[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Sicherheitsvorrichtung zur Verhinderung,
Eindämmung und/oder Bekämpfung von Bränden, Rauchentwicklungen und/oder Gasaustritten
insbesondere in Schächten und Kanälen, wie insbesondere Lüftungs- und Kabelkanälen
und -schächten. Gleichermaßen betrifft die vorliegende Erfindung eine Anordnung mit
einer derartigen Sicherheitsvorrichtung in einem zugeordneten Hohlraum, insbesondere
Lüftungs- und/oder Kabelkanal und/oder -schacht. Des weiteren betrifft die vorliegende
Erfindung ein Sicherheitsverfahren insbesondere zur Prävention, Eindämmung bzw. Bekämpfung
von Bränden, Rauchentwicklungen und/oder Gasaustritten insbesondere in Schächten und
Kanälen, wie z. B. Lüftungs- und/oder Kabelkanälen bzw. -schächten. Weiterhin betrifft
die vorliegende Erfindung die Verwendung von Schaummitteln zur Erzeugung von Schäumen
zwecks Abdichten bzw. Verschließen von Schächten und Kanälen im Fall eines Brandes,
von Rauchentwicklung oder eines Gasaustritts.
[0002] Bei Bränden jeder Art entstehen neben der Hitze auch mehr oder weniger giftige Dämpfe.
Flammen und Hitze werden durch Decken und Wände in den Gebäuden eine gewisse Zeit
abgehalten, während sich die Dämpfe durch Lüftungs-, Kabelkanäle und -schächte ungleich
schneller ausbreiten. Sind die Kanäle dann noch senkrecht verlegt, kann es zum sogenannten
Kamineffekt kommen, d. h. ein Brand breitet sich immer schneller aus. Die dadurch
entstehenden Dämpfe oder Gase können teilweise geruchs- und geschmacklos sein, so
daß ihr Vorhandensein nicht oder zu spät bemerkt wird. Als Beispiel aus der Vergangenheit
kann der Brand des Düsseldorfer Flughafens im Jahr 1996 angeführt werden. Gleiches
trifft auf die Überwachung von Gasen zu. Bei einem ungewollten Freisetzen von Gasen,
z. B. durch Lecks in Leitungen oder undichte Ventile, können sich die Gase in kürzester
Zeit in einem Gebäude ausbreiten.
[0003] Zur Erkennung von Bränden und Gasaustritten werden heute eine Reihe komplexer Meldesysteme
eingesetzt, die im Falle des Erkennens einer Gefahr Alarm auslösen und gegebenenfalls
vorhandene Sicherheitsvorrichtungen betätigen. Diese Systeme sind im allgemeinen sehr
kostspielig und sehr aufwendig zu installieren.
[0004] Gemäß dem Stand der Technik werden im allgemeinen fest installierte Sicherheitsvorrichtungen
verwendet. Bekannt sind unter anderem Sprinkleranlagen, automatisch schließende Schutztüren,
-klappen und -deckel und automatisch öffenbare Rauchabzugsklappen und Wärmeabzugsanlagen,
die alle mit einer entsprechenden Erfassungseinheit verbunden sein können.
[0005] Die Erfassung (Detektion) von Bränden, Rauch und/oder Gas kann dabei auf unterschiedliche
Art und Weise erfolgen. Eine Vielzahl von Bränden, Rauchentwicklungen oder Gasaustritten
wird zunächst von Menschen wahrgenommen: Durch die Verwendung von Druckknopfmeldern
oder (Not-)Telefonen wird dies entweder direkt an eine Sicherheitsvorrichtung, wie
z. B. eine Sprinkleranlage, oder an eine Brandmeldezentrale weitergegeben, von der
aus die Koordination der unterschiedlichen Maßnahmen zur Bekämpfung des Brandes, Rauches
und/oder Gases erfolgt. Zusätzlich oder alternativ werden heutzutage zunehmend automatisch
arbeitende Erfassungs- und Meldesysteme (Detektoren) verwendet: Hierbei handelt es
sich insbesondere um elektronische Brand-, Rauch- und/oder Gasmelder (Detektoren),
die auf bestimmte Erscheinungen eines beginnenden Brandes, einer Rauchentwicklung
oder eines Gasaustritts, z. B. auf Strahlung oder Wärme, reagieren und dieses selbständig
an eine Sicherheitsvorrichtung oder Brandmeldezentrale signalisieren. Mit Hilfe dieser
Detektoren ist somit ein frühzeitiges Erfassen von Bränden, Rauch und/oder von Gasen
möglich. Hierbei unterscheidet man im allgemeinen optische Rauch- und Gasmelder und
solche, die nach dem Ionisationsprinzip arbeiten. Optische Rauch- und/oder Gasmelder
arbeiten nach dem Streulichtprinzip, dem sogenannten Tyndall-Effekt, wobei ein Lichtstrahl
beim Durchgang durch ein trübes Medium (z. B. Rauch) infolge von Streuung von der
Seite sichtbar wird; Messungen der Extinktion des durchgelassenen Lichts oder der
Intensität und Polarisation des Streulichts liefern Informationen über Größe und Dichte
der streuenden Teilchen. Ionisationsmelder dagegen messen den Ionisationsstrom und
Widerstand in einer Meßkammer und einer abgeschlossenen Vergleichskammer. Eine elektronische
Schaltung wertet die Widerstandsänderung zwischen beiden Kammern aus und signalisiert
bei Überschreiten eines Schwellenwertes Alarm.
[0006] Mit der zuvor beschriebenen Erfassungseinheiten können dann die zuvor genannten und
im folgenden noch näher beschriebenen Sicherheitssysteme, so z. B. Sprinkleranlagen,
Rauch- und Wärmeabzugsanlagen (RWA-Anlagen), Rauchabzugsklappen und -türen, automatisch
schließenden Schutztüren, -klappen oder -deckel und dergleichen, verbunden sein.
[0007] Eine Sprinkleranlage besteht im allgemeinen aus Druckwasserleitungen, die vorzugsweise
in der Decke von Räumen eingebaut und mit einer Art "Wasserbrausen" versehen sind.
Im Brandfall können die Brausen beispielsweise entweder durch ein Ventil oder durch
das Schmelzen eines Weichlots geöffnet werden, so daß dann das Löschmittel, im allgemeinen
Wasser, freigesetzt wird. Sprinkleranlagen verwenden große Mengen an Löschmittel,
insbesondere Wasser. Der Gebrauch von großen Mengen an Wasser kann jedoch zu großen
Schäden an Gebäuden oder Einrichtungen führen, welche die direkten Schäden durch Brand,
Rauch- oder Gasentwicklung um ein Vielfaches übersteigen (z. B. bei elektronischen
Anlagen wie EDV-Anlagen etc.).
[0008] Rauch- und Wärmeabzugsanlagen (RWA-Anlagen) werden häufig als Brandund Rauchschutzmaßnahmen
verwendet. Sie dienen der Brand- und Rauchlüftung und haben die Aufgabe, Rauch und
Wärme aus dem brennenden oder mit Gas gefüllten Gebäude abzuführen. Durch die RWA-Anlagen
wird die Ausbreitung von Brand und Rauch verzögert, so daß bereits vor dem Eintreffen
der Feuerwehr die Vorraussetzungen für die Rettung von Menschenleben geschaffen werden
und eine wirksame und gezielte Brand- und Rauchbekämpfung möglich ist. RWA-Anlagen
werden vorzugsweise in großen Treppenhäusern oder große Schächten verwendet. Allerdings
ist die Verwendung von RWA-Anlagen recht kostspielig und muß je nach Gebäudeart an
den baulichen Möglichkeiten geprüft und angepaßt werden; insbesondere ein nachträglicher
Einbau in bestehende, zum Teil ältere Gebäude, ist häufig nicht möglich. Auch führen
RWA-Anlagen keinesfalls zu einer direkten Bekämpfung von Bränden, da weder die Sauerstoffzufuhr
gehemmt noch das Feuer durch Löschmittel bekämpft wird.
[0009] Gemäß dem Stand der Technik werden auch Rauchabzugsklappen und -türen verwendet.
Hierunter versteht man geschlossene Absperrungen in Kanälen und Schächten. Kommt es
zu einem Brand, zu einer Rauchbildung oder zu einem Gasaustritt, so können diese geschlossenen
Absperrungen, vorzugsweise aufgrund eines elektrischen Signals, geöffnet werden, damit,
analog zu den bereits erwähnten RWA-Anlagen, eine Entfernung von Rauch und Gasen möglich
ist. Mit Hilfe dieser Klappen und/oder Türen gelingt es allerdings keinesfalls, den
zum Brandfortgang notwendigen Sauerstoff zu entziehen oder das Freisetzen von gegebenenfalls
giftigen Gasen und ein Übergreifen auf andere Gebäudeteile zu vermeiden. Vielmehr
werden im Gebäude freigesetzte, gegebenenfalls toxische Substanzen in die direkte
Umgebung freigesetzt.
[0010] Durch die Verwendung von automatisch schließenden Schutztüren, -klappen oder -deckeln
kann eine Verbreitung von Brand, Rauch oder Gas in andere Gebäude- oder Einrichtungsteile
verhindert werden. Im Fall eines Brandes, einer Rauch- und/oder Gasentwicklung erfolgt
deren Erfassung mit den zuvor beschriebenen Detektoren. Das Signal wird vom Detektor
an die Schutztüren, -klappen oder -deckel weitergegeben, die daraufhin die Kanäle
oder Schächte verschließen. An allen Kanälen und Schächten müssen daher entsprechend
umfangreiche bauliche Vorkehrungen getroffen werden. Hierbei handelt es sich um eine
zwar relativ effektive Sicherheitsvorrichtung, die aber gleichzeitig eines hohen finanziellen
Investitionsumfangs bedarf. Insbesondere ein Nachrüsten in bereits vorhandene Gebäude
ist nur schwer realisierbar.
[0011] Die zuvor beschriebenen Methoden und Vorrichtungen des Standes der Technik haben
alle den entscheidenden Nachteil, daß ihre Durchführung bzw. Installation sehr aufwendig
und kostspielig ist und eine nachträgliche Ausrüstung nicht ohne weiteres möglich.
[0012] Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, eine Sicherheitsvorrichtung
zur Verhinderung, Eindämmung oder Bekämpfung von Bränden, Rauchentwicklungen, Gasaustritten
und dergleichen bereitzustellen. Dabei soll die erfindungsgemäße Sicherheitsvorrichtung
insbesondere in Hohlräumen, wie Lüftungs- bzw. Kabelkanälen oder -schächten, verwendet
werden können.
[0013] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit eine Sicherheitsvorrichtung mit einer
Abgabevorrichtung, die ein Schaummittel enthält, das in einem zugeordneten Hohlraum
abgebbar ist, wobei mittels des Schaummittels ein Schaum im Hohlraum erzeugbar ist.
[0014] Die erfindungsgemäße Sicherheitsvorrichtung ist vorzugsweise mit einem Eingang für
ein Rauch- und/oder Brandmelde- und/oder Gasmeldesignal ausgestattet. Erkennt ein
Melder eine Gefahr, insbesondere einen Brand, eine Rauchentwicklung oder einen Gasaustritt,
so wird gegebenenfalls neben dem örtlichen Alarm gleichzeitig diese Information über
den Eingang an die Sicherheitsvorrichtung gegeben. Die Detektion von Bränden, Rauch
oder Gasen kann dabei, beispielsweise wie im zuvor beschriebenen Stand der Technik
beschrieben, auf unterschiedliche Art und Weise erfolgen. Hierbei können die beschriebenen
Melde-, Erfassungs- bzw. Detektionssysteme verwendet werden.
[0015] Bei Vorliegen eines Meldesignals, insbesondere aufgrund von Bränden und/oder von
Rauchentwicklungen und/oder von Gasaustritten, erzeugt die erfindungsgemäße Sicherheitsvorrichtung
im Hohlraum einen Schaum. Je nach Anordnung der Sicherheitsvorrichtung im Hohlraum
werden entweder die Öffnungen, insbesondere die Aus- und/oder Eingänge des Hohlraums,
durch den Schaum ausgefüllt und/oder verschlossen oder aber der Querschnitt des Hohlraums
durch den Schaum ausgefüllt. Ist eine Anordnung der Sicherheitsvorrichtung an einer
Öffnung, insbesondere Ein- oder Ausgang des Hohlraums vorgesehen, so verschließt der
"Stopfen" aus Schaum vorzugsweise diese Öffnung des Hohlraums. Befindet sich die Sicherheitsvorrichtung
dagegen in der räumlichen Mitte des Hohlraums, so wird der Querschnitt durch einen
"Stopfen" aus Schaum ausgefüllt bzw. verschlossen.
[0016] Der durch die erfindungsgemäße Sicherheitsvorrichtung bereitgestellte Schaum sollte
den Hohlraum weitgehend luftdicht und/oder gasdicht verschließen. Der durch den Schaum
gebildete "Stopfen" verhindert somit weitgehend eine Gas- und/oder Luftströmung bzw.
Konvektion im Hohlraum durch Abdichten. Dadurch wird eine Konvektion von Gasen und/oder
Luft weitgehend ausgeschlossen, wobei aber ein Durchdringen des "Stopfens" aus Schaum
durch Gas und/oder Luft, z. B. aufgrund von Diffusion, nicht ausgeschlossen sein muß.
Dennoch kann einem möglichen Brand eine ausreichende Sauerstoffversorgung entzogen
werden, so daß es in aller Regel zum Erlöschen des Brandes kommt. Durch die erfindungsgemäße
Sicherheitsvorrichtung kann somit der sogenannte Kamineffekt im Brandfall effizient
verhindert werden.
[0017] Unter einem Hohlraum wird erfindungsgemäß insbesondere Kabel- und/oder Lüftungskanäle
und/oder -schächte verstanden.
[0018] Der Schaum der erfindungsgemäßen Sicherheitsvorrichtung kann den Hohlraum, insbesondere
Lüftungs- und/oder Kabelkanal und/oder -schacht, entweder direkt bzw. unmittelbar
oder aber indirekt bzw. mittelbar, insbesondere über Verschlußsysteme, wie Klappen,
Deckel und/oder Airbags, verschließen. Bei Hohlräumen mit geringem Querschnitt ist
ein einfaches Verschließen des Hohlraums direkt durch einen vom Schaum gebildeten
"Stopfen" möglich. Bei Kanälen und Schächten, die einen größeren Querschnitt aufweisen,
z. B. bei Fahrstuhlschächten, können z. B. von mehreren Seitenwänden zunächst Luftoder
Gassäcke, ähnlich wie Airbags in Kraftfahrzeugen, aufgeblasen werden. Auf diese Luft-
oder Gassäcke kann dann aus größeren Behältnissen die entsprechend benötigte Menge
an Schaum aufgebracht werden, was dann zum Verschließen der Hohlräume führt. Als Gas
für das Aufblasen der Säcke kann jedes Gas, vorzugsweise nichtbrennbares und nichttoxisches
Gas, verwendet werden (z. B. Stickstoff, Edelgase etc.). Damit werden diese Hohlräume
indirekt bzw. mittelbar durch den Schaum verschlossen.
[0019] Bei der erfindungsgemäßen Sicherheitsvorrichtung kann die Erfassung (Detektion) des
Brandes und/oder Rauches und/oder Gases dezentral oder zentral, insbesondere lokal
am Ort der Sicherheitsvorrichtung, oder aber auch räumlich getrennt davon erfolgen.
Erfolgt die Detektion z. B. dezentral, so kann ein Brand-, Rauch- und/oder Gasmelder
(Detektor) an oder in der direkten Umgebung der Sicherheitsvorrichtung, d. h. im Kanal
oder Schacht, angebracht sein. Kommt es nun im Hohlraum zu einer Detektion von einem
Brand, einer Rauch- und/oder einer Gasentwicklung, so wird der Schaum freigesetzt
und verschließt den Kanal oder Schacht durch einen "Stopfen". Situationsgemäß ist
auch eine zentrale, d. h. eine von der Sicherheitsvorrichtung räumlich getrennte Anordnung
des Detektors möglich. Damit ist eine Überwachung von besonders gefährdeten Gebäudeteilen,
insbesondere von Gasflaschenlagern, Lösemittellagern und EDV-Räumen, möglich. Gegebenenfalls
kann eine Überwachung des Detektors und der Sicherheitsvorrichtung über eine Meldezentrale
erfolgen, von wo aus auch ein Auslösen der Sicherheitsvorrichtung erfolgen kann.
[0020] Die Detektion bzw. Erfassung von Bränden, Rauch oder Gasen kann wie beim zuvor beschriebenen
Stand der Technik auf unterschiedliche Art und Weise erfolgen. Bei der erfindungsgemäßen
Sicherheitsvorrichtung kann das Meldesignal z. B. mit Hilfe eines Rauch- und/oder
Brand- und/oder Gasmelders entweder automatisch oder manuell ausgelöst werden. Somit
können die bereits erwähnten manuell auslösbaren Meldesysteme, wie z. B. Druckknöpfe
oder (Not-)Telefone, oder aber auch automatische Detektoren, wie z. B. optisch arbeitende
Meldesysteme oder Ionisationsmelder, verwendet werden.
[0021] Die Abgabeeinheit der erfindungsgemäßen Sicherheitsvorrichtung kann beispielsweise
als eine Sprayvorrichtung ausgebildet sein. Unter einer Sprayvorrichtung versteht
man eine Einheit aus einem Vorratsgefäß, gegebenenfalls einem Ventil und einer Sprüheinheit.
In dem Vorratsgefäß befindet sich ein Schaummittel, das insbesondere unter dem Druck
eines Treibgases stehen kann. Beim Betätigen z. B. des Ventils wird das Schaummittel
durch ein Treibmittel abgegeben und aufgeschäumt. Weist die Sicherheitsvorrichtung
eine Verwendungsmöglichkeit für eine handelsübliche Spraydose, insbesondere "Bauschaumdose",
auf, so erhält man eine besonders kostengünstige Variante. Unter einer "Bauschaumdose"
soll erfindungsgemäß insbesondere eine beispielsweise in Bau- und Heimwerkermärkten
erhältliche Spraydose mit "Bauschaum" verstanden werden. Dieser "Bauschaum" ist ein
Schaum, wie er im gewerblichen und privaten Bau- bzw. Handwerkerbereich zum Ausfüllen
und Verschließen von Hohlräumen verwendet wird. Bei dem "Bauschaum" kann es sich insbesondere
um einen Polyurethanschaum handeln, der als Dicht- und Dämmstoff in unterschiedlichen
Qualitäten und Zusammensetzungen erhältlich ist.
[0022] Bei der erfindungsgemäßen Sicherheitsvorrichtung kann das Schaummittel beispielsweise
mittels eines Treibmittels aufgeschäumt werden, wobei sowohl FCKW-freie Treibmittel,
insbesondere Kohlendioxid und Stickstoff, als auch FCKW-haltige Treibmittel, insbesondere
Trichlorfluormethan, Dichlordifluormethan und 1,2-Dichlortetrafluorethan, verwendet
werden können. Ein besonders im Bereich der "Bauschaumdosen" verwendetes Treibmittel
ist das Trifluormethan, das in Verbindung mit einem Zweikomponentensystem auf Basis
von Polyurethan und einem Vernetzer auf Isocyanatbasis verwendet werden kann.
[0023] Erfindungsgemäß kann der Schaum beispielsweise auch durch die Verwendung einer Treibmittelanlage,
die z. B. aus einem Vorratsgefäß, einem Kompressor und einem Ventil besteht, bereitgestellt
werden. Dieses bietet sich insbesondere zum Schutz von großen Schächten oder Kanälen
an, bei denen eine größere Menge an Schaum benötigt wird, die in zugeordneten Vorratsgefäßen,
wie insbesondere Gasflaschen und Tanks, aufbewahrt wird.
[0024] Der durch das Schaummittel der erfindungsgemäßen Sicherheitsvorrichtung erzeugbare
Schaum sollte, um ein Verschließen der Öffnungen eines Hohlraums, insbesondere Ein-
und/oder Ausgängen, bzw. ein Ausfüllen des Querschnitts eines Hohlraums zu ermöglichen,
zumindest viskos sein. Damit wird ein bedarfsmäßiges Verschließen oder Ausfüllen von
Kanälen oder Schächten ermöglicht, da der Schaum nicht wegfließt, sondern eine Art
"Stopfen" bildet. Erfindungsgemäß kann der Schaum insbesondere ausgewählt sein aus
der Gruppe von Schäumen mit einer dynamischen Viskosität η (20 °C) von mindestens
10
3 Pa • s, insbesondere mindestens 10
4 Pa • s, vorzugsweise mindestens 10
5 Pa • s, besonders bevorzugt mindestens 10
6 Pa • s, ganz besonders bevorzugt mindestens 10
7 Pa • s.
[0025] Ein Verfestigen des Schaums im Hohlraum erfolgt erfindungsgemäß bevorzugt innerhalb
von 60 Minuten, insbesondere innerhalb von 30 Minuten, bevorzugt innerhalb von 15
Minuten und besonders bevorzugt innerhalb von 10 Minuten, um ein gezieltes und ausreichend
schnelles Verschließen von Öffnungen von Hohlräumen, insbesondere Ein- oder Ausgängen,
bzw. ein Ausfüllen des Querschnitts des Hohlraums, insbesondere Lüftungs- bzw. Kabelkanals
und -schachts, zu gewährleisten. Die Schaumverfestigung kann hierbei insbesondere
durch Polymerisation des Schaum(mittel)s bzw. der Schaum(mittel)bestandteile erfolgen.
[0026] Vorzugsweise wird der verwendete Schaum unter Selbstexpansion des Schaummittels,
insbesondere ohne Erzeugung von Sauerstoff, gebildet. Eine Bildung des Schaums unter
Sauerstofferzeugung könnte unter gewissen Umständen zu einer beschleunigten Ausbreitung
eines Brandes oder zu einer Reaktion mit dem austretenden Gas führen und daher dem
erfindungsgemäßen Konzept zuwiderlaufen. Insbesondere sollte bei der Schaumbildung
eine Generierung von explosionsfähigen Gasgemischen vermieden werden.
[0027] Sowohl der verwendete Schaum als auch das Schaummittel sollten insbesondere nichtbrennbar,
zumindest aber schwer entflammbar sein, damit eine effektive Brandprävention und -bekämpfung
möglich ist.
[0028] Das in der erfindungsgemäßen Sicherheitsvorrichtung vorhandene Schaummittel und der
dadurch erzeugte Schaum sind vorzugsweise im Brandfall und/oder bei Gasaustritt nichttoxisch
und/oder setzen im Brandfall und/oder bei Gasaustritt auch keine toxischen Substanzen
durch chemische Reaktion frei.
[0029] Der durch die erfindungsgemäße Sicherheitsvorrichtung bereitstellbare Schaum verbleibt
im wesentlichen bei Temperaturen bis 100 °C, insbesondere bis 150 °C, bevorzugt bis
200 °C und besonders bevorzugt bis 300 °C, im wesentlichen formstabil, so daß ein
bedarfsmäßiges und effizientes Abdichten, Verschließen oder Ausfüllen des Hohlraums
möglich ist. Unter formstabil versteht man erfindungsgemäß insbesondere, daß der "Stopfen"
aus Schaum seine Eigenschaft, den Hohlraum zu verschließen oder auszufüllen, unter
den gegebenen Bedingungen beibehält, während er aber durchaus elastisch kompressibel
ausgebildet sein kann.
[0030] Der in der erfindungsgemäßen Sicherheitsvorrichtung erzeugbare Schaum besteht beispielsweise
mindestens aus einem organischen Polymer. Dabei kann der mittels des Schaummittels
erzeugbare Schaum insbesondere ausgewählt sein aus der Gruppe von Polyurethan-, Polyolefin-,
insbesondere Polyethylen-, und Silikonschaum. Bei dem Schaummittel kann es sich z.
B. um einen handelsüblichen "Bauschaum", wie zuvor beschrieben, handeln. Durch dessen
Verwendung erhält man eine besonders kostengünstige Variante der erfindungsgemäßen
Sicherheitsvorrichtung. Unter einem "Bauschaum" versteht man vorliegend - wie zuvor
bereits beschrieben - insbesondere einen im Handel erhältlichen Polyurethanschaum,
wie er z. B. zum Dichten und Dämmen im Bau- und Handwerkerbereich verwendet wird.
[0031] Unter einem Schaummittel soll erfindungsgemäß insbesondere ein Ein- oder Zweikomponentensystem,
z. B. auf Basis von Polyurethanen, verstanden werden. Im Fall eines Zweikomponentensystems
besteht dieses vorzugsweise aus einem Vernetzer und einem reaktiven Polymer, wie z.
B. Polyurethan. Der Vernetzer kann z. B. ein Vernetzer auf Isocyanatbasis sein und
kann insbesondere ausgewählt sein aus der Gruppe von aliphatischen, aromatischen und/oder
gemischten Diisocyanaten, wie insbesondere Hexamethylendiisocyanat, 1,4-Phenylendiisocyanat,
4-Methyl-1,3-phenylendiisocyanat, 2-Methyl-1,3-phenylendiisocyanat, Biphenyl-4,4'-ylendiisocyanat,
Diphenylmethan-4,4'-diyldiisocyanat und 1,5-Naphthylendiisocyanat.
[0032] Erfindungsgemäß wird die Sicherheitsvorrichtung einem Hohlraum, insbesondere einem
Lüftungs- und/oder Kabelkanal und/oder -schacht, zugeordnet, d. h. befindet sich hierin.
[0033] Gegenüber den bekannten Sicherheitsvorrichtungen des Standes der Technik weist die
erfindungsgemäße Sicherheitsvorrichtung eine Reihe von Vorteilen auf:
[0034] Durch die erfindungsgemäße Sicherheitsvorrichtung ist ein effektiver Schutz vor einer
Brand-, Rauch- oder Gasausbreitung gewährleistet. Aufgrund ihrer einfachen Konzeption
ist eine Verwendung der Sicherheitsvorrichtung praktisch in jedem Kanal oder Schacht
eines Gebäudes denkbar. Ebenso erhält man durch die einfache und technisch nicht aufwendige
Installation der Sicherheitsvorrichtung eine besonders kostengünstige Variante zur
Verhinderung, Eindämmung und Bekämpfung von Bränden, Rauchentwicklungen und Gasaustritten.
Während bei der Verwendung von Brand- oder Rauchklappen eine große technische Ausstattung
notwendig ist, die das Schließen der Klappen mechanisch steuert, reicht bei der Verwendung
der oben beschriebenen Sicherheitsvorrichtung eine Einheit aus einer Sprühvorrichtung,
einem Gefäß und gegebenenfalls einem Ventil aus. Hierbei handelt es sich um einfache,
bereits bekannte und leicht zu kombinierende Einheiten. Alle einzelnen Elemente der
Sicherheitsvorrichtung sind auf dem Markt erhältlich.
[0035] Aufgrund der einfachen Konzeption kann die Sicherheitsvorrichtung auch ohne große
bauliche Maßnahmen in bestehende Gebäudekomplexe integriert werden. Dagegen sind bei
der Verwendung z. B. von RWA-Anlagen, aber auch bei Verwendung von Brand- und Rauchklappen
bei der Integration in bestehende Gebäude gemäß dem Stand der Technik große bauliche
Veränderungen unumgänglich.
[0036] Im Gegensatz zu den Sicherheitsvorrichtungen des Standes der Technik führt die einfache
Konzeption der Erfindung zu einer sehr preiswerten Alternative für den Verbraucher.
Insbesondere die Verwendung von handelsüblichen Spraydosen ("Bauschaum") eröffnet
dem Verbraucher die Möglichkeit, eine Sicherheitsvorrichtung auch dort zu verwenden,
wo keine Vorschrift deren Verwendung vorsieht und aufgrund dessen der Verbraucher
wegen der damit verbundenen Kosten in aller Regel verzichtet.
[0037] Aufgrund unterschiedlicher Ausgestaltungen kann die erfindungsgemäße Sicherheitsvorrichtung
sowohl in großen wie auch in kleinen Kanälen und Schächten verwendet werden.
[0038] Die erfindungsgemäße Sicherheitsvorrichtung kann mit jedem vorhandenen Detektorsystem
verbunden werden, so daß eine Integration in eine bereits bestehende Sicherheitsvorrichtung
möglich ist.
[0039] Die erfindungsgemäße Sicherheitsvorrichtung kann insbesondere zum Schutz von Gebäudeteilen
und -einrichtungen dienen, in denen ein Löschmittel, insbesondere Wasser, im Fall
eines Brandes einen großen zusätzlichen Schaden anrichten würde. Hier können unter
anderem EDV-Räume genannt werden.
[0040] Weitere Vorteile, Eigenschaften, Aspekte und Merkmale der erfindungsgemäßen Sicherheitsvorrichtung
ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines in der Zeichnung dargestellten,
bevorzugten Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung. Es zeigen:
- Fig.1a
- eine schematische Darstellung einer Sicherheitsvorrichtung gemäß einem bevorzugten
Ausführungsbeispiel der Erfindung vor der Abgabe des Schaummittels bzw. Schaums;
- Fig. 1b
- eine schematische Darstellung einer Sicherheitsvorrichtung gemäß einem bevorzugten
Ausführungsbeispiel der Erfindung während der Abgabe des Schaummittels bzw. Schaums;
- Fig.1c
- eine schematische Darstellung einer Sicherheitsvorrichtung gemäß einem bevorzugten
Ausführungsbeispiel der Erfindung nach der Abgabe des Schaummittels bzw. Schaums.
[0041] Fig. 1a zeigt eine Sicherheitsvorrichtung 1 gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
der Erfindung zur Verhinderung, Eindämmung und Bekämpfung von Bränden, Rauchentwicklungen
und/oder Gasaustritten in einem Lüftungskanal 4. Die Sicherheitsvorrichtung 1 weist
eine Abgabevorrichtung 2 auf, die als Sprayvorrichtung ausgebildet ist. Eine Anbindung
der Sicherheitsvorrichtung 1 an einen Rauch- oder Gasmelder erfolgt über den Eingang
6. In der Sicherheitsvorrichtung 1 ist als Schaummittel 3 z. B. ein Zweikomponentensystem
aus Polyurethan als reaktivem Polymer und einem Isocyanat als Vernetzer, z. B. in
Form eines "Bauschaums", enthalten.
[0042] Fig. 1b zeigt eine Sicherheitsvorrichtung 1 gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
der Erfindung während der Abgabe des Polyurethanschaums 5. Aufgrund eines vorliegenden
Rauch- oder Gasmeldesignals, das die Sicherheitsvorrichtung 1 über deren Eingang 6
von einem Rauch- oder Gasmelder, der im Lüftungskanal 4 unterhalb der Sicherheitsvorrichtung
1 angebracht ist, erhalten hat, wird durch das Schaummittel 3 aus Polyurethan und
Isocyanat der Polyurethanschaum 5 erzeugt, der über die Sprayvorrichtung 2 in den
Lüftungskanal 4 einströmt.
[0043] Fig. 1c zeigt eine erfindungsgemäße Sicherheitsvorrichtung 1 gemäß einem bevorzugten
Ausführungsbeispiel der Erfindung nach der Abgabe des Polyurethanschaums 5. Der Polyurethanschaum
5 verschließt die untere Öffnung des Lüftungskanals 4. Somit wird die im Lüftungskanal
4 unterhalb der Sicherheitsvorrichtung 1 liegende Rauch- oder Gasquelle von dem oberen
Teil des Lüftungskanals 4 abgetrennt. Eine Ausbreitung des Gases über den Lüftungskanal
4 ist unterbunden.
[0044] Bei einer weiteren, nicht dargestellten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Sicherheitsvorrichtung
ist diese Sicherheitsvorrichtung als eine Brandschutzvorrichtung mit einem Eingang
für ein Brandmeldesignal und einer Sprayvorrichtung ausgebildet. Die Brandschutzvorrichtung
beinhaltet ein Schaummittel z. B. aus Polyurethan als reaktivem Polymer und einem
Isocyanat als Vernetzer, das im Fall eines vorliegenden Brandmeldesignals abgegeben
wird und dabei einen Polyurethanschaum erzeugt, der den Kabel- oder Lüftungsschacht
verschließt. Kommt es nun zu einer Branderfassung, so wird der Polyurethanschaum freigesetzt
und verschließt den Kabelschacht durch einen "Stopfen" aus Schaum.
[0045] Weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Anordnung der zuvor beschriebenen,
erfindungsgemäßen Sicherheitsvorrichtung in einem zugeordneten Hohlraum, insbesondere
Lüftungs- und/oder Kabelkanal und/oder -schacht, wobei die Sicherheitsvorrichtung
in dem Hohlraum installiert ist.
[0046] Weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Sicherheitsverfahren nach
Anspruch 9. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Sicherheitsverfahrens
sind Gegenstand der Verfahrensunteransprüche. Die obigen, in bezug auf die erfindungsgemäße
Sicherheitsvorrichtung gemachten Ausführungen gelten in bezug auf das erfindungsgemäße
Sicherheitsverfahren entsprechend.
[0047] "Sicherheitsverfahren" im Sinne der vorliegenden Erfindung meint insbesondere eine
Maßnahme, die auf die Prävention und/oder Bekämpfung von Bränden, Rauch und Gasaustritten
zielt, insbesondere zum Schutz von Menschen und Gebäuden vor Bränden, Brandfolgen
und Gasaustritten. Das erfindungsgemäße Verfahren dient insbesondere zur Vermeidung
und Eindämmung von Bränden oder Rauch- und Gasentwicklungen. In dem erfindungsgemäßen
Sicherheitsverfahren wird bei Vorliegen eines Meldesignals, insbesondere aufgrund
eines Brandes und/oder einer Rauchbildung und/oder eines Gasaustritts, mittels eines
Schaummittels ein Schaum in einem zugeordneten Hohlraum, insbesondere einem Kabel-
und/oder Lüftungskanal und/oder -schacht, erzeugt. Weitere Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen
Sicherheitsverfahrens sind Gegenstand der Ansprüche 30 bis 44. Für weitere Einzelheiten
kann auf die obigen Ausführungen zu der erfindungsgemäßen Sicherheitsvorrichtung verwiesen
werden, die in bezug auf das erfindungsgemäße Verfahren entsprechend gelten.
[0048] Weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung von Schaummitteln
zur Erzeugung von Schäumen, insbesondere von Polyurethan-, Polyolefin- und Silikonschäumen,
zum bedarfsmäßigen und/oder effizienten Abdichten und/oder Verschließen und/oder Ausfüllen
von Hohlräumen, insbesondere zum Verschließen von Lüftungs- und/oder Kabelkanälen
und/oder -schächten, im Brandfall und/oder bei Rauchentwicklung und/oder bei Gasaustritt.
Dabei können erfindungsgemäß die Schaummittel zum direkten bzw. unmittelbaren Verschließen
von zugeordneten Hohlräumen, insbesondere von Lüftungs-, Kabelkanälen oder -schächten,
verwendet werden. Das Verschließen der zugeordneten Hohlräume kann aber beispielsweise
auch indirekt bzw. mittelbar, insbesondere über Verschlußsysteme wie Klappen, Deckel
und/oder Airbags, erfolgen. Für weitere Einzelheiten kann auf die obigen Ausführungen
zu der erfindungsgemäßen Sicherheitsvorrichtung und dem erfindungsgemäßen Sicherheitsverfahren
verwiesen werden, die in bezug auf die erfindungsgemäße Verwendung von Schaummitteln
entsprechend gelten.
[0049] Durch die erfindungsgemäße Verwendung von Schaummitteln kann im Falle eines Brandes
gegebenenfalls auf die Verwendung von Löschmitteln verzichtet werden. Dadurch läßt
sich der Schaden an Gebäuden und Einrichtungen minimieren. Gleichfalls kann ein Brand
bereits in einem frühen Stadium erstickt werden, so daß ein Übergreifen auf andere
Gebäudeteile oder -komplexe vermieden wird. Insbesondere kann im Brandfall effizient
ein sogenannter Kamineffekt verhindert werden.
[0050] Weitere Ausgestaltungen, Abwandlungen und Variationen der vorliegenden Erfindung
sind für den Fachmann beim Lesen der Beschreibung ohne weiteres erkennbar und realisierbar,
ohne daß er dabei den Rahmen der vorliegenden Erfindung verläßt.
1. Sicherheitsvorrichtung (1) mit einer Abgabevorrichtung (2), die ein Schaummittel (3)
enthält, das in einen zugeordneten Hohlraum (4) abgebbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß mittels des Schaummittels (3) ein Schaum (5) im Hohlraum (4) erzeugbar ist.
2. Sicherheitsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sicherheitsvorrichtung (1) mit einem Eingang (6) für ein Rauch- und/oder Brandmelde-
und/oder Gasmeldesignal ausgestattet ist und/oder daß insbesondere im Fall eines vorliegenden
Meldesignals, insbesondere aufgrund eines Brandes und/oder von Rauchentwicklung und/oder
eines Gasaustritts, ein Schaum (5) im Hohlraum (4) erzeugbar ist und/oder daß die
Öffnungen, insbesondere die Aus- und/oder Eingänge des Hohlraumes (4) durch den Schaum
(5) ausfüllbar und/oder verschließbar sind und/oder daß der Querschnitt des Hohlraumes
(4) durch den Schaum (5) ausfiillbar ist und/oder daß der Hohlraum (4) weitgehend
luftdicht und/oder gasdicht durch den Schaum (5) verschließbar ist und/oder daß eine
Konvektion und/oder eine Gas- und/oder Luftströmung im Hohlraum (4) durch das Abdichten
weitgehend verhinderbar ist und/oder daß der Hohlraum (4) ein Lüftungs- und/oder Kabelkanal
und/oder -schacht ist und/oder daß mittels des Schaums (5) der Hohlraum (4) entweder
direkt (unmittelbar) oder aber indirekt (mittelbar), insbesondere über Verschlußsysteme,
wie Klappen, Deckel und/oder Airbags, verschließbar ist.
3. Sicherheitsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Erfassung des Brandes und/oder Rauches und/oder Gases dezentral oder zentral,
insbesondere lokal am Ort der Sicherheitsvorrichtung (1), oder aber auch räumlich
getrennt davon erfolgen kann und/oder daß das Meldesignal mit Hilfe eines Rauch- und/oder
Brand- und/oder Gasmelders, entweder automatisch oder manuell, auslösbar ist.
4. Sicherheitsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Abgabevorrichtung (2) als eine Sprayvorrichtung ausgebildet ist, insbesondere
wobei die Sprayvorrichtung eine Aufnahme für eine handelsübliche Spraydose aufweisen
kann, und/oder daß das Schaummittel (3) insbesondere mittels eines Treibmittels aufschäumbar
ist, wobei FCKW-freie oder FCKW-haltige Treibmittel verwendbar sind, und/oder daß
der Schaum (5) durch eine Treibmittelanlage bereitstellbar ist, insbesondere wobei
die Treibmittelanlage eine Treibgasanlage mit Ventil und Kompressor für Schaum (5)
sein kann, und/oder daß der durch das Schaummittel (3) erzeugbare Schaum (5) zumindest
viskos ist und/oder daß der Schaum (5) innerhalb von 60 Minuten, insbesondere innerhalb
von 30 Minuten, bevorzugt innerhalb von 15 Minuten, besonders bevorzugt innerhalb
von 10 Minuten, insbesondere unter Polymerisation, verfestigbar ist und/oder daß die
Schaumbildung selbstexpandierend, insbesondere ohne Erzeugung von Sauerstoff, erfolgt
und/oder daß das Schaummittel (3) und/oder der Schaum (5) nichtbrennbar, zumindest
aber schwer entflammbar sind und/oder daß das Schaummittel (3) und/oder der Schaum
(5) im Brandfall und/oder bei Gasaustritt nichttoxisch sind und/oder im Brandfall
und/oder bei Gasaustritt keine toxischen Substanzen freisetzen und/oder daß der Schaum
(5) bei Temperaturen bis 100 °C, insbesondere bis 150 °C, bevorzugt bis 200 °C, besonders
bevorzugt bis 300 °C, im wesentlichen formstabil ist.
5. Sicherheitsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaum (5) mindestens ein organisches Polymer umfaßt, insbesondere wobei der
mittels des Schaummittels (3) erzeugbare Schaum (5) ausgewählt sein kann aus der Gruppe
von Polyurethan-, Polyolefin-, insbesondere Polyethylen-, und Silikonschäumen, insbesondere
wobei es sich bei dem Schaum (5) um einen handelsüblichen "Bauschaum" handeln kann,
und/oder daß das Schaummittel (3) ein Ein- oder Zweikomponentensystem ist und insbesondere
ausgewählt ist aus der Gruppe von Ein- und Zweikomponentensystemen auf Basis von Polyurethanen,
insbesondere wobei im Fall eines Zweikomponentensystems das Zweikomponentensystem
aus Vernetzer und reaktivem Polymer wie Polyurethan besteht, insbesondere wobei der
Vernetzer ein Vernetzer auf Isocyanatbasis ist und insbesondere ausgewählt sein kann
aus der Gruppe von aliphatischen, aromatischen und/oder gemischten Diisocyanaten,
wie insbesondere Hexamethylendiisocyanat, 1,4-Phenylendiisocyanat, 4-Methyl-1,3-phenylendiisocyanat,
2-Methyl-1,3-phenylendiisocyanat, Biphenyl-4,4'-ylendiisocyanat, Diphenylmethan-4,4'-diyldiisocyanat
und 1,5-Naphthylendiisocyanat.
6. Sicherheitsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie einem Hohlraum (4) zugeordnet ist.
7. Anordnung, umfassend eine Sicherheitsvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis
6 und einen Hohlraum (4), insbesondere einen Lüftungs-und/oder Kabelkanal und/oder
-schacht.
8. Anordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Sicherheitsvorrichtung (1) in dem Hohlraum (4) installiert ist.
9. Sicherheitsverfahren, insbesondere zur Verhinderung, Eindämmung und/oder Bekämpfung
von Bränden, Rauchentwicklungen und/oder Gasaustritten insbesondere in Schächten und
Kanälen, wie insbesondere Lüftungs- und Kabelkanälen und -schächten, dadurch gekennzeichnet, daß bei Vorliegen eines Meldesignals, insbesondere aufgrund eines Brandes und/oder einer
Rauchbildung und/oder eines Gasaustritts, mittels des Schaummittels (3) ein Schaum
(5) im Hohlraum (4) erzeugt wird.
10. Sicherheitsverfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungen, insbesondere die Aus- und/oder Eingänge des Hohlraumes (4), durch
den Schaum (5) ausgefüllt und/oder verschlossen werden und/oder daß der Querschnitt
des Hohlraumes (4) durch den Schaum (5) ausgefüllt wird und/oder daß die Erfassung
des Brandes und/oder Rauches und/oder Gases dezentral oder zentral, insbesondere lokal
am Ort der Sicherheitsvorrichtung (1), oder aber auch räumlich getrennt davon erfolgt
und/oder daß das Meldesignal mit Hilfe eines Brand- und/oder Rauchund/oder Gasaustrittmelders,
entweder automatisch oder manuell, ausgelöst wird.
11. Sicherheitsverfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaum (5) mit Hilfe einer Sprayvorrichtung erzeugt wird, insbesondere wobei
die Sprayvorrichtung eine Aufnahme für eine handelsübliche Spraydose aufweisen kann,
und/oder daß das Schaummittel (3) mittels eines Treibmittels aufgeschäumt wird, wobei
FCKW-freie oder FCKW-haltige Treibmittel verwendet werden, insbesondere wobei der
Schaum (5) durch eine Treibmittelanlage bereitgestellt werden kann, insbesondere wobei
die Treibmittelanlage ein Ventil und einen Kompressor für Schaum (5) besitzen kann,
und/oder daß der Schaum (3) Lüftungs- und/oder Kabelkanäle und/oder -schächte verschließt,
insbesondere wobei das Schaummittel (3) entweder direkt (unmittelbar) oder aber indirekt
(mittelbar), insbesondere über Verschlußsysteme, wie Klappen, Deckel und/oder Airbags,
Lüftungs- und/oder Kabelkanäle und/oder -schächte, verschließen kann.
12. Sicherheitsverfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaum (5) aus mindestens einem organischen Polymer umfaßt, insbesondere wobei
der mittels des Schaummittels (3) erzeugte Schaum (5) ausgewählt sein kann aus der
Gruppe von Polyurethan-, Polyolefin-, insbesondere Polyethylenschäumen, und Silikonschäumen,
insbesondere wobei es sich bei dem Schaum (5) um einen handelsüblichen "Bauschaum"
handeln kann, und/oder daß das Schaummittel (3) ein Ein- oder Zweikomponentensystem
ist und insbesondere ausgewählt ist aus der Gruppe von Ein- und Zweikomponentensystemen
auf Basis von Polyurethanen, insbesondere wobei im Fall eines Zweikomponentensystems
das Zweikomponentensystem aus Vernetzer und reaktivem Polymer wie Polyurethan besteht,
insbesondere wobei der Vernetzer ein Vernetzer auf Isocyanatbasis ist und insbesondere
ausgewählt ist aus der Gruppe von aliphatischen, aromatischen und/oder gemischten
Diisocyanaten, wie insbesondere Hexamethylendiisocyanat, 1,4-Phenylendiisocyanat,
4-Methyl-1,3-phenylendiisocyanat, 2-Methyl-1,3-phenylendiisocyanat, Biphenyl-4,4'-ylendiisocyanat,
Diphenylmethan-4,4'-diyldiisocyanat und 1,5-Naphthylendiisocyanat.
13. Sicherheitsverfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Sicherheitsvorrichtung (1) einem Hohlraum (4) zugeordnet ist.
14. Verwendung von Schaummitteln (3) zur Erzeugung von Schäumen (5), insbesondere von
Polyurethan-, Polyolefin- und Silikonschäumen, zum bedarfsmäßigen und/oder effizienten
Abdichten und/oder Verschließen und/oder Ausfüllen von Hohlräumen (4) im Brandfall
und/oder bei Gasaustritt.
15. Verwendung nach Anspruch 15 zum Verschließen von Lüftungsund/oder Kabelkanälen und/oder
-schächten und/oder zum direkten (unmittelbaren) Verschließen oder aber indirekten
(mittelbaren) Verschließen, insbesondere über Verschlußsysteme wie Klappen, Deckel
und/oder Airbags, von Lüftungs- und/oder Kabelkanälen und/oder -schächten.