[0001] Die vorliegende Neuerung betrifft einen Rollschuh mit einer fuß- bzwzehenbetätigten
Bremseinrichtung.
[0002] Mit der zunehmenden Beliebtheit des Rollschuhfahrens, insbesondere mit Rollschuhen
mit mehreren einzeln in einer Linie hintereinander angeordneten Laufrollen, den sogenannten
Inline-Skates, hat auch die Zahl der Vorschläge für wirksame Bremseinrichtungen für
derartige Rollschuhe zugenommen.
[0003] Die US 6,047,973 beschreibt Inline-Skates mit einem an einem Rollenträger angebrachten
Unterstützungsteil, das sich in Fahrtrichtung nach vorne erstreckt und an seinem vorderen
Ende eine Bremsbacke aufweist. Zum Bremsen wird die Bremsbacke auf den Untergrund
gedrückt. Aufgrund der Reibungskräfte zwischen Bremsbacke und Untergrund wird die
Fahrt dabei verlangsamt.
[0004] Die US 5,207,438 beschreibt Inline-Skates, an deren in Fahrtrichtung vorderen Enden
im Bereich der Schuhspitze eine Walze drehbar gelagert ist, deren Achse parallel zu
den Drehachsen der Laufrollen ausgerichtet ist. Die Walze wird zwischen zwei seitlichen
Klammern gehalten und grenzt stirnseitig an diese an. Zum Bremsen wird die Fußspitze
in Richtung des Untergrundes geneigt, bis die Walze den Untergrund berührt. Sobald
die Walze den Untergrund berührt, beginnt diese zu rotieren, wobei sie jedoch stirnseitig
an den Klammern reibt, so daß die Fahrt verlangsamt wird.
[0005] Die US 5,280,931 offenbart Inline-Skates, wobei an den in Fahrtrichtung hinteren
Enden des Rollenträgers ein Zylinder angeordnet ist, dessen Achse sich quer zur Fahrtrichtung
erstreckt. Der Zylinder ist von einem Bremsreifen umfangsseitig umgeben, der um die
Achse des Zylinders drehbar ist. Um zu bremsen, hebt der Fahrer die Spitze der Inline-Skates
an, so daß der Bremsreifen den Untergrund berührt. Dadurch dreht sich der Bremsreifen
um die Achse des Zylinders, wobei starke Reibkräfte an den Berührungsflächen zwischen
Zylinder und Bremsreifen entstehen, wodurch die Inline-Skates abgebremst werden.
[0006] Die oben beschriebenen Rollschuhe sind insofern nachteilig, als zum Abbremsen stets
eine Verlagerung des Rollschuhs, also ein Anheben oder Absenken der Schuhspitze oder
ein Einknicken des Fußgelenkes erforderlich ist. Dadurch wird der harmonische Bewegungsablauf
gestört, außerdem ist das Bremsen insbesondere bei einem Abknicken des Fußgelenkes
mit einer hohen Belastung desselben verbunden und kann leicht zu Verletzungen führen.
[0007] Um die vorgenannten Nachteile zu überwinden wurden Bremseinrichtungen für Rollschuhe
konzipiert, die über einen Bowdenzug zu betätigen sind, der vom Rollschuhfahrer über
ein beispielsweise am Gürtel befestigtes Griffstück bedient wird. Der Bowdenzug bildet
hierbei ein für den Rollschuhfahrer störendes Zusatzteil, das dessen Bewegungsfreiheit
einschränkt.
[0008] Darüber hinaus sind fuß- bzw. zehenbetätigte Bremseinrichtungen für Rollschuhe bekannt,
bei denen auf störende Zusatzteile, wie beispielsweise den Bowdenzug, verzichtet werden
kann. Eine besonders vorteilhafte Bremseinrichtung der vorgenannten Art wird in der
US 5,143,387 beschrieben. Die bekannte Bremseinrichtung für einen Rollschuh weist
ein in Laufrichtung und entgegen der Laufrichtung translatorisch verschiebbares langgestrecktes
Führungselement auf. Das Führungselement trägt Bremsbacken, die vor den jeweils abzubremsenden
Laufrollen angeordnet sind, d. h. die Bremsbacken sind in Laufrichtung hinter den
Laufrollen angeordnet. An dem Führungselement ist ferner ein starrer Ansatz befestigt,
der sich in den Bereich der Zehen des Fahrers erstreckt. Um die Bremseinrichtung zu
betätigen, muß der Fahrer den Ansatz und somit das Führungselement entgegen der Laufrichtung
verschieben, so daß die Bremsbacken von vorne gegen die Laufrollen gedrückt werden.
[0009] Das translatorisch verschiebbare Führungselement der bekannten Bremseinrichtung gewährleistet
einen einfachen und störungsunanfälligen Aufbau der Bremseinrichtung. Nachteilig ist
jedoch, daß die Betätigung der Bremseinrichtung erschwert ist. Zum einen ist die Betätigungsart
als solche, nämlich das Verschieben des Ansatzes, schwierig bzw. verlangt eine gewisse
"Zehenfertigkeit" und zum anderen ist eine große Kraft aufzubringen, um einen ausreichenden
Anpreßdruck von den Bremsbacken auf die Laufrollen aufzubringen.
[0010] Der Neuerung liegt somit die Aufgabe zugrunde, einen Rollschuh der gattungsgemäßen
Art mit einer Bremseinrichtung zu schaffen, bei dem lediglich eine geringe Kraft des
Fahrers aufgebracht werden muß, um eine große Bremswirkung zu erzielen, und der einen
einfachen Aufbau aufweist.
[0011] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt anhand der in dem Schutzanspruch 1 angegebenen
Merkmale. Vorteilhafte Ausführungsformen der Neuerung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0012] Der neuerungsgemäße Rollschuh, wie beispielsweise ein sogenannter Inline-Skate, weist
einen an einem Rollenträger befestigten Schuh und eine Anzahl von Laufrollen auf,
die in Laufrichtung hintereinander an dem Rollenträger drehbar angeordnet sind. Ferner
ist ein in Laufrichtung und entgegen der Laufrichtung verschiebbares, langgestrecktes
Führungselement vorgesehen, an dem mindestens eine Bremsbacke angeordnet ist. Unter
einem Führungselement kann in diesem Zusammenhang ein in einer Schiene o. ä. geführtes
Element verstanden werden. Darüber hinaus ist ein Betätigungsorgan zum Verschieben
des Führungselementes vorgesehen. Das Betätigungsorgan ist innerhalb des Schuhs angeordnet
und kann durch die Zehen eines Fahrers betätigt werden. Das Führungselement kann von
einer ersten Position, in der die Laufrollen frei drehbar sind, in eine zweite Position
verschoben werden, in der die mindestens eine Bremsbacke an einer der Laufrollen anliegt
und diese abbremst. So kann beispielsweise für jede Laufrolle eine Bremsbacke vorgesehen
sein.
[0013] Die Neuerung ist dadurch gekennzeichnet, daß das Führungselement in Laufrichtung
in die zweite Position verschoben werden kann, wobei unter der Laufrichtung die Richtung
ausgehend von dem hinteren Teil hin zu der Spitze des Schuhs zu verstehen ist. Die
mindestens eine Bremsbacke liegt in der zweiten Position des Führungselementes derart
an der abzubremsenden Laufrolle an, daß die resultierende Reibkraft zumindest teilweise
die Verschiebung des Führungselementes in Laufrichtung unterstützt. Nachdem die Bremsbacke
beim Abbremsen zur Anlage an die Laufrolle gebracht wurde, bewirkt die Reibkraft somit,
daß die Bewegung des Führungselementes in die zweite Position, nämlich die Abbremsposition,
unterstützt wird, so daß die Bremsbacke noch stärker gegen die Laufrolle gedrückt
wird. Auf diese Weise muß der Fahrer keine so große Kraft aufbringen bzw. kann die
Bremseinrichtung eine stärkere Bremskraft entwickeln als die aus dem Stand der Technik
bekannten Bremseinrichtungen für Rollschuhe.
[0014] In einer bevorzugten Ausführungsform des neuerungsgemäßen Rollschuhs ist die mindestens
eine Bremsbacke in Laufrichtung vor der abzubremsenden Laufrolle angeordnet ist. Wie
bereits oben erwähnt, ist unter der Laufrichtung die Richtung ausgehend von dem hinteren
Teil hin zu der Spitze des Schuhs zu verstehen. Die in Laufrichtung vordere Anordnung
umfaßt beispielsweise auch Bremsbacken, die oberhalb der Laufrollen angeordnet sind,
solange der beim Bremsvorgang an die Laufrollen angrenzende Teil der Bremsbacken hinter
der Laufrollenachse angeordnet ist.
[0015] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform des neuerungsgemäßen Rollschuhs ist
die mindestens eine Bremsbacke derart angeordnet, daß diese in der zweiten Position
des Führungselementes zumindest teilweise an dem in Laufrichtung vorderen, oberen
Viertel der abzubremsenden Laufrolle anliegt. Auf diese Weise ist gewährleistet, daß
eine Teilkraft der resultierenden Reibkraft in Laufrichtung des Rollschuhs wirkt und
somit die Bewegung des Führungselementes in die zweite Position unterstützt. Die mindestens
eine Bremsbacke liegt vorzugsweise an dem Umfang der abzubremsenden Laufrolle an.
[0016] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform des neuerungsgemäßen Rollschuhs ist
ein einstellbares Anschlagelement vorgesehen, daß in der zweiten Position des Führungselementes
anschlägt. Auf diese Weise wird ein weiteres Verschieben des Führungselementes in
Längsrichtung verhindert. Dies hat den Vorteil, daß je nach Einstellung des Anschlagelementes
eine vollständige Blockierung der abzubremsenden Laufrolle unterbunden werden kann.
Eine derartige Blockierung könnte z. B. dann auftreten, wenn die Reibkraft zu groß
ist, so daß das Führungselement und somit die Bremsbacke zu stark in Laufrichtung
verschoben werden.
[0017] In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform des neuerungsgemäßen Rollschuhs
ist das Betätigungsorgan als um eine Achse schwenkbarer Hebel ausgebildet. Bei einem
derartigen Aufbau werden die rotatorische Bewegung des Hebels und die translatorische
Bewegung des Führungselementes in vorteilhafter Weise kombiniert. Während der Hebel
den Vorteil bietet, daß die Betätigungsbewegung vereinfacht ist, d. h. der Hebel muß
lediglich angehoben oder niedergedrückt werden, gewährleistet das translatorisch verschiebbare
Führungselement einen einfachen und störungsunanfälligen Aufbau.
[0018] Um die Übertragung der Bewegung des Hebels auf das Führungselement zu gewährleisten,
ist in einer bevorzugten Ausführungsform des neuerungsgemäßen Rollschuhs ein Umlenkhebel
vorgesehen.
[0019] Um eine besonders hohe Bremskraft zu erzielen, ist an einem Hebelarm des Hebels vorzugsweise
eine Abstützplatte zur Auflage aller Zehen des Fußes des Fahrers vorgesehen. Eine
derartige Abstützplatte ermöglicht, daß sämtliche Zehen an der Betätigung des Hebels
beteiligt sein können. Die Abstützplatte kann an dem Hebelarm angeordnet sein oder
der Hebelarm selbst ist plattenförmig ausgebildet.
[0020] Um zu gewährleisten, daß das Führungselement nach dem Bremsvorgang selbsttätig in
die erste Position zurückgelangt, ist das Führungselement in einer bevorzugten Ausführungsform
des neuerungsgemäßen Rollschuhs in die erste Position vorgespannt. Die Vorspannung
erfolgt vorzugsweise mittels einer Feder.
[0021] Im folgenden wird die Neuerung anhand eines Ausführungsbeispieles unter Bezugnahme
auf die beigefügten Figuren eingehender erläutert.
[0022] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer Ausführungsform des neuerungsgemäßen Rollschuhs,
- Fig. 2
- eine schematische Seitenansicht des Rollschuhs von Fig. 1 in geschnittener Darstellung
bei nicht-betätigter Bremseinrichtung,
- Fig. 3
- eine schematische Seitenansicht des Rollschuhs von Fig. 1 in geschnittener Darstellung
bei betätigter Bremseinrichtung und
- Fig. 4
- eine Draufsicht auf die Schnittlinie B-B von Fig. 2.
[0023] Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht einer Ausführungsform des neuerungsgemäßen Rollschuhs.
Der Rollschuh weist einen Schuh 2 auf, an dessen Sohle 4 ein Rollenträger 6 befestigt
ist. Der Rollenträger 6 umgreift seitlich vier Laufrollen 8, 10, 12, 14, die in Laufrichtung
hintereinander angeordnet sind. Die Laufrollen 8, 10, 12, 14 sind drehbar an dem Rollenträger
6 gelagert, wobei ihre Achsen quer zur Laufrichtung ausgerichtet sind. Unter der Laufrichtung
ist die Richtung ausgehend von dem hinteren Teil hin zu der Spitze des Schuhs 2 zu
verstehen, wie dies anhand des Pfeiles A in Fig. 1 dargestell ist.
[0024] Fig. 2 zeigt eine schematische Seitenansicht des Rollschuhs von Fig. 1 in geschnittener
Darstellung. Im Bereich der Schuhspitze weist die Bodenwand 16 des Schuhs 2 eine Ausnehmung
18 auf, wobei sich durch die Ausnehmung 18 ein Betätigungsorgan 20 erstreckt. Das
Betätigungsorgan 20 ist als ein Hebel ausgebildet, der um eine Achse 22 drehbar angeordnet
ist, die sich parallel zu den Achsen der Laufrollen 8, 10, 12, 14 erstreckt. Das Betätigungsorgan
20 weist einen ersten Hebelarm 24, der sich in den Schuh 2 erstreckt, und einen zweiten
Hebelarm 26 auf, der sich unter die Sohle 4 erstreckt und an eine Bremseinrichtung
gekoppelt ist.
[0025] Die Bremseinrichtung ist zusätzlich in Fig. 4 vergrößert dargestellt, wobei Fig.
4 eine Draufsicht auf die Schnittlinie B-B von Fig. 2 zeigt. Die Bremseinrichtung
umfaßt eine sich in Laufrichtung erstreckende Führungsschiene 28, die an dem Rollenträger
6 vorgesehen ist und an der ein in Laufrichtung A verlaufender und nach unten weisender
Schlitz 30 vorgesehen ist. In der Führungsschiene 28 ist ein langgestrecktes Führungselement
32 geführt, das in Laufrichtung A und entgegen der Laufrichtung A translatorisch verschoben
werden kann. An dem Führungselement 32 sind zwei Bremsbacken 34 angeordnet, die sich
durch den Schlitz 30 bis in den Bereich der Laufrollen 10 bzw. 12 erstrecken. Die
Bremsbacken 34 sind in Laufrichtung A vor den Laufrollen 10 bzw. 12 angeordnet.
[0026] Um die Bewegungen des Betätigungsorganes 20 mit der Bremseinrichtung bzw. dem Führungselement
32 zu erzielen, ist ein Umlenkhebel 36 vorgesehen, der um eine Achse 38 drehbar ist
und einerseits an dem zweiten Hebelarm 26 des Betätigungsorganes 20 anliegt und andererseits
in eine Ausnehmung 40 in an dem in Laufrichtungs weisenden Ende des Führungselementes
32 eingreift. Der zweite Hebelarm 26 des Betätigungsorganes 20 weist zu diesem Zweck
einen Ansatz 42 auf, der sich bis zu dem Umlenkhebel 36 erstreckt.
[0027] An dem gegen die Laufrichtung A weisenden Ende des Führungselementes 32 ist eine
Rückholfeder 44 befestigt, deren nach hinten weisendes Ende wiederum an einem die
Führungsschiene 28 verschließenden Verschlußelement 46 befestigt ist. In das hintere
Ende des Führungselementes 32 ist ferner ein schraubenartiges Anschlagelement 48 eingeschraubt,
das sich durch die Rückholfeder 44 und eine Öffnung in dem Verschlußelement 46 erstreckt,
wobei es hinter dem Verschlußelement 46 einen Schraubenkopf 50 aufweist. Das Anschlagelement
48 kann dadurch eingestellt werden, daß es tiefer in das Führungselement 32 hineingeschraubt
bzw. weiter aus dem Führungselement 32 herausgeschraubt wird.
[0028] Der sich in den Schuh 2 erstreckende erste Hebelarm 24 ist einstückig mit einer Abstützplatte
52 bzw. als Abstützplatte 52 ausgebildet. Die Abstützplatte 52 ist derart ausgebildet,
daß alle Zehen des Fußes des Fahrers (nicht dargestellt) eine Kraft auf den Hebelarm
24 ausüben können und somit an einer Bremsung beteiligt sind. Um ein Niederdrücken
der Abstützplatte 52 zu ermöglichen, ist in der Bodenwand 4 eine entsprechende Vertiefung
54 vorgesehen.
[0029] In Fig. 2 ist die Bremseinrichtung bei nicht-betätigtem Betätigungsorgan 20 gezeigt,
d. h. das Führungselement 32 befindet sich in einer ersten Position, in der die Bremsbacken
34 nicht an den Laufrollen 10, 12 anliegen. Im folgenden wird die Funktionsweise der
Bremseinrichtung unter Bezugnahme auf Fig. 3 näher erläutert.
[0030] Bei Betätigung des hebelförmigen Betätigungsorganes 20 wird dieses um die Achse 22
verschwenkt, so daß sich der erste Hebelarm 24 in die Vertiefung 54 absenkt. Der zweite
Hebelarm 26 wird dabei nach hinten verschwenkt, wobei dessen an den Umlenkhebel 36
angrenzender Ansatz 42 ein Verschwenken des Umlenkhebels 36 um dessen Achse 38 bewirkt.
Das Verschwenken des Umlenkhebels 36, der in die Ausnehmung 40 in dem Führungselement
32 eingreift, bewirkt wiederum, daß das Führungselement 32 entgegen der Rückstellkraft
der Rückholfeder 44 in Laufrichtung translatorisch in eine zweite Position (Fig. 3)
verschoben wird. Auf diese Weise werden die Bremsbacken 34 gegen die Laufrollen 10
bzw. 12 verschoben, um diese durch Reibung abzubremsen. Die Bremsbacken 34 liegen
in der zweiten Position des Führungselementes 32 zumindest teilweise an dem in Laufrichtung
vorderen, oberen Viertel der abzubremsenden Laufrollen 10 bzw. 12 an, das in Fig.
3 schraffiert dargestellt ist.
[0031] Inwiefern der neuerungsgemäße Rollschuh eine geringere Betätigungskraft zum Bremsen
benötigt, soll im folgenden anhand eines Kräfteparallelogramms in Fig. 3 erläutert
werden. Durch das Angrenzen der Bremsbacke 34 an die in Rotationsrichtung C rotierende
Laufrolle 12 entsteht eine resultierende Reibkraft, die anhand des Pfeiles D dargestellt
ist. Die resultierende Reibkraft D läßt sich in Teilkräfte aufteilen, nämlich in eine
horizontale Teilkraft E und eine vertikale Teilkraft F, wie dies anhand der Pfeile
E und F in Fig. 3 dargestellt ist. Die Teilkraft E wirkt dabei in Laufrichtung A,
so daß die Verschiebung des Führungselementes 32 in die zweite Position, nämlich die
Bremsposition, unterstützt wird. Dies bedeutet, daß die Bremsbacken 34 noch stärker
gegen die Laufrollen 10 bzw. 12 gedrückt werden, was die Bremswirkung erhöht.
[0032] In diesem Zusammenhang kommt dem Anschlagelement 48 eine große Bedeutung zu. Der
Schraubenkopf 50 des Anschlagelementes 48 schlägt in der zweiten Position des Führungselementes
32 an das Verschlußelement 46 an und verhindert ein weiteres Verschieben über die
zweite Position hinaus, was z. B. bei einer sehr großen Teilkraft E auftreten und
zu einer völligen Blockade der Laufrollen 10 bzw. 12 und somit zu einem Sturz des
Fahrers führen kann. Außerdem kann der Verschleiß an den Bremsbacken 34 mit einer
entsprechenden Einstellung des Anschlagelementes 48 kompensiert werden.
1. Rollschuh mit
einem an einem Rollenträger (6) befestigten Schuh (2) und einer Anzahl von Laufrollen
(8, 10, 12, 14), die in Laufrichtung (A) hintereinander an dem Rollenträger (6) drehbar
angeordnet sind,
einem in Laufrichtung (A) und entgegen der Laufrichtung (A) verschiebbaren langgestreckten
Führungselement (32), an dem mindestens eine Bremsbacke (34) angeordnet ist, und
einem Betätigungsorgan (20) zum Verschieben des Führungselementes (32), das innerhalb
des Schuhs (2) angeordnet und durch die Zehen eines Fahrers betätigbar ist,
wobei das Führungselement (32) von einer ersten Position, in der die Laufrollen (34)
frei drehbar sind, in eine zweite Position verschiebbar ist, in der die mindestens
eine Bremsbacke (34) an einer der Laufrollen (10, 12) anliegt und diese abbremst,
dadurch gekennzeichnet, daß das Führungselement (32) in Laufrichtung (A) in die zweite Position verschiebbar
ist, wobei die mindestens eine Bremsbacke (34) in der zweiten Position des Führungselementes
(32) derart an der abzubremsenden Laufrolle (10, 12) anliegt, daß die resultierende
Reibkraft (D) zumindest teilweise die Verschiebung des Führungselementes (32) in Laufrichtung
(A) unterstützt.
2. Rollschuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die mindestens eine Bremsbacke (34) in Laufrichtung (A) vor der abzubremsenden Laufrolle
(10, 12) angeordnet ist.
3. Rollschuh nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die mindestens eine Bremsbacke (34) derart angeordnet ist, daß diese in der zweiten
Position des Führungselementes (32) zumindest teilweise an dem in Laufrichtung (A)
vorderen, oberen Viertel der abzubremsenden Laufrolle (10, 12) anliegt.
4. Rollschuh nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremsbacke (34) an dem Umfang der abzubremsenden Laufrolle (10, 12) anliegt.
5. Rollschuh nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein einstellbares Anschlagelement (48) vorgesehen ist, daß in der zweiten Position
des Führungselementes (32) anschlägt und mittels dessen ein weiteres Verschieben des
Führungselementes (32) in Längsrichtung (A) verhinderbar ist.
6. Rollschuh nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Betätigungsorgan (20) als um eine Achse (22) schwenkbarer Hebel ausgebildet ist.
7. Rollschuh nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein Umlenkhebel (36) zur Übertragung der Bewegung des Hebels auf das Führungselement
(32) vorgesehen ist.
8. Rollschuh nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Hebel eine Abstützplatte (52) für alle Zehen des Fußes des Fahrers aufweist.
9. Rollschuh nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Führungselement (32) in die erste Position vorgespannt ist.
10. Rollschuh nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Führungselement (32) durch eine Feder (44) vorgespannt ist.