TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die Erfindung geht aus von einem Hybridleistungsschalter mit einem Getriebe gemäss
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
STAND DER TECHNIK
[0002] Aus der Schrift EP 0 847 586 B1 ist ein Hybridleistungsschalter bekannt, der in einem
elektrischen Hochspannungsnetz eingesetzt werden kann. Dieser Hybridleistungsschalter
weist zwei in Reihe geschaltete Löschkammern auf, von denen eine erste mit SF
6-Gas als Lösch- und Isoliermedium gefüllt ist, und eine zweite als Vakuumschaltkammer
ausgebildet ist. Die zweite Löschkammer ist aussen von SF
6-Gas umgeben. Die Hauptkontakte der beiden Löschkammern werden über ein einfaches
Hebelgetriebe von einem gemeinsamen Antrieb simultan betätigt. Beide Löschkammern
weisen eine Leistungsstrombahn, in welcher jeweils die abbrandfesten Hauptkontakte
liegen, und parallel dazu eine Nennstrombahn auf, wobei diese Nennstrombahn nur eine
einzige Unterbrechungsstelle aufweist. Beim Ausschalten wird stets zuerst die Nennstrombahn
unterbrochen, worauf der abzuschaltende Strom auf die Leistungsstrombahn kommutiert.
Die Leistungsstrombahn führt dann den Strom weiter bis zu dessen definitiver Abschaltung.
[0003] Derartige einfachen Hebelgetriebe lassen sich vergleichsweise schwer an die bei Hybridleistungsschaltern
nötigen Bewegungsverläufe anpassen. Zudem werden die Lagerstellen mechanisch sehr
hoch beansprucht, was eine aufwendige und teuere Gestaltung der Lagerstellen zur Folge
hat, wodurch der Hybridleistungsschalter verteuert wird. Wird auf diese Gestaltung
der Lagerstellen verzichtet, so wird durch den Zeitaufwand für die dann öfters nötigen
Revisionen die Verfügbarkeit des Hybridleistungsschalters unvorteilhaft eingeschränkt.
Zudem ist der Aufwand für die Montage des Hebelgetriebes im Inneren des Hybridleistungsschalters
wegen der beschränkten Zugänglichkeit in diesem Bereich vergleichsweise gross.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0004] Die Erfindung, wie sie in den unabhängigen Ansprüchen gekennzeichnet ist, löst die
Aufgabe, einen Hybridleistungsschalter mit einem Getriebe zu schaffen, welches im
Inneren des Hybridleistungsschalters einfach zusammengefügt werden kann.
[0005] Der Hybridleistungsschalter weist mindestens zwei in Reihe geschaltete, von einem
gemeinsamen Antrieb betätigte Löschkammern auf. Diesen Löschkammern ist ein gemeinsames
Getriebe vorgeschaltet. Dieses Getriebe weist mindestens zwei Getriebeteile auf, welche
zusammensteckbar ausgebildet sind, wobei das erste Getriebeteil mit der mindestens
einen ersten Löschkammer und das zweite Getriebeteil mit der mindestens einen zweiten
Löschkammer fest verbunden ist. Das Getriebe weist Mittel auf, die erlauben, die Bewegungen
der mindestens zwei Löschkammern technisch sinnvoll aufeinander abzustimmen und bezüglich
Zeitfolge und Schaltgeschwindigkeit derselben zu optimieren. Als besonders vorteilhaft
erweist es sich, dass das Getriebe sowohl in der Einschaltstellung als auch in der
Ausschaltstellung selbsthemmend ausgebildet ist, da damit zusätzliche Sperrvorrichtungen
oder Verklinkungen nicht nötig sind. Zudem braucht der Antrieb in den beiden Endstellungen
keine besonderen Haltekräfte aufzubringen, sodass hier ein einfacher und besonders
kostengünstiger Antrieb eingesetzt werden kann. Das Getriebe ist vergleichsweise einfach
montierbar, wodurch der Zeitbedarf für Montagearbeiten bei Revisionen vorteilhaft
reduziert wird. Diese vereinfachte Montage benötigt einen vergleichsweise kleinen
Zeitaufwand, sodass die betriebliche Verfügbarkeit des Hybridleistungsschalters vorteilhaft
vergrössert wird.
[0006] Die Längsachsen der beiden Löschkammern liegen bei einer bevorzugten Ausführungsform
des Hybridleistungsschalters in einer Ebene und sind in einem Winkel α gegeneinander
geneigt, wobei der Winkel α kleiner als 90° ausgebildet ist, vorzugsweise liegt er
im Bereich zwischen 68° und 80°. Diese Anordnung der Löschkammern ermöglicht es, einen
Hybridleistungsschalter zu erstellen, der eine vergleichsweise geringe Erstreckung
in axialer Richtung aufweist, sodass der Platzbedarf für diesen Hybridleistungsschalter
besonders klein ist.
[0007] Die weiteren Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0008] Die Erfindung, ihre Weiterbildung und die damit erzielbaren Vorteile werden nachstehend
anhand der Zeichnung, welche lediglich einen möglichen Ausführungsweg darstellt, näher
erläutert.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
[0009] Es zeigen:
Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch eine erste Ausführungsform eines stark vereinfacht
und schematisch dargestellten Getriebes im eingeschalteten Zustand des Hybridleistungsschalters,
Fig. 2 diese erste schematisch dargestellte Ausführungsform des Getriebes im ausgeschalteten
Zustand,
Fig. 3 zeigt einen Schnitt durch eine zweite Ausführungsform eines stark vereinfacht
und schematisch dargestellten Getriebes im eingeschalteten Zustand des Hybridleistungsschalters,
und
Fig. 4 diese zweite schematisch dargestellte Ausführungsform des Getriebes im ausgeschalteten
Zustand.
[0010] Bei allen Figuren sind gleich wirkende Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Alle für das unmittelbare Verständnis der Erfindung nicht erforderlichen Elemente
sind nicht dargestellt bzw. nicht beschrieben. Um eine bessere Anschaulichkeit der
Figuren zu erreichen, ist jeweils der grösste Teil der Sichtkanten nicht dargestellt.
WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
[0011] Die Figur 1 zeigt schematisch einen Schnitt durch eine erste Ausführungsform eines
stark vereinfacht dargestellten Getriebes 29 im eingeschalteten Zustand eines Hybridleistungsschalters.
Dieser Hybridleistungsschalter weist zwei nicht dargestellte in Reihe geschaltete
Löschkammern auf, die hier beispielsweise gegeneinander abgewinkelt montiert sind.
Die eine Löschkammer, beispielsweise eine mit Isoliergas gefüllte Löschkammer, ist
entlang einer ersten Längsachse 1 erstreckt und konzentrisch zu dieser angeordnet,
die andere Löschkammer, beispielsweise eine Vakuumschaltkammer, ist entlang einer
zweiten Längsachse 2 erstreckt und konzentrisch zu dieser angeordnet. Hier schneiden
sich die beiden Längsachsen unter einem Winkel α, wobei dieser Winkel α vorzugsweise
im Bereich zwischen 68° und 80° liegt. Die beiden Längsachsen liegen in der Regel
in einer Ebene, es ist jedoch durchaus möglich, diese Längsachsen in zwei parallel
zueinander angeordneten Ebenen vorzusehen oder in zwei Ebenen, die sich unter einem
konstruktiv sinnvollen Winkel schneiden.
[0012] Der Hybridleistungsschalter wird von einem nicht dargestellten, in der Regel auf
Erdpotential liegenden Antrieb über ein Antriebsgestänge 3, welches zum Teil aus elektrisch
isolierendem Material besteht, angetrieben. Das Antriebsgestänge 3 ist mittels eines
Bolzens 4 mit einer in Richtung der ersten Längsachse 1 beweglichen, rohrförmig ausgebildeten
Kontaktstange 5 verbunden. Die Kontaktstange 5 betätigt, je nach Bauart der mit Isoliergas
gefüllten Löschkammer den oder die Kontakte derselben. Diese Löschkammer ist hier,
wie bereits ausgeführt, nicht dargestellt. Die Kontaktstange 5 ist konzentrisch zu
der ersten Längsachse 1 angeordnet und wird in einem feststehenden Gehäuse 6 in nicht
dargestellten Führungsteilen axial gleitend geführt. Die Kontaktstange 5 weist einen
Schlitz 7 auf, der parallel zur Zeichnungsebene verläuft. In diesem Schlitz 7 ist
eine Rolle 8 auf einem mit der Kontaktstange 5 verbundenen Bolzen 9 drehbar gelagert,
wobei die Drehachse 10 senkrecht zur ersten Längsachse 1 verläuft und diese in der
Regel schneidet.
[0013] Die Rolle 8 ragt nach oben aus dem Schlitz 7 heraus und drückt hier eine ebene Oberfläche
11 einer drehbar gelagerten Kulissenscheibe 12 nach oben. In der gezeigten Einschaltstellung
verläuft diese Oberfläche 11 parallel zur ersten Längsachse 1. Ein Bolzen 13 trägt
die Kulissenscheibe 12. Der Bolzen 13 ist in einem mit dem Gehäuse 6 starr verbundenen
Führungsgehäuse 14 gehalten. Das Führungsgehäuse 14 weist einen axialen Schlitz 15
auf, in welchem sich die Kulissenscheibe 12 bezogen auf die erste Längsachse 1 in
radialer Richtung bewegen kann. Die Drehachse 16 der Kulissenscheibe 12 verläuft parallel
zur Drehachse 10 der Rolle 8. Die als Gleitlager ausgebildeten Lagerstellen der Rolle
8 und der Kulissenscheibe 12 sind mit nicht dargestellten Isolierteilen versehen,
welche verhindern, dass im Betrieb Streuströme durch diese Lagerstellen fliessen und
sie beschädigen können. Das Führungsgehäuse 14 geht antriebsseitig in ein schematisch
dargestelltes Isoliergehäuse 17 über. Das Gehäuse 6 geht antriebsseitig in ein schematisch
dargestelltes Isoliergehäuse 18 über. Diese Isoliergehäuse 17 und 18 tragen die Aktivteile
des Hybridleistungsschalters. Die die Aktivteile des Hybridleistungsschalters umgebenden
Gehäuse, welche zugleich die Gasräume des Hybridleistungsschalters nach aussen hin
abschliessen, sind hier nicht dargestellt.
[0014] In der Kulissenscheibe 12 ist ein weiterer Bolzen 19 drehbar gelagert, an welchen
ein Ende eines Doppelhebels 20 angelenkt ist, dessen anderes Ende mit einem Bolzen
21 drehbar verbunden ist. Der Bolzen 21 ist in einer den beweglichen Kontakt einer
nicht dargestellten Vakuumschaltkammer betätigenden Kontaktstange 22 gehalten. Die
Kontaktstange 22 erstreckt sich hier konzentrisch zur zweiten Längsachse 2. Mit dem
Gehäuse 6 ist ein Flansch 23 fest verbunden, welcher die nicht dargestellte Vakuumschaltkammer
trägt und die Kontaktstange 22 führt. In den Flansch 23 ist ein Anschlagteil 24 fest
eingefügt, welches die Kontaktstange 22 konzentrisch umgibt. Die Kontaktstange 22
weist einen Bund 25 auf, auf den sich ein Tellerfedernpaket 26 abstützt. Das Tellerfedernpaket
26 wird zentral durch einen zylindrisch ausgebildeten Absatz 27 der Kontaktstange
22 geführt. Auf der dem Bund 25 entgegengesetzten Seite stützt sich das Tellerfedernpaket
26 gegen eine erste Schulter 24a des Anschlagteils 24 ab. Das Tellerfedernpaket 26
ist hier in der Einschaltstellung vorgespannt und stellt sicher, dass die Kontakte
der eingeschalteten Vakuumschaltkammer stets mit der nötigen Kontaktkraft gegeneinander
gedrückt werden.
[0015] Ein erster Pfeil 28 deutet an, in welche Richtung, hier nach rechts, der nicht dargestellte
Antrieb das Antriebsgestänge 3 und über dieses die Kontaktstange 5, welche die Einschaltbewegung
der mit Isoliergas gefüllten Löschkammer bewirkt, bewegt hat. Das Getriebe 29 setzt
diese axiale Bewegung der Kontaktstange 5 um in eine Bewegung der Kontaktstange 22
in eine Richtung, die durch einen zweiten Pfeil 30 angedeutet wird, hier ist dies
schräg nach oben in Richtung der zweiten Längsachse 2. Im Getriebe 29 wirken folgende
Teile zusammen: die Kontaktstange 5 mit der eingelagerten Rolle 8, die Kulissenscheibe
12, die Bolzen 13 und 19, der Doppelhebel 20, der Bolzen 21 und die Kontaktstange
22, betätigt wird das Getriebe 29 durch das Antriebsgestänge 3. Das Getriebe 29 verknüpft
die Bewegungen der beiden Löschkammern miteinander und stimmt die Bewegungsabläufe
technisch sinnvoll aufeinander ab. Das Getriebe 29 ist so ausgelegt, dass es in der
Einschaltstellung selbsthemmend wirkt, d. h. der Hybridleistungsschalter wird auch
bei Erschütterungen ohne zusätzliche Verriegelung und ohne vom Antrieb aufzubringende
Kraft in dieser Stellung gehalten.
[0016] Die Figur 2 zeigt einen schematisch dargestellten Schnitt durch die erste Ausführungsform
des stark vereinfacht dargestellten Getriebes 29 im ausgeschalteten Zustand des Hybridleistungsschalters.
Ein Pfeil 31 gibt die Richtung der Ausschaltbewegung an, hier nach links, in die der
nicht dargestellte Antrieb das Antriebsgestänge 3 und über dieses die Kontaktstange
5, welche die Ausschaltbewegung der mit Isoliergas gefüllten Löschkammer bewirkt,
bewegt hat. Das Getriebe 29 setzt diese axiale Bewegung der Kontaktstange 5 um in
eine Bewegung der Kontaktstange 22 in eine Richtung, die durch einen zweiten Pfeil
32 angedeutet wird, hier ist dies schräg nach unten in Richtung der zweiten Längsachse
2. Die Ausschaltbewegung wird beendet, wenn der Bund 25 der Kontaktstange 22 auf die
Schulter 24b des Anschlagteils 24 auftrifft, das Tellerfedernpaket 26 ist dann nahezu
entspannt.
[0017] Am Anfang der Ausschaltbewegung bewegt sich die Rolle 8 entlang der ebenen Oberfläche
11 der Kulissenscheibe 12, wobei das vorgespannte Tellerfedernpaket 26 die Kulissenscheibe
12 gegen die Rolle 8 drückt. An die ebene Oberfläche 11 schliesst sich tangential
eine gekrümmte Fläche 33 mit einem Krümmungsradius R an. Der Krümmungsradius R ist
geringfügig grösser als der Radius der Rolle 8, sodass sich die Rolle 8, wenn sie
diesen Bereich erreicht, nicht verklemmen kann. Sobald die Rolle 8 die gekrümmte Fläche
33 erreicht, drückt sie mit der Kraft des Antriebs gegen diese gekrümmte Fläche 33
und die Kulissenscheibe 12 beginnt sich im Uhrzeigersinn um die Drehachse 16 zu drehen,
diese Drehbewegung wird unterstützt durch die im Tellerfedernpaket 26 gespeicherte
Energie. Die Drehbewegung der Kulissenscheibe 12 ist auf den vorgegebenen Hub der
Vakuumschaltkammer abgestimmt. Unmittelbar vor dem Erreichen der Ausschaltstellung
der Vakuumschaltkammer geht die gekrümmte Fläche 33 der Kulissenscheibe 12 über in
eine tangential zur Rolle 8 verlaufende ebene Fläche 34. Die Rolle 8 hält beim Erreichen
der Ausschaltstellung die Vakuumschaltkammer mittels der Kulissenscheibe 12 und der
mit ihr verbundenen weiteren Elemente in ihrer geöffneten Position. Das Getriebe 29
ist so ausgelegt, dass es auch in der Ausschaltstellung selbsthemmend wirkt, d. h.
der Hybridleistungsschalter wird auch bei Erschütterungen ohne zusätzliche Verriegelung
und ohne vom Antrieb aufzubringende Kraft in dieser Stellung gehalten.
[0018] Mittels der äusseren Form der Kulissenscheibe 12 wird der Bewegungsablauf der Vakuumschaltkammer
optimal an den der mit Isoliergas gefüllten Löschkammer angepasst. Zudem wird durch
diese Kulissenscheibe 12 der zeitliche Ablauf der Bewegung der Vakuumschaltkammer
bezogen auf die Bewegung der mit Isoliergas gefüllten Löschkammer gesteuert, so können
beispielsweise zeitliche Modifikationen im Bewegungsablauf sehr einfach durch Versetzen
der Rolle 8 in Richtung der ersten Längsachse 1 erzielt werden.
[0019] Die Figur 3 zeigt einen Schnitt durch eine zweite Ausführungsform eines stark vereinfacht
und schematisch dargestellten Getriebes 29 im eingeschalteten Zustand des Hybridleistungsschalters.
Die mit Isoliergas gefüllte Löschkammer, ist entlang einer ersten Längsachse 1 erstreckt
und konzentrisch zu dieser angeordnet, die andere Löschkammer, beispielsweise eine
Vakuumschaltkammer, ist entlang einer zweiten Längsachse 2 erstreckt und konzentrisch
zu dieser angeordnet. Hier schneiden sich die beiden Längsachsen unter einem Winkel
α. Die beiden Längsachsen liegen in der Regel in einer Ebene, es ist jedoch durchaus
möglich, diese Längsachsen in zwei parallel zueinander angeordneten Ebenen vorzusehen
oder in zwei Ebenen, die sich unter einem konstruktiv sinnvollen Winkel schneiden.
Die mit Isoliergas gefüllte Löschkammer wird durch eine Kontaktstange 5 betätigt.
Von den übrigen Aktivteilen dieser Löschkammer ist hier lediglich noch ein metallisches
Führungsrohr 35 gezeigt, welches nach oben hin einen axial erstreckten Schlitz 36
aufweist, und welches mit der Löschkammer starr verbunden ist. In diesem Führungsrohr
35 ist ein Bund 37 der Kontaktstange 5 gleitend geführt.
[0020] Antriebsseitig ist an diesen Bund 37 ein zylindrisch ausgebildetes Kulissenteil 38
angefügt, welches nach oben hin im Bereich des Schlitzes 36 ebenfalls einen axial
erstreckten Schlitz 39 aufweist. Das Kulissenteil 38 ist sowohl an der Vorderseite
als auch an der Rückseite mit einem deckungsgleich ausgebildeten Führungsschlitz 40
versehen. In den beiden Führungsschlitzen 40 wird ein zylindrisch ausgebildeter Bolzen
41 geführt, der in der Mitte zwischen den beiden Führungsschlitzen 40 die Kontaktstange
22 trägt, welche die Vakuumschaltkammer betätigt. Die Kontaktstange 22 ist im Bereich
der Schlitze 36 und 39 abgeflacht, sodass diese Schlitze 36 und 39 vergleichsweise
schmal ausgeführt werden können, sodass sie die Tragfähigkeit des Führungsrohrs 35
und des Kulissenteils 38 nur unwesentlich schwächen. Die Achse des Bolzens 41 liegt
senkrecht zur Zeichnungsebene, der Bolzen 41 kann sich beim Schalten entlang einer
gestrichelten Wirkungslinie 42, welche zugleich die Mittellinie der Führungsschlitze
40 ist, bewegen. Die gestrichelte Wirkungslinie 42 verläuft zunächst parallel zur
ersten Längsachse 1, ein Abschnitt 42a der gestrichelten Wirkungslinie 42 neigt sich
dann unter einem Winkel β der ersten Längsachse 1 zu und geht dann wieder in einen
parallel zur ersten Längsachse 1 verlaufenden Abschnitt 42b über. Je grösser der Winkel
β ausgebildet ist, desto höher ist die Ausschaltgeschwindigkeit und auch die Einschaltgeschwindigkeit
der Vakuumschaltkammer. Wird der Übergang der gestrichelten Wirkungslinie 42 vom parallelen
zum geneigten Abschnitt 42a axial verschoben, so können die Schaltzeitpunkte der beiden
Löschkammern aufeinander abgestimmt werden.
[0021] Antriebsseitig sind die beiden Führungsschlitze 40 offen, sodass bei der Montage
des Getriebes 29 der Bolzen 41 von dieser Seite in die beiden Führungsschlitze 40
des Kulissenteils 38 eingeführt werden kann. Es ist auch möglich, die Führungsschlitze
40 antriebsseitig etwas trichterförmig zu erweitern, um das Einführen des Bolzens
41 zu erleichtern. Nach dem Einführen des Bolzens 41 wird von der Antriebsseite her
das Antriebsgestänge 3 eingeführt, an dessen dem Kulissenteil 38 zugewandten Ende
der Bolzen 4 und seine Halterung 43 drehbar gelagert sind. Die Halterung 43 wird durch
das Kulissenteil 38 zentriert und durch eine mit dem Kulissenteil 38 verschraubte
Überwurfmutter 44 kraftschlüssig gegen dieses gedrückt und so in Position gehalten.
Die Überwurfmutter 44 wird von der Antriebsseite her festgezogen und gesichert. Die
Montage des Getriebes 29 ist auf diese Art sehr einfach möglich. Im Innern des Getriebes
29 sind keine aufwendigen Montage- und Justierarbeiten nötig, was eine vorteilhaft
rasche Montage erlaubt.
[0022] Diese zweite Ausführungsform des Getriebes 29 ist ebenfalls sowohl in der Einschaltstellung
als auch in der Ausschaltstellung selbsthemmend. Es sind keine aufwendigen zusätzlichen
Verriegelungen oder vom Antrieb aufzubringende zusätzliche Haltekräfte nötig, was
den Hybridleistungsschalter vorteilhaft verbilligt.
[0023] Die Figur 4 zeigt einen schematisch dargestellten Schnitt durch die zweite Ausführungsform
des stark vereinfacht dargestellten Getriebes 29 im ausgeschalteten Zustand des Hybridleistungsschalters.
Der Pfeil 31 gibt die Richtung der Ausschaltbewegung an, hier nach links, in die der
nicht dargestellte Antrieb das Antriebsgestänge 3 und über dieses die Kontaktstange
5, welche die Ausschaltbewegung der mit Isoliergas gefüllten Löschkammer bewirkt,
bewegt hat. Das Getriebe 29 setzt diese axiale Bewegung der Kontaktstange 5 um in
eine Bewegung der Kontaktstange 22 in eine Richtung, die durch einen zweiten Pfeil
32 angedeutet wird, hier ist dies schräg nach unten in Richtung der zweiten Längsachse
2. Am Beginn der Ausschaltbewegung gleitet der Bolzen 41 entlang der gestrichelten
Wirkungslinien 42 nach rechts. Da die gestrichelten Wirkungslinien 42 zunächst parallel
zur ersten Längsachse 1 verlaufen, kann der Druck des vorgespannten Tellerfedernpakets
26 zunächst keine Bewegung der Kontaktstange 22 in Richtung des Pfeils 32 bewirken.
Sobald der Bolzen 41 den geneigten Abschnitt 42a erreicht, beginnt die Bewegung der
Vakuumschaltkammer in Ausschaltrichtung. Die Ausschaltbewegung der Vakuumschaltkammer
ist beendet, wenn der Bund 25 der Kontaktstange 22 auf die Schulter 24b des Anschlagteils
24 auftrifft, das Tellerfedernpaket 26 ist dann nahezu entspannt. Der Bolzen 41 hat
dann den Abschnitt 42b der gestrichelten Wirkungslinie 42 erreicht. Die Vakuumschaltkammer
wird dann durch die Kontaktstange 22 in der Ausschaltstellung gehalten.
[0024] Durch das einfach montierbare Getriebe 29 wird der Zeitbedarf für Montagearbeiten
bei Revisionen vorteilhaft reduziert, die Montage wird stark vereinfacht und die betriebliche
Verfügbarkeit des Hybridleistungsschalters wird vorteilhaft vergrössert. Die beiden
gezeigten Ausführungsformen des Getriebes 29 sind sowohl in der Einschaltstellung
als auch in der Ausschaltstellung selbsthemmend. Es sind demnach keine aufwendigen
zusätzlichen Verriegelungen oder vom Antrieb aufzubringende zusätzliche Haltekräfte
nötig, was den Hybridleistungsschalter vorteilhaft verbilligt.
BEZEICHNUNGSLISTE
[0025]
- 1
- erste Längsachse
- 2
- zweite Längsachse
- 3
- Antriebsgestänge
- 4
- Bolzen
- 5
- Kontaktstange
- 6
- Gehäuse
- 7
- Schlitz
- 8
- Rolle
- 9
- Bolzen
- 10
- Drehachse
- 11
- Oberfläche
- 12
- Kulissenscheibe
- 13
- Bolzen
- 14
- Führungsgehäuse
- 15
- Schlitz
- 16
- Drehachse
- 17,18
- Isoliergehäuse
- 19
- Bolzen
- 20
- Doppelhebel
- 21
- Bolzen
- 22
- Antriebsstange
- 23
- Flansch
- 24
- Anschlagteil
- 24a, 24b
- Schulter
- 25
- Bund
- 26
- Tellerfedernpaket
- 27
- Absatz
- 28
- Pfeil
- 29
- Getriebe
- 30,31,32
- Pfeil
- 33
- gekrümmte Fläche
- 34
- ebene Fläche
- 35
- Führungsrohr
- 36
- Schlitz
- 37
- Bund
- 38
- Kulissenteil
- 39
- Schlitz
- 40
- Führungsschlitz
- 41
- Bolzen
- 42
- gestrichelte Wirkungslinie
- 42a,42b
- Abschnitt
- 43
- Halterung
- 44
- Überwurfmutter
- α
- Winkel
- β
- Winkel
- R
- Krümmungsradius
1. Hybridleistungsschalter mit mindestens zwei in Reihe geschalteten, von einem gemeinsamen
Antrieb über ein diesen vorgeschaltetes Getriebe (29) betätigten, entlang jeweils
einer Längsachse (1,2) erstreckten Löschkammern,
dadurch gekennzeichnet,
- dass das Getriebe (29) aus mindestens zwei Getriebeteilen zusammensteckbar ausgebildet
ist, wobei ein erstes Getriebeteil mit der mindestens einen ersten Löschkammer und
ein zweites Getriebeteil mit der mindestens einen zweiten Löschkammer fest verbunden
ist, und
- dass das Getriebe (29) Mittel aufweist, die erlauben, die Bewegungen der mindestens zwei
Löschkammern technisch sinnvoll aufeinander abzustimmen und bezüglich Zeitfolge und
Schaltgeschwindigkeit derselben zu optimieren.
2. Hybridleistungsschalter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
- dass das Getriebe (29) sowohl in der Einschaltstellung als auch in der Ausschaltstellung
selbsthemmend ausgebildet ist.
3. Hybridleistungsschalter nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die beiden Längsachsen (1,2) in einer Ebene liegen und sich unter einem Winkel α
schneiden, und
- dass der Winkel α kleiner als 90° ausgebildet ist.
4. Hybridleistungsschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
- dass eine erste Ausführungsform des Getriebes (29) eine drehbar gelagerte Kulissenscheibe
(12) und eine mit ihr in Eingriff stehende Rolle (8) aufweist, wobei die Rolle (8)
mit der mindestens einen ersten Löschkammer und die Kulissenscheibe (12) mit der mindestens
einen zweiten Löschkammer fest verbunden ist, und
- dass eine Drehachse (16) der Kulissenscheibe (12) und eine Drehachse (10) der Rolle (8)
parallel zueinander verlaufen.
5. Hybridleistungsschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
- dass eine zweite Ausführungsform des Getriebes (29) ein Kulissenteil (38) mit mindestens
einem Führungsschlitz (40) und einen in den mindestens einen Führungsschlitz (40)
eingreifenden Bolzen (41) aufweist, wobei das Kulissenteil (38) mit der mindestens
einen ersten Löschkammer und der Bolzen (41) mit der mindestens einen zweiten Löschkammer
fest verbunden ist.
6. Hybridleistungsschalter nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
- dass mindestens ein Sicherungselement vorgesehen ist, welches ein Herausgleiten des in
den mindestens einen Führungsschlitz (40) eingreifenden Bolzen (41) verhindert.
7. Hybridleistungsschalter nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
- dass das Sicherungselement als Überwurfmutter (44) ausgebildet ist.