[0001] Die Erfindung betrifft ein Lamellentor mit einem aus aneinander gelenkten Lamellen
zusammengefügten Panzer, der in seitlichen Führungsschienen mit über je einen Umlenkbogen
verbundenen Vertikalund Horizontalteil auf- und abbewegbar geführt mit einem Antrieb
aus einer vertikalen Schließstellung in eine im wesentlichen horizontale Offenstellung
und umgekehrt überführbar ist, und der in den auf beiden Seiten des Panzers angeordneten
Vertikalteilen der Laufschienen als Mittel zum Abbremsen des Abrollens eine Federanordnung
mit mindestens einem Paar Zugfedern aufweist, von denen die eine der Zugfedern auf
der Innen- und die andere auf der Außenseite des Panzers liegt, deren obere Enden
gebäudefest angeschlagen sind, und deren untere, freie Enden über einen die Bahn des
Panzers querenden Brückensteg paarweise miteinander verbunden sind.
[0002] Aus der DE 299 13 920 ist ein Lamellentor bekannt, bei dem der Panzer mittels einer
Federkombination abgefangen ist. Die Federn dieser Federkombination sind Schraubenfedern,
die als Zugfedern wirken. Aufgrund der Federgeometrie sind die Federn gespannt, wenn
der Panzer ausgefahren und das Tor verschlossen ist. Bei eingefahrenem Panzer und
geöffnetem Tor sind diese Federn entspannt. Erfolgt in diesem Zustand ein Absturz
des Panzers, können die Federn erst dann zur Wirkung kommen, wenn der Panzer bereits
eine gewisse Strecke abgestürzt ist, da sich erst dann eine dem Absturz entgegenwirkende
Federspannung aufgebaut hat.
[0003] Daraus ergibt sich die dieser Erfindung zugrunde liegende Aufgabenstellung, ein solches
Lamellentor so weiter zu bilden, dass in Offenstellung bereits eine hinreichende Federspannung
gegeben ist, die einem Absturz des hochgefahrenen Panzers bei geöffnetem Tor entgegen
wirkt.
[0004] Diese Aufgabenstellung wird nach der Erfindung durch die Merkmale des Hauptanspruchs
gelöst; vorteilhafte Weiterbildungen und bevorzugte Ausführungsformen beschreiben
die Unteransprüche.
[0005] Um eine hinreichende Federspannung auch bei hochgefahrenem Panzer zu erhalten, bedarf
es längerer Federn, die jedoch bei der bekannten Federanordnung nicht untergebracht
werden können. Eine Umlenkung des Federzuges ist mit dem Einsatz zusätzlicher Zugmittel
verbunden, die wiederum im Hinblick auf einen Absturz eine Gefahrenquelle darstellen.
Es hat sich nun in überraschender Weise gezeigt, dass eine Umlenkung der Federn selbst
dieses Problem beseitigt. Nach der Erfindung werden die Zugfedern bei dieser Ausbildung
um den Umlenkbogen des Panzers geführt und sind im Bereich des Horizontalteils der
Führungsschiene angeschlagen. Durch diese Ausbildung wird eine größere Federlänge
erreicht, was sich vorteilhaft auf die Kräfte auswirkt, da die Zugfedern bei geöffnetem
Tor nicht voll entspannt sein müssen.
[0006] Zur Führung der Zugfedern sind sowohl auf der Außenseite des Umlenkbogens wie auch
auf der Innenseite des Umlenkbogens der seitlichen Führungsschienen mindestens je
zwei Umlenkrollen vorgesehen. Über diese Umlenkrollen sind die Zugfedern geführt.
Die äußere Zugfeder liegt dabei an der Außenseite der äußeren Umlenkrollen an, während
die innere Zugfeder von den Innenseiten der inneren Umlenkrolle gestützt ist.
[0007] Vorteilhaft weisen diese Umlenkrollen dabei eine hohlkehlenartig ausgenommene Peripherie
auf, in die sich die zylindrischen Schraubenfedern einlegen.
[0008] Vorteilhaft ist auf der Außenseite des Umlenkbogen mindestens eine Umlenkrolle mehr
als auf der Innenseite des Umlenkbogens angeordnet.
[0009] Der Radius der Umlenkrollen wird dabei so gewählt, dass er größer ist, als der Radius
der Zugfedern. Durch diese Auslegung der Umlenkrollen ist gewährleistet, dass sich
die Zugfedern nicht auf den Umlenkrollen verklemmen können.
[0010] Vorteilhaft sind die als Umlenkrollen eingesetzten Rollen Kunststoffteile. Durch
die Verwendung von Kunststoff wird eine große Laufruhe und ein geringer Abrieb erreicht.
Dabei sind die Umlenkrollen vorzugsweise als Spritzgussteile ausgebildet.
[0011] Das Wesend der Erfindung wird an Hand des in der Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert; diese zeigt ein Lamellentor in Seitansicht (teilgeschnitten).
[0012] Der Panzer des Lamellentores 1 wird von einzelnen Lamellen 2 gebildet, die in an
sich bekannter Weise mit Doppelhaken-Verbindungen 4 aneinander gelenkt sind. Die Endlamelle
3 ist über einen Sensor 6 auf einer Brücke 5 abgestützt. Dieser Sensor hat die Aufgabe,
bei einem Aufsetzen der Endlamelle auf ein Hindernis ein Stillsetzen des Antriebs
zu bewirken. Dabei sind auf beiden Seiten Federanordnungen mit paarweise angeordneten
Zugfeder 7 und 8 vorgesehen, die als Mittel zum Abbremsen des Abrollens wirken.
[0013] Die oberen Enden 7.1 und 8.1 dieser beiden Zugfedern 7 und 8 sind an einem Festpunkt
gebäudefest angeschlagen, wobei mit dem Anschlag die gewünschte Federvorspannung eingestellt
werden kann. In der Darstellung der Figur 1 erfolgt dieser Anschlag über die Ketten
9, wozu eines der Kettenglieder in den Festpunkt 9.1 eingehängt wird.
[0014] Die freien Enden 7.2 und 8.2 dieser beiden, beidseits des Panzers 1 angeordneten
Zugfedern 7 und 8 sind über eine Brücke 5 so verbunden, dass der Panzer 1 des Rolltores
darauf abgestützt ist. Somit lastet das Gewicht des Panzers 1 über diese Brücke 5
sowohl auf der äußere Zugfeder 7 wie auch auf der inneren Zugfeder 8. Beide Zugfedern
7 und 8 werden so je nach Ausfahr-Länge durch das Gewicht des hängenden Panzers gespannt.
[0015] Der Torpanzer ist in seitlichen Führungsschienen geführt, von denen die Vertikalschiene
11 neben der Toröffnung verläuft, während sich die Horizontalschiene 12 in aller Regel
unterhalb der Decke des Raumes befindet, der durch die Tür zugängig ist. Ein Übergangsstück
13 mit einem Umlenkbogen 14 erlaubt es, den Panzer mittels eines (nicht näher dargestellten)
Antriebs von der vertikalen Schließstellung in die horizontale Offenstellung zu überführen.
Sowohl in der Vertikalschiene 11 wie auch in der Horizontalschiene 12 sind Führungsnuten
15 vorgesehen, in die die Enden der Lamellen 2 in die Toröffnung abschließend und
abdichtend, eingreifen.
[0016] Beidseits dieser Führungsnut 15 sind Federnuten 16 und 17 vorgesehen, in denen die
als Schraubenfedern ausgebildeten Zugfedern 7 und 8 liegen. Um einen hinreichend glatten
Übergang von der Vertikalschiene 11 in die Horizontalschiene 12 zu erreichen, sind
beidseits des Übergangbogens 14 äußere Führungsrollen 18 und innere Führungsrollen
19 vorgesehen, die die Zugfedern 7 und 8 im Bogenbereich stützen. Dabei liegen die
äußeren Zugfedern 7 an den Außenrundungen der äußeren Führungsrollen 18 an, während
sich die inneren Zugfedern 8 an die Innenrundungen der inneren Führungsrollen 19 anlegen.
So wird mit diesen Führungsrollen 18 und 19 erreicht, dass sich beide Zugfedern 7
und 8 "um die Ecke" führen lassen, wodurch eine Verlängerung der einsetzbaren Federlänge
ermöglicht wird.
1. Lamellentor mit einem aus aneinander gelenkten Lamellen zusammengefügten Panzer, der
in seitlichen Führungsschienen mit über je einen Umlenkbogen verbundenen Vertikal-
und Horizontalteil aufund abbewegbar geführt mit einem Antrieb aus einer vertikalen
Schließstellung in eine im wesentlichen horizontale Offenstellung und umgekehrt überführbar
ist, und der in den auf beiden Seiten des Panzers angeordneten Vertikalteilen der
Führungsschienen als Mittel zum Abbremsen des Abrollens eine Federanordnung mit mindestens
einem Paar Zugfedern aufweist, von denen die eine der Zugfedern auf der Innen- und
die andere auf der Außenseite des Panzers liegt, deren obere Enden gebäudefest angeschlagen
sind, und deren untere, freie Enden über einen die Bahn des Panzers querenden Brückensteg
paarweise miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, dass sowohl die äußeren Zugfedern (7) wie auch die inneren Zugfedern (8) über den Umlenkbogen
(14) aus der vertikalen Lage in eine horizontale Lage umgelenkt sind.
2. Lamellentor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die freien Enden 7.1 und 8.1 der beiden Zugfedern 7 und 8 an einem Festpunkt angeschlagen
sind, wobei mit dem Anschlag die gewünschte Federvorspannung einstellbar ist.
3. Lamellentor nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass dieser Anschlag über die Ketten 9 erfolgt, wozu eines der Kettenglieder in den Festpunkt
9.1 eingehängt ist.
4. Lamellentor nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Außenseite des Umlenkbogens (14) wie auch auf der Innenseite des Umlenkbogens
(14) der seitlichen Führungsschienen mindestens je zwei Führungsrollen (18, 19) vorgesehen
sind, über die die Zugfedern (7, 8) geführt sind.
5. Lamellentor nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsrollen (18, 19) eine hohlkehlenartig ausgenommene Peripherie aufweisen,
in die die zylindrischen Schraubenfedern (7, 8) einlegbar sind.
6. Lamellentor nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Außenseite des Umlenkbogens (14) mindestens eine äußere Umlenkrolle (18)
mehr angeordnet ist, als innere Führungsrollen (19) auf der Innenseite des Umlenkbogens
(14).
7. Lamellentor nach Anspruch 4, 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Radius der Umlenkrollen (18, 19) so gewählt ist, dass er geringfügig größer ist,
als der Radius der Zugfedern (7, 8).
8. Lamellentor nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die als Umlenkrollen (18, 19) eingesetzten Rollen Kunststoffteile, vorzugsweise Spritzgussteile
sind.