[0001] Die Erfindung betrifft eine Siebeinrichtung, insbesondere für Steine oder Beton enthaltendes
Siebgut, mit einem drehende Siebelemente aufweisenden Siebaggregat, wobei die Siebelemente
auf mehreren, parallel zueinander gerichteten Siebwellen angeordnet sind, und wobei
die Siebelemente eine Siebebene bilden.
[0002] Problematisches Siebgut wie bindiger Boden, gegebenenfalls mit Steinen, Lehm, Ton,
Bahnschotter, jeweils insbesondere mit einer Körnung kleiner als 40-50 mm, ist gut
unter Verwendung eines Sternsiebes siebbar. Dabei sind als rotierende Siebelemente
auf entsprechenden Siebwellen vorzugsweise Gummifinger aufweisende Siebsterne vorgesehen.
Bedingt durch die Form der Siebsterne und die Anordnung der kämmenden, rotierenden
Siebwellen hat das Sternsieb eine gute Selbstreinigung, siehe deutsches Gebrauchsmuster
89 06 721.5. Auch das Sternsieb muss aber von Zeit zu Zeit gereinigt werden. Insbesondere
die Siebung von bindigen Böden mit einer Körnung unter 30 mm führt nach und nach zu
einer Verklebung des Sternsiebes. Die Finger der Siebsterne werden dann von dem an
der jeweils vor- und nachgelagerten Siebwelle anhaftenden Material gebremst. Die Reibungskräfte
können das Siebaggregat sogar zum Stillstand bringen. Der Verschleiss der Siebelemente
und die erforderliche Antriebsleistung steigen stark an. Nach dem Stehenbleiben des
Siebaggregats muss dieses komplett von Hand gereinigt werden.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung einer Siebeinrichtung mit einem
einfach und wirkungsvoll zu reinigenden Siebaggregat. Auch sollen die Funktion des
Siebaggregats verbessert und eine Verstellung der Siebfraktion ermöglicht werden.
[0004] Die erfindungsgemäße Siebeinrichtung ist durch folgende Merkmale gekennzeichnet:
a) die Siebwellen sind in mindestens zwei Gruppen eingeteilt, nämlich eine erste Gruppe
mit Siebwellen und eine zweite Gruppe mit Siebwellen, wobei abwechselnd Siebwellen
der ersten und zweiten Gruppe angeordnet sind,
b) die Siebwellen der einen Gruppe sind gemeinsam und relativ zu den Siebwellen der
anderen Gruppe queraxial bewegbar.
[0005] Im Wesentlichen sind zwei unterschiedliche Bewegungskomponenten möglich. Bei einer
Bewegungskomponente in Förderrichtung stellt sich auf Grund der kämmenden Anordnung
der Siebelemente automatisch ein Reinigungseffekt ein. Die Siebelemente auf den Siebwellen
der einen Gruppe reinigen die Zwischenräume der Siebwellen der anderen Gruppe. Neben
dem Reinigungseffekt tritt ein Fraktionierungseffekt auf. Jeder zweite Zwischenraum
zwischen den Siebwellen wird weiter. Das durchfallende Siebgut kann gröber sein.
[0006] Bei Verstellung der Siebwellen der einen Gruppe mit einer Komponenten quer zur Förderrichtung
- etwa in Abwärtsrichtung - verstärkt sich der Fraktionierungseffekt.
[0007] Die Erfindung ist nicht beschränkt auf Siebeinrichtungen mit Sternsieben. Auch Scheibensiebe
können in Verbindung mit der Erfindung verwendet werden.
[0008] Vorzugsweise sind die Siebwellen der einen Gruppe relativ zur Siebebene schräg abwärts
bewegbar, insbesondere in einer Richtung zwischen der Förderrichtung und einer Richtung
senkrecht zur Förderrichtung. Die Bewegung kann geradlinig oder entlang einer gekrümmten
Bahn, insbesondere teilkreisförmig, geführt sein.
[0009] Nach einem weiteren Gedanken der Erfindung ist die erste Gruppe von Siebwellen in
einem Hauptrahmen und die zweite Gruppe von Siebwellen in einem Nebenrahmen gehalten.
Der Nebenrahmen wird bei Bedarf zwischen zumindest zwei Positionen hinund herbewegt.
Der Hauptrahmen verbleibt in seiner Position. Seine Siebelemente bilden weiterhin
die Siebebene . Die Siebelemente des Nebenrahmens spannen gewissermaßen eine Neben-
Siebebene auf, die unterhalb der Siebebene liegt.
[0010] Vorteilhaft ist auch eine Ausführungsform, bei der die Siebwellen einer Gruppe von
einer Seite des Siebaggregats angetrieben werden und die Siebwellen der anderen Gruppe
von der anderen, gegenüberliegenden Seite des Siebaggregats angetrieben werden. Für
den Antrieb erforderliche Übertragungselemente haben bei dieser Anordnung mehr Raum
zur Verfügung.
[0011] Vorteilhafterweise sind dem Siebaggregat ein Bunker mit Bunkerförderer und ein Übergabeförderer
vorgeordnet, wobei der das Siebgut vom Bunkerförderer übernehmende Übergabeförderer
erheblich schneller läuft als der Bunkerförderer. Dadurch wird das Siebgut egalisiert
und gleichmäßiger an das Siebaggregat übergeben. Der Übergabeförderer ist vorzugsweise
als Steigband - ansteigender Förderer - ausgeführt. Auch kann die Siebebene vorzugsweise
waagerecht oder leicht ansteigend vorgesehen sein. Die günstigste Stellung ergibt
sich anhand des Materials und der gewünschten Siebqualität. In dieser Konstellation
kann das Siebaggregat relativ kurz ausgebildet sein, sodass die Herstellung günstiger
ist, weniger Antriebskraft benötigt wird und nur an wenigen Wellen Verschleiss auftreten
kann.
[0012] Als Antriebe sind vorzugsweise Hydraulikmotoren, Elektromotoren oder sogar (kleinere)
Dieselmotoren vorgesehen. Die Kraftübertragung erfolgt insbesondere über einen oder
mehrere Kettentriebe.
[0013] Die erfindungsgemäße Siebeinrichtung kann stationär oder mobil sein. Gerade kurz
bauende Ausführungen sind für eine mobile Bauart besonders gut geeignet.
[0014] Nach einem weiteren, unabhängigen Gedanken der Erfindung ist das Siebaggregat in
seiner Neigung, d.h. im Winkel einer Förderrichtung der Siebebene zu einer horizontalen
Ebene, verstellbar. Die Verstellung der Neigung in Abwärtsrichtung ermöglicht eine
grobe Reinigung durch Abkippen des Siebgutes. Ein Verstellen des Siebaggregats in
Aufwärtsrichtung verstärkt einen Rütteleffekt im Siebgut. Das Ergebnis der Siebung
wird dadurch verbessert. Eine Verschmutzung tritt nicht so schnell ein. Demgegenüber
ergibt eine waagerechte oder leicht abfallend eingestellte Siebebene geringere Vibrationen
im Siebgut. Auch die Körnung wird etwas feiner. Somit kann die Korngröße bzw. Fraktionierung
durch den Neigungswinkel der Siebebene beeinflusst werden.
[0015] Vorteilhafterweise ist das Siebaggregat um eine Kippachse schwenkbar. Diese verläuft
vorzugsweise parallel zu den Siebwellen, etwa im Bereich der Aufgabeseite, also am
Siebeinlauf. Möglich sind auch andere Anordnungen der Kippachse, etwa nahe einem Siebende,
oder zwischen dem Siebeinlauf und dem Siebende, insbesondere mittig.
[0016] Vorteilhafterweise verläuft die Kippachse oberhalb der Siebelemente bzw. Siebwellen.
Besonders vorteilhaft ist eine Ausführung mit einer Kippachse bei etwa 10-30% der
Länge gerechnet von der ersten Siebwelle bis zur letzten Siebwelle am Siebende. Beispielsweise
kann die Kippachse knapp oberhalb der in Förderrichtung dritten Siebwelle bei insgesamt
sechzehn Siebwellen angeordnet sein.
[0017] Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist das Siebaggregat bis in eine
vertikal abwärts gerichtete Position kippbar, insbesondere auch darüber hinaus. Das
noch auf dem Siebaggregat liegende Siebgut kann über das Siebende abrutschen. Die
Reinigung nach einem Stillstand des Siebaggregats wird dadurch wesentlich erleichtert.
Alternativ oder zusätzlich kann ein Verschwenken des Siebaggregats in eine vertikal
aufwärts gerichtete Position vorgesehen sein. Das Siebende weist dann nach oben. Das
Siebgut rutscht zurück auf dem Siebaggregat vorgeordnete Förderorgane.
[0018] Die Neigungsverstellung des Siebaggregats kann in Verbindung mit einer entsprechenden
Positionierung einer Kippachse auch zu einer Verkürzung der Baulänge der gesamten
Siebeinrichtung (bei geschenktem Siebaggregat) führen, etwa bei vorgeordnetem Bunker
mit Übergabeförderer.
[0019] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Patentansprüchen und aus der
Beschreibung im Übrigen. Merkmale, die im Zusammenhang mit den zueinander bewegbaren
Siebwellen genannt sind, können auch in Verbindung mit dem in der Neigung verstellbaren
Siebaggregat relevant sein.
[0020] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand von Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Siebaggregat mit Siebwellen an Hauptrahmen und Nebenrahmen in Seitenansicht,
- Fig. 2
- das Siebaggregat gemäß Fig. 1 mit ausgeschwenktem Nebenrahmen,
- Fig. 3
- eine mobile Siebeinrichtung mit kippbarem Siebaggregat in Seitenansicht,
- Fig. 4
- eine vergrößerte Darstellung des Siebaggregats gemäß Fig. 3,
- Fig. 5
- eine andere Ausführungsform der mobilen Siebeinrichtung gemäß Fig. 3.
[0021] Ein Siebaggregat 10 weist ein Traggestell 11 und ein Sternsieb 12 auf. Der prinzipielle
Aufbau eines Sternsiebes mit einander kämmenden, d.h. in mehreren Reihen und auf Lücke
versetzt angeordneten Siebelementen ist beispielsweise dem deutschen Gebrauchsmuster
89 06 721.5 entnehmbar. Einzelne Siebelemente 13 sind sternförmig (nicht gezeigt)
ausgebildet. Statt dessen können auch rotierende Scheiben vorgesehen sein. Die vorliegende
Erfindung bezieht sich auf Stern- und Scheibensiebe.
[0022] Die Siebelemente 13 sind auf angetriebenen Siebwellen 14 angeordnet. Dabei ist eine
Unterteilung vorgesehen in eine erste Gruppe 15 von Siebwellen 14 und eine zweite
Gruppe 16 von Siebwellen 14, siehe Fig. 2. Die Siebwellen der ersten Gruppe 15 sind
in einem Hauptrahmen 17 gehalten, während die Siebwellen der zweiten Gruppe 16 an
einem Nebenrahmen 18 angeordnet sind.
[0023] Der Nebenrahmen 18 verläuft parallel zum Hauptrahmen 17 und ist relativ zu diesem
bewegbar angeordnet zwischen einer eingeschwenkten Position gemäß Fig. 1 und einer
ausgeschwenkten Position gemäß Fig. 2.
[0024] Die Siebwellen 14 sind so auf Hauptrahmen 17 und Nebenrahmen 18 verteilt, dass sich
in der eingeschwenkten Position gemäß Fig. 1 die Siebwellen der ersten Gruppe 15 mit
denen der zweiten Gruppe 16 abwechseln. Zwischen zwei Siebwellen der ersten Gruppe
15 ist jeweils eine Siebwelle der zweiten Gruppe 16 angeordnet und umgekehrt. Dabei
treten die Siebelemente einer bestimmten Siebwelle stets mit Umfangsbereichen zwischen
die Siebelemente der benachbarten Siebwellen - sogenannte kämmende Anordnung.
[0025] In der ausgeschwenkten Position gemäß Fig. 2 sind die Siebwellen des Nebenrahmens
18 jeweils unter die Siebwellen des Hauptrahmens 17 bewegt, sodass zwischen den Siebwellen
14 bzw. Siebelementen 13 des Hauptrahmens 17 einerseits und zugleich auch des Nebenrahmens
18 deutliche Lücken 19 gebildet sind. In diesem Zustand ist eine Reinigung des Siebaggragats
10 leicht möglich. Verklemmungen durch grobes Siebgut sind höchst unwahrscheinlich.
Größere Brocken können durch die Lücken 10 hindurchfallen.
[0026] Die Bewegung des Nebenrahmens 18 aus der eingeschwenkten Position in die ausgeschwenkte
Position erfolgt in besonderer Weise. Bevorzugt sind eine geradlinige Bewegung oder
eine gekrümmte Bewegung, etwa entlang eines Teilkreises (um eine Achse entsprechend
einer Siebwelle des Hauptrahmens). Beide Bewegungslinien sind in den Fig. 1 und 2
der Ziffer 20 zugeordnet.
[0027] Die Bewegungsrichtung ist vorzugsweise so gewählt, dass die Siebelemente des Nebenrahmens
18 (zweite Gruppe 16) auf dem Weg von der eingeschwenkten in die ausgeschwenkte Position
etwas dichter an die Siebwellen 14 des Hauptrahmens 17 (erste Gruppe 15) herankommen
und so eine Reinigung der entsprechenden Zwischenräume bewirken. In der ausgeschwenkten
Position gemäß Fig. 2 erstreckt sich der Nebenrahmen 18 parallel und mit Abstand zum
Hauptrahmen 17. Die Siebelemente 13 des Nebenrahmens 18 reichen gerade eben bis an
die Siebwellen 14 des Hauptrahmens 17 heran.
[0028] Der Reinigungseffekt kann noch verstärkt werden durch bestimmte Eigenschaften der
einzelnen Siebelemente. Sofern es sich um (an sich bekannte) Siebelemente mit elastischen
Sternfingern handelt, können diese dichter an die benachbarten Siebwellen heranbewegt
werden als dies auf Grund der geometrischen Abmessungen möglich scheint. Die elastischen
Sternfinger geben bei Kontakt mit den Siebwellen nach und verbiegen sich geringfügig.
Anhaftender Schmutz löst sich weitgehend selbsttätig. Auch "trommeln" die einzelnen
Sternfinger gewissermaßen an die benachbarten Siebwellen. Die entstehenden Vibrationen
begünstigen ebenfalls die Reinigung. Durch gezielte Wahl des Weges zwischen der eingeschwenkten
Position und der ausgeschwenkten Position kann der gewünschte Reinigungseffekt genau
geplant werden.
[0029] Eine Nachgiebigkeit der einzelnen Siebelemente ist auch möglich durch eine elastische
oder mit Spiel ausgeführte Lagerung derselben auf den Siebwellen.
[0030] Neben dem Reinigungseffekt kann durch Bewegung jeder zweiten Siebwelle 14, insbesondere
mit einer Komponente in Förderrichtung und parallel zur Siebebene 21 ein Fraktionierungseffekt
auftreten. Durch diese Art der Bewegung der Siebwellen der zweiten Gruppe 16 werden
die Lücken für das Siebgut zum Teil enger und zum Teil weiter. Durch die weiteren
Lücken können größere Brocken nach unten fallen.
[0031] Der Nebenrahmen 18 ist in nicht gezeigter Weise an Schwenkhebeln oder in linearen
Führungen gehalten. Die Bewegung wird vorzugsweise über einen ebenfalls nicht gezeigten
hydraulischen Antrieb ausgeführt.
[0032] In der eingeschwenkten Position gemäß Fig. 1 bilden alle Siebelemente 13 eine gemeinsame
Siebebene 21. In der ausgeschwenkten Position gemäß Fig. 2 sind an der Bildung der
Siebebene 21 nur noch die Siebelemente der ersten Gruppe 15 beteiligt.
[0033] Der Hauptrahmen 17 bildet eine Unterseite des Traggestells 11. Auf der Oberseite
des Hauptrahmens 17 sind (als Traggestell) drei aufrechte Streben 22, 23, 24 vorgesehen,
die an ihren oberen Enden durch eine sich in Förderrichtung erstreckende Traverse
25 verbunden sind. An einem Siebeinlauf 26 (Aufgabeseite) des Siebaggregats 10 ist
eine Aufhängung 27 vorgesehen, die eine Kippachse für eine Schwenkbewegung des Siebaggregats
10 bildet. Die Kippachse verläuft parallel zu den Siebwellen 14. Die Aufhängung 27
ist an einer Horizontalstrebe 28 knapp oberhalb des Hauptrahmens 17 angeordnet. Die
Horizontalstrebe 28 erstreckt sich parallel zur Förderrichtung von der ersten aufrechten
Strebe 22 bis zum Siebeinlauf 26.
[0034] Das gesamte Siebaggregat 10 ist um die Kippachse der Aufhängung 27 schwenkbar. Im
Betrieb ist das Siebaggregat 10 mit der Siebebene 21 vorzugsweise waagerecht oder
leicht ansteigend, insbesondere bis etwa 30° ansteigend ausgerichtet. Durch Änderung
des Anstiegs lassen sich bestimmte Siebbedingungen einstellen, nämlich verstärkte
Vibrationen durch einen größeren Anstieg und eine etwas feinere Körnung durch einen
geringeren Anstieg. Gerade letztgenannter Effekt kann durch eine leicht abfallende
Siebebene weiter verstärkt werden. Die Schwenkbewegung ist durch einen Doppelpfeil
29 angedeutet. An einem aufgabeseitigen Ende der Traverse 25 - nahe einem oberen Ende
der Strebe 22 - ist eine Aufhängung 30 vorgesehen, die als Angriffspunkt für ein nicht
gezeigtes Zugorgan dienen kann. Je nach Beaufschlagung des Zugorgans ergibt sich die
gewünschte Neigung des Siebaggregats 10.
[0035] Die Siebwellen 14 sind in an sich bekannte Weise einzeln oder über einen gemeinsamen
Kettentrieb angetrieben. Einzelheiten sind deshalb nicht gezeigt. Bei Verwendung eines
gemeinsamen Antriebs ist eine Aufteilung zweckmäßig, nämlich ein Antrieb für die Siebwellen
der ersten Gruppe 15 und ein weiterer Antrieb für die Siebwellen der zweiten Gruppe
16. So kann ein Kettentrieb für die erste Gruppe 15 auf einer Seite und ein Kettentrieb
für die andere Gruppe 16 auf der anderen, gegenüberliegenden Seite des Siebaggregats
10 vorgesehen sein.
[0036] Das Siebaggregat 10 ist Teil einer größeren Siebeinrichtung, die wiederum stationär
oder mobil ausgeführt sein kann. Die Fig. 3-5 zeigen mobile Siebeinrichtungen 31,
32. Auf einem Fahrgestell 33 sind ein Bunker 34 und ein Steigband 35 als Übergabeförderer
angeordnet. In der Ausführung gemäß Fig. 3 ist das Fahrgestell 33 auf Rädern 36 verfahrbar.
Dem Steigband 35 gegenüberliegend ist eine Anhängerkupplung 37 vorgesehen. Demgegenüber
ist die Siebeinrichtung 32 in Fig. 5 unter dem Fahrgestell 33 mit einem Kettenfahrwerk
38 versehen.
[0037] Oben an das Steigband 35 schließt ein Siebaggregat 39 an. Das Fahrgestell 33 weist
an einem dem Steigband 35 zugewandten Ende schräg aufwärtsgerichtete Träger 40 auf.
An deren oberen, freien Enden ist je ein Haltebügel 41 mit einer endseitigen Gabel
42 angeordnet, in der eine Aufhängung 43 für das Siebaggregat 39 gelagert ist. Die
Aufhängung 43 ist zugleich Ort einer Kippachse für das Siebaggregat 39.
[0038] Das Siebaggregat 39 ist stark vereinfacht dargestellt. Sichtbar sind ein vorzugsweise
oben offener Siebkasten 44 und darunter angeordnete, kämmende Siebelemente 45. Deren
Ausbildung, Anordnung und Aufhängung ist an sich bekannt oder entspricht der Darstellung
der Fig. 1 und 2.
[0039] Das Siebaggregat 10 ist um die Aufhängung 43 schwenkbar zwischen einer leicht aufwärtsgerichteten,
in Fig. 4 durchgezogen gezeichneten Siebposition und einer vertikal abwärtsgerichteten,
gestrichelt gezeichneten Reinigungs- oder Transportposition.
[0040] Die Aufhängung 43 ist knapp oberhalb einer dritten Siebwelle (bei insgesamt 16 Siebwellen)
angeordnet, dabei erfolgt die Zählung der Siebwellen beginnend bei der Aufgabeseite
des Siebaggregats 39.
[0041] Zum Schwenken des Siebaggregats 39 ist ein Zugorgan 46 vorgesehen, das den Siebkasten
44 oberhalb der Aufhängung 43 und mit Abstand zu dieser mit einem Lager 47 im Bereich
eines Übergangs zwischen Träger 40 und Haltebügel 41, schräg oberhalb der Gabel 42,
verbindet. In der Siebposition (durchgezogene Darstellung in Fig. 4) ist das Zugorgan
46 relativ kurz. Zur Einstellung der Reinigungsposition (gestrichelte Darstellung)
muss das Zugorgan 46 ausgefahren, ausgezogen, verlängert oder dergleichen sein.
[0042] Die konkrete Ausführung des Zugorgans 46 ist nicht näher gezeigt. Denkbar ist ein
einfaches Zugseil, dass über das Lager 47 auf eine Winde geführt ist. Auch kann eine
hydraulische Zugstange vorgesehen sein oder eine Zug- und Druckeinheit. Mit dieser
ist dann eine Weiterbewegung über die in Fig. 4 gezeigte Siebposition hinaus bis in
eine schräggerichtete Überkopf-Position möglich, etwa parallel zum Träger 40 oder
unter gesicherter Anlage an demselben.
[0043] Eine Besonderheit besteht noch im Zusammenhang mit dem Steigband 35. Dieses schließt
an einen im Wesentlichen horizontalen Bunkerförderer 48 an und läuft wesentlich schneller
als der Bunkerförderer, nämlich etwa 30 - 200% schneller. Das Siebgut wird dadurch
egalisiert und gleichmäßiger auf das Siebaggregat 39 gegeben.
[0044] Die erfindungsgemäßen Siebeinrichtungen bzw. Siebaggregate sind besonders gut für
das Sieben von Bahnschotter mit bindigem Boden unter Verwendung von Siebsternen geeignet.
Bezugszeichenliste:
[0045]
- 10
- Siebaggregat
- 11
- Traggestell
- 12
- Sternsieb
- 13
- Siebelemente
- 14
- Siebwellen
- 15
- erste Gruppe
- 16
- zweite Gruppe
- 17
- Hauptrahmen
- 18
- Nebenrahmen
- 19
- Lücken
- 20
- Bewegungslinien
- 21
- Siebebene
- 22
- Strebe
- 23
- Strebe
- 24
- Strebe
- 25
- Traverse
- 26
- Siebeinlauf
- 27
- Aufhängung
- 28
- Horizontalstrebe
- 29
- Doppelpfeil
- 30
- Aufhängung
- 31
- Siebeinrichtung
- 32
- Siebeinrichtung
- 33
- Fahrgestell
- 34
- Bunker
- 35
- Steigband
- 36
- Räder
- 37
- Anhängerkupplung
- 38
- Kettenfahrwerk
- 39
- Siebaggregat
- 40
- Träger
- 41
- Haltebügel
- 42
- Gabel
- 43
- Aufhängung
- 44
- Siebkasten
- 45
- Siebelemente
- 46
- Zugorgan
- 47
- Lager
- 48
- Bunkerförderer
1. Siebeinrichtung (31, 32), insbesondere für Steine oder Beton enthaltendes Siebgut,
mit einem drehende Siebelemente (13, 45) aufweisenden Siebaggregat (10, 39), wobei
die Siebelemente (13, 45) auf mehreren, parallel zueinander gerichteten Siebwellen
(14) angeordnet sind, und wobei die Siebelemente (13, 45) eine Siebebene (21) bilden,
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
a) die Siebwellen (14) sind in mindestens zwei Gruppen (15, 16) eingeteilt, nämlich
eine erste Gruppe (15) mit Siebwellen und eine zweite Gruppe (16) mit Siebwellen,
wobei abwechselnd Siebwellen der ersten und zweiten Gruppe angeordnet sind,
b) die Siebwellen (14) der einen Gruppe (16) sind gemeinsam und relativ zu den Siebwellen
(14) der anderen Gruppe (15) queraxial bewegbar.
2. Siebeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Siebwellen (14) der einen Gruppe (16) queraxial und schräg abwärts bewegbar sind.
3. Siebeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Gruppe (15) von Siebwellen (14) in einem Hauptrahmen (17) und die zweite
Gruppe (16) von Siebwellen (14) in einem Nebenrahmen (18) gehalten ist.
4. Siebeinrichtung nach Anspruch 1 oder einem der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Siebwellen (14) einer Gruppe (15) von einer Seite des Siebaggregats (10, 39)
angetrieben werden und die Siebwellen (14) der anderen Gruppe (16) von der anderen,
gegenüberliegenden Seite.
5. Siebeinrichtung nach Anspruch 1 oder einem der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dem Siebaggregat (10, 39) ein Bunker (34) mit Bunkerförderer (48) und ein Übergabeförderer
vorgeordnet sind, wobei der das Siebgut vom Bunkerförderer (48) übernehmende Übergabeförderer
schneller läuft als der Bunkerförderer.
6. Siebeinrichtung (31, 32), insbesondere für Steine oder Beton enthaltendes Siebgut,
mit einem drehende Siebelemente (13, 45) aufweisenden Siebaggregat (10, 39), wobei
die Siebelemente (13, 45) auf mehreren, parallel zueinander gerichteten Siebwellen
(14) angeordnet sind, und wobei die Siebelemente (13, 45) eine Siebebene (21) bilden,
insbesondere nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Siebaggregat (10, 39) in seiner Neigung, d.h. im Winkel einer Förderrichtung
der Siebebene (21) zu einer horizontalen Ebene, verstellbar ist.
7. Siebeinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Siebaggregat (10, 39) um eine Kippachse schwenkbar ist.
8. Siebeinrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Kippachse oberhalb der Siebelemente (13, 45) bzw. Siebwellen (14) verläuft.
9. Siebeinrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Siebaggregat (10, 39) bis in eine vertikal abwärtsgerichtete Position kippbar
ist.