[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Erfassen der Lage einer Kante eines durchsichtigen
Verarbeitungsgutes, das einer Druckmaschine zugeführt wird, mit einer optoelektrischen
Messeinrichtung, die mindestens aus einer Reflexzeile besteht, welcher als kontrastunterstützendes
Mittel eine Reflexfolie oder Reflexschicht zugeordnet ist.
[0002] Um den in Druckmaschinen zur Verarbeitung gelangenden Bedruckstoff lagegenau zuführen
zu können, ist es erforderlich, seine Istlage zu erfassen und nachfolgend einer Solllage
anzugleichen. Der Bedruckstoff kann dabei bahn- oder bogenförmig vorliegen, wobei
dieser aus unterschiedlichen Materialien, wie z.B. Papier, Karton, Blech oder einem
durchsichtigen Verarbeitungsgut bestehen kann.
[0003] Aus der DE 101 36 871 A1 ist es bekannt, eine optoelektrische Messeinrichtung als
Reflexzeile auszubilden und mit dieser die Istlage eines band- oder bogenförmigen
Verarbeitungsgutes zu erfassen. Die Reflexzeile ist in einem Abstand über dem zu erfassenden
Verarbeitungsgut angeordnet. Auf der Reflexzeile bildet sich die zu detektierende
Kante als Hell-/Dunkelsprung ab, durch den ein Signal generiert wird, welches zur
Bestimmung der Istlage der Kante einer Verarbeitungselektrik zugeführt wird. Um unabhängig
vom zur Verarbeitung gelangenden Material einen exakt konturierten Hell-/Dunkelsprung
realisieren zu können, ist der Reflexzeile ein kontrastunterstützendes Mittel zugeordnet.
Dieses kontrastunterstützende Mittel ist z.B. im Anlegtisch vorgesehen und senkrecht
dazu die Reflexzeile angeordnet.
[0004] Nachteilig ist, dass bei der Verarbeitung eines durchsichtigen, farblosen Materials,
wie z.B. Klarsichtfolien, sich eine Kante nicht mit einem solchen konturierten Hell-/Dunkelsprung
auf der Reflexzeile abbildet, dass von dieser ein die exakte Lage der Kante wiedergebendes
Signal generiert und der Verarbeitungselektrik zugeführt werden kann.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, eine bekannte Einrichtung mit einfachen Mitteln so
zu verändern, dass auch die Lage der Kante eines durchsichtigen Verarbeitungsgutes
sicher erfasst werden kann.
[0006] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch eine Einrichtung nach den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
[0007] Durch die erfindungsgemäße Lösung ist es möglich, mit einfachen Mitteln sicher zu
stellen, dass auch bei der Verarbeitung von durchsichtigem Verarbeitungsgut die zu
erfassende Kante so konturiert auf einem Empfänger abgebildet wird, dass ein die exakte
Lage der Kante wiedergebendes Signal generiert werden kann.
[0008] An einem Ausführungsbeispiel wird die Erfindung näher erläutert.
[0009] In den zugehörigen Zeichnungen zeigen
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf einen Anlegtisch mit einer die Lage einer Kante erfassenden Einrichtung,
- Fig. 2
- eine Ansicht gem. Fig. 1 mit einer anderen Ausführungsform,
- Fig. 3
- eine Schnittdarstellung entlang der Linie A-A in Fig. 1,
- Fig. 4
- eine räumliche Darstellung gem. Fig. 1.
[0010] In Fig. 1 ist ein Anlegtisch 1 mit Verarbeitungsgut 2, das als Bogen 3 ausgebildet
ist, dargestellt. Die Bogen 3 werden in Förderrichtung 4 auf den Anlegtisch 1 und
mit der Vorderkante gegen Vordermarken 5 transportiert. Zum Erfassen der Lage einer
Kante 6 ist eine sich über mindestens einen für die jeweilige Druckmaschine charakteristischen
Formatdifferenzbereich 7 erstreckende Traverse 8 vorgesehen. Der Formatdifferenzbereich
7 wird gebildet aus der Differenz zwischen dem maximalen und dem minimalen Format
der zur Verarbeitung gelangenden Bogen 3, so dass sich beidseitig der Bogen 3 jeweils
ein Formatdifferenzbereich 7 ergibt. Es wird jedoch nur anhand des in Förderrichtung
4 auf der linken Seite gelegenen Formatdifferenzbereichs 7 die Einrichtung beschrieben.
Die Traverse 8 ist gestellfest angeordnet. An der Traverse 8 ist verschiebbar ein
Gehäuse 9 mit einer Reflexzeile 10 vorgesehen. Die Reflexzeile 10 besteht in bekannter
Weise aus einer Beleuchtungseinrichtung, die z.B. als LED-Zeile ausgebildet ist und
einer CCD-Zeile, die aus einer Vielzahl von in einer Reihe nebeneinander angeordneten
Messelementen besteht. Durch die Beleuchtungseinrichtung der Reflexzeile 10 werden
Lichtstrahlen 13 emittiert, die unter einem Neigungswinkel α zur Oberfläche des Anlegtischs
1 und damit auch zur Oberfläche des jeweils auszurichtenden Bogens 3 verlaufen. In
dem Bereich, in dem die Lichtstrahlen 13 der Reflexzeile 10 auf den Anlegtisch 1 auftreffen,
ist ein Einsatzstück 11 im Anlegtisch 1 so auswechselbar gelagert, dass die Oberfläche
des Einsatzstücks 11 mit der Oberfläche des Anlegtischs 1 eine Ebene bildet. Die Oberfläche
des Einsatzstücks 11 ist mit einer Reflexionsschicht oder mit einer Reflexionsfolie
versehen. Die Reflexionsschicht oder die Reflexionsfolie hat die Eigenschaft, einfallendes
Licht diffus zu reflektieren bzw. abweichend von einer regulären Reflexion das Licht
bei einem schrägen Einfall zur Lichtquelle zurückzusenden.
Wie in Fig. 4 gezeigt, treffen die von der Reflexzeile 10 emittierten Lichtstrahlen
13 unter dem Neigungswinkel α sowohl auf die Oberfläche des aus einem durchsichtigen
Material bestehenden Bogens 3 als auch außerhalb des Bogens 3 auf die Reflexionsschicht
oder Reflexionsfolie des Einsatzstücks 11 auf. Die auf der Oberfläche des durchsichtigen
Bogens 3 auftreffenden Strahlen werden regulär nach dem Reflexionsgesetz reflektiert,
während die auf die Reflexionsschicht oder die Reflexionsfolie auftretenden Lichtstrahlen
13 zur Reflexzeile 10 zurückgeführt werden. Dadurch bildet sich die Kante 6 auf der
Reflexzeile 10 als Hell-/Dunkelsprung ab, durch den ein die Istlage der Kante 6 wiedergebendes
Signal generiert wird. Dieses Istsignal wird einer nicht dargestellten Verarbeitungselektrik
zugeführt, in der ein die Solllage des Bogens 3 charakterisierendes Sollsignal abgelegt
ist. In der Verarbeitungselektronik wird das Sollsignal mit dem Istsignal verglichen
und bei einer Abweichung ein Stellsignal generiert. Das Stellsignal wird Stellelementen
zugeführt, durch welche die Kante 6 des Bogens 3 aus der Istlage in die Solllage verbracht
wird. Der Neigungswinkel α kann sich in einem Bereich 90° < α > 5° bewegen. Es ist
deshalb möglich, die Traverse 8 und oder das Gehäuse 9 so verstellbar auszuführen,
dass der Neigungswinkel α einstellbar ausgeführt ist.
In den Figuren 1 bis 4 sind die Reflexzeile 10 und die zugehörige Reflexionsschicht
oder Reflexionsfolie oberhalb bzw. auf dem Anlegtisch 1 vorgesehen. Es ist auch möglich,
die Reflexzeile 10 unterhalb des Anlegtischs 1 so anzuordnen, dass die Lichtstahlen
13 unter dem Neigungswinkel α emittiert werden und durch eine im Anlegtisch 1 vorgesehene,
mit einer durchsichtigen Abdeckung verschlossene Aussparung treten. Dem Verlauf der
Lichtstrahlen 13 angepasst, ist oberhalb des Anlegtischs 1 die Reflexschicht oder
Reflexfolie z.B. an einer Traverse 8 angeordnet, so dass ebenfalls die auf die Reflexionsschicht
oder Reflexionsfolie treffenden Strahlen abweichend von der regulären Reflexion zur
Reflexzeile zurückgesandt werden und so auf dieser die Lage der Kante 6 abgebildet
wird.
Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen
[0011]
- 1
- Anlegtisch
- 2
- Verarbeitungsgut
- 3
- Bogen
- 4
- Förderrichtung
- 5
- Vordermarke
- 6
- Kante
- 7
- Formatdifferenzbereich
- 8
- Traverse
- 9
- Gehäuse
- 10
- Reflexzeile
- 11
- Einsatzstück
- 12
- Messbereich
- 13
- Lichtstrahl
- α
- Neigungswinkel
1. Einrichtung zum Erfassen der Lage einer Kante eines durchsichtigen Verarbeitungsgutes,
das einer Druckmaschine zugeführt wird, mit einer optoelektrischen Messeinrichtung,
die mindestens aus einer Reflexionszeile besteht, welcher als kontrastunterstützendes
Mittel eine Reflexfolie oder Reflexschicht zugeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass Lichtstrahlen(13) der optoelektrischen Messeinrichtung unter einem Neigungswinkel
(α) auf das Verarbeitungsgut (2) und auf die Reflexschicht oder Reflexfolie auftreffen.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Neigungswinkel (α) in einem Bereich 90° < α > 5° liegt.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Neigungswinkel (α) einstellbar ausgeführt ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die aus der Reflexionszeile (10) bestehende optoelektrische Messeinrichtung in einem
Gehäuse (9) vorgesehen ist, das an einer gestellfesten Traverse (8) angeordnet ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse mit der optoelektrischen Messeinrichtung verschieb- und schwenkbar an
der Traverse (8) angeordnet ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die optoelektrische Messeinrichtung unterhalb des Anlegtischs (1) angeordnet ist
und den durch eine Aussparung im Anlegtisch (1) tretenden Lichtstrahlen (13) oberhalb
des Verarbeitungsgutes (2) die Reflexschicht oder die Reflexfolie zugeordnet ist.