[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Reinigung der die Bodenfläche
einer Lackierkabine bildenden Gitterroste.
[0002] Beim Aufbringen von Lacken, Grundierungen und ähnlichen organischen Oberflächenbeschichtungsmitteln,
z.B. auf Karosserien in einer Automobil-Fertigungsanlage, werden speziell für diesen
Vorgang ausgerüstete Lackierkabinen verwendet, in welche die zu beschichtenden Gegenstände
eingebracht und nach der Beschichtung wieder herausbewegt werden. Dabei ist es nicht
möglich, den Lack oder das sonstige Beschichtungsmittel vollständig auf die zu beschichtende
Oberfläche aufzubringen, selbst wenn durch elektrostatische Effekte eine Anziehung
der Lackpartikel durch den zu beschichtenden Gegenstand erzeugt wird. Ein erheblicher
Bestandteil des Beschichtungsmittels, der beim Fahrzeug-Lackiervorgang oft als "Overspray"
bezeichnet wird, trifft nicht die zu beschichtende Oberfläche, sondern fällt aufgrund
der Schwerkraft zu Boden. Die Bewegung der Lackpartikel wird in der Lackierkabine
in der Regel durch eine besondere Luftströmung, die durch ein individuell gestaltetes
Strömungsleitsystem erzeugt wird, gesteuert. Dabei ist insbesondere darauf zu achten,
daß keine Schmutzpartikel auf die frisch lackierte Oberfläche treffen. Ein Steuerungssystem
für die Luftströmung in Lackierkabinen ist beispielsweise aus der deutschen Patentanmeldung
DE 199 44 744 A1 bekannt. Die Luft in der Lackierkabine bewegt sich von einem Filter
im Deckenbereich an dem zu lackierenden Gegenstand und den Spritzdüsen zum Aufbringen
des Sprühnebels vorbei zum Boden der Lackierkabine hin, welcher von Gitterrosten gebildet
wird. Unter den Gitterrosten befindet sich eine Auffangfläche, über die während des
Betriebs der Lackierkabine kontinuierlich eine Spülflüssigkeit strömt, auf welche
die Luft aus der Lackierkabine mit den darin enthaltenen Lackpartikeln auftrifft.
Die Lackpartikel setzen sich auf der Spülflüssigkeit ab und werden mit der Spülflüssigkeit
zu einem Flüssigkeitsfilter geleitet.
[0003] Die Spülflüssigkeit besteht teilweise aus Wasser, dem Koagulierungsmittel und gegebenenfalls
Dispersions- oder Suspensionsmittel beigemischt sind.
[0004] Die Koagulierungsmittel fördern das Koagulieren der Lackpartikel in der Flüssigkeit,
wodurch das Ausfiltern der Lackpartikel aus der Spülflüssigkeit ermöglicht wird. Die
Koagulierungsmittel vermeiden in der Regel ebenfalls das Anhaften der in der Flüssigkeit
vorhandenen Lackpartikel an den die Flüssigkeit führenden Elementen. Gegebenenfalls
in der Spülflüssigkeit vorhandene Dispersions- oder Suspensionsmittel bewirken, daß
die Lackpartikel mit der Spülflüssigkeit eine Dispersion oder Suspension bilden und
sich kein schwer entfernbarer Lackschlamm absetzt.
[0005] Geeignete Koagulierungsmittel und Dispergatoren für die Spülflüssigkeit in Lackierkabinen
sind beispielsweise in der DE 42 36 530 A1 und in der DE 199 32 766 A1 beschrieben.
Besondere, als Spülflüssigkeit im Reinigungskreislauf einer Lackierkabine verwendbare
Mischungen werden auch von einigen Herstellern fertig gemischt ausgeliefert. Beispielsweise
vertreibt die Firma Henkel KGaA eine derartige Spülflüssigkeit unter der Bezeichnung
"Stay Clean".
[0006] Zwischen den beiden sich von den Seitenwänden der Lackierkabine in deren Mitte erstreckenden
Auffangflächen, die leicht zur horizontalen Richtung geneigt verlaufen, bildet sich
ein Spalt, Venturi-Spalt genannt, durch welchen die Luft aus der Lackierkabine austreten
kann.
[0007] Die Stäbe der Gitterroste der Lackierkabine werden in der Regel durch 1 bis 2 mm
starke und mehrere Zentimeter hohe Stahlbleche gebildet. Nach einer längeren Betriebszeit
der Lackierkabine, beispielsweise ein oder zwei Arbeitstagen, bildet sich durch den
Lack-Overspray auf den Stäben der Gitterroste der Lackierkabine eine dicke Lackschicht,
welche das ungestörte Hindurchströmen der Luft aus der Lackierkabine behindern kann.
Die Gitterroste müssen aus der Lackierkabine entfernt werden und einem separaten Reinigungsprozeß
zugeführt werden, bei dem die auf den Gitterrosten anhaftenden Lackpartikel gelöst
und abgespült werden. Zum Entfernen der Gitterroste aus der Lackierkabine muß die
Lackierkabine von zu lackierenden Gegenständen freigeräumt werden. Der Lackierprozeß,
der in einen komplexen Fahrzeug-Produktionsprozeß eingebunden ist, muß für eine erhebliche
Zeitdauer unterbrochen werden.
[0008] Die separate Reinigungsanlage, welche die während eines oder mehrerer Arbeitstage
an den Gitterrosten anhaftenden Lackreste entfernt, wird mit einer Reinigungsflüssigkeit
betrieben, welche Lösungs- oder Verdünnungsmittel enthält und nach einer bestimmten
Dauer mit Lackpartikeln gesättigt ist. Das Abwasser dieser Reinigungsanlage weist
das Verdünnungsmittel und Lackpartikel auf und muß als Sondermüll entsorgt werden.
Hierbei entstehen erhebliche Entsorgungskosten.
[0009] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren für die Reinigung der Gitterroste einer
Lackierkabine sowie eine hierfür geeignete Vorrichtung zu schaffen, welche die Dauer
der Unterbrechungen des Betriebs der Lackierkabine sowie die Kosten für die Reinigung
der Gitterroste reduzieren.
[0010] Diese Aufgabe wird für das Verfahren erfindungsgemäß gelöst durch Reinigen der Gitterroste
in kurzen Zeitabständen, vorzugsweise mindestens einmal an jedem Arbeitstag, in situ
in der Lackierkabine durch Besprühen mit einer Reinigungsflüssigkeit unter Hochdruck
während einer Arbeitspause.
[0011] Das Entfernen der Gitterroste zur Reinigung in einer separaten Reinigungsanlage kann
entweder ganz entfallen oder erst am Ende einer sehr langen Betriebsperiode der Lackierkabine,
vorzugsweise am Wochenende erfolgen.
[0012] Gemäß der Erfindung wird ein Verfahren zur Reinigung der Gitterroste einer Lackierkabine
in eingebautem Zustand vorgeschlagen. In kurzen Zeitabständen werden die Gitterroste
vor Ort in ihrer eingebauten Position in der Lackierkabine durch Besprühen mit einer
Reinigungsflüssigkeit gereinigt. Dieses Reinigen erfolgt vorzugsweise an jedem Arbeitstag
während einer üblichen Arbeitspause, die 15 bis 30 Minuten dauert. Das Besprühen erfolgt
vorzugsweise mittels eines weiter unten beschriebenen, über die Gitterroste schiebbaren
Sprühgerätes, welches eine Abdeckhaube aufweist, die ein Abprallen der Reinigungsflüssigkeit
in die Lackierkabine hinein verhindert. Da bei dieser Reinigung mittels des Sprühgerätes
die zu lackierenden Gegenstände in der Lackierkabine verbleiben, ist es unbedingt
erforderlich, jegliches Rückprallen der Reinigungsflüssigkeit zu vermeiden. Aus diesem
Grund bleibt während des ersten Reinigungsschrittes die oben beschriebene Lüftungsanlage
in Betrieb, die eine abwärts gerichtete Luftströmung in der Lackierkabine erzeugt.
Auch der beschriebene Reinigungskreislauf der Lackierkabine mit einer umlaufenden
Spülflüssigkeit oder einem umlaufenden Waschwasser, in dem der Lack-Overspray aufgenommen
wird, bleibt in Betrieb. Der von oben nach unten gerichtete Luftstrom vermeidet ein
Aufsteigen des bei dem Sprühreinigen entstehenden Flüssigkeitsnebels. Der Flüssigkeitskreislauf
transportiert die bei dem Reinigen von dem Gitterrost gelösten Lackpartikel zur Filteranlage
der Lackierkabine.
[0013] In einem zweiten Arbeitsschritt wird - falls erforderlich - die übliche externe Gitterrost-Reinigung
durchgeführt. Hierzu werden die Gitterroste am Ende einer längeren Betriebsperiode,
vorzugsweise an jedem Wochenende, aus der Lackierkabine entfernt und zu einer Reinigung
in einer separaten Reinigungsanlage gebracht.
[0014] Durch das erfindungsgemäße zweistufige Reinigungsverfahren wird vermieden, daß während
der Arbeitsschichten der häufig im Dreischichtbetrieb 24 Stunden am Tag laufenden
Produktionsanlagen für Kraftfahrzeuge eine Unterbrechung des Lackierbetriebs stattfindet.
Lediglich in den Arbeitspausen, welche in jeder Arbeitsschicht eingeplant sind und
in denen der Lakkierbetrieb gestoppt wird, ohne daß die Reinigungs- und Lüftungsanlage
der Lackierkabine abgeschaltet würde, erfolgt eine Gitterrost-Reinigung mittels eines
beweglichen Sprühgerätes. Diese Reinigung reduziert jedoch nicht die für den Betrieb
der Lackierkabine zur Verfügung stehende Betriebszeit, da nur in den geplanten Unterbrechungen
der Betriebszeit gereinigt wird.
[0015] Industrielle Fertigungsanlagen mit Lackierkabinen werden in der Regel mindestens
einmal in der Woche, meist an einem oder zwei Tagen des Wochenendes, angehalten. Da
durch die Vor-Ort-Reinigung mit dem Sprühgerät die Verunreinigung der Gitterroste
sehr gering gehalten werden kann, muß die vollständige Reinigung in einer separaten
Reinigungsanlage, soweit sie überhaupt erforderlich ist, ausschließlich zu Zeiten
erfolgt, in denen die gesamte Fertigungsanlage stillsteht.
[0016] Je nach Dauer der geplanten Unterbrechung der Betriebszeit der Fertigungsanlage am
Wochenende können verschiedene Verfahren für die externe Reinigung eingesetzt werden.
Dauert die Unterbrechung beispielsweise nur 1 Arbeitstag, ist es empfehlenswert, nach
dem Entfernen der Gitterroste aus der Lackierkabine einen zweiten Satz Gitterroste
in der Lackierkabine auszulegen, damit während des nächsten 5 oder 6 Tage umfassenden
Betriebszyklus die verschmutzten Gitterroste gründlich gereinigt werden können. Wird
die Betriebszeit der Fertigungsanlage für einen längeren Zeitraum, beispielsweise
2 Kalendertage, unterbrochen, kann die zur Verfügung stehende Pausenzeit ausreichen,
die zu lackierenden Gegenstände aus der Lackierkabine zu entfernen, die Gitterroste
zu entfernen (was üblicherweise mehr als 1 Stunde Zeit in Anspruch nimmt), die Gitterroste
zu reinigen und wieder in der Kabine auszulegen, bevor der Fertigungsbetrieb wieder
aufgenommen wird. In diesem Fall lassen sich die Kosten durch das neue Reinigungsverfahren
zusätzlich dadurch senken, daß für jede Lackierkabine nur ein Satz Gitterroste erforderlich
ist und die Bereitstellung eines zweiten Satzes für den Wechsel zwischen Betrieb und
Reinigung entfallen kann.
[0017] Da - wie erwähnt - vorzugsweise der Umlauf der Spülflüssigkeit (auch Waschwasser
genannt) des Reinigungskreislaufes der Lackierkabine während der Reinigung mit dem
Sprühgerät aufrechterhalten bleibt, wird bei einer bevorzugten Ausführungsform des
Verfahrens als Reinigungsflüssigkeit die genannte umlaufende Spülflüssigkeit selbst
verwendet. Dieses Verfahrensmerkmal hat mehrere wesentliche Vorteile. Zum einen ist
die umlaufende Spülflüssigkeit mit einem erheblichen Bestandteil an Koagulierungsmittel
versetzt und derart beschaffen, daß das Festkleben der Lackpartikel weitgehend vermieden
wird. Beim Reinigen der Gitterroste mit der umlaufenden Spülflüssigkeit wird somit
die Oberfläche der Gitterroste mit der Spülflüssigkeit benetzt, wodurch ein erneutes
Anhaften von Lackpartikeln und somit eine erneute Verschmutzung des Gitterrostes reduziert
wird. Weiterhin ist durch die Verwendung der umlaufenden Spülflüssigkeit für die Vor-Ort-Reinigung
sichergestellt, daß das sorgsam eingestellte Mischungsverhältnis der Spülflüssigkeit
aus Wasser, Koagulierungsmittel und gegebenenfalls Dispersions- oder Suspensionsmittel
nicht verändert und dadurch nachteilig beeinflußt wird. Bei der Verwendung von reinem
Wasser würde während der Reinigung die Spülflüssigkeit verdünnt, so daß ihr Mischungsverhältnis
nach jeder Reinigung neu eingestellt werden müßte, um die optimale Funktionsfähigkeit
der Spülflüssigkeit sicherzustellen. Durch die Wasserzufuhr würde sich das Gesamtvolumen
der Spülflüssigkeit erhöhen, wobei die Gefahr besteht, daß ein kritischer Wert für
das Gesamtvolumen überschritten wird.
[0018] Somit stellt die erfindungsgemäße Verwendung der Spülflüssigkeit sicher, daß weder
das Gesamtvolumen der Spülflüssigkeit beeinflußt wird noch ihre stoffliche Zusammensetzung
variiert wird. Das bei der Reinigung anfallende Abwasser setzt sich wie das Waschwasser
des Reinigungskreislaufs der Lackieranlage aus der umlaufenden Spülflüssigkeit und
darin dispergierten Lackpartikeln zusammen. Dieses Gemisch kann ohne weiteres der
in dem Reinigungskreislauf der Lackierkabine vorhandenen Filteranlage zugeführt werden,
wobei die Lackpartikel ausgefiltert werden. Durch die erfindungsgemäße Vor-Ort-Reinigung
entfällt somit der größte Anteil des Abwassers der separaten Reinigungsanlage für
Gitterroste, welches separat zu behandeln und zu entsorgen ist. Das zu behandelnde
Abwasser in der Lackierkabine wird nur um einen geringen Prozentsatz gesteigert. Hierdurch
werden keinesfalls die Reinigungs- und Filteranlagen der Lackierkabine überlastet.
Das Abwasser der Vor-Ort-Reinigung kann im wesentlichen ohne zusätzliche Kosten und
ohne zusätzlichen Aufwand durch die Reinigungs- und Filtereinrichtungen der Lackierkabine
aufgearbeitet werden. Die dabei entstehenden Reststoffe entsprechen den Reststoffen
aus dem normalen Betrieb der Lackierkabine. Somit ist auch nur eine geringe Steigerung
der Entsorgungskosten zu beobachten.
[0019] Vorzugsweise wird zum Aussprühen der Reinigungsflüssigkeit auf die Gitterroste ein
Sprühgerät verwendet, welches auf einer Kreisbahn rotierende Sprühdüsen aufweist.
Dieses Sprühgerät ist vorzugsweise auf Rädern durch die Lackierkabine rollbar, wobei
die Sprühdüsen auf einer Kreisbahn mit einem Durchmesser von beispielsweise 50 cm
rotieren. Die Sprühdüsen sind zur vertikalen Richtung schräg gestellt. Dadurch weist
der Flüssigkeitsstrahl eine in Umfangsrichtung der Kreisbahn verlaufende Komponente
auf. Der Antrieb der Sprühdüsen erfolgt somit durch die Massenträgheit der ausgestoßenen
Flüssigkeitspartikel. Die Sprühdüsen sind an drehbaren Armen oder einer drehbaren
Scheibe befestigt und drehen sich mit hoher Drehzahl, so daß bei einem Verschieben
des Sprühgerätes mit Schrittgeschwindigkeit über die Gitterroste eine effektive Reinigung
sämtlicher Bereiche der Gitterroste erreicht werden kann.
[0020] Die Reinigungsflüssigkeit wird vorzugsweise mit einem Druck von weniger als 600 bar,
insbesondere im Bereich zwischen 400 und 500 bar, auf die Gitterroste aufgesprüht.
Frühere Reinigungsversuche der Gitterroste durch Besprühen mit Wasser erforderten
in der Regel einen Sprühdruck von 1000 bar. Bei einem derartig hohen Druck ließ es
sich nicht vermeiden, daß Sprühnebel des Reinigungswassers in die Lackierkabine eindringt.
Dieses Verfahren war somit nicht für eine in Betrieb befindliche Lackierkabine geeignet,
in der sich zu lackierende Gegenstände befinden. Der bevorzugte niedrige Druck von
weniger als 600 bar erzeugt bei dem erfindungsgemäßen Verfahren eine ausreichende
Reinigungswirkung, da als Reinigungsflüssigkeit die mit Koagulierungsmitteln und ggf.
weiteren Zusätzen vermischte Spülflüssigkeit des Reinigungskreislaufs der Lackierkabine
verwendet wird. Die bekannten, in der Einleitung beschriebenen Zusammensetzungen der
Spülflüssigkeit haben neben der Koagulierungswirkung in der Regel auch eine entklebende
Wirkung, so daß hierdurch sowohl die Neuverschmutzung des gereinigten Gitterrostes
als auch die Entfernung der Lackverunreinigungen gefördert wird.
[0021] Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Reinigung der Gitterroste umfaßt das oben beschriebene,
über die Gitterroste schiebbare Sprühgerät mit auf einer Kreisbahn rotierenden Sprühdüsen.
[0022] Wie bereits erwähnt, ermöglicht dieses Sprühgerät, bei dem die Sprühdüsen vorzugsweise
auf einer Kreisbahn mit einem Durchmesser von 50 cm mit hoher Geschwindigkeit rotieren,
eine schnelle und einfache Reinigung der Gitterroste während einer Betriebspause.
Das Sprühgerät kann mit Schrittgeschwindigkeit über die Gitterroste geschoben werden.
[0023] Dabei sind die Sprühdüsen vorzugsweise auf einer Kreisbahn um eine senkrechte Achse
drehbar am Sprühgerät befestigt, wobei der aus der Sprühdüse austretende Strahl eine
tangential zur Kreisbahn verlaufende Komponente aufweist. Die schräge Anordnung der
Sprühdüsen hat zwei Funktionen. Zum einen sorgt die in Richtung der Kreisbahn verlaufende
Komponente des Sprühstrahls dafür, daß sich die drehbar gehaltenen Sprühdüsen mit
hoher Geschwindigkeit auf der Kreisbahn um die Drehachse drehen. Zum anderen stellt
der schräge Sprühstrahl sicher, daß die Reinigungsflüssigkeit der sich mit hoher Geschwindigkeit
drehenden Sprühdüsen über die gesamte Fläche der Stäbe der Gitterroste streift. Die
schnelle Drehbewegung in Kombination mit der langsamen Verschiebebewegung des Sprühgerätes
hat zur Folge, daß die Strahlen der Sprühdüsen in eng benachbarten Bahnen über die
Oberflächen der Stäbe der Gitterroste streifen, so daß eine vollständige Reinigung
stattfindet. Um sicherzustellen, daß die Reinigung bis an die Unterkante der Stäbe
der Gitterroste erfolgt, ist die Neigung der Sprühdüsen zur vertikalen Richtung geringer
zu wählen als die Neigung einer gegen zwei einander gegenüberliegende Stäbe eines
Gitterrostes anliegenden Geraden. Wie oben erwähnt, bestehen die Stäbe der Gitterroste
aus sehr flachen und mehrere Zentimeter hohen Stahlblechen. Der Abstand zwischen zwei
benachbarten Stäben beträgt ebenfalls mehrere Zentimeter. Es ist dafür Sorge zu tragen,
daß ein auf die Unterkante eines Stabes gerichteter Sprühstrahl nicht von der Oberkante
eines benachbarten Stabes abgedeckt wird. Aus diesem Grund muß die Neigung des Sprühstrahls
geringer gewählt werden als die Neigung einer Geraden, die an die Unterkante eines
ersten Stabes und an die Oberkante eines benachbarten Stabes anliegt.
[0024] Wie oben erwähnt, ist es erforderlich, daß kein Sprühnebel der durch die Sprühdüsen
austretenden Reinigungsflüssigkeit in die Lackierkabine eindringt. Aus diesem Grund
sollten die Sprühdüsen vorzugsweise unter einer Abdeckhaube des Sprühgerätes angeordnet
sein. Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform sind die Sprühdüsen am Rand
einer drehbar unter der Abdeckhaube befestigten Scheibe angeordnet. Die Abdeckhaube
vermeidet das Eintreten zurückprallender Flüssigkeitspartikel in den Bereich oberhalb
der Sprühdüsen. Die Scheibe ist der alternativen Lösung eines drehbaren Armes, welcher
eine Sprühdüse trägt, vorzuziehen. Ein Arm erzeugt wie das Blatt eines Rasenmähers
starke Luftverwirbelungen unterhalb der Abdeckhaube. Eine sich drehende Scheibe erzeugt
dagegen lediglich eine geringe Grenzschichtströmung, die in größerer Entfernung zur
Scheibe kaum Wirkung zeigt. Außerdem wird durch eine geschlossene Scheibe die Gefahr
reduziert, daß der sich drehende Träger der Sprühdüse gegen ein Hindernis auf dem
Gitterrost prallt und entweder das Hindernis oder der Träger der Sprühdüse beschädigt
wird.
[0025] Für die Zufuhr der Reinigungsflüssigkeit zu der Sprühdüse ist auf der Oberseite der
Scheibe, welche der Abdeckhaube zugewandt ist, eine Druckleitung angeordnet, welche
die Sprühdüse mit einem drehbaren Kupplungsstück in der Mitte der Scheibe verbindet.
Der feste Teil des Kupplungsstücks ist an der Abdeckhaube befestigt. Der drehbare
Teil des Kupplungsstücks ist an der Scheibe befestigt und hält diese frei rotierend
an der Abdeckhaube. Das Kupplungsstück selbst weist einen Flüssigkeitskanal auf, der
von einem Druck-Anschlußstück an dem festen Teil und auf der Oberseite der Abdeckhaube
zu dem drehbaren Teil führt, welches mit der Scheibe verbunden ist. Der Flüssigkeitskanal
ist mit der Druckleitung auf der Oberseite der Scheibe verbunden. Es ist darauf zu
achten, daß die Scheibe keine Unwucht aufweist. Deswegen sollten zwei oder mehr Sprühdüsen
in gleichmäßigen Winkelabständen auf dem Rand der Scheibe verteilt sein und mit jeweils
gleichen Druckleitungen zur Verbindung mit dem zentral an der Scheibe angeordneten,
drehbaren Teil des Kupplungsstücks ausgerüstet sein.
[0026] Wie oben erwähnt, wird vorzugsweise die umlaufende Spülflüssigkeit des Reinigungskreislaufs
der Lackierkabine als Reinigungsflüssigkeit benutzt. Aus diesem Grund umfaßt die Vorrichtung
zur Durchführung der Vorortreinigung mit dem Sprühgerät einen Druckanschluß in der
Lackierkabine, aus dem die umlaufende Spülflüssigkeit des Reinigungskreislaufs der
Lackierkabine austritt. Vorzugsweise ist dieser Druckanschluß mit einem Vorratsbehälter
für diese Spülflüssigkeit verbunden. Ferner umfaßt die erfindungsgemäße Vorrichtung
vorzugsweise eine flexible Druckleitung, das heißt einen Schlauch, zwischen dem Druckanschluß
in der Lackierkabine und dem Druck-Anschlußstück an dem Sprühgerät.
[0027] Einzelheiten einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind nachfolgend unter
Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben. Die Zeichnungen zeigen in:
- Fig.
- 1 eine schematische Darstellung einer mit dem erfindungsgemäßen System versehenen
Lackierkabine,
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes Sprühgerät,
- Fig. 3
- eine Seitenansicht des Sprühgeräts aus Fig. 2,
- Fig. 4
- eine geschnittene Darstellung der Abdeckhaube mit Drehscheibe und Sprühdüsen des Sprühgeräts
aus den Fig. 2 und 3,
- Fig. 5
- eine Draufsicht auf die Kreisbahn der Bewegung einer Sprühdüse,
- Fig. 6
- eine Seitenansicht der Bewegungsebene der Sprühdüse,
- Fig. 7
- eine schematische Darstellung eines Abschnitts eines Gitterrostes mit dem eingezeichneten
Vektor des Sprühstrahls.
[0028] In Fig. 1 ist eine schematische Darstellung einer typischen Lackierkabine 1 zum Lackieren
einer Autokarosserie 2 dargestellt. In der Lackierkabine 1 befindet sich ein nur schematisch
dargestelltes Transportsystem 3 für die Autokarosserie 2 sowie ein System von Sprühvorrichtungen
4,5,6, mit dem ein Lack, beispielsweise ein Grundierungslack, ein Farblack oder ein
Klarlack auf die Autokarosserie 2 aufgebracht wird.
[0029] Innerhalb der Lackierkabine 1 herrscht ein durch ein im Bereich der Decke befindliches
Gebläse 7,8 erzeugter, nach unten gerichteter Luftstrom. Dieser Luftstrom reißt die
aus den Sprühvorrichtungen 4,5,6 austretenden Lackpartikel, welche nicht auf die Oberfläche
der Autokarosserie 2 aufgetragen werden, mit und transportiert sie durch den Boden
der Lackierkabine 1 hindurch, der von mehreren Gitterrosten 9 gebildet wird. Der überschüssige
Lack, auch "Overspray" genannt, sinkt entsprechend der in Fig. 1 erkennbaren Pfeile
weiter ab. Der Overspray trifft auf die Spülflüssigkeit 10 einer unter der Bezeichnung
"Venturi-Wäscher" bekannten Vorrichtung, welche den Lack-Overspray weitgehend von
der Luft trennt und einer Filteranlage zuführt. Diese Vorrichtung besteht aus zwei
Auffangflächen 11,12. Es ist sichergestellt, daß sich auf der gesamten Oberfläche
der Auffangflächen 11,12 eine ununterbrochene Schicht der Spülflüssigkeit 10 befindet,
welche aus seitlichen Überlaufbehältern auf die Auffangflächen 11,12 fließt. Neben
den in der Fig. 1 dargestellten schrägen Auffangflächen 11,12 sind auch z.B. aus der
DE 197 32 208 C2 stufenförmige Auffangflächen bekannt, welche kleine Staustufen für
die kontinuierlich zugeführte Spülflüssigkeit bilden. Die durch die Luftströmung nach
unten transportierten Lackpartikel treffen auf die Oberfläche der Spülflüssigkeit
10. Die Spülflüssigkeit 10 enthält Koagulierungsmittel und gegebenenfalls Dispersions-
oder Suspensionsmittel, welche es ermöglichen, die Lackpartikel in einer geeigneten
Dispersion in der Spülflüssigkeit 10 zu halten. Die Spülflüssigkeit 10 strömt nach
unten zu einem Spalt 13 zwischen den beiden Auffangflächen 11,12. Dieser Spalt 13
wird "Venturi-Spalt" genannt und ermöglicht den Durchtritt der die Lackierkabine 1
durchströmenden Luft zu einem Luftaustritt 14. Die Spülflüssigkeit 10 wird durch ein
Abflußrohr 15 einer Filteranlage 16 zugeführt. Von der Filteranlage 16 strömt die
Spülflüssigkeit in einen Vorratsbehälter 17. Aus dem Vorratsbehälter 17 werden die
Zuströmleitungen 18,19 des Spülflüssigkeitskreislaufs gespeist, welche die Spülflüssigkeit
wieder auf die Auffangflächen 11,12 leiten.
[0030] Von dem Vorratsbehälter 17 geht eine weitere Leitung 20 ab, welche zu einem Hochdruckanschluß
21 für Spülflüssigkeit 10 in der Lackierkabine 1 führt. Der Hochdruckanschluß 21 ist
mit einem geeigneten Kompressor versehen oder gekoppelt, der die Spülflüssigkeit auf
einen Druck von etwa 500 bar komprimiert. Über eine flexible Druckleitung 22, das
heißt einen druckbeständigen Schlauch, ist an dem Druckanschluß 21 in der Lackierkabine
1 ein Sprühgerät 23 angeschlossen, welches in den Fig. 2 bis 4 eingehender beschrieben
wird.
[0031] Das Sprühgerät 23 ist manuell durch einen Arbeiter zu schieben und erinnert in seiner
Form an einen großen Industriestaubsauger. Es besteht aus einem Fahrgestell mit zwei
auf einer hinteren Achse 24 angeordneten starren Rädern 25 und einem lenkbaren Vorderrad
26 am vorderen Ende des Sprühgerätes 23. Das Fahrgestell weist zwei etwa in Hüfthöhe
befindliche Handgriffe 27 auf und trägt eine kreisrunde Abdeckhaube 28. Die Abdeckhaube
28 weist in ihrer Mitte ein hydraulisches Kupplungsstück 29 auf, welches einen starren,
mit der Abdeckhaube 28 verbundenen oberen Teil 30 und einen drehbaren Teil 31 aufweist.
An den starren Teil 30 ist ein Druckschlauch 32 angeschlossen. Der Druckschlauch 32
führt zu einem Druck-Anschlußstück 33 an dem Sprühgerät 23. Das Druck-Anschlußstück
33 ist mit einem Absperrhahn 34 versehen. Mit dem Absperrhahn 34 kann der Fluidstrom
des in das Druck-Anschlußstück 33 geleiteten Fluids zu dem Kupplungsstück 29 unterbrochen
werden. Das Druck-Anschlußstück 33 ist - wie in Fig. 1 erkennbar - mit dem Hochdruckanschluß
21 für die Sprühflüssigkeit in der Lackierkabine 1 verbunden.
[0032] An dem drehbaren Teil 31 des Kupplungsstücks 29 ist eine Scheibe 35 befestigt. An
dem Rand dieser Scheibe 35 sind einander diametral gegenüberliegend zwei Sprühdüsen
36 befestigt. Das Kupplungsstück 29 weist einen zentralen, axialen Flüssigkeitskanal
37 auf, der sich durch das starre Teil 30 hindurch bis in das drehbare Teil 31 erstreckt.
In dem drehbaren Teil 31 zweigen von dem zentralen Flüssigkeitskanal 37 in Form eines
umgedrehten T zwei quer verlaufende Kanäle 38 ab. Am Ende der Querkanäle 38 sind Verbindungsstücke
39 angeordnet, welche jeweils einen Querkanal 38 mit einer Druckleitung 40 auf der
Oberseite der Scheibe verbinden. Jede der Druckleitungen 40 führt zu einer der Sprühdüsen
36.
[0033] Wie in den Fig. 5 und 6 zu erkennen ist, sind die Sprühdüsen 36 zur horizontalen
Richtung derart geneigt, daß der Flüssigkeitsstrahl, der aus der Sprühdüse 36 austritt,
eine tangential zur Kreisbahn verlaufende Komponente aufweist. Die Bewegungsrichtung
und Austrittsgeschwindigkeit der Flüssigkeit aus der Sprühdüse 36 ist in Fig. 6 durch
den Vektor V gekennzeichnet. Die in der Ebene der Kreisbahn, auf der sich die Sprühdüse
36 bewegt, liegende tangentiale Komponente ist in Fig. 5 dargestellt und mit V' gekennzeichnet.
[0034] Durch die tangentiale Komponente V' der aus der Sprühdüse 36 austretenden Flüssigkeit
wird die in Fig. 4 erkennbare Scheibe 35, welche die Sprühdüsen 36 trägt, in eine
Drehbewegung versetzt. Da die aus den Sprühdüsen 36 austretende Flüssigkeit unter
einem hohen Druck bis zum 500 bar steht, ist die Drehgeschwindigkeit der Scheibe 35
sehr hoch.
[0035] Die Fig. 7 zeigt ein weiteres Kriterium, welches von der Richtung des aus der Sprühdüse
36 austretenden Strahls der Reinigungsflüssigkeit eingehalten werden sollte. Die wiederum
durch den Vektor V dargestellte Richtung des austretenden Flüssigkeitsstrahls sollte
eine geringere Neigung zur vertikalen Richtung aufweisen als eine ebenfalls in Fig.
7 erkennbare Gerade G, die gegen zwei benachbarte Stäbe 41 des Gitterrostes 9 anliegt.
Diese Gesetzmäßigkeit sollte an dem kleinsten Abstand zwischen zwei benachbarten Gitterstäben
41 eingehalten werden. Sie stellt sicher, daß unabhängig von der Einstrahlrichtung
des in Richtung des Vektors V in Fig. 7 verlaufenden Flüssigkeitsstrahls der Flüssigkeitsstrahl
die gesamte Höhe eines Gitterstabes 41 bis zu seiner unteren Kante abspült, bevor
er auf die obere Kante des darauf folgenden Gitterstabs 41 trifft.
[0036] Die in den Zeichnungen dargestellte erfindungsgemäße Vorrichtung wird zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens eingesetzt, indem in allen Arbeitspausen zumindest
ein Abschnitt der Gitterroste 9 in einer Lackierkabine 1 mittels des Sprühgerätes
23 durch einen Reinigungsarbeiter gereinigt wird. Bei großen Lackierkabinen 1 können
auch gleichzeitig mehrere Sprühgeräte 23 durch mehrere Arbeiter in einer Lackierkabine
1 eingesetzt werden. Während der 15 bis 30 Minuten, die eine derartige Arbeitspause
im allgemeinen dauert, kann zumindest ein. Teil der Gitterroste 9 durch das Sprühgerät
23 gereinigt werden. Bei dem Reinigungsvorgang werden die auf dem Gitterrost 9 haftenden
Lackpartikel gelöst und in die Spülflüssigkeit 10 des Venturi-Wäschers geleitet. Da
zur Reinigung mit dem Sprühgerät 23 die Spülflüssigkeit 10 aus dem Vorratsbehälter
17 verwendet wird, wird durch den Reinigungsvorgang die Zusammensetzung der Spülflüssigkeit
10 nicht beeinflußt. Die bei der Reinigung anfallende, mit Lackpartikeln versetzte
Spülflüssigkeit 10 wird durch die Filteranlage 16 geleitet, welche zum Ausfiltern
derartiger Partikel ausgelegt ist. Durch diesen Reinigungsvorgang werden somit keine
erheblichen zusätzlichen Kosten für die Entsorgung der Abwässer aus der Gitterrostreinigung
erzeugt.
[0037] Durch die Abdeckung der Sprühdüsen 36 mit der Abdeckhaube 28 und durch den vorzugsweise
verwendeten, relativ niedrigen Druck zwischen 400 und 500 bar ist sichergestellt,
daß bei diesem Reinigungsvorgang kein Sprühnebel der Reinigungsflüssigkeit nach oben
in die Lackierkabine 1 abprallt und auf die dort befindlichen Karosserien 2 treffen
kann. Die wirksame Reinigung auch bei recht niedrigen Drücken ist durch die Konstruktion
des Sprühgerätes und durch die Verwendung der Spülflüssigkeit 10 des Reinigungskreislaufs
der Lackierkabine 1 sichergestellt. Die Spülflüssigkeit 10 enthält Koaguliermittel
und beschleunigt das Ablösen des Lackes von dem Gitterrost 9. Weiterhin sind in der
Regel Dispersions- und Suspensionsmittel in der Spülflüssigkeit enthalten, welche
sicherstellen, daß die abgelösten Lackpartikel in geeigneter Form durch die Spülflüssigkeit
10 aufgenommen und zur Filteranlage 16 abtransportiert werden.
[0038] Die Verwendung eines relativ niedrigen Drucks hat weiterhin Vorteile in bezug auf
die Lärmbelastung der anwesenden Personen und Reinigungsarbeiter. Bei höheren Drücken
steigt diese Lärmbelastung erheblich. Bei dem angewandten Druck zwischen 400 und 500
bar ist die Lärmbelastung auf ein erträgliches Maß begrenzt.
[0039] Es ist festzuhalten, daß der erfindungsgemäße Reinigungsschritt mit dem Sprühgerät
in den durch Arbeitsschutzbestimmungen und Tarifverträgen gesicherten Arbeitspausen
erfolgt und somit die effektiven Betriebszeiten der Lackierkabine 1 in keiner Weise
beeinflußt. Es müssen keine zu bearbeitenden Karosserien für diese Vor-Ort-Reinigung
aus der Lackierkabine 1 entfernt werden.
[0040] Die in der Vergangenheit mehrmals in einer Woche anfallende Komplettreinigung der
Gitterroste 9 kann sehr viel seltener durchgeführt werden. Es ist beispielsweise möglich,
nur noch einmal pro Woche in der produktionsfreien Zeit am Wochenende eine Komplettreinigung
der Gitterroste 9 durchzuführen. Hierdurch wird erheblich die Unterbrechungen der
Produktionszeiten reduziert. Außerdem werden die bei der Komplettreinigung anfallenden,
gesondert zu behandelnden und zu entsorgenden Abwässer auf ein Minimum reduziert.
Ferner wird die schwere körperliche Arbeit, welche mit dem Entfernen der Gitterroste
9 aus der Lackierkabine 1, dem Transport der Gitterroste 9 zur Reinigungsanlage auf
speziellen Transportgestellen und dem Wiedereinbau der gereinigten Gitterroste 9 verbunden
ist, erheblich reduziert.
Bezugszeichenliste:
[0041]
- 1
- Lackierkabine
- 2
- Autokarosserie
- 3
- Transportsystem
- 4
- Sprühvorrichtung
- 5
- Sprühvorrichtung
- 6
- Sprühvorrichtung
- 7
- Gebläse
- 8
- Gebläse
- 9
- Gitterrost
- 10
- Spülflüssigkeit
- 11
- Auffangfläche
- 12
- Auffangfläche
- 13
- Venturi-Spalt
- 14
- Luftaustritt
- 15
- Abflußrohr
- 16
- Filteranlage
- 17
- Vorratsbehälter
- 18
- Zuströmleitung
- 19
- Zuströmleitung
- 20
- Leitung
- 21
- Hochdruckanschluß
- 22
- Druckleitung
- 23
- Sprühgerät
- 24
- Hinterachse
- 25
- starres Rad
- 26
- Vorderrad
- 27
- Handgriff
- 28
- Abdeckhaube
- 29
- Kupplungsstück
- 30
- fester Teil
- 31
- drehbarer Teil
- 32
- Druckschlauch
- 33
- Druck-Anschlußstück
- 34
- Absperrhahn
- 35
- Scheibe
- 36
- Sprühdüse
- 37
- Flüssigkeitskanal
- 38
- Querkanal
- 39
- Verbindungsstück
- 40
- Druckleitung
- 41
- Gitterstab
- V
- Vektor
- V'
- tangentiale Komponente
- G
- Gerade
1. Verfahren zur Reinigung der die Bodenfläche einer Lackierkabine (1) bildenden Gitterroste
(9), gekennzeichnet durch das Reinigen der Gitterroste (9) in kurzen Zeitabständen, vorzugsweise mindestens
einmal an jedem Arbeitstag, in situ in der Lackierkabine (1) durch Besprühen mit einer Reinigungsflüssigkeit (10) unter Hochdruck während einer Arbeitspause.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gitterroste (9) am Ende einer längeren, vorzugsweise mehrere Arbeitstage, umfassenden
Betriebsperiode aus der Lackierkabine (1) entfernt und in einer separaten Reinigungsanlage
gereinigt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Reinigungsflüssigkeit eine umlaufende Spülflüssigkeit (10) verwendet wird, welche
während des Lackiervorgangs über mindestens eine Auffangfläche (11,12) unterhalb der
Gitterroste (9) fließt und durch eine Filteranlage (16) geleitet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Spülflüssigkeit (10) ein Koagulierungsmittel enthält.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß während des Besprühens der Gitterroste (9) der Reinigungskreislauf, welcher die Spülflüssigkeit
(10) über die Auffangflächen unterhalb der Gitterroste (9) und durch eine Filteranlage
fördert, in Betrieb bleibt.
6. Verfahren einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Reinigungsflüssigkeit (10) mit einem über die Gitterroste (9) schiebbaren Sprühgerät
(23) mit auf einer Kreisbahn rotierenden Sprühdüsen (36) aufgesprüht wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Reinigungsflüssigkeit (10) mit einem Druck von weniger als 600 bar aufgesprüht
wird.
8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Entfernen der Gitterroste (9) aus der Lackierkabine (1) zum Reinigen in
der Reinigungsanlage ein zweiter Satz Gitterroste (9) in der Lackierkabine (1) ausgelegt
wird.
9. Vorrichtung zur Reinigung der die Bodenfläche einer Lackierkabine (1) bildenden Gitterroste
(9), gekennzeichnet durch ein über die Gitterroste (9) schiebbares Sprühgerät (23) mit auf einer Kreisbahn
rotierenden Sprühdüsen (36).
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Sprühdüsen (36) auf einer Kreisbahn um eine senkrechte Achse drehbar am Sprühgerät
(23) befestigt sind, wobei der aus der Sprühdüse (36) austretende Strahl eine tangential
zur Kreisbahn verlaufende Komponente (V') aufweist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Neigung der Sprühdüsen (36) zur vertikalen Richtung geringer ist als die Neigung
einer gegen zwei einander gegenüberliegende Stäbe (41) eines Gitterrostes (9) anliegenden
Geraden (G).
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Sprühdüsen (36) unter einer Abdeckhaube (28) des Sprühgerätes (23) angeordnet
sind, wobei die Abdeckhaube (28) vorzugsweise aus Stahl besteht.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Sprühdüsen (36) am Rand einer drehbar unter der Abdeckhaube (28) befestigten
Scheibe (35) angeordnet sind, welche vorzugsweise ebenfalls aus Stahl besteht.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß auf der der Abdeckhaube (28) zugewandten Seite der Scheibe (35) mindestens eine Druckleitung
(40) verläuft, welche eine Sprühdüse (36) mit einem drehbaren Kupplungsstück (29)
in der Mitte der Scheibe (35) verbindet, wobei der feste Teil (30) des Kupplungsstücks
(29) an der Abdeckhaube (28) und der drehbare Teil (31) des Kupplungsstücks (29) an
der Scheibe (35) befestigt ist und das Kupplungsstück (29) einen Flüssigkeitskanal
(37-39) aufweist, der von einem Druck-Anschlußstück (33) außerhalb der Abdeckhaube
(28) zu der Druckleitung (40) führt.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen in der Lackierkabine (1) angeordneten Druckanschluß (21) aufweist, aus
dem eine umlaufende Spülflüssigkeit (10) aus dem Reinigungskreislauf der Lackierkabine
(1) austritt, und daß sie eine flexible Druckleitung (22) zwischen dem Druckanschluß
(21) und einem Druck-Anschlußstück (33) an dem Sprühgerät (23) umfaßt.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 86(2) EPÜ.
1. Verfahren zur Reinigung der die Bodenfläche einer Lackierkabine (1) bildenden Gitterroste
(9) in situ in der Lackierkabine (1) durch Besprühen mit einer Reinigungsflüssigkeit
(10) unter Hochdruck, gekennzeichnet durch das Reinigen der Gitterroste (9) in kurzen Zeitabständen, vorzugsweise mindestens
einmal an jedem Arbeitstag, während einer Arbeitspause bei in der Lackierkabine verbleibenden,
zu lackierenden Gegenständen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß während des Reinigens die Lüftungsanlage in Betrieb bleibt und eine abwärts gerichtete
Luftströmung in der Lackierkabine erzeugt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gitterroste (9) am Ende einer längeren, vorzugsweise mehrere Arbeitstage, umfassenden
Betriebsperiode aus der Lackierkabine (1) entfernt und in einer separaten Reinigungsanlage
gereinigt werden.
4. Verfahren einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Reinigungsflüssigkeit eine umlaufende Spülflüssigkeit (10) verwendet wird, welche
während des Lackiervorgangs über mindestens eine Auffangfläche (11,12) unterhalb der
Gitterroste (9) fließt und durch eine Filteranlage (16) geleitet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Spülflüssigkeit (10) ein Koagulierungsmittel enthält.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß während des Besprühens der Gitterroste (9) der Reinigungskreislauf, welcher die Spülflüssigkeit
(10) über die Auffangflächen unterhalb der Gitterroste (9) und durch eine Filteranlage
fördert, in Betrieb bleibt.
7. Verfahren einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Reinigungsflüssigkeit (10) mit einem über die Gitterroste (9) schiebbaren Sprühgerät
(23) mit auf einer Kreisbahn rotierenden Sprühdüsen (36) aufgesprüht wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Reinigungsflüssigkeit (10) mit einem Druck von weniger als 600 bar aufgesprüht
wird.
9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Entfernen der Gitterroste (9) aus der Lackierkabine (1) zum Reinigen in
der Reinigungsanlage ein zweiter Satz Gitterroste (9) in der Lackierkabine (1) ausgelegt
wird.
10. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorangehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch ein über die Gitterroste (9) schiebbares Sprühgerät (23) mit auf einer Kreisbahn
rotierenden Sprühdüsen (36).
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Sprühdüsen (36) auf einer Kreisbahn um eine senkrechte Achse drehbar am Sprühgerät
(23) befestigt sind, wobei der aus der Sprühdüse (36) austretende Strahl eine tangential
zur Kreisbahn verlaufende Komponente (V') aufweist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch, gekennzeichnet, daß die Neigung der Sprühdüsen (36) zur vertikalen Richtung geringer ist als die Neigung
einer gegen zwei einander gegenüberliegende Stäbe (41) eines Gitterrostes (9) anliegenden
Geraden (G).
13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Sprühdüsen (36) unter einer Abdeckhaube (28) des Sprühgerätes (23) angeordnet
sind, wobei die Abdeckhaube (28) vorzugsweise aus Stahl besteht.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Sprühdüsen (36) am Rand einer drehbar unter der Abdeckhaube (28) befestigten
Scheibe (35) angeordnet sind, welche vorzugsweise ebenfalls aus Stahl besteht.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß auf der der Abdeckhaube (28) zugewandten Seite der Scheibe (35) mindestens eine Druckleitung
(40) verläuft, welche eine Sprühdüse (36) mit einem drehbaren Kupplungsstück (29)
in der Mitte der Scheibe (35) verbindet, wobei der feste Teil (30) des Kupplungsstücks
(29) an der Abdeckhaube (28) und der drehbare Teil (31) des Kupplungsstücks (29) an
der Scheibe (35) befestigt ist und das Kupplungsstück (29) einen Flüssigkeitskanal
(37-39) aufweist, der von einem Druck-Anschlußstück (33) außerhalb der Abdeckhaube
(28) zu der Druckleitung (40) führt.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen in der Lackierkabine (1) angeordneten Druckanschluß (21) aufweist, aus
dem eine umlaufende Spülflüssigkeit (10) aus dem Reinigungskreislauf der Lackierkabine
(1) austritt, und daß sie eine flexible Druckleitung (22) zwischen dem Druckanschluß
(21) und einem Druck-Anschlußstück (33) an dem Sprühgerät (23) umfaßt.