[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Anlage zur Sortierung von Poststücken, insbesondere
flachen Briefsendungen, bei der ein Förderband für separat dem Förderband zugeführte
Poststücke vorgesehen ist, wobei dem Förderband eine Zuführstelle für die Poststücke
vorgeschaltet und eine Sortiereinrichtung für die Poststücke nachgeschaltet ist. Ausserdem
bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zur Sortierung von Poststücken, bei dem
die Poststücke separat einem Förderband zugeführt werden und von diesem Förderband
aus in eine Sortiereinrichtung eingespeist werden.
[0002] Eine derartige Anlage und ein derartiges Verfahren sind in der europäischen Patentanmeldung
EP 0 827 786 A1 offenbart. Ein zentrales Problem bei all diesen Anlagen besteht darin,
dass die flachen Poststücke zur Erreichung zufriedenstellender Sortierkapazitäten
mit sehr hoher Geschwindigkeit gehandhabt werden müssen, was neben hohen Ansprüchen
an die elektronischen Steuerungs- und Adresserfassungssysteme auch besonders hohe
Ansprüche an alle mechanischen Komponenten stellt. Dabei ist es besonders wichtig,
dass die Poststücke an eben diesen Stellen zur Adresserfassung und an Übergabestellen
zum Einschuss in den eigentlichen Sortierkreislauf sehr definiert ausgerichtet sein
müssen.
[0003] Im besonderen die Ausrichtung der Poststücke an den Übergabestellen ist mit sehr
hoher Präzision auszuführen, weil die Poststücke ansonsten fehlerhaft eingeschossen
werden und Nachteile, wie z.B. Nachsortierung von Hand, Beschädigung durch Knicken,
unerwünschte Anlagenstörungen, hervorgerufen werden können. Üblicherweise werden die
Poststücke mit zuvor eingelesener Adressinformation auf ein in Aufnahmeabschnitte
unterteiltes Förderband zugeführt, wobei jedem Aufnahmeabschnitt nur ein Poststück
zugeführt wird. Die Poststücke liegen dann zwar in den einzelnen Aufnahmeabschnitten
vereinzelt vor; sie müssen aber beispielsweise zur Vermessung ihrer Grösse und notwendigerweise
für ihren Einschuss in den umlaufenden Sortierförderer an definierten Anschlägen ausgerichtet
werden.
[0004] Hierfür ist ein sogenannter Ausrichtabschnitt vorgesehen, der vom Förderband überstrichen
wird. In diesem Ausrichtabschnitt sind sogenannte Schrägrollen vorgesehen, die im
Winkel zur Hauptförderrichtung angeordnet sind und deren vektorieller Geschwindigkeitsanteil
parallel zur Hauptförderrichtung grösser ist als die Geschwindigkeit in Hauptförderrichtung.
Auf diese Weise werden die Poststücke durch den Vorschub der Schrägrollen angetrieben
an eine Seitenkante des Förderbandes ausgerichtet. Problematisch ist hierbei jedoch
oft die Tatsache, dass die Poststücke zwar nach ihrer Zuführung auf das Förderband
schon sauber mit ihrer rückwärtigen Längsseite an Anschlagelemente, die die Länge
der einzelnen Aufnahmeabschnitte definieren, anliegen. Jedoch tritt während ihrer
seitlichen Ausrichtbewegung der unerwünschte Fall ein, dass sich die Poststücke wieder
aus der schon erzielten rückwärtigen Ausrichtung entfernen und damit nicht mehr richtig
ausgerichtet sind. Dieses Verhalten führt ungünstigstenfalls sogar zu einem Aufwerfen
der Poststücken, was ebenfalls zu den weiter oben bereits erwähnten unerwünschten
Effekten führt.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Anlage und ein Verfahren zur
Sortierung von Poststücken anzugeben, die eine hohe Funktionssicherheit infolge der
besonders guten Handhabbarkeit der zu sortierenden Poststücke sicherstellen.
[0006] Diese Aufgabe wird bei einer Anlage der eingangs genannten Art erfindungsgemäss dadurch
gelöst, dass ein Teil der vom Förderband überstrichenen Wegstrecke als Ausrichtstrecke
für die Poststücke vorgesehen ist, und ein erstes Mittel vorgesehen ist, das die Poststücke
nach der Zuführung auf das Förderband an quer zur Förderrichtung verlaufenden Anschlagelementen
zum Anliegen bringt, und ein zweites Mittel vorgesehen ist, das die Poststücke vor
dem Erreichen der Ausrichtstrecke definiert von diesen Anschlagelementen beabstandet.
[0007] Diese Aufgabe wird bei einem der Verfahren der eingangs genannten Art erfindungsgemäss
dadurch gelöst, dass die Poststücke nach der Zuführung auf das Förderband an quer
zur Förderrichtung verlaufenden Anschlagelementen zum Anliegen gebracht werden, anschliessend
in Förderrichtung von diesen Anschlagelementen beabstandet werden und nachfolgend
mit einer Seitenkante an eine das Förderband seitlich begrenzende Seitenkante und
mit der rückwärtigen Kante an die Anschlagelemente ausgerichtet werden.
[0008] Auf diese Weise ist es durch die definiert vorgenommene Beabstandung der Poststücke
von den Anschlagelementen erreicht, dass die Poststücke ohne an den Anschlagelementen
anzuliegen über die Ausrichtstrecke geführt werden können und so ohne gleichzeitigen
Schub der Anschlagelement eine von den Schrägrollen initiierte Seitbewegung vollziehen
können.
[0009] Ein besonders einfach und kostengünstig und gleichwohl funktionssicheres erstes Mittel
ist erreicht, wenn ein Bremsband eingesetzt ist, welches mit den in Förderrichtung
bewegten Poststücken in reibenden Eingriff bringbar ist. Das hier ortsfest aufgehängte
Bremsband ist dabei wie eine Art Schleppband, gegen das sich die bewegten Poststücke
durchsetzen müssen, was bei funktionsgemässer Dimensionierung nur bei Anliegen an
den Anlageelementen und damit mit dem Vorschub des Förderbandes möglich ist. Um dabei
auch schwerere, d.h. in der Regel dickere Poststücke ebenfalls an die Anschlagelemente
zu führen, kann der reibende Eingriff allein des Bremsbandes nicht ausreichende Rückhaltekraft
aufweisen. Um jedoch auch die Ausrichtung schwerer Poststücke an den Anschlagelementen
sicherstellen zu können, ist ergänzend zu dem Bremsband ein dem Bremsband nachschaltetes
Federelement vorgesehen, das in einem definierten Abstand über dem Förderband ruht
und mit Poststücken, die dicker als dieser definierte Abstand sind, in reibenden Eingriff
bringbar ist.
[0010] Während es für das Bremsband ausreichend sein kann als Schleppstreifen aus Kunststoff
ausgeführt zu werden, ist es dabei sinnvoll das Federelement als Federstahlstreifen
wegen der grösseren zu erzielenden Rückhaltekräfte auszuführen.
[0011] Das zweite Mittel ist in konstruktiv einfacher und kostengünstiger Weise umsetzbar,
indem das zweite Mittel ein Rollenpaar ist, durch welches die Poststücke passieren
und welches mit einer Geschwindigkeit angetrieben ist, die über der Geschwindigkeit
des Förderbandes liegt. Auf diese Weise durchläuft jedes Poststück dieses Rollenpaar
und erhält so einen zur Länge des Poststücks proportionalen Vorschub relativ zum Förderband
und wird so für die nachfolgende seitliche Ausrichtbewegung ausreichend beabstandet.
[0012] Hinsichtlich der vorzusehenden Antriebsmittel ist eine besonders einfache Lösung
erzielt, wenn das Rollenpaar eine angetriebene Beschleunigerrolle und eine federbelastete
Andruckrolle umfasst. Um dabei sicherstellen zu können, dass die auf dem Förderband
transportierten Poststücke zuverlässig mittels des Rollenpaares den gewünschten Vorschub
erhalten, ist es besonders zweckmässig, wenn die Beschleunigerrolle die Ebene des
Förderbandes durchdringt.
[0013] Ein weiteres den vorgesehenen Durchsatz der Poststücke durch das Rollenpaar unterstützendes
Merkmal lässt sich realisieren, indem der Durchmesser der Andruckrolle grösser als
der Durchmesser der Beschleunigerrolle ist.
[0014] Die dem Rollenpaar zugeführten Poststücke weisen üblicherweise eine Geschwindigkeit
von einigen Metern pro Sekunde auf. Aufgrund dieser hohen Geschwindigkeit sind an
die Ausgestaltung der Andruckrolle besondere Anforderungen hinsichtlich ihres Trägheitsverhaltens
zu stellen. Es ist dabei eine Art Dauerbetriebszustand, dass sehr dünne Briefe und
einige Zentimeter dicke Briefe einander ständig abwechseln und sich die Andruckrolle
immer sehr schnell an diese wechselnde Dicke der Poststücke anpassen muss, damit der
definierte Vorschub des Poststücks relativ zum Förderband erzielt werden kann. Eine
bezüglich des Trägheitsverhaltens vorteilhafte Lösung besteht darin, die Andruckrolle
nicht massiv auszuführen, sondern insbesondere als Hohlprofil-Rolle oder als Speicherrad
auszubilden. Diese beiden letztgenannten Ausgestaltungsvarianten erlauben so sogar
durch das Aufsetzen zusätzlicher Gewichte das Trägheitsverhalten noch später an die
vorherrschenden Bedingungen in einer Anlage anpassen zu können.
[0015] Eine sich ebenfalls auf die Erzielung eines günstigen Anpressdrucks der Andruckrolle
auswirkende Massnahme ist erreicht, wenn die Andruckrolle auf einer Drehachse gelagert
ist, deren Drehpunkt oberhalb der Achse der Andruckrolle und - gesehen in Förderrichtung
der Poststücke - vor dem Rollenpaar liegt. Dabei wird das Trägheitsverhalten weiter
vorteilhaft unterstützt, wenn an der Drehachse der Andruckrolle vor und/oder hinter
dem Drehpunkt ein Stossdämpfer angekoppelt ist. Damit wird zum einen eine Aufwärtsbewegung
der Andruckrolle beim Eintritt eines vergleichsweise dicken Poststücks in das Rollenpaar
gedämpft. Andererseits kann so auch die schwerkraftbedingte Abwärtsbewegung der Andruckrolle
nach dem Austritt eines vergleichsweise dicken Poststückes aus dem Rollenpaar abgefedert
werden.
[0016] Die wunschgemässe Ausrichtung der Poststücke kann auf der Ausrichtstrecke nun mehr
besonders gut unterstützt werden, indem dem Rollenpaar die Ausrichtstrecke folgt,
die mit Schrägrollen die Ebene des Förderbandes durchsetzt, wobei die Schrägrollen
mit Bezug zur ihrer vektoriellen Geschwindigkeitskomponente parallel zur Hauptförderrichtung
annähernd so schnell wie die Fördergeschwindigkeit des Förderbandes laufen. Auf diese
Weise lässt sich der Gefahr begegnen, dass die Poststücke zu schnell an den seitlichen
Anschlag geführt werden und sich hierdurch in unerwünschter Weise wieder aus der erzielten
ausgerichteten Position entfernen oder sich gar aufstellen.
[0017] Um die erreichte ausgerichtete Position der Poststücke auch bis zum Erreichen einer
Übergabestelle an den eigentlichen Sorter noch besser gewährleisten zu können, kann
ein seitlicher Anschlag für die Poststücke entlang der Ausrichtstrecke durch ein umlaufendes
Seitenband gebildet ist, welches mit der gleichen Geschwindigkeit wie das Förderband
läuft.
[0018] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den übrigen Unteransprüchen
zu entnehmen.
[0019] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand einer Zeichnung näher erläutert.
Dabei zeigen:
- Figur 1
- in schematischer Darstellung eine seitliche Ansicht einer Vorrichtung zum Zuführen
von flachen Poststücken zu einem Sortierförderer; und
- Figur 2
- in schematischer Ansicht eine Aufsicht auf die Vorrichtung gemäss Figur 1.
[0020] Figur 1 zeigt in schematischer Darstellung eine seitliche Ansicht einer Vorrichtung
zum Zuführen von flachen Briefen 2, 4, 6 zu einem hier nicht weiter dargestellten
Sortierförderer. Die Briefe 2, 4, 6 werden dabei auf einem Förderband 32 mit einer
Förderrichtung 34 von einer aufwärts gelegenen und ebenfalls nicht weiter dargestellten
Zuführstelle zu einer abwärts gelegenen und ebenfalls nicht weiter dargestellten Einschussstelle
in den Sortierförderer geführt.
[0021] Die Briefe 2, 4, 6 werden von der Zuführstelle einzeln separiert mit ihrer Längskante
im wesentlichen senkrecht zur Hauptförderrichtung 34 orientiert und flach liegend
auf das Förderband 32 transportiert. Das Förderband 32 ist dabei mittels senkrecht
zur Hauptförderrichtung 34 angeordneter fingerartiger Anschlagelemente 8, 10, 12 in
einzelne Förderabschnitte unterteilt, die jeweils einen einzigen Brief 2, 4, 6 aufnehmen
können.
[0022] Im dynamischen Ablauf des Fördervorganges repräsentiert der Brief 6 im vorliegenden
Ausführungsbeispiel einen gerade auf das Förderband 32 zugeführten Brief, der weder
mit Bezug zu den seinen Förderabschnitt begrenzenden fingerartigen Anschlagelementen
12 noch zu einer Seitenkante des Förderbandes 32 ausgerichtet ist.
[0023] Der in Hauptförderrichtung 34 nächstgelegenen Brief 4 ist mittels eines Bremsbandes
28, das von oben auf das Förderband 32 herabhängt und so mit den Briefen 2, 4, 6 in
reibenden Eingriff gebracht wird, und mittels einer Bremsschiene 30, die nur wenig
aus der Ebene des Förderbandes 32 herausragt, relativ zum Vorschub des Förderbandes
32 zurückgehalten worden. Dabei wird der Brief 4 soweit zurückgehalten, bis der Brief
4 mit seiner rückwärtigen Längskante an den fingerartigen Anschlagelemente 10 anliegt
und von diesen durch den vom Bremsband 28 und von der Bremsschiene 30 beaufschlagten
Abschnitt des Förderweges gefördert wird. Auf diese Weise ist der Brief 4 bezüglich
seiner rückwärtigen Längskante an den fingerartigen Anschlagelementen 10, aber noch
nicht an einer Seitenkante des Förderbandes 32 ausgerichtet.
[0024] Weil der Brief 4 vergleichsweise flach ist, wurde ein Federstahlbügel 26, der dem
Bremsband nachgeschaltet ist, nicht mit dem Brief in Eingriff gebracht. Anders wäre
die Situation bei einem Brief gewesen, dessen Dicke den Abstand zwischen dem Förderband
32 und dem Federstahlbügel 26 überschritten hätte. Der Federstahlbügel 26 hätte dann
diesen in der Regel auch vergleichsweise schweren Brief zurückgehalten, was mittels
des Bremsbandes 28 allein nicht oder nur unzureichend möglich gewesen wäre.
[0025] Der im unmittelbar voranliegend angeordneten Förderabschnitt transportierte Brief
2 hat bereits ein Rollenpaar passiert, das eine Beschleunigerrolle 16 und eine Andruckrolle
18 umfasst. Dieses Rollenpaar hat die Funktion, einen mit seiner rückwärtigen Kante
an den fingerartigen Anschlagelementen 8, 10, 12 mit einem definierten Vorschub relativ
zum Förderband 32 von den fingerartigen Anschlagelementen 8, 10, 12 zu beabstanden.
Dieser Abstand ist in der Figur 1 als Vorschubdistanz d kenntlich gemacht. Diese Vorschubdistanz
d ermöglicht es, den Brief 2 auf einem als Ausrichtstrecke 44 bezeichneten Abschnitt
des Förderweges frei liegend für eine seitliche Ausrichtbewegung bereitzustellen.
[0026] Diese seitliche Ausrichtbewegung wird mittels Schrägrollen 14 initiiert, die als
normale ausgestaltete Rollen in einem Winkel von 5 bis 20°, im Ausführungsbeispiel
etwa 10°, zur Hauptförderrichtung angeordnet sind. Diese Schrägrollen 14 laufen dabei
mit der Geschwindigkeit des Förderbandes 32, so dass die Komponente des Geschwindigkeitsvektors
parallel zur Hauptförderrichtung kleiner ist als die Geschwindigkeit des Förderbandes
32. Auf diese Weise holen die fingerartigen Anschlagelemente 8 den Brief 2 über die
Ausrichtstrecke 44 gesehen gegen Ende wieder ein. Der Brief 2 hat dann die für den
Einschuss in den eigentlichen Sortierförderer richtige Lage, die darüber hinaus auch
die Vermessung der Briefe 2, 4, 6 gestattet.
[0027] Figur 2 verdeutlicht in der schematischen Aufsicht auf die vorstehend beschriebene
Förderstrecke einige Details und zeigt die verschiedenen Stadien der Lage von Briefen
36a bis 36g entlang der Förderstrecke. Es wird unter anderem deutlich, dass das Förderband
32 aus Förderbandstreifen 32a bis 32e aufgebaut ist, die jeweils über höhengleich
angeordnete Anschlagfinger 38a bis 38g verfügen. Aufgrund der Ausgestaltung des Förderbandes
32 in mehreren Förderbandstreifen 32a bis 32e ist es leicht nachvollziehbar, dass
so eine Durchdringung der Ebene des Förderbandes 32 für die Bremsbügel 30, die Bremsbänder
28, die Beschleunigerrollen 16 und die Schrägrollen 42 gegeben ist.
[0028] Besonders entlang der Ausrichtstrecke 44 zeigt Figur 2 zum einen die bewusst herbeigeführte
Beabstandung des Briefes 36e von den Anschlagfingern 38e um die Vorschubdistanz d
und zum anderen wie sich diese Vorschubdistanz d im weiteren Verlauf entlang der Ausrichtstrecke
44 wieder verkleinert und im Fall des Briefes 36g wieder gegen Null geht, d.h. der
Brief 36g liegt wieder mit seiner rückwärtigen Kante an den Anschlagfingern 38g an.
Der Brief 38g ist zudem als Ergebnis der seitlichen Ausrichtbewegung in Ausrichtrichtung
46 mit seiner seitlichen Kante an den Rand des Förderbandes 32, der hier mittels eines
auf Fördergeschwindigkeit mitlaufenden Seitenbandes 40 gebildet ist, ausgerichtet.
[0029] Der Schwerpunkt der Erfindung liegt also im wesentlichen in der Erzielung des definierten
Vorschubs für die Briefe 2, 4, 6, 36a bis 36g mittels des die Beschleunigerrolle 16
und die Andruckrolle 18 umfassenden Rollenpaares. Dabei ist im besonderen die Ausgestaltung
der Andruckrolle 18 wichtig, die im Ausführungsbeispiel in Metallleichtbauweise ausgeführt
ist. Die Andruckrolle 18 ist auf einer Drehachse 48 gelagert, deren Drehpunkt 50 oberhalb
des Drehpunktes der Andruckrolle 18 liegt. Das Trägheitsverhalten der Andruckrolle
18 ist daher so abzustimmen, dass jederzeit ein ausreichender Andruck an der Beschleunigerrolle
16 erzielt ist. Ein Federelement 24 sorgt neben der reinen Schwerkraft für einen in
weiten Grenzen einstellbarer Andruck. Durch eine spezielle Beschaffenheit der Oberfläche
der Andruckrolle 18, z.B. aus Gummi, Schaumstoff oder anderem geringfügig adhäsiv
wirkendem Material, kann zudem die Haftung an den Briefen 2, 4, 6, 36a bis 36g und
an der Beschleunigerrolle 16 verbessert werden.
[0030] Damit die Andruckrolle 18 bei Eintritt eines vergleichsweise dicken Briefes in das
Rollenpaar nicht katapultartig nach oben geschleudert wird und damit aufgrund des
Überschwingens den Andruck verliert, ist ein erster Stossdämpfer 20 vorgesehen, der
die Aufwärtsbewegung dämpft. Die auf die Andruckrolle 18 einwirkenden Impulse durch
das Eintreten dicker Briefe können beträchtlich sein, stellt man sich einmal vor,
dass die Fördergeschwindigkeit bei etwa 2 bis 2,5 m/s liegt und der sprungartige Höhenunterschied
von einem flachen (normalen) Brief zu einem dicken Brief durchaus einige Zentimeter
betragen kann.
[0031] Um gleichwohl auch den Übergang von einem dicken zu einem dünnen Brief hinsichtlich
des Andrucks zu vergleichmässigen, ist ein zweiter Stossdämpfer 22 vorgesehen, der
hinter dem Drehpunkt 48 an der Drehachse 50 ankoppelt. Auf diese Weise ist das "Aufschlagen"
der Andruckrolle 18 auf der Beschleunigerrolle 16 entsprechend abgedämpft. Die Andruckrolle
18 nähert sich so nach dem Austritt des dicken Briefes aus dem Rollenpaar der Beschleunigerrolle
16 asymptotisch.
[0032] Zusammenfassend werden daher mit dieser Anordnung und mit diesem Verfahren flache
Poststücke, also Briefsendungen und dergleichen, vor dem Erreichen einer Einschussstelle
so ausgerichtet, dass der Einschussimpuls unmittelbar auf das Poststück wirkt und
das Poststück so zielgenau in einen freien Aufnahmeplatz im Sortierförderer eingeschossen
wird.
Bezugszeichenliste
[0033]
- 2, 4, 6
- Briefe
- 8, 10, 12
- fingerartige Anschlagelemente
- 14
- Schrägrolle
- 16
- Beschleunigerrolle
- 18
- Andruckrolle
- 20
- erster Stossdämpfer
- 22
- zweiter Stossdämpfer
- 24
- Federelement
- 26
- Federstahlelement
- 28
- Bremsband
- 30
- Bremsbügel
- 32
- Förderband
- 32a bis 32e
- Förderbandstreifen
- 34
- Förderrichtung
- 36a bis 36g
- Briefe
- 38a bis 38g
- Anschlagelemente
- 40
- Seitenband
- 42
- Schrägrollen
- 44
- Ausrichtstrecke
- 46
- Ausrichtrichtung
- 48
- Drehpunkt
- 50
- Drehachse
- d
- Vorschubdistanz
1. Anlage zur Sortierung von Poststücken (2, 4, 6, 36a bis 36g), insbesondere flachen
Briefsendungen, bei der ein Förderband (32, 32a bis 32e) für separat dem Förderband
(32, 32a bis 32e) zugeführte Poststücke (2, 4, 6, 36a bis 36g) vorgesehen ist, wobei
dem Förderband (32, 32a bis 32e) eine Zuführstelle für die Poststücke (2, 4, 6, 36a
bis 36g) vorgeschaltet und eine Sortiereinrichtung für die Poststücke(2, 4, 6, 36a
bis 36g) nachgeschaltet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Teil der vom Förderband (32, 32a bis 32e) überstrichenen Wegstrecke als Ausrichtstrecke
(44) für die Poststücke (2, 4, 6, 36a bis 36g) vorgesehen ist, und ein erstes Mittel
vorgesehen ist, das die Poststücke (2, 4, 6, 36a bis 36g) nach der Zuführung auf das
Förderband (32, 32a bis 32e) an quer zur Förderrichtung verlaufenden Anschlagelementen
(8, 10, 12, 38a bis 38g) zum Anliegen bringt, und ein zweites Mittel vorgesehen ist,
das die Poststücke (2, 4, 6, 36a bis 36g) vor dem Erreichen der Ausrichtstrecke (44)
definiert von diesen Anschlagelementen (8, 10, 12, 38a bis 38g) beabstandet.
2. Anlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
das erste Mittel ein Bremsband (28) ist, welches mit den in Förderrichtung (34) bewegten
Poststücken (2, 4, 6, 36a bis 36g) in reibenden Eingriff bringbar ist.
3. Anlage nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
dem Bremsband (28) ein Federelement (26) nachgeordnet ist, das in einem definierten
Abstand über dem Förderband (32, 32a bis 32e) ruht und mit Poststücken (2, 4, 6, 36a
bis 36g), die dicker als dieser definierte Abstand sind, in reibenden Eingriff bringbar
ist.
4. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
das zweite Mittel ein Rollenpaar (16, 18) ist, durch welches die Poststücke (2, 4,
6, 36a bis 36g) passieren und welches mit einer Geschwindigkeit angetrieben ist, die
über der Geschwindigkeit des Förderbandes (32, 32a bis 32e) liegt.
5. Anlage nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Rollenpaar eine angetriebene Beschleunigerrolle (16) und eine federbelastete Andruckrolle
(18) umfasst.
6. Anlage nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Beschleunigerrolle (16) die Ebene des Förderbandes (32, 32a bis 32e) durchschneidet.
7. Anlage nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Durchmesser der Andruckrolle (18) grösser als der Durchmesser der Beschleunigerrolle
(16) ist.
8. Anlage nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Andruckrolle (18) nicht-massiv, insbesondere hohl oder als Speichenrad, ausgeführt
ist.
9. Anlage nach einem der Ansprüche 5 bis 8,
dadurch gekennzeichet, dass
die Andruckrolle (18) auf einer Drehachse (50) gelagert ist, deren Drehpunkt (48)
oberhalb der Achse der Andruckrolle (18) und - gesehen in Förderrichtung (34) der
Poststücke (2, 4, 6, 36a bis 36g) - vor dem Rollenpaar liegt.
10. Anlage nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
an der Drehachse (50) der Andruckrolle (18) vor und/oder hinter dem Drehpunkt (48)
ein Stossdämpfer (20, 22) angekoppelt ist.
11. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
dem Rollenpaar die Ausrichtstrecke (44) folgt, die mit Schrägrollen (42) die Ebene
des Förderbandes (32, 32a bis 32e) durchsetzt, wobei die Schrägrollen (42) mit Bezug
zur ihrer vektoriellen Geschwindigkeitskomponente parallel zur Hauptförderrichtung
annähernd so schnell wie die Fördergeschwindigkeit des Förderbandes (32, 32a bis 32e)
laufen.
12. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein seitlicher Anschlag für die Poststücke (2, 4, 6, 36a bis 36g) entlang der Ausrichtstrecke
(44) durch ein umlaufendes Seitenband (40) gebildet ist, welches mit der gleichen
Geschwindigkeit wie das Förderband (32, 32a bis 32e) läuft.
13. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Förderband (32, 32a bis 32e) in mehrere parallel zueinander angeordnete und von
einander beabstandete Förderbandstreifen (32a bis 32e) unterteilt ist und die Anschlagelemente
(8, 10, 12, 38a bis 38g) aus der Ebene des Förderbandes (32, 32a bis 32e) herausragende
Anschlagfinger (38a bis 38g) sind.
14. Verfahren zum Sortieren von Poststücken, insbesondere flachen Briefsendungen, bei
dem die Poststücke (2, 4, 6, 36a bis 36g) separat einem Förderband (32, 32a bis 32e)
zugeführt werden und von diesem Förderband (32, 32a bis 32e) aus in eine Sortiereinrichtung
eingespeist werden,
dadurch gekennzeichnet, dass
das die Poststücke (2, 4, 6, 36a bis 36g) nach der Zuführung auf das Förderband (32,
32a bis 32e) an quer zur Förderrichtung (34) verlaufenden Anschlagelementen (8, 10,
12, 38a bis 38g) zum Anliegen gebracht werden, anschliessend in Förderrichtung (34)
von diesen Anschlagelementen (8, 10, 12, 38a bis 38g) beabstandet werden und nachfolgend
mit einer Seitenkante an eine das Förderband (32, 32a bis 32e) seitlich begrenzende
Seitenkante (40) und mit der rückwärtigen Kante an die Anschlagelemente (8, 10, 12,
38a bis 38g) ausgerichtet werden.