[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Diamant-Formabrichtrolle zum Abrichten von Diamant-Schleifscheiben
in keramischer, bakelitischer oder metallischer Bindung nach dem Patentanspruch 1.
[0002] Zum Einschleifen von Profilen in Werkstückoberflächen werden Schleifscheiben verwendet,
die auf ihrer Schleiffläche geometrisch definierte Profile aufweisen. Diese Profile
müssen durch Abrichten zunächst in eine neue Scheibe eingearbeitet und danach wegen
des beim Schleifen auftretenden Schleifscheibenverschleißes von Zeit zu Zeit nachgearbeitet
werden. Ein Schleifscheibenverschleiß kann sowohl zu unzulässigen Profilabweichungen
führen als auch zu einem ungenügenden Schleifverhalten, wobei die Schleifkräfte, die
Temperatur der Werkstückoberfläche und/oder die Oberflächenrauheit außer Toleranz
geraten.
[0003] Das Abrichten einer Profilschleifscheibe erfolgt häufig entweder mit einer Profilabrichtrolle
oder einer Diamant-Formabrichtrolle. Eine Profilabrichtrolle hat auf ihrer Umfläche
die Werkstückkontur. Dies im Gegensatz zu einer Diamant-Formabrichtrolle, die mit
einer CNC-Steuerung der Schleifmaschine dem geforderten Profil entsprechend gesteuert
wird. Zum CNC gesteuerten Abrichten von konventionellen Schleifscheiben mit Schleifmitteln
aus Korund oder Siliziumkarbid haben sich Diamant-Formabrichtrollen bewährt, die auf
ihrer Umfläche eine Schicht Diamanten tragen. Diese Diamantenschicht kann aus einer
Diamantkörnung in einer Bindung aus galvanisch abgeschiedenem Nickel bestehen oder
auch aus polykristallinen Diamantaggregaten, die an der Umfläche der Formabrichtrolle
durch einen galvanisch oder chemisch abgeschiedenen Nickelniederschlag oder durch
ein in einem Sinterprozeß aufgebrachtes Sintermetall gehalten werden.
[0004] Teilweise müssen sehr kleine konkave Radien in die Schleifscheibenumfläche eingebracht
werden, um am Werkstück sehr kleine Eckradien zu verwirklichen, z.B. 0,2 oder 0,1
mm. Dazu werden Formabrichtrollen in ihrem Größtdurchmesser geschliffen, so daß ein
konvexer Radius mit entsprechendem Durchmesser entsteht. Der durch das Abrichten dieser
feinen Kanten entstehende Verschleiß an der Formabrichtrolle ist naturgemäß hoch.
Übersteigt der Verschleiß die Profiltoleranz, muß die Formabrichtrolle nachgeschliffen
oder aber erneuert werden.
[0005] Beim Abrichten von Schleifscheiben mit kubisch kristallinem Bornitrid ist der Verschleiß
an einer Diamant-Formabrichtrolle so groß, daß die Wirtschaftlichkeit des gesamten
Schleifprozesses mit CBN-Schleifscheiben in Frage steht. Aus EP 0 116 668 B1 ist eine
Formabrichtrolle bekannt geworden, die dieses Problem durch einen senkrecht zur Drehachse
der Abrichtrolle mehrschichtigen Diamantbelag und in Richtung der Drehachse einschichtigen
Diamantbelag löst. Der Diamantbelag bildet senkrecht zur Drehachse ein Profil aus,
daß sich bei konstanten Abrichtbedingungen selbst generiert und somit einen größeren
Verschleißbetrag zuläßt, ohne daß das Profil außerhalb der Toleranz gerät. Mit der
bekannten Formabrichtrolle können feine Profile durch die Wahl einer feineren Körnung
verwirklicht werden.
[0006] Das Abrichten setzt sich aus dem Profilieren und Schärfen der Schleifscheibe zusammen.
Das Profilieren ist erforderlich, um das Profil der Schleifscheibe in die gewünschte
Form und Toleranz zurückzubringen. Das Schärfen findet statt, um darüber hinaus die
Schleiffähigkeit der Schleifscheibe wiederherzustellen, d.h. die Schleifkräfte, die
Wärmeentwicklung und die erzeugte Oberflächenrauheit am Werkstück wieder in die erforderlichen
Grenzen zu bringen.
[0007] Bei konventionellen Schleifscheiben lassen sich beide Forderungen durch einen einzigen
Prozeß bewerkstelligen. Bei CBN-Schleifscheiben mußte das Profilieren und Schärfen
nacheinander durchgeführt werden, weil der geringere Härteunterschied zwischen Diamant
und CBN beim herkömmlichen Profilieren einen Schleifbelag mit ungenügenden Schleifeigenschaften
erzeugt, der durch zu geringen Kornüberstand über dem Bindungsniveau und somit durch
zu geringen Spanraum gekennzeichnet ist. Erst nachdem der sogenannte Touch-Dressing-Process
entwickelt war, konnten Abrichtzustellungen verwirklicht werden, die nur wenige Mikrometer
betragen und bei dem der Abrichtprozeß den Kornüberstand über die Bindung nicht zerstört.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Diamant-Formabrichtrolle zu schaffen,
mit der das Profilieren und Schärfen von Diamantschleifscheiben in einem Gang möglich
und der Verschleiß der Formabrichtrolle so gering ist, daß auch lange Profilzüge an
einer Diamantschleifscheibe mit großer Profilgenauigkeit abgerichtet werden können.
[0009] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0010] Bei der Formabrichtrolle nach der Erfindung besteht der Belag aus mindestens einer
Schicht aus Diamanten engklassierter Größe, wobei das Setzschema, nach dem die Diamantkörner
gesetzt sind, so gewählt ist, daß die Umflächengeometrie im Verschleißfortschritt
annähernd konstant bleibt. Dies ist z.B. der Fall, wenn die Diamantkörner z.B. entlang
einer Spirale gesetzt werden, deren Mittelpunkt auf der Drehachse der Abrichtrolle
liegt.
[0011] Bei der erfindungsgemäßen Formabrichtrolle kann der Belag auch mindestens zwei Schichten
von Diamantkörnern engklassierter Größe aufweisen. In jeder Schicht sind die Diamantkörner
annähernd in einer Ebene senkrecht zur Drehachse der Abrichtrolle nach einem vorgegebenen
Setzschema angeordnet. In dem Setzschema, auf das weiter unten noch näher eingegangen
wird, sind die Diamantkörner in Abständen voneinander angeordnet. Die benachbarten
Schichten werden so angeordnet, daß die Diamantkörner der einen Schicht in Lücken
der Diamantkörner der anderen Schicht angeordnet sind und teilweise in die andere
Schicht hineinstehen. Die Schichten sind somit miteinander verzahnt oder verschränkt,
so daß die Dicke des Schleifbelages in Achsrichtung betrachtet geringer ist als die
Summe der Körnungsdurchmesser. Wenn hier von Schichten gesprochen wird, dann soll
damit nicht zum Ausdruck gebracht werden, daß von vornherein separate Schichten hergestellt
werden müssen mit jeweils einer Ebene von Diamantkörnern senkrecht zur Drehachse,
obwohl dies eine zweckmäßige Herstellungsmethode darstellt; vielmehr soll damit in
erster Linie der geometrische Aufbau des Belages dargetan werden. Das Setzschema,
nachdem die einzelnen Diamantkörner engklassierter Größe gesetzt sind, ist dergestalt,
daß die Umflächengeometrie der Formabrichtrolle im Verschleißfortschritt annähernd
konstant bleibt.
[0012] Mit der erfindungsgemäßen Formabrichtrolle ergibt sich ein breiterer Diamantbelag
als bei der oben genannten bekannten Formabrichtrolle, wobei die Korngrößen so gewählt
werden, daß an den Rändern der Beläge natürliche Radien entstehen, die sich selbst
generieren und dem kleinsten vorgegebenen konkaven Radius an der Schleifscheibe entsprechen.
[0013] Die Breite eines Belages aus einer "Schicht" entspricht der Körnungsgröße, falls
der Belag nicht auf ein kleineres Breitenmaß abgeschliffen wird. Die Breite eines
Belages aus zwei Schichten beträgt nach einer Ausgestaltung der Erfindung z.B. eineinhalb
mal der Körnungsgröße. Bei vier Schichten ergibt dies eine Breite von drei Körnungsgrößen.
[0014] Es sind verschiedene Setzschemata denkbar, um die Lehre des Anspruchs 1 zu verwirklichen.
Eines sieht nach einer Ausgestaltung der Erfindung vor, daß das Setzschema mindestens
eine Spirale oder mehrere geometrisch gleiche Spiralen mit einem gemeinsamen Mittelpunkt
aufweist, deren Größtdurchmesser in Umfangsrichtung um einen gleichen Winkel versetzt
sind und entlang denen die Diamantkörner gesetzt sind, wobei der Mittelpunkt auf der
Drehachse der Formabrichtrolle liegt. Werden zwei Schichten nach diesem Setzschema
hergestellt und anschließend zusammengesetzt, ist ein entsprechende Winkelverdrehung
der Schichten zueinander erforderlich, um die erwähnte Verschränkung der Diamantkornanordnungen
zu gewährleisten.
[0015] Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung besteht die Diamant-Formabrichtrolle
aus auf ihrem Umfang radial angeordneten Abrichtplättchen, die miteinander über eine
metallische Bindung verbunden sind, welche leicht schleifbar ist. Hierfür kann z.B.
gesintertes Cobalt eingesetzt werden. In den einzelnen, z.B. rechteckigen Plättchen
sind wiederum mindestens zwei Schichten aus Diamantkörneranordnungen vorgesehen, wobei
in jeder Schicht ein vorgegebenes Setzschema verwirklicht ist und die Diamantkörner
benachbarter Schichten in Lücken von Diamantkörnern der anderen Schicht angeordnet
sind und wobei die Schichten teilweise ineinander greifen, um das Ziel einer verschleißunabhängigen
Umlaufgeometrie zu erhalten. Da die Kantenradien der Formrolle wiederum nur von definierten
Diamanten an definierten Stellen gebildet werden, lassen sich auch hiermit definierte
Radien abrichten.
[0016] Als Bindung für eine Formabrichtrolle nach der Erfindung wird bevorzugt eine galvanische
oder Sinterbindung mit hohem Wolframanteil verwendet. Die Körnungsgröße ist gleich
oder kleiner als 1,5 mm, und die Länge des Schleifbelags in Zustellrichtung beträgt
vorzugsweise zwischen 5 und 10 mm.
[0017] Es sind verschiedene Verfahren denkbar zur Herstellung einer Formabrichtrolle nach
der Erfindung. Ein erfindungsgemäßes Verfahren sieht folgende Schritte vor:
- Setzen der Diamantkörner nach dem vorgegebenen Setzschema auf eine ringförmige schmelzbare
Unterlage, vorzugsweise mit Klebschicht,
- Zugabe von Bindungspulver,
- Kaltpressen des Materials,
- Sintern und
- Umfangsschleifen des so hergestellten ringförmigen Belags.
[0018] Anstelle des Klebmittels kann die Unterlage auch Löcher aufweisen, die nach dem Setzschema
angeordnet sind, z.B. eine Spirale und die jeweils ein Diamantkorn aufnehmen. Bei
mehreren Schichten werden diese getrennt vorbereitet und gestapelt, ggf. unter Relativverschiebung
oder -drehung, wonach der Stapel kaltgepreßt wird. Anschließend erfolgt gegebenenfalls
ein Schleifen bzw. Endbearbeiten der so hergestellten Formabrichtrolle.
[0019] Die Erfindung soll nachfolgend anhand von Zeichnungen näher erläutert werden.
- Fig. 1
- zeigt die Seitenansicht einer Formabrichtrolle nach der Erfindung in schematischer
Darstellung.
- Fig. 2
- zeigt eine Ausschnittsvergrößerung der Formabrichtrolle nach Fig. 1.
- Fig. 3
- zeigt schematisch einen Teil eines Radialschnitts durch die Formabrichtrolle nach
Fig. 1.
- Fig. 4
- zeigt die Draufsicht auf ein Teil der Formabrichtrolle nach Fig. 3.
- Fig. 5
- zeigt schematisch ein Setzschema für Diamantkörner einer Schicht einer Formabrichtrolle
nach den Figuren 1 bis 4.
- Fig. 6
- zeigt das Setzschema einer Formabrichtrolle mit zwei Schichten gemäß Fig. 5.
- Fig. 7
- zeigt schematisch eine andere Ausführungsform einer Abrichtrolle nach der Erfindung.
- Fig. 8
- zeigt in Draufsicht eine erste Schicht eines Plättchens der Abrichtrolle nach Fig.
7.
- Fig. 9
- zeigt die Seitenansicht der Schichten nach Fig. 8.
- Fig. 10
- zeigt die Draufsicht auf eine zweite Schicht des Plättchens der Formabrichtrolle nach
Fig. 7.
- Fig. 11:
- zeigt die Seitenansicht eines aus den Schichten nach Fig. 8 und 10 zusammengesetzten
Plättchens für die Formabrichtrolle nach Fig. 7.
[0020] Eine Formabrichtrolle zum Abrichten von nicht gezeigten Diamantschleifscheiben in
keramischer, metallischer oder Kunstharz-Bindung ist bei 10 dargestellt. Die Formabrichtrolle
weist einen Trägerkörper 12 auf, z.B. aus Stahl oder dergleichen, auf dem ein Belag
14 aufgebracht ist. Wie insbesondere aus Fig. 2 zu erkennen, besteht der Belag aus
einzelnen Diamtkörnern 16, die annähernd gleiche Größe aufweisen, z.B. 0,9 mm oder
weniger. Wie ferner aus Fig. 2 zu erkennen ist, liegen die Diamantkörner 16 auf Strahlen
18, die durch einen gemeinsamen Mittelpunkt der Formabrichtrolle 10 gehen. Die Diamantkörner
16 liegen jedoch nicht alle in einer Ebene, sondern in zwei in Achsrichtung der Abrichtrolle
10 versetzten Ebenen. Die Diamantkörner 16 sind nach einem vorgegebenen Setzschema
in zwei miteinander verschränkten Schichten angeordnet, wobei die Diamanten der einen
Schicht in Lücken der benachbarten Schichten angeordnet sind. Dies geht etwas deutlicher
aus Fig. 3 und 4 hervor. In Fig. 3 ist ein Belag 14a angedeutet mit den Seiten 20
und 21 und der Umfangsfläche 22. Man erkennt außerdem erste Diamantkörner 24, die
durch Kreislinien gekennzeichnet sind sowie zweite Diamantkörner 26, die zusätzlich
schraffiert sind. Die Schraffur soll nur andeuten, daß die Diamantkörner 24 und 26
nicht in der jeweils gleichen Ebene liegen, was in Fig. 3 in Umfangsrichtung und in
Fig. 4 in radialer Richtung gemeint ist. Wie aus den Figuren 3 und 4 erkennbar, bilden
die Diamanten 24, 26 jeweils in radialer Richtung eine Schicht oder eine Ebene, wobei
die Diamanten der einen Schicht gegenüber den Diamanten der anderen Schicht versetzt
liegen, jedoch miteinander verschränkt sind. Das entsprechende Setzschema, nach dem
die Diamanten 24, 26 angeordnet sein können, ergibt sich als Beispiel in Fig. 5.
[0021] In Fig. 5 sind sechs geometrisch gleiche Spiralen 30 ineinander angeordnet, wobei
der größte Durchmesser jeweils um 30° versetzt liegt. Die Spiralen 30 sind jeweils
um einen Winkel von etwa 360° gezeichnet. Beginnend mit dem größten Durchmesser sind
mithin jeweils sechs Diamantkörner 32 im Abstand von 30° angeordnet. Auf den eingezeichneten
Strahlen, die im Abstand von 15° angeordnet sind, sind daher abwechselnd radial drei
oder zwei Diamanten 32 zu erkennen. Die Diamanten 32 sind in eine Matrix eingebunden,
die aus einem geeignetem Bindemittel besteht, beispielsweise eine galvanische oder
eine Sinterbindung mit hohem Wolframanteil. Das Bindemittel ist in Fig. 3 und 4 mit
34 bezeichnet. Werden zwei Schichten gemäß Fig. 5 gegeneinander gesetzt mit einer
gewissen Winkelverdrehung, ergibt sich ein Schema gemäß Fig. 6. In Fig. 6 sind die
Diamantkörner 32 wiederum auf den um 15° versetzten Strahlen angeordnet, wobei die
Diamantkörner 36, die zusätzlich mit einem Punkt gekennzeichnet sind, jeweils mittig
radial zwischen den Strahlen angeordnet. Die Diamantkörner 36 gehören jedoch zu einer
in Achsrichtung versetzten Ebene, wobei der Versatz geringer ist als die Größe eines
Diamanten. Ein Beispiel für die Größe eines Versatzes ist in den Fig. 3 und 4 dargestellt.
Der Versatz ist z.B. derart, daß die Dicke des Gesamtbelages, z.B. 14a gemäß Fig.
3 und 4 etwa das 1,5fache des Durchmessers der Diamantkörner 24, 26 bzw. 32, 36 ist.
Auf dem äußersten Durchmesser der Abrichtformrolle liegen mithin zwölf Diamanten zentrisch
um den gemeinsamen Mittelpunkt der Spiralen 30, der gleichzeitig der Drehpunkt der
Formrolle ist. Bei fortschreitendem Verschleiß kommen Diamanten an zweiter Stelle
auf der Spirale zum Einsatz und so weiter. Somit wird auch bei fortschreitendem Verschleiß
eine annähernd konstante Umflächengeometrie der Formabrichtrolle erhalten, die sich
im Verlauf ihrer Lebensdauer selbst generiert. Dies betrifft insbesondere auch die
Kanten 40, 42 des Belages (Fig. 3 und 4). Die Kantenradien bleiben im Verlauf des
Verschleißquerschnitts konstant. Damit bleiben auch die Profilradien am abzurichtenden
Werkstück konstant. Da das Abrichtvolumen der Formabrichtrolle relativ groß ist, ist
der geometrische Verschleiß in Richtung der Zustellung relativ klein, so daß auch
größere Profilzüge mit großer Profilgenauigkeit abgerichtet werden können.
[0022] Es ist auch möglich, z.B. die Diamanten 32 nach Fig. 5 auf einer einzigen Spirale
30 anzuordnen, um den gleichmäßigen Verschleiß in radialer Richtung zu erzielen. Bei
mehreren relativ zueinander gedrehten Spiralen können die Diamantkörner annähernd
in einer Ebene angeordnet sein, um die Mindestbreite des Belages vom Durchmesser eines
Korns zu erhalten. Bei der Herstellung werden die Diamantkörner auf einer wegschmelzbaren
Unterlage angeordnet und mit Sinterpulver bedeckt und auschließend gesintert, damit
ein ringförmiger Belag erzielt wird.
[0023] In Fig. 7 ist eine Formabrichtrolle 50 schematisch dargestellt, die aus einem Trägerkörper
52 und einzelnen am Trägerkörper 52 radial angeordneten Plättchen 54 besteht. Im vorliegenden
Fall sind acht derartige Plättchen 54 vorgesehen. Die Plättchen 54 sind in eine Matrix
56 aus einem geeignetem leicht verschleißbaren Bindemittel 56 eingebunden, das z.B.
gesintertes Cobalt aufweist. Der Aufbau der Plättchen 54 geht aus den Figuren 8 bis
11 hervor.
[0024] Auf einer Folie 58 in Fig. 8 sind Spalten und Reihen von Diamantkörnern 60 angeordnet.
Auf einer Folie 62 nach Fig. 10 sind ebenfalls Spalten und Reihen von Diamantkörnern
62 angeordnet. Zwischen benachbarten Diamantkörnern 60 bzw. 62 befinden sich ausreichend
Zwischenräume. Wird nun die Anordnung nach Fig. 8 von oben auf die Anordnung nach
Fig. 10 geklappt, ergibt sich eine Anordnung, wie sie zum Teil aus Fig. 11 zu erkennen
ist. Zwischen benachbarten Diamantkörnern 64 bzw. in den Lücken in den Spalten und
Reihen der Diamantkörner 64 sind jeweils Diamantkörner 60 angeordnet, wobei die Diamantkörner
60, 61 nicht in einer Ebene liegen, sondern nur teilweise verschränkt sind, wie aus
Fig. 11 zu erkennen. Es ergibt sich wieder eine relativ ähnliche Anordnung, wie sie
anhand der Figuren 3 und 4 angedeutet ist. Die Bindung der Diamantkörner 60 bzw. 64
erfolgt auf galvanischer Basis oder durch ein Sintermetall.
1. Formabrichtrolle mit einem Belag aus Diamantkörnern in einer geeigneten Bindung zum
Abrichten von Diamantschleifscheiben in keramischer, metallischer oder Kunstharz-Bindung,
dadurch gekennzeichnet, daß der Belag (14, 14a) aus mindestens einer Schicht besteht, und einzelne Diamantkörner
in engklassierter Größe in einer Ebene senkrecht zur Drehachse der Formabrichtrolle
(10, 50) nach einem vorgegebenen Setzschema so angeordnet sind, daß die Umflächengeometrie
der Abrichtrolle (10, 50) im Verschleißfortschritt annähernd konstant bleibt.
2. Formabrichtrolle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Belag (14, 14a) aus mindestens zwei Schichten besteht, wobei in jeder Schicht
einzelne Diamantkörner in engklassierter Größe in einer Ebene senkrecht zur Drehachse
der Formabrichtrolle (10, 50) nach einem vorgegebenen Setzschema angeordnet sind,
wobei die Diamantkörner der einen Schicht in Lücken zwischen den Diamantkörnern der
anderen Schicht liegen und teilweise in die andere Schicht hineinstehen dergestalt,
daß die Umflächengeometrie der Abrichtrolle (10, 50) im Verschleißfortschritt annähernd
konstant bleibt.
3. Formabrichtrolle nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Belag aus zwei Schichten annähernd eine Breite von 1,5 mal der Körnungsgröße
aufweist.
4. Formabrichtrolle nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Größe der Diamantkörner so gewählt ist, daß an den Rändern des Belags unabhängig
vom Verschleißfortschritt natürliche Radien entstehen, die einem vorgegebenen kleinsten
konkaven Radius einer Schleifscheibe entsprechen.
5. Formabrichtrolle nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Setzschema mindestens eine Spirale aufweist, auf der die Diamanten gesetzt sind,
wobei der Mittelpunkt der Spirale auf der Drehachse der Formabrichtrolle liegt.
6. Formabrichtrolle nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Setzschema mehrere geometrisch gleiche Spiralen (30) mit einem gemeinsamen Mittelpunkt
aufweist, deren Größtdurchmesser um einen gleichen Winkelabstand in Umfangsrichtung
beabstandet sind und entlang denen Diamantkörner (32) gesetzt sind, wobei der Mittelpunkt
auf der Drehachse der Formabrichtrolle liegt.
7. Formabrichtrolle nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einzelnen, vorzugsweise rechteckigen oder trapezförmigen Plättchen (54) besteht,
die in Umfangsrichtung hintereinander angeordnet sind, wobei jedes Plättchen mindestens
zwei Schichten aufweist, in jeder Schicht einzelne Diamantkörner engklassierter Größe
in einer Ebene senkrecht zur Drehachse der Abrichtrolle nach einem vorgegebenen Setzschema
angeordnet sind, wobei die Diamantkörner (60) der einen Schicht in Lücken der Diamantkörner
(64) der anderen Schicht liegen und teilweise in die andere Schicht hineinstehen dergestalt,
daß die Umflächengeometrie der Abrichtrolle im Verschleißfortschritt annähernd konstant
bleibt.
8. Formabrichtrolle nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Plättchen (54) in einer metallischen Matrix (56) aus leicht schleifbaren Material
gehalten sind.
9. Formabrichtrolle nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Material aus gesintertem Cobalt besteht.
10. Formabrichtrolle nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß eine galvanische oder eine Sinterbindung mit hohem Wolframanteil für die Diamantkörner
vorgesehen ist.
11. Formabrichtrolle nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Korngröße gleich oder kleiner ist als 0,3 mm.
12. Formabrichtrolle nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge des Schleifbelags in Zustellrichtung 5 bis 10 mm beträgt.
13. Verfahren zur Herstellung einer Formabrichtrolle nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch folgende Schritte:
- Setzen der Diamantkörner nach dem vorgegebenen Setzschema auf eine ringförmige wegschmelzbare
Unterlage, vorzugsweise mit einer Klebschicht,
- Zugabe von Bindungspulver,
- Kaltverdichten des Materials,
- Sintern,
- Umfangsschleifen des so hergestellten ringförmigen Belags.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Diamantkörner entlang mindestens einer Spirale gesetzt werden.
15. Verfahren zur Herstellung einer Formabrichtrolle nach Anspruch 2,
gekennzeichnet durch folgende Schritte:
- Setzen der Diamantkörner nach dem vorgegebenen Setzschema auf eine Unterlage mit
Klebschicht zur Herstellung einer Schicht,
- Zugabe von Bindungspulver,
- Stapeln der gewünschten Anzahl von Schichten unter Relativ- bzw. Winkelverschiebung
der Schichten zu einem Paket,
- Kaltverdichten des Schichtpakets,
- Sintern.