[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine schwenkbare und längsverlagerbare Lagerung eines
Karosserieschwenkteils der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten und aus
der DE 44 43 816 A1 hervorgehende Art.
[0002] Der in dieser Druckschrift offenbarte Gepäckraumdeckel eines Personenkraftwagens
ist an dessen Aufbau über zwei Scharniere nahe des unterliegenden Randes der Heckscheibe
schwenkbar gelagert. Dabei ist jeweils ein erstes Scharnierteil am Fahrzeugaufbau
festgeschraubt, während sich an ein zweites Scharnierteil ein flachprofilförmiges,
in Fahrzeuglängsrichtung verlaufendes Tragteil anschließt, das einen parallel zu seiner
Längserstreckung verlaufenden Führungsschlitz aufweist. Dieser ist von einer Klemmschraube
durchsetzt, über die das Tragteil in normaler Schwenklage des Gepäckraumdeckels gegen
ein sich in diesem befindendes Halteteil gepresst wird. Bei Reparaturarbeiten, wie
Austausch der Heckscheibe oder dergleichen, kann der Gepäckraumdeckel nach Lösen der
Klemmschraube in eine zurückgesetzte Position verlagert werden. Da der Gepäckraumdeckel
über die gesamte Längserstreckung des Führungsschlitzes verschiebbar ist, kann bei
der erforderlichen Neueinstellung des Gepäckraumdeckels nicht exakt seine ursprüngliche
Position eingestellt werden.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine schwenkbare und längsverlagerbare Lagerung
eines Karosserieschwenkteils der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten Art
mit einfachen Mitteln derart auszubilden, dass das Karosserieschwenkteil nach Lösen
der Klemmschrauben stets rasch und unkompliziert wiederholgenau befestigbar ist.
[0004] Zur Lösung der Aufgabe sind die im Patentanspruch 1 dargelegten Merkmale vorgesehen.
[0005] Durch die zumindest an einem der Längsränder des Führungsschlitzes erfindungsgemäß
vorgesehene radiale Ausbuchtung greift in diese nach einer Längsverlagerung des Gepäckraumdeckels
der am Schraubenschaft der Klemmschraube vorgesehene Zentrierbund ein (bei einseitig
ausgebildeter radialer Ausbuchtung ist der Zentrierbund exzentrisch gestaltet), so
dass das Karosserieschwenkteil exakt wieder seine ursprüngliche Schwenklage einnimmt.
Die radialen Ausbildungen werden bei der Fertigung der Führungsschlitze mit vorgesehen
und damit in einfacher und kostengünstiger Weise hergestellt. Nachdem ferner auch
der Zentrierbund nicht teuer ist, kann die erfindungsgemäße Positioniereinrichtung
insgesamt sehr kostengünstig vorgesehen werden. Da der im Gepäckraumdeckel über den
verhältnismäßig langen Führungsschlitz relativ weit (ca. 50 mm) nach hinten verschiebbar
ist, kann der Gepäckraumdeckel vor dem Lackieren von der Schwenkachse nach rückwärts
verlagert und fixiert werden, so dass vorteilhafterweise eine optimale Lackierung
an schlecht zugänglichen Karosseriebereichen ermöglicht bzw. ein Scheibeneinbau oder
Scheibenwechsel unkompliziert durchführbar ist.
[0006] Zweckmäßigerweise ist an beiden Längsrändern des Führungsschlitzes jeweils eine radiale
Ausbuchtung ausgebildet, die symmetrisch zur Längsmittelachse des Führungsschlitzes
vorgesehen sind. Dabei sind die radialen Ausbuchtungen zumindest an einem Endbereich
des Führungsschlitzes vorgesehen. Hierdurch kann ein konzentrisch den Schraubenschaft
der Klemmschraube umgebender Zentrierbund vorgesehen werden. Dieser kann entweder
einstückig an der Klemmschraube vorgesehen sein oder auf diese als ein loses Teil
aufgesteckt werden (Merkmale der Patentansprüche 2 und 3).
[0007] Für eine optimale Befestigung des Gepäckraumdeckels am Tragteil kann dieses auch
zwei, in Fahrzeuglängsrichtung hintereinanderliegende Führungsschlitze aufweisen,
wobei ein erster Führungsschlitz an seinen Endbereichen jeweils radiale Ausbuchtungen
aufweist, während ein zweiter Führungsschlitz nur an dem der Schwenklagerung des Gepäckraumdeckels
zugewandeten Endbereich radiale Ausbuchtungen hat und zum freien Ende des Tragteils
hin offen ist; dabei ist an jedem Längsrand des Führungsschlitzes jeweils eine Einführschräge
ausgebildet (Merkmale des Patentanspruchs 4).
[0008] Die an den beiden Führungsschlitzen vorgesehenen, radialen Ausbuchtungen werden jeweils
durch eine kreisförmige Ausnehmung erzeugt, deren Durchmesser etwas größer ist als
der Durchmesser des am Schraubenschaft der Klemmschraube vorgesehenen Zentrierbundes.
Hierdurch kann dieser sowohl am Endbereich des ersten als auch des zweiten Führungsschlitzes
(über dessen Einführschrägen) angeordnet werden. Die Ausnehmungen können auch quadratisch
gestaltet sein (Merkmale des Patentanspruchs 5).
[0009] Schließlich kann der am Schraubenschaft der Klemmschraube vorgesehene Zentrierbund
einstückig am Schraubenschaft ausgebildet oder auch auf diesen als ein loses Teil
aufgesteckt werden, wobei jedoch der Außendurchmesser des Zentrierbundes etwa dem
Außendurchmesser des Schraubenkopfes entspricht (Merkmale des Patentanspruchs 6).
[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
Folgenden erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Lagerung eines Gepäckraumdeckels in Seitenansicht,
- Fig. 2
- einen Schnitt längs der Linie II - II in Figur 1 in größerer Darstellung.
[0011] Der in Figur 1 dargestellte im Gepäckraumdeckel 1 eines Personenkraftwagens ist über
zwei, im Abstand voneinander liegende Scharniere 3 mit jeweils einem Schwenkbolzen
4 in den Richtungen des Doppelpfeils a schwenkbar gelagert, wobei jeweils ein Teil
der Scharniere 3 am Fahrzeugaufbau 2 befestigt ist. Da beide Scharniere 3 mit jeweils
denselben Teilen versehen sind, wird der Einfachheit halber im Folgenden nur jeweils
ein Scharnier 3 erläutert. Von diesem steht ein Verbindungsteil 3' ab, an dem ein
bogenförmiges Halterohr 5 befestigt ist. An dessen gegenüberliegendem Endbereich ist
seinerseits ein Tragteil 7 angebracht, das einen U-förmigen Querschnitt aufweist.
Auf dem Tragteil 7 ist der Gepäckraumdeckel 1 durch zwei, im Abstand voneinander liegende
Klemmschrauben 15 lösbar befestigt. Diese sind in ein seinerseits auf der Innenseite
des Bodenblechs 1' des Gepäckraumdeckels 1 aufliegendes Halteteil 9 eingeschraubt
und durchsetzen das Bodenblech 1' sowie einen ersten Führungsschlitz 10 und einen
zweiten Führungsschlitz 10', die in Fahrzeuglängsrichtung (Richtungen des Doppelpfeils
X) hintereinander liegend im Steg 7' des U - förmigen Tragteils 7 ausgebildet sind
(Figur 2).
[0012] Wie in Figur 2 ersichtlich, ist an den beiden Längsrändern des ersten Führungsschlitzes
10 sowie an dessen beiden Endbereichen jeweils eine radiale Ausbuchtung 11 und 12ausgebildet,
die symmetrisch zur Längsmittelachse b des ersten Führungsschlitzes 10 angeordnet
sind. Dabei sind die radialen Ausbuchtungen 11 und 12 jeweils durch eine kreisförmige
Ausnehmung 11' und 12' gebildet, deren Durchmesser geringfügig größer ist als der
Durchmesser des den Schraubenschaft 15' der Klemmschraube 15 umgebenden Zentrierbundes
16.
[0013] In Figur 2 ist ferner ersichtlich, dass der zweite Führungsschlitz 10' nur an dem
vom freien Ende des Tragteils 7 abgewandten Endbereich zwei gegenüberliegende radiale
Ausbuchtungen 11 hat, die symmetrisch zur Längsmittelachse b des zweiten Führungsschlitzes
10' angeordnet und durch die kreisförmige Ausnehmung 11' gebildet sind. Schließlich
ist an den beiden Längsrändern des zweiten Führungsschlitzes 10' jeweils eine, zur
Stirnseite des Tragteils 7 hin verlaufende Einführschräge 13 vorgesehen.
[0014] Am Schraubenschaft 15' der Klemmschrauben 15 kann der Zentrierbund 16 einstückig
ausgebildet sein oder auch - wie im Ausführungsbeispiel - als ein loses Teil auf den
Schraubenschaft 15' aufgeschoben werden, wobei der Außendurchmesser 16' des Zentrierbundes
16 etwa dem Außendurchmessers des Schraubenkopfes entspricht. Zum Lackieren der Personenkraftwagenkarosserie
wird der Gepäckraumdeckel 1 auf die beiden Tragteile 7 gelegt und der Schraubenschaft
15' der Klemmschrauben 15 in das Innengewinde des Halteteils 9 eingeschraubt, wobei
in der Lackierposition c der Zentrierbund 16 in die kreisförmige Ausnehmung 12' eingreift.
Sodann werden die Klemmschrauben 15 festgezogen. Da hierbei der vordere, einer Heckscheibe
6 zugewandte Rand des Gepäckraumdeckels 1 einen relativ großen Abstand zur Heckscheibe
6 und den in deren Bereich liegenden Karosserieteilen hat (wie in Figur 1 mit strichpunktierten
Linien dargestellt) können diese behinderungsfrei lackiert bzw. ein Scheibenaustausch
durchgeführt werden. Nach dem Lackiervorgang werden die Klemmschrauben 15 gelöst und
so weit aus dem Halteteil 9 herausgeschraubt bis der Zentrierbund 16 unterhalb des
Steges 7' liegt. Nun wird der Gepäckraumdeckel 1 so weit in Pfeilrichtung X' verlagert
- wobei der Schraubenschaft 15' der Klemmschrauben 15 längs den Führungsschlitzen
10 und 10' gleitet - bis sich der Schraubenschaft 15' innerhalb den radialen Ausbuchtungen
11 befindet, so dass in diese der Zentrierbund 16 eingreift und schließlich die Klemmschrauben
15 festgezogen werden. Dabei wird das Halteteil 9 gegen das Bodenblech 1' des Gepäckraumdeckels
1 gepresst, so dass sich dieser in der Normalposition d befindet (Figur1). Falls hierbei
in Bezug auf die Scharniere 3 oder dergleichen geringfügige Längsverlagerungen des
Gepäckraumdeckels 1 erforderlich sind, so kann entweder der Zentrierbund 16 gewendet
(Anordnung seines Außendurchmessers 16' an der Unterseite des Steges 7') oder zwischen
dem Zentrierbund 16 und dem Steg 7' eine Beilagscheibe vorgesehen werden.
1. Schwenkbare und längsverlagerbare Lagerung eines Karosserieschwenkteils, insbesondere
des Gepäckraumdeckels eines Kraftfahrzeugs, im Wesentlichen bestehend aus mindestens
einem, mit dem Fahrzeugaufbau in gelenkiger Verbindung stehenden und am Karosserieschwenkteil
lösbar befestigbaren Tragteil mit wenigstens einem, in Fahrzeuglängsrichtung verlaufenden
Führungsschlitz, der zur Befestigung des Tragteils an einem am Karosserieschwenkteil
vorgesehen Halteteil von wenigstens einer Klemmschraube durchsetzt ist, dadurch gekennzeichnet, dass an mindestens einem der Längsränder des Führungsschlitzes (erster und zweiter Führungsschlitz
10 und 10') eine radiale Ausbuchtung (11,12) ausgebildet ist, in die ein den Schraubenschaft
(15') der Klemmschraube (15) umgebender Zentrierbund (16) eingreift.
2. Lagerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an den beiden Längsrändern des Führungsschlitzes (erster und zweiter Führungsschlitz
10 und 10' ) jeweils eine radiale Ausbuchtung (11 und 12) ausgebildet ist, die symmetrisch
zur Längsmittelachse (b) des Führungsschlitzes angeordnet sind.
3. Lagerung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die radialen Ausbuchtungen (11 und 12) zumindest an einem Endbereich des Führungsschlitzes
(erster und zweiter Führungsschlitz 10 und10') vorgesehen sind.
4. Lagerung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Tragteil (7) zwei, in Fahrzeuglängsrichtung (Richtungen des Doppelpfeils X) im
Abstand voneinander liegende Führungsschlitze (10, 10') aufweist, wobei ein erster
Führungsschlitz (10) an seinen beiden Endbereichen jeweils radiale Ausbuchtungen (11
und 12) aufweist, während ein zweiter Führungsschlitz (10') nur an einem Endbereich
radiale Ausbuchtungen (11) hat und dabei zum freien Ende des Tragteils hin offen ist.
5. Lagerung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die am ersten und am zweiten Führungsschlitz (10, 10') vorgesehenen, radialen Ausbuchtungen
(11 und 12) durch jeweils eine kreisförmige Ausnehmung (11' und 12') gebildet sind,
deren Durchmesser etwas größer ist als der Durchmesser des am Schraubenschaft (15')
der Klemmschraube (15) vorgesehenen Zentrierbundes (16).
6. Lagerung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der am Schraubenschaft (15') der Klemmschraube (15) vorhandene Zentrierbund (16)
einstückig an dieser ausgebildet oder als ein loses Teil auf den Schraubenschaft aufschiebbar
ist, wobei der Außendurchmesser (16') des Zentrierbundes etwa dem Außendurchmesser
des Schraubenkopfes der Klemmschraube entspricht.