(19)
(11) EP 1 308 592 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.05.2003  Patentblatt  2003/19

(21) Anmeldenummer: 02024027.1

(22) Anmeldetag:  28.10.2002
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E05D 3/06, E05D 7/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 31.10.2001 DE 10153778
20.06.2002 DE 10227638
28.08.2002 DE 20213155 U

(71) Anmelder: Simonswerk, Gesellschaft mit beschränkter Haftung
33378 Rheda-Wiedenbrück (DE)

(72) Erfinder:
  • Neukötter, Hubert
    48361 Beelen (DE)

(74) Vertreter: Albrecht, Rainer Harald, Dr.-Ing. et al
Patentanwälte Andrejewski, Honke & Sozien, Theaterplatz 3
45127 Essen
45127 Essen (DE)

   


(54) Türband für eine verdeckte Anordnung zwischen Türzarge und Türflügel


(57) Gegenstand der Erfindung ist ein Türband für eine verdeckte Anordnung zwischen Türzarge und Türflügel mit zwei Aufnahmekörpern, die in Ausnehmungen in der Türzarge und in einer Schmalseite des Türflügels einsetzbar sind, paarweise zusammenwirkenden Scharnierbügel, die um eine vertikale Drehachse schwenkbeweglich verbunden sind und in den Aufnahmekörpern verstellbar angeordneten Einsätzen, an denen jeweils das Ende eines Scharnierbügels um eine vertikale Drehachse verschwenkbar gelagert ist und das Ende des anderen Scharnierbügels längsbeweglich geführt ist. Erfindungsgemäß ist einer der beiden Scharnierbügel gabelförmig mit zwei an einem rückwärtigen Verbindungsabschnitt anschließenden Gabelarmen ausgebildet, wobei der Verbindungsabschnitt und die Gabelarme an den Einsätzen gelagert sind. Der andere Scharnierbügel ist in den Freiraum zwischen die Gabelarme eingesetzt und weist ein an den Gabelarmen drehbeweglich gelagertes Mittelstück auf, an das an beiden Enden breitere, nach oben und unten vorstehende Endabschnitte des Bügels anschließen, wobei die Endabschnitte oberseitig sowie unterseitig an den Einsätzen gelagert sind. Die Scharnierbügel erstrecken sich in Vertikalrichtung über dieselbe Höhe.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Türband für eine verdeckte Anordnung zwischen Türzarge und Türflügel, - mit
   zwei Aufnahmekörpern, die in Ausnehmungen in der Türzarge und in einer Schmalseite des Türflügels einsetzbar sind,
   paarweise zusammenwirkenden Scharnierbügeln, die um eine vertikale Drehachse schwenkbeweglich verbunden sind, und
   in den Aufnahmekörpern angeordneten Einsätzen, an denen jeweils das Ende eines Scharnierbügels um eine vertikale Drehachse verschwenkbar gelagert ist und das Ende des anderen Scharnierbügels längs- und schwenkbeweglich geführt ist.

[0002] Die Türzarge kann als Futter-, Block- oder Stahlzarge ausgebildet sein.

[0003] Ein Türband des beschriebenen Aufbaus ist aus EP 1 063 376 A2 bekannt. Bei der bekannten Ausführung erstrecken sich die Scharnierbügel jeweils hälftig über den Vertikalbereich des Türbandes, wobei zur Höhenverstellung des Türflügels der Abstand zwischen den Scharnierbügeln veränderbar ist. Dazu ist die Drehachse zwischen den Scharnierbügeln als Stellspindel ausgebildet. Die Formstabilität der bekannten Anordnung ist verbesserungsbedürftig. Das bekannte Türband eignet sich zum Einbau in leichten Türflügeln, z. B. im Möbelbereich. Für Türen in Wohnräumen erscheint das Türband weniger geeignet.

[0004] Eine ähnliche Ausführung ist in US 4 780 929 beschrieben, und zwar für leichte Gebrauchsgegenstände, z. B. Skier und Musikinstrumente, die zum besseren Verstauen zusammenlegbar sind.

[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein im eingebauten Zustand verdeckt liegendes Türband für Türen in Wohnräumen anzugeben, das sich durch eine hohe Formstabilität auszeichnet und für schwere Türflügel geeignet ist. Insbesondere sollen auch präzise Einstellungen des Türflügels relativ zur Türzarge möglich sein.

[0006] Ausgehend von einem Türband mit den eingangs beschriebenen Merkmalen wird die Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass einer der beiden Scharnierbügel gabelförmig mit zwei an einem rückwärtigen Verbindungsabschnitt anschließenden Gabelarmen ausgebildet ist, wobei der Verbindungsabschnitt und die Gabelarme an den Einsätzen gelagert sind, und dass der andere Scharnierbügel in den Freiraum zwischen die Gabelarme eingesetzt ist und ein an den Gabelarmen drehbeweglich gelagertes Mittelstück aufweist, an das an beiden Enden breitere, nach oben und unten vorstehende Endabschnitte des Bügels anschließen, wobei die Endabschnitte oberseitig sowie unterseitig an den Einsätzen gelagert sind und wobei die Scharnierbügel sich in Vertikalrichtung über dieselbe Höhe erstrecken. Die oberen Stirnflächen der beiden Scharnierbügel fluchten miteinander und die unteren Stirnflächen der Scharnierbügel fluchten miteinander, so dass der gesamte Vertikalbereich des Türbandes zur gelenkigen Verbindung zwischen den Schanierbügeln genutzt wird. Die paarweise zusammenwirkenden Scharnierbügel sind als formstabiles Verbindungselement ausgebildet. Zu der hohen Formstabilität der erfindungsgemäßen Anordnung trägt bei, dass die Scharnierbügel jeweils an beiden Anschlussenden unmittelbar bis an die in den Aufnahmekörpern angeordneten Einsätze heranreichen, so dass die Lagerung an kurzen Zapfen, die nur einen geringen Abstandsspalt überbrücken, erfolgen kann. Bei der erfindungsgemäßen Gestaltung des Türbandes und der Kinematik beim Öffnen und Schließen der Tür ist es nicht möglich, von einer Seite in den Türspalt zu greifen. Das erfindungsgemäße Türband erfüllt damit auch hohe Sicherheitsanforderungen.

[0007] Jeder der Einsätze weist einen Zapfen oder eine Zapfenaufnahme für die drehbewegliche Lagerung eines Scharnierbügels sowie eine Führungsnut für eine lineare Führung des anderen Scharnierbügels auf. Die in den Führungsnuten geführten Zapfen sind zweckmäßig mit Kunststoffhülsen versehen, die eine gute Gängigkeit der Gelenkzapfen in den Führungen gewährleisten.

[0008] Gemäß einer bevorzugten Ausführung der Erfindung sind die Einsätze in den Aufnahmekörpern vertikal oder horizontal verstellbar angeordnet. Die Einsätze des ersten Aufnahmekörpers sind zweckmäßig in einer Führungsausnehmung des Aufnahmekörpers vertikal verstellbar angeordnet. Die Einsätze des zweiten Aufnahmekörpers sind orthogonal zur Frontseite verstellbar, sind also in den Aufnahmekörper hinein oder aus ihm heraus bewegbar. Mit der beschriebenen Anordnung können an den Lagereinsätzen Einstellungen in zumindest zwei Achsrichtungen vorgenommen werden.

[0009] Mit den im Folgenden beschriebenen Ausgestaltungen können an den Lagereinsätzen auch Einstellungen in drei Achsrichtungen X, Y, Z vorgenommen werden. Hierbei bestehen verschiedene Möglichkeiten für die konstruktive Ausgestaltung. Gemäß einer ersten Ausführungsform sind in dem ersten Aufnahmekörper Verstellexzenter zur Höhenverstellung und/oder Horizontalverstellung der Einsätze angeordnet, wobei vorzugsweise beide Einsätze des Aufnahmekörpers einen Verstellexzenter zur Horizontalverstellung aufweisen und wobei der untere Einsatz des Aufnahmekörpers zusätzlich auf einem im Aufnahmekörper drehbar gelagerten und der Höhenverstellung dienenden Verstellexzenter abgestützt ist. Die Exzenter zur Horizontalverstellung sind vorzugsweise auf einer in eine Gewindebohrung des Aufnahmekörpers eingesetzten Feststellschraube drehbeweglich angeordnet und greifen in eine Exzenteraufnahme des zugeordneten Einsatzes ein. Durch Spannen der Feststellschraube ist der Exzenter in beliebig eingestellter Position an dem Einsatz festsetzbar. Der zweite Aufnahmekörper weist Stellspindeln auf, die an der Rückseite des Aufnahmekörpers drehbeweglich gelagert sind und Gewindebohrungen des Einsatzes durchfassen. Durch Betätigung der frontseitig zugänglichen Stellspindeln führen die im zweiten Aufnahmekörper angeordneten Einsätze orthogonale Stellbewegungen zur Frontseite bzw. einem frontseitigen Befestigungsflansch aus.

[0010] Eine zweite, alternative Ausführung der Erfindung sieht vor, dass die Lagereinsätze des ersten Aufnahmekörpers lediglich vertikal verstellbar angeordnet sind, wobei für die vertikale Stellbewegung ein Verstellexzenter vorgesehen sein kann. Nach Einstellung der gewünschten Position können die Lagereinsätze z. B. mit einer Befestigungsschraube an dem Aufnahmekörper fixiert werden. Die Lagereinsätze des zweiten Aufnahmekörpers sind in zwei Achsrichtungen verstellbar. Sie sind in einer Führungsausnehmung des Aufnahmekörpers horizontal verstellbar angeordnet und enthalten ferner Gewindebohrungen, in die Stellspindeln eingesetzt sind, die an der Rückseite des Aufnahmekörpers drehbeweglich und horizontal verschiebbar gehalten sind. Durch die Stellspindeln, die an der Rückseite des Aufnahmekörpers drehbeweglich und außerdem horizontal verschiebbar gehalten sind, können die Einsätze in den Aufnahmekörper hinein oder aus ihm heraus bewegt werden.

[0011] Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung ausführlich erörtert. Es zeigen schematisch:
Fig. 1
ein Türband für eine verdeckte Anordnung zwischen Türzarge und Türflügel,
Fig. 2a
eine Draufsicht auf das in Fig. 1 dargestellte Türband bei geöffneter Tür,
Fig. 2b
eine Draufsicht auf das in Fig. 1 dargestellte Türband bei geschlossener Tür,
Fig. 3
einen Längsschnitt durch den Aufnahmekörper des in Fig. 1 dargestellten Türbandes in der Schnittebene A-A, ausschnittsweise,
Fig. 4
einen Längsschnitt durch den Aufnahmekörper des in Fig. 1 dargestellten Türbandes in der Schnittebene B-B, ausschnittsweise,
Fig. 5
eine weitere Ausführungsform des in Fig. 1 dargestellten Gegenstandes,
Fig. 6
einen Längsschnitt durch den Gegenstand der Fig. 5 in der Schnittebene C-C,
Fig. 7
einen Längsschnitt durch den Gegenstand der Fig. 5 in der Schnittebene D-D,
Fig. 8
eine weitere Ausgestaltung des Türbandes,
Fig. 9
eine Seitenansicht eines gabelförmig ausgebildeten Scharnierbügels des in Fig. 8 dargestellten Türbandes.


[0012] Das in den Figuren dargestellte Türband dient der schwenkbaren Halterung eines Türflügels an einer Türzarge. Bei geschlossener Tür ist das Türband verdeckt angeordnet. Es ist für schwere Türflügel geeignet und insbesondere für Zimmertüren, Wohnungs- und Haustüren bestimmt.

[0013] Zum grundsätzlichen Aufbau des in den Figuren dargestellten Türbandes gehören zwei Aufnahmekörper 1, 2, die in Ausnehmungen in der Türzarge 3 und in der Schmalseite des Türflügels 4 einsetzbar sind, zwei paarweise zusammenwirkende Scharnierbügel 5, 6, die um eine vertikale Drehachse 7 schwenkbeweglich verbunden sind, und in den Aufnahmekörpern 1, 2 angeordnete Einsätze 8, 9, an denen jeweils das Ende eines Scharnierbügels um eine vertikale Drehachse 10 verschwenkbar gelagert ist und das Ende des anderen Scharnierbügels längsbeweglich geführt ist. Der Fig. 1 entnimmt man, dass einer der beiden Scharnierbügel 5 gabelförmig mit zwei an einen Verbindungsabschnitt 11 anschließenden Gabelarmen 12 ausgebildet ist. Der Verbindungsabschnitt 11 und die Gabelarme 12 sind an die Einsätze 8, 9 angeschlossen. Der andere Scharnierbügel 6 ist in den Freiraum zwischen die Gabelarme 12 eingesetzt und weist ein an den Gabelarmen drehbewegliches Mittelstück 13 auf, an das an beiden Enden breitere, nach oben und unten vorstehende Endabschnitte 14 des Bügels anschließen. Auch die Endabschnitte 14 sind oberseitig sowie unterseitig an die Einsätze 8, 9 angeschlossen. Die aus den ineinandergreifenden Scharnierbügeln 5, 6 bestehende Anordnung zeichnet sich durch eine hohe Formstabilität aus. Auf der die Scharnierbügel 5, 6 verbindenden Drehachse 7 sowie auf Zapfen, die in Lagerbohrungen und Führungsnuten der Einsätze 8, 9 eingreifen, sind Kunststoffhülsen angeordnet. Die Lager arbeiten wartungsfrei.

[0014] Die Einsätze 8, 9 der beiden Aufnahmekörper 1, 2 sind verstellbar. Durch Verstellung der Einsätze 8, 9 ist der Türflügel in bis zu drei Achsrichtungen X, Y, Z einstellbar. Die Einsätze 8 des ersten Aufnahmekörpers 1 sind in einer Führungsausnehmung des Aufnahmekörpers 1 vertikal verstellbar angeordnet. Hierdurch kann der an das Türband angeschlossene Türflügel 4 in der Höhe verstellt werden. Zur präzisen Höhenverstellung ist im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 ein Verstellexzenter 15 vorgesehen, der an dem Aufnahmekörper 1 um eine Exzenterachse drehbar gelagert ist. Nach Einstellung der Einsätze 8 können diese durch Schrauben 16 am Aufnahmekörper 1 fixiert werden (Fig. 1). Die Schrauben 16 durchfassen Langlöcher der Einsätze und sind in Gewindebohrungen an der Rückseite des Aufnahmekörpers 1 eingeschraubt.

[0015] Bei der in Fig. 1 dargestellten Ausführung des Türbandes sind die Einsätze 9 des zweiten Aufnahmekörpers 2 in einer Führungsausnehmung des Aufnahmekörpers horizontal verstellbar angeordnet und weisen eine Ausnehmung 17 auf, in die ein am Aufnahmekörper 2 gelagerter Verstellexzenter 18 eingreift. Der Verstellexzenter 18 ermöglicht präzise horizontale Verstellungen der Einsätze 9. Hierdurch können Fluchtungsfehler zwischen Türflügel 4 und Türzarge 3 im Schließzustand korrigiert und der Druck, mit der der Türflügel 4 im geschlossenen Zustand an einer Zargendichtung anliegt, eingestellt werden.

[0016] Die Einsätze 9 des zweiten Aufnahmekörpers 2 enthalten ferner Gewindebohrungen, in die Stellspindeln 19 eingesetzt sind. Die Stellspindeln 19 sind an der Rückseite des Aufnahmekörpers 2 drehbeweglich und horizontal verschiebbar gehalten. Einer vergleichenden Betrachtung der Fig. 1 und 4 entnimmt man, dass die Rückseite des Aufnahmekörpers 2 ein Langloch enthält, das von einem zapfenförmigen Fortsatz 20 der Stellspindeln 19 durchfasst ist. In das Ende des Fortsatzes ist eine Sicherungsschraube 21 eingesetzt. Durch Betätigung der Stellspindeln 19 können die Einsätze 9 weiter in den Aufnahmekörper 2 hinein oder aus diesem heraus bewegt werden. Hierdurch sind Seitenverstellungen des Türflügels 4 möglich.

[0017] Bei der in den Fig. 5 bis 7 dargestellten Ausführung der Erfindung sind die Einsätze 8 des ersten Aufnahmekörpers 1 in einer Führungsausnehmung des Aufnahmekörpers sowohl vertikal verstellbar als auch horizontal verstellbar angeordnet, während die Einsätze 9 des zweiten Aufnahmekörpers 2 lediglich orthogonal zu einem frontseitigen Befestigungsflansch 21 verstellbar sind und durch Stellspindeln 19 weiter in den Aufnahmekörper hinein oder aus diesem heraus bewegt werden können. Beide Einsätze 8 des ersten Aufnahmekörpers 1 weisen einen Verstellexzenter 18' zur Horizontalverstellung auf, der auf einer in einer Gewindebohrung des Aufnahmekörpers 1 eingesetzten Feststellschraube 22 drehbeweglich angeordnet ist und in eine Exzenteraufnahme 23 des zugeordneten Einsatzes 8 eingreift. Durch Anziehen der Feststellschrauben 22 sind die Exzenter 18' in beliebig eingestellten Positionen an dem zugeordneten Einsatz 8 festsetzbar, wobei der Einsatz gegen den Aufnahmekörper verspannt wird. Der Fig. 5 entnimmt man ferner, dass der untere Einsatz 8 des Aufnahmekörpers 1 auf einem im Aufnahmekörper 1 drehbar gelagerten und der Höhenverstellung dienenden Verstellexzenter 15' abgestützt ist. Der zweite Aufnahmekörper 2 weist Stellspindeln 19 auf, die an der Rückseite des Aufnahmekörpers 2 drehbeweglich gelagert sind und Gewindebohrungen der Einsätze 9 durchfassen. Durch Betätigung der frontseitig zugänglichen Stellspindeln 19 sind die Einsätze 9 weiter in den Aufnahmekörper 2 hinein oder aus diesem heraus verstellbar.

[0018] Durch Verstellung der Einsätze 8,9 der in den Fig. 5 bis 7 dargestellten Türbandausführung ist der Türflügel ebenfalls in drei Achsrichtungen X, Y, Z einstellbar. Durch die an dem ersten Aufnahmekörper 1 (Fig. 5) vorgesehenen Verstellmöglichkeiten können Einstellungen des Türflügels in Bezug auf die Höhe vorgenommen sowie Fluchtungsfehler zwischen Türflügel und Türzarge im Schließzustand korrigiert werden. Mit der am zweiten Aufnahmekörper 2 vorgesehenen Verstellmöglichkeit sind Seitenverstellungen des Türflügels möglich. Alle Einstellungen können von der Frontseite und damit im eingebauten Zustand des Türbandes vorgenommen werden.

[0019] Bei dem in Fig. 8 dargestellten Ausführungsbeispiel sind im zargenseitigen Aufnahmekörper ein oberes Vertikalverstellglied und diesem gegenüber ein unteres Vertikalverstellglied als Einsätze angeordnet. Die Einsätze weisen jeweils ein sich in Vertikalrichtung erstreckendes Langloch auf, das von einer Klemmschraube durchgriffen wird. Zur korrekten Positionierung des Türflügels in Vertikalrichtung der Tür werden die Vertikalverstellglieder zunächst in die gewünschte Position gebracht, bevor sie mittels der Klemmschrauben 19 in der gewünschten Position fixiert werden. In ähnlicher Weise sind im flügelseitigen Aufnahmeteil ein oberes Horizontalverstellglied und ein unteres Horizontalverstellglied als Einsätze angeordnet. Diese beiden Horizontalverstellglieder sind von Stellschrauben 22 durchsetzt, mit denen sie in Gewindeverbindung sind. Mittels einer Drehung der Stellschrauben können die beiden Horizontalverstellglieder in Bezug auf den flügelseitigen Aufnahmekörper in - bei geschlossener Tür - horizontaler Türquerrichtung eingestellt werden. Entsprechend kann der Türflügel in der gewünschten Position in seiner Breitenrichtung in Bezug auf die Türzarge fixiert werden.

[0020] An den Einsätzen ist jeweils das Ende eines Scharnierbügels um eine vertikale Drehachse verschwenkbar gelagert und das Ende des anderen Scharnierbügels längsbeweglich geführt. Für die längsbewegliche Führung sind in den Einsätzen Langlochgleitführungen vorgesehen, in die an den betreffenden Scharnierbügel angeschlossene Gelenkzapfen eingreifen (Fig. 9). Zur Erleichterung der Bewegung der Gelenkzapfen in den Langlochgleitführungen kann jeder Gelenkzapfen an seinem in die jeweilige Langlochgleitführung eingreifenden Abschnitt mit einer Kunststoffhülse versehen sein.

[0021] Die Scharnierbügel sind um eine vertikale Drehachse schwenkbeweglich verbunden. Die Drehachse wird durch einen Scharnierzapfen gebildet, der miteinander fluchtende Scharnierhülsen der Scharnierbügel durchgreift. Der Scharnierzapfen kann dabei, wie in Fig. 8 dargestellt, auch zweiteilig ausgebildet sein.

[0022] Die um eine vertikale Drehachse verbundenen Scharnierbügel erstrecken sich in Vertikalrichtung über dieselbe Höhe. Die oberen Stirnflächen der Scharnierbügel und die unteren Stirnflächen der Scharnierbügel fluchten miteinander, so dass der gesamte Vertikalbereich des Türbandes zur gelenkigen Verbindung zwischen den Scharnierbügeln genutzt wird.


Ansprüche

1. Türband für eine verdeckte Anordnung zwischen Türzarge und Türflügel, - mit
   zwei Aufnahmekörpern (1, 2), die in Ausnehmungen in der Türzarge (3) und in einer Schmalseite des Türflügels (4) einsetzbar sind,
   paarweise zusammenwirkenden Scharnierbügeln (5, 6), die um eine vertikale Drehachse (7) schwenkbeweglich verbunden sind, und
   in den Aufnahmekörpern (1, 2) angeordneten Einsätzen (8, 9), an denen jeweils das Ende eines Scharnierbügels um eine vertikale Drehachse (10) verschwenkbar gelagert ist und das Ende des anderen Scharnierbügels längsbeweglich geführt ist,
dadurch gekennzeichnet, dass einer der beiden Scharnierbügel (5) gabelförmig mit zwei an einem rückwärtigen Verbindungsabschnitt (11) anschließenden Gabelarmen (12) ausgebildet ist, wobei der Verbindungsabschnitt (11) und die Gabelarme (12) an den Einsätzen (8,9) gelagert sind, und dass der andere Scharnierbügel (6) in den Freiraum zwischen die Gabelarme (12) eingesetzt ist und ein an den Gabelarmen (12) drehbeweglich gelagertes Mittelstück (13) aufweist, an das an beiden Enden breitere, nach oben und unten vorstehende Endabschnitte (14) des Bügels anschließen, wobei die Endabschnitte (14) oberseitig sowie unterseitig an den Einsätzen (8,9) gelagert sind und wobei die Scharnierbügel sich in Vertikalrichtung über dieselbe Höhe erstrecken.
 
2. Türband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Einsätze (8,9) einen Zapfen oder eine Zapfenaufnahme für die drehbewegliche Lagerung eines Scharnierbügels (5,6) und eine Führungsnut für eine lineare Führung des anderen Scharnierbügels aufweisen.
 
3. Türband nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmekörper (1,2) Führungsausnehmungen aufweisen, in denen die Einsätze (8, 9) verstellbar angeordnet sind.
 
4. Türband nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Einsätze (8) des ersten Aufnahmekörpers (1) in einer Führungsausnehmung des Aufnahmekörpers vertikal verstellbar und/oder horizontal verstellbar angeordnet sind und dass die Einsätze (9) des zweiten Aufnahmekörpers (2) orthogonal zur Frontseite verstellbar angeordnet sind.
 
5. Türband nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass in dem ersten Aufnahmekörper (1) Verstellexzenter (15,15',18') zur Höhenverstellung und/oder zur Horizontalverstellung der Einsätze (8) angeordnet sind.
 
6. Türband nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Exzenter (18') zur Horizontalverstellung auf einer in eine Gewindebohrung des Aufnahmekörpers (1) eingesetzte Feststellschraube (22) drehbeweglich angeordnet ist und in eine Exzenteraufnahme (23) des zugeordneten Einsatzes (8) eingreift, wobei der Exzenter (18') in beliebig eingestellter Position mit der Feststellschraube (22) an dem Einsatz (8) festsetzbar ist.
 
7. Türband nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass beide Einsätze (8) des ersten Aufnahmekörpers (1) einen Verstellexzenter (18') zur Horizontalverstellung aufweisen und dass der untere Einsatz (8) des Aufnahmekörpers (1) auf einem im Aufnahmekörper drehbar gelagerten und der Höhenverstellung dienenden Verstellexzenter (15') abgestützt ist.
 
8. Türband nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Aufnahmekörper (2) Stellspindeln (19) aufweist, die an der Rückseite des Aufnahmekörpers (2) drehbeweglich gelagert sind und Gewindebohrungen der Einsätze (9) durchfassen.
 
9. Türband nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Einsätze (9) des zweiten Aufnahmekörpers (2) in einer Führungsausnehmung des Aufnahmekörpers (2) horizontal verstellbar angeordnet sind und ferner Gewindebohrungen enthalten, in die Stellspindeln (19) eingesetzt sind, wobei die Stellspindeln (19) an der Rückseite des Aufnahmekörpers (2) drehbeweglich und horizontal verschiebbar gehalten sind.
 
10. Türband nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückseite des zweiten Aufnahmekörpers (2) Langlöcher enthält, die von einem zapfenförmigen Fortsatz der Stellspindeln (19) durchfasst sind.
 
11. Türband nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass in den zweiten Aufnahmekörper (2) ein Verstellexzenter (18) zur Horizontalverstellung der Einsätze (9) angeordnet ist.
 




Zeichnung