[0001] Die Erfindung betrifft eine Halteeinrichtung für längliche Sportgeräte, insbesonders
Skier, Snowboards und dgl., in einer Bearbeitungsstation, mit mehreren auf einem Traggerüst
verteilt angeordneten elastisch beweglichen Halteelementen, welche an ihrer dem zu
haltenden Sportgerät zugewendeten Seite ein Befestigungselement für das Sportgerät
aufweisen.
[0002] Einrichtungen der genannten Art sind beispielsweise aus DE 43 21 450 A1 bekannt und
ermöglichen ein sicheres Halten speziell der angesprochenen Wintersportgeräte in sogenannten
Bearbeitungsstationen, wo sie im Service- oder Tuningbetrieb beispielsweise an ihrer
Lauffläche oder an den Seitenkanten geschliffen oder auf andere geeignete Weise bearbeitet
werden. Als eigentliche Befestigungselemente dienen beispielsweise Saugplatten, die
nach dem Anlegen an die Oberfläche des zu haltenden Gerätes unter Unterdruck darauf
haften. Als Halteelemente werden pneumatische Zylinder verwendet, die unter entsprechendem
Druck bzw. Unterdruck ein Halten des zu bearbeitenden Gerätes in einer Bearbeitungsebene
bei gleichzeitiger Möglichkeit einer gewissen elastischen Bewegung senkrecht zu dieser
Ebene erlauben, womit beispielsweise im Zusammenhang mit der Laufflächenbearbeitung
eines Skis ein gewisses Ausweichen desselben relativ zu einem gegen die zu schleifende
Fläche gedrückten Schleifstein möglich ist.
[0003] Nachteilig bei der angesprochenen bekannten Ausführung derartiger Halteeinrichtungen
ist insbesonders der Umstand, daß es an den den Angriffstellen der Halteelemente gegenüberliegenden,
zu bearbeitenden Oberflächenbereichen beispielsweise eines an seiner Lauffläche zu
schleifenden Skis immer wieder zu gegenüber der Umgebung verstärktem Schleifabtrag
kommt, was unregelmäßig bearbeitete Laufflächen bzw. nach mehrfachem Laufflächenschleifen
oft ein Durchschleifen an diesen Stellen ergibt.
[0004] Die vorliegende Erfindung stellt sich die Aufgabe, die erwähnten Nachteile der bekannten
Einrichtungen zu vermeiden und insbesonders mit einfachen Maßnahmen sicherzustellen,
daß eine gleichmäßige Oberflächenbearbeitung am zu haltenden Sportgerät möglich wird.
[0005] Die Erfindung geht von der Überlegung aus, daß die bis jetzt zur Ermöglichung einer
elastischen Beweglichkeit der Befestigungselemente verwendeten pneumatischen Zylinder
zusammen mit den daran begrenzt verschwenkbar angeordneten Befestigungselementen (Unterdruckplatten
oder dergleichen) im wesentlichen nur eine elastische Bewegung des zu bearbeitenden
bzw. zu haltenden Sportgerätes in Richtung der Zylinderachse zulassen. Darüber hinaus
wird die federnde axiale Beweglichkeit der Kolbenstange des Pneumatikzylinders bei
seitlich darauf einwirkenden Kräften (wie etwa während eines Schleifdurchlaufs eines
Skis in einer Bearbeitungsmaschine) stark beeinträchtigt und funktioniert je nach
Zylinderausführung während einer derartigen Belastung überhaupt nur ruckartig oder
gar nicht, was zu den erwähnten Schleifproblemen führen kann. Davon ausgehend löst
die vorliegende Erfindung die gestellte Aufgabe dadurch, daß jedes Halteelement ein
allseits elastisches Federelement aufweist, das auf einer Seite mit dem Traggerüst
in Verbindung steht und auf einer gegenüberliegenden Seite das Befestigungselement
für das Sportgerät trägt. Durch die damit ermöglichten allseitig elastischen Bewegungen
im Bereich des Befestigungselementes für das Sportgerät kann nun beispielsweise ein
zu schleifender Ski insgesamt sehr gleichmäßig und ohne die Gefahr eines Durchschleifens
an den Haltebereichen bearbeitet werden.
[0006] Die Federelemente sind in bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung von elastischen
Gummi- oder Kunststoffelementen gebildet, welche vorzugsweise weiters durch ihren
konstruktiven Aufbau und/oder die Materialwahl mit auf die lokalen Anforderungen zugeschnittener
Bewegungs- bzw. Federcharakteristik ausgebildet sind. Diese Elemente können nach einer
weiters bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung auch zumindest teilweise hohl und
mit Anschlüssen für, vorzugsweise kontrolliert gesteuert zu- bzw. abführbares Druckmedium,
vorzugsweise Druckluft- bzw. Unterdruckanschlüssen, versehen sein. Derartige Elemente
arbeiten auch bei seitlicher Beanspruchung praktisch reibungsfrei und ermöglichen
damit ein ungestörtes bedarfsweises Ausweichen des Befestigungselementes bzw. des
damit gehaltenen Oberflächenbereichs eines zu bearbeitenden Gerätes und sind darüber
hinaus relativ einfach und kostengünstig aufgebaut bzw. zu montieren und auch zu warten.
[0007] Dabei kann in besonders bevorzugter weiterer Ausbildung der Erfindung auch vorgesehen
sein, daß die Befestigungselemente senkrecht zur Oberfläche des zu haltenden Gerätes
eine deutlich größere elastische Bewegungsfreiheit als parallel zu dieser Oberfläche
aufweisen, indem die Federelemente und/oder die Halteelemente insgesamt unsymmetrisch
ausgebildet und entsprechend auf dem Traggerüst angeordnet sind. All diese Maßnahmen
erlauben beispielsweise im Zusammenhang mit Skiern eine speziell auf die jeweils vorliegende
Biegecharakteristik abgestellte Fixierung, wobei beispielsweise im Schaufelbereich
mit anderen Bewegungs- bzw. Federcharakteristiken der dort eingesetzten Federelemente
gearbeitet werden kann als im wesentlich steiferen Mittelbereich des Skis. Auch können
beispielsweise an ein und derselben Bearbeitungsmaschine für verschiedene zu bearbeitende
Sportgeräte speziell darauf abgestimmte Halte- und/oder Federelemente eingesetzt werden,
was etwa im Zusammenhang mit der Bearbeitung von Skiern einerseits und Snowboards
oder dergleichen andererseits sehr interessant ist. Durch die angesprochene unsymmetrische
Ausbildung der Feder- und/oder Halteelemente wird eine in Längsrichtung und seitlich
dazu relativ starre Führung des zu bearbeitenden Sportgerätes möglich, obwohl die
sonstige Bewegungsfreiheit im wesentlichen nicht eingeschränkt wird.
[0008] Die Erfindung wird im folgenden noch anhand der in Zeichnung schematisch dargestellten
Ausführungsbeispiele näher erläutert. Fig. 1 zeigt einen Ausschnitt aus einer Bearbeitungsstation
für Skier mit einer Halteeinrichtung nach dem Stande der Technik; Fig. 2 zeigt eines
der Halteelemente gemäß Fig. 1 in vergrößerter Detaildarstellung; Fig. 3 zeigt eine
beispielhafte Ausführung eines Halteelementes einer erfindungsgemäßen Halteeinrichtung
in einer im wesentlichen Fig. 2 entsprechenden Darstellung und Fig. 4 zeigt ein anderes
Ausführungsbeispiel der Erfindung in schematischer Darstellung.
[0009] Die in Fig. 1 dargestellte Halteeinrichtung 1 für einen in einer Bearbeitungsstation
2 zu bearbeitenden Ski 3 ist mittels Rollen 4 in Längsrichtung einer Schiene 5 verfahrbar,
wobei der entsprechende Antrieb hier nicht dargestellt ist. An der Bearbeitungsstation
ist um eine Achse 6 schwenkbar ein Schleifstein 7 samt Antrieb 8 angeordnet, wobei
mittels eines pneumatischen Zylinders 9 eine elastische Andrückkraft aufgebracht wird,
welche den Schleifstein 7 von unten her gegen die Lauffläche 10 des zu bearbeitenden
Skis 3 drückt.
[0010] Auf einem Traggerüst 11 der Halteeinrichtung 1 sind in Längsrichtung des Skis 3 verteilt
mehrere Halteelemente 12 angeordnet, welche an ihrer dem zu haltenden Ski 3 zugewendeten
Seite je ein Befestigungselement 13 für den Ski 3 aufweisen (siehe dazu auch Fig.
2). Jedes der Halteelemente 12 ist hier auf einer gemeinsamen Befestigungsplatte 14
mit einem Fixierelement 15 (beispielsweise ein Spannzylinder) angeordnet und relativ
zum Traggerüst verstell- und fixierbar, womit beispielsweise verschiedene Skilängen
sicher gehalten werden können. Das Befestigungselement 13 ist hier als Saugplatte
(beispielsweise aus Gummi oder Kunststoff) ausgebildet, die nach dem Anlegen an die
Oberfläche des zu haltenden Skis 3 unter Unterdruck darauf haftet - die entsprechende
Anschlüsse, Steuerelemente und dergleichen für diese Saugplatte sind nicht dargestellt.
Aus Fig. 2 zu ersehen ist ein Schwenkgelenk 16 für die Befestigung des Befestigungselementes
13 relativ zum Halteelement 12 bzw. zur Kolbenstange 17 des hier als Halteelement
verwendeten pneumatischen Zylinders 18, welcher selbst mittels Schrauben 19 starr
auf der Befestigungsplatte 14 fixiert ist.
[0011] Die pneumatischen Zylinder 18 sind im Schleifbetrieb entweder voll ausgefahren oder
in einer Mittelstellung und entsprechend druck- (bzw. auch unterdruck-) beaufschlagt,
was eine gewisse elastische Ausgleichsbewegung des Befestigungselementes 13 in Richtung
der Achse 20 erlaubt - größere Ausgleichsbewegungen (um beispielsweise der Durchbiegung
des Skis mit der Schleifscheibe 7 folgen zu können) sind auf Seite des Schleifsteins
7 zufolge von dessen Schwenklagerung um die Achse 6 möglich.
[0012] Nur der Vollständigkeit halber ist hier noch auf einen mittleren Andrückzylinder
21 am Traggerüst 11 der Halteeinrichtung 1 zu verweisen, mittels welchem der Ski 3
wie dargestellt im Mittelbereich nach unten gedrückt werden kann, was die Bearbeitungsebene
vergleichmäßigt.
[0013] Zum Schleifen der Lauffläche 10 des Skis 3 wird die Halteeinrichtung 1 samt Ski 3
auf der Schiene 5 verschoben, wobei leicht einsichtig ist, daß durch die seitliche
Verschiebung (in Längsrichtung des Skis 3) seitliche Kräfte über die Befestigungselemente
13 in die Kolbenstange 17 der pneumatischen Zylinder 18 eingeleitet werden, die damit
an den Durchführungen und Abdichtungen der Kolbenstange 17 erhöhte Reibung bedingen,
was die elastische Beweglichkeit der Befestigungselemente 13 in Richtung der Achse
20 behindert (entweder ruckend macht oder vorübergehend überhaupt blockiert). Dies
bedeutet, daß dabei dann unterschiedliche Andrückkräfte am Schleifstein 7 vorliegen,
was naturgemäß auch zu einem unregelmäßigen Schleifen der Oberfläche mit verstärktem
Abtrag im Bereich der (teilweise starr bleibenden) Halteelemente 12 mit sich bringt.
[0014] Um die angesprochenen Nachteile der Ausführung nach dem Stande der Technik (Fig.
1 und 2) zu vermeiden, ist gemäß der Erfindung vorgesehen, daß die Halteelemente 12
(siehe nun Fig. 3 und 4) allseitig elastische Bewegungen ihrer dem Befestigungselement
13 zugewandten Seite erlaubende elastische Federelemente 22 im Kraftfluß zwischen
Ihrer Befestigung am Traggerüst (11 in Fig. 1) und dem Befestigungselement 13 für
das zu haltende Sportgerät (beispielsweise den zu bearbeitenden Ski 3) aufweisen.
Auf diese Weise können die oben angesprochenen, seitlich auf die Befestigungselemente
13 einwirkenden Kräfte zu keiner nennenswerten Behinderung des elastischen Ein- und
Ausfederns der Halteelemente 12 führen, sodaß nun beispielsweise ein zu schleifender
Ski 3 insgesamt sehr gleichmäßig und ohne die Gefahr eines Durchschleifens an den
Haltebereichen bearbeitet werden kann.
[0015] Die Federelemente 22 sind von elastischen Gummi- oder Kunststoffelementen 23 gebildet,
und können auch zumindest teilweise hohl und mit hier nicht dargestellten Anschlüssen
für, vorzugsweise kontrolliert gesteuert zu- bzw. abführbares, Druckmedium, vorzugsweise
Druckluft- bzw. Unterdruckanschlüssen, versehen sein. Durch ihren konstruktiven Aufbau
und/oder die Materialwahl können die Federelemente 23 auf die lokalen Anforderungen
zugeschnittene Bewegungs- bzw. Federcharakteristiken aufweisen. Vorzugsweise ist vorgesehen,
daß die Federelemente 22 und/oder die Halteelemente 12 insgesamt unsymmetrisch ausgebildet
und so auf dem Traggerüst 11 angeordnet sind, daß sich senkrecht zur Oberfläche des
zu haltenden Skis 3 eine deutlich größere elastische Bewegungsfreiheit als parallel
zu dieser Oberfläche ergibt.
[0016] Bei der Ausbildung nach Fig. 3 sind die Elemente 23 durchgezogen im Zustand der maximalen
Komprimierung eingezeichnet - mit strichpunktierter Linie 24 ist der maximal expandierte
Zustand dargestellt, was einen elastischen Hub 25 ergibt, um den das Befestigungselement
13 und damit ein davon gehaltenes Sportgerät in Richtung der Achse 20 elastisch ausweichen
kann.
[0017] In Fig. 4 sind schematisch unterschiedlich große strukturierte Voll-Gummiblöcke bzw.
elastische Kunststoffelemente 23 angedeutet, die eine für verschiedenste Bearbeitungen
günstige, zur Schiene 5 geneigte Fixierung des Skis 3 ermöglicht. Ähnliches könnte
beispielsweise auch durch druckunterstützt mehr oder weniger ausgefahrene hohle Federelemente
realisiert werden.
[0018] Wesentlich für die Zwecke der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung einer
auch bei seitlich auf die Halteelemente 12 wirkenden Kraft vorhandenen elastischen
Beweglichkeit der Befestigungselemente 13 speziell senkrecht zur zu haltenden Oberfläche,
damit für den von unten her elastisch angedrückten Schleifstein 7 über die ganze Skilänge
gleichmäßige Andrückverhältnisse vorliegen.
1. Halteeinrichtung (1) für längliche Sportgeräte, insbesonders Skier (3), Snowboards
und dgl., in einer Bearbeitungsstation (2), mit mehreren auf einem Traggerüst (11)
verteilt angeordneten elastisch beweglichen Halteelementen (12), welche an ihrer dem
zu haltenden Sportgerät (3) zugewendeten Seite ein Befestigungselement (13) für das
Sportgerät (3) aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Halteelement (12) ein allseits elastisches Federelement (22) aufweist, das
auf einer Seite (19) mit dem Traggerüst (11) in Verbindung steht und auf einer gegenüberliegenden
Seite das Befestigungselement (13) für das Sportgerät (3) trägt.
2. Halteeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Federelemente (22) von elastischen Gummi- oder Kunststoffelementen (23) gebildet
und vorzugsweise durch ihren konstruktiven Aufbau und/oder die Materialwahl mit auf
die lokalen Anforderungen zugeschnittener Bewegungs- bzw. Federcharakteristik ausgebildet
sind.
3. Halteeinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gummi- oder Kunststoffelemente (23) zumindest teilweise hohl und unter Bildung
einer Druckkammer mit Anschlüssen für, vorzugsweise kontrolliert gesteuert zu- bzw.
abführbares, Druckmedium, vorzugsweise Druckluft- bzw. Unterdruckanschlüssen, versehen
sind.
4. Halteeinrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungselemente (13) senkrecht zur Oberfläche des zu haltenden Sportgerätes
(3) eine deutlich größere elastische Bewegungsfreiheit als parallel zu dieser Oberfläche
aufweisen.