STAND DER TECHNIK
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Zündkerze und eine Brennraumanordnung mit
einer Zündkerze und einem Einspritzventil.
[0002] Obwohl auf beliebige Verbrennungskonzepte mit einer Zündanlage und einem Einspritzsystem
eines Kraftstoffes anwendbar, werden die vorliegende Erfindung sowie die ihr zugrunde
liegende Problematik in Bezug auf eine Zündkerze und eine Benzin-Direkteinspritzung
nach dem strahlgeführten Brennverfahren erläutert.
[0003] Beispielsweise ist aus der DE 196 23 989 C2 eine Zündkerze nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 bekannt.
[0004] Als nachteilig bei einer solchen Zündkerze in einem Brennraum hat sich die Tatsache
herausgestellt, dass eine mangelhafte Einbautoleranz der Zündkerze hinsichtlich der
Empfindlichkeit der Funkenlage bzw. Funkenstrecke zum Einspritzstrahl des brennbaren
Gemisches besteht. Somit kann es bei einem Einbau einer Zündkerze in dem Brennraum,
die lediglich etwas von der vorgeschriebenen optimalen Einbauposition abweicht, zu
Problemen bei einer Flammkernbildung und somit der Gemischentflammung kommen, da die
Zugänglichkeit des brennbaren Gemisches, beispielsweise des Kraftstoff-Luft-Gemisches,
zur Funkenstrecke zwischen der Mittel- und Masseelektrode der Zündkerze behindert
wird.
[0005] Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Problematik besteht also allgemein
darin, die mangelhafte Einbautoleranz der Zündkerze hinsichtlich der Empfindlichkeit
der Funkenlage zum Einspritzstrahl zu verbessern.
VORTEILE DER ERFINDUNG
[0006] Die erfindungsgemäße Zündkerze mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie die Brennraumanordnung
mit den Merkmalen gemäß Anspruch 16 weisen gegenüber dem bekannten Lösungsansatz den
Vorteil auf, dass die Einbautiefe der Zündkerze nicht mehr exakt auf die Position
der benachbarten Einspritzstrahlen abgestimmt werden muss.
[0007] Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Idee besteht darin, dass die Mittel-
und/oder die Masseelektrode einen Zuführbereich zum Zuführen des brennbaren Gemisches
an die Funkenstrecke zwischen der Mittelelektrode und der Masseelektrode aufweist.
[0008] Somit wird eine gute Zugänglichkeit des brennbaren Gemisches zur Funkenstrecke bzw.
ein möglichst freier und ungehinderter Flammentransport aus dem Umfeld der Funkenstrecke
in den Brennraum hinein gewährleistet.
[0009] Ferner schafft die vorliegende Erfindung eine Brennraumanordnung, bei der die Zündkerze
und ein mit mindestens einem Paar Einspritzlöchern versehenes Einspritzventil derart
zueinander angeordnet sind, dass die entsprechend eingespritzten Gemischstrahlen die
Zündkerze radial flankieren und der Schwerpunkt der Gemischstrahlenkeule oberhalb
der Funkenstrecke zwischen der Mittelelektrode und der Masseelektrode der Zündkerze
liegt.
[0010] Dadurch wird eine weitere Möglichkeit geschaffen, die Einbautiefentoleranz der Zündkerze
zu erweitern.
[0011] In den Unteransprüchen finden sich vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen
der in Anspruch 1 angegebenen Zündkerze bzw. der in Anspruch 16 angegebenen Brennraumanordnung.
[0012] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung ist der Zuführbereich als mindestens eine Durchgangsbohrung,
Durchgangsschlitz, ausgesparter Durchgangsbereich oder dergleichen in Höhe der Funkenstrecke
für eine erhöhte Zugänglichkeit des Gemisches zur Funkenstrecke in der Masseelektrode
ausgebildet.
[0013] Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung ist die Masseelektrode als dachförmige
Elektrode ausgebildet.
[0014] Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung ist die Masseelektrode als gabelförmige
Elektrode ausgebildet, welche die, insbesondere stiftförmige, Mittelelektrode umgibt.
[0015] Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung ist die Masseelektrode als mindestens
eine stufenförmige Elektrode für eine Überdeckung der Mittelelektrode und/oder des
Isolators ausgebildet.
[0016] Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung ist die Masseelektrode als mindestens
ein Bügel über der brennraumseitigen Fläche der Mittelelektrode ausgebildet.
[0017] Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung ist die Masseelektrode aus mindestens
zwei parallel zueinander beabstandeten Elektroden gebildet.
[0018] Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung ist die Masseelektrode in etwa ringförmig
ausgebildet und umschließt die, insbesondere stufenförmige, Mittelelektrode oder den
Isolator. Die ringförmige Masseelektrode ist insbesondere mittels einer Trägereinrichtung
an dem Gehäuse befestigt.
Die Trägereinrichtung kann ebenfalls Durchgangsbohrungen, Durchgangsschlitze, ausgesparte
Durchgangsbereiche oder dergleichen in Höhe der Funkenstrecke aufweisen.
[0019] Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung ist die Zündkerze derart gerichtet
einbaubar, dass die Masseelektrode bezüglich der Hauptströmungsrichtung des Gemisches
zwischen dem Einspritzventil und der Mittelelektrode angeordnet ist.
[0020] Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung ist die Zündkerze derart gerichtet
einbaubar, dass die Mittelelektrode bezüglich der Hauptströmungsrichtung des Gemisches
zwischen dem Einspritzventil und der Masseelektrode angeordnet ist.
[0021] Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung ist die Mittelelektrode nach außen
gebogen ausgebildet.
[0022] Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung weist die Mittelelektrode eine Durchgangsbohrung,
einen Durchgangsschlitz, einen ausgesparten Durchgangsbereich oder dergleichen für
eine erhöhte Zugänglichkeit des Gemisches zur Funkenstrecke in Höhe der Funkenstrecke
auf.
[0023] Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung ist der Querschnitt der Mittel- und/oder
Masseelektroden rund, quadratisch, rechteckig, dreieckig oder dergleichen ausgebildet.
[0024] Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung beträgt der Abstand zwischen der Masse-
und der Mittelelektrode in etwa 0,3 mm bis 0,6 mm.
[0025] Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung ist der Zuführbereich als an der Masseelektrode
angebrachter Umlenkbereich in Höhe der Funkenstrecke für eine erhöhte Zugänglichkeit
des Gemisches zur Funkenstrecke ausgebildet.
[0026] Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung beträgt der Winkel zwischen den beiden
eingespritzten Gemischstrahlen durch das Einspritzventil vorzugsweise 30° bis 60°.
[0027] Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung bilden die Achsen der Zündkerze und
des Einspritzventils einen spitzen Winkel miteinander.
[0028] Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung weist das Einspritzventil einen halbkugelförmigen
Kopf auf, in dem mehrere Paare an Einspritzlöchern vorgesehen sind, wobei der Winkel
zwischen den Strahlebenen zweier den entsprechenden Einspritzlöchern zugewiesener
Strahlenpaare vorzugsweise zwischen 25° und 30° beträgt.
ZEICHNUNGEN
[0029] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und in der
nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
[0030] In den Figuren zeigen:
- Fig. 1a
- eine Unteransicht einer Brennraumanordnung mit einer Zündkerze und einem Einspritzventil
gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 1b
- eine Vorderansicht, teilweise im Schnitt, einer Zündkerze gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel
in Fig. 1a;
- Fig. 2
- eine Vorderansicht, teilweise im Schnitt, einer Zündkerze gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 3
- eine Vorderansicht, teilweise im Schnitt, einer Zündkerze gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 4a
- eine Seitenansicht einer Mittelelektrode gemäß einem vierten Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung;
- Fig. 4b
- eine Unteransicht einer Zündkerze gemäß dem vierten Ausführungsbeispiel in Fig. 4a;
- Fig. 4c
- eine Vorderansicht, teilweise im Schnitt, einer Zündkerze gemäß dem vierten Ausführungsbeispiel
in den Fig. 4a und 4b;
- Fig. 5a
- eine Unteransicht einer Zündkerze gemäß einem fünften Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung;
- Fig. 5b
- eine Vorderansicht, teilweise im Schnitt, einer Zündkerze gemäß dem fünften Ausführungsbeispiel
in Fig. 5a;
- Fig. 6
- eine Unteransicht einer Zündkerze gemäß einem sechsten Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung;
- Fig. 7
- eine Vorderansicht, teilweise im Schnitt, einer Zündkerze gemäß einem siebten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 8a
- eine Unteransicht einer Zündkerze gemäß einem achten Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung;
- Fig. 8b
- eine Vorderansicht, teilweise im Schnitt, einer Zündkerze gemäß dem achten Ausführungsbeispiel
in Fig. 8a;
- Fig. 9
- eine Vorderansicht, teilweise im Schnitt, einer Zündkerze gemäß einem neunten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 10
- eine Vorderansicht, teilweise im Schnitt, einer Zündkerze gemäß einem zehnten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 11
- eine Vorderansicht, teilweise im Schnitt, einer Zündkerze gemäß einem elften Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 12
- eine Vorderansicht, teilweise im Schnitt, einer Zündkerze gemäß einem zwölften Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 13
- eine Vorderansicht, teilweise im Schnitt, einer Zündkerze gemäß einem dreizehnten
Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 14a
- eine Unteransicht einer Zündkerze gemäß einem vierzehnten Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung;
- Fig. 14b
- eine Vorderansicht, teilweise im Schnitt, einer Zündkerze gemäß dem vierzehnten Ausführungsbeispiel
in Fig. 14a;
- Fig. 15a
- eine Unteransicht einer Zündkerze gemäß einem fünfzehnten Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung;
- Fig. 15b
- eine Vorderansicht, teilweise im Schnitt, einer Zündkerze gemäß dem fünfzehnten Ausführungsbeispiel
in Fig. 15a;
- Fig. 16
- eine Vorderansicht eines Einspritzventils gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung; und
- Fig. 17
- eine Brennraumanordnung gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung.
BESCHREIBUNG DER AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
[0031] In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder funktionsgleiche Komponenten.
[0032] Die Fig. 1a und 1b zeigen eine Unter- bzw. Vorderansicht, teilweise im Schnitt, einer
Zündkerze 1 gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
[0033] In einem beispielsweise metallischen, rohrförmigen Gehäuse 2 der Zündkerze 1 ist
ein Isolator 4 angeordnet, wobei vorteilhaft die rotationssymmetrischen Achsen des
Gehäuses 2 und des Isolators 4 deckungsgleich liegen. In dem Isolator 4 ist eine vorzugsweise
stabförmige Innenleiteranordnung mit einem Anschlussbolzen 11 (siehe Fig. 12 und 13),
einem strombegrenzenden Widerstand 12 und einem beschichteten Kontaktstift 13 sowie
eine Mittelelektrode 5 angeordnet, welche beispielsweise aus einer Sonderlegierung,
Platin oder dergleichen, angefertigt ist. Die in dem Isolator 4 angeordneten Bauteile
dienen einer Übertragung der Spannung vom Anschlussbolzen 11 an die Mittelelektrode
5. Zwischen dem Gehäuse 2 und dem Isolator 4, der beispielsweise aus einer Keramik
besteht, ist ein Atmungsvolumen 3 vorgesehen. Der Anschlussbolzen 11 besteht vorzugsweise
aus Stahl. Innerhalb des Isolators 4 werden der Anschlussbolzen 11 und die Mittelelektrode
5 in einer leitenden Spezialschmelze, vorzugsweise absolut dicht, verankert. Der Isolator
wird zusammen mit einem Dichtring und beispielsweise einem Bördelring in das Stahl-Kerzengehäuse
2 eingesetzt und durch ein Spezialverfahren unter hohem Druck eingebördelt und geschrumpft.
[0034] Die Zündkerze 1 weist ferner eine Masseelektrode 6 auf, die an dem Gehäuse 2 der
Zündkerze 1 beispielsweise angeschweißt ist. Die Masseelektrode 6 besteht zum Beispiel
ebenfalls aus einer Speziallegierung.
[0035] Wie in den Fig. 1 und 1b ersichtlich, ist die Masseelektrode 6 gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung haken- bzw. dachförmig ausgebildet, wobei die Masseelektrode
6 die Mittelelektrode 5 abdeckt. Die Masseelektrode 6 besitzt einen parallel zur Achse
der Zündkerze 1 verlaufenden Abschnitt 6a, der am Gehäuse 2 angeschweißt ist, und
einen quer zu dieser Achse verlaufenden Dachabschnitt 6b. Die Masseelektrode 6 weist
vorzugsweise in Höhe der Funkenstrecke zwischen der brennraumseitigen Fläche der Mittelelektrode
5 und der entsprechend gegenüberliegenden Fläche der Masseelektrode 6 mindestens eine
Bohrung 8, einen Schlitz, eine Aussparung oder dergleichen auf. Dadurch wird vermieden,
dass bei einer Einbauposition, bei welcher sich die Masseelektrode 6 zwischen einem
Einspritzventil 20 und der Mittelelektrode 5 befindet, sich die Funkenstrecke im Windschatten
der Masseelektrode 6 befindet und daher von der Gemischströmung 25 nicht erfasst werden
kann.
[0036] Neben der Zündkerze 1 ist in dem Brennraum ein Einspritzventil 20 vorgesehen, welches
vorzugsweise einen halbkugelförmigen Kopf 21 mit mehreren Einspritzlöchern 22, 22';
23, 23' (siehe Fig. 16 und 17) aufweist. Das aus dem Einspritzventil 20 ausströmende
Gemisch ist in den Figuren durch den Schwerpunktstrahl des jeweiligen Einspritzstrahls
25 repräsentativ dargestellt.
[0037] Somit wird unabhängig von der Einbauposition der Zündkerze 1 eine ausreichende Gemischströmung
zur Funkenstrecke a zwischen der Mittelelektrode 5 und der Masseelektrode 6 und somit
eine zuverlässige Gemischentflammung gewährleistet.
[0038] Die Masseelektrode 6 kann auch aus zwei parallel voneinander beabstandeten Elektroden
ausgebildet sein, um den Gemischzutritt zur Funkenstrecke a sicherzustellen.
[0039] In dem ersten Ausführungsbeispiel ist der Abstand a der Mittelelektrode 5 zur Masseelektrode
6 in axialer Richtung wesentlich geringer als der Abstand b zwischen dem Isolator
4 und dem parallel zur Achse der Zündkerze 1 verlaufenden Abschnitt 6a der Masseelektrode
6. Somit erfolgt eine Zündung bzw. eine Entflammung des Gemisches lediglich an der
Funkenstrecke a, falls die Strecke b größer als der notwendige Zündabstand gewählt
ist.
[0040] Wie in Fig. 1b dargestellt, ist die Mittelelektrode 5 im Vergleich zum Isolator 4
verlängert und ragt brennraumseitig hervor. Zum Erzielen einer möglichst großen Einbautoleranz
ist die Funkenstrecke a möglichst weit außerhalb des Kerzengehäuses 2 zu legen, soweit
es aus thermischen und fertigungstechnischen Gründen vertretbar ist. Dadurch können
unterschiedliche Einbautoleranzen der Funkenstrecke, bezogen auf die jeweiligen benachbarten
Einspritzstrahlen, bei Motoren mit mehreren Zylindern ausgeglichen werden und es besteht
eine Toleranz-Unempfindlichkeit der Funkenstrecke hinsichtlich unterschiedlicher Einbautiefen
der Zünderkerze 1 in den einzelnen Zylindern.
[0041] Wie der Fig. 1b zu entnehmen ist, kann die Mittelelektrode 5 frei liegen, d.h. ohne
von dem Isolator 4 umgeben zu sein.
[0042] Fig. 2 zeigt eine Vorderansicht in teilweise geschnittener Darstellung einer Zündkerze
1 gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Die Mittelelektrode
5 besitzt in diesem Ausführungsbeispiel vorzugsweise die Form eines Stiftes, der axial
auf dem brennraumseitigen Ende des Kontaktstiftes 13 angebracht ist. Vorzugsweise
ist die Mittelelektrode 5 aus Platin gebildet und mittels einem Schweißverfahren an
dem Kontaktstift 13 angebracht. Die Mittelelektrode 5 kann für eine ausreichende Gemischzugänglichkeit
zur Funkenstrecke zwischen der Mittelelektrode 5 und der Masseelektrode 6 von zwei
parallel geführten Masseelektroden oder von einer gegabelten Masseelektrode 6, wie
in Fig. 2 ersichtlich, flankiert werden. In diesem Fall erfolgt eine Zündung sowohl
in axialer Richtung über die Funkenstrecke a zwischen dem Kontaktstift 13 und der
Masseelektrode 6 als auch in radialer Richtung über die Funkenstrecke b zwischen der
Mittelelektrode 5 und der Masseelektrode 6.
[0043] Der jeweils freie Bereich der zwei parallel geführten Masseelektroden bzw. der gegabelten
Masseelektrode dient einem Zuführbereich zum Zuführen des brennbaren Gemisches an
die jeweilige Funkenstrecke. Zusätzlich kann die Masseelektrode 6 wiederum Bohrungen,
Schlitze, Aussparungen oder dergleichen für eine Gemischzuführhilfe aufweisen.
[0044] In diesem Ausführungsbeispiel nicht beschriebene Bauteile und Funktionsweisen entsprechen
denen des ersten Ausführungsbeispiels in den Fig. 1a und 1b und bedürfen daher keiner
weiteren Erläuterung. Analoges gilt im Übrigen auch für die folgenden Ausführungsbeispiele.
[0045] In Fig. 3 ist ein drittes Ausführungsbeispiel einer Zündkerze 1 dargestellt, bei
der die Masseelektrode 6 derart gestuft ausgebildet ist, dass sie die Mittelelektrode
5 sowie die Isolatorstirnfläche unter Bildung eines bestimmten Abstandes überdeckt.
Bei einer solchen Ausbildung kommt es in axialer Richtung über der in Fig. 3 gekennzeichneten
Funkenstrecke a, in radialer Richtung über der Funkenstrecke b und zusätzlich über
der Funkenstrecke c zwischen dem Isolator 4 und dem Überhangabschnitt 6c der Masseelektrode
6 zu einem Zündvorgang.
[0046] Vorzugsweise besitzt die Masseelektrode 6 in Höhe der jeweiligen Funkenstrecke eine
Bohrung 8, einen Schlitz, eine Aussparung oder dergleichen, so dass unabhängig von
der Einbauposition eine ausreichende Gemischströmung zur entsprechenden Funkenstrecke
gewährleistet ist.
[0047] Ferner weist gemäß dem dritten Ausführungsbeispiel die Mittelelektrode 5 in Höhe
der Funkenstrecke b bzw. c ebenfalls eine Bohrung 10, einen Schlitz, eine Aussparung
oder dergleichen für eine ausreichende Zugänglichkeit des Gemisches zur Funkenstrecke
b bzw. c auf.
[0048] Der Abstand d zwischen den parallel zueinander beabstandeten Abschnitten des Isolators
4 und der Masseelektrode 6 ist vorzugsweise um einiges größer gewählt als die Abstände
bzw. Funkenstrecken a, b und c. Somit kommt es an der Strecke d zu keiner Entflammung
bzw. zu keinem Zündvorgang.
[0049] Die Fig. 4a, 4b und 4c illustrieren eine Zündkerze gemäß einem vierten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung. In Fig. 4a ist eine rechtsseitige Ansicht einer Mittelelektrode
5 dargestellt, die eine in etwa V-förmige Aussparung aufweist. Die Fig. 4b und 4c
illustrieren eine Unter- bzw. Vorderansicht, teilweise im Schnitt, einer Zündkerze
1 gemäß dem vierten Ausführungsbeispiel. Die Masseelektrode 6 ist gebogen ausgestaltet,
derart, dass sie brennraumseitig mit der Mittelelektrode 5 abschließt. Die Masseelektrode
6 besitzt erfindungsgemäß in Höhe der relevanten Funkenstrecken a und b eine Bohrung
8, einen Schlitz, eine Aussparung oder dergleichen. In diesem Ausführungsbeispiel
ist der Abstand c größer gewählt als die Abstände a und b, so dass eine Vollfunkenbildung
lediglich an den Funkenstrecken a und b zustande kommt.
[0050] Für eine bessere Entflammung können auch mehrere Masseelektroden, beispielsweise
in gleichmäßigen Winkelabständen, um die Mittelelektrode 5 angeordnet werden, die
allesamt für eine verbesserte Gemischzugänglichkeit entsprechende Bohrungen 8, Schlitze,
Aussparungen oder dergleichen aufweisen. Ein Vorteil einer derartigen Konstruktionssymmetrie
besteht in der großen Toleranz in der Einbaurichtung der Zündkerze 1.
[0051] Die Zündung erfolgt hierbei in radialer Richtung zur Mittelelektrode 5 über die Funkenstrecke
a und in axialer Richtung zum Isolator 4 über die Funkenstrecke b. Der Isolator 4
ist vorzugsweise aus Keramik oder dergleichen gebildet.
[0052] Ein fünftes Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist in den Fig. 5a und
5b dargestellt. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel ist die Masseelektrode 6 gabelförmig
ausgebildet und umschließt die Mittelelektrode 5 zumindest teilweise. Dadurch wird
der Bereich der Funkenstrecke erweitert. Der die gabelförmige Masseelektrode 6 nicht
umschließende Bereich der Gabelelektrode dient einer Zuführung des brennbaren Gemisches
zur entsprechenden Funkenstrecke. Die gabelförmige Masseelektrode 6 ist wiederum mit
einer Bohrung 8, einem Schlitz, einer Aussparung oder dergleichen vorzugsweise in
Höhe der Funkenlage ausgebildet.
[0053] Der Querschnitt der Gabelzinken kann rechteckförmig, quadratisch, rund, dreieckig
oder dergleichen sein. Dies gilt analog für die Elektrodenquerschnitte der übrigen
Ausführungsbeispiele.
[0054] Die von der gabelförmigen Masseelektrode 6 umgebene Mittelelektrode 5 ist gegenüber
dem Isolator 4 brennraumseitig verlängert. Eine Entzündung erfolgt hierbei in radialer
Richtung über die Funkenstrecke a zwischen der Masseelektrode 6 und der Mittelelektrode
5 und in axialer Richtung über die Funkenstrecke b zwischen der Masseelektrode 6 und
dem Isolator 4.
[0055] Fig. 6 zeigt eine Unteransicht einer Zündkerze 1 gemäß einem sechsten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung. Die Masseelektrode besteht aus zwei parallel zueinander
geführten Elektroden, die an der Mittelelektrode 5 vorbeigeführt und sowohl zur Mittelelektrode
5 als auch zur Stirnfläche des Isolators 4 zünden. Die beiden Elektroden sind vorzugsweise
punktsymmetrisch bezüglich der Achse der Mittelelektrode 5 an das Gehäuse 2 der Zündkerze
1 oder an eine weitere Masseelektrode angeschweißt. Der Zwischenbereich 8 zwischen
den beiden Elektroden dient einer verbesserten Zugänglichkeit des brennbaren Gemisches
zur Funkenstrecke.
[0056] Die beiden Masseelektroden können auch auf derselben Seite der Mittelelektrode 5
am Gehäuse 2 der Zündkerze 1, d.h. achsensymmetrisch, befestigt sein. Ebenso können
die Masseelektroden jeweils als Bügel auf beiden Seiten der Mittelelektrode 5 am Gehäuse
2 der Zündkerze 1 befestigt werden. Durch eine bogenförmige Ausbuchtung im Bereich
der Mittelelektrode 5 können die Masseelektroden vorzugsweise zusätzlich an den Kreisquerschnitt
der Mittelelektrode 5 angepasst werden.
[0057] Hierbei erfolgt eine Zündung in radialer Richtung zur Mittelelektrode 5 und in axialer
Richtung zum Isolator 4.
[0058] Der Querschnitt der Elektroden kann, wie vorher bereits erwähnt, quadratisch, rund,
viereckig, dreieckig oder dergleichen sein.
[0059] Gemäß dem Ausführungsbeispiel in Fig. 7 ist die Masseelektrode 6 als quer über den
Durchmesser des Kerzengehäuses 2 gespannter Bügel ausgebildet. Die Mittelelektrode
5 schließt dabei bündig mit der Stirnfläche des Isolators 4 ab. Die Masseelektrode
6 besitzt vorzugsweise an beiden Eckbereichen des Bügels jeweils eine Bohrung 8. Anstatt
der beiden Bohrungen 8 kann der Bügel auch teilweise an seinen Rundungen oder im gesamten
Bereich des Bügels durchgeschlitzt werden.
[0060] Anstelle eines einzelnen breiteren Bügels können auch zwei parallel zueinander beabstandete
schmalere Bügel verwendet werden, die beispielsweise einseitig an dem Gehäuse 2 der
Zündkerze 1 angeschweißt sind.
[0061] Eine Zündung erfolgt in diesem Ausführungsbeispiel über die Funkenstrecke a zwischen
der Stirnfläche der Mittelelektrode 5 und der gegenüberliegenden Fläche der Masseelektrode
6.
[0062] Gemäß einem achten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung, wie in Fig. 8a
und 8b dargestellt, ist die Masseelektrode 6 ringförmig ausgebildet und umschließt
die Mittelelektrode 5, welche vorzugsweise über die Stirnfläche des Isolators 4 verlängert
ist und aus dem Isolator 4 brennraumseitig herausragt.
[0063] Die ringförmige Masseelektrode 6 ist vorzugsweise mittels gegenüberliegend angeordneten
Ringträgern 7 an dem Gehäuse 2 der Zündkerze 1 angeschweißt. Die Masseelektrode 6
besitzt vorteilhaft in Höhe der Funkenstrecke a bzw. b Bohrungen 8, Schlitze oder
dergleichen, die vorzugsweise in den Ringträgern 7 für einen besseren Gemischzugang
zur Funkenstrecke vorgesehen sind. Die Ringträger der ringförmigen Masseelektrode
6 sind vorzugsweise im eingebauten Zustand parallel zur Strömungsrichtung des brennbaren
Gemisches gerichtet, damit eine Zuführung des Gemisches zur Funkenstrecke durch den
Träger nicht gestört werden und nicht die Gefahr von eventuell auftretenden Thermoschocks
besteht.
[0064] Hierbei erfolgt die Zündung in radialer Richtung über die Funkenstrecke a zur Mittelelektrode
5 und in axialer Richtung über die Funkenstrecke b zum Keramikisolator 4.
[0065] Das Querschnittsprofil der ringförmigen Masseelektrode 6 ist vorzugsweise rund ausgebildet.
[0066] Fig. 9 zeigt eine Vorderansicht, teilweise im Schnitt, einer Zündkerze 1 gemäß einem
neunten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Die Mittelelektrode 5 weist
einen Kopf auf, dessen Durchmesser dem Außendurchmesser des Isolators 4 an der Berührungsfläche
entspricht. Das Gehäuse 2 der Zündkerze 1 übernimmt gemäß diesem Ausführungsbeispiel
die Funktion der Masseelektrode 6, wobei aufgrund der zurückgezogenen Masseelektrode
6 der Zündfunke vom Nagelkopf der Mittelelektrode 5 über den Isolator 4 zur Masseelektrode
6 bzw. Gehäuse 2 wandert. Ohne einen nagelförmigen Kopf würde der Funke direkt von
der Mittelelektrode 5 zur Masseelektrode 6 übergehen und Furcheneingrabungen im Isolator
4 zur Folge haben. Dies wiederum könnte ein Aussetzen des Motors aufgrund einer zu
geringen Brenngemischmenge bedeuten.
[0067] Der Sitz für den Isolator 4 kann in Richtung des Anschlussbolzens 11 verschoben werden,
um einen zusätzlichen Atmungsraum 3 für heißere Zündkerzenvarianten zu gewinnen.
[0068] Aufgrund der verlängerten Funkenstrecke wird eine variable Einbautiefe, eine hohe
Nebenschlussempfindlichkeit und eine vorteilhafte Rotationssymmetrie erreicht.
[0069] In Fig. 10 ist eine Zündkerze 1 gemäß einem zehnten Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung dargestellt, wobei die Mittelelektrode 5 analog zum neunten Ausführungsbeispiel
nagelkopfförmig ausgebildet ist.
[0070] Zwischen dem Gehäuse 2 der Zündkerze 1 und dem Nagelkopf der Mittelelektrode 5 ist
eine vorzugsweise ringförmige Masseelektrode 6 vorgesehen, die mittels Ringträgern
7 am Gehäuse 2 der Zündkerze 1 befestigt ist. Der Abstand zwischen der ringförmigen
Masseelektrode 6 und dem Keramikisolator 4 sollte möglichst klein gehalten werden,
jedoch derart toleriert sein, dass die unterschiedlichen Wärmeausdehnungen des Isolators
4 und der ringförmigen Masseelektrode 6 berücksichtigt sind.
[0071] Die Ringträger 7 der ringförmigen Masseelektrode 6 können für eine bessere Zugänglichkeit
des Gemisches zur Funkenstrecke Bohrungen, Schlitze, Aussparungen oder dergleichen
aufweisen. Ferner kann die Masseelektrode 6 auch als Halbring mit einem oder zwei
Ringträgern ausgebildet sein, wobei sich der Halbring vorzugsweise auf der strömungszugewandten
Seite befindet.
[0072] Somit wird vorteilhaft eine Rotationssymmetrie, eine Nebenschluss-Unempfindlichkeit
und eine variable Einbautiefe geschaffen.
[0073] In Fig. 11 ist eine Vorderansicht, teilweise im Schnitt, einer Zündkerze 1 gemäß
einem elften Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung dargestellt. Die Mittelelektrode
5 ist dabei gekröpft ausgebildet und derart radial nach außen gebogen, dass die Funkenstrecke
außerhalb der Achse der Zündkerze 1 verlegt ist. Die Masseelektrode 6 ist am Gehäuse
2 der Zündkerze 1 vorzugsweise angeschweißt und parallel zur Achse der Zündkerze 1
ausgerichtet.
[0074] Die Masseelektrode 6 kann auch als doppelte, parallel geführte Masseelektrode ausgebildet
sein, die vorzugsweise in Höhe der Funkenlage eine Bohrung, einen Schlitz, eine Aussparung
oder dergleichen aufweist.
[0075] Wie in Fig. 11 dargestellt, weist die Mittelelektrode 5 vorzugsweise in Höhe der
Funkenstrecke eine Bohrung 10 für eine bessere Zugänglichkeit des Gemisches zur Funkenstrecke
auf. Eine derartige Zuführhilfe kann auch mittels Schlitzen, Aussparungen oder dergleichen
ausgebildet sein.
[0076] Gemäß einem zwölften Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist die Masseelektrode
6 analog zum ersten Ausführungsbeispiel dachförmig ausgebildet und weist vorzugsweise
in Höhe der Funkenstrecke eine Bohrung 8, einen Schlitz, eine Aussparung oder dergleichen
für eine bessere Zugänglichkeit des brennbaren Gemisches zur Funkenstrecke auf.
[0077] Die Mittelelektrode 5 ist gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel in die Isolationskeramik
4 eingebettet, wodurch eine Luftfunkenzündung über den Isolator 4 stattfindet, welche
die Verbrennungsablagerungen beim Zündvorgang beseitigt. Somit werden die Isolationseigenschaften
des Isolators 4 aufrecht erhalten. Die Mittelelektrode 5 kann mit einem dünnen Platinstift,
der in den Isolator 4 eingebettet ist, verschweißt werden.
[0078] Anstatt einer dachförmig gebogenen Masseelektrode 6 können beispielsweise auch zwei
parallel geführte Masseelektroden vorgesehen sein.
[0079] Wie vorher bereits erwähnt, treffen die Strahlen des brennbaren Gemisches vorzugsweise
oberhalb der Funkenstrecke auf die Zündkerzenanordnung, wodurch eine Teilablenkung
des Einspritzstrahls für eine zufriedenstellende Zulieferung des Gemisches an die
Funkenstrecke sorgt.
[0080] Die Mittelelektrode 5 kann gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel, wie in Figur
13 dargestellt, nagelkopfförmig ausgebildet sein und mit einer dachförmigen Masseelektrode
6 eine ausreichend zugängliche Funkenstrecke bilden. Die Masseelektrode 6 ist beispielsweise
analog zum zwölften Ausführungsbeispiel ausgestaltet. Die nagelkopfförmige Mittelelektrode
5 überdeckt dabei den Isolator 4.
[0081] Durch die oben beschriebene Ausführung werden die Gemischstrahlen analog zum vorherigen
Ausführungsbeispiel teilabgelenkt und zur Funkenstrecke für einen Zündvorgang geführt.
Figur 14a und 14b illustrieren eine Unteransicht bzw. eine Vorderansicht, teilweise
im Schnitt, einer Brennraumanordnung, gemäß einem vierzehnten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung. Die Mittelelektrode 5 ist gegenüber dem Isolator 4 verlängert
ausgebildet und ragt brennraumseitig über die Stirnfläche des Isolators 4 stiftförmig
hinaus. Dies kann entweder durch eine Verkürzung der Isolationskeramik 4 oder einer
Verlängerung der Mittelelektrode 5 erfolgen.
[0082] Die Masseelektrode 6 besteht beispielsweise aus zwei in einem spitzen Winkel zueinander
angeordneten Elektroden, welche parallel zur Achse der Zündkerze an dem Gehäuse 2
angeschweißt sind und brennraumseitig bezüglich der Mittelelektrode 5 verlängert sind.
Zudem weisen die beiden Elektroden vorzugsweise einen Umlenkbereich 9 auf, der am
unteren Ende als Reflektionsfläche derart angeordnet ist, dass die auf die Elektroden
auftreffenden Gemischstrahlen in Richtung Funkenstrecke umgelenkt werden. Dabei wird
das brennbare Gemisch vorzugsweise auf der strömungsabgewandten Seite der Mittelelektrode
5 gezündet, an der eine höhere Gemischkonzentration vorhanden ist.
[0083] Die Funkenstrecke liegt hierbei vorzugsweise etwas unterhalb der einfallenden Gemischstrahlen,
da eine direkte Einspritzung die Gefahr eines Verblasens des Funkens beinhaltet. Durch
die Teilablenkung bzw. Umlenkung kann somit eine stabile Entflammung erreicht werden,
ohne dass der Funkenkern durch die einfallenden Gemischstrahlen "Verblasen" wird.
[0084] Es sind verschiedene Ausgestaltungen der Masseelektrode 6 denkbar, entscheidend ist
lediglich, dass diese einen Umlenkbereich für eine Umlenkung der Gemischstrahlen zur
Funkenstrecke aufweisen.
[0085] Beispielsweise, wie in Figur 15a bzw. 15b dargestellt, weist die Masseelektrode 6
bezüglich des vorherigen Ausführungsbeispiels einen zusätzlichen, zur Stirnfläche
der Mittelelektrode 5 parallel verlaufenden Umlenkbereich 9 auf, d.h. die Masseelektrode
6 ist dachförmig verlängert und um die nagelkopfförmig ausgebildete Mittelelektrode
5 herumgeführt. Somit werden die Einspritzstrahlen wiederum teilabgelenkt und der
Funkenstrecke indirekt zugeführt.
[0086] Eine weitere Möglichkeit, die Einbautiefentoleranz einer Zündkerze 1 zu erweitern,
besteht in einer Modifikation des Einspritzventils 20 bzw. in der Modifikation der
Brennraumanordnung von Einspritzventil 20 und Zündkerze 1.
[0087] Das Einspritzventil 20 besitzt vorzugsweise einen halbkugelförmigen Kopf 21, wie
aus Figur 16 ersichtlich, in dem eine spezielle Anordnung an Einspritzlöchern vorgesehen
ist. Der Einspritzlochquerschnitt sollte möglichst klein gewählt sein, um eine Überfettung
an der Zündkerze zu vermeiden. Vorzugsweise sind das Einspritzventil 20 und die Zündkerze
1 derart zueinander angeordnet, dass deren Achsen einen spitzen Winkel miteinander
bilden, wie in Figur 17 dargestellt.
[0088] Der kugelförmige Kopf 21 des Einspritzventils 20 besitzt vorzugsweise mehrere Paare
von Einspritzlöchern 22, 22'; 23, 23', die vorzugsweise derart angeordnet werden,
dass jeweils die eingespritzten Gemischstrahlen 25 eines Paares an Einspritzlöchern
22, 22' die Zündkerze jeweils seitlich flankieren und der Schwerpunkt der Gemischstrahlenkeule
vorzugsweise oberhalb der Funkenstrecke zwischen der Mittelelektrode 5 und der Masseelektrode
6 der Zündkerze 1 liegt.
[0089] Vorzugsweise sind für verschiedene Einbaupositionen bzw. Einbautiefen der Zündkerze
1 verschiedene Lochpaare zugeordnet, so dass in verschiedenen Einbaupositionen das
entsprechend zugeordnete Lochpaar für eine günstige Gemischstrahlenzuführung sorgt.
[0090] Der Winkel β zwischen den aus den beiden Einspritzlöchern 22 und 22' bzw. 23 und
23' austretenden Gemischstrahlen liegt jeweils vorzugsweise zwischen 30° und 60°,
d.h. die beiden die Zündkerze 1 flankierenden Strahlen weisen vorzugsweise einen solchen
Winkel auf.
[0091] Der Winkel α zwischen den beiden Ebenen, die jeweils durch die aus den Löchern 22,
22' und 23, 23' austretenden Strahlen dreieckförmig aufgespannt werden, liegt vorzugsweise
zwischen 20° und 35°.
[0092] Die Wirksamkeit der Toleranzerweiterung für die Einbautiefe der Zündkerze 1 besteht
darin, dass die Strahlen der Einspritzlöcher 22 und 22' jeweils rechts und links der
Zündkerze 1 eine Ebene aufspannen, die eine zuverlässige Zündung und Entflammung der
entstehenden Gemischwolke im Bereich der Funkenstrecke in relativer Unabhängigkeit
von der Einbautiefe der Zündkerze 1 sicherstellt. Durch die zweite Strahlebene, bestehend
aus dem den Löchern 23 und 23' zugewiesenen Strahlenpaar kann die Einbautiefentoleranz
der Zündkerze zusätzlich erweitert werden.
[0093] Für eine optimierte Zünd- und Entflammungsbedingung weist die Zündkerze 1 vorteilhaft
eine möglichst weit nach vorne vorgezogene Funkenlage auf. Zudem sollte der Schwerpunkt
der Einspritzstrahlkeulen bzw. der von ihnen erzeugten Gemischwolke oberhalb der Funkenstrecke
liegen, d.h. in Richtung des Kerzengehäuses 2. Bei einer derartigen Anordnung werden
zumindest ein Teil der Gemischstrahlen aufgrund ihrer eigenen Geschwindigkeit von
den entsprechenden Zündkerzenelektroden zur Funkenstrecke hin abgelenkt, gezündet
und entflammt. Eine derartige Ablenkung kann sowohl an entsprechend gestalteten Masseelektroden
6 als auch Mittelelektroden 5 erfolgen. Vorzugsweise sind die Ablenkbereiche 9 der
Elektroden gerade und im Bereich der Funkenstrecke ausgeführt. Erfolgt eine Ablenkung
an der Masseelektrode 6, sollte die Funkenstrecke bezüglich der Längsachse der Zündkerze
1 in Richtung des Einspritzventils 20 liegen. Dies kann beispielsweise mittels einer
gebogenen Mittelelektrode erreicht werden.
Somit schafft die vorliegende Erfindung eine Brennraumanordnung, mit der eine Teilablenkung
der Gemischwolke hin zur Funkenstrecke ermöglicht und das brennbare Gemisch relativ
unabhängig von der Einbautiefe der Zündkerze bei fester Einbauposition des Einspritzventils
zuverlässig und sicher entflammt werden kann. Je größer der Abstand zwischen der Lage
der Funkenstrecke und der Unterkante des Kerzengehäuses 2 ist, desto größer ist die
Einbautoleranz bezüglich der Einbautiefe der Zündkerze 1. Somit können unterschiedliche
Einbautoleranzen der Funkenlage, bezogen auf die jeweiligen benachbarten Einspritzstrahlen
bei Motoren mit mehreren Zylindern ausgeglichen werden, wodurch eine Toleranzunempfindlichkeit
der Funkenlage hinsichtlich unterschiedlicher Einbautiefen der Zündkerzen in den einzelnen
Zylindern, den Einbautiefen der Einspritzventile in den einzelnen Zylindern und eventueller
unterschiedlicher Strahlwinkeltoleranzen der Einspritzventile besteht.
[0094] Für den Toleranzausgleich kann die Mittelelektrode frei liegen, d.h. ohne von einer
Isolation umgeben zu sein. Jedoch besteht in diesem Fall die Gefahr von Glühzündungen
im homogenen Betrieb. Somit werden die Mittelelektroden vorzugsweise mittels eines
Isolationskörpers geschützt.
[0095] Obwohl die vorliegende Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele vorstehend
beschrieben wurde, ist sie darauf nicht beschränkt, sondern auf vielfältige Weise
modifizierbar.
[0096] Insbesondere können, wie vorher bereits erwähnt, sämtliche Querschnittsprofile der
Elektroden runde, quadratische, rechteckige, dreieckige oder ähnliche Formen entsprechend
dem jeweiligen Anwendungszweck annehmen.
[0097] An sämtlichen Stellen, an denen ein Gemischzugang durch die jeweiligen Elektroden
bzw. die entsprechenden Träger behindert wird, können Durchbrüche, Bohrungen, Schlitze,
Aussparungen oder dergleichen in den Elektroden bzw. deren Träger gebildet werden.
[0098] Die vorgeschlagenen Elektrodenformen können auch unmittelbar bei Motoren mit Saugrohreinspritzung
oder bei Motoren mit Direkteinspritzung nach dem wandgeführten und/oder luftgeführten
Brennverfahren eingesetzt werden.
[0099] Generell kann die Zündkerze und die Zündanlage durch eine Glühstiftkerze mit Glühstromsteuerung
ersetzt werden. Der Strombedarf der Glühstiftkerze wird in Abhängigkeit der Einspritzdauer
des Kraftstoffs und der Kühlwassertemperatur gesteuert bzw. geregelt. Die Glühstiftkerze
sollte möglichst aus keramischen Werkstoffen gefertigt werden und zum Schutz vor der
Verbrennung und den heißen Brenngasen in eine zylindrische Schutzhülse mit Zugangsbohrungen
gesteckt bzw. geschraubt werden.
[0100] Mit Hilfe einer Pulszugzündung kann die Nebenschlussempfindlichkeit weiter reduziert
werden. Eine Pulszugzündung besteht aus mehreren Folgefunken aus einem Ladevorgang
der Zündspule. Selbst wenn ein oder zwei Funken Nebenschluss haben, besteht eine höhere
Wahrscheinlichkeit, dass die anderen Funken an der vorgesehenen Funkenstrecke überspringen,
an der ein zündfähiges Kraftstoff-Luft-Gemisch vorhanden ist und das entsprechende
brennbare Gemisch zur Entflammung bringt.
[0101] Ausführungen von Zündkerzen mit lediglich einer oder zwei Masseelektroden sollten
vorzugsweise so eingebaut werden, dass die Masseelektroden in einer Linie mit der
Mittelelektrode und dem Einspritzventil liegen, d.h. in Strahlausbreitungsrichtung.
Ist nur eine Masseelektrode vorgesehen, kann diese auch zwischen dem Einspritzventil
und der Mittelelektrode derart liegen, dass die Mittelelektrode zwischen dem Einspritzventil
und der Masseelektrode liegt.
[0102] Für eine Erhöhung der Nebenschlussempfindlichkeit beträgt der Abstand zwischen der
Masseelektrode und der Mittelelektrode vorzugsweise 0,3 mm bis 0,6 mm.
Zündkerze und Brennraumanordnung
BEZUGSZEICHENLISTE:
[0103]
1 |
Zündkerze |
2 |
Gehäuse |
3 |
Atmungsvolumen |
4 |
Isolator |
5 |
Mittelelektrode |
6 |
Masseelektrode |
6a |
parallel verlaufender Abschnitt |
6b |
Dachabschnitt |
6c |
Überhangabschnitt |
7 |
Trägereinrichtung |
8 |
Bohrung/Schlitz/Aussparung |
9 |
Umlenkbereich |
10 |
Bohrung/Schlitz/Aussparung |
11 |
Anschlussbolzen |
12 |
Widerstand |
13 |
Kontaktstift |
20 |
Einspritzventil |
21 |
Kopf |
22 |
Einspritzloch |
22' |
Einspritzloch |
23 |
Einspritzloch |
23' |
Einspritzloch |
25 |
Einspritzstrahlen |
a |
Funkenstrecke |
b |
Funkenstrecke |
c |
Funkenstrecke |
d |
Abstand zwischen Isolator und Gehäuse |
α |
Winkel zwischen Strahlen zweier Einspritzlochpaare |
β |
Winkel zwischen zwei Strahlen eines Einspritzlochpaares |
γ |
Winkel zwischen Kerzen- und Ventilachse |
1. Zündkerze (1) mit:
einem rohrförmigen, metallischen Gehäuse (2);
einem in dem Gehäuse (2) eingebetteten Isolator (4);
einer stabförmigen Innenleiteranordnung, die in dem Isolator (4) angeordnet ist und
einen Anschlussbolzen (11), einen strombegrenzenden Widerstand (12), einen beschichteten
Kontaktstift (13) und eine Mittelelektrode (5) aufweist;
und mit
mindestens einer Masseelektrode (6), die an dem Gehäuse (2) angebracht ist;
dadurch gekennzeichnet, dass
die Mittelelektrode (5) und/oder die Masseelektrode (6) einen Zuführbereich (8, 9,
10) zum Zuführen eines brennbaren Gemisches an eine vorbestimmte Funkenstrecke aufweist.
2. Zündkerze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, das der Zuführbereich als mindestens eine in der Masseelektrode (6) vorgesehene
Bohrung (8), Durchgangsloch, Durchgangsschlitz, ausgesparter Durchgangsbereich oder
dergleichen in Höhe der Funkenstrecke für eine erhöhte Zugänglichkeit des Gemisches
zur Funkenstrecke ausgebildet ist.
3. Zündkerze nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Masseelektrode (6) als dachförmige Elektrode ausgebildet ist.
4. Zündkerze nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Masseelektrode (6) als gabelförmige Elektrode ausgebildet ist, welche die, insbesondere
stiftförmige, Mittelelektrode (5) zumindest teilweise umgibt.
5. Zündkerze nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Masseelektrode (6) als mindestens eine Stufe aufweisende Elektrode für eine Überdeckung
der Mittelelektrode (5) und/oder des Isolators (4) ausgebildet ist.
6. Zündkerze nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Masseelektrode (6) als mindestens ein Bügel über der brennraumseitigen Fläche
der Mittelelektrode (5) ausgebildet ist.
7. Zündkerze nach wenigstens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Masseelektrode (6) aus mindestens zwei parallel zueinander beabstandeten Elektroden
gebildet ist.
8. Zündkerze nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Masseelektrode (6) in etwa ringförmig ausgebildet ist und die, insbesondere stiftförmige,
Mittelelektrode (5) oder den Isolator (4) umschließt, und mittels einer Trägereinrichtung
(7) an dem Gehäuse (2) befestigt ist.
9. Zündkerze nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägereinrichtung (7) mindestens eine Bohrung (8), ein Durchgangsloch, einen
Durchgangsschlitz, einen ausgesparten Durchgangsbereich oder dergleichen in Höhe der
Funkenstrecke aufweist.
10. Zündkerze nach wenigstens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zündkerze (1) derart gerichtet einbaubar ist, dass die Masseelektrode (6) bezüglich
der Hauptströmungsrichtung des Gemisches zwischen dem Einspritzventil (20) und der
Mittelelektrode (5) angeordnet ist.
11. Zündkerze nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Zündkerze (1) derart gerichtet einbaubar ist, dass die Mittelelektrode (5) bezüglich
der Hauptströmungsrichtung des Gemisches zwischen dem Einspritzventil (20) und der
Masseelektrode (6) angeordnet ist.
12. Zündkerze nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittelelektrode (5) nach außen gebogen ausgebildet ist.
13. Zündkerze nach wenigstens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittelelektrode (5) mindestens eine Bohrung (10), ein Durchgangsloch, einen Durchgangsschlitz,
einen ausgesparten Durchgangsbereich oder dergleichen in Höhe der Funkenstrecke für
eine erhöhte Zugänglichkeit des Gemisches zur Funkenstrecke aufweist.
14. Zündkerze nach wenigstens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Querschnitt der Mittelelektrode (5) und/oder der Masseelektrode (6) rund, quadratisch,
rechteckig, dreieckig oder dergleichen ausgebildet ist.
15. Zündkerze nach wenigstens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand zwischen der Masseelektrode (6) und der Mittelelektrode (5) in etwa 0,3
mm bis 0,6 mm beträgt.
16. Zündkerze nach wenigstens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Zuführbereich als an der Masseelektrode (6) angebrachter Umlenkbereich (9) in
Höhe der Funkenstrecke für eine erhöhte Zugänglichkeit des Gemisches zur Funkenstrecke
ausgebildet ist.
17. Brennraumanordnung mit:
einer Zündkerze, die nach einem der Ansprüche 1 bis 15 ausgebildet ist; und
einem Einspritzventil, das mindestens ein Paar Einspritzlöcher (22, 22') für eine
Einspritzung mindestens zweier brennbarer Gemischstrahlen (25) in den Brennraum aufweist;
wobei die beiden Einspritzlöcher (22, 22') derart angeordnet sind, dass die Gemischstrahlen
(5) die Zündkerze (1) radial flankieren und dass der Schwerpunkt der Gemischstrahlenkeule
oberhalb der Funkenstrecke zwischen der Mittelelektrode (5) und der Masseelektrode
(6) der Zündkerze (1) liegt.
18. Brennraumanordnung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel β zwischen den beiden eingespritzten Gemischstrahlen (5) der beiden Einspritzlöcher
(22, 22') vorzugsweise 30° bis 60° beträgt.
19. Brennraumanordnung nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Achsen der Zündkerze (1) und des Einspritzventils (20) einen spitzen Winkel γ
miteinander bilden.
20. Brennraumanordnung nach wenigstens einem der Ansprüche 17 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass das Einspritzventil (20) einen halbkugelförmigen Kopf (21) aufweist, in dem mehrere
Paare an Einspritzlöchern (22, 22'; 23, 23') vorgesehen sind, wobei der Winkel α zwischen
den Strahlebenen zweier den entsprechenden Einspritzlöchern (22, 22'; 23, 23') zugewiesener
Strahlenpaare vorzugsweise zwischen 25° und 30° beträgt.