Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft zunächst eine Kraftstoffpumpe, insbesondere Hochdruck-Kraftstoffpumpe
für Brennkraftmaschinen, mit einem Gehäuse, mit mindestens einer Antriebswelle, mit
einer Mehrzahl von Pumpelementen, welche von der Antriebswelle angetrieben werden
und jeweils einen Arbeitsraum begrenzen, mit einem Niederdruckbereich und einem Hochdruckbereich,
und mit mindestens einer ansteuerbaren Ventileinrichtung zur Steuerung oder Regelung
der Fördermenge.
[0002] Eine derartige Kraftstoffpumpe ist als Radialkolbenpumpe vom Markt her bekannt. Die
bekannte Radialkolbenpumpe umfasst drei sternförmig angeordnete Zylinder, in denen
jeweils ein Pumpkolben axial verschieblich aufgenommen ist. Über Rückschlagventile
sind die Arbeitsräume der Zylinder mit einem einlassseitigen Niederdruckbereich der
Kraftstoffpumpe verbunden. Ebenso sind die Arbeitsräume über Rückschlagventile mit
einem auslassseitigen Hochdruckbereich der Kraftstoffpumpe verbunden.
[0003] Unter dem Begriff "Arbeitsraum" wird vorliegend jener Raum verstanden, in den während
eines Arbeitsspiels des dem Arbeitsraum zugeordneten Pumpelements der Kraftstoff einströmt
bzw. aus diesem vom Pumpelement wieder verdrängt wird. Im Idealfall, wenn bspw. keinerlei
Leckage vorhanden ist, entspricht das Volumen des Arbeitsraums dem Fördervolumen.
[0004] Die Steuerung bzw. Regelung der Fördermenge der Kraftstoffpumpe erfolgt über ein
Schaltventil, mit dem der gemeinsame auslassseitige Bereich der Zylinder mit dem einlassseitigen
Niederdruckbereich kurzgeschlossen werden kann. Im Falle eines solchen Kurzschlusses
wird also der Kraftstoff nicht zum Hochdruck-Auslass hin, sondern zurück zum einlassseitigen
Niederdruckbereich gefördert.
[0005] Im Hochdruckbereich der Kraftstoffpumpe, welcher üblicherweise mit einer Kraftstoff-Sammelleitung,
gemeinhin auch als "Rail" bezeichnet, verbunden ist, herrscht im Allgemeinen ein recht
hoher Druck. Bei sehr hohen Systemdrücken, bspw. von über 200 bar, kann es dann, wenn
das Schaltventil öffnet, zu sehr starken Druckstößen im einlassseitigen Niederdruckbereich
kommen. Diese Druckstöße können die im einlassseitigen Niederdruckbereich verwendeten
Elemente der Kraftstoffpumpe beschädigen. Auch die Verbindungsleitungen, welche mit
dem Einlass der Kraftstoffpumpe verbunden sind, können durch diese Druckstöße beschädigt
werden.
[0006] Um derartige Schäden zu vermeiden, ist der Einsatz von hochwertigem und damit teurem
Material und hochwertiger und damit teurer Anschlusstechnik erforderlich. Um die Steuerung
der Fördermenge darüber hinaus in der gewünschten Art und Weise durchführen zu können,
ist der Einsatz eines hochdynamischen Schaltventils erforderlich. Bei diesem handelt
es sich üblicherweise um ein Magnetventil. Dieses und die entsprechende Endstufe sind
relativ teuer.
[0007] Die vorliegende Erfindung hat daher die Aufgabe, eine Kraftstoffpumpe der eingangs
genannten Art so weiterzubilden, dass mit ihr die Fördermenge einfach und schnell
eingestellt werden kann und ihre Komponenten im Betrieb nur gering belastet werden.
Auch die im einlassseitigen Niederdruckbereich der Kraftstoffpumpe verwendeten Komponenten
sowie die Zuleitungen zur Kraftstoffpumpe sollen möglichst preiswert gebaut werden
können.
[0008] Diese Aufgabe wird bei einer Kraftstoffpumpe der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
dass mindestens einem Arbeitsraum eine individuell ansteuerbare Ventileinrichtung
zugeordnet ist, mit der dieser Arbeitsraum mit dem Niederdruckbereich zwangsweise
verbunden werden kann, so dass aus diesem Arbeitsraum wenigstens zeitweise nicht in
den Hochdruckbereich gefördert wird.
Vorteile der Erfindung
[0009] Bei der erfindungsgemäßen Kraftstoffpumpe wird zur Reduzierung der Fördermenge nicht
mehr der unter hohem Druck stehende Hochdruckbereich mit dem einlassseitigen Niederdruckbereich
verbunden, was zu den unerwünschten Druckstößen im einlassseitigen Niederdruckbereich
führt. Stattdessen wird durch die Ventileinrichtung der Arbeitsraum individuell mit
dem einlassseitigen Niederdruckbereich verbunden. Dies ermöglicht es, den Kraftstoff
aus diesem Arbeitsraum bei relativ niedrigem Druck in den einlassseitigen Niederdruckbereich
zurückzuführen, wobei die Hochdruckförderung aus einem anderen Arbeitsraum beibehalten
wird.
[0010] Somit kann die insgesamt von der Kraftstoffpumpe zum Hochdruckbereich geförderte
Kraftstoffmenge reduziert werden, ohne dass unerwünschte Druckstöße in den einlassseitigen
Niederdruckbereich eingeleitet werden. Ggf. kann die gesamte, während eines Fördertaktes
aus dem entsprechenden Arbeitsraum abströmende Kraftstoffmenge zum einlassseitigen
Niederdruckbereich zurückgeführt werden. In diesem Fall wird die Förderung aus dem
besagten Arbeitsraum in den Hochdruckbereich komplett unterbunden. Bei einer Kraftstoffpumpe
mit einzelnen Zylindern könnte man auch sagen, dass mindestens einer der Zylinder
vollständig "abgeschaltet" werden kann. Durch die Abschaltung entsprechender Zylinder
kann die gewünschte Fördermenge wenigstens grob eingestellt werden. Dabei wird auch
der Leistungsbedarf der Kraftstoffpumpe reduziert.
[0011] Indem keine oder nur noch sehr geringe Druckstöße im einlassseitigen Niederdruckbereich
auftreten, kann dieser einfacher bauen, wodurch Kosten gespart werden können. Gleiches
gilt auch für jene Komponenten, die außerhalb der Kraftstoffpumpe in den Zuleitungen
zum einlassseitigen Niederdruckbereich verwendet werden.
[0012] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in Unteransprüchen angegeben.
[0013] Bspw. ist es möglich, dass mindestens einem Arbeitsraum keine ansteuerbare Ventileinrichtung
zugeordnet ist, mit der dieser mit dem Niederdruckbereich zwangsweise verbunden werden
kann, so dass aus diesem dauernd in den Hochdruckbereich gefördert wird. Dieser Weiterbildung
liegt der Gedanke zugrunde, dass ein bestimmter minimaler Kraftstoffbedarf immer vorhanden
ist. Dieser kann durch die dauernde Förderung aus einem Arbeitsraum abgedeckt werden,
bei dem somit kein Bedarf besteht, die Förderung zeitweise unterbrechen zu können.
Die Einsparung mindestens einer Ventileinrichtung führt zu einer Kostenreduzierung
der erfindungsgemäßen Kraftstoffpumpe.
[0014] Besonders einfach und kompakt baut die erfindungsgemäße Kraftstoffpumpe dann, wenn
die Ventileinrichtung als Einlassventil ausgebildet ist und zwei Schaltstellungen
aufweist, wobei in der einen Schaltstellung ein Durchfluss mindestens vom Arbeitsraum
zum Niederdruckbereich und in den anderen Schaltstellung nur ein Durchfluss vom Niederdruckbereich
zum Arbeitsraum hin möglich ist.
[0015] Ferner wird vorgeschlagen, dass die Kraftstoffpumpe drei Arbeitsräume mit entsprechenden
Pumpelementen aufweist, wobei aus einem Arbeitsraum ständig in den Hochdruck-Auslass
gefördert wird und den beiden anderen Arbeitsräumen jeweils eine individuell ansteuerbare
Ventileinrichtung zugeordnet ist, mit der diese Arbeitsräume jeweils mit dem Niederdruckbereich
zwangsweise verbunden werden können, so dass aus diesen Arbeitsräumen wenigstens zeitweise
nicht in den Hochdruck-Auslass gefördert wird. Mit einer solchen Kraftstoffpumpe kann
der unterschiedliche Kraftstoffbedarf, welcher beim Betrieb einer Brennkraftmaschine
auftritt, bereits recht gut abgedeckt werden, ohne dass die Kraftstoffpumpe groß und
kompliziert baut.
[0016] Dabei wird besonders bevorzugt, wenn sich das Fördervolumen mindestens eines Arbeitsraums
von dem Fördervolumen eines anderen Arbeitsraums unterscheidet. Am Beispiel der o.
a. Kraftstoffpumpe mit drei Arbeitsräumen können so vier unterschiedliche Fördermengenstufen
erzielt werden, wenn die Ventileinrichtungen der entsprechenden Arbeitsräume während
eines vollständigen Fördertaktes des entsprechenden Arbeitsraumes geöffnet sind. Diese
vier Förderstufen beinhalten eine Förderung nur aus einem Arbeitsraum, eine Förderung
aus dem ersten und dem zweiten Arbeitsraum, eine Förderung aus dem ersten und dem
dritten Arbeitsraum, und eine Förderung aus allen drei Arbeitsräumen.
[0017] Sich unterscheidende Fördervolumen können auf einfache Art und Weise durch Kolben
mit unterschiedlichen Kolbendurchmessern und/oder Kolben, welche unterschiedliche
Hübe ausführen, realisiert werden.
[0018] Indem sich die Fördervolumina der Arbeitsräume voneinander unterscheiden, ist es
möglich, die Kraftstoffpumpe im Hinblick auf eine minimale Leistungsaufnahme optimal
an eine spezifische Applikation anzupassen.
[0019] Besonders bevorzugt wird bei einer Kolbenpumpe, dass jener Arbeitsraum, welcher ständig
in den Hochdruck-Auslass fördert, das kleinste Fördervolumen aufweist. Da das Pumpelement,
welches diesem Arbeitsraum zugeordnet ist, die längste Betriebszeit unter Last hat
und daher die größte Lebensdauer aufweisen muss und gleichzeitig die Grundleistung,
welche die Kraftstoffpumpe erbringen muss, nur gering ist, kann der dauerfördernde
Kolben den kleinsten Durchmesser aufweisen. Damit werden die Belastungen an den kritischen
Stellen wie z. B. Kolbenführung, Aufstandspunkt zwischen Kolben und Antriebswelle,
Lager der Antriebswelle etc. minimiert.
[0020] Besonders günstig lässt sich eine Radialkolbenpumpe erfindungsgemäß ausführen. Bei
ihr sind die notwendigen Ventileinrichtungen einfach unterzubringen, ohne dass die
Gesamtabmessungen der Kraftstoffpumpe größer werden.
[0021] Besonders bevorzugt ist auch jene Weiterbildung, bei der die Kraftstoffpumpe eine
Antriebswelle mit Exzentern und mehrere längs der Antriebswelle angeordnete Zylinderebenen
aufweist, wobei die Exzenter einer Zylinderebene relativ zu denen einer anderen Zylinderebene
um 180 ° versetzt angeordnet sind. Mit einer solchen Kraftstoffpumpe können auch größere
Fördermengen erbracht werden. Durch die versetzte Anordnung der Exzenterabschnitte
werden die Lagerkräfte der Antriebswelle reduziert.
[0022] Prinzipiell kann die zweite Zylinderebene im Hinblick auf die Ventileinrichtungen
gleich wie die erste Zylinderebene ausgebildet sein. Denkbar ist jedoch auch, dass
eine Zylinderebene nur einen einzigen Arbeitsraum ohne individuell ansteuerbare Ventileinrichtung
und eine andere Zylinderebene nur einen einzigen Arbeitsraum mit individuell ansteuerbarer
Ventileinrichtung aufweist. Hierdurch wird der Bau- und Ansteueraufwand bei gleichzeitig
ausreichender Variabilität der Fördermenge reduziert.
[0023] Eine optimale Anpassung an die üblichen Betriebspunkte der Brennkraftmaschine, bei
der die erfindungsgemäße Kraftstoffpumpe eingesetzt wird, wird dann nochmals erleichtert,
wenn sich die Fördervolumina der Arbeitsräume von einer Zylinderebene zu einer anderen
Zylinderebene unterscheiden. Durch eine Abschaltung einzelner Zylinder können von
der Kraftstoffpumpe sehr fein abgestufte Fördermengen bereitgestellt werden.
[0024] Die Erfindung betrifft auch ein Kraftstoffsystem zur Kraftstoffversorgung einer Brennkraftmaschine
mit einem Kraftstoffbehälter, mit mindestens einer Kraftstoffpumpe, mit mindestens
einer Kraftstoff-Sammelleitung, welche von der Kraftstoffpumpe gespeist wird, und
mit mindestens einer Kraftstoff-Einspritzvorrichtung, welche mit der Kraftstoff-Sammelleitung
verbunden ist und über die der Kraftstoff in den Brennraum der Brennkraftmaschine
gelangt.
[0025] Um die erforderliche Leistungsaufnahme zum Betrieb eines solchen Kraftstoffsystems
zu verringern und um möglichst einfache und preisgünstige Komponenten vor allem auf
der Einlassseite der Kraftstoffpumpe des Kraftstoffsystems verwenden zu können, wird
vorgeschlagen, dass die Kraftstoffpumpe in der obigen Art ausgebildet ist. Durch ein
solches Kraftstoffsystem kann der Kraftstoff in unterschiedlichen Mengenstufen den
Kraftstoff-Einspritzvorrichtungen bereitgestellt werden.
[0026] Zur Einstellung des Einspritzdrucks für die bereitgestellte Kraftstoffmenge kann
ein ansteuerbares Drucksteuerventil vorgesehen werden, welches mit der Kraftstoff-Sammelleitung
verbunden ist.
[0027] Die Einstellung der vom Kraftstoffsystem bereitzustellenden Kraftstoffmenge wird
dadurch erleichtert, dass ein Drucksensor vorhanden ist, welcher den Druck in der
Kraftstoff-Sammelleitung erfasst, und ein Steuer- und/oder Regelgerät vorhanden ist,
welches die mindestens eine individuell ansteuerbare Ventileinrichtung der Kraftstoffpumpe
und/oder das Drucksteuerventil in Abhängigkeit von den Signalen des Drucksensors ansteuert.
In diesem Fall ist eine sehr präzise Steuerung bzw. Regelung der bereitgestellten
Kraftstoffmenge möglich.
[0028] Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Betreiben eines Kraftstoffsystems
zur Kraftstoffversorgung einer Brennkraftmaschine, bei dem mindestens eine Kraftstoffpumpe
mit mehreren Arbeitsräumen aus einem Kraftstoffbehälter zu einer Kraftstoff-Sammelleitung
hin fördert und bei dem der Kraftstoff über mindestens eine mit der Kraftstoff-Sammelleitung
verbundene Kraftstoff-Einspritzvorrichtung in den Brennraum der Brennkraftmaschine
gelangt.
[0029] Um den zum Betrieb des Kraftstoffsystems erforderlichen Energiebedarf und die Kosten
der erforderlichen Komponenten zu reduzieren, wird vorgeschlagen, dass aus mindestens
einem Arbeitsraum der Kraftstoffpumpe mindestens zeitweise nicht gefördert wird, um
eine geringere Fördermenge in die Kraftstoff-Sammelleitung zu erreichen, und aus diesem
Arbeitsraum der Kraftstoffpumpe mindestens zeitweise wieder gefördert wird, um eine
höhere Fördermenge in die Kraftstoff-Sammelleitung zu erreichen.
[0030] Eine stufenweise Einstellung der Fördermenge der Kraftstoffpumpe wird dadurch erreicht,
dass aus mindestens einem Arbeitsraum während seines gesamten Fördertaktes nicht gefördert
wird, um eine geringere Fördermenge in die Kraftstoff-Sammelleitung zu erreichen.
Eine solche Ansteuerung der Kraftstoffpumpe ist relativ preiswert realisierbar. Soll
die Fördermenge der Kraftstoffpumpe nicht in Stufen, sondern kontinuierlich variiert
werden können, kann auch nur zu Beginn eines Fördertaktes aus einem Arbeitsraum nicht
gefördert werden. Durch die Länge des Zeitraums, während dem nicht gefördert wird,
kann die gewünschte Fördermenge eingestellt werden. Auf diese Weise sind beliebige
unterschiedliche Fördermengen von der Kraftstoffpumpe förderbar, wobei bei geringen
Fördermengen auch der Leistungsbedarf der Kraftstoffpumpe geringer wird.
[0031] In Weiterbildung dieses Verfahrens ist es auch vorteilhaft, dass die Förderung aus
mindestens einem bestimmten Arbeitsraum der Kraftstoffpumpe nie unterbrochen wird.
Hierdurch wird eine gewisse Grundmenge an Kraftstoff sichergestellt, welche durch
das erfindungsgemäß betriebene Kraftstoffsystem bereitgestellt wird.
[0032] Um die Belastung der Kraftstoffpumpe möglichst gering zu halten und auch um die Schwingungen,
welche im Betrieb der Kraftstoffpumpe auftreten, möglichst gering zu halten, wird
vorgeschlagen, dass die Förderung aus den entsprechenden Arbeitsräumen zyklisch unterbrochen
wird.
[0033] Besonders bevorzugt wird jene Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens, bei
der die mindestens eine Ventileinrichtung abhängig vom Druck in der Kraftstoff-Sammelleitung
und/oder abhängig von mindestens einem Betriebsparameter der Brennkraftmaschine angesteuert
wird. Die Ansteuerung abhängig vom Druck in der Kraftstoff-Sammelleitung bietet den
Vorteil eines einfachen geschlossenen Regelkreises. Eine Ansteuerung abhängig von
einem Betriebsparameter der Brennkraftmaschine, bspw. einer Drehzahl einer Kurbelwelle,
einer Luftfüllung etc. hat den Vorteil einer besonders schnellen Reaktion auf eine
Änderung des Betriebszustands der Brennkraftmaschine.
[0034] Die Erfindung betrifft auch ein Computerprogramm, welches zur Durchführung des obigen
Verfahrens geeignet ist, wenn es auf einem Computer durchgeführt wird. Dabei wird
besonders bevorzugt, wenn das Computerprogramm auf einem Speicher, insbesondere auf
einem Flash-Memory, abgespeichert ist.
[0035] Weiterhin betrifft die Erfindung ein Steuer- und/oder Regelgerät zum Betreiben einer
Brennkraftmaschine, welches eingangsseitig mit mindestens einem Drucksensor einer
Kraftstoff-Sammelleitung oder mindestens einer Einrichtung verbindbar ist, welche
mindestens einen Betriebsparameter der Brennkraftmaschine bereitstellt, und welches
ausgangsseitig mit einer Kraftstoffpumpe der obigen Art verbindbar ist. Die Montage
der Brennkraftmaschine ist besonders einfach und der Betrieb der Brennkraftmaschine
zuverlässig möglich, wenn das Steuer- und/oder Regelgerät zur Steuerung und/oder Regelung
des obigen Verfahrens geeignet ist.
[0036] Dabei wird wiederum besonders bevorzugt, wenn das Steuerund/oder Regelgerät einen
Speicher umfasst, auf dem ein Computerprogramm der obigen Art gespeichert ist.
[0037] Die Erfindung betrifft schließlich auch eine Brennkraftmaschine, insbesondere für
Kraftfahrzeuge, welche ein Kraftstoffsystem umfasst mit einem Kraftstoffbehälter,
mit mindestens einer Kraftstoffpumpe, mit einer Kraftstoff-Sammelleitung, die von
der Kraftstoffpumpe gespeist wird, und mit mindestens einer Kraftstoff-Einspritzvorrichtung,
über die der Kraftstoff in einen Brennraum der Brennkraftmaschine gelangen kann.
[0038] Um diese Brennkraftmaschine leistungsoptimal betreiben zu können, wird vorgeschlagen,
dass das Kraftstoffsystem in der obigen Art ausgebildet ist.
Zeichnung
[0039] Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme
auf die beiliegende Zeichnung im Detail erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- Figur 1
- eine Prinzipskizze einer Brennkraftmaschine mit einem Kraftstoffsystem mit einem ersten
Ausführungsbeispiel einer Kraftstoffpumpe;
- Figur 2
- einen Schnitt durch einen Bereich der Kraftstoffpumpe von Fig. 1, in dem ein als Magnetventil
ausgeführtes Einlassventil sichtbar ist;
- Figur 3
- eine Schnittdarstellung einer Variante der Kraftstoffpumpe von Fig. 1, aus der die
Anordnung der Zylinder hervorgeht;
- Figur 4
- eine Prinzipskizze, aus der die Anordnung der Zylinder eines zweiten Ausführungsbeispiels
einer Radialkolbenpumpe mit zwei Zylinderebenen hervorgeht;
- Figur 5
- einen teilweisen Längsschnitt durch die Radialkolbenpumpe von Fig. 4;
- Figur 6
- ein Balkendiagramm, in dem die Fördervolumina der ersten Zylinderebene der Radialkolbenpumpe
der Fign. 4 und 5 dargestellt sind;
- Figur 7
- ein Balkendiagramm, in dem die Fördervolumina der zweiten Zylinderebene der Radialkolbenpumpe
der Fign. 4 und 5 dargestellt sind;
- Figur 8
- einen Tabelle, in der die möglichen Schaltkombinationen der Zylinder der Radialkolbenpumpe
der Fign. 4 und 5 dargestellt sind;
- Figur 9
- ein Balkendiagramm ähnlich Figur 6 mit einer anderen Verteilung der Fördervolumina
auf die Zylinder;
- Figur 10
- ein Balkendiagramm ähnlich Figur 7 mit einer anderen Verteilung der Fördervolumina
auf die Zylinder; und
- Figur 11
- ein Balkendiagramm, in dem mögliche Gesamt-Fördervolumina der Radialkolbenpumpe entsprechend
der Fign. 9 und 10 dargestellt sind.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0040] In Fig. 1 weist das Bezugszeichen 10 auf eine Brennkraftmaschine hin. Diese umfasst
ein Kraftstoffsystem 12. Teil des Kraftstoffsystems 12 ist wiederum eine Radialkolbenpumpe
14 mit drei Zylindern 15 a - 15c. Deren Niederdruckbereich 18 ist wiederum an eine
Niederdruck-Kraftstoffleitung 16 angeschlossen. Ein Hochdruckbereich 20 der Radialkolbenpumpe
14 ist mit einer Hochdruck-Kraftstoffleitung 22 verbunden, die zu einer Kraftstoff-Sammelleitung
24 führt. An die Kraftstoff-Sammelleitung 24 sind insgesamt vier Kraftstoff-Einspritzvorrichtungen
26, vorliegend Injektoren, angeschlossen, über die der Kraftstoff in entsprechende
Brennräume 28 der Brennkraftmaschine 10 gelangt.
[0041] An die Kraftstoff-Sammelleitung 24, welche gemeinhin auch als "Rail" bezeichnet wird,
ist ein Drucksteuerventil 30 angeschlossen, welches von einem Steuer- und Regelgerät
32 angesteuert wird. Der Druck in der Kraftstoff-Sammelleitung 24 wird von einem Drucksensor
34 erfasst, der entsprechende Signale dem Steuer- und Regelgerät 32 bereitstellt.
Das Drucksteuerventil 30 ist über eine Rücklaufleitung 36 mit der Niederdruck-Kraftstoffleitung
16 verbunden.
[0042] Die Radialkolbenpumpe 14 umfasst eine Antriebswelle 38, an der ein Exzenterabschnitt
40 vorgesehen ist. Am Exzenterabschnitt 40 sind über den Umfang verteilt drei Gleitabschnitte
42a, 42b und 42c befestigt. An diesen liegen Kolben 44a, 44b und 44c an. Die Kolben
44a bis 44c begrenzen zusammen mit einem nur schematisch dargestellten Gehäuse 46
jeweils einen Arbeitsraum 48a, 48b bzw. 48c.
[0043] Der in Fig. 1 obere Arbeitsraum 48a ist über ein Rückschlagventil 50a mit dem Niederdruck-Bereich
18 verbindbar. Das Rückschlagventil 50a öffnet zum Arbeitsraum 48a hin. Der Arbeitsraum
48a ist ferner über ein vom Arbeitsraum 48a weg öffnendes Rückschlagventil 52a mit
dem Hochdruckbereich 20 verbindbar.
[0044] Die Arbeitsräume 48b und 48c der Zylinder 15b und 15c sind ebenfalls jeweils über
von den Arbeitsräumen 48b und 48c weg öffnende Rückschlagventile 52b und 52c mit dem
Hochdruckbereich 20 verbindbar. Im Gegensatz zum Arbeitsraum 48a sind die Arbeitsräume
48b und 48c mit dem Niederdruck-Bereich 18 jeweils über schaltbare Ventileinrichtungen
54b und 54c verbindbar. Diese weisen jeweils zwei Schaltstellungen 56b bzw. 56c sowie
58b bzw. 58c auf. In der Schaltstellung 56b bzw. 56c ist ein freier Durchfluss in
beiden Richtungen möglich, d. h. vom einlassseitigen Niederdruckbereich 18 zum Arbeitsraum
48b bzw. 48c und aus dem Arbeitsraum 48b bzw. 48c zum einlassseitigen Niederdruckbereich
18 hin.
[0045] In der anderen Schaltstellung 58b bzw. 58c ist ein Durchfluss nur vom einlassseitigen
Niederdruckbereich 18 zum Arbeitsraum 48b bzw. 48c möglich, wohingegen die andere
Strömungsrichtung gesperrt ist. In der Schaltstellung 58b bzw. 58c wirkt die Ventileinrichtung
54b bzw. 54c also wie ein Rückschlagventil, welches zum Arbeitsraum 48b bzw. 48c hin
öffnet und zum einlassseitigen Niederdruckbereich 18 hin sperrt. Die Ventileinrichtungen
54b bzw. 54c sind magnetbetätigt und werden von einer Feder (ohne Bezugszeichen) in
die Ruhe-Schaltstellung 56b bzw. 56c gedrückt.
[0046] Die in Fig. 1 dargestellte Radialkolbenpumpe 14 arbeitet folgendermaßen: Um eine
optimale Einspritzung des Kraftstoffs durch die Injektoren 26 in die Brennräume 28
zu gewährleisten, muss der Druck in der Kraftstoff-Sammelleitung 24 relativ konstant
auf einem bestimmten Wert gehalten werden. Dieser Wert beträgt üblicherweise ungefähr
120, ggf. aber auch bis zu 200 bar. Die Druck-Konstanthaltung in der Kraftstoff-Sammelleitung
24 wird durch eine geschlossene Regelstrecke gewährleistet, welche den Drucksensor
34, das Steuer- und Regelgerät 32 sowie die Radialkolbenpumpe 14 und das Drucksteuerventil
30 umfasst.
[0047] Bei einer geringen Leistungsanforderung an die Brennkraftmaschine 10 muss von den
Injektoren 26 nur relativ wenig Kraftstoff in die Brennräume 28 eingespritzt werden.
In der Folge muss die Radialkolbenpumpe 14 nur relativ wenig Kraftstoff in die Kraftstoff-Sammelleitung
24 fördern, um den Druck in dieser konstant zu halten. Vom Steuer- und Regelgerät
32 werden die Ventileinrichtungen 54b und 54c daher in eine dauernd offene Schaltstellung
56b und 56c gesteuert.
[0048] Trotz der durch die Drehung der Antriebswelle 38 bewirkten axialen Hubbewegung der
Kolben 44b und 44c erfolgt aus den Arbeitsräumen 48b und 48c in diesem Fall keine
Förderung zum Hochdruckbereich 20 hin. Stattdessen wird der in die Arbeitsräume 48b
und 48c während des Ansaugtaktes angesaugte Kraftstoff während des Fördertaktes wieder
zum einlassseitigen Niederdruckbereich 18 ausgestoßen. Die Zylinder 15b und 15c sind
also "ausgeschaltet".
[0049] In diesem Betriebszustand fördert allein der Zylinder 15a. Dieser saugt während eines
Saugtaktes vom einlassseitigen Niederdruckbereich 18 über das Rückschlagventil 50a
den Kraftstoff in den Arbeitsraum 48a ein. Während eines Fördertaktes stößt der Kolben
44a den sich im Arbeitsraum 48a befindlichen komprimierten Kraftstoff über das Rückschlagventil
52a zum Hochdruck-Auslass 20 und weiter in die Kraftstoff-Sammelleitung 24 aus. Das
Fördervolumen des dauerfördernden Zylinders 15a ist so bemessen, dass der Kraftstoffbedarf
bei einer typischen Drehzahl von 2.000 Umdrehungen pro Minute und einem mittleren
Druck in den Brennräumen 28 von ungefähr 2 bar abgedeckt ist. Dieser Betriebspunkt
entspricht ungefähr 20 % der Volllast der Brennkraftmaschine 10.
[0050] Bei einer höheren Leistung der Brennkraftmaschine 10 muss mehr Kraftstoff über die
Injektoren 26 in die Brennräume 28 eingespritzt werden. In der Folge muss auch von
der Radialkolbenpumpe 14 mehr Kraftstoff in die Kraftstoff-Sammelleitung 24 gefördert
werden, um den Druck in dieser konstant zu halten. Das Steuer- und Regelgerät 32 steuert
daher abhängig von den Signalen vom Drucksensor 34 zunächst die Ventileinrichtung
54b in die dauernde Schaltstellung 58. In dieser Schaltstellung der Ventileinrichtung
54 ist der Zylinder 15b wieder "eingeschaltet", d. h. er fördert genau wie der Zylinder
15a Kraftstoff zum Hochdruck-Auslass 20 hin. Da bei der in Fig. 1 dargestellten Radialkolbenpumpe
14 die Fördervolumina der einzelnen Zylinder 15a bis 15c identisch sind, wird durch
die Hinzuschaltung des Zylinders 15b die von der Radialkolbenpumpe 14 geförderte Kraftstoffmenge
- konstante Drehzahl der Antriebswelle 40 vorausgesetzt - verdoppelt.
[0051] Soll bei einer entsprechenden Leistung der Brennkraftmaschine 10 von der Radialkolbenpumpe
14 noch mehr Kraftstoff in die Kraftstoff-Sammelleitung 24 gefördert werden, um den
Druck in dieser konstant zu halten, wird vom Steuer- und Regelgerät 32 abhängig von
den Signalen vom Drucksensor 34 auch noch die Ventileinrichtung 54c in die Schaltstellung
58c gesteuert. In diesem Fall wird also von allen drei Zylindern 15a bis 15c Kraftstoff
zum Hochdruck-Auslass 20 hin gefördert. Die Förderleistung der Radialkolbenpumpe 14
beträgt nun das Dreifache gegenüber jenem Zustand, in dem die Zylinder 15b und 15c
"ausgeschaltet" waren.
[0052] Man erkennt ohne Weiteres, dass das Ausschalten eines Zylinders 15b bzw. 15c zu keinerlei
Druckstößen im einlassseitigen Niederdruckbereich 18 und in der Niederdruck-Kraftstoffleitung
16 führt. Dieser Effekt wird auch dann erreicht, wenn die Zylinder 15b und 15c nicht,
wie oben beschrieben, während eines Fördertaktes vollständig ausgeschaltet sind, sondern
wenn die Ventileinrichtung 54b bzw. 54c nur zu Beginn eines Fördertaktes sich in der
offenen Schaltstellung 56b bzw. 56c befindet. In diesem Fall wird also der Förderbeginn
der Zylinder 15b und 15c verzögert. Durch einen derart verzögerten Förderbeginn können
beinahe beliebige Fördermengen der Radialkolbenpumpe 14 realisiert werden.
[0053] Werden allerdings die Zylinder 15b und 15c während des gesamten Fördertaktes ausgeschaltet,
kann die Fördermenge der Radialkolbenpumpe 14 nur in Stufen eingestellt werden. Zur
Feineinstellung des Drucks in der Kraftstoff-Sammelleitung 24 wird daher vom Steuer-
und Regelgerät 32 das Drucksteuerventil 30 entsprechend angesteuert und überschüssiger
Kraftstoff aus der Kraftstoff-Sammelleitung über die Rückleitung 36 zum Niederdruckbereich
18 abgeleitet.
[0054] In einem alternativen, jedoch nicht dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Durchmesser
der Kolben 44a, 44b und 44c unterschiedlich. Entsprechend variieren auch die maximalen
Fördervolumina der jeweiligen Zylinder 15a, 15b und 15c. Auf diese Weise können die
einzelnen Mengenstufen optimal an die spezifischen Anforderungen der jeweiligen Brennkraftmaschine
10 angepasst werden. Aus Lebensdauergründen sollte der Kolben des dauerfördernden
Zylinders in diesem Falle den kleinsten Durchmesser aufweisen.
[0055] Ein Ausführungsbeispiel für die Integration einer Ventileinrichtung 54 in einen Zylinder
15b ist in Fig. 2 dargestellt. Die Ventileinrichtung 54 umfasst ein Gehäuse 60, welches
zylindrisch ausgeführt ist. In seinem oberen Bereich ist eine Magnetspule 62 aufgenommen,
die auf einen beweglichen Magnetanker 64 wirkt. Der Magnetanker 64 stützt sich über
eine Druckfeder 66 an einem Deckel 68 ab.
[0056] Am Magnetanker 64 ist ein Ventilstößel 70 befestigt, der durch eine Öffnung 72 in
einen Ventilraum 74 hindurchgeführt ist. An die Öffnung 72 ist ein sich in Fig. 2
nach unten erstreckender Kragen 76 angeformt, welcher einen Ventilsitz für ein Ventilglied
78 bildet. Dessen Oberseite stützt sich am Ende des Ventilstößels 70 ab, wohingegen
die Unterseite des Ventilglieds 78 über eine Druckfeder 80 an einer unteren Platte
82 abgestützt ist. Die untere Platte 82 ist fest mit dem Gehäuse 60 verbunden.
[0057] Die Ventileinrichtung 54b ist in eine Öffnung 84 im Gehäuse 46 der Radialkolbenpumpe
14 eingeführt. Die untere Platte 82 der Ventileinrichtung 54, das Gehäuse 46 der Radialkolbenpumpe
14 und der Kolben 44b begrenzen den Arbeitsraum 48b.
[0058] In der Schaltstellung 56 (Fig. 1) wird die Magnetspule 62 nicht bestromt. Durch die
Druckfeder 66 wird der Magnetanker 64, der Ventilstößel 70 und durch diesen das Ventilglied
78 nach unten gedrückt, so dass das Ventilglied 78 nicht am Ventilsitz 76 anliegt.
Der Arbeitsraum 48b ist somit ständig mit dem einlassseitigen Niederdruckbereich 18
verbunden. Eine axiale Bewegung des Kolbens 44b führt somit nicht zu einer Förderung
von Kraftstoff über das Rückschlagventil 52 zum Hochdruckbereich 20.
[0059] In der Schaltstellung 58 (Fig. 1) wird die Magnetspule 62 bestromt und der Magnetanker
64 gegen die Kraft der Druckfeder 66 nach oben bewegt. Somit kann das Ventilglied
78 unter der Wirkung der Druckfeder 80 am Ventilsitz 76 anliegen. Das Ventilglied
78, der Ventilsitz 76 und die Druckfeder 80 bilden nun ein Rückschlagventil, über
welches während eines Ansaughubes des Kolbens 44b Kraftstoff in den Arbeitsraum 48
gelangen kann, welches während eines Förderhubes den Fluidweg aus dem Arbeitsraum
48b zum einlassseitigen Niederdruckbereich 18 hin verschließt, so dass eine Förderung
über das Rückschlagventil 52b zum Hochdruckbereich 20 hin erfolgt.
[0060] Eine weitere Ausführung einer dreizylindrigen Radialkolbenpumpe 14 ist in Fig. 5
im Schnitt dargestellt. Auch hier tragen solche Elemente, welche funktionsäquivalent
zu oben bereits aufgeführten Elementen sind, die gleichen Bezugszeichen. Der einlassseitige
Niederdruckbereich 18 ist hier mit jener Bohrung im Gehäuse 46 der Radialkolbenpumpe
14 verbunden, in der die Antriebswelle 38 angeordnet ist. Entsprechende Bohrungen
86 verlaufen von den Ventileinrichtungen 54 schräg nach innen. Die Ventileinrichtungen
54b und 54c sind seitlich an den Zylindern 15b und 15c angebracht.
[0061] Die Fign. 6 - 10 betreffen eine Radialkolbenpumpe 14 mit zwei Zylinderebenen 86 und
88. In der ersten Zylinderebene 86 sind drei sternförmig angeordnete Zylinder 15a
bis 15c vorhanden, wohingegen in der zweiten Zylinderebene 88 nochmals drei sternförmig
angeordnete Zylinder 15d bis 15f vorhanden sind. Die einzelnen Zylinder 15 sind in
Fig. 6 nur strichpunktiert angedeutet. Die Zylinder 15d bis 15f der zweiten Zylinderebene
88 sind um 180 ° gegenüber den Zylindern 15a bis 15c der ersten Zylinderebene 86 versetzt
angeordnet. Dies geht besonders gut auch aus der Darstellung in Fig. 7 hervor. Aus
dieser ist auch ersichtlich, dass die Antriebswelle 38 neben dem Exzenterabschnitt
40 für die erste Zylinderebene 86 noch einen weiteren Exzenterabschnitt 90 für die
zweite Zylinderebene 88 aufweist.
[0062] Bei der in den Fign. 6 und 7 dargestellten Radialkolbenpumpe 14 fördert der Zylinder
15a der ersten Zylinderebene 86 dauernd, wohingegen die Zylinder 15b und 15c Ventileinrichtungen
(nicht dargestellt) aufweisen, über die sie abgeschaltet werden können. In der zweiten
Zylinderebene 88 sind die Zylinder 15d und 15e dauerfördernd, wohingegen der Zylinder
15f durch eine Ventileinrichtung (nicht dargestellt) abgeschaltet werden kann.
[0063] Die Exzentrizität des zweiten Exzenterabschnitts 90 ist geringfügig geringer als
die Exzentrizität des ersten Exzenterabschnitts 40 der Antriebswelle 38. Ferner unterscheiden
sich noch die Durchmesser der Kolben 44 der ersten Zylinderebene 86 untereinander
sowie die Kolben 92 der zweiten Zylinderebene 88 ebenfalls untereinander. Die unterschiedlichen
Fördervolumina der einzelnen Zylinder 15a bis 15f sind als Balkendiagramme in den
Fign. 8 und 9 dargestellt.
[0064] Auf diese Weise ergeben sich acht unterschiedliche Kombinationsmöglichkeiten ausgeschalteter
und eingeschalteter Zylinder 15a bis 15f, welche zu acht unterschiedlichen Fördermengenstufen
der Radialkolbenpumpe 14 führen (vgl. Fig. 10).
[0065] Möglich ist aber auch bei dieser Radialkolbenpumpe 14, dass die einzelnen Zylinder
15 während eines Fördertaktes nicht vollkommen abgeschaltet werden, sondern dass die
Ventileinrichtung 54 nur zu Beginn eines Fördertaktes geöffnet wird. Auf diese Weise
sind beliebige Fördermengen durch die Radialkolbenpumpe 14 erbringbar, ohne dass es
zu unerwünschten Druckstößen in einem einlassseitigen Niederdruckbereich der Radialkolbenpumpe
14 kommt.
[0066] Möglich ist aber auch, dass die schaltbaren Zylinder 15b und 15c der ersten Zylinderebene
86 das gleiche Fördervolumen aufweisen und auch die nicht schaltbaren Zylinder 15d
und 15e der zweiten Zylinderebene 88 das gleiche Volumen aufweisen. Dies ist in den
Fign. 11 und 12 dargestellt. In diesem Fall ergeben sich fünf unterschiedliche Kombinationsmöglichkeiten
bzw. Fördermengenstufen, wie aus Fig. 13 ersichtlich ist. Eine Fördermengenstufe kann
dabei auf zwei unterschiedliche Arten erzielt werden: Die gleiche Fördermenge ergibt
sich bei einer Kombination der Fördervolumina der nichtschaltbaren Zylinder 15a, 15d
und 15e mit den Fördervolumina der schaltbaren Zylinder 15b oder 15c. Im Hinblick
auf eine gleichmäßige Beanspruchung kann dann, wenn diese Fördermengenstufe aktiv
ist, zwischen einem Einschalten des Zylinders 15b und einem Einschalten des Zylinders
15c zyklisch variiert werden.
[0067] In den obigen Ausführungsbeispielen erfolgte die Ansteuerung der Ventileinrichtungen
54 abhängig vom Signal des Drucksensors 34. Möglich ist aber auch eine Ansteuerung
der Ventileinrichtungen 54 abhängig von Betriebsparametern der Brennkraftmaschine.
Hierzu gehören z. B. die Drehzahl einer Kurbelwelle der Brennkraftmaschine, ein Drehmoment,
eine Luftfüllung der Brennkraftmaschine etc. Möglich ist auch eine direkte Kopplung
an die Stellung eines Gaspedals, mit dem die Brennkraftmaschine bedient wird. In diesen
Fällen ist eine besonders schnelle Anpassung der Förderleistung der Radialkolbenpumpe
14 an den geforderten Betriebszustand der Brennkraftmaschine möglich. Andererseits
kann der Leistungsbedarf der Kraftstoffpumpe bspw. bei geringer Drehmomentanforderung
sofort reduziert werden.
1. Kraftstoffpumpe (14), insbesondere Hochdruck-Kraftstoffpumpe für Brennkraftmaschinen
(10), mit einem Gehäuse (46), mit mindestens einer Antriebswelle (38), mit einer Mehrzahl
von Pumpelementen (44), welche von der Antriebswelle (38) angetrieben werden und jeweils
einen Arbeitsraum (48) begrenzen, mit einem Niederdruckbereich (18) und einem Hochdruckbereich
(20), und mit mindestens einer ansteuerbaren Ventileinrichtung (54) zur Steuerung
oder Regelung der Fördermenge, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens einem bestimmten Arbeitsraum (48b, 48c; 48b, 48c, 48f) eine individuell
ansteuerbare Ventileinrichtung (54b, 54c; 54b, 54c, 54f) zugeordnet ist, mit der dieser
Arbeitsraum (48b, 48c; 48b, 48c, 48f) mit dem Niederdruckbereich (18) zwangsweise
verbunden werden kann, so dass aus diesem Arbeitsraum (48b, 48c; 48b, 48c, 48f) wenigstens
zeitweise nicht in den Hochdruck-Auslass (20) gefördert wird.
2. Kraftstoffpumpe (14) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens einem Arbeitsraum (48a; 48a, 48d, 48e) keine ansteuerbare Ventileinrichtung
zugeordnet ist, mit der dieser mit dem Niederdruckbereich (18) zwangsweise verbunden
werden kann, so dass aus diesem dauernd in den Hochdruckbereich (20) gefördert wird.
3. Kraftstoffpumpe (14) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventileinrichtung (54) als Einlassventil ausgebildet ist und zwei Schaltstellungen
(56, 58) aufweist, wobei in der einen Schaltstellung (56) ein Durchfluss mindestens
vom Arbeitsraum (48) zum Niederdruckbereich (18) und in der anderen Stellung nur ein
Durchfluss vom Niederdruckbereich (18) zum Arbeitsraum (48) hin möglich ist.
4. Kraftstoffpumpe (14) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie drei Arbeitsräume (48) mit entsprechenden Pumpelementen (44) aufweist, wobei
aus einem Arbeitsraum (48a) ständig in den Hochdruck-Auslass (20) gefördert wird und
den beiden anderen Arbeitsräumen (48b, 48c) jeweils eine individuell ansteuerbare
Ventileinrichtung (54b, 54c) zugeordnet ist, mit der diese Arbeitsräume (48b, 48c)
jeweils mit dem Niederdruckbereich (18) zwangsweise verbunden werden können, so dass
aus diesen Arbeitsräumen (48b, 48c) wenigstens zeitweise nicht in den Hochdruckbereich
(20) gefördert wird.
5. Kraftstoffpumpe (14) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich das Fördervolumen mindestens eines Arbeitsraums (48a-c; 44a-f) von dem Fördervolumen
eines anderen Arbeitsraums (48a-c; a-f) unterscheidet.
6. Kraftstoffpumpe (14) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Kolbenpumpe (14) ist und sie Kolben (44a-c; 44a-f) mit unterschiedlichen
Kolbendurchmessern und/oder Kolben (44a-c; 44a-f) aufweist, welche unterschiedliche
Hübe ausführen.
7. Kraftstoffpumpe (14) nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass jener Arbeitsraum (48a; 48a, 48d, 48e), welcher ständig in den Hochdruckbereich (20)
fördert, das kleinste Fördervolumen aufweist.
8. Kraftstoffpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich um eine Radialkolbenpumpe (14) mit mehreren Zylindern (15a-c; 15a-f) handelt.
9. Kraftstoffpumpe (14) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Antriebswelle (38) mit Exzentern und mehrere längs der Antriebswelle (38)
angeordnete Zylinderebenen (86, 88) aufweist, wobei die Exzenter einer Zylinderebene
(86) relativ zu denen einer anderen Zylinderebene (88) um 180° versetzt angeordnet
sind.
10. Kraftstoffpumpe (14) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine Zylinderebene (86) nur einen einzigen Arbeitsraum (48a) ohne individuell ansteuerbare
Ventileinrichtung und eine andere Zylinderebene (88) nur einen einzigen Arbeitsraum
(48f) mit individuell ansteuerbarer Ventileinrichtung (54f) aufweist.
11. Kraftstoffpumpe (14) nach einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Fördervolumina der Arbeitsräume (48a-c, 48d-f) von einer Zylinderebene (86)
zu einer anderen Zylinderebene (88) unterscheiden.
12. Kraftstoffsystem (12) zur Kraftstoffversorgung einer Brennkraftmaschine (10), mit
einem Kraftstoffbehälter, mit mindestens einer Kraftstoffpumpe (14), mit mindestens
einer Kraftstoff-Sammelleitung (24), welche von der Kraftstoffpumpe (14) gespeist
wird, und mit mindestens einer Kraftstoff-Einspritzvorrichtung (26), welche mit der
Kraftstoff-Sammelleitung (24) verbunden ist und über die der Kraftstoff in einen Brennraum
(28) der Brennkraftmaschine (10) gelangt, dadurch gekennzeichnet, dass die Kraftstoffpumpe (14) nach einem der vorhergehenden Ansprüche ausgebildet ist.
13. Kraftstoffsystem (12) nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass ein ansteuerbares Drucksteuerventil (30) vorhanden ist, welches mit der Kraftstoff-Sammelleitung
(24) verbunden ist.
14. Kraftstoffsystem (12) nach einem der Ansprüche 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass ein Drucksensor (34) vorhanden ist, welcher den Druck in der Kraftstoff-Sammelleitung
(24) erfasst, und ein Steuer- und/oder Regelgerät (32) vorhanden ist, welches die
mindestens eine individuell ansteuerbare Ventileinrichtung (54b, 54c; 54b, 54c, 54f)
der Kraftstoffpumpe (14) und/oder das Drucksteuerventil (30) in Abhängigkeit von den
Signalen des Drucksensors (34) ansteuert.
15. Verfahren zum Betreiben eines Kraftstoffsystems (12) zur Kraftstoffversorgung einer
Brennkraftmaschine (10), bei dem mindestens eine Kraftstoffpumpe (14) mit mehreren
Arbeitsräumen (48a-f) aus einem Kraftstoffbehälter zu einer Kraftstoff-Sammelleitung
(24) hin fördert und bei dem der Kraftstoff über mindestens eine mit der Kraftstoff-Sammelleitung
(24) verbundene Kraftstoff-Einspritzvorrichtung (26) in den Brennraum (28) der Brennkraftmaschine
(10) gelangt, dadurch gekennzeichnet, dass aus mindestens einem Arbeitsraum (48b, 48c; 48b, 48c, 48f) der Kraftstoffpumpe (14)
mindestens zeitweise nicht gefördert wird, um eine geringere Fördermenge in die Kraftstoff-Sammelleitung
(24) zu erreichen, und aus diesem Arbeitsraum (48b, 48c; 48b, 48c, 48f) der Kraftstoffpumpe
(14) mindestens zeitweise wieder gefördert wird, um eine höhere Fördermenge in die
Kraftstoff-Sammelleitung (24) zu erreichen.
16. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass aus mindestens einem Arbeitsraum (48b, 48c; 48b, 48c, 48f) während seines gesamten
Fördertaktes nicht gefördert wird, um eine geringere Fördermenge in die Kraftstoff-Sammelleitung
(24) zu erreichen.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Förderung aus mindestens einem Arbeitsraum (48b, 48c; 48b, 48c, 48f) der Kraftstoffpumpe
(14) nie unterbrochen wird.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Förderung aus den entsprechenden Arbeitsräumen (48b, 48c, 48f) zyklisch unterbrochen
wird.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Ventileinrichtung (54) abhängig vom Druck in der Kraftstoff-Sammelleitung
(24) und/oder abhängig von mindestens einem Betriebsparameter der Brennkraftmaschine
(10) angesteuert wird.
20. Computerprogramm, dadurch gekennzeichnet, dass es zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 15 bis 19 geeignet ist,
wenn es auf einem Computer durchgeführt wird.
21. Computerprogramm nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass es auf einem Speicher, insbesondere auf einem Flash-Memory, abgespeichert ist.
22. Steuer- und/oder Regelgerät (32) zum Betreiben einer Brennkraftmaschine (10), welches
eingangsseitig mit mindestens einem Drucksensor (34) einer Kraftstoff-Sammelleitung
(24) und/oder mindestens einer Einrichtung verbindbar ist, welche mindestens einen
Betriebsparameter der Brennkraftmaschine (10) bereitstellt, und welches ausgangsseitig
mit einer Kraftstoffpumpe (14) nach einem der Ansprüche 1 bis 11 verbindbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass es zur Steuerung und/oder Regelung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 15 bis
19 geeignet ist.
23. Steuer- und/oder Regelgerät (32) nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass es einen Speicher umfasst, auf dem ein Computerprogramm nach einem der Ansprüche
20 oder 21 gespeichert ist.
24. Brennkraftmaschine (10), insbesondere für Kraftfahrzeuge, welche ein Kraftstoffsystem
(12) umfasst mit einem Kraftstoffbehälter, mit mindestens einer Kraftstoffpumpe (14),
mit einer Kraftstoff-Sammelleitung (24), die von der Kraftstoffpumpe (14) gespeist
wird, und mit mindestens einer Kraftstoff-Einspritzvorrichtung (24), über die der
Kraftstoff in einen Brennraum (28) der Brennkraftmaschine (10) gelangen kann, dadurch gekennzeichnet, dass das Kraftstoffsystem (12) nach einem der Ansprüche 12 bis 14 ausgebildet ist.