Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine axiale Sicherungsvorrichtung für Laufschaufeln
axial durchströmter Turbomaschinen gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Auf die Laufschaufeln von axial durchströmten Turbomaschinen wirken auf Grund der
Rotation Zentrifugalkräfte. Diese Kräfte werden in der Regel durch tannebaum- bzw.
schwalbenschwanzförmige Ausgestaltung von radial angeordneten, formschlüssigen Nut-Federverbindung
zwischen Laufschaufel und Schaufelträger aufgefangen. Die durch die axiale Strömungsrichtung
des Strömungsmediums auftretenden axialen Kräfte müssen dagegen mittels einer gesonderten
Sicherungsvorrichtung aufgefangen werden.
Stand der Technik
[0003] Eine derartige Sicherungsvorrichtung ist beispielsweise aus GB-643,914 bekannt. Ein
tannenbaumförmiger Schaufelfuss ist in einer sich axial erstreckenden, gegengleich
ausgebildeten Radialnut eines Schaufelträgers angeordnet. Zwischen dem Radialnutboden
und dem Schaufelfussende ist ein Spalt vorgesehen, in den zur axialen Sicherung der
Laufschaufel ein Sicherungskörper der Sicherungsvorrichtung eingebracht ist. Der Sicherungskörper
weist an seinem einen Ende eine radial nach innen abstehende Nase auf, welche die
eine Stirnseite des Schaufelträgers formschlüssig hintergreift. Eine etwa in der Mitte
des Sicherungskörpers angeordnete, radial nach aussen abstehende zweite Nase greift
in eine quer zur Radialnut ausgerichtete Nut im Schaufelfuss ein. Der zweite Endbereich
des Sicherungskörpers ragt über die Stirnseiten von Schaufelfuss und Schaufelträger
hinaus und wird zum Abschluss der Montage radial nach innen, bis zum Anschlag gegen
die Stirnseite des Schaufelträgers umgebogen. Für einen besseren Halt ist in der Schaufelträgerstirnseite
eine sich radial erstreckende Vertiefung vorgesehen, die den umgebogenen Endbereich
des Sicherungskörpers zumindest zum Teil aufnimmt.
[0004] Ein weiteres Beispiel für eine solche Sicherungsvorrichtung ist aus der US-A-2,928,651
bekannt. Zur Sicherung der Laufschaufel in axialer Richtung wird ein einstückig gebildeter
Sicherungskörper aus Blech verwendet, dessen Länge grösser ist als die axiale Ausdehnung
des tannenbaumförmigen Schaufelfusses bzw. der gegengleich ausgebildeten Radialnut
des Schaufelträgers. Zur Aufnahme der axialen Kräfte dienen unter anderem die als
Sicherungselemente wirkenden Endbereiche des Bleches, welche axial über die Stirnseiten
des Schaufelfusses bzw. des Schaufelträgers hinausragen und zu Haltezwecken in radialer
Richtung umgebogen sind. Am stromab gelegenen Ende des Bleches ist der überstehende,
erste Endbereich in montiertem Zustand derart umgebogen, dass er eine stromab ausgerichtete
Stirnseite des Schaufelträgers hintergreift. Der stromaufwärts gelegenen zweite Endbereich
des Bleches ist entlang der Mittellängsachse des Bleches zweigeteilt. Die beiden so
aus dem Endbereich entstehenden Laschen sind zu Haltezwecken derart in entgegengesetzte
radiale Richtungen umgebogen, dass eine erste Lasche die stromaufwärts ausgerichtete
Stirnseite des Schaufelträgers hintergreift, während die zweite Lasche die stromaufwärts
ausgerichtete Stirnseite des Schaufelfusses hintergreift. Ein in der Mitte des Bleches
dornartig, stromaufwärts aus der Blechebene vorstehender Vorsprung greift in eine
keilförmige, Ausnehmung im Schaufelfuss ein. Zur Aufnahme der geringeren, axial entgegen
der Strömungsrichtung des beaufschlagenden Mediums wirkenden Kräfte dienen der erste
Endbereich und die zweite Lasche, währen zur Aufnahme der grösseren in Strömungsrichtung
wirkenden Kräfte die erste Lasche und der in die Ausnehmung des Schaufelfusses eingreifende
Vorsprung vorgesehen sind.
[0005] Beiden Sicherungsvorrichtungen gemeinsam ist, dass zumindest ein Endbereich des Sicherungskörpers
in der Art eines Hammerbleches radial umgebogen ist. Das bedeutet, dass das Material
so gewählt werden muss, dass es zum einen in die geforderte Form gebogen werden kann
und zum anderen dennoch die auftretenden Kräfte aufnehmen kann. Ein solcher Sicherungskörper
kann nur bedingt auf die möglichen Schub- und Scherkräfte ausgelegt werden, wobei
durch das Biegen eine zusätzliche Materialschwächung eingebracht wird. Weiter müssen
die Endbereiche der Sicherungskörper mit hoher Präzision gebogen werden, um die Schaufeln
in ihrer axialen Lage genau zu fixieren. Die vorgeschlagenen Sicherungsvorrichtungen
beinhalten zudem Nuten im Schaufelfuss bzw. im Schaufelträger, die sehr aufwendig
und teuer in der Herstellung sind, da bei den modernen Hochleistungswerkstoffen, wie
z.B. Nickelbasislegierungen oder Titanlegierungen, die heute zum Einsatz kommen, solche
Nuten nur mehr durch Schleifen oder Errodieren hergestellt werden können.
Darstellung der Erfindung
[0006] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Sicherungsvorrichtung zu schaffen, welche
eine einfache und wirtschaftliche Herstellung und Montage erlaubt, und die auftretenden
Schubkräfte und Scherkräfte besser aufzunehmen vermag.
[0007] Diese Aufgabe löst eine axiale Sicherungsvorrichtung gemäss den Merkmalen des Patentanspruches
1.
[0008] Die Sicherungsvorrichtung sorgt für eine axiale Sicherung von Laufschaufeln axial
durchströmter Turbomaschinen, die radial und in Umfangsrichtung mittels eines in eine
Radialnut eines Schaufelträgers eingeschobenen Schaufelfusses gesichert sind. Die
Sicherungsvorrichtung weist einen Sicherungskörper mit einem ersten, axialen Endbereich
und einem zweiten, axialen Endbereich auf, die mittels eines Verbindungsbereiches
des Sicherungskörpers miteinander Verbunden sind. Der Verbindungsbereich ist in montiertem
Zustand in einem zwischen Schaufelfussende und Radialnutboden gebildeten Spalt angeordnet.
Der zweite Endbereich und der Verbindungsbereich sind derart ausgebildet, dass der
zweite Endbereich aus einer Montageposition um einen bestimmten Winkel in eine Sicherungsposition
verdrehbar ist. Der erste Endbereich hintergreift in der Sicherungsposition radial
aussen eine erste Stirnseite des Schaufelfusses und radial innen eine erste Stirnseite
des Schaufelträgers. In der Montageposition steht der zweite Endbereich radial nach
aussen von dem Verbindungsbereich ab und hintergreift nur eine der ersten Stirnseite
entgegengesetzt ausgerichtete, zweite Stirnseite des Schaufelfusses. In der Sicherungsposition
hintergreift der zweite Endbereich radial aussen sowohl die zweite Stirnseite des
Schaufelfusses als auch eine zweite Stirnseite des Schaufelträgers. Diese Ausgestaltung
des Sicherungskörpers erlaubt eine einfache Montage, indem der Sicherungskörper in
Montageposition einfach zusammen mit dem Schaufelfuss - den zweiten Endbereich voran
- in die Radialnut des Schaufelträgers eingeschoben wird. Dann wird der Sicherungskörper
von der Montageposition um den Winkel in die Sicherungsposition verdreht, so dass
der zweite Endbereich nicht nur die Schaufelfussstirnseite sondern auch die Schaufelträgerstirnseite
hintergreift. Dadurch dass in der Sicherungsposition der zweite Endbereich sowohl
die Schaufelfussstirnseite als auch die Schaufelträgerstirnseite hintergreift, ist
es nicht nötig einen radialen Vorsprung im Verbindungsbereich des Sicherungskörpers
vorzusehen. Auch eine Nut im Schaufelfuss oder im Schaufelträger, in welche der Vorsprung
eingreifen sollte, ist überflüssig. Dies vereinfacht die Montage und die Herstellung
von Schaufelfuss, Sicherungskörper und Schaufelträger, was die Kosten erheblich senkt.
Da auch ein Umbiegen eines Endbereiches des Sicherungskörpers nicht erforderlich ist,
muss auch kein Kompromiss in der Materialwahl zwischen Umbiegbarkeit und Widerstand
gegen Schubkräfte und Scherkräfte eingegangen werden. Ein Aufbiegen des Endbereiches
kann mit einem solchen Material sicher entgegengewirkt werden. Ein präziser Halt der
Laufschaufeln in ihrer axialen Position ist damit gewährleistet.
[0009] Herstellungstechnisch am einfachsten ist der zweite Endbereich radial nach aussen
so weit vorspringend ausgebildet, dass er in der Sicherungsposition die zweite Schaufelfussstirnseite
hintergreifend über den radial innersten Wellenzacken eines tannenbaumförmigen Schaufelfusses
bzw. den radial innersten Wellenzacken eines schwalbenschwanzförmigen Schaufelfusses
hinausragt, so das er radial aussen auch die zweite Stirnseite des Schaufelträgers
hintergreift. Aber natürlich könnte der Endbereich auch in seinem radial vorspringenden
Ende Auskragungen in Umfangsrichtung aufweisen, so dass eine dieser Auskragungen bei
seitlichem Verdrehen des Sicherungskörpers die Schaufelträgerstirnseite hintergreift.
[0010] Vorteilhafter Weise liegt der bestimmte Winkel zwischen der Sicherungsposition und
der Montageposition im Bereich zwischen etwa ± 5° und ± 50°, vorzugsweise im Bereich
von ± 10° bis ± 30°. Abhängig ist dies von der Ausgestaltung des Schaufelfusses, seines
radial innersten Wellenzackens sowie der Ausgestaltung des Verbindungsbereiches (s.o.)
und des zweiten Endbereiches.
[0011] Am einfachsten und sichersten ist es, den zweiten Endbereich derart auszugestalten,
dass er durch plastische Verformung im Übergangsbereich zwischen Endbereich und Verbindungsbereich,
hervorgerufen durch Torsion, aus der Montageposition in die Sicherungsposition verdrehbar
ist. Die plastische Verformung durch Torsion stellt eine völlig andere Belastung des
Materials dar als die plastische Verformung durch Umbiegen in radialer Richtung. Die
Materialbeeinträchtigung durch die Torsionsdeformation wirkt sich bezüglich einer
nachfolgenden Belastung durch axiale Schub- und Scherkräfte viel weniger als Materialschwächung
aus als die sonst übliche Verformung durch Umbiegen. Dies führt dazu, dass trotz der
Materialbelastung durch plastische Verformung im Gegensatz zum Stand der Technik keine
Gefahr besteht, dass der zweite Endbereich durch die während des Betriebes auftretenden
Kräfte aufgebogen und die Schaufel ihren sicheren axialen Halt verlieren könnte.
[0012] Eine andere Möglichkeit besteht darin, den Verbindungsbereich und den Spalt derart
auszubilden, dass der Sicherungskörper als Ganzes im Spalt aus der Montageposition
in die Sicherungsposition verdrehbar ist, und dies am besten gegen einen Widerstand.
Eine Möglichkeit dies zu erreichen, ist die Ausgestaltung des Verbindungsbereiches
mit einem quadratischen oder rechteckigen Querschnitt, vorzugsweise mit abgerundeten
oder gephasten Ecken, so dass in der Sicherungsposition die gephasten oder abgerundeten
Ecken als Reibflächen mit dem Schaufelfussende bzw. dem Radialnutboden zusammenwirken.
Der Sicherungskörper wird so in der Sicherungsposition festgeklemmt. Der Spalt muss
hierzu eine etwas grössere radiale Ausdehnung haben als der Verbindungsbereich, damit
ein Verdrehen möglich ist. Eine andere Möglichkeit besteht darin den Verbindungsbereich
mit einem kreisförmigen Querschnitt auszustatten, wobei der Verbindungsbereich dann
ohne Spiel im Spalt gelagert sein muss, um ein Festklemmen in der Sicherungsposition
- allerdings auch in jeder anderen Position - zu gewährleisten. Der Sicherungskörper
kann bei dieser Ausführungsform durch weitere Sicherungselemente, wie z.B. eine Splint
in der Sicherungsposition gesichert sein.
[0013] Bezüglich der auftretenden Schubkräfte und Scherkräfte hat es sich als vorteilhaft
erwiesen, dass der erste Endbereich die stromaufwärts ausgerichteten, ersten Stirnseiten
des Schaufelträgers und des Schaufelfusses hintergreift, und der zweite Endbereich
in der Sicherungsposition die stromab ausgerichteten Stirnseiten des Schaufelfusses
und des Schaufelträgers hintergreift.
[0014] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist der erste Endbereich in Form einer
T-förmigen Doppelnase ausgestaltet, wobei die radial innere Nase die Schaufelträgerstirnseite
und die radial äussere Nase die Schaufelfussstirnseite hintergreifen. Die Ausgestaltung
als Doppelnase benötigt am wenigsten Material bei bestem Widerstand gegen Schub- und
Scherkräfte. Eine einfache Herstellung ist durch diese Formgebung ebenfalls möglich.
[0015] Besonders einfach herzustellen ist der erste Endbereich als Doppelnase mittels einer
Materialverdickung, die vorzugsweise einstückig mit dem Verbindungsbereich gebildet
ist.
[0016] Für einen präzisen halt in der axialen Position ist es besonders vorteilhaft, den
ersten Endbereich so auszugestalten, dass der Endbereich die Stirnseiten von Schaufelfuss
und Schaufelträger formschlüssig hintergreift. Auch diese Ausgestaltung ist sehr einfach
herzustellen, wenn der Endbereich als Doppelnase ausgebildet ist.
[0017] Der zweite Endbereiches lässt sich sehr einfach als radial nach aussen vom Verbindungselement
abstehender Vorsprung herstellen, und zwar am einfachsten als einstückig mit dem Verbindungsbereich
des Sicherungskörpers ausgebildete Materialverdickung. Für die präzise Haltung in
der axialen Position ist es auch hier günstig, wenn der zweite Endbereich die Stirnseiten
von Schaufelträger und Schaufelfuss formschlüssig hintergreift.
[0018] Weitere Vorteilhafte Ausgestaltungsformen der Erfindung sind Gegenstand weiterer
abhängiger Ansprüche.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0019] Im folgenden wird der Erfindungsgegenstand anhand zweier bevorzugter Ausführungsbeispiele,
welche in den beiliegenden Zeichnungen dargestellt sind, näher erläutert. Es zeigen
rein schematisch:
- Fig. 1
- einen Teil einer an einem Schaufelträger befestigten Schaufel sowie einen Teil des
Schaufelträgers mit einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemässen Sicherungsvorrichtung
im axialen Schnitt entlang eines Radialnutbodens des Schaufelträgers;
- Fig. 2
- einen Schnitt durch Schaufel und Schaufelträger aus Fig. 1 entlang der Linie II-II
mit dem zweiten Endbereich des Sicherungskörpers der Sicherungsvorrichtung in Montageposition;
- Fig.3
- die Ausführungsform aus Fig. 1 in einer Seitenansicht aus Richtung B der Fig. 1 mit
dem zweiten Endbereich des Sicherungskörpers in Montageposition;
- Fig. 4
- die Ausführungsform aus Fig. 1 in einer Seitenansicht aus Richtung B der Fig. 1 mit
dem zweiten Endbereich des Sicherungskörpers in Sicherungsposition;
- Fig.5
- in analoger Darstellung zu derjenigen in Fig. 4 eine zweit Ausführungsform mit dem
zweiten Endbereich der Sicherungsvorrichtung in Sicherungsposition; und
- Fig. 6
- in analoger Darstellung zu derjenigen in den Fig. 3 eine dritte Ausführungsform der
erfindungsgemässen Sicherungsvorrichtung mit dem zweiten Endbereich einmal in Montageposition
und einmal in Sicherungsposition (gestrichelte Darstellung).
[0020] Die in den Zeichnungen verwendeten Bezugszeichen und deren Bedeutung sind in der
Bezugszeichenliste zusammengefasst aufgelistet. Grundsätzlich sind in den Figuren
gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0021] Die Figuren 1 bis 4 zeigen eine erste Ausführungsform der erfindungsgemässen axialen
Sicherungsvorrichtung 20. Dargestellt sind jeweils ein Teil einer Laufschaufel 10
mit einem tannenbaumartig ausgestalteten Schaufelfuss 12, der in einer gegengleich
tannenbaumartig ausgestalteten Radialnut 14 eines Schaufelträgers 16 gehalten ist.
In einem Spalt 18 zwischen dem Ende 13 des Schaufelfusses 12 und einem Radialnutboden
15 der Radialnut 14 ist ein Sicherungskörper 22 der erfindungsgemässen Sicherungsvorrichtung
20 angeordnet. Die Strömungsrichtung des die Laufschaufeln 10 beaufschlagenden Arbeitsmediums
ist in Fig. 1 mit einem Pfeil A gekennzeichnet. Entgegen dieser Strömung A wirken
weitere entgegengesetzte Kräfte in axialer Richtung B auf die Laufschaufeln 10. Gegenüber
beiden Kräften A, B gewährleistet die erfindungsgemässe Sicherungsvorrichtung 20 einen
präzisen Halt der Laufschaufeln 10 in ihrer axialen Position.
[0022] Der Sicherungskörper 22, der vorzugsweise aus einer Nickelbasislegierung, wie beispielsweise
Nimonic 90 geformt ist, weist zwei Endbereiche 26, 26' und 28 auf mit welchen er die
axiale Ausdehnung der Radialnut 14 des Schaufelträgers 16 bzw. die des Schaufelfusses
12 überragt. Der erste Endbereich 26, 26' des Sicherungskörpers 22 ist in Form einer
Doppelnase ausgestaltet. Die radial äussere Nase 26' hintergreift, in diesem Beispiel
formschlüssig, eine stromaufwärts gerichtete Schaufelfussstirnseite 44, die radial
innere Nase 26 hintergreift formschlüssig eine ebenfalls stromaufwärts ausgerichtete
Schaufelträgerstirnseite 36. In axialer Richtung beabstandet vom ersten Endbereich
26, 26' ist ein zweiter Endbereich 28 angeordnet, der in einer Montageposition, wie
sie in den Figuren 1 bis 3 dargestellt ist, nur eine stromabwärts gerichtete Stirnseite
42 des Schaufelfusses 12 hintergreift, und zwar in diesem Beispiel ebenfalls formschlüssig.
Die beiden Endbereiche 26, 26' und 28 sind durch einen Verbindungsbereich 30 axial
voneinander beabstandet. Der zweite Endbereich 28 steht in der Montageposition radial
nach aussen von diesem Verbindungsbereich 30 ab. Der Verbindungsbereich 30 weist einen
quadratischen Querschnitt mit über seine gesamte axiale Länge etwa konstanten Abmessungen
auf. Dies ermöglicht eine sehr einfache Herstellung des Sicherungskörpers 22 sowie
eine einfache Bearbeitung des Schaufelträgers 16 und des Schaufelfusses 12.
[0023] In Fig. 4 ist die Sicherungsvorrichtung 20 aus den Fig. 1 bis 3 in einer Sicherungsposition
dargestellt, d.h. der zweite Endbereich 28 ist um etwa + 45° gegenüber der Montageposition
verdreht, wobei der Bereich zwischen dem zweiten Endbereich und dem Verbindungsbereich
30 durch Torsion plastisch verformt ist. Genauso gut kann der zweite Endbereich 28
natürlich auch in die andere Richtung, d.h. um etwa - 45° in eine Sicherungsposition
verdreht werden. Bei der hier gezeigten quadratischen Ausgestaltung des Querschnittes
des Verbindungsbereiches 30 ist dieser im Spalt 18 ohne Spiel zwischen Radialnutboden
15 und Schaufelfussende 13 gelagert und kann daher nicht zusammen mit dem zweiten
Endbereich 28 verdreht werden. Der zweite Endbereich 28 ragt in der Sicherungsposition
über den radial innersten Wellenzacken 32 des tannenbaumförmigen Schaufelfusses 12
hinaus und hintergreift in dieser Position nicht nur die stromab ausgerichtete Schaufelfussstirnseite
42 sondern auch den stromab ausgerichteten, an den Wellenzacken 32 angrenzenden Teil
der Schaufelträgerstirnseite 38. Auf diese Weise ist die Laufschaufel 10 sowohl stromab
als auch stromaufwärts präzise in ihrer axialen Position gesichert.
[0024] In Fig. 5 ist eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemässen Sicherungsvorrichtung
20 gezeigt. Bei dieser Ausführungsform ist der Verbindungsbereich 30 des Sicherungskörper
22 ebenfalls mit einem quadratischen Querschnitt versehen. Die Ecken des quadratischen
Querschnittes bzw. die Kanten des als Vierkant ausgebildeten Verbindungsbereiches
30 sind, in dem hier gezeigten Beispiel, aber gephast 34 im Winkel von etwa 45°ausgebildet.
Der Verbindungsbereich 30 ist hier mit Spiel im Spalt 18 gelagert, um ein Verdrehen
des Sicherungskörpers 22 etwa um seine Mittellängsachse zu ermöglichen. Wie Fig. 5
zeigt ist in der Sicherungsposition der Sicherungskörper 22 als ganzes um etwa + 40°
bis 45° gegenüber der Montageposition verdreht, wobei der Verbindungsbereich 30 mit
den gephasten Kanten 34 zwischen dem Schaufelfussende 13 und dem Radialnutboden 15
festgeklemmt ist. Wiederum kann der Sicherungskörper 22 auch in die andere Richtung,
d.h. um etwa - 40° in eine Sicherungsposition verdreht werden. Aufgrund der Lagerung
des Verbindungsbereiches 30 mit Spiel kann der Sicherungskörper 22 etwa um seine Mittellängsachse
um etwa 40° bis 45° aus der Montageposition in die Sicherungsposition verdreht werden,
in welcher der Sicherungskörper durch den Reibungswiderstand zwischen den gephasten
Kanten 34 des Verbindungsbereiches 30 und dem Schaufelfussende 13 bzw. dem Radialnutboden
15 festgeklemmt ist.
[0025] Die Ausführungsform in den Fig. 6 unterscheidet sich von den vorhergehenden dadurch,
dass der Schaufelfuss 12' und die Radialnut 14' schwalbenschwanzförmig ausgebildet
sind und der zweite Endbereich 28 sich in Umfangsrichtung erstreckende Auskragungen
35 aufweist. In der Sicherungsposition überragt eine der Auskragungen 35 des zweiten
Endbereiches 28 den radial innersten Wellenzacken 32 des schwalbenschwanzförmigen
Schaufelfusses 12' und hintergreift in dieser Position die stromab ausgerichtete Schaufelfussstirnseite
42 und die stromab ausgerichtete Schaufelträgerstirnseite 38. Mit Hilfe der Auskragungen
35 ist es möglich kleinere Winkel zwischen der Montageposition und der Sicherungsposition
zu realisieren. Ein Keisförmiger Querschnitt des Verbindungsbereichs 30 der ohne Spiel
gelagert ist erlaubt ein Verdrehen des Sicherungskörpers gegen einen Widerstand. Eine
Sicherung des Sicherungskörpers kann in der Sicherungsposition hier wie in dem in
Fig. 5 gezeigten beispeil zusätzlich zu der Klemmwirkung im Spalt z.B. mittels eines
Sicherungsstiftes erfolgen (nicht dargestellt).
[0026] Egal wie die Detailausgestaltung der Sicherungsvorrichtung 20 aussieht, Montage und
Demontage verlaufen immer gleich einfach und schnell: Zur Montage wird der Schaufelfuss
12 der Laufschaufel 10 zwischen den beiden radial nach aussen vorspringenden Endbereichen
26, 28 auf dem Verbindungsbereich 30 des Sicherungskörpers 22 platziert. Laufschaufel
10 und Sicherungskörper 22 werden dann gemeinsam - mit dem zweiten Endbereich 28 des
Sicherungskörpers 22 voran - in die Radialnut 18 des Schaufelträgers 16 eingeschoben,
bis der erste Endbereich 26, 26' mit seiner radial inneren Nase 26' mit der ersten
Stirnseite des Schaufelträgers 16 in Anschlag gebracht ist. Zur axialen Sicherung
der Laufschaufel 10 wird anschliessend der Sicherungskörper 22 in Umfangsrichtung
um einen Winkel, der abhängig von der Ausgestaltung der mitwirkenden Komponenten ist,
verdreht. Auf diese Weise hintergreift der zweite Endbereich 28 - den radial innersten
Wellenzacken 32 des Schaufelfusses 12 überragend - sowohl die zweite Stirnseite des
Schaufelfusses 12 als auch die zweite Stirnseite des Schaufelträgers 16. Zur Demontage
wird der Sicherungskörper 22 einfach aus seiner Sicherungsstellung in die Montagestellung
zurückgedreht und der Sicherungskörper 22 zusammen mit der Laufschaufel 10 aus dem
Radialspalt 18 herausgezogen. In den hier gezeigten Beispielen hintergreift der erste
Endbereich 26, 26' mit seinen radial sich nach innen und nach aussen erstrekkenden
Nasen 26, 26' jeweils die stromaufwärts ausgerichtete Stirnseiten 36, 44, während
der zweite Endbereich 28 die stromab ausgerichteten Stirnseiten 38, 42 hintergreift.
Aber Laufschaufel 10 und Sicherungskörper 22 lassen sich natürlich auch so auslegen,
dass die Montage von der anderen Seite her erfolgt und der erste Endbereich 26, 26'
die stromab ausgerichteten Stirnseiten hintergreift. und der zweite Endbereich 28
die stromaufwärts ausgerichteten Stirnseiten.
Bezugszeichenliste
[0027]
- A
- Richtung axial stromab
- B
- Kraft stromaufwärts
- 10
- Laufschaufel
- 12
- Schaufelfuss
- 13
- Schaufelfussende
- 14
- Radialnut
- 15
- Radialnutboden
- 16
- Schaufelträger
- 18
- Radialspalt
- 20
- Sicherungsvorrichtung
- 22
- Sicherungskörper
- 26, 26'
- erster Endbereich
- 28
- zweiter Endbereich
- 30
- Verbindungsabschnitt
- 32
- radial innerster Wellenzacken (Tannenbaum)
- 34
- gephaste Kante
- 35
- Auskragung
- 36
- stromaufwärts gerichtete Schaufelträgerstirnseite
- 38
- stromabwärts gerichtete Schaufelträgerstirnseite
- 42
- stromabwärts gerichtete Schaufelfussstirnseite
- 44
- stromaufwärts gerichtete Schaufelfussstirnseite
1. Axiale Sicherungsvorrichtung für Laufschaufeln (10) axial durchströmter Turbomaschinen,
bei denen die Laufschaufeln (10) radial und in Umfangsrichtung mittels eines in eine
Radialnut (14) eines Schaufelträgers (16) eingeschobenen Schaufelfusses (12), gesichert
sind, wobei die Sicherungsvorrichtung (20) einen Sicherungskörper (22) mit einem ersten,
axialen Endbereich (26, 26') und einem zweiten, axialen Endbereich (28) umfasst, die
mittels eines Verbindungsbereiches (30) des Sicherungskörpers (22) miteinander verbunden
sind, wobei in montiertem Zustand der Verbindungsbereich (30) in einem zwischen Schaufelfussende
(12) und Radialnutboden (15) gebildeten Spalt (18) angeordnet ist und der erste Endbereich
(26, 26') derart ausgebildet ist, dass er radial aussen eine erste Stirnseite des
Schaufelfusses (12) und radial innen eine erste Stirnseite des Schaufelträgers (16)
hintergreift, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Endbereich (28) derart ausgebildet sind, dass er aus einer Montageposition
um einen bestimmten Winkel in eine Sicherungsposition verdrehbar ist, wobei er in
der Montageposition radial nach aussen von dem Verbindungsbereich (30) absteht und
nur eine entgegengesetzt zur ersten Stirnseite ausgerichtete, zweite Stirnseite des
Schaufelfusses (12) hintergreift, während er in der Sicherungsposition radial aussen
sowohl die zweite Stirnseite (42) des Schaufelfusses (12) als auch eine gleichermassen
ausgerichtete zweite Stirnseite (38) des Schaufelträgers (16) hintergreift.
2. Sicherungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Endbereich (28) des Sicherungskörpers (22) derart ausgebildet ist, dass
er in der Sicherungsposition die zweite Schaufelfussstirnseite hintergreifend über
den radial innersten Wellenzacken (32) eines tannenbaumförmigen Schaufelfusses (12)
bzw. eines schwalbenschwanzförmigen Schaufelfusses (12') hinausragt und die zweite
Stirnseite des Schaufelträgers (16) hintergreift.
3. Sicherungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der bestimmte Winkel zwischen der Sicherungsposition und der Montageposition im Bereich
von etwa ± 5°, bis zu etwa ± 50°, vorzugsweise im Bereich von ± 10° bis ± 25° liegt.
4. Sicherungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Endbereich (28) durch Torsionsverformung gegen den Verbindungsbereich
(30) des Sicherungskörpers (22) aus der Montageposition in die Sicherungsposition
verdrehbar ist.
5. Sicherungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Stirnseiten von Schaufelträger (16) und Schaufelfuss (12), die der erste
Endbereich (26, 26') hintergreift, die stromaufwärts ausgerichteten Stirnseiten (36
) und (44) von Schaufelträger (16) und Schaufelfuss (12) sind, und dass die zweiten
Stirnseiten von Schaufelträger (16) und Schaufelfuss (12), die der zweite Endbereich
(28) in der Sicherungsposition hintergreift, die stromab ausgerichteten Stirnseiten
(38) und (42) von Schaufelträger (16) und Schaufelfuss (12) sind.
6. Sicherungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Endbereich (26, 26') in Form einer Doppelnase ausgestaltet ist, wobei die
radial innere Nase (26) die erste Schaufelträgerstirnseite und die radial äussere
Nase (26') die erste Schaufelfussstirnseite hintergreifen, und zwar vorzugsweise formschlüssig
hintergreifen.
7. Sicherungsvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Doppelnase (26, 26') mittels einer Materialverdickung, vorzugsweise einstückig
mit dem Verbindungsbereich (30) gebildet ist.
8. Sicherungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Endbereich (28) als radial nach aussen vom Verbindungselement (30) abstehender
Vorsprung ausgebildet ist, und die zweiten Stirnseiten von Schaufelträger (16) und
Schaufelfuss (12), vorzugsweise formschlüssig, hintergreift.
9. Sicherungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Endbereich (28) in Form einer Materialverdikkung, vorzugsweise einstückig
mit dem Verbindungsbereich (30) des Sicherungskörpers (22) ausgebildet ist.
10. Sicherungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Verbindungsbereich (30) einen rechteckigen oder quadratischen Querschnitt aufweist.
11. Sicherungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der gesamte Sicherungskörper (22) einstückig, und zwar vorzugsweise aus einer Nickelbasislegierung,
gebildet ist.