) oberflächenmodifizierte Fällungskieselsäure,
c) ein Gemisch aus wasserlöslichen und wasserunlöslichen Plastifikator, und
d) ein Gemisch aus wasserlöslichen und wasserunlöslichen kationischen Polymerfarbfixiermittel,
und eine obere Farbempfangsschicht
a) oberflächenmodifiziertes, pyrogenes Aluminiumoxidpigment,
b) einen wasserlöslichen Plastifikator, und
c) ein Gemisch aus wasserlöslichen und wasserunlöslichen kationischen Polymerfarbfixiermittel,
und
d) Farbstabilisator
enthält.
2. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, bei dem die untere Farbempfangsschicht 50 bis
75 Gew.-% oberflächenmodifiziertes Silicapigement enthält.
3. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1 bis 2, bei dem die untere Farbempfangsschicht
ein Gemisch aus pyrogenem Silica und Silicagel im Verhältnis 2 zu 1 bis 1 zu 2 enthält.
4. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1 bis 3, bei dem die obere Farbempfangsschicht
40 bis 70 Gew.-% oberflächenmodifiziertes, pyrogenes Aluminiumoxidpigment enthält.
5. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1 bis 4, bei dem die Oberflächenmodifizierung
der Pigmente durch Umsetzung mit Alkylsilanen, vorzugsweise Methyltriethoxysilan,
gegeben ist.
6. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1 bis 5, bei dem als wasserunlöslicher Plastifikator
Acelainsäureester enthalten ist.
7. Verfahren zur Herstellung eines Aufzeichnungsmaterials nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, mit den Schritten:
- Bereitstellung von Antragslösungen für die Farbempfangsschichten,
- Auftragen auf einem Trägermaterial, und
- Trocknung.